[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Profilieranlagenmodul für eine Profilieranlage
zum Längsformen eines Metallbandes oder eines Ausgangprofils in ein Profil oder Rohr
sowie eine Profilieranlage mit mehreren derartigen Profilieranlagenmodulen.
[0002] Profilieranlagen mit mehreren in Vorschubrichtung eines Werkstücks hintereinander
angeordneten Rollenumformwerkzeugen sowie Werkzeugen zum Bearbeiten des Werkstücks,
wie beispielsweise Stanzen, Schweißen, Prägen, Trennen, Sägen, sind bekannt. Bei derartigen
Anlagen ist es sowohl für den Hersteller der Anlage als auch den Benutzer erstrebenswert,
die Anlage mit einfachen Mitteln verlängern oder verkürzen zu können und in beliebiger
Reihenfolge verschiedene Werkzeuge anordnen zu können, und dabei insbesondere auch
im Bereich der Rollenumformwerkzeuge den Aufwand für den Umbau möglichst gering zu
halten.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen,
die es ermöglicht, eine Profilieranlage, die sowohl Rollenumformwerkzeuge als auch
Stanz-, Abläng- oder Schweißeinrichtungen enthalten kann, in beliebiger Reihenfolge
aufzubauen oder nach Bedarf umzubauen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Profilieranlagenmodul mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie eine Profilieranlage mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0005] Erfindungsgemäß weißt das Profilieranlagenmodul ein Modulgehäuse auf, das einen Arbeits-/Produktionsbereich,
einen Antriebsbereich, einen Versorgungsbereich und einen Staubereich aufweist und
seitlich in Modullängsrichtung mit weiteren gleichartigen aufgebauten Profilieranlagenmodulen
kombinierbar ist. Der Arbeits-/Produktionsbereich dient der Aufnahme von Werkzeugen
zur Bearbeitung eines Werkstücks und ist in der Regel durch den Bediener von vorne
zugänglich. Bei dem Antriebsbereich handelt es sich um einen Bereich, in den die Antriebsaggregate
wie beispielsweise Motor, Getriebe und Verbindungselemente zu den Werkzeugen oder
auch andere für den Antrieb benötigten Elemente angeordnet sind. Der Versorgungsbereich
dient der Unterbringung von beispielsweise strukturierten Kanalsystemen für getrennte
Leitungsverlegung oder Schläuche und der Staubereich ist für zusätzliches Zubehör,
wie Kühlschmiereinrichtungen, Rechnersysteme für Messdatenerfassung und dergleichen.
Darunter befindet sich der üblicherweise vorgesehene Aufstell- und Transportbereich
mit Standfüßen und Träger zum Transportieren des Profilieranlagenmoduls.
[0006] In dem Arbeits-/Produktionsbereich eines Profilieranlagenmoduls befindet sich je
nach Verwendungszweck eine Mehrzahl von Rollenumformwerkzeugen, woraus sich ein Profiliermodul
ergibt. Bei einem Stanzmodul befinden sich mindestens ein Stanzwerkzeug in dem Profilieranlagenmodul.
Im nachfolgenden wird der Begriff Profilieranlagenmodul allgemein als Sammelbegriff
für Profilieranlagenmodule mit verschiedenen Verwendungszwecken, die ihrem Verwendungszweck
entsprechend als Profiliermodul, Stanzmodul, Schweißmodul oder Ablängmodul bezeichnet
werden, verwendet. In einem Schweißmodul befindet sich mindestens eine Schweißeinrichtung,
insbesondere Laserschweißeinrichtung wie beispielsweise Faserlaser oder CO
2-Laser. Ein Ablängmodul weist mindestens ein Trennwerkzeug auf, wobei es sich hierbei
auch um ein Stanzwerkzeug handeln kann, welches in Werkstücktransportrichtung angetrieben
verfahren werden kann. Die einzelnen in dem Modulgehäuse angeordneten Bereiche sind
zumindest in Modulquerrichtung räumlich getrennt, was üblicherweise durch entsprechende
Trennwände erreicht wird, die je nach dem auch der Isolation oder der Abdichtung der
einzelnen Bereiche voneinander je nach Anwendungsfall dienen.
