[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneidhobel-Handwerkzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Die Erfindung betrifft hiermit ein Handwerkzeug, welches zum Schneiden insbesondere
von Papier, Kartonagen oder auch Kunststoff geeignet ist und hierbei im Verhältnis
zu bekannten Handwerkzeugen mit einer verstellbaren und austauschbaren Schneidklinge
steht, die beispielsweise auch als Teppich- oder Cuttermesser im Markt weite Verbreitung
gefunden haben. Es handelt sich hier um Schneidgeräte, welche einen Handgriff aufweisen,
in dem gleichzeitig auch eine Halterung für eine austauschbare, in der Regel trapezförmige
Schneidklinge enthalten ist, die starr oder im Handgriff versenkbar gehalten ist.
[0004] Neben diesen bekannten einfachen Handwerkzeugen, sind im Stand der Technik komplexere
Schneidvorrichtungen bekannt, die in der Regel schienengeführt ein exaktes Schneiden
gerader Schnitte erlauben. Derartige komplexere Vorrichtungen umfassen in der Regel
zum einen die schienenartigen Führungen, die auf einem zu schneidenden flachen Gegenstand
oder einer Unterlage aufgelegt oder auch befestigt sind sowie ein an einer Vorrichtung
befestigtes Schienenanschlussstück, welches in diese Schienenführung eingreift sowie
eine entsprechende Schneidvorrichtung, die dann entlang dieser Schiene den zu schneidenden
Untergrund schneidend geführt ist.
[0006] Nachteilig beim vorliegenden Stand der Technik ist, dass es lediglich zum einen aufwändige
Systemlösungen wie die oben genannten Offenbarungen am Markt gibt, die ein relativ
unflexibles Arbeiten bedeuten, da die Kombination aus Führungsschienen und Schneidvorrichtung
eine aufwändige und komplexe ist und eine flexible Einsetzung dieser Werkzeuge beispielsweise
auch auf einem unebenen und/oder weichen Untergrund nicht ermöglicht.
[0007] Auf der anderen Seite stehen diesen aufwändigen Lösungen lediglich sehr simple Handgeräte
gegenüber, die insbesondere insofern problematisch sind als sie bei zu schneidenden
Unterlagen, die mit einer gewissen Andruckkraft über eine längere Strecke zu schneiden
sind, eine nur unzureichende Führung der Klinge ermöglichen. Zudem besteht in der
Regel die Problematik, dass diese Schneidwerkzeuge, beispielsweise Teppichmesser,
lediglich mit einer Hand zu führen sind, was zum einen die Möglichkeit des Kraftaufbringens
verschlechtert und zum anderen auch bewirkt, dass die freie Hand in der Regel als
Führungshand verwendet wird und es bei ungeschicktem Arbeiten hier zu Verletzungen
kommen kann.
[0008] Weiterhin ist bei bekannten Handwerkzeugen zum Schneiden nachteilig, dass der Schnitt
mit einem beispielsweise Teppichmesser immer auf den Anwender zu erfolgt. Das heißt,
es wird ein ziehender Schnitt zum Körper der das Teppichmesser benutzenden Person
durchgeführt, was zum einen problematisch ist, da die Klinge zum Anwender hinweist,
zum anderen auch das Problem beinhaltet, dass bei einem Schnitt über eine längere
Strecke hinweg sich der Anwender beim Schneiden gleichzeitig rückwärts bewegen muss,
was zudem die Gefahr einer Verletzung mit sich führt.
[0009] Als beispielhafte Anwendung zur Verdeutlichung dieser Mängel sei eine Schneidbewegung
entlang einer industriellen Papierrolle genannt. Hier ist es erforderlich, Papierreste,
die sich noch auf einer Trägerrolle befinden, durch ein Schneiden über die gesamte
Breite dieser Papierrolle zu entfernen und somit diese Trägerrolle wieder frei zu
legen. Hier ergibt sich genau der zuvor beschriebene problematische Zustand, dass
sich die schneidende Person auf diesem unebenen und ggf. nachgiebigen Untergrund mit
einer Hand und einem Teppichmesser schneidend bewegen muss, gleichzeitig aber eine
rückwärts Bewegung erfolgen muss, um über die gesamte Breite der Rolle einen Schnitt
durchführen zu können. Dies erfordert sowohl Geschick als auch Kraft und kann hierbei
leicht zu Arbeitsunfällen führen, die zu verhindern sind.
[0010] Um eine feststehende freie Klinge in diesem Anwendungsfeld zu vermeiden ist es zudem
bekannt, Teppichmesser derart zu konstruieren, dass die Schneidklinge erst bei Druck
auf einen Hebel am Teppichmesser ausgefahren wird und nur dann auch eine Schneidbewegung
vorgenommen werden kann. So soll verhindert werden, dass die aus dem Teppichmesser
herausgefahrene fest stehende Klinge zu Verletzungen führt, beispielsweise bei einem
Greifen nach dem Messer mit noch ausgefahrener Klinge.
