[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Paneel mit quellbarer Dichtlippe, sowie eine
Anordnung von Paneelen mit quellbarer Dichtlippe, ein Verfahren zur Herstellung eines
Paneels mit quellbarer Dichtlippe und die Verwendung eines quellbaren Materials zum
Abdichten von Paneelen.
[0002] Paneele mit Halteprofilen sind an sich bekannt und können insbesondere als dekorierte
Wand- oder Bodenpaneele verwendet werden, wobei unter dem Begriff Wandpaneel auch
Paneele zu verstehen sind, die zur Decken- oder Türbekleidung geeignet sind. Sie bestehen
üblicherweise aus einem Träger beziehungsweise Kern aus einem festen Material, beispielsweise
einem Holzwerkstoff, Kunststoff oder Kompositmaterial, der auf mindestens einer Seite
mit einer Dekorschicht und einer Deckschicht sowie gegebenenfalls mit weiteren Schichten,
beispielsweise einer zwischen Dekor- und Deckschicht angeordneten Verschleißschicht,
versehen ist. Die Dekorschicht ist üblicherweise ein gedrucktes Papier, das mit einem
Harz imprägniert ist. Auch die Deckschicht und die übrigen Schichten werden meist
aus Harz hergestellt.
[0003] Solche bekannten Paneele weisen in an sich bekannter Weise an den Paneelkanten Halteprofile
auf. Die Halteprofile halten die Paneele im verlegten Zustand durch eine formschlüssige
Verbindung zusammen. Dabei sind verschiedene Halteprofile bekannt. Einfache Spundungen
weisen eine einfache Nut und einen komplementären Spund auf, die senkrecht zur Paneelebene
wirken. Komplexere Halteprofile sind insbesondere bei Paneelen zur leimlosen Verlegung
bekannt. Dabei sind die komplementären Halteprofile von zwei zu verbindenden Paneelen
so ausgestaltet, dass die formschlüssige Verbindung durch Haken und Hinterschneidungen
auch ein Auseinanderziehen der Paneele verhindert. Die Paneele können deswegen schwimmend
Verlegt werden, müssen also nicht mit dem Boden verklebt werden, und sie müssen auch
nicht miteinander verleimt werden. Dadurch ist das Verlegen derartiger Paneele besonders
einfach und schnell und der verlegte Boden kann sich durch die Flexibilität der Verbindungen
auch in gewissem Maße an Unebenheiten des Bodens anpassen und auch auf Temperaturschwankungen
reagieren.
[0004] Ein Problem derartig verlegter Paneele ist es jedoch, dass die Fugen anfällig für
den Eintritt von Flüssigkeiten sind. Dabei können Flüssigkeiten sogar durch die Fuge
unter die Paneele geraten, wo sie nicht mehr erreicht und entfernt werden können,
ohne die Paneele vorher zu entfernen. Dadurch kann zum Beispiel ein Schaden am Boden
unter den Paneelen entstehen. Zudem kann sich zum Beispiel gesundheitsgefährdender
Schimmel zwischen Paneelunterseite und Untergrund bilden. Dieser kann unentdeckt bleiben
und dessen Entfernung auch sehr aufwendig sein.
[0005] Es gibt deswegen ein Bedürfnis, die Fugen von verlegten Paneelen vor dem Eindringen
und insbesondere Durchdringen von Flüssigkeiten zu schützen. Es ist bekannt, dass
die Fugen beim Verlegen verleimt werden können. Dadurch ergibt sich aber der Nachteil,
dass das Verlegen der Paneele mit wesentlich mehr Aufwand verbunden ist. Zudem wird
dadurch die Flexibilität der Paneelverbindungen eingeschränkt. Ferner ist bekannt,
die verlegten Paneele mit einer Versiegelung zu behandeln. Dabei ergibt sich jedoch
der Nachteil, dass die Versiegelung nur begrenzt ein Eindringen von Flüssigkeiten
in die Fugen verhindern kann und dass die Haltbarkeit der Versiegelung wesentlich
kürzer als die Lebensdauer der verlegten Paneele ist und deswegen häufig neu aufgetragen
werden muss.
[0006] Der Feuchtigkeitsschutz solcher Paneele kann deswegen unter Umständen noch Verbesserungspotential
bieten. Verbesserungspotential kann sich dabei insbesondere in der Langlebigkeit des
Feuchtigkeitsschutzes und in der Einfachheit der Verwendung eines Feuchtigkeitsschutzes
ergeben.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Mittel zum Schutz
vor dem Durchdringen von Feuchtigkeit oder Flüssigkeiten durch Paneelfugen bereitzustellen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch Paneele gemäß Anspruch 1 sowie ferner durch eine
Anordnung derartiger Paneelen gemäß Anspruch 14, ein Verfahren zur Herstellung solcher
Paneele nach Anspruch 15 und die Verwendung eines Materials zum Abdichten derartiger
Paneele nach Anspruch 16. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen,
in der Beschreibung oder den Figuren angegeben, wobei weitere in den Unteransprüchen
oder in der Beschreibung oder den Figuren beschriebene oder gezeigte Merkmale einzeln
oder in einer beliebigen Kombination einen Gegenstand der Erfindung darstellen können,
wenn sich aus dem Kontext nicht eindeutig das Gegenteil ergibt.
