[0001] Die Erfindung betrifft einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Deckels
an einen Möbelkorpus. Der Deckelbeschlag weist ein Basiselement zur Montage des Deckelbeschlags
an eine Seitenwand des Möbelkorpus auf, wobei das Basiselement eine Anlagefläche zur
Anlage an eine Seitenfläche der Seitenwand aufweist. Ferner besitzt der Deckelbeschlag
ein Frontanbindungselement zur Montage eines Deckelelements an den Deckelbeschlag
sowie einen Schwenkarm, der um eine erste Korpusachse an dem Basiselement und um eine
erste Deckelachse an dem Frontanbindungselement schwenkbar befestigt ist.
[0002] Ein solcher Deckelbeschlag ist zum Beispiel aus der
DE 92 05 039 U1 bekannt, die eine Stütze zum Halten eines Deckels bezüglich eines Korpus zeigt, wobei
der Deckel durch ein Scharnier beweglich mit dem Korpus verbunden ist. An dem Korpus
ist ein Befestigungselement angebracht, ebenso wie an dem Deckel, die über eine Verbindungsstrebe
miteinander verbunden sind. Die Verbindungsstrebe ist jeweils um eine parallel zur
Schwenkachse des Scharniers verlaufende Achse beweglich angelenkt. Das Befestigungselement,
mit dem die Stütze am Korpus befestigt ist, weist eine Befestigungsplatte auf, die
zwei Befestigungsbohrungen besitzt, durch welche jeweils eine Befestigungsschraube
hindurchgeführt ist. Über die Befestigungsschrauben wird die Befestigungsplatte mit
einer Seitenwand des Korpus verbunden.
[0003] DE 20 2016 106 467 U1 zeigt eine Haltevorrichtung für einen Funktionsbeschlag, zum Beispiel in Form eines
Deckelstellers, zum Befestigen desselben an einen Möbelkorpus. Die Haltevorrichtung
dient dazu, einen Grundkörper des Funktionsbeschlags aufzunehmen und an einer Seitenwand
des Möbelkorpus zu fixieren. Hierzu weist die Haltevorrichtung mehrere Befestigungsbohrungen
auf, durch die jeweils eine Befestigungsschraube hindurchgeführt wird, um die Haltevorrichtung
an der Seitenwand des Möbelkorpus zu befestigen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren
Befestigen eines Deckels an einem Möbelkorpus vorzuschlagen, der möglichst einfache
Mittel zum Befestigen an einem Möbelkorpus aufweist.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Deckels
an einem Möbelkorpus gelöst, der ein Basiselement zur Montage des Deckelbeschlags
an eine Seitenwand des Möbelkorpus aufweist, wobei das Basiselement eine Anlagefläche
zur Anlage an einer Seitenfläche der Seitenwand besitzt. Ferner weist der Deckelbeschlag
ein Frontanbindungselement zur Montage eines Deckelelements an den Deckelbeschlag
auf, sowie einen Schwenkarm, der um eine erste Korpusachse an dem Basiselement und
um eine erste Deckelachse an dem Frontanbindungselement schwenkbar befestigt ist.
Das Basiselement weist genau zwei Befestigungszapfen auf, die von der Anlagefläche
vorstehen. Ferner weist das Basiselement genau eine Befestigungsbohrung auf, wobei
in der Befestigungsbohrung eine Befestigungsschraube sitzt, die aus der Befestigungsbohrung
von der Anlagefläche vorstehend herausragt.
[0006] Das Basiselement weist somit nicht mehr und nicht weniger als exakt zwei Befestigungszapfen
auf. Darüber hinaus sind nicht mehr und nicht weniger als genau eine Befestigungsbohrung
im Basiselement angeordnet, welche eine Befestigungsschraube aufnimmt. Die Befestigungszapfen
dienen dazu, in Bohrungen an der Seitenwand des Möbelkorpus aufgenommen zu werden,
wobei die Befestigungsschraube ebenfalls in eine Bohrung der Seitenwand eingeschraubt
werden kann. Durch die schwenkbare Anbindung des Schwenkarms an dem Basiselement werden
beim Verschwenken des Schwenkarms relativ zum Basiselement Drehmomente vom Schwenkarm
auf das Basiselement ausgeübt, die von den beiden Befestigungszapfen aufgenommen werden.