[0007] Vorteilhafterweise sind in jedem Profilieranlagenmodul die Bereiche gleich angeordnet,
derart, dass das Modulgehäuse in einem unteren Abschnitt von einer Bedienerseite ausgesehen,
einen hinten angeordneten Versorgungsbereich und einen vorne angeordneten Staubereich
aufweist. Zweckmäßigerweise weist gemäß einer weiteren Ausbildung das Modulgehäuse
mit einen oberen Abschnitt von einer Bedienerseite ausgesehen einen hinten angeordneten
Antriebsbereich und vorne angeordnet einen Arbeits-/Produktionsbereich auf. Dieser
Aufbau und diese Struktur ermöglichen die Modularität der gesamten Anlage.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist das Stanzmodul und/oder das Ablängmodul
zusätzlich für kontinuierliches Stanzen bzw. Trennen in dem Arbeits-/Produktionsbereich
einer Antriebseinheit mit einem Werkzeugschlitten auf, um in bekannter Art und Weise
das Stanzwerkzeug bzw. Trennwerkzeug in Transportrichtung des Werkstücks bewegen zu
können.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist das Profiliermodul mehrere gemeinsam
angetriebene Oberrollen und mehrere gemeinsam angetriebene Unterrollen in einem Rollenumformwerkzeug
auf. Diese werden mittels mindestens einem zugeordneten Oberrollenmodul und Unterrollenmodul
mit Getriebeabgangswellen für die Oberrollen und Unterrollen des Rollenumformwerkzeug
angetrieben. Die Rollenmodule sind übereinander angeordnet, identisch aufgebaut und
je nach gewünschtem Antrieb und Länge des Rollenmoduls über auf Verbindungswellen
aufsteckbare Modulverbindungselemente verbindbar, d.h., sie sind baugleich ausgestaltet
und unterscheiden sich nur dadurch, dass die entsprechende Öffnung im Gehäuse auf
der dem Antrieb zugewandten Seite entweder verschlossen ist oder Getriebeeingangswellen
aufweisen. Genauso verhält es sich mit Verbindungswellen zwischen den Rollenmodulen.
Durch Einbringung von Abstandselementen kann der Abstand zwischen den Getriebeabgangswellen
für die Oberrollen zu den Getriebeabgangswellen für die Unterrollen variabel angepasst
werden. Grundsätzlich können die Oberrollen und die Unterrollen eines Profiliermoduls
mit einem Antriebsmotor, beispielsweise elektrischer Servomotor, angetrieben und gesteuert
werden, wobei jedoch der getrennte Antrieb der Oberrollen und der Unterrollen bevorzugt
ist.
[0010] Vorteilhafterweise weisen das Profiliermodul, das Schweißmodul sowie das Stanzmodul
und das Ablängmodul eine den Arbeits-/Produktionsbereich umschließende Haube auf,
die an einem den Antriebsbereich umschließendes Antriebsgehäuse angelenkt ist und
je nach Verwendungszweck durchsichtig oder undurchsichtig ausgebildet sein kann. Die
Haube dient dem Schutz der Umgebung vor Geräuschen, Verschmutzungen, Schädigungen
durch Strahlung usw..
[0011] Damit die Profilieranlagenmodule einfach ergänzt oder ausgetauscht werden können
und in einer Linie ausgerichtet sind, weist jedes Modulgehäuse eine Verbindungseinrichtung
zur Ausrichtung in Reihe angeordneter Profilieranlagenmodule auf, insbesondere in
Form von an den aneinandergrenzenden Seiten einsteckbaren, dem jeweiligen Modulgehäuse
in Zentriertaschen geführten Zentrierbolzen. Grundsätzlich kann die Ausrichtung der
Profilieranlagenmodule in verschiedener Art und Weise erfolgen. Bevorzugt ist die
vorstehend genannte Art.
