[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Betätigungshilfe zum Unterstützen einer manuellen
Türbetätigung durch eine Person in mindestens einem Abschnitt des Türöffnungswinkels
durch eine Bewegung eines in einer Gleitschiene gelagerten Gleitstücks aus einer Aktivierungsposition
in eine Abschlussposition. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein System aus
mindestens einer Betätigungshilfe, einer Hebelmechanik, einem in einer Gleitschiene
gelagerten Gleitstück und einem Drehlager, welches an einer Tür angeordnet ist, wobei
das Drehlager über die Hebelmechanik mit dem Gleitstück mechanisch wirkverbunden ist,
und wobei sich ferner bei einer manuellen Betätigung der Tür durch eine Person das
Gleitstück aus einer Startposition in eine Endposition bewegt. Darüber hinaus betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Unterstützen einer manuellen Türbetätigung
durch eine Person in mindestens einem Abschnitt des Türöffnungswinkels mit einer Hilfskraft
durch mindestens eine Betätigungshilfe.
[0002] Türbetätiger oder Betätigungshilfen zum automatischen und angetriebenen Betätigen
von Türen sind grundsätzlich bekannt. Derartige Türbetätiger oder Betätigungshilfen
können beispielsweise ein Türschließer und/oder ein Türöffner sein und entsprechend
zum automatischen Schließen beziehungsweise Öffnen eines Türblatts einer Tür ausgebildet
sein. Bekannte Türbetätiger sind zumeist über eine Hebelmechanik mit einem Gleitstück
in einer Gleitschiene mechanisch wirkverbunden, wobei entweder der Türbetätiger am
Türblatt und die Gleitschiene am Türrahmen oder entsprechend umgekehrt angeordnet
sind. Der Türbetätiger beansprucht dabei konstruktivbedingt einen großen Bauraum.
Für eine Betätigung der Tür wird vom Türbetätiger über die Hebelmechanik eine Betätigungskraft
auf das Gleitstück ausgeübt, woraufhin sich dieses in der Gleitschiene bewegt und
insgesamt dadurch die Tür betätigt wird.
[0003] Bedingt durch den mechanischen Aufbau, beispielsweise die verwendete Hebelmechanik,
kann es vorkommen, dass in verschiedenen Betätigungsbereichen beim Bewegen der Tür
durch den Türbetätiger das Betätigen der Tür mit einer unterschiedlichen Betätigungskraft
durchgeführt wird. Insbesondere in einem letzten Abschnitt einer Betätigung der Tür,
beispielsweise den letzten 20° beim Schließen einer Tür, kann es zu einer Verringerung
der Betätigungskraft führen. Insbesondere bei nicht leistungsstark ausgebildeten Türbetätigern
kann dies zu Problemen, beispielsweise beim endgültigen Schließen der Tür, führen.
[0004] Manuelle Türen ohne konstruktive und/oder technische Ergänzungen auf der anderen
Seite bieten keinerlei Komfortfunktionen über die Eigenschaften einer manuellen Tür
hinaus. Durch das Fehlen von jeglichen Erweiterungen sind der Funktionsumfang auf
die unselbstständigen Funktionen einer Tür beschränkt, die zumeist eine Interaktion
einer Person mit der Tür voraussetzen.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Betätigungshilfe zum Unterstützen einer manuellen
Türbetätigung, ein System aus zumindest einer Betätigungshilfe sowie ein Verfahren
zum Unterstützen einer manuellen Türbetätigung bereitzustellen, bei denen abschnittsweise
eine manuelle Türbetätigung durch eine Hilfskraft unterstützt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Betätigungshilfe mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1. Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein System mit den Merkmalen des
nebengeordneten Anspruchs 11 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten
Anspruchs 15. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit der erfindungsgemäßen Betätigungshilfe beschrieben sind, selbstverständlich auch
in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen System sowie dem erfindungsgemäßen Verfahren
und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten
stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Betätigungshilfe
zum Unterstützen einer manuellen Türbetätigung durch eine Person in mindestens einem
Abschnitt des Türöffnungswinkels durch eine Bewegung eines in einer Gleitschiene gelagerten
Gleitstücks aus einer Aktivierungsposition in eine Abschlussposition. Bei einer erfindungsgemäßen
Betätigungshilfe ist vorgesehen, dass die Betätigungshilfe eine Energiespeichereinheit
zum Bereitstellen einer Hilfskraft, einen mit der Energiespeichereinheit mechanisch
wirkverbundenen Mitnehmerabschnitt sowie einen Aktivierungsabschnitt für eine Aktivierung
durch einen Gegenaktivierungsabschnitt des Gleitstücks bei einer Bewegung des Gleitstücks
in Richtung der Abschlussposition zumindest an einer zwischen der Startposition und
der Endposition angeordneten Aktivierungsposition aufweist, die Betätigungshilfe ferner
aufweisend eine mit dem Aktivierungsabschnitt, dem Mitnehmerabschnitt und der Energiespeichereinheit
jeweils mechanisch wirkverbundene Freigabevorrichtung für eine Freigabe einer Abgabe
der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit über den Mitnehmerabschnitt an einen
Gegenmitnehmerabschnitt des Gleitstücks zur Bereitstellung der Hilfskraft auf das
Gleitstück in Richtung der Abschlussposition.
[0008] Erfindungsgemäß entspricht eine Abschlussposition bei dem manuellen Öffnungsvorgang
der Tür einer einstellbaren Endposition der Öffnungsbewegung der Tür und kann einem
Türöffnungswinkel zwischen 85° und 120° vorzugsweise 90° entsprechen. Bei dem manuellen
Schließvorgang der Tür entspricht eine Abschlussposition der Endposition der Schließbewegung
der Tür und somit einem Türöffnungswinkel von 0°. Ein Türöffnungswinkel ist als Winkel
zwischen dem Türblatt und dem Türrahmen zu verstehen. Eine Startposition entspricht
jeweils der Anfangsposition der angeführten Bewegungen. Eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe
ist für einen Einsatz mit einer manuellen Tür mit einem Drehlager vorgesehen. Eine
derartige Betätigungshilfe kann beispielsweise zum Schließen und/oder zum selbsttätigen
Halten eines Türblatts einer Tür in einer einstellbaren geöffneten Position eingesetzt
sein beziehungsweise werden. Zumeist über eine Hebelmechanik ist das Drehlager mit
einem in einer Gleitschiene beweglich gelagerten Gleitstück mechanisch wirkverbunden,
sodass sich beim manuellen Betätigen der Tür durch eine Person das Gleitstück gleitend
in der Gleitschiene bewegt, insbesondere von einer Startposition in die Richtung einer
Endposition. Bei einer als Türschließer ausgebildeten Betätigungshilfe kann beispielsweise
die Startposition des Gleitstücks einer vollständig geöffneten, die Endposition einer
vollständig geschlossenen Tür entsprechen. Durch eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe
kann nun bereitgestellt werden, dass für zumindest einen Bereich der Bewegung des
Gleitstücks in der Gleitschiene eine Hilfskraft bereitgestellt werden kann, die bevorzugt
entlang oder zumindest im Wesentlichen entlang der Betätigungskraft der manuellen
Betätigung der Tür durch eine Person auf das Gleitstück wirkt und dieses ebenfalls
in Richtung der Abschlussposition bewegt.