[0007] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die eine Befestigungsbohrung mittig zwischen
den beiden Befestigungszapfen angeordnet sein. Dadurch werden Drehmomente, die auf
das Basiselement einwirken, ausschließlich von den beiden Befestigungszapfen aufgenommen.
Hierdurch ist sichergestellt, dass die Befestigungsschraube kein Drehmoment aufnimmt
und keine Querkräfte auf die Befestigungsschraube wirken. Die Befestigungsschraube
dient ausschließlich zur Fixierung des Basiselements an der Seitenwand. Somit kann
die Befestigung des Deckelbeschlags mit nur einer einzigen Befestigungsschraube erfolgen.
Dies erleichtert und vereinfacht den Montagevorgang des Deckelbeschlags am Möbelkorpus
erheblich.
[0008] In einem weiteren Ausführungsbeispiel können die Befestigungszapfen einstückig mit
dem Basiselement ausgebildet sein. Vorzugsweise ist hierbei das Basiselement, einschließlich
der Befestigungszapfen, aus Kunststoff hergestellt.
[0009] Die Befestigungszapfen und die Befestigungsschraube stehen vorzugsweise parallel
zueinander von der Anlagefläche vor.
[0010] Zumindest einer der Befestigungszapfen kann in einer Ausgestaltung des Deckelbeschlags
in einer Außenumfangsfläche axial verlaufende, vorzugsweise drei, über den Umfang
gleichmäßig verteilte Nuten aufweisen.
[0011] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass an dem Basiselement eine Abdeckung befestigt
ist, die auf einer der Anlagefläche abgewandten Seite die Befestigungsschraube abdeckt.
[0012] Hierbei kann die Abdeckung schwenkbar am Basiselement befestigt sein.
[0013] Die Aufgabe wird ferner durch ein Möbel gelöst, das einen Möbelkorpus mit einer Seitenwand
aufweist, wobei in einer nach innen weisenden Seitenfläche der Seitenwand zumindest
eine vertikal ausgerichtete Reihe von Bohrungen eingebracht sind. Ferner weist das
Möbel zumindest einen Deckelbeschlag wie vorangehend beschrieben auf, wobei die Befestigungszapfen
jeweils in einer der Bohrungen eingesteckt sind und die Befestigungsschraube in eine
der Bohrungen eingeschraubt ist. Durch die Vielzahl an in einer Reihe angeordneten
Bohrungen ist es möglich, den Deckelbeschlag in verschiedenen Positionen am Möbelkorpus
zu befestigen. Zum Beispiel können die Bohrungen dem System 32 entsprechen, dass sich
in der Möbelherstellung als ein Standard etabliert hat. Die einzelnen Bohrungen haben
hierbei einen Abstand von 32 mm.
[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Hierin zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht eines Deckelbeschlags an einem Möbel in Schließstellung,
Figur 2 eine perspektivische Darstellung des Deckelbeschlags gemäß Figur 1 in einer
Offenstellung, wobei das Gehäuse für die Sichtbarkeit des Federelements nur gestrichelt
angedeutet ist,
Figur 3 eine weitere perspektivische Darstellung des Deckelbeschlags gemäß Figur 1
mit Blick auf die Anlagefläche des Befestigungselements, und
Figur 4 eine Schnittdarstellung des Deckelbeschlags gemäß Figur 1 an einer Seitenwand
des Möbelkorpus.
[0015] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Deckelbeschlag 1 zum schwenkbaren Befestigen eines
Deckels 11 an einen Möbelkorpus 6 eines Möbels in unterschiedlichen Ansichten und
werden im Folgenden zusammen beschrieben.
[0016] Der Deckelbeschlag 1 weist ein Basiselement 2 auf, das über eine Befestigungsschraube
3 und über in den Figuren 1 und 2 nicht sichtbare Befestigungszapfen, die in Bohrungen
4 einer Seitenwand 5 eingreifen, an einem Möbelkorpus 6 befestigt ist. Die Befestigungsschraube
3 ist durch eine Befestigungsbohrung 29 im Basiselement 2 hindurchgeführt. Das Basiselement
2 ist somit an der Seitenwand 5 des Möbelkorpus 6 fixiert. An dem Basiselement 2 ist
eine Abdeckung 25 schwenkbar befestigt, die in Figur 1 in einer geöffneten Stellung
gezeigt ist, in der die Befestigungsschraube 3 von einer der Seitenwand 5 abgewandten
Seite des Befestigungselements 2 zugänglich ist. Nach der Montage des Deckelbeschlags
1 an die Seitenwand 5 kann die Abdeckung 25 in eine geschlossene Stellung überführt
werden, in der sie die Befestigungsschraube 3 abdeckt.