[0012] Damit jedes Profilieranlagenmodul eigenständig betreibbar ist und in eine Profilieranlage
ohne weiteres integriert, ersetzt oder entfernt werden kann, weist das Profilieranlagenmodul
eine integrierte Steuereinrichtung auf, die mit einer zentralen Steuereinrichtung
für die gesamte Profilieranlage, an der weitere Profilieranlagenmodule anschließbar
sind, verbindbar ist. Damit sind sämtliche Profilieranlagenmodule eigenständig und
können ohne weiteren Aufwand in die Profilieranlage integriert oder aus dieser entfernt
werden. Insbesondere für die Profiliermodule ist dieses Erfordernis gegeben, da häufig
abhängig von der Länge des zu bearbeitenden Werkstücks eine Vielzahl von Profiliermodulen
in einer Profilieranlage in Werkstücktransportrichtung angeordnet sind und davon welche
hinzugefügt oder entfernt werden müssen.
[0013] Die erfindungsgemäße Profilieranlage zum Längsformen eines Metallbandes oder eines
Ausgangsprofils in ein Profil oder Rohr zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Profilieranlagenmodule
nach einem mehreren der vorangegangenen Ansprüche vorhanden sind. Eine Profilieranlage
kann somit aus allen oder nur einzelnen derartigen, dem Verwendungszweck angepassten
Profilieranlagenmodulen bestehen. So kann beispielsweise eine Profilieranlage an einem
Stanzmodul am Anfang und einem Ablängmodul am Ende bestehen und dazwischen Profiliermodule
aufweisen. Genauso ist es möglich, dazwischen ein weiteres Stanzmodul zwischen die
Profiliermodule und/oder ein Schweißmodul anzuordnen. Die Anordnung der einzelnen
Profilieranlagenmodule in der Reihenfolge in der Transportrichtung eines Werkstückes
ist beliebig und eine Erweiterung und Einschränkung kann jederzeit erfolgen.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung der Profilieranlage ist die zentrale Steuereinrichtung
derart eingerichtet, um angeschlossene Steuereinrichtungen von Profilieranlagenmodulen,
insbesondere Profiliermodule und/oder Schweißmodule, zu aktivieren und in die gesamte
Regelung und Steuerung der Profilieranlage zu integrieren. Die zentrale Steuereinrichtung
ist dazu so programmiert, dass eine bestimmte Anzahl von Steckplätzen für einzufügenden
Profilieranlagenmodule jeglicher Art nach dem Verbinden einfach ausgewählt und damit
in den Gesamtablauf integriert werden können. Dies ist insbesondere für Profiliermodule
und Schweißmodule von Bedeutung, weil gerade die Profiliermodule bedingt durch das
zu profilierende Werkstück, häufiger ausgetauscht (Verkürzung oder Verlängerung der
Bearbeitungsstrecke) werden.
[0015] Mit der erfindungsgemäßen Profilieranlage bzw. dem Profilieranlagenmodul ist somit
gewährleistet, dass auf die gestellten Anforderungen schnell reagiert werden kann,
da der Anwender lediglich Module entfernen oder hinzufügen muss. Durch den gleichartigen
Aufbau der einzelnen Profilieranlagenmodule ist eine einfache Installation in Längsrichtung
der Anlage, auch im Hinblick auf die Verlegung von Versorgungsleitungen und Kabeln
in dem Versorgungsbereich, Unterbringung von Ölwannen in dem Staubereich oder andere
erforderlichen Einrichtungen gewährleistet.