[0009] Um dies bereitstellen zu können weist eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe, neben
weiteren Elementen, vier wesentliche Bauelemente auf. In einer Energiespeichereinheit
der Betätigungshilfe kann eine mechanische Energie gespeichert werden, die, insbesondere
durch die restlichen Bauelemente der Betätigungshilfe, beispielsweise einem Mitnehmerabschnitt,
als Hilfskraft an das Gleitstück abgegeben werden kann. Über einen Aktivierungsabschnitt
der erfindungsgemäßen Betätigungshilfe kann insbesondere bereitgestellt werden, dass
diese Abgabe der Hilfskraft abhängig von einer Position des Gleitstücks in der Gleitschiene
vorgenommen werden kann. Für diesen Zweck ist der Aktivierungsabschnitt derart ausgebildet,
dass er durch einen Gegenaktivierungsabschnitt des Gleitstücks aktiviert werden kann,
sobald sich das Gleitstück an einer zwischen der Startposition und der Endposition
angeordneten Aktivierungsposition befindet und sich bevorzugt anschließend weiter
in Richtung der Endposition bewegt. Bevorzugt kann der Aktivierungsabschnitt derart
ausgebildet sein, dass er für den gesamten Bewegungsbereich zwischen der Aktivierungsposition
und der Endposition des Gleitstücks aktiviert bleibt. Über eine mechanische Wirkverbindung
kann bei einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe bereitgestellt werden, dass diese
Aktivierung des Aktivierungsabschnitts an eine Freigabevorrichtung weitergegeben wird.
[0010] Mit anderen Worten wird nachgeschaltet, bevorzugt gleichzeitig, mit dem Aktivierungsabschnitt
auch die Freigabevorrichtung derart aktiviert, dass diese eine Freigabe der Abgabe
der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit bewirkt. Für diesen Zweck ist wiederum
die Freigabevorrichtung auch mit der Energiespeichereinheit mechanisch wirkverbunden.
Die Freigabevorrichtung der erfindungsgemäßen Betätigungshilfe ist somit für eine
Steuerung der Abgabe der Hilfskraft zuständig. Ohne Aktivierung durch den Aktivierungsabschnitt
wird durch die Freigabevorrichtung die Abgabe der Hilfskraft blockiert. Wenn hingegen
eine Aktivierung des Aktivierungsabschnitts vorliegt, wird durch die Freigabevorrichtung
ein entsprechendes Abgeben der Hilfskraft an das Gleitstück freigegeben. Für diese
Abgabe der Hilfskraft ist in einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe ein Mitnehmerabschnitt
vorgesehen, der seinerseits wiederum mit der Energiespeichereinheit mechanisch wirkverbunden
ist. Über diese mechanische Wirkverbindung kann insbesondere bereitgestellt werden,
dass eine in der Energiespeichereinheit gespeicherte mechanische Energie als Hilfskraft
über den Mitnehmerabschnitt an das Gleitstück abgegeben wird, insbesondere als eine
Hilfskraft, die in Richtung oder zumindest im Wesentlichen in Richtung der Abschlussposition
des Gleitstücks wirkt. Eine Unterstützung der manuellen Betätigung der Tür durch eine
Person, die ebenfalls als eine Kraft auf das Gleitstück in Richtung der Abschlussposition
wirkt, durch diese Hilfskraft kann auf diese Weise bereitgestellt werden. Insgesamt
kann somit, bevorzugt für mindestens einen Abschnitt des Bewegungsbereichs des Gleitstücks
zwischen der Aktivierungsposition und der Abschlussposition, eine Hilfskraft durch
die Betätigungshilfe an das Gleitstück abgegeben werden, wodurch insgesamt die manuelle
Betätigung der Tür in diesem Bewegungsbereich unterstützt werden kann.
[0011] Bevorzugt kann bei einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe vorgesehen sein, dass
ohne Aktivierung des Aktivierungsabschnitts durch den Gegenaktivierungsabschnitt der
Aktivierungsabschnitt in einer Warteposition, der Mitnehmerabschnitt in einer Rückzugsposition
und die Freigabevorrichtung in einer Blockierposition angeordnet sind, wobei der Gegenaktivierungsabschnitt
den Aktivierungsabschnitt in eine Aktivposition bewegt und sich gleichzeitig durch
die jeweiligen mechanischen Wirkverbindungen der Mitnehmerabschnitt in eine Mitnahmeposition
und die Freigabevorrichtung in eine Freigabeposition bewegen. In dieser bevorzugten
Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe kann insbesondere ein
Bereitstellen der einzelnen Funktionen der verschiedenen Bauelemente der erfindungsgemäßen
Betätigungshilfe, insbesondere ein Aktivieren der Abgabe der Hilfskraft durch den
Aktivierungsabschnitt, ein Freigeben einer Abgabe der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit
durch die Freigabevorrichtung sowie ein Abgeben der Hilfskraft an das Gleitstück durch
den Mitnehmerabschnitt durch eine Korrelation der jeweils durch die Bauelemente eingenommenen
Positionen bereitgestellt werden. Insbesondere kann somit die Betätigungshilfe im
Wesentlichen in zwei Zuständen vorliegen, einem Zustand ohne Aktivierung, in dem der
Aktivierungsabschnitt in der Warteposition, der Mitnehmerabschnitt in der Rückzugsposition
und die Freigabevorrichtung in der Blockierposition angeordnet sind und einen aktivierten
Zustand in dem der Aktivierungsabschnitt in der Aktivposition, der Mitnehmerabschnitt
in der Mitnahmeposition und die Freigabevorrichtung in der Freigabeposition angeordnet
sind. Dabei unterscheiden sich die jeweiligen Positionen bevorzugt dadurch, dass beispielsweise
beim Aktivierungsabschnitt in seiner Warteposition keine Aktivierung durch den Gegenaktivierungszustand
und in seiner Aktivposition eine Aktivierung durch den Gegenaktivierungszustand vorliegt.
Der Mitnehmerabschnitt hingegen kann bevorzugt derart angeordnet sein, dass in seiner
Rückzugsposition den Gegenmitnehmerabschnitt vom Gleitstück nicht kontaktiert, in
seiner Mitnahmeposition hingegen schon. Bei der Freigabevorrichtung kann bevorzugt
vorgesehen sein, dass diese in ihrer Blockierposition eine Abgabe der Hilfskraft von
der Energiespeichereinheit über den Mitnehmerabschnitt an das Gleitstück blockiert
und in seiner Freigabeposition frei gibt. Diese Korrelation der einzelnen Positionen
der Bauelemente kann insbesondere mechanisch besonders einfach bereitgestellt werden,
beispielsweise durch Hebelelemente, Gestänge und/oder sogar durch eine einteilige
beziehungsweise einstückige Ausgestaltung zumindest von Teilen der einzelnen Bauelemente.
[0012] Auch kann eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe dahingehend ausgebildet sein, dass
die Freigabevorrichtung eine Freigabeführung mit einem Blockierungsbereich und einem
Freigabebereich sowie einen in der Freigabeführung angeführten Freigabezapfen aufweist,
wobei eine Abgabe der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit bei einem im Blockierungsbereich
angeordneten Freigabezapfen blockiert ist und bei einem im Freigabebereich angeordneten
Freigabezapfen freigegeben ist. Eine derartige Freigabeführung mit einem in der Freigabeführung
geführten Freigabezapfen stellt eine besonders einfache Art und Weise dar, um eine
Freigabevorrichtung für eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe bereitzustellen. So
kann beispielsweise der Blockierbereich derart ausgebildet sein, dass ein Blockieren
einer Abgabe der Hilfskraft durch ein einfaches Ableiten der Hilfskraft in eine Blockierfläche
durchgeführt wird. Im Freigabebereich hingegen kann die Kraftrichtung der Hilfskraft
an der Blockierfläche vorbei gerichtet sein, wodurch die Blockierung aufgehoben und
die Abgabe der Hilfskraft durchgeführt werden kann. Bevorzugt kann beispielsweise
der Freigabebereich eine Längserstreckung aufweisen, wobei der Freigabezapfen während
der Abgabe der Hilfskraft entlang dieser Längserstreckung im Freigabebereich geführt
bewegt wird. In Bezug auf die bereits oben beschriebene Ausgestaltungsform kann insbesondere
vorgesehen sein, dass der Freigabezapfen im Blockierbereich der Freigabeführung einer
Blockierposition der Freigabevorrichtung entspricht und entsprechend ein Freigabezapfen
im Freigabebereich der Freigabeführung einer Freigabeposition der Freigabevorrichtung
entspricht.