[0017] An dem Basiselement 2 ist ein Schwenkarm 7 um eine erste Korpusachse K1 schwenkbar
befestigt. An einem von der ersten Korpusachse K1 entfernten Ende ist der Schwenkarm
7 mit einem Frontanbindungselement 8 um eine erste Deckelachse D1 schwenkbar verbunden.
Die erste Korpusachse K1 und die erste Deckelachse D1 sind beabstandet und parallel
zueinander angeordnet. Der Schwenkarm 7 wird in einer Schwenkebene, die in Figur 1
der Blattebene entspricht, geschwenkt.
[0018] Das Frontanbindungselement 8 ist über eine Verbindungsanordnung 9 mit einem Deckel
11 des Möbels verbunden.
[0019] Um einen definierten Bewegungsablauf des Deckels 11 gegenüber dem Möbelkorpus 6 zu
gewährleisten, weist der Deckelbeschlag 1 in der vorliegenden Ausführungsform einen
Steuerarm 12 auf, der am Basiselement 2 um eine zweite Korpusachse K2 schwenkbar verbunden
ist und der am Frontanbindungselement 8 um eine zweite Deckelachse D2 schwenkbar verbunden
ist. Die zweite Korpusachse K2 und die zweite Deckelachse D2 sind beabstandet und
parallel zueinander sowie beabstandet und parallel zur ersten Korpusachse K1 und zur
ersten Deckelachse D1 angeordnet.
[0020] Somit bilden der Schwenkarm 7 und der Steuerarm 12, die einerseits über das Basiselement
2 und andererseits über das Frontanbindungselement 8 miteinander gekoppelt sind, eine
Viergelenkkette. Diese gibt einen definierten Bewegungsablauf des Deckels 11 vor.
[0021] Der Deckel 11 lässt sich gegenüber dem Korpus 6 mittels des Deckelbeschlags 1 zwischen
einer in Figur 1 dargestellten Schließstellung und einer in Figur 2 dargestellten
Offenstellung bewegen, wobei der Deckel 11 in der Schließstellung in einer vertikalen
Position angeordnet ist und eine Öffnung 13 des Möbelkorpus 6 verschließt. Vorzugsweise
ist der Deckel 11 über zwei Deckelbeschläge 1 am Korpus 6 bewegbar befestigt, wobei
die beiden Deckelbeschläge 1 derart zueinander angeordnet sind, dass die Basiselemente
2 der Deckelbeschläge 1 auf unterschiedlichen Seiten der Deckelbeschläge 1 angeordnet
sind.
[0022] Der Schwenkarm 7 weist ein Gehäuse 10 auf, in dem ein Federelement in Form einer
Schraubenfeder 14 angeordnet ist, die einerseits, nahe der ersten Korpusachse K1,
gegen ein Widerlager 15 und andererseits, nahe der ersten Deckelachse D1, über ein
Druckelement 16 gegen das Frontanbindungselement 8 abgestützt ist. Da das Frontanbindungselement
8 über die Verbindungsanordnung 9 mit dem Deckel 11 verbunden ist, fungiert das Frontanbindungselement
8 als Stellelement zum Bewegen des Deckels 11.
[0023] Grundsätzlich kann der Deckelbeschlag 1 auch einen Stellarm aufweisen, der schwenkbar
mit dem Schwenkarm 7 verbunden ist, wobei in diesem Fall der Stellarm über die Verbindungsanordnung
9 mit dem Deckel verbunden ist. Dabei ist das Federelement einerseits, nahe der ersten
Korpusachse K1, gegen ein Widerlager und andererseits, nahe der ersten Deckelachse
D1, gegen den Stellarm abgestützt. Der Stellarm beaufschlagt dann über das Frontanbindungselement
8 den Deckel 11.
[0024] In dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Druckelement 16 in Richtung
zum Frontanbindungselement 8 (Stellelement) mit Kraft beaufschlagt, wobei das Druckelement
16 eine Rolle 17 aufweist, mit der das Druckelement 16 gegen eine Stellkontur 18 des
Frontanbindungselements 8 abgestützt ist.