[0009] Mit der Erfindung wird ein Paneel mit einer quellbaren Dichtlippe vorgeschlagen.
[0010] Das Paneel umfasst eine Paneeloberseite und eine Paneelunterseite sowie wenigstens
vier sich paarweise gegenüberliegende Paneelkanten, mit an den gegenüberliegenden
Paneelkanten paarweise vorgesehenen komplementären Halteprofilen, wobei die Halteprofile
so ausgestaltet sind, dass an ein Halteprofil eines Paneels weitere Paneele mit komplementärem
Halteprofil anbringbar sind, wobei zumindest ein Halteprofil zumindest teilweise entlang
seiner Längsachse eine quellbare Dichtlippe aufweist.
[0011] Es konnte in überraschender Weise gezeigt werden, dass derartige Paneele ohne zusätzlichen
Aufwand einfach verlegt werden können und dabei verbesserten Schutz gegen Eindringen
und Durchdringen von Flüssigkeiten an den Fugen aufweisen.
[0012] Unter dem Begriff "Paneel" sind im Sinne der Erfindung insbesondere Wand-, Decken,
Tür- oder Bodenpaneele zu verstehen. Diese können ein auf eine Trägerplatte aufgebrachtes
eine Dekorvorlage nachbildendes Dekor aufweisen. Dekorpaneele werden dabei in vielfältiger
Weise sowohl im Bereich des Innenausbaus von Räumen, als auch zur dekorativen Verkleidung
von Bauten, beispielsweise im Messebau, verwendet. Eine der häufigsten Einsatzbereiche
von Dekorpaneelen ist deren Nutzung als Fußbodenbelag. Die Dekorpaneele weisen dabei
vielfach ein Dekor auf, welches einen Naturwerkstoff nachempfinden soll.
[0013] Unter dem Begriff "quellbar" ist im Sinne der Erfindung die Eigenschaft eines Materials
zu verstehen durch Aufnahme von Gas oder Flüssigkeit anzuschwellen, beziehungsweise
sein Volumen zu vergrößern. Die Volumenvergrößerung kann beispielsweise eine Verdopplung
oder Verzehnfachung des Volumens sein.
[0014] Unter dem Begriff "Dichtlippe" ist eine längliche Vorrichtung zu verstehen, welcher
zwei aneinander liegende Flächen hydraulisch abdichten kann.
[0015] Unter dem Begriff "Paneelkante" ist im Sinne der Erfindung die Oberfläche zu verstehen,
welche die Paneeloberseite mit der Paneelunterseite verbindet.
[0016] Unter dem Begriff "Halteprofil" ist die geometrische Ausgestaltung der Paneelkante
zu verstehen. Dabei werden unter dem Begriff auch mehrteilige Halteprofile verstanden.
[0017] Unter dem Begriff "komplementäres Halteprofil" ist ein Halteprofil zu verstehen,
dessen geometrische Ausgestaltung die eines anderen Halteprofils im Wesentlichen ergänzt.
Also ein Halteprofil, das im Wesentlichen dort Aussparungen aufweist, wo das andere
Halteprofil Einsparungen aufweist und umgekehrt. Zwei komplementäre Halteprofile sind
deswegen formschlüssig aneinander befestigbar. Dabei können Hohlräume zwischen den
komplementären Halteprofilen verbleiben. Beispielsweise kann ein Halteprofil eine
Nut aufweisen und ein komplementäres Halteprofil einen Spund, oder ein Halteprofil
kann einen Haken aufweisen und ein komplementäres Halteprofil eine entsprechende Unterschneidung,
oder beide Halteprofile weisen Haken und Unterschneidungen auf.
[0018] Ein vorbeschriebenes Paneel dient somit insbesondere dem Schutz gegen Eindringen
und Durchdringen von Flüssigkeiten an Paneelfugen.
[0019] Im Detail umfasst ein erfindungsgemäßes Paneel eine Paneeloberseite und eine Paneelunterseite
sowie wenigstens vier sich paarweise gegenüberliegenden Paneelkanten. An den gegenüberliegenden
Paneelkanten sind dabei paarweise komplementäre Halteprofile vorgesehenen, wobei die
Halteprofile so ausgestaltet sind, dass an ein Halteprofil eines Paneels weitere Paneele
mit komplementärem Halteprofil anbringbar sind. In anderen Worten können mehrere derartige
Paneele auf einer Fläche verlegt werden und über die komplementären Halteprofile miteinander
verbunden werden.
[0020] Die erfindungsgemäßen Paneele sind dabei dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein
Halteprofil entlang der Längsachse eine quellbare Dichtlippe aufweist.
[0021] Dadurch wird vorteilhafter Weise erreicht, dass das Mittel zum Schutz gegen Eindringen
und Durchdringen von Flüssigkeiten an Paneelfugen nicht erst beim Verlegen bereitgestellt
werden muss. Die erfindungsgemäßen Paneele können deswegen genauso verlegt werden,
wie Paneele ohne eine quellbare Dichtlippe, bieten aber nach dem Verlegen gleichzeitig
einen verbesserten Schutz gegen Eindringen und Durchdringen von Flüssigkeiten an Paneelfugen.