[0013] Bevorzugt kann eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe dahingehend weiter entwickelt
sein, dass der Freigabezapfen im Blockierungsbereich formschlüssig und/oder kraftschlüssig
gehalten ist. Auf diese Weise kann ein ungewolltes Freigeben einer Abgabe der Hilfskraft
besonders einfach verhindert oder zumindest deutlich erschwert werden. Mit anderen
Worten kann auf diese Weise zumindest ansatzweise eine Selbstarretierung des Freigabezapfens
im Blockierungsbereich bereitgestellt werden. Nur bei einer Aktivierung des Aktivierungsabschnitts
wird über die entsprechenden mechanischen Wirkverbindungen eine Bewegung des Freigabezapfens
aus dem Blockierungsbereich in den Freigabebereich durchgeführt, wodurch dann eine
Abgabe der Hilfskraft über den Mitnehmerabschnitt auf das Gleitstück erfolgen kann.
[0014] Ferner kann eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe dahingehend weiterentwickelt sein,
dass die Freigabeführung L-förmig oder zumindest im Wesentlichen L-förmig ausgebildet
ist. Eine derartige L-förmige Ausgestaltung der Freigabeführung stellt eine mechanisch
besonders einfache Art und Weise dar, um eine Freigabeführung bereitzustellen. So
kann beispielsweise die L-förmige Freigabeführung derart angeordnet sein, dass der
kurze Schenkel des L's quer zur Bewegungsrichtung des Gleitstücks, der lange Schenkel
entlang der Bewegungsrichtung des Gleitstücks angeordnet ist. In dieser Anordnung
bildet der kurze Schenkel den Blockierbereich, der lange Schenkel den Freigabebereich.
Der Übergang zwischen den beiden Schenkeln der L-förmigen Freigabeführung kann darüber
hinaus besonders bevorzugt abgerundet ausgebildet sein, um einen Übergang des Freigabezapfens
zwischen den beiden Schenkeln, sowohl vom kurzen in den langen Schenkel als auch vom
langen in den kurzen Schenkel, zu vereinfachen.
[0015] Besonders bevorzugt kann eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe dahingehend weiterentwickelt
sein, dass der Aktivierungsabschnitt für eine Bewegung des Freigabezapfens aus dem
Blockierungsbereich der Freigabeführung in den Freigabebereich der Freigabeführung
mit dem Freigabezapfen mechanisch wirkverbunden ist, insbesondere das der Aktivierungsabschnitt
und der Freigabezapfen an einem gemeinsamen Hebelelement angeordnet sind. Ein Weiterleiten
der Aktivierung des Aktivierungsabschnitts durch den Gegenaktivierungsabschnitt des
Gleitstücks auf den Freigabezapfen als Teil der Freigabevorrichtung kann auf diese
Weise besonders einfach bereitgestellt werden. Ein gleichzeitiges Bewegen des Aktivierungsabschnitts
und des Freigabezapfens als Teil der Freigabevorrichtung kann über die mechanische
Wirkverbindung sichergestellt werden. Insbesondere in der Ausgestaltungsform, in der
der Aktivierungsabschnitt und der Freigabezapfen an einem gemeinsamen Hebelelement
angeordnet sind kann diese Korrelation der Bewegungen beziehungsweise der Positionen
dieser beiden Elemente und damit des Aktivierungsabschnitts und der Freigabevorrichtung
besonders einfach bereit- und darüber hinaus sichergestellt werden.
[0016] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe
kann ferner vorgesehen sein, dass der Mitnehmerabschnitt und/oder der Aktivierungsabschnitt
an einen U-förmigen Gabelhebel angeordnet sind, insbesondere das der Mitnehmerabschnitt
und der Aktivierungsabschnitt an unterschiedlichen Schenkeln des U-förmigen Gabelhebels
angeordnet sind. Der Mitnehmerabschnitt und der Aktivierungsabschnitt sind insbesondere
für eine Wechselwirkung der erfindungsgemäßen Betätigungshilfe mit dem Gleitstück
in der Gleitschiene vorgesehen. U-förmige Gabelhebel sind für diese Bereitstellung
der Wechselwirkung besonders geeignet. Besonders bevorzugt können sowohl der Mitnehmerabschnitt
als auch der Aktivierungsabschnitt an einem gemeinsamen U-förmigen Gabelhebel angeordnet
sein, wobei der Mitnehmerabschnitt und der Aktivierungsabschnitt jeweils an unterschiedlichen
Schenkeln des U-förmigen Gabelhebels angeordnet sind. Ein gleichzeitiges Bewegen des
Aktivierungsabschnitts in seiner Warteposition und des Mitnehmerabschnitts in seiner
Rückzugsposition in die Aktivposition beziehungsweise die Mitnahmeposition kann in
dieser besonders bevorzugten Ausgestaltungsform besonders einfach bereitgestellt werden.
Sobald sich der gemeinsame U-förmige Gabelhebel bewegt, werden beide Abschnitte aus
ihren entsprechenden Positionen ohne Aktivierung der Betätigungshilfe in ihre entsprechenden
Positionen mit Aktivierung überführt.
[0017] Besonders bevorzugt sind der Aktivierungsabschnitt und die Freigabevorrichtung, beispielsweise
in Form eines Freigabezapfens, an einem gemeinsamen Hebelelement, sowie der Aktivierungsabschnitt
und der Mitnehmerabschnitt an einem gemeinsamen U-förmigen Gabelhebel angeordnet.
Mit anderen Worten sind alle drei Bauelemente, der Aktivierungsabschnitt, der Mitnehmerabschnitt
und die Freigabevorrichtung an einem gemeinsamen Hebelelement angeordnet. Wie oben
bereits in Bezug auf den Mitnehmerabschnitt und den Aktivierungsabschnitt beschrieben,
können in dieser besonders bevorzugten Ausgestaltungsform eine korrelierte Änderung
der jeweiligen Positionen dieser Bauelemente durch Anordnung an einem gemeinsamen
Hebelelement besonders einfach bereit- und sichergestellt werden.
[0018] Auch kann eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe dahingehend ausgebildet sein, dass
die Betätigungshilfe eine Anordnungsschnittstelle zum Anordnen in einer Anordnungsposition
an einer Gegenanordnungsschnittstelle der Gleitschiene aufweist. Auf diese Weise kann
besonders einfach bereitgestellt werden, die Betätigungshilfe an der Gleitschiene
anzuordnen, um dann bei einer manuellen Betätigung der Tür durch eine Person die Hilfskraft
zum Unterstützen der Betätigung der Tür bereitstellen zu können. Die Anordnungsschnittstelle
kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass eine vollständige Integration der
Betätigungshilfe in die Gleitschiene vorgenommen werden kann. Auch eine Nachrüstung
einer bereits vorhandenen Gleitschiene durch eine entsprechende Anordnungsschnittstelle
der Betätigungshilfe kann vorgesehen sein.
[0019] Auch kann eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe dahingehend weiterentwickelt sein,
dass bei einer in der Anordnungsposition an einer Gleitschiene angeordneten Betätigungshilfe
zumindest der Aktivierungsabschnitt zum Kontaktieren des Gleitstücks in die Gleitschiene
hineinragt. Der Aktivierungsabschnitt der Betätigungshilfe ist für ein Kontaktieren
des Gegenaktivierungsabschnitts des Gleitstücks vorgesehen. Dieses Kontaktieren stellt
zumeist die erste Wechselwirkung zwischen der erfindungsgemäßen Betätigungshilfe und
dem Gleitstück in der Gleitschiene dar. Durch ein Hineinragen des Aktivierungsabschnitts
in die Gleitschiene kann dies besonders einfach erreicht und sichergestellt werden.