[0011] Allerdings bewirkt diese über einen Mechanismus auszufahrende Klinge nur dazu, dass
die Handhabung dieser Teppichmesser nochmals erschwert ist, da der Schneidvorgang
ja nur dann durchgeführt werden kann, wenn gleichzeitig eine Faust bildend das entsprechende
hebelartige Element am Handgriff des Teppichmessers betätigt wird um die Klinge auszufahren.
Der Schneiddruck muss dann wiederum gegen diese Hebelwirkung durchgeführt werden,
weshalb die Notwendigkeit besteht, dass Messer sehr fest zu greifen, was zum einen,
einen größeren Kraftaufwand bedeutet und zum anderen auch die Handhabung dieser Messer
erschwert. Auch dies kann wiederum zu Arbeitsunfällen führen.
[0012] Die Aufgabe des vorliegenden Schneidhobel-Handwerkzeuges ist daher eine Alternative
insbesondere zu einfachen Cutter- oder Teppichmessern zu schaffen, die ein sicheres
Arbeiten mit einer scharfen Schneidklinge auch über einen unebenen oder nachgiebigen
Untergrund ermöglicht. Gleichzeitig soll erreicht werden, dass keine feststehende
Klinge vorliegt, sondern die Klinge lediglich beim Arbeitsvorgang aus dem Handwerkzeug
heraus geführt und bei Nichtbenutzung automatisch in das Handwerkzeug eingeführt wird.
Schließlich soll erreicht werden, dass eine Vorrichtung geschaffen wird, die zum einen
eine Möglichkeit bietet, vor dem Körper zu arbeiten also eine Schneidbewegung weg
vom Anwender durchzuführen und zum anderen dies bei einer sehr guten Handhabbarkeit
und einem guten Kraftauftrag auf dieses Handwerkzeug zu ermöglich.
[0013] Erreicht wird dies mit dem Schneidhobel-Handwerkzeug gemäß Anspruch 1.
[0014] Die weiteren Ansprüche haben vorteilhafte Ausführungen dieses Handwerkzeugs zum Gegenstand.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung dadurch gelöst, dass das Schneidhobel-Handwerkzeug
einen Grundkörper aufweist, der in einer vorteilhaften Ausgestaltung als Gehäuse ausgebildet
ist. Dieser Grundkörper bildet geleichzeitig eine Gleitfläche aus, mit der das Schneidhobel-Handwerkzeug
über den zu schneidenden Untergrund sicher und stabil geführt werden kann. Dies stellt
bereits einen Unterschied da zu den üblichen Handwerkzeugen in Form von Teppich- oder
Cuttermessern, die ohne jegliche Führung über einen Untergrund zu führen sind. Allerdings
ist es auch ein Unterschied zu den aufwendigen zuvor beschriebenen Lösungen, da diese
zwingend an Schienen zu führen sind, die im vorliegenden Fall auf Grund der sicheren
Handhabung nicht zwingend erforderlich sind, worauf im Folgenden einzugehen ist.
[0016] Am Grundkörper sind nämlich zwei Haltegriffe angeordnet, ein vorderer erster Haltegriff,
der lediglich fest mit dem Grundkörper verbunden ist, sowie ein weiterer zum vorderen
Haltegriff beabstandeter hinterer Halte- und Führungsgriff, wodurch dieses Handwerkzeug
grundsätzlich mit zwei Händen vor dem Körper geführt wird. Dieser Grundaufbau stellt
bereits sicher, dass ein Handwerkzeug geschaffen wurde, welches sehr sicher und mit
Kraft vom Anwender vor dem Körper geführt werden kann.
[0017] Insbesondere erfindungsrelevant ist hierbei die Frage, wie es zum eigentlichen Schneidvorgang
kommt. Dieser wird dadurch erreicht, dass am Grundkörper oder alternativ in dem Grundkörper
bildenden Gehäuse ein Schneidarm gelenkig angeordnet ist, der eine obere Schutzstellung
und eine untere Schneidstellung einnehmen kann. Dieser gelenkig angeordnete Schneidarm
ist erfindungsgemäß im vorderen Bereich am Grundkörper beziehungsweise im Gehäuse
gelenkig geführt und kann daher mit dem am hinteren Ende des Handwerkzeugs angeordneten
freien beweglichen Ende aus der Schutzstellung in die Schneidstellung überführt werden.
[0018] Daher ist im hinteren Bereich des Schneidhobel-Handwerkzeugs sowohl eine vertikal
verlaufende Schneidklinge angeordnet, die nach unten weisend aus dem Schneidarm herausragt.
