(19)
(11) EP 2 963 660 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
08.04.2020  Patentblatt  2020/15

(21) Anmeldenummer: 15172263.4

(22) Anmeldetag:  16.06.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01F 13/00(2006.01)

(54)

UNGESTEUERTER WECHSELSTROMENTMAGNETISIERER

UNREGULATED ALTERNATING CURRENT DEMAGNETISER

DISPOSITIF DE DEMAGNETISATION NON CONTROLE A COURANT ALTERNATIF


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 24.06.2014 CH 9572014

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
06.01.2016  Patentblatt  2016/01

(73) Patentinhaber: Maurer, Albert
8624 Grüt (CH)

(72) Erfinder:
  • Maurer, Albert
    8624 Grüt (CH)
  • Rohner, Marek
    8006 Zürich (CH)
  • Ziegenhagen, Boris
    8626 Unterottikon (CH)

(74) Vertreter: Schneider Feldmann AG Patent- und Markenanwälte 
Beethovenstrasse 49 Postfach
8027 Zürich
8027 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
US-A- 2 240 749
US-A1- 2007 278 961
US-A- 6 111 507
US-A1- 2008 030 916
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung

    Technisches Gebiet



    [0001] Die vorliegende Erfindung beschreibt einen ungesteuerten Wechselstromentmagnetisierer, umfassend einen Wechselstromschaltkreis und eine Wechselspannungsquelle, wobei der Wechselstromschaltkreis mittels Betätigung eines Schalters die Wechselspannungsbeaufschlagung eines Parallelschwingkreises, umfassend eine Entmagnetisierspule und einen zur Entmagnetisierspule parallel geschalteten Parallelkondensator, erlaubt.

    Stand der Technik



    [0002] Zur Entmagnetisierung ferromagnetischer Bauteile bzw. von Bauteilen mit ferromagnetischen Anteilen, werden seit geraumer Zeit ungesteuerte Wechselstromentmagnetisierer verwendet.

    [0003] Mittels einer Wechselspannung, welche üblicherweise mit der Netzfrequenz alterniert, wird ein alternierender Stromfluss durch mindestens eine Induktivität erzeugt und dadurch ein alternierendes Magnetfeld in der Umgebung der Induktivität. Um ausreichend hohe alternierende Magnetfelder zu erzeugen, muss der ungesteuerte Wechselstromentmagnetisierer derart ausgelegt sein, dass ein Stromfluss von einigen Ampere durch die mindestens eine Induktivität gefahrlos fliessen kann. Die meist in Form von Plattenentmagnetisierern oder Handentmagnetisierern erhältlichen ungesteuerten Wechselstromentmagnetisierer sind manuell bedienbar und handlich ausgeführt, wobei eine einfache elektronische Schaltung genutzt wird. Die alternierende Wechselspannung ist mittels eines Schalters einfach ein- und ausschaltbar, wobei nach dem Einschalten die Wechselspannung ungesteuert an der mindestens einen Induktivität anliegt und das entsprechend alternierende Magnetfeld bis zum Ausschalten induziert wird. Das magnetische Wechselfeld weist im Betrieb eine definierter Amplitude und eine konstante Frequenz auf, definiert durch die anliegende Wechselspannung.

    [0004] Die mindestens eine Induktivität in Form einer entsprechend ausgelegten Spule ist üblicherweise mit C-/ E- Kernen aus ferromagnetischem Material magnetisch gekoppelt. Zur Verstärkung der Magnetfeldwirkung können die Spulen mit Platten abgedeckt werden, wodurch die Spule auch geschützt wird. Die Platten können jeweils noch mit einer Spezialbeschichtung versehen sein, sodass ein Gleiten der Bauteile über die Platten nahezu reibungslos erfolgen kann.