Insbesondere kann der Aktivierungsabschnitt derart weit in die Gleitschiene hineinragen,
dass er zumindest ansatzweise eine Bewegung des Gleitstücks aus seiner Startposition
in seine Endposition blockiert, wobei diese Blockade bei Kontakt des Gegenaktivierungsabschnitts
am Aktivierungsabschnitt durch eine Überführung der Betätigungshilfe in einen aktivierten
Zustand aufgehoben werden kann.
[0020] Ferner kann bei einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe vorgesehen sein, dass die
Energiespeichereinheit ein Federelement, insbesondere ein Tellerfederelement, zum
reversiblen Speichern der Hilfskraft aufweist. Federelemente, insbesondere Tellerfederelemente,
haben sich als besonders geeignet herausgestellt, um als Energiespeichereinheit in
einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe verwendet zu werden. So sind Federelemente,
bevorzugt Tellerfederelemente mechanisch besonders einfach aufgebaut und können insbesondere
große Hilfskräfte im besonders kleinen Volumen speichern.
[0021] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein System
aus mindestens einer Betätigungshilfe, einer Hebelmechanik, einem in einer Gleitschiene
gelagerten Gleitstück und einem Drehlager, welches an der Tür angeordnet ist, wobei
das Drehlager zum Betätigen einer Tür über die Hebelmechanik mit dem Gleitstück mechanisch
wirkverbunden ist, und wobei sich ferner bei einer manuellen Betätigung der Tür durch
eine Person das Gleitstück aus einer Startposition in eine Abschlussposition bewegt.
Ein erfindungsgemäßes System ist dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungshilfe
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ausgebildet ist. Sämtliche Vorteile, die ausführlich
in Bezug auf eine Betätigungshilfe gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung beschrieben
worden sind, können somit auch durch ein System gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
bereitgestellt werden.
[0022] Ein an der Tür angeordnetes Drehlager ist im Rahmen der Erfindung als Lager zur Aufnahme
der Lagerkräfte und zur mechanischen Wirkverbindung von dem Gleitstück und der Tür
über die Hebelmechanik zu verstehen. Darüber hinaus ist das Drehlager als kraftlos
anzusehen.
[0023] Analog zu dem ersten Aspekt kann bei dem manuellen Schließvorgang der Tür eine Abschlussposition
der Endposition der Schließbewegung der Tür und somit einem Türöffnungswinkel von
0° entsprechen. Ebenfalls kann eine Abschlussposition bei dem manuellen Öffnungsvorgang
der Tür erfindungsgemäß einer einstellbaren Endposition der Öffnungsbewegung der Tür
entsprechen und kann ein Türöffnungswinkel zwischen 85° und 120° vorzugsweise 90°
sein. Eine Startposition ent spricht jeweils der Anfangsposition der angeführten Bewegungen.
[0024] Ferner kann beim erfindungsgemäßen System vorgesehen sein, dass das Gleitstück einen
Gleitstückpin aufweist, wobei der Gegenkontaktabschnitt und/oder der Gegenmitnehmerabschnitt
am Gleitstückpin angeordnet sind, insbesondere auf verschiedenen Seiten des Gleitstückpins
angeordnet sind. Ein derartiger Gleitstückpin ist ein mechanisch besonders einfaches
Bauteil, das insbesondere bevorzugt zylindrisch ausgebildet sein kann. Im Gleitstück
kann der Gleitstückpin ferner bevorzugt quer zu einer Bewegungsrichtung des Gleitstücks
aus der Startposition in die Endposition angeordnet sein. Ein derartiger Gleitstückpin
eignet sich insbesondere besonders bevorzugt für ein Zusammenwirken mit einem Aktivierungsabschnitt
und einem Mitnehmerabschnitt der mindestens einen erfindungsgemäßen Betätigungshilfe,
die wiederum bevorzugt als verschiedene Schenkel eines U-förmigen Gabelhebels ausgebildet
sind. Insbesondere in dieser Ausgestaltungsform ist besonders bevorzugt, dass der
Gegenkontaktabschnitt und der Gegenmitnehmerabschnitt an verschiedenen Seiten des
Gleitstückpins angeordnet sind.
[0025] Besonders bevorzugt kann beim erfindungsgemäßen System ferner vorgesehen sein, dass
die mindestens eine Betätigungshilfe in die Gleitschiene integriert ist. Eine besonders
kompakte Ausgestaltung einer Gleitschiene und damit eines gesamten erfindungsgemäßen
Systems kann auf diese Weise bereitgestellt werden.
[0026] Darüber hinaus kann ein erfindungsgemäßes System dahingehend ausgebildet sein, dass
das System eine erste und eine zweite Betätigungshilfe aufweist, wobei die erste Betätigungshilfe
zur Bereitstellung einer ersten Hilfskraft auf das Gleitstück in Richtung einer ersten
Abschlussposition und die zweite Betätigungshilfe zur Bereitstellung einer zweiten
Hilfskraft auf das Gleitstück in Richtung einer zweiten Abschlussposition ausgelegt
ist.
[0027] Mit dieser besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine erste Hilfskraft
für zumindest einen Abschnitt des Türöffnungswinkels für eine manuelle Schließbewegung
ermöglicht. Weiter wird eine zweite Hilfskraft für zumindest einen Abschnitt des Türöffnungswinkels
für eine manuelle Öffnungsbewegung ermöglicht. So lässt sich beispielsweise für eine
manuelle Türbetätigung durch eine Person eine erste Hilfskraft im Abschnitt von geringen
Türöffnungswinkeln, vorzugsweise zwischen 15° und 0° erzeugen, die ein selbsttätiges
oder unterstützendes und komfortables Schließen der Tür sicher stellt. Ebenso lässt
sich somit für eine manuelle Türbetätigung durch eine Person eine zweite Hilfskraft
im Abschnitt von größeren Türöffnungswinkeln, vorzugsweise zwischen 85° und 120° besonders
bevorzugt zwischen 85° und 90° einstellen, durch die eine geöffnete Position der Tür
selbsttätig und sicher gehalten werden kann.
[0028] Die erste und zweite Betätigungshilfe sind somit in dieser Ausführungsform in ihrer
Wirkungsweise spiegelbildlich ausgelegt. Die konstruktive Anordnung der ersten und
zweiten Bestätigungshilfe kann ebenfalls spiegelbildlich ausgelegt sein, kann aber
ebenfalls vielfältig anderweitig gelöst werden.
[0029] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren
zum Unterstützen einer manuellen Türbetätigung durch eine Person in mindestens einem
Abschnitt des Türöffnungswinkels mit einer Hilfskraft durch mindestens eine Betätigungshilfe
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung und/oder in einem System gemäß dem zweiten Aspekt
der Erfindung. Ein erfindungsgemäßes Verfahren ist durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- a) Bewegen des Gleitstücks in der Gleitschiene in Richtung einer Abschlussposition
angetrieben durch die manuelle Türbetätigung durch eine Person,
- b) Aktivieren der mindestens einen Betätigungshilfe durch ein Kontaktieren des Aktivierungsabschnitts
der mindestens einen Betätigungshilfe durch den Gegenkontaktabschnitt des Gleitstücks
bei Erreichen der Aktivierungsposition der mindestens einen Betätigungshilfe durch
das Gleitstück,
- c) Betätigen der Freigabevorrichtung der mindestens einen Betätigungshilfe durch den
Aktivierungsabschnitt zum Freigeben einer Abgabe der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit,
und
- d) Abgeben der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit der mindestens einen Betätigungshilfe
über den Mitnehmerabschnitt der mindestens einen Betätigungshilfe an den Gegenmitnehmerabschnitt
des Gleitstücks zum Bereitstellen der auf das Gleitstück zumindest im Wesentlichen
in Richtung einer Abschlussposition wirkenden Hilfskraft.