Weiterhin wird vorteilhafter Weise erreicht, dass durch die Quellbarkeit der Dichtlippe
keine dauerhaften, zusätzlichen Spannungen auf die Verbindung von aneinandergefügten
Halteprofilen wirken und eine zusätzliche Spannung erst durch das Quellen der Dichtlippe
bei Bedarf erzeugt wird. Dadurch wird erreicht, dass die Verbindungen flexibel bleiben
aber gleichzeitig einen verbesserten Schutz gegen Eindringen und Durchdringen von
Flüssigkeiten an Paneelfugen erlauben.
[0022] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare Dichtlippe
im Wesentlichen aus einem durch Aufnahme wässriger Flüssigkeiten quellbarem Material
besteht.
[0023] Dadurch kann erreicht werden, dass die Paneele insbesondere einen verbesserten Schutz
gegen Eindringen und Durchdringen von Flüssigkeiten, wie sie im Alltag am häufigsten
vorkommen, aufweisen. Wässrige Flüssigkeiten können dabei zum Beispiel Regenwasser,
Schmutzwasser, Getränke, Putzwasser, Waschwasser, Schweiß oder Urin sein.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare
Dichtlippe im Wesentlichen aus einem wasserunlöslichen Polymer besteht.
[0025] Dadurch kann insbesondere erreicht werden, dass die quellbare Dichtlippe auch nach
häufigem Kontakt mit wässrigen Flüssigkeiten funktionsfähig bleibt.
[0026] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare
Dichtlippe ein wasserabsorbierendes Material aufweist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus: Superabsorbern, Acrylnitril Copolymeren, Polyacrylamid Copolymeren, Ethylen-Maleinsäureanhydrid
Copolymeren, Polyvinylalkohol Copolymeren, oder Kombinationen davon. Ebenso kann in
einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die quellbare Dichtlippe ein
wasserabsorbierende Material aufweist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: vernetzten
Carboxymethylcellulosen, komprimierten Cellulosen, modifizierten Cellulosen, Celluloseethern,
Kleie oder Kombinationen davon.
[0027] Dadurch kann erreicht werden, dass die quellbare Dichtlippe besonders gut quillt
und deswegen besonders dünn sein kein, besonders gut Wasser aufnehmen kann, sowie
leicht zu verarbeiten und/oder anzubringen ist.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare
Dichtlippe im Wesentlichen aus einem Material besteht, welches mit Wasser Hydrogele
bildet.
[0029] Dadurch kann erreicht werden, dass Wasser, welches mit der Dichtlippe in Kontakt
kommt, besonders gut von der Dichtlippe aufgenommen wird. Ferner kann dadurch vorteilhafter
weise erreicht werden, dass die quellbare Dichtlippe nach der Aufnahme von Wasser
nicht tropft und somit auch kein Wasser durch die Dichtlippe hindurch sickert.
[0030] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare
Dichtlippe ein Bindemittel aufweist.
[0031] Dadurch kann erreicht werden, dass auch Materialien, die üblicherweise spröde sind
oder in Pulverform vorliegen, zu einer Dichtlippe verarbeitet werden können. Unter
einem Bindemittel wird ein Material verstanden, welches Partikel eines Materials zusammenhalten
kann. Das Bindemittel kann beispielsweise ein Elastomer sein, welches als Pulver oder
als Faser vorliegt.
[0032] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich die
quellbare Dichtlippe entlang der gesamten Länge des Halteprofils erstreckt.
[0033] Dadurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass die Paneelfuge über die gesamte
Länge der Paneelkante gegen Eindringen und Durchdringen von Flüssigkeiten geschützt
ist. Insbesondere kann dadurch erreicht werden, dass eine Dichtwirkung auch eintritt,
wenn das Paneel im Zuge der Montage gekürzt wird.
[0034] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest
ein Halteprofil jedes der paarweise komplementären Halteprofile eine quellbare Dichtlippe
aufweist.
[0035] In anderen Worten kann vorgesehen sein, dass von jedem Paar sich gegenüberliegender
komplementärer Halteprofile zumindest ein Halteprofil eine quellbare Dichtlippe aufweist.
Dies bedeutet, dass zumindest die Hälfte der Halteprofile eine quellbare Dichtlippe
aufweist. Für ein Paneel mit vier Paneelkanten bedeutet dies, dass vorgesehen ist,
dass zumindest zwei nicht gegenüberliegende Halteprofile eine quellbare Dichtlippe
aufweisen.
[0036] Dadurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass nach der Verlegung mehrerer
derartiger Paneele auf einer Fläche, alle Paneelfugen zumindest eine quellbare Dichtlippe
aufweisen. Dadurch kann erreicht werden, dass alle Paneelfugen und insbesondere auch
die Punkte an denen zwei Fugen, beziehungsweise drei Paneele, aufeinandertreffen gegen
Eindringen und Durchdringen von Flüssigkeiten geschützt sind.