In der oberen Schutzstellung befindet sich der Schneidarm mit seinem freien Ende an
der Oberkante des Gehäuse beziehungsweise des Grundkörpers und somit ist auch die
unterseitige Schneidklinge soweit angehoben, dass sie oberhalb der Gleitfläche am
Grundkörper beziehungsweise im Gehäuse angeordnet ist.
[0019] Der Schneidvorgang wird nun dadurch erreicht, dass der bereits angesprochene Halte-
und Führungsgriff beim eigentlichen Schneidvorgang am Grundkörper nach unten gedrückt
beziehungsweise in das Gehäuse geführt wird, da dieser zweite Halte- und Führungsgriff
direkt am Schneidarm oberseitig angeordnet ist und somit dieses freie Ende des Schneidarms
bewegt. Durch vertikalen Druck auf diesen Halte- und Führungsarm kommt es daher dazu,
dass dieses freie Ende des Schneidarms in eine untere Schneidstellung überführt wird,
bei der die Schneidklinge unterseitig aus dem Gehäuse oder an der Unterkante des Grundkörpers
hervortritt. Nun kann somit ein Schneidvorgang erst erfolgen.
[0020] Das heißt, durch das Angreifen des Halte- und Führungsgriffs am hinteren Ende des
Schneidhobels und das Andrücken an das zu schneidende Material kommt es erst zum Absenken
des Schneidarms mit der Schneidklinge und zum Eindringen dieser Klinge beispielsweise
in das zu schneidende Papier. Somit erreicht der hintere Halte- und Führungsarm sowohl
den sicheren Griff des gesamten Schneidhobel-Handwerkzeugs, bewirkt aber auch gleichzeitig
den festen Andruck an die Unterlage und kann gemeinsam mit dem vorderen Haltegriff
vor dem Körper des Anwenders geschoben geführt werden.
[0021] Das heißt, die Schnittkante der am Schneidarm angeordneten Klinge ist vom Anwender
wegweisend zum vorderen Haltegriff hin ausgerichtet, weshalb der Anwender den Schneidhobel
vor sich schiebend und schneidend über den Untergrund führen kann, gleichzeitig einen
starken Andruck über den hinteren Halte- und Führungsgriff und mit der zweiten Hand
den Schub über den vorderen Haltegriff vornimmt, wobei das Handwerkzeug auf Grund
der Gestaltung mit einer unteren Gleitfläche sicher und stabil über den Untergrund
geführt werden kann. Auf diese Art und Weise sind erfindungsgemäß die genannten Nachteile
bekannter Schneidvorrichtungen in der Art von Teppichmessern umgangen und ein sowohl
in Bezug auf die Arbeitssicherheit als auch in Bezug auf die Effizienz vorteilhaftes
Handwerkzeug neu geschaffen.
[0022] Im Folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine seitliche Ansicht des Schneidhobels mit dem Schneidarm in Schutzstellung,
- Figur 2
- eine seitliche Ansicht des Schneidhobels in Schneidstellung in der Anwendung sowie
- Figur 3
- eine ausschnitthafte seitliche Ansicht des hinteren Bereichs des Schneidhobels rückseitig.
- Figur 4
- eine seitliche Ansicht des Schneidhobels mit dem Schneidarm in Schutzstellung sowie
einem Arretierungskörper zur Sicherung des Schneidarms sowie
- Figur 5
- eine ausschnitthafte seitliche Ansicht des hinteren Bereichs des Schneidhobels mit
einer speziellen Haltearretierungsvorrichtung mit Flügelmutter.
[0024] Die Figuren 1 und 2 verdeutlichen in der Zusammenschau, wie die Funktion des Schneidhobels
derart gestaltet ist, dass zum einen die eigentliche Funktion des Schneidens in idealer
Weise gelöst wird, da der Hobel sehr gut zu greifen und zu führen ist. Zum anderen
aber auch wie die erfindungsrelevante Schutzstellung der Schneidklinge so erreicht
wird, dass nur bei einer tatsächlichen Anwendung des Schneidhobels die Schneidklinge
unterseitig aus der Gleitfläche des Hobels austritt.
[0025] Betrachtet man sich zuerst die Darstellung in Figur 1, so handelt es sich um den
Schneidhobel, der sich in der Schutzstellung befindet, da der Schneidhobel ungenutzt
ist. Es wird deutlich, dass hier der Schneidarm 3 und die Schneidklinge 14 angehoben
sind und sich oberhalb der die Unterkante des Schneidhobels bildenden Gleitfläche
12 befinden. Die vorliegende Bauform zeigt den erfindungsgemäßen Schneidhobel in einer
Bauform, in der der Schneidarm 3 vollständig in einem Gehäuse 13 angeordnet ist.