[0030] Ein erfindungsgemäßes Verfahren wird durch eine Betätigungshilfe gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung oder in einem System gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung durchgeführt.
Sämtliche Vorteile, die ausführlich in Bezug auf eine Betätigungshilfe gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung beziehungsweise in Bezug auf ein System gemäß dem zweiten Aspekt
der Erfindung beschrieben worden sind, können somit auch durch ein erfindungsgemäßes
Verfahren gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung bereitgestellt werden, das durch
eine derartige Betätigungshilfe beziehungsweise ein derartiges System ausgeführt werden.
[0031] So wird in einem ersten Schritt a) das Gleitstück in der Gleitschiene bewegt, angetrieben
durch die manuelle Türbetätigung durch eine Person. Diese Bewegung erfolgt von einer
Startposition des Gleitstücks in Richtung einer Abschlussposition des Gleitstücks.
Manuelle Türbetätigung durch eine Person bedeutet insbesondere im Sinne der Erfindung,
dass das Gleitstück durch den Kraftaufwand einer Person in Form einer manuellen Türbetätigung
und die Kraftübertragung durch die Tür, das Drehlager und die Hebelmechanik mit einer
Betätigungskraft beaufschlagt wird.
[0032] Bei Erreichen einer Aktivierungsposition durch das Gleitstück, wobei die Aktivierungsposition
zwischen der Startposition und der Endposition angeordnet ist, wird im nächsten Schritt
b) eines erfindungsgemäßen Verfahrens durch ein Kontaktieren des Aktivierungsabschnitts
der mindestens einen Betätigungshilfe durch einen Gegenkontaktabschnitt des Gleitstücks
das Aktivieren des Aktivierungsabschnitts und damit der gesamten mindestens einen
Betätigungshilfe ausgelöst. Die Aktivierung des Aktivierungsabschnitts durch den Gegenaktivierungsabschnitt
kann zusätzlich insbesondere nicht nur das reine Kontaktieren des Aktivierungsabschnitts
durch den Gegenkontaktabschnitt, sondern darüber hinaus auch ein Weiterbewegen des
Gleitstücks und ein dabei durchgeführtes kontinuierliches Kontaktieren des Aktivierungsabschnitts
durch den Gegenkontaktabschnitt des Gleitstücks beinhalten.
[0033] Durch die in Schritt b) erfolgte Aktivierung des Aktivierungsabschnitts wird im folgenden
Schritt c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens gleichzeitig oder nachgeschaltet über
eine mechanische Wirkverbindung durch den Aktivierungsabschnitt eine Freigabevorrichtung
der mindestens einen Betätigungshilfe betätigt. Diese Freigabevorrichtung gibt bei
der Betätigung eine Abgabe der Hilfskraft aus der Energiespeichereinheit der mindestens
einen Betätigungshilfe frei. Mit anderen Worten ist ohne Aktivierung des Aktivierungsabschnitts
und der daraus folgenden Betätigung der Freigabevorrichtung eine Abgabe der Hilfskraft
aus der Energiespeichereinheit blockiert, bei Vorliegen einer Aktivierung jedoch freigegeben.
[0034] Dies ermöglicht im letzten Schritt d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens, die Hilfskraft
aus der Energiespeichereinheit an das Gleitstück abzugeben. Dies erfolgt insbesondere
über einen mit der Energiespeichereinheit mechanischen wirkverbundenen Mitnehmerabschnitt,
der wiederum einen Gegenmitnehmerabschnitt des Gleitstücks insbesondere formschlüssig
kontaktiert und auf diese Weise die Hilfskraft an das Gleitstück abgibt. Bevorzugt
wirkt die Hilfskraft zumindest im Wesentlichen in Richtung einer Abschlussposition
der Bewegung des Gleitstücks in der Gleitschiene, wodurch entweder die bereits vorhandene
Betätigungskraftaus der manuellen Türbetätigung einer Person durch die Hilfskraft
der Energiespeichereinheit der mindestens einen Betätigungshilfe unterstützt werden
kann oder wodurch die Hilfskraft der Energiespeichereinheit der mindestens einen Betätigungshilfe
einen Abschnitt der Bewegung des Gleitstücks in Richtung einer Abschlussposition eigenständig
durchführen kann.
[0035] Zusammenfassend kann somit durch ein erfindungsgemäßes Verfahren ermöglicht werden,
dass eine Unterstützung einer manuellen Betätigung einer Tür durch eine Person zumindest
für den Abschnitt der Türbetätigung, in der sich das Gleitstück in der Gleitschiene
zwischen der Aktivierungsposition und einer Abschlussposition bewegt, durch eine durch
die mindestens eine Betätigungshilfe zur Verfügung gestellte Hilfskraft bereitgestellt
werden kann. Eine manuelle Betätigung der Tür kann auf diese Weise sicherer und insbesondere
mit größerer Kraft unterstützt werden.
[0036] Besonders bevorzugt kann ein erfindungsgemäßes Verfahren dahingehend weiterentwickelt
sein, dass bei einer Bewegung des Gleitstücks aus seiner Abschlussposition in Richtung
der Aktivierungsposition die Hilfskraft über den Kontaktabschnitt und/oder den Mitnehmerabschnitt
in die mindestens eine Betätigungshilfe eingespeist und in der Energiespeichereinheit
gespeichert wird. In dieser besonders bevorzugten Ausgestaltung in Form eines erfindungsgemäßen
Verfahrens ist nun vorgesehen, dass die Bewegung des Gleitstücks aus der Abschlussposition
in Richtung der Aktivierungsposition und insbesondere die bereits vorhandene mechanische
Wirkverbindung zwischen dem Gleitstück und der mindestens einen Betätigungshilfe,
bereitgestellt über den Kontaktabschnitt der mindestens einen Betätigungshilfe und
dem Gegenkontaktabschnitt des Gleitstücks und/oder dem Mitnehmerabschnitt der mindestens
einen Betätigungshilfe und dem Gegenmitnehmerabschnitt des Gleitstücks, verwendet
werden, um die manuelle Bewegung der Tür in mechanische Energie umzuwandeln, die dann
als Hilfskraft in der Energiespeichereinheit der mindestens einen Betätigungshilfe
gespeichert werden kann. Auf diese Weise kann insbesondere bereitgestellt werden,
dass für die nächste durchgeführte manuelle Betätigung der Tür durch eine Person die
Hilfskraft in der mindestens einen Betätigungshilfe wieder gespeichert zur Verfügung
steht, wodurch eine Bereitstellung der Hilfskraft auch für diese erneute Durchführung
der manuellen Betätigung der Tür durch eine Person unterstützend bereitgestellt werden
kann.
[0037] Eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe, ein erfindungsgemäßes System sowie ein erfindungsgemäßes
Verfahren werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Sämtliche aus
den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen hervorgehende Merkmale und/oder
Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen, können
sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Elemente mit gleicher Funktions- und Wirkungsweise sind in den Zeichnungen mit denselben
Bezugszeichen versehen. Es zeigen jeweils schematisch:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes System,
- Fig. 3
- eine erste Ansicht einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe,
- Fig. 4
- eine zweite Ansicht einer erfindungsgemäßen Betätigungshilfe,
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe während einer ersten Phase eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 6
- eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe während einer zweiten Phase eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 7
- eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe während einer dritten Phase eines erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
- Fig. 8
- eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe während einer vierten Phase eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
- Fig. 9
- zwei erfindungsgemäße Betätigungshilfen in einer Gleitschiene.