[0037] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass alle Halteprofile
eine quellbare Dichtlippe aufweisen.
[0038] Dadurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass nach der Verlegung mehrerer
derartiger Paneele auf einer Fläche, alle Paneelfugen zwei quellbare Dichtlippe aufweisen.
Dadurch kann erreicht werden, dass alle Paneelfugen und insbesondere auch die Punkte
an denen zwei Fugen, beziehungsweise drei Paneele, aufeinandertreffen besonders gut
gegen Eindringen und Durchdringen von Flüssigkeiten geschützt sind.
[0039] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare
Dichtlippe an dem Halteprofil stoffschlüssig, kraftschlüssig oder formschlüssig befestigt
ist.
[0040] Dadurch kann erreicht werden, dass sich die Dichtlippe vor dem Verlegen nicht ungewollt
von dem Paneel trennt. Beispielsweise kann erreicht werden, dass sich die Dichtlippe
beim Transport, beim Lagern oder beim Schneiden der Paneele nicht ungewollt von dem
Paneel löst.
[0041] Durch eine stoffschlüssige Verbindung kann insbesondere ermöglicht werden, dass die
quellbare Dichtlippe an einer beliebigen Stelle an dem Halteprofil angebracht werden
kann. Dadurch ist vorteilhafter weise auch die Anbringung einer quellbaren Dichtlippe
an filigranen Stellen des Halteprofils möglich. Für eine stoffschlüssige Verbindung
kann dabei ein Kleber vorgesehen sein. Dadurch kann erreicht werden, dass auch eine
pulverförmige Dichtlippe an dem Halteprofil angebracht werden kann.
[0042] Durch eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung kann erreicht werden,
dass eine Dichtlippe mit einem besonders großflächigen Querschnitt an dem Halteprofil
angebracht werden kann. Dadurch kann eine besonders große absolute Volumenänderung
beim Quellen der Dichtlippe erreicht werden. Dafür kann beispielsweise eine Nut vorgesehen
sein, in welche eine Dichtlippe hineingepresst werden kann.
[0043] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, dass die quellbare
Dichtlippe im Wesentlichen bündig mit dem Halteprofil abschließt.
[0044] Dadurch kann erreicht werden, dass keine zusätzlichen Spannungen auf die Verbindung
von aneinandergefügten Halteprofilen wirken.
[0045] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare Dichtlippe
derartig im Halteprofil der Paneelkante angeordnet ist, dass die quellbare Dichtlippe
nach
[0046] Anbringung eines weiteren Paneels mit komplementärem Halteprofil, zum komplementären
Halteprofil des weiteren Paneels eine Spielpassung oder Übergangspassung aufweist.
[0047] Dadurch kann ebenfalls erreicht werden, dass keine zusätzlichen Spannungen auf die
Verbindung von aneinandergefügten Halteprofilen wirken.
[0048] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die quellbare Dichtlippe
derartig im Halteprofils der Paneelkante angeordnet ist, dass die quellbare Dichtlippe
nach Anbringung eines weiteren Paneels mit komplementärem Halteprofil, nach einem
Quellen, in hydraulisch abdichtender Form an dem komplementären Halteprofil des weiteren
Paneels anliegt.
[0049] Dadurch kann erreicht werden, dass bei Bedarf, also wenn eine Flüssigkeit mit der
Fuge in Kontakt kommt, durch das Quellen der Dichtlippe die Paneelfuge abgedichtet
wird, ohne dass zuvor zusätzliche Spannungen auf die Verbindung von aneinandergefügten
Halteprofilen wirken.
[0050] Mit der Erfindung wird ferner eine Anordnung von mindestens zwei Paneelen mit quellbarer
Dichtlippe vorgeschlagen.
[0051] Im Detail ist eine Anordnung von mindestens zwei erfindungsgemäßen Paneelen vorgesehen.
Dabei weisen die Paneele an einander zugewandten Paneelkanten komplementäre Halteprofile
auf und sind durch die komplementären Halteprofile aneinander befestigt.
[0052] Die Anordnung ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der aneinander
zugewandten komplementären Halteprofile entlang der Längsachse eine quellbare Dichtlippe
aufweist, und die quellbare Dichtlippe zum komplementären Halteprofil der anderen
Paneelkante eine Spielpassung oder Übergangspassung aufweist, wobei die quellbare
Dichtlippe nach Absorption einer wässrigen Flüssigkeit, in hydraulisch abdichtender
Form an dem komplementären Halteprofil der anderen Paneelkante anliegt.
[0053] Durch diese Anordnung kann insbesondere erreicht werden, dass jede Paneelfuge eine
quellbare Dichtlippe aufweist und es kann erreicht werden, dass bei Bedarf, also wenn
eine Flüssigkeit mit der Fuge in Kontakt kommt, durch das Quellen der Dichtlippe die
Paneelfuge abgedichtet wird, ohne dass zuvor zusätzliche Spannungen auf die Verbindung
von aneinandergefügten Halteprofilen wirken.