    [0005] Im technisch einfachsten Fall der Ausgestaltung eines Plattenentmagnetisierers oder eines Handentmagnetisierers wird ein Parallelschwingkreis, umfassend einen Parallelkondensator und eine Entmagnetisierspule, genutzt. Nach Anregung des Parallelschwingkreises und Ausschalten der Versorgung mit Wechselspannung schwingt dieser, wobei die Stromamplitude automatisch auf Null ausschwingt und somit ein magnetisches Wechselfeld mit abnehmender Amplitude einfach ohne Steuerung erzeugt werden kann. Wie in der US2240749 beschrieben, wird der Parallelschwingkreis nach dem Einschalten eines Schalters mit einer Wechselspannung beaufschlagt, wodurch der Entmagnetisierprozess gestartet werden kann.

    [0006] Während der elektrotechnische Aufbau beider ungesteuerter Entmagnetisierer identisch ist, ist die Verwendung unterschiedlich. In beiden Fällen wird aber eine Relativbewegung des zu entmagnetisierenden Bauteils zum Entmagnetisierer erzeugt.

    [0007] Nach Einschalten des Plattenentmagnetisierers wird ein zu entmagnetisierendes Bauteil über die Plattenfläche des Plattenentmagnetisierers manuell oder beispielweise durch eine Transportvorrichtung bewegt, wobei das Bauteil in die Feldlinien hinein und aus diesen wieder hinaus bewegt wird. Zur bestmöglichen Entmagnetisierung sollte dies durch ein Annähern an den Plattenentmagnetisierer, ein Überstreichen der Platte möglichst senkrecht zum Polübergang der C- bzw. E-Kern-Entmagnetisierpule und ein möglichst weites Entfernen des Bauteils von der Platte und damit aus dem Bereich der Magnetfeldlinien erfolgen. Wenn das Entmagnetisierverfahren so durchgeführt wird, können optimale Entmagnetisierergebnisse erzielt werden. In der Realität sieht der Vorgang als Teil eines Produktionsprozesses aber anders aus. Durch eine zu kurze Auslaufstrecke der Bauteile vom Plattenentmagnetisierer weg, bleiben teilweise Restmagnetfelder im Bauteil stehen. Auch ist es üblich, den Plattenentmagnetisierer bereits auszuschalten, obwohl das Bauteil noch nicht aus dem Bereich der Magnetfeldlinien entfernt wurde. Da diese Fehlbehandlung dem Bauteil nicht angesehen werden kann und häufig keine Magnetfeldmessgeräte zur Überprüfung der Entmagnetisierung vorhanden sind, bleiben diese Fehler unentdeckt.

    [0008] Wird ein Handentmagnetisierer verwendet, so wird dieser im optimalen Fall nach dem Einschalten an ein zu entmagnetisierendes Bauteil geführt, im Weiteren in einem minimalen Abstand möglichst gleichmässig über die Oberfläche des Bauteils bewegt und der Handentmagnetisierer danach kontinuierlich vom Bauteil entfernt. Aufgrund des hohen magnetischen Wechselfeldes ist eine kontinuierliche Bewegung mit möglichst konstantem Abstand zum Bauteil oft nicht einfach möglich. Der Handentmagnetisierer klebt teilweise förmlich fest an der Oberfläche des Bauteils und kann nur ruckartig bewegt werden. Zur Vereinfachung wird der Handentmagnetisierer einfach ausgeschaltet, um ihn von der Oberfläche weg zu bewegen. Auch hier bleiben ungewünschte Restmagnetfelder im Bauteil zurück.

    [0009] Das Bauteil scheint entmagnetisiert, da der Entmagnetisiervorgang vom Einschalten bis zum Ausschalten durchgeführt wurde. Das resultierende störende Restmagnetfeld ist aber in der Regel höher als vor der Durchführung des Entmagnetisiervorganges. In der Produktion muss der Entmagnetisiervorgang zügig durchgeführt werden, und da die zuständigen Personen oft keine Ahnung von den Vorgängen bei der Entmagnetisierung haben, resultieren Bauteile mit starkem Restmagnetismus.