[0038] Eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe 30, ein erfindungsgemäßes System 1 sowie ein
erfindungsgemäßes Verfahren sowie dessen Durchführung und die dafür nötigen Elemente
sind in den Fign. 1 bis 8 näher erläutert. Die Fign. 1 bis 8 werden daher im Folgenden
gemeinsam beschrieben, wobei auf die einzelnen Figuren jeweils gesondert eingegangen
wird.
[0039] Fig. 1 zeigt schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren, wobei die Schritte a) bis
d) jeweils mit Großbuchstaben A bis D bezeichnet sind. Ein derartiges erfindungsgemäßes
Verfahren kann insbesondere in einem erfindungsgemäßen System 1 durchgeführt werden,
wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Ein derartiges erfindungsgemäßes System 1 weist insbesondere
ein Drehlager 10 auf, das über eine Hebelmechanik 11 mit einem Gleitstück 21 (nicht
mit abgebildet) mechanisch wirkverbunden ist, dass in einer Gleitschiene 20 gleitend
gelagert ist. Das Drehlager 10 ist in der dargestellten Ausgestaltungsform insbesondere
an einem Türblatt 61 einer Tür 60 angeordnet, die Gleitschiene 20 entsprechend an
einem Türnahmen 62 der Tür 60. Für eine manuelle Betätigung der Tür 60 wird von einer
Person eine Betätigungskraft ausgeübt, die über die Tür 60, das Drehlager 10 und über
die Hebelmechanik 11 auf das Gleitstück 21 übertragen wird, das sich wiederum dann
aus einer Startposition in eine Richtung einer Abschlussposition 27 (nicht mit abgebildet)
bewegt. Im Inneren der Gleitschiene 20 ist mindestens eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe
30 angeordnet, die in Fig. 2 durch die Abdeckung der Gleitschiene 20 verdeckt ist.
Durch diese mindestens eine Betätigungshilfe 30 kann für einen Teil der manuellen
Betätigung der Tür 60 eine Hilfskraft 50 (nicht mit abgebildet) bereitgestellt werden,
die die Betätigungskraft der Person unterstützt und auf diese Weise ein manuelles
Betätigen der Tür 60, in der dargestellten Ausgestaltungsform ein Schließen der Tür
60, in zumindest einem Abschnitt unterstützt.
[0040] Die Fign. 3 und 4 zeigen nun detailliert eine erfindungsgemäße Betätigungshilfe 30
sowie das Gleitstück 21, das an der Hebelmechanik 11 angeordnet und mit dieser mechanisch
wirkverbunden ist. In Fig. 3 sind die Betätigungshilfe 30 und das Gleitstück 21 in
ihrer tatsächlichen relativen Anordnung im erfindungsgemäßen System 1 (nicht mit abgebildet)
gezeigt, in Fig. 4 zu besseren Übersicht voneinander getrennt. Eine erfindungsgemäße
Betätigungshilfe 30 weist insbesondere Anordnungsschnittstellen 37 auf, über die die
Betätigungshilfe 30 in eine Anordnungsposition an Gegenanordnungsschnittstellen 37
der Gleitschiene 20 (nicht mit abgebildet) angeordnet werden können. Den größten Teil
der erfindungsgemäßen Betätigungshilfe 30 nimmt die Energiespeichereinheit 35 ein,
die in der dargestellten Ausgestaltungsform insbesondere Federelemente 36, beispielsweise
Tellerfedern, aufweist. Die Hilfskraft 50 (nicht mit abgebildet) kann durch diese
Federelemente 36 besonders einfach und insbesondere reversibel gespeichert werden.
Neben der Energiespeichereinheit 35 weist die Betätigungshilfe 30 ferner einen Aktivierungsabschnitt
33 auf, der zusammen mit dem nicht abgebildeten Mitnehmerabschnitt 34 auf einem u-förmigen
Gabelhebel 32 gemeinsam angeordnet sind. Sichtbar ist auch, dass der Aktivierungsabschnitt
33 nach unten aus der Betätigungshilfe 30 herausragt und insbesondere bei einer an
der Gleitschiene 20 angeordneten Betätigungshilfe 30 in die Gleitschiene 20 hineinragt.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Aktivierungsabschnitt 33 in der
dargestellten Warteposition 70 den Gegenaktivierungsabschnitt 22 des Gleitstücks 21,
sichtbar in Fig. 4, kontaktieren kann. Dargestellt ist die Ausgestaltungsform des
Gleitstücks 21, in der der Gegenaktivierungsabschnitt 22 an einem Gleitstückpin 26
angeordnet ist. Der Aktivierungsabschnitt 33 der Betätigungshilfe 30 ist ferner zusammen
mit einem Freigabezapfen 44 auf einem gemeinsamen Hebelelement 31 angeordnet. Dieser
Freigabezapfen 44 bildet einen Teil der Freigabevorrichtung 40 und ist in einer Freigabeführung
41 geführt. Dargestellt befindet sich der Freigabezapfen 44 in einem Blockierungsbereich
42 der Freigabeführung 41, wodurch insbesondere die gesamte Freigabevorrichtung 40
in ihrer Blockierposition 72 vorliegt. Eine Abgabe der Hilfskraft 50 wird in dieser
Blockierposition 72 der Freigabevorrichtung 40 blockiert, insbesondere beispielsweise
wie dargestellt durch Einleiten der Hilfskraft 50 in eine Blockierfläche als Teil
des Blockierungsbereichs 42. Bevorzugt ist der Freigabezapfen 44 im Blockierungsbereich
42 form- und/oder kraftschlüssig gehalten.
[0041] In den folgenden Fign. 5 bis 8 werden verschiedene Phasen eines erfindungsgemäßen
Verfahrens nacheinander beschrieben, wobei insbesondere die Betätigungshilfe 30 und
lediglich der Gleitstückpin 26 als Teil des Gleitstücks 21 (nicht vollständig mit
abgebildet) gezeigt sind.
[0042] Gemäß einem ersten Schritt a) eines erfindungsgemäßen Verfahrens, in Fig. 1 mit A
bezeichnet, wird das Gleitstück 21 und damit der Gleitstückpin 26 in Richtung einer
Abschlussposition 27 bewegt. Bevorzugt ist die Unterstützung der manuellen Betätigung
der Tür 60 bei einem Gleitstück 21 in seiner Abschlussposition 27 beendet, beispielsweise
die Tür 60 vollständig geschlossen beziehungsweise geöffnet, siehe insbesondere Fig.
8. In Fig. 5 ist nun derjenige Zeitpunkt gezeigt, in dem der Gleitstückpin 26 die
Aktivierungsposition 25 erreicht, wodurch der am Gleitstückpin 26 angeordnete Gegenaktivierungsabschnitt
22 den Aktivierungsabschnitt 33 kontaktiert. Diese Aktivierungsposition 25 entspricht
bevorzugt einem Zeitpunkt während der manuellen Betätigung der Tür 60, an der diese
beispielsweise nur noch die letzten 20°Ihrer Bewegung ausführt. Mit anderen Worten
ist die mindestens eine Betätigungshilfe 30 am Ende der manuellen Betätigung der Tür
60 durch eine Person aktiviert. Zusätzlich zu den in Fign. 3 und 4 gezeigten Elementen
der Betätigungshilfe 30 ist in den Fign. 5 bis 8 auch der Mitnehmerabschnitt 34 sichtbar,
der im Fig. 5 in seiner Rückzugsposition 71 vorliegt.