[0054] Mit der Erfindung wird zudem ein Verfahren zur Herstellung eines Paneels mit quellbar
Dichtlippe vorgeschlagen.
[0055] Im Detail ist vorgesehen, dass das Verfahren die Schritte aufweist:
- Bereitstellen eines Trägers,
- Ausformen von einem Halteprofil an zumindest einer Kante des Trägers,
- Anbringen einer quellbaren Dichtlippe an das Halteprofil
[0056] Dadurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass bei der Ausformung des Halteprofils
bereits eine Stelle zum Anbringen der quellbaren Dichtlippe vorgesehen werden kann.
Zudem kann dadurch auch die quellbare Dichtlippe an das Halteprofil angepasst werden.
Die quellbare Dichtlippe kann dabei vor oder nach dem Aufbringen von einer Dekorschicht
und einer Deckschicht sowie gegebenenfalls weiterer Schichten, beispielsweise einer
zwischen Dekor- und Deckschicht angeordneten Verschleißschicht, aufgebracht werden.
Der Träger kann dabei aus einem für Paneele üblichen Material gefertigt sein.
[0057] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, ein quellbares Material zum Abdichten
von Paneelen zu verwenden.
[0058] Im Detail ist vorgesehen, dass ein quellbares Material zum Abdichten von vorbeschriebenen
Paneelen verwendet wird.
[0059] Durch die Verwendung eines quellbaren Materials kann vorteilhafterweise erreicht
werden, dass die Paneelfugen nur bei Bedarf, also wenn eine Flüssigkeit mit der Fuge
in Kontakt kommt, durch das Quellen des Materials abgedichtet wird, ohne dass zuvor
zusätzliche Spannungen auf die Verbindung von aneinandergefügten Halteprofilen wirken.
[0060] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Figuren weiter erläutert. Die Figuren zeigen
mögliche Ausgestaltungen der Erfindung. Prinzipiell sind jedoch auch Kombinationen
oder Abwandlungen der Ausgestaltungen im Rahmen der Erfindung möglich. Beispielsweise
kann die quellbare Dichtlippe einen anderen Querschnitt aufweisen und/oder an einer
anderen Stelle am Halteprofil angebracht sein. Prinzipiell ist auch die Anbringung
einer quellbaren Dichtlippe an anders ausgestalteten Halteprofilen möglich, die nachfolgend
nicht gezeigten.
Fig. 1 zeigt schematisch Ausschnitte von zwei gegenüberliegenden komplementären Halteprofilen
eines erfindungsgemäßen Paneels.
Fig. 2A und 2B zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter komplementärer
Halteprofile von zwei erfindungsgemäßen Paneelen aus Fig. 1.
Fig. 3A, 3B und 3C zeigen schematisch den Querschnitt verschiedener komplementärer
Halteprofile, die sich zur Anbringung einer Dichtlippe eignen.
Fig. 4A, 4B, 4C, 4D, 4E und 4F zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit dem Halteprofil
aus Fig. 3A.
Fig. 5A, 5B, 5C, 5D, 5E, 5F, 5G und 5H zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit dem Halteprofil
aus Fig. 3B.
Fig. 6A, 6B, 6C, 6D, 6E, 6F, 6G und 6H zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit dem Halteprofil
aus Fig. 3C.
Fig. 7A, 7B, 7C, 7D, 7E und 7F zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit einem
mehrteiligen Halteprofil.
Fig. 1 zeigt schematisch Ausschnitte von zwei gegenüberliegenden komplementären Halteprofilen
20 eines erfindungsgemäßen Paneels 10 mit einer Paneeloberseite 11. Eines der Halteprofile
20 weist dabei eine quellbare Dichtlippe auf, welche sich zumindest teilweise entlang
einer Längsachse 50 des Halteprofils 20 erstreckt.
Fig. 2A und 2B zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter komplementärer
Halteprofile von zwei erfindungsgemäßen Paneelen aus Fig. 1 mit einer Paneeloberseite
11 und einer Paneelunterseite 12. Ein Halteprofil 30 weist dabei entlang der Längsachse
eine quellbare Dichtlippe 100 auf. Ein komplementäres Halteprofil 40 ist dabei an
das Halteprofil 30 angebracht. Die quellbare Dichtlippe 100 ist dabei derartig im
Halteprofil 30 der Paneelkante angeordnet, dass sie mit dem komplementären Halteprofil
40 in Fig. 2A eine Spielpassung aufweist. In Fig. 2B ist die quellbare Dichtlippe
aus Fig. 2A im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegt die gequollene quellbare
Dichtlippe 101 in hydraulisch abdichtender Form an dem Komplementären Halteprofil
40 an und verhindert das Durchdringen von Flüssigkeiten durch die Fuge zwischen Halteprofil
30 und dem angebrachten komplementären Halteprofil 40.