    [0010] Um eine gesicherte Entmagnetisierung ferromagnetischer Bauteile zu schaffen, ist der Stand der Technik weg von ungesteuerten Wechselstromentmagnetisierern hin zu aufwändigeren elektronisch gesteuerten automatisierten Entmagnetisiervorrichtungen übergegangen. Diese sind wesentlich teurer und komplizierter aufgebaut, bieten aber dem Anwender nach Platzierung des zu entmagnetisierenden Bauteils die Möglichkeit des Durchlaufs einer gesteuerten Entmagnetisierkurve. Dabei wird das alternierende Magnetfeld kontrolliert heruntergeregelt, wobei ein Restmagnetismus innerhalb des Bauteils erreichbar ist, welcher geringer als die Stärke des Erdmagnetfeldes ist. Die gesteuerten Entmagnetisierer im Premiumsegment sind äusserst einfach zu bedienen, womit Fehler beim Entmagnetisieren nahezu ausgeschlossen sind.

    [0011] Für einige Anwendungen und für viele Anwender ist der Erwerb einer derartigen gesteuerten automatisierten Entmagnetisiervorrichtungen aber zu teuer und die Anschaffungskosten werden auf Kosten der Qualität gescheut.

    [0012] Diese Schaltung ist auch für Entmagnetisierspulen, z.B. Tunnelentmagnetisierer einsetzbar, welche keine Koppelung durch eine zusätzliches Ferromagnetisches Blechpaket besitzen. Die zu entmagnetisierenden Teile stellen dabei selber die magnetische Kopplung her. Die Teile werden zum entmagnetisieren durch oder über die Öffnung der Spule geführt.

    [0013] Ein ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ist aus US2008/030916A1 bekannt.

    Darstellung der Erfindung



    [0014] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, einfache und kostengünstige ungesteuerte Wechselstromentmagnetisierer zu schaffen, mit welchen die Fehleranfälligkeit beim Entmagnetisieren auch von Anwendern, die keine Ahnung der Abläufe während des Entmagnetisierens haben, zu minimieren.

    [0015] Die erfindungsgemässe Lösung lässt sich mit geringem Zusatzaufwand in übliche Hand-, Platten- bzw. Tunnelentmagnetisierer integrieren. Die deutlich aufwändigere und teurere Variante mit externen Leistungsmodulen bzw. Steuergeräten zur Puls- / Rampensteuerung entfällt somit.

    [0016] Durch den erfindungsgemässen ungesteuerten Wechselstromentmagnetisierer wird eine gute Prozesssicherheit erreicht, wobei Fehlmanipulationen minimiert sind.

    Kurze Beschreibung der Zeichnungen



    [0017] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend im Zusammenhang mit den anliegenden Zeichnungen beschrieben.
    Figur 1
    zeigt eine schematische Ansicht einer elektronischen Schaltung eines erfindungsgemässen ungesteuerten Wechselstromentmagnetisierers.
    Figur 2
    zeigt den zeitlichen Verlauf der alternierenden Magnetfeldamplitude bei Betrieb des ungesteuerten Wechselstromentmagnetisierers in einer schematischen Ansicht während des Einschaltens, dem Netzbetrieb und der Ausschaltphase, wobei der Netzbetrieb stark verkürzt dargestellt ist.


    [0018] Es wird ein ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer 1 beschrieben, welcher zur Durchführung eines optimierten weniger störanfälligen Entmagnetisierverfahrens auch von Laien einsetzbar ist.

    [0019] Der Wechselstromentmagnetisierer 1 weist einen Wechselstromschaltkreis 10 auf, welcher in einem Gehäuse 11 gelagert sein kann. Der Wechselstromschaltkreis 10 umfasst einen Parallelschwingkreis P mit einer Entmagnetisierspule L als Induktivität und einem Parallelkondensator C1 als Kapazität. Beide Bauteile sind parallel zueinander geschaltet. Die Entmagnetisierspule L besteht aus einer Mehrzahl von Windungen, die vorteilhaft möglichst eng gewickelt sind, damit hohe magnetische Feldstärken erreichbar sind, und kann je nach Ausführungsform eine zylindrische oder rechteckige Bauform aufweisen. Der Parallelkondensator C1 wird üblicherweise als Standard Motorkondensator gewählt. Typische Kapazitäten des Parallelkondensators C1 liegen zwischen 4µF und 40µF.