[0016] Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie
die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine
gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
Zur Ausführung der Erfindung müssen nicht alle Merkmale des Anspruchs 1 verwirklicht
sein. Auch können einzelne Merkmale der unabhängigen oder nebengeordneten Ansprüche
durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Sämtliche
aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehende Merkmale und/oder
Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte
können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich
sein. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Es stellen dar:
- Figur 1
- eine Querschnittsdarstellung eines Profilieranlagenmoduls;
- Figur 2
- die perspektivische Ansicht von zwei Profilieranlagenmodulen;
- Figur 3
- eine schematische perspektivische Ansicht eines Profilieranlagenmoduls gemäß Figur
2 mit Erweiterungsmöglichkeiten zu einem Stanzmodul bzw. Ablängmodul;
- Figur 4
- eine prinzipielle Querschnittsdarstellung eines Profiliermoduls; und
- Figur 5
- die perspektivische Ansicht des Antriebs für die Rollenformwerkzeuge in dem Profiliermodul
gemäß Figur 4.
[0017] In Figur 1 ist ein Profilieranlagenmodul 1 im Querschnitt mit seinem grundsätzlichen
Aufbau dargestellt. Sämtliche Profilieranlagenmodule 1 einer Profilieranlage haben
grundsätzlich die gleiche Unterteilung derart, dass in einem Modulgehäuse 2 im Wesentlichen
drei Abschnitte vorgesehen sind. In dem oberen Abschnitt befindet sich auf der einem
Bediener zugewandten Seite 19 ein Arbeits-/Produktionsbereich 3 und von der Bedienerseite
aus gesehen dahinter ein Antriebsbereich 5. In dem zweiten Abschnitt darunter befindet
sich im vorderen Bereich ein Staubereich 8 und dahinter ein Versorgungsbereich 6.
In dem dritten Abschnitt darunter befindet sich der Aufstell- und Transportbereich
13. Der Arbeits-/Produktionsbereich 3 dient der Aufnahme von nicht dargestellten Werkzeugen
oder Transportmitteln oder sonstigen Einrichtungen, die, abhängig vom Verwendungszweck
des Profilieranlagenmoduls 1, sich ändern. Dies können beispielsweise Stanzwerkzeuge,
Schweißeinrichtungen, Ablängwerkzeuge oder Rollenumformwerkzeuge sein. Nachfolgend
werden mit Profilieranlagenmodul 1 sämtliche Profilieranlagenmodule bezeichnet, unabhängig
von ihrer speziellen verwendungsbezogenen Ausgestaltung. Entsprechend wird nachfolgend
mit Profilieranlagenmodule 1 nur universell einsetzbare Module bezeichnet oder der
Begriff zusammenfassend verwendet. Spezielle Profielieranlagenmodule werden entsprechend
dem Verwendungszweck und dem Werkzeug im Arbeits-/Produktionsbereich 3 bezeichnet.
Die speziellen Module werden als Stanzmodul 24, Ablängmodul 25, Profiliermodul 32
oder Schweißmodul (nicht dargestellt) bezeichnet.
[0018] Der Arbeits-/Produktionsbereich 3 wird in der Figur durch eine Abdeckhaube 4, die
über ein Scharnier 13 an dem den Antriebsbereich 5 umgebenden Antriebsgehäuse 14 abgelenkt
ist, abgedeckt und nach außen verschlossen. Die Abdeckhaube 4 kann im geöffneten zustand
automatisch in eine Rüststellung gefahren werden, die es ermöglicht das Maschinengestell
des Profilieranlagenmoduls von oben zu rüsten (Bekranbarkeit der Anlage). Die Abdeckhaube
4 kann durchsichtig sein oder insbesondere im Falle eines Schweißmoduls und dem in
dem Arbeits-/Produktionsbereich anzuordnenden CO
2-Laser oder Faserlaser undurchsichtig und strahlenundurchlässig sein. Im Falle eines
Stanzmoduls 24 oder eines Ablängmoduls 25 kann es erforderlich sein, den Antriebsbereich
5 und den Arbeits-/Produktionsbereich 3 höher auszubilden, so dass anstelle einer
in der Figur 1 dargestellten Abdeckhaube 4 eine Tür oder Abdeckklappe vorgesehen sein
kann.