Fig. 3A, 3B und 3C zeigen schematisch den Querschnitt verschiedener komplementärer
Halteprofile, die sich zur Anbringung einer quellbaren Dichtlippe eignen. Fig 3A zeigt
schematisch die Seitenansicht von komplementären Halteprofilen mit einem Haken mit
konvexer Wölbung auf der einen Seite und einer Aussparung mit konkaver Wölbung auf
der anderen Seite. Das Halteprofil weist dabei mehrere Profilflächen 60 auf und das
komplementäre Halteprofil entsprechende komplementäre Profilflächen 70, die sich zur
Anbringung einer quellbaren Dichtlippe eignen. Fig. 3B zeigt schematisch die Seitenansicht
von komplementären Halteprofilen mit jeweils einem Hakenelement, wobei sich die Profilflächen
60 und die komplementären Profilflächen 70 zur Anbringung einer quellbaren Dichtlippe
eignen. Fig. 3C zeigt schematisch die Seitenansicht von komplementären Halteprofilen
mit jeweils einem Hakenelement mit einer Vertiefung und einem Rastelement, wobei sich
die Profilflächen 60 und die komplementären Profilflächen 70 zur Anbringung einer
quellbaren Dichtlippe 100 eignen.
Fig. 4A, 4B, 4C, 4D, 4E und 4F zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei beispielhaften erfindungsgemäßen Paneelen
mit dem Halteprofil aus Fig. 3A.
Fig. 4A zeigt dabei zwei erfindungsgemäße Paneele, wobei eine flache quellbare Dichtlippe
100 auf eine untere Stirnseite des Halteprofils 30 aufgebracht ist. Dabei ist die
quellbare Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem komplementären Halteprofil
40 eine Übergangspassung aufweist. In Fig. 4B ist die quellbare Dichtlippe aus Fig.
4A im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe
101 in hydraulisch abdichtender Form an dem komplementären Halteprofil 40 an.
[0061] In Fig. 4C ist eine im Wesentlichen dreieckige quellbare Dichtlippe 100 zwischen
zwei Profilflächen des komplementären Halteprofils 40 aufgebracht. Dabei ist die quellbare
Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 eine Spielpassung aufweist.
In Fig. 4D ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 4C im gequollenen Zustand 101 gezeigt.
Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe 101 in hydraulisch abdichtender Form
an dem Halteprofil 30 an.
[0062] In Fig. 4E ist eine im Wesentlichen Kreisförmige quellbare Dichtlippe 100 in eine
untere Profilfläche des Hakens des Halteprofils 30 eingelassen. Zusätzlich ist eine
im Wesentlichen rechteckige quellbare Dichtlippe 100 in eine untere Profilfläche der
Aussparung des komplementären Halteprofils 40 eingelassen. Dabei sind die quellbaren
Dichtlippen 100 so angeordnet, dass sie mit dem komplementären Halteprofil 40 beziehungsweise
mit dem Halteprofil 30 eine Spielpassung aufweisen. In Fig. 4F sind die quellbaren
Dichtlippen aus Fig. 4E im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegen die gequollenen
quellbaren Dichtlippen 101 in hydraulisch abdichtender Form an dem komplementären
Halteprofil 40 beziehungsweise dem Halteprofil 30 an.
[0063] Fig. 5A, 5B, 5C, 5D, 5E, 5F, 5G und 5H zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit dem Halteprofil
aus Fig. 3B.
[0064] Fig. 5A zeigt dabei zwei erfindungsgemäße Paneele, wobei eine im Wesentlichen rechteckige
quellbare Dichtlippe 100 in eine nach oben gewandte Fläche eines Hakenelements des
komplementären Halteprofils 40 eingelassen ist. Dabei ist die quellbare Dichtlippe
100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 eine Übergangspassung aufweist.
In Fig. 5B ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 5A im gequollenen Zustand 101 gezeigt.
Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe 101 in hydraulisch abdichtender Form
an dem Halteprofil 30 an.
[0065] In Fig. 5C ist eine flache quellbare Dichtlippe 100 in eine innere Stirnseite eines
Hakenelements des komplementären Halteprofils 40 eingelassen. Dabei ist die quellbare
Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 eine Spielpassung aufweist.
In Fig. 5D ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 5C im gequollenen Zustand 101 gezeigt.
Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe 101 in hydraulisch abdichtender Form
an dem Halteprofil 30 an.
[0066] In Fig. 5E ist eine im Wesentlichen rechteckige quellbare Dichtlippe 100 in eine
innere Stirnseite eines Hakenelements des Halteprofils 30 eingelassen. Zusätzlich
ist eine flache quellbare Dichtlippe 100 in eine nach oben gewandte Fläche des Hakenelements
des komplementären Halteprofils 40 eingelassen. Dabei sind die quellbaren Dichtlippen
100 so angeordnet, dass sie mit dem komplementären Halteprofil 40 beziehungsweise
mit dem Halteprofil 30 eine Übergangspassung aufweisen. In Fig. 5F sind die quellbaren
Dichtlippen aus Fig. 5E im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegen die gequollenen
quellbaren Dichtlippen 101 in hydraulisch abdichtender Form an dem komplementären
Halteprofil 40 beziehungsweise dem Halteprofil 30 an.
[0067] In Fig. 5G ist eine im Wesentlichen rechteckige quellbare Dichtlippe 100 in eine
äußere Stirnseite eines Hakenelements des komplementären Halteprofils 40 eingelassen.