[0025] Die Stellkontur 18 weist in Umfangsrichtung um die erste Deckelachse D1 einen sich
verändernden Abstand zur ersten Deckelachse D1 auf. Hierbei ist die Stellkontur 18
derart gestaltet, dass von dem Druckelement 16 über den größten Schwenkweg des Deckels
11 bzw. des Frontanbindungselements 8 ein Drehmoment erzeugt wird, das den Deckel
11 in Richtung zur Offenstellung mit Kraft beaufschlagt. In einem Bereich zwischen
einer Zwischenstellung, die sich zwischen der Offenstellung und der Schließstellung
des Deckels 11 befindet, und der Schließstellung ist die Stellkontur 18 derart ausgebildet,
dass der Deckel 11 in Richtung zur Schließstellung mit Kraft beaufschlagt ist.
[0026] Die Schraubenfeder 14 ist zwischen dem Widerlager 15 und der Stellkontur 18 am Frontanbindungselement
8 eingespannt. Die Vorspannung des Schraubenfeder 14, mit welcher diese eingespannt
ist, kann eingestellt werden, um den Deckelbeschlag 1 an unterschiedliche Deckelgewichte
anzupassen. Je nach Gewicht des Deckels 11 kann die Vorspannung angepasst werden,
das heißt, bei höherem Deckelgewicht wird die Vorspannung der Schraubenfeder 14 erhöht,
damit die Rolle 17 des Druckelements 16 mit einer größeren Kraft gegen die Stellkontur
18 beaufschlagt ist, wodurch auf das Frontanbindungselement 8 ein größeres Drehmoment
insbesondere in Richtung zur Offenstellung des Deckels 11 wirkt. Entsprechen kann
eine geringere Vorspannung eingestellt werden, wenn das Gewicht des Deckels 11 geringer
ist.
[0027] Zum Einstellen der Vorspannung der Schraubenfeder 14 kann das Widerlager 15 in Kraftwirkungsrichtung
der Schraubenfeder 14, im gezeigten Ausführungsbeispiel entlang einer Längsachse L
des Schwenkarms 7, verschoben werden. Hierfür weist das Widerlager 15 einen rechteckigen
Querschnitt auf. Das Gehäuse 10 des Schwenkarms 7 weist innen ebenfalls einen rechteckigen
Querschnitt auf, über den das Widerlager 15 verdrehsicher axial entlang der Längsachse
L verschiebbar geführt ist.
[0028] Zum Verstellen des Widerlagers 15 ist ein Verstellelement 19 mit einem Gewinde vorgesehen,
das in ein Gegengewinde des Widerlagers 15 eingeschraubt ist. Durch Drehen des Verstellelements
19 um die Längsachse L wird das Widerlager 15 entlang des Gewindes in Richtung der
Längsachse L verstellt. Das Verstellelement 19 ist axial unverschiebbar und drehbar
im Gehäuse 7 gelagert. In der vorliegenden Ausführungsform ist das Verstellelement
19 koaxial zur Längsachse L angeordnet. Grundsätzlich kann dieses jedoch auch parallel
zu dieser angeordnet sein.
[0029] Ferner weist das Verstellelement 19 ein Zahnrad 20 auf, das eine Verzahnung 21 hat,
die in Verzahnungseingriff mit einer Verzahnung 22 eines Antriebselements 23 steht.
Das Antriebselement 23 ist um eine Antriebsdrehachse drehbar ist, wobei die Antriebsdrehachse
die Längsachse L mit Abstand kreuzt. Das Antriebselement 23 ist als Schneckenrad gestaltet,
wobei die Verzahnung 22 des Antriebselements 23 schraubenförmig gestaltet ist. Das
Antriebselement 23 ist axial unverschiebbar und drehbar im Gehäuse 7 gelagert. Durch
Drehen des Antriebselements 23 dreht dieses das Verstellelement 19, wodurch das Widerlager
15 axial verschoben wird.
[0030] Um das Antriebselement 23 mit einem Schraubendreher verdrehen zu können, weist das
Antriebselement 23 an einem Ende Angriffsmittel für ein Werkzeug 24 in Form eines
Kreuzschlitzes auf. Denkbar sind natürlich auch andere Angriffsmittel, wie zum Beispiel
ein einfacher Schlitz oder ein Innensechskantprofil.