    [0020] Der Parallelschwingkreis P wird durch eine ebenfalls parallel zur Entmagnetisierspule L und zum Parallelkondensator C1 angeordnete Wechselspannungsquelle 100 gespeist, wobei mittels der Wechselspannungsquelle 100 eine Wechselspannung mit einer konstanten Frequenz f und einer Wechselspannungsamplitude UAC beaufschlagbar ist. Dabei induziert die Wechselspannung im Betrieb in der Entmagnetisierspule L einen Stromfluss und ein daraus resultierendes magnetisches Wechselfeld.

    [0021] Da für ungesteuerte Wechselstromentmagnetisierer 1 und damit durchgeführte Entmagnetisierverfahren keine aktive Regelung benötigt wird, werden keine hohen Anforderungen an die Wechselspannungsquelle 100 gestellt. Die Frequenz f kann im einfachsten Fall die Netzfrequenz von 50 Hz bzw. 60 Hz sein, während die Wechselamplitude konstant sein sollte.

    [0022] Der Wechselstromschaltkreis 10 ist durch einen Schalter S schaltbar ausgeführt, wobei bei eingeschaltetem Schalter S die Wechselspannung am Parallelschwingkreis anliegt.

    [0023] Zur Entmagnetisierung wird der Wechselstromschaltkreis 10 durch Einschalten des Schalters S mit der Wechselspannung beaufschlagt. Ein magnetisches Wechselfeld baut sich im Bereich der Entmagnetisierspule L auf. Zu entmagnetisierende Bauteile 13 werden anschliessend entlang einer Plattenseite 12 am Entmagnetisierer bzw. der Entmagnetisierer an den zu entmagnetisierenden Bauteilen 13 vorbeigeführt. Die zu entmagnetisierenden Bauteile 13 tauchen dabei in das magnetische Wechselfeld ein und entfernen sich anschliessend vom magnetischen Wechselfeld, wobei entmagnetisierte Bauteile 14 nahezu ohne Restmagnetfeld resultieren.

    [0024] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, durch schaltungstechnische Massnahmen Fehlmanipulationen beim Entmagnetisiervorgang zu minimieren und die Prozesssicherheit dadurch zu erhöhen.

    [0025] Durch die Anordnung spezieller schaltungstechnischer Komponenten bzw. Maßnahmen wird verhindert, dass beim Einschalten und beim Ausschalten Strompulse bzw. Unstetigkeiten des resultierenden Wechselstromes zu unerwünschter Aufmagnetisierung der zu entmagnetisierenden Bauteile 13 führen.

    [0026] Wie in Figur 1 erkennbar, wird ein Halbleiterbauelement D in den Wechselstromschaltkreis 10 integriert, welches in Reihe mit der Wechselspannungsquelle 100 geschaltet ist und mittels des Schalters S betätigbar ist. Bevorzugt ist das Halbleiterbauelement D ein Triac, mit welchem der Wechselstrom im Wechselstromschaltkreis 10 kontrolliert unter Vermeidung eines Einschaltstromimpulses eingeschaltet werden kann. Entsprechend ist das Halbleiterbauelement D ein einschaltstrombegrenzendes Halbleiterbauelement D, welches die Wechselspannung im Nulldurchgang schaltet, womit ein hoher Einschaltstromstoss, welcher sich aufgrund des Parallelkondensators C1 ergeben würde, im Wechselstromschaltkreis 10 vermieden wird. Somit ist ein frühzeitiger Ausfall des Halbleiterelementes D oder eines alternativ einsetzbaren, herkömmlichen mechanischen Schalters, aufgrund der hohen Einschaltströme verhindert.