[0043] In Fig. 6 hat sich nun der Gleitstückpin 26 als Teil des Gleitstücks 21 von der Aktivierungsposition
25 in Richtung der Abschlussposition 27 (sichtbar in Fig. 8) bewegt, wodurch sich
über die jeweiligen mechanischen Wirkverbindungen der einzelnen Elemente der erfindungsgemäßen
Betätigungshilfe 30 die gesamten Positionen dieser Elemente verändert haben. Liegen
in Fig. 5 der Aktivierungsabschnitt 33 in seiner Warteposition 70, die Freigabevorrichtung
40 in ihrer Blockposition 72 sowie der Mitnehmerabschnitt 34 in seiner Rückzugsposition
71 vor, sind nun in Fign. 6 bis 8 diese Elemente in ihrer Aktivposition 80, Freigabeposition
82 beziehungsweise Mitnahmeposition 81 gezeigt. Dies entspricht den Schritten b) und
c) eines erfindungsgemäßen Verfahrens, in Fig. 1 mit B beziehungsweise C bezeichnet.
Diese gleichzeitige, korrelierte Veränderung der Positionen zur Bereitstellung einer
jeweiligen mechanischen Wirkverbindung zwischen diesen Bauelementen einer erfindungsgemäßen
Betätigungshilfe 30 kann insgesamt besonders einfach dadurch bereitgestellt werden,
dass der Aktivierungsabschnitt 33, der Mitnehmerabschnitt 34 sowie der Freigabezapfen
44 als Teil der Freigabevorrichtung 40 an einem gemeinsamen Hebelelement 31 angeordnet
sind, das gleichzeitig einen U-förmigen Gabelhebel 32 bildet, an dem speziell der
Aktivierungsabschnitt 33 und der Mitnehmerabschnitt 34 angeordnet sind. Dieser U-förmige
Gabelhebel 32 ermöglicht insbesondere, dass der Aktivierungsabschnitt 33 und der Mitnehmerabschnitt
34 den Gegenaktivierungsabschnitt 22 und den Gegenmitnehmerabschnitt 23 am Gleitstückpin
26 von verschiedenen Seiten umgreifen können. Ferner ist in Fig. 6 sichtbar, dass
sich nun der Freigabezapfen 44 nicht mehr in Blockierungsbereich 42 sondern im Freigabebereich
43 der in dieser Ausgestaltungsform L-förmig ausgebildeten Freigabeführung 41 befindet.
Die Hilfskraft 50 (sichtbar in Fig. 7), die in der Energiespeichereinheit 35 gespeichert
ist, wird nun nicht mehr im Blockierungsbereich 42 durch den Freigabezapfen 44 in
eine Blockierfläche abgeleitet, sondern kann sich in einer Bewegung des Freigabezapfens
44 im Freigabebereich 43 der Freigabeführung 41 entspannen, wodurch insgesamt gleichzeitig
auch der Mitnehmerabschnitt 34 und dadurch der Gegenmitnehmerabschnitt 23 und somit
das gesamte Gleitstück 21 in Richtung der Abschlussposition 27 entsprechend dem Schritt
d) eines erfindungsgemäßen Verfahrens, in Fig. 1 mit D bezeichnet, mit der Hilfskraft
50 beaufschlagt wird. Diese Hilfskraft 50 wird insbesondere zusätzlich zu der beispielhaft
bereits vorhandenen Betätigungskraft der Türbetätigung durch eine Person bereitgestellt.
Insgesamt kann somit auf diese Weise eine manuelle Betätigung der Tür 60 durch Bereitstellung
der Hilfskraft 50 unterstützt werden.
[0044] In Fig. 9 ist ein erfindungsgemäßen System 1 mit zwei Betätigungshilfen 30 in einer
Gleitschiene 20 dargestellt, wobei die erste Betätigungshilfe zur Bereitstellung einer
ersten Hilfskraft 50 (nicht abgebildet) auf das Gleitstück 21 in Richtung einer ersten
Abschlussposition 27 und die zweite Betätigungshilfe 30 zur Bereitstellung einer zweiten
Hilfskraft 50 (nicht abgebildet) auf das Gleitstück 21 in Richtung einer zweiten Abschlussposition
27 ausgelegt ist. So ist in dem dargestellten Zustand beispielhaft der Aktivierungsabschnitt
33 der linken Betätigungshilfe 30 in seiner Warteposition 70. Die Hilfskraft 50 (nicht
abgebildet) steht in der Energiespeichereinheit 35 der linken Betätigungshilfe 30
zur Verfügung. Die Bauelemente der linken Betätigungshilfe 30 befinden sich in dem
zu Fig. 5 beschrieben Zustand. Weiter ist in dem dargestellten Zustand das Gleitstück
in einer Abschlussposition 27. Beispielhaft kann die Abschlussposition 27 eine Endposition
24 einer Schließbewegung einer Tür 60 durch die manuelle Betätigung durch eine Person
sein. Die Tür 60 würde sich somit in einem geschlossenen Zustand befinden. Ebenfalls
kann der Zustand darstellen, dass die Abschlussposition 27 eine Endposition 24 einer
Öffnungsbewegung einer Tür 60 durch die manuelle Betätigung durch eine Person ist.
Die Tür 60 würde sich demnach in einem selbsttätig offen gehaltenen Zustand befinden.
Die Bauelemente der rechten Betätigungshilfe 30 befindet sich in dem zu Fig. 8 beschriebenen
Zustand.
[0045] Bei einer manuellen Betätigung der Tür 60, die eine Bewegung des Gleitstücks 21 hervorruft,
die der umgekehrten Abfolge der Fig. 5 bis 8 entspricht, kann insbesondere vorgesehen
sein, dass durch den Gleitstückpin 26 wiederum der Mitnehmerabschnitt 34 beziehungsweise
der Aktivierungsabschnitt 33 mitgenommen werden, wodurch die Hilfskraft 50 wieder
in der Energiespeichereinheit 35 gespeichert werden kann. Für eine nächste manuelle
Betätigung der Tür 60 (nicht mit abgebildet) durch eine Person steht in diesem Fall
die Hilfskraft 50 für eine Bereitstellung durch die mindestens eine erfindungsgemäße
Betätigungshilfe 30 wieder zur Verfügung.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- System
- 10
- Drehlager
- 11
- Hebelmechanik
- 20
- Gleitschiene
- 21
- Gleitstück
- 22
- Gegenaktivierungsabschnitt
- 23
- Gegenmitnehmerabschnitt
- 24
- Endposition
- 25
- Aktivierungsposition
- 26
- Gleitstückpin
- 27
- Abschlussposition
- 30
- Betätigungshilfe
- 31
- Hebelelement
- 32
- Gabelhebel
- 33
- Aktivierungsabschnitt
- 34
- Mitnehmerabschnitt
- 35
- Energiespeichereinheit
- 36
- Federelement
- 37
- Anordnungsschnittstelle
- 40
- Freigabevorrichtung
- 41
- Freigabeführung
- 42
- Blockierungsbereich
- 43
- Freigabebereich
- 44
- Freigabezapfen
- 50
- Hilfskraft
- 60
- Tür
- 61
- Türblatt
- 62
- Türrahmen
- 70
- Warteposition
- 71
- Rückzugsposition
- 72
- Blockierposition
- 80
- Aktivposition
- 81
- Mitnahmeposition
- 82
- Freigabeposition
1. Betätigungshilfe (30) zum Unterstützen einer manuellen Türbetätigung durch eine Person
in mindestens einem Abschnitt des Türöffnungswinkels durch eine Bewegung eines in
einer Gleitschiene (20) gelagerten Gleitstücks (21) aus einer Aktivierungsposition
(25) in eine Abschlussposition (27), wobei die Betätigungshilfe (30) eine Energiespeichereinheit
(35) zum Bereitstellen einer Hilfskraft (50), einen mit der Energiespeichereinheit
(35) mechanisch wirkverbundenen Mitnehmerabschnitt (34) sowie einen Aktivierungsabschnitt
(33) für eine Aktivierung durch einen Gegenaktivierungsabschnitt (22) des Gleitstücks
(21) bei einer Bewegung des Gleitstücks (21) in Richtung der Abschlussposition (27)
zumindest an einer zwischen der Startposition und der Endposition (24) angeordneten
Aktivierungsposition (25) aufweist, die Betätigungshilfe (30) ferner aufweisend eine
mit dem Aktivierungsabschnitt (33), dem Mitnehmerabschnitt (34) und der Energiespeichereinheit
(35) jeweils mechanisch wirkverbundene Freigabevorrichtung (40) für eine Freigabe
einer Abgabe der Hilfskraft (50) aus der Energiespeichereinheit (35) über den Mitnehmerabschnitt
(34) an einen Gegenmitnehmerabschnitt (23) des Gleitstücks (21) zur Bereitstellung
der Hilfskraft (50) auf das Gleitstück (21) in Richtung der Abschlussposition (27).