[0031] Das Widerlager 15 kann in dem gezeigten Ausführungsbeispiel nach unten bewegt werden,
also in Federkraftrichtung der Schraubenfeder 14, bis zum Erreichen einer Endposition,
in der die Schraubenfeder 14 eine minimale Vorspannung aufweist.
[0032] Die Begriffe "unten" und "oben" beziehen sich auf die in den Figuren 1 und 2 gezeigte
Einbaulage des Deckelbeschlags 1. Grundsätzlich kann der Deckelbeschlag 1 auch in
anderen Lagen am Möbelkorpus 6 montiert werden.
[0033] Die Figur 3 zeigt den Deckelbeschlag 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht,
in der das Basiselement 2 von der anderen Seite aus sichtbar ist als in den Figuren
1 und 2. Die Figur 3 wird im Folgenden zusammen mit der Figur 4 beschreiben, die eine
Schnittdarstellung des Deckelbeschlags 1 im Bereich des Basiselements 2 zeigt, wobei
das Basiselement 2 an der Seitenwand 5 des Möbelkorpus 6 befestigt ist.
[0034] In diesen Ansichten ist eine Anlagefläche 31 des Basiselements 2 erkennbar, mit der
das Basiselement 2 an einer Seitenfläche 32 der Seitenwand 5 plan anliegt. Von der
Anlagefläche 31 stehen ein erster Befestigungszapfen 27 und ein zweiter Befestigungszapfen
28 vor. Ferner ist ersichtlich, dass die Befestigungsschraube 3 durch die Befestigungsbohrung
29 des Basiselements 2 von der der Anlagefläche 31 abgewandten Seite hindurchgeführt
ist. Die Befestigungsschraube 3 steht ebenfalls, vergleichbar zu den Befestigungszapfen
27, 28, von der Anlagefläche 31 vor. Hierbei sind die beiden Befestigungszapfen 27,
28 und die Befestigungsschraube 3 parallel und beabstandet zueinander angeordnet.
[0035] Das Basiselement 2 weist genau und nur zwei Befestigungszapfen 27, 28 auf. Ferner
weist das Basiselement 2 genau und nur eine Befestigungsbohrung 29 zum Hindurchführen
genau einer Befestigungsschraube 3 auf. Die Befestigungszapfen 27, 28 sind in jeweils
eine Bohrung 4 einer Reihe von Bohrungen der Seitenwand 5 eingesteckt. Die Befestigungsschraube
3 ist in einer der Bohrungen 4 eingeschraubt. Der Deckelbeschlag 1 weist keine weiteren
Elemente auf, die in einer der Bohrungen 4 eingesteckt oder eingeschraubt sind.
[0036] Die Befestigungsbohrung 29 und damit auch die Befestigungsschraube 3 befindest sich
mittig zwischen den beiden Befestigungszapfen 27, 28. Drehmomente, die von dem Schwenkarm
7 oder dem Steuerarm 12 auf das Basiselement 2 einwirken, werden ausschließlich von
den beiden Befestigungszapfen 27, 28 aufgenommen und gegenüber der Seitenwand 5 abgestützt.
Die Befestigungsschraube 3 bleibt durch die mittige Anordnung zwischen den Befestigungszapfen
27, 28 frei von Drehmomentbelastungen bzw. Querkraftbelastungen. Die Befestigungsschraube
3 befindet sich sozusagen im Drehpunkt zwischen den beiden Befestigungszapfen 27,
28.
[0037] Der erste Befestigungszapfen 27 weist eine Außenflächen 33 auf, in der parallel zur
Längsersteckung des ersten Befestigungszapfens 27 verlaufende Nuten 30 angeordnet
sind. Die Nuten 30 sorgen für eine reduzierte Reibungskraft während des Einführens
des ersten Befestigungszapfens 27 in die jeweilige Bohrung 4 der Seitenwand 5. Der
zweite Befestigungszapfen 28 ist identisch zum ersten Befestigungszapfen 27 ausgebildet.