[0019] Der Antriebsbereich dient der Aufnahme von Antriebsmotoren, Kupplungen oder sonstigen
antreibenden Einheiten, die für den Arbeits-/Produktionsbereich 3 erforderlich sind.
Der Antriebsbereich 5 ist von dem Arbeits-/Produktionsbereich 3 durch eine Trennwand
16 getrennt, durch die gegebenenfalls entsprechende Antriebsmittel oder Antriebseinrichtungen
durchgeführt werden. Je nach Anwendungsfall kann die Trennwand auch flüssigkeitsdicht
sein.
[0020] Auch der in dem zweiten Abschnitt befindliche Versorgungsbereich 6 ist über eine
Trennwand 17 von dem Staubereich 8 getrennt. In dem Versorgungsbereich 6 befinden
sich in Längsrichtung der Profilieranlage laufende Kabelkanäle 7 zur Aufnahme von
Kabeln oder anderen Versorgungsleitungen für eine getrennte Leitungsverlegung. Der
Staubereich umfasst in diesem Ausführungsbeispiel eine zur Bedienerseite 19 hin öffenbare
Schublade 9 sowie eine darüber angeordnete Schmiermittelwanne 10 mit einer Öffnung
19 zu dem Arbeits-/Produktionsbereich 3. Oberhalb der Schublade 9 und zur Bedienerseite
19 hin, befindet sich noch ein Staufach 11 mit einer Klappe 12 zur Auflage beispielsweise
von Werkzeugen. In der Schublade 8 kann zusätzliches Zubehör, Rechnersysteme für Messdatenerfassung
usw. untergebracht werden.
[0021] In dem Aufstell- und Transportbereich befinden sich einerseits Standfüße sowie Tragschienen
für den Transport des Profilieranlagenmoduls 1. Dafür ist das Profilieranlagenmodul
1 für den Transport mit einem Stapler ausgebildet und weist Grundabmessungen von ca.210
cm Breite und 165 cm Tiefe, die je nach Baugröße variieren kann, auf. Mit diesen Abmessungen
kann es ohne weiteres auf einem üblichen LKW transportiert werden und an Ort und Stelle
in Verbindung mit anderen Profilieranlagenmodulen 1 zu einer beliebig langen Profilieranlage
zusammengestellt werden.
[0022] Figur 2 zeigt zwei Profilieranlagenmodule 1, 1' in ihrer perspektivischen Frontansicht
mit dem Arbeits-/Produktionsbereich 3, einer Abdeckhaube 4, dem Antriebsbereich 5,
dem Versorgungsbereich 6 sowie dem Staubereich 8. In diesem Fall handelt es sich beispielhaft
um ein Profiliermodul. Mit ihren Stirnseiten 20 können die Profilieranlagenmodule
1, 1' in beliebiger Anzahl in einer Reihe aneinandergestellt werden. Hierzu sind entsprechende
Verbindungseinrichtungen zur Ausrichtung in einer Reihe vorgesehen, die in diesem
Ausführungsbeispiel aus Abstandsscheiben mit Zentrierbolzen bestehen, die in Verbindungstaschen
zur Zentrierung und gleichzeitig genauen Abstandseinhaltung in dem jeweiligen Profilieranlagenmodul
1,1' vorgesehen sind.
[0023] Figur 3 zeigt ein Profilieranlagenmodul 1 in einer grundsätzlichen Ausstattung, in
das durch Einbringen einer Antriebseinheit 21 sowie einem Werkzeugschlitten 22 und
einem Trennwerkzeug 23 ein Ablängmodul 25 realisierbar ist. In ähnlicher Weise kann
durch Einbringen eines Stanzwerkzeuges 20 in das Profilieranlagenmodul 1 ein Stanzmodul
24 realisiert werden. Zusätzlich kann auch eine Antriebseinheit 21 und ein Werkzeugschlitten
22 vorgesehen sein, wenn ein kontinuierliches Arbeiten erwünscht ist. Diese Prinzipskizze
veranschaulicht die Vielzahl von einfachen Realisierungsmöglichkeiten, um entsprechende
Profilieranlagenmodule bereit zu stellen.