    [0027] Um ein ungewünschtes Aufmagnetisieren von zu entmagnetisierenden Bauteilen 13 beim Ausschalten des ungesteuerten Entmagnetisierers 1 zu verhindern, ist ein Seriekondensator C2 in Reihe zur Entmagnetisierspule L geschaltet und damit innerhalb des Parallelschwingkreises P angeordnet. Der Serienkondensator C2 verhindert einen Stromzusammenbruch, der im Betrieb des ungesteuerten Entmagnetisierers 1 durch Manipulation der Induktivität der Entmagnetisierspule L durch Annäherung zu entmagnetisierender ferromagnetischer Bauteile 13, auftreten kann. Vorzugsweise ist der Seriekondensator C2 ein Standard Motorkondensator. Besonders bevorzugt werden Parallelkondensator C1 und Serienkondensator C2 identisch ausgestaltet.

    [0028] Anhand eines Ein- und Ausschaltspektrums 2 wird der zeitliche Verlauf eines Entmagnetisierprozesses anhand Figur 2 erläutert. Um einen Entmagnetisiervorgang zu starten, wird zu einem Zeitpunkt t0 der ungesteuerte Entmagnetisierer 1 mittels Schalter S eingeschaltet. Damit beginnt eine Einschaltphase I. Aufgrund des Halbleiterbauelementes D wird der Wechselstromkreis 10 erst bei Nulldurchgang der Wechselspannung UAC zeitverzögert zur Zeit t1 mit der Wechselspannung UAC beaufschlagt, wodurch der Einschaltstromstoss aufgrund des Kondensators C1 wirksam begrenzt wird und die Einschaltphase I in eine netzbetriebene Phase II übergeht.

    [0029] In dieser netzbetriebenen Phase II führt die Wechselspannung UAC mit einer Frequenz f und definierter Amplitude zu einem Wechselstrom im Wechselstromschaltkreis 10 und einem in der Entmagnetisierspule L induzierten Wechselmagnetfeld mit einer Magnetfeldamplitude A mit Frequenz f. Das zu entmagnetisierende Bauteil 13 wird bevorzugt erst während der netzbetriebenen Phase II, welche üblicherweise einige Sekunden dauert, im Bereich der Entmagnetisierspule L am ungesteuerten Entmagnetisierer 1 vorbeigeführt.

    [0030] Nach Vorbeiführen des zu entmagnetisierenden Bauteils 13 und erfolgter Entmagnetisierung wird der Schalter S zu einem Zeitpunkt t3 umgelegt, womit eine Ausschaltphase III gestartet wird. Die Wechselspannung UAC wird vom Wechselstromschaltkreis 10 getrennt und es erfolgt ein Ausschwingen des Parallelschwingkreises P mit der Resonanzfrequenz f0 des Parallelschwingkreises P auf eine Magnetfeldamplitude A von Null zu einer Zeit t4. Wie in Figur 2 angedeutet, ist die Resonanzfrequenz f0 des Schwingkreises grösser als die Anregungsfrequenz f der Wechselspannung UAC.

    [0031] Selbst wenn sich ein zu entmagnetisierendes Bauteil 13 noch während der Ausschaltphase III im Bereich der Entmagnetisierspule L befinden würde, würde keine ungewünschte Aufmagnetisierung erfolgen, da ein automatisches Ausschwingen erfolgt. Der Parallelschwingkreis setzt sich in dieser Phase aus C1, C2 und L zusammen.

    [0032] Bevorzugt liefert die Wechselspannungsquelle 100 eine konstante Spitze-Spitze Wechselspannungsamplitude UAC und die Frequenz f der Wechselspannung ist in einem Frequenzbereich von annähernd 1Hz bis 100Hz frei auf einen konstanten Wert einstellbar, damit die Wechselspannungsquelle 100 für die gewünschten Entmagnetisierergebnisse bei Anregungsfrequenzen f von 1 Hz bis 100 Hz einsetzbar ist. In der Praxis wird das übliche Stromnetz als Wechselspannungsquelle 100 genutzt, das Wechselspannungen mit 50Hz und 230V bzw. 60Hz und 115V liefert.

    [0033] Anstelle eines Triacs kann das Halbleiterbauelement D aus einer Mehrzahl von Thyristoren gebildet sein, welche entsprechend verschaltet sind. Bevorzugt werden zwei Thyristoren antiparallel zueinander geschaltet.