2. Betätigungshilfe (30) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
ohne Aktivierung des Aktivierungsabschnitts (33) durch den Gegenaktivierungsabschnitt
(22) der Aktivierungsabschnitt (33) in einer Warteposition (70), der Mitnehmerabschnitt
(34) in einer Rückzugsposition (71) und die Freigabevorrichtung (40) in einer Blockierposition
(72) angeordnet sind, wobei bei Aktivierung der Gegenaktivierungsabschnitt (22) den
Aktivierungsabschnitt (33) in eine Aktivposition (80) bewegt und sich gleichzeitig
durch die jeweiligen mechanischen Wirkverbindungen der Mitnehmerabschnitt (34) in
eine Mitnahmeposition (81) und die Freigabevorrichtung (40) in eine Freigabeposition
(82) bewegen.
3. Betätigungshilfe (30) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Freigabevorrichtung (40) eine Freigabeführung (41) mit einem Blockierungsbereich
(42) und einem Freigabebereich (43) sowie einen in der Freigabeführung (41) geführten
Freigabezapfen (44) aufweist, wobei eine Abgabe der Hilfskraft (50) aus der Energiespeichereinheit
(35) bei einem im Blockierungsbereich (42) angeordneten Freigabezapfen (44) blockiert
ist und bei einem im Freigabebereich (43) angeordneten Freigabezapfen (44) freigegeben
ist.
4. Betätigungshilfe (30) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Freigabezapfen (44) im Blockierungsbereich (42) formschlüssig und/oder kraftschlüssig
gehalten ist.
5. Betätigungshilfe (30) nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Freigabeführung (41) L-förmig oder zumindest im Wesentlichen L-förmig ausgebildet
ist.
6. Betätigungshilfe (30) nach Anspruch 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Aktivierungsabschnitt (33) für eine Bewegung des Freigabezapfens (44) aus dem
Blockierungsbereich (42) der Freigabeführung (41) in den Freigabebereich (43) der
Freigabeführung (41) mit dem Freigabezapfen (44) mechanisch wirkverbunden ist, insbesondere
dass der Aktivierungsabschnitt (33) und der Freigabezapfen (44) an einem gemeinsamen
Hebelelement (31) angeordnet sind.
7. Betätigungshilfe (30) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Mitnehmerabschnitt (34) und/oder der Aktivierungsabschnitt (33) an einem U-förmigen
Gabelhebel (32) angeordnet sind, insbesondere dass der Mitnehmerabschnitt (34) und
der Aktivierungsabschnitt (33) an unterschiedlichen Schenkeln des U-förmigen Gabelhebels
(32) angeordnet sind.
8. Betätigungshilfe (30) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Betätigungshilfe (30) eine Anordnungsschnittstelle (37) zum Anordnen in einer
Anordnungsposition an einer Gegenanordnungsschnittstelle der Gleitschiene (20) aufweist.
9. Betätigungshilfe (30) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer in der Anordnungsposition an einer Gleitschiene (20) angeordneten Betätigungshilfe
(30) zumindest der Aktivierungsabschnitt (33) zum Kontaktieren des Gleitstücks (21)
in die Gleitschiene (20) hineinragt.
10. Betätigungshilfe (30) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Energiespeichereinheit (35) ein Federelement (36), insbesondere ein Tellerfederelement,
zum reversiblen Speichern der Hilfskraft (50) aufweist.
11. System (1) aus mindestens einer Betätigungshilfe (30), einer Hebelmechanik (11), einem
in einer Gleitschiene (20) gelagerten Gleitstück (21) und einem Drehlager (10), welches
an der Tür (60) angeordnet ist, wobei das Drehlager (10) über die Hebelmechanik (11)
mit dem Gleitstück (21) mechanisch wirkverbunden ist, und wobei sich ferner bei einer
manuellen Betätigung der Tür (60) durch eine Person das Gleitstück (21) aus einer
Startposition in eine Abschlussposition (27) bewegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Betätigungshilfe (30) nach einem der vorangegangenen Ansprüche
ausgebildet ist.
12. System (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gleitstück (21) einen Gleitstückpin (26) aufweist, wobei der Gegenkontaktabschnitt
und/oder der Gegenmitnehmerabschnitt (23) am Gleitstückpin (26) angeordnet sind, insbesondere
auf verschiedenen Seiten des Gleitstückpins (26) angeordnet sind.
13. System (1) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Betätigungshilfe (30) in die Gleitschiene (20) integriert ist.
14. System (1) nach Anspruch 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das System (1) eine erste und eine zweite Betätigungshilfe (30) aufweist, wobei die
erste Betätigungshilfe (30) zur Bereitstellung einer ersten Hilfskraft (50) auf das
Gleitstück (21) in Richtung einer ersten Abschlussposition (27) und die zweite Betätigungshilfe
(30) zur Bereitstellung einer zweiten Hilfskraft (50) auf das Gleitstück (21) in Richtung
einer zweiten Abschlussposition (27) ausgelegt ist.
15. Verfahren zum Unterstützen einer manuellen Türbetätigung durch eine Person in mindestens
einem Abschnitt des Türöffnungswinkels mit einer Hilfskraft (50) durch mindestens
eine Betätigungshilfe (30) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 10 und/oder
in einem System (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 11 bis 14,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Bewegen des Gleitstücks (21) in der Gleitschiene (20) in Richtung einer Abschlussposition
(27) angetrieben durch die manuelle Türbetätigung durch eine Person,
b) Aktivieren der mindestens einen Betätigungshilfe (30) durch ein Kontaktieren des
Aktivierungsabschnitts (33) der mindestens einen Betätigungshilfe (30) durch den Gegenkontaktabschnitt
des Gleitstücks (21) bei Erreichen der Aktivierungsposition (25) der mindestens einen
Betätigungshilfe (30) durch das Gleitstück (21),
c) Betätigen der Freigabevorrichtung (40) der mindestens einen Betätigungshilfe (30)
durch den Aktivierungsabschnitt (33) zum Freigeben einer Abgabe der Hilfskraft (50)
aus der Energiespeichereinheit (35) der mindestens einen Betätigungshilfe (30), und
d) Abgeben der Hilfskraft (50) aus der Energiespeichereinheit (35) der mindestens
einen Betätigungshilfe (30) über den Mitnehmerabschnitt (34) der mindestens einen
Betätigungshilfe (30) an den Gegenmitnehmerabschnitt (23) des Gleitstücks (21) zum
Bereitstellen der auf das Gleitstück (21) zumindest im Wesentlichen in Richtung einer
Abschlussposition (27) wirkenden Hilfskraft (50).
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer Bewegung des Gleitstücks (21) aus einer Abschlussposition (27) in Richtung
einer Aktivierungsposition (25) die Hilfskraft (50) über den Kontaktabschnitt und/oder
den Mitnehmerabschnitt (34) in die mindestens eine Betätigungshilfe (30) eingespeist
und in der Energiespeichereinheit (35) gespeichert wird.