[0024] Figur 4 zeigt ein weiteres Profilieranlagenmodul 1, das als Profiliermodul 32 ausgebildet
ist. Dies zeichnet sich dadurch aus, dass in dem Antriebsbereich 5 (in Figur 5 detailliert
dargestellt) ein oder mehrere Motoren 33, 33' mit Getriebe 34, 34' und Kupplung 35,
35' vorgesehen sind, die mit Oberrollen- und Unterrollenmodulen 26, 26 ' bzw. 27,
27' verbindbar sind. Die Oberrollen- und Unterrollenmodule 26, 26', 27, 27' sind über
Getriebeabgangswellen 28 mit entsprechenden Oberrollen und Unterrollen eines Rollenumformwerkzeuges
29 über Zwischenstücke 30 verbindbar. Die Getriebeabgangswellen 28 sind durch die
Trennwand 16 hindurch gesteckt. Der genauere Aufbau der Antriebseinheit wird nachfolgend
noch in der Figur 5 erläutert.
[0025] Figur 5 zeigt das Antriebssystem 31 für ein Profiliermodul 32 mit in dem Ausführungsbeispiel
zwei Servomotoren 33, 33', die über ein Motorgetriebe 34, 34' und eine Kupplung 35,
35' Rollenmodule 26, 26', 27, 27' antreiben. In dieser Anordnung werden die Oberrollenmodule
26, 26' von dem Motor 33 und die Unterrollenmodule 27, 27' von dem Motor 33' angetrieben,
wobei die in einer Ebene angeordneten Oberrollenmodule 26, 26' und die in einer Ebene
angeordneten Unterrollenmodule 27, 27' über Modulverbindungselement 37 bzw. 37' (in
der Figur getrennt dargestellt) verbunden sind. Zur Veranschaulichung ist in dieser
Darstellung das Oberrollenmodul 26' aus seiner Betriebsposition entfernt dargestellt.
Die Rollenmodule 26, 26', 27, 27' weisen ein längliches Gehäuse 36 auf, in dem nicht
dargestellte Antriebsmittel, beispielsweise in Form von einer Kette von Zahnrädern
untergebracht sind. Die antriebsseitige Gehäuselängsseite 40 weist nicht sichtbare
Öffnungen auf, aus denen in diesem Ausführungsbeispiel die Getriebeeingangswelle 43
zum Aufstecken auf die Kupplung 35, 35' herausragt. Des Weiteren weist das Gehäuse
36 auf der gegenüberliegenden Gehäuselängsseite 41 Getriebeabgangswellen 28 auf, die
über die in Figur 4 dargestellten Zwischenstücke 30 mit dem entsprechenden Rollenumformwerkzeugen
30 kraftschlüssig verbindbar sind. Im Bereich eines stirnseitigen Endes des Gehäuses
36 ragt aus dem Gehäuse 36 eine Verbindungswelle 44 heraus, die in Verlängerung der
entsprechenden Getriebeabgangswelle 43 angeordnet ist. Die Verbindungswelle 44 kann
dabei auch gleichzeitig die Getriebeabgangswelle 43 sein. Die Verbindungswelle 44
dient zur Kupplung eines Modulverbindungselements 37, 37', um die Oberrollenmodule
26, 26' bzw. die Unterrollenmodule 27, 27' auf diese Art und Weise antriebsmäßig miteinander
zu verbinden. In dem Ausführungsbeispiel ragt die Verbindungswelle 44 aus dem Gehäuse
36 heraus und wird in eine entsprechende Öffnung 45 in dem Modulverbindungselement
37, 37' eingesteckt. Diese Anordnung kann genauso gut umgekehrt sein. Die Oberrollenmodule
26, 26' sind über Verbindungsstifte 38, die durch Öffnungen 39 in den Gehäusen 36
der Rollenmodule 26, 26', 27, 27' vorgesehen sind, mit den Unterrollenmodulen 27,
27' miteinander fest über Schraubverbindungen verbindbar.