Zusätzlich ist eine flache quellbare Dichtlippe 100 in eine nach unten gewandte Fläche
des Hakenelements des Halteprofils 30 eingelassen. Dabei sind die quellbaren Dichtlippen
100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 beziehungsweise mit dem komplementären
Halteprofil 40 eine Übergangspassung aufweisen. In Fig. 5H sind die quellbaren Dichtlippen
aus Fig. 5G im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegen die gequollenen quellbaren
Dichtlippen 101 in hydraulisch abdichtender Form an dem Halteprofil 30 beziehungsweise
dem komplementären Halteprofil 40 an.
[0068] Fig. 6A, 6B, 6C, 6D, 6E, 6F, 6G und 6H zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit dem Halteprofil
aus Fig. 3C.
[0069] Fig. 6A zeigt dabei zwei erfindungsgemäße Paneele, wobei eine flache quellbare Dichtlippe
100 in eine Fläche eines Hakenelements des komplementären Halteprofils 40 eingelassen
ist. Zusätzlich ist eine flache quellbare Dichtlippe 100 in eine nach unten gewandte
Fläche des Hakenelements des Halteprofils 30 teilweise eingelassen. Dabei sind die
quellbaren Dichtlippen 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 eine Übergangspassung
beziehungsweise mit dem komplementären Halteprofil 40 eine Spielpassung aufweisen.
In Fig. 6B sind die quellbaren Dichtlippen aus Fig. 6A im gequollenen Zustand 101
gezeigt. Dabei liegen die gequollenen quellbaren Dichtlippen 101 in hydraulisch abdichtender
Form an dem Halteprofil 30 beziehungsweise dem komplementären Halteprofil 40 an.
[0070] In Fig. 6C ist eine quellbare Dichtlippe 100 in eine Fläche eines Hakenelements des
komplementären Halteprofils 40 eingelassen. Zusätzlich ist eine quellbare Dichtlippe
100 in eine gegenüberliegende Fläche des Hakenelements des Halteprofils 30 eingelassen.
Dabei sind die quellbaren Dichtlippen 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil
30 beziehungsweise mit dem komplementären Halteprofil 40 eine Spielpassung aufweisen.
In Fig. 6D sind die quellbaren Dichtlippen aus Fig. 6C im gequollenen Zustand 101
gezeigt. Dabei liegen die gequollenen quellbaren Dichtlippen 101 in hydraulisch abdichtender
Form an dem Halteprofil 30 beziehungsweise dem komplementären Halteprofil 40 an.
[0071] In Fig. 6E ist eine im Wesentlichen viereckige quellbare Dichtlippe 100 in eine innere
Stirnseite eines Hakenelements des komplementären Halteprofils 40 teilweise eingelassen.
Dabei ist die quellbare Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil
30 eine Spielpassung aufweist. In Fig. 6F ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 6E
im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe
101 in hydraulisch abdichtender Form an dem Halteprofil 30 an.
[0072] In Fig. 6G ist eine im Wesentlichen viereckige quellbare Dichtlippe 100 in eine innere
Fläche eines Hakenelements des Halteprofils 30 vollständig eingelassen. Dabei ist
die quellbare Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem komplementären Halteprofil
40 eine Spielpassung aufweist. In Fig. 6H ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 6G
im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe
101 in hydraulisch abdichtender Form an dem komplementären Halteprofil 40 an.
[0073] Fig. 7A, 7B, 7C, 7D, 7E und 7F zeigen schematisch den Querschnitt aneinandergefügter
komplementärer Halteprofile von jeweils zwei erfindungsgemäßen Paneelen mit einem
mehrteiligen Halteprofil. Ein Halteprofil weist dabei zusätzlich ein separates Vertikalsperrelement
80 auf, welches in eine Aussparung des Halteprofils eingelassen ist.
[0074] In Fig. 7A ist eine quellbare Dichtlippe 100 in eine Stirnseite eines Hakenelements
des komplementären Halteprofils 40 teilweise eingelassen. Dabei ist die quellbare
Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 eine Spielpassung aufweist.
In Fig. 7B ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 7A im gequollenen Zustand 101 gezeigt.
Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe 101 in hydraulisch abdichtender Form
an dem Halteprofil 30 an.
[0075] In Fig. 7C ist eine flache quellbare Dichtlippe 100 in eine Fläche eines Hakenelements
des komplementären Halteprofils 40 vollständig eingelassen. Dabei ist die quellbare
Dichtlippe 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 eine Spielpassung aufweist.
In Fig. 7D ist die quellbare Dichtlippe aus Fig. 7C im gequollenen Zustand 101 gezeigt.
Dabei liegt die gequollene quellbare Dichtlippe 101 in hydraulisch abdichtender Form
an dem Halteprofil 30 an.