    [0034] Versuche haben gezeigt, dass die Kapazitäten der Kondensatoren C1 und C2 sowie die Induktivität der Entmagnetisierspule L derart gewählt werden sollten, dass die Resonanzfrequenz f0 des Parallelschwingkreises P etwa um einen Faktor 2 bis 4 mal über der Netzfrequenz von 50 Hz bzw. 60 Hz liegen sollte.

    Bezugszeichenliste



    [0035] 

    1 ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer

    10 Wechselstromschaltkreis

    100 Wechselspannungsquelle

    UAC Wechselspannung

    f Anregungsfrequenz (Netzfrequenz 50 / 60Hz)

    f0 Resonanzfrequenz

    S Schalter

    C2 Serienkondensator

    C1 Parallelkondensator

    L Entmagnetisierspule (Induktivität)

    D einschaltstrombegrenzendes Halbleiterbauelement

    P Parallelschwingkreis

    11 Gehäuse

    12 Plattenseite

    13 zu entmagnetisierendes Bauteil

    14 entmagnetisiertes Bauteil

    2 Ein- und Ausschaltspektrum

    A Magnetfeldamplitude

    t Zeit

    I Einschaltphase

    II Netzbetriebene Phase

    III Ausschaltphase




    Ansprüche

    1. Ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer (1), umfassend einen Wechselstromschaltkreis (10) und eine Wechselspannungsquelle (100),
    wobei der Wechselstromschaltkreis (10) mittels Betätigung eines Schalters (S) die Wechselspannungsbeaufschlagung eines Parallelschwingkreises (P), umfassend eine Entmagnetisierspule (L) und einen zur Entmagnetisierspule (L) parallel geschalteten Parallelkondensator (C1), erlaubt,
    und wobei der Wechselstromschaltkreis (10) mindestens ein einschaltstrombegrenzendes Halbleiterbauelement (D) aufweist, welches die Wechselspannung im Nulldurchgang schaltet, in Reihe zur Wechselspannungsquelle (100) angeordnet und mittels Schalter (S) bedienbar ist, mit welchem Halbleiterbauelement der Wechselstromschaltkreis (10) exakt definiert bei Nulldurchgang der Wechselspannung mit Wechselspannung beaufschlagbar ist, wodurch ein Einschaltstrompuls vermeidbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselstromkreis einen Serienkondensator (C2) aufweist, der in Serie mit der Entmagnetisierspule (L) im Wechselstromschaltkreis (10) verschaltet ist.
     
    2. Ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine elektronische Bauteil (D) ein einschaltstrombegrenzendes Halbleiterbauelement in Form eines Triacs (D) ist.
     
    3. Ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als mindestens ein elektronische Bauteil (D) eine Schaltung mit einer Mehrzahl von Thyristoren, bevorzugt eine Schaltung mit zwei zueinander antiparallel verschalteten Thyristoren als einschaltstrombegrenzendes Halbleiterbauelement gewählt ist.
     
    4. Ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapazitäten des Parallelkondensators (C1) und des Serienkondensators (C2), sowie die Induktivität der Entmagnetisierspule (L) derart gewählt sind, dass eine Resonanzfrequenz (f0) des Parallelschwingkreises (P) etwa um einen Faktor 2 bis 4 mal über der Anregungsfrequenz (f) der Wechselspannung (UAC) liegt.
     
    5. Ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Seriekondensator (C2) ein Motorkondensator ist.
     
    6. Ungesteuerter Wechselstromentmagnetisierer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Parallelkondensator (C1) und der Seriekondensator (C2) identisch ausgestaltet sind.
     


    Claims

    1. An uncontrolled alternating-current demagnetizer (1), comprising an alternating-current circuit (10) and an AC voltage source (100), wherein the alternating-current circuit (10), via the actuation of a switch (S), permits the application of an AC voltage to a parallel oscillating circuit (P) comprising a demagnetizer coil (L) and a capacitor (C1) connected in parallel to said demagnetizer coil (L), and wherein the alternating-current circuit (10) has at least one inrush current-limiting semiconductor element (D) which switches the AC voltage at the zero crossing, is arranged in series to the AC voltage source (100) and can be operated by means of switch (S), with which semiconductor element an AC voltage can be applied to the alternating-current circuit (10) at precisely the zero crossing of the AC voltage, whereby an inrush current pulse can be avoided, characterized in that the alternating-current circuit has a series capacitor (C2) which is connected in series with the demagnetizer coil (L) in the alternating-current circuit (10).
     