[0026] Des Weiteren zeigt die Figur 5 die aus dem Gehäuse 36 herausragende Getriebeeingangswelle
43 und die Verbindungswelle 44 bei dem Oberrollenmodul 26 und dem Unterrollenmodul
27. Das Oberrollenmodul 26' und das Unterrollenmodul 27' weisen in diesem Ausführungsbeispiel
nur die Verbindungswelle 44 zum Ankuppeln an das entsprechend angetriebene Oberrollenmodul
26 bzw. Unterrollenmodul 27 auf. Bei dieser Ausführungsform gibt es somit zwei unterschiedliche
Rollenmodule, wobei ohne weiteres das Oberrollenmodul 26 mit dem Unterrollenmodul
27 bzw. das Oberrollenmodul 26' mit dem Unterrollenmodul 27' ausgetauscht werden kann.
Die Rollenmodule 26, 26', 27, 27' sind grundsätzlich vollständig baugleich aufgebaut,
und werden entweder durch Verschließen der in der Gehäuselängsseite 43 vorgesehenen
jeweiligen Öffnung oder durch Einstecken von Getriebeeingangswellen 28 bzw. Verbindungswelle
44 hinsichtlich der Verwendung des jeweiligen Rollenmoduls 26, 26', 27, 27' festgelegt.
Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Herstellung einer derartigen Anlage.
Selbstverständlich können die Rollenmodule 26, 26', 27, 27' auch vollständig identisch
aufgebaut sein, d. h. alle Rollenmodule 26, 26', 27, 27' sind ausgebildet wie das
in dieser Figur dargestellte Oberrollenmodul 26 und Unterrollenmodul 27. Durch diesen
Aufbau ist es auch möglich, in einem Profiliermodul 32 auch nur ein Oberrollenmodul
26 und ein Unterrollenmodul 27, beispielsweise mit anderen Abständen zwischen den
Getriebeabgangswellen 28 vorzusehen. Mit dem Modulverbindungselement 27 können, wie
erwähnt, in einer Ebene liegenden Oberrollenmodule 26, 26' und einer Ebene liegenden
Unterrollenmodule 27, 27' verbunden werden. Bei einem Antrieb mit nur einem Motor
33 und nur einem Oberrollenmodul 26 und einem Unterrollenmodul 27 kann das Modulverbindungselement
37 auch diese Rollenmodule 26, 27 miteinander verbinden. Durch Einbringung von nicht
dargestellten Abstandselementen zwischen den Oberrollenmodulen 26, 26' und Unterrollenmodulen
27, 27' kann der Abstand zwischen den Getriebeabgangswellen 15 für die Oberrollen
zu den Getriebeabgangswellen 28 für die Unterrollen des Rollenumformwerkzeugs 30 variabel
angepasst werden.
[0027] Jedes Profilieranlagenmodul 1 weist eine eigene nicht dargestellte Steuereinrichtung
ein, mit der jedes Profilieranlagenmodul 1 selbstständig funktionsfähig ist. Diese
Steuereinheit ist mit einer ebenfalls nicht dargestellten zentralen Steuereinheit
für die gesamte Profilieranlage verbindbar, in welcher alle Profilieranlagenmodule
1 erfasst werden. Über die zentrale Steuereinheit sind die einzelnen Steuereinheiten
der Profilieranlagenmodule an- oder abwählbar, so dass ohne weiteres in die gesamte
Anlage ein oder mehrere Profilieranlagenmodule 1 eingefügt oder entfernt werden können.