[0076] In Fig. 7E ist eine quellbare Dichtlippe 100 in eine Fläche eines Hakenelements des
komplementären Halteprofils 40 eingelassen. Zusätzlich ist eine quellbare Dichtlippe
100 in eine Fläche des Hakenelements des Halteprofils 30 eingelassen. Dabei sind die
quellbaren Dichtlippen 100 so angeordnet, dass sie mit dem Halteprofil 30 beziehungsweise
mit dem komplementären Halteprofil 40 eine Spielpassung aufweisen. In Fig. 7F sind
die quellbaren Dichtlippen aus Fig. 7E im gequollenen Zustand 101 gezeigt. Dabei liegen
die gequollenen quellbaren Dichtlippen 101 in hydraulisch abdichtender Form an dem
Halteprofil 30 beziehungsweise dem komplementären Halteprofil 40 an.
Bezugszeichen:
[0077]
- 10
- Paneel
- 11
- Paneeloberseite
- 12
- Paneelunterseite
- 20
- paarweise komplementäre Halteprofile
- 30
- Halteprofil
- 40
- komplementäres Halteprofil
- 50
- Längsachse
- 60
- Profilflächen
- 70
- komplementäre Profilflächen
- 80
- Vertikalsperrelement
- 100
- quellbare Dichtlippe
- 101
- gequollene quellbare Dichtlippe
1. Paneel (10) umfassend eine Paneeloberseite (11) und eine Paneelunterseite (12) sowie
wenigstens vier sich paarweise gegenüberliegende Paneelkanten, mit an den gegenüberliegenden
Paneelkanten paarweise vorgesehenen komplementären Halteprofilen (20), wobei die Halteprofile
(20) so ausgestaltet sind, dass an ein Halteprofil (30) eines Paneels weitere Paneele
mit komplementärem Halteprofil (40) anbringbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Halteprofil (20) zumindest teilweise entlang seiner Längsachse (50)
eine quellbare Dichtlippe (100) aufweist.
2. Paneel nach Anspruch 1, wobei die quellbare Dichtlippe im Wesentlichen aus einem durch
Aufnahme wässriger Flüssigkeiten quellbarem Material besteht.
3. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die quellbare Dichtlippe im Wesentlichen
aus einem wasserunlöslichen Polymer besteht.
4. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die quellbare Dichtlippe ein wasserabsorbierendes
Material aufweist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Superabsorbern, Acrylnitril
Copolymeren, Polyacrylamid Copolymeren, Ethylen-Maleinsäureanhydrid Copolymeren, Polyvinylalkohol
Copolymeren oder Kombinationen davon.
5. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die quellbare Dichtlippe ein wasserabsorbierendes
Material aufweist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: vernetzten Carboxymethylcellulosen,
komprimierten Cellulosen, modifizierten Cellulosen, Celluloseethern, Kleie oder Kombinationen
davon.
6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die quellbare Dichtlippe im Wesentlichen
aus einem Material besteht, welches mit Wasser Hydrogele bildet.
7. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die quellbare Dichtlippe ein Bindemittel
aufweist.
8. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei sich die quellbare Dichtlippe entlang
der gesamten Länge des Halteprofils erstreckt.
9. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zumindest ein Halteprofil jedes
der paarweise komplementären Halteprofile eine quellbare Dichtlippe aufweist.
10. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei alle Halteprofile eine quellbare
Dichtlippe aufweisen.
11. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die quellbare Dichtlippe im Wesentlichen
bündig mit dem Halteprofil abschließt.
12. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die quellbare Dichtlippe derartig
im Halteprofil der Paneelkante angeordnet ist, dass die quellbare Dichtlippe nach
Anbringung eines weiteren Paneels mit komplementärem Halteprofil, zum komplementären
Halteprofil des weiteren Paneels eine Spielpassung oder Übergangspassung aufweist.
13. Paneel nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die quellbare Dichtlippe derartig
im Halteprofil der Paneelkante angeordnet ist, dass die quellbare Dichtlippe nach
Anbringung eines weiteren Paneels mit komplementärem Halteprofil, nach einem Quellen,
in hydraulisch abdichtender Form an dem komplementären Halteprofil des weiteren Paneels
anliegt.
14. Anordnung von mindestens zwei Paneelen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die
Paneele an einander zugewandten Paneelkanten komplementäre Halteprofile aufweisen
und die zwei Paneele durch die komplementären Halteprofile aneinander befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eines der aneinander zugewandten komplementären Halteprofile entlang seiner
Längsachse eine quellbare Dichtlippe aufweist, und die quellbare Dichtlippe zum komplementären
Halteprofil der anderen Paneelkante eine Spielpassung oder Übergangspassung aufweist,
wobei die quellbare Dichtlippe nach Absorption einer wässrigen Flüssigkeit, in hydraulisch
abdichtender Form an dem komplementären Halteprofil der anderen Paneelkante anliegt.
15. Verfahren zur Herstellung eines Paneels nach einem der Ansprüche 1 bis 13, aufweisend
die Schritte:
- Bereitstellen eines Trägers,
- Ausformen von einem Halteprofil an zumindest einer Kante des Trägers,
- Anbringen einer quellbaren Dichtlippe an das Halteprofil
16. Verwendung eines quellbaren Materials zum Abdichten von Paneelen nach einem der Ansprüche
1 bis 13.