[0038] Im Unterschied zu den Darstellungen gemäß der Figuren 1 und 2 weist der Deckelbeschlag
1 in der Figur 3 gezeigte Deckelbeschlag 1 am Gehäuse 10 des Schwenkarms 7 einen Fingerschutz
26 in Form eines Wandabschnitts auf, der in der Offenstellung parallel zum Steuerarm
12 angeordnet ist, sodass Finger nicht zwischen den Schwenkarm 7 und den Steuerarm
12 einführen können. Im Übrigen entspricht der Deckelbeschlag gemäß Figur 3 demjenigen
gemäß der Figuren 1 und 2.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Deckelbeschlag
- 2
- Basiselement
- 3
- Befestigungsschraube
- 4
- Montagelöcher
- 5
- Seitenwand
- 6
- Möbelkorpus
- 7
- Schwenkarm
- 8
- Frontanbindungselement
- 9
- Verbindungsanordnung
- 10
- Gehäuse
- 11
- Deckel
- 12
- Steuerarm
- 13
- Öffnung
- 14
- Schraubenfeder
- 15
- Widerlager
- 16
- Druckelement
- 17
- Rolle
- 18
- Stellkontur
- 19
- Verstellelement
- 20
- Zahnrad
- 21
- Verzahnung
- 22
- Verzahnung
- 23
- Antriebselement
- 24
- Angriffsmittel für ein Werkzeug
- 25
- Abdeckung
- 26
- Fingerschutz
- 27
- erster Befestigungszapfen
- 28
- zweiter Befestigungszapfen
- 29
- Befestigungsbohrung
- 30
- Nut
- 31
- Anlagefläche
- 32
- Seitenfläche
- 33
- Außenfläche
- D1
- erste Deckelachse
- D2
- zweite Deckelachse
- K1
- erste Korpusachse
- K2
- zweite Korpusachse
- L
- Längsachse
1. Deckelbeschlag zum schwenkbaren Befestigen eines Deckels (11) an einen Möbelkorpus
(6), wobei der Deckelbeschlag (1) Folgendes aufweist:
ein Basiselement (2) zur Montage des Deckelbeschlags (1) an eine Seitenwand (5) des
Möbelkorpus (6), wobei das Basiselement (2) eine Anlagefläche (31) zur Anlage an eine
Seitenfläche (32) der Seitenwand (5) aufweist,
ein Frontanbindungselement (8) zur Montage eines Deckelelements (11) an den Deckelbeschlag
(1), und
einen Schwenkarm (7), der um eine erste Korpusachse (K1) an dem Basiselement (2) und
um eine erste Deckelachse (D1) an dem Frontanbindungselement (8) schwenkbar befestigt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Basiselement (2) genau zwei Befestigungszapfen (27, 28) aufweist, die von der
Anlagefläche (31) vorstehen und
dass das Basiselement (2) genau eine Befestigungsbohrung (29) aufweist, wobei in der Befestigungsbohrung
(29) eine Befestigungsschraube (3) sitzt, die aus der Befestigungsbohrung (29) von
der Anlagefläche (31) vorstehend herausragt.
2. Deckelbeschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die eine Befestigungsbohrung (29) mittig zwischen den beiden Befestigungszapfen (27,
28) angeordnet ist.
3. Deckelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungszapfen (27, 28) einstückig mit dem Basiselement (2) ausgebildet sind.
4. Deckelbeschlag nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Basiselement (2) aus Kunststoff hergestellt ist.
5. Deckelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigungszapfen (27, 28) und die Befestigungsschraube (3) parallel zueinander
von der Anlagefläche (31) vorstehen.
6. Deckelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest einer der Befestigungszapfen (27, 28) in einer Außenfläche (33) axial verlaufende,
vorzugsweise drei, über den Umfang gleichmäßig verteilte, Nuten (30) aufweist.
7. Deckelbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Basiselement (2) eine Abdeckung (25) befestig ist, die auf einer der Anlagefläche
(31) abgewandten Seite die Befestigungsschraube (3) abdeckt.
8. Deckelbeschlag nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (25) schwenkbar am Basiselement (2) befestigt ist.
9. Möbel, das Folgendes aufweist:
einen Möbelkorpus (6) mit einer Seitenwand (5), wobei in einer nach innen weisenden
Seitenfläche (32) der Seitenwand (5) zumindest eine vertikal ausgerichtete Reihe von
Bohrungen (4) eingebracht sind,
einen Deckelbeschlag (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Befestigungszapfen (27, 28) jeweils in eine der Bohrungen (4) eingesteckt
sind und die Befestigungsschraube (3) in eine der Bohrungen (4) eingeschraubt ist.