1. Profilieranlagenmodul (1) für eine Profilieranlage zum Längsformen eines Metallbandes
oder eines Ausgangsprofils in ein Profil oder Rohr, gekennzeichnet durch ein Modulgehäuse (2), das einen Arbeits-/Produktionsbereich (3), einen Antriebsbereich
(5), einen Versorgungsbereich (6) und einen Staubereich (8) aufweist und seitlich
in Modullängsrichtung mit weiteren gleichartig aufgebauten Profilieranlagenmodulen
(1) kombinierbar ist, wobei in dem Arbeits-/Produktionsbereich (3) je nach Verwendungszweck
des Profilieranlagenmoduls (1) eine Mehrzahl von Rollenumformwerkzeugen (29) für ein
Profiliermodul (32), mindestens ein Stanzwerkzeug (20) für ein Stanzmodul (24), mindestens
eine Schweißeinrichtung für ein Schweißmodul oder mindestens ein Trennwerkzeug (23)
für ein Ablängmodul (25) anordenbar oder angeordnet sind und die Bereiche zumindest
in Modulquerrichtung räumlich getrennt sind.
2. Profilieranlagenmodul (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Modulgehäuse (2) in einem unteren Abschnitt von einer Bedienerseite (19) aus
gesehen einen hinten angeordneten Versorgungsbereich (6) und einen vorne angeordneten
Staubereich (8) aufweist.
3. Profilieranlagenmodul (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Modulgehäuse (2) in einem oberen Abschnitt von einer Bedienerseite (19) aus gesehen
einen hinten angeordneten Antriebsbereich (5) und vorne angeordnet einen Arbeits-/Produktionsbereich
(3) aufweist.
4. Profilieranlagenmodul (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stanzmodul (24) und/oder das Ablängmodul (25) zusätzlich für kontinuierliches
Stanzen bzw. Trennen in dem Arbeits-/Produktionsbereich (3) eine Antriebseinheit (21)
und einen Werkzeugschlitten (22) aufweist.
5. Profilieranlagenmodul (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Profiliermodul (32) mehrere gemeinsam angetriebene Oberrollen und mehrere gemeinsam
angetriebene Unterrollen in einem Rollenumformwerkzeug (29) aufweist, die mittels
mindestens einem zugeordneten Oberrollenmodul (26, 26') und Unterrollenmodul (27,
27') mit Getriebeabgangswellen (28) für die Oberrollen und Unterrollen des Rollenumformwerkzeugs
(29), die übereinander angeordnet, identisch aufgebaut und je nach gewünschtem Antrieb
und Länge des Rollenmoduls (26, 26', 27,27') über auf Verbindungswellen 44 aufsteckbare
Modulverbindungselemente (37) verbindbar sind.
6. Profilieranlagenmodul (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Oberrollenmodul (26, 26') und das mindestens eine Unterrollenmodul
(27, 27') jeweils getrennt mittels eines Motors (33, 33') gesteuert antreibbar ist.
7. Profilieranlagenmodul (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Profiliermodul (32) und/oder das Schweißmodul, vorzugsweise das Stanzmodul (24)
und/oder das Ablängmodul (25), eine den Arbeits-/Produktionsbereich (3) umschließende
Abdeckhaube (4) aufweist, die an einem den Antriebsbereich (5) umschließenden Antriebsgehäuse
(14) angelenkt ist.
8. Profilieranlagenmodul (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine integrierte Steuereinrichtung, die mit einer zentralen Steuereinrichtung, an
der weitere Profilieranlagenmodule (1) anschließbar sind, verbindbar ist.
9. Profilieranlage zum Längsformen eines Metallbandes oder eines Ausgangsprofils in ein
Profil oder Rohr, gekennzeichnet durch mehrere Profilieranlagenmodule (1,1') nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche.
10. Profilieranlage nach Anspruch 9, gekennzeichnet dadurch, dass die zentrale Steuereinrichtung derart eingerichtet ist, um angeschlossene Steuereinrichtungen
von Profilieranlagenmodulen (1), insbesondere Profiliermodule (32) und/oder Schweißmodule,
zu aktivieren und in die gesamte Regelung und Steuerung der Profilieranlage zu integrieren.