    2. The uncontrolled alternating-current demagnetizer (1) according to Claim 1, characterized in that the at least one electronic component (D) is an inrush current-limiting semiconductor element in the form of a triac (D).
     
    3. The uncontrolled alternating-current demagnetizer (1) according to Claim 1, characterized in that a circuit with a plurality of thyristors, preferably a circuit with two thyristors connected in antiparallel as an inrush current-limiting semiconductor element, is selected as the at least one electronic component (D).
     
    4. The uncontrolled alternating-current demagnetizer (1) according to any one of the preceding claims, characterized in that the capacitance of the parallel capacitor (C1) and the series capacitor (C2), as well as the inductance of the demagnetizer coil (L), are selected such that a resonance frequency (f0) of the parallel oscillating circuit (P) exceeds the excitation frequency (f) of the AC voltage (UAC) by a factor of approximately two to four.
     
    5. The uncontrolled alternating-current demagnetizer (1) according to any one of the preceding claims, characterized in that the series capacitor (C2) is a motor capacitor.
     
    6. The uncontrolled alternating-current demagnetizer (1) according to any one of the preceding claims, characterized in that the parallel capacitor (C1) and the series capacitor (C2) are of identical designs.
     


    Revendications

    1. Dispositif de démagnétisation non commandé à courant alternatif (1), comprenant un circuit à courant alternatif (10) et une source de tension alternative (100),
    dans lequel le circuit à courant alternatif (10) permet, au moyen de l'actionnement d'un commutateur (S), l'alimentation en tension alternative d'un circuit résonant parallèle (P), comprenant une bobine de démagnétisation (L) et un condensateur parallèle (C1) connecté en parallèle à la bobine de démagnétisation (L), et
    dans lequel le circuit à courant alternatif (10) présente au moins un composant semiconducteur limiteur de courant transitoire (D), lequel commute la tension alternative au passage par zéro, est disposé en série par rapport à la source de tension alternative (100) et peut être actionné au moyen d'un commutateur (S), avec lequel composant semiconducteur le circuit à courant alternatif (10) peut être alimenté, de façon exactement définie lors du passage par zéro de la tension alternative, par une tension alternative, moyennant quoi une impulsion de courant transitoire peut être évitée,
    caractérisé en ce que le circuit à courant alternatif présente un condensateur série (C2), lequel est connecté en série avec la bobine de démagnétisation (L) dans le circuit à courant alternatif (10).
     
    2. Dispositif de démagnétisation non commandé à courant alternatif (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'au moins un composant électronique (D) est un composant semiconducteur limiteur de courant transitoire sous la forme d'un triac (D).
     
    3. Dispositif de démagnétisation non commandé à courant alternatif (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'on sélectionne, en guise d'au moins un composant électronique (D), un circuit avec une pluralité de thyristors, de préférence un circuit avec deux thyristors commutés de façon antiparallèle entre eux, en guise de composant semiconducteur limiteur de courant transitoire.
     
    4. Dispositif de démagnétisation non commandé à courant alternatif (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les capacités du condensateur parallèle (C1) et du condensateur série (C2) ainsi que l'inductance de la bobine de démagnétisation (L) sont sélectionnées de telle sorte qu'une fréquence de résonance (f0) du circuit résonant parallèle (P) se situe de l'ordre d'environ un facteur de 2 à 4 fois au-dessus de la fréquence d'excitation (f) de la tension alternative (UAC).
     
    5. Dispositif de démagnétisation non commandé à courant alternatif (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le condensateur série (C2) est un condensateur de moteur.
     
    6. Dispositif de démagnétisation non commandé à courant alternatif (1) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le condensateur parallèle (C1) et le condensateur série (C2) sont réalisés de manière identique.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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