[0026] Dieses kann wie in dieser beispielhaften Darstellung dargestellt aus einem transparenten
Polycarbonat wie beispielsweise Makrolon gestaltet sein, wodurch die Funktionselemente
des Schneidhobels immer sichtbar sind. Dies hat insbesondere Vorteile beim Klingenwechsel,
da die baulichen Komponenten für den Anwender immer erkennbar sind. Das Polycarbonat
hat sich hierbei aufgrund dessen Materialeigenschaften als besonders geeignet erwiesen,
da es gut formbar ist, was für die vorderseitige Abrundung des Gehäuses vorteilhaft
ist. Zudem ist es gut verarbeit- und haltbar, was die Lebensdauer des Handwerkzeugs
verlängert.
[0027] Für die Handhabung fällt auf, dass der Hobel eine hobeltypische längliche Form aufweist,
bei der Griffe für beide Hände vorgesehen sind, sodass der Hobel sicher geführt werden
kann. Die Vorderseite weist eine Rundung von der Gleitfläche 12 ausgehend auf, die
insbesondere beim Schnitt weicherer Materialien wie Papier verhindert, dass das Handwerkzeug
durch den erforderlichen Andruck sich verkantet oder in den zu schneidenden Untergrund
eindringt. Die Gleitfläche 12 ist somit aus der Waagrechten hin zur Vertikalen hin
verlängert.
[0028] Es sind zu erkennen zum einen der fest mit dem Hobel verbundene Haltegriff 17 im
vorderen Bereich und somit am vorderen Ende des Grundkörpers 13 sowie der am rückwertigen
Ende des Schneidhobels angeordnete Führungsgriff 7, der direkt mit dem Schneidarm
3 verbunden ist und durch eine entsprechende oberseitige Durchbrechung 18 in das Gehäuse
13 geführt ist.
[0029] Das zentrale technische Element ist der im Gehäuse 13 geführte schwenkbare Schneidarm
3, der in einem Befestigungspunkt 9 quer zur Längsrichtung des Schneidhobelgehäuses
13 befestigt ist. Es werden in den Figuren 1 und 2 die beiden Betriebszustände des
Schneidhobels deutlich, nämlich in Figur 1 die Schutzposition, bei der der Schneidarm
3 durch eine Rückstellfeder 4 in eine obere Position angehoben ist, sodass eine am
freien Ende des Schneidarms 3 angeordnete Schneidklinge 14 in das Gehäuse 13 angehoben
ist und nicht aus dem Gehäuse 13 unterseitig austritt. In dieser Schutzstellung ist
somit eine Verletzung an diesem Handwerkzeug nicht möglich.
[0030] Die Rückstellfeder 4 ist hierbei zum einen am Gehäuse 13 und zum anderen in eine
Aufnahme 5 am Schneidarm 3 gelagert, aus der ein Haltekörper 6 herausragt, sodass
die Rückstellfeder 4 zwischen dem Gehäuse 13 und diesem Haltekörper 6 am Schneidarm
3 fest gelagert ist und so die Federkraft auf den Schneidarm 3 wirken kann.
[0031] Betrachtet man nun Figur 2 und den hier dargestellten Betriebszustand, so befindet
sich der Schneidarm 3 nun manuell betätigt in einer abgesenkten Schneidstellung, die
sich dadurch auszeichnet, dass eine Schnittkante 15 der Schneidklinge 14 unterseitig
aus einer Durchbrechung im Gehäuse 13 austritt und somit in den Bereich der Gleitfläche
12 eingreift. Wird der Schneidhobel so beispielsweise über eine Papierbahn geführt,
so greift die Schnittkante 15 in das zu scheidende Gut ein und führt einen gemäß der
Schnitttiefe definierten Schnitt aus.
[0032] Die Schnitttiefe selbst ist einstellbar durch eine Bohrung 19 im Schneidarm die in
die Aufnahme 20 der Schneidklinge 14 führt. In dieser Bohrung 19 befindet sich ein
Verstellkörper 2, der an der Schneidklinge 14 angreift, was insbesondere in Figur
3 im Detail näher zu erkennen ist. Durch ein weiteres Einschrauben dieses Verstellkörpers
2 in die Bohrung 19 kann die Schneidklinge 14 beispielsweise weiter ausgefahren werden
und somit die Schnitttiefe der Schnittkante 15 vergrößert werden.
[0033] In den Figuren 1 und 2 ist zudem erkennbar ein im Schneidarm 3 angeordneter scheibenförmiger
Magnet 8, der dazu dient, die in die Aufnahme 20 eingesetzte Schneidklinge 14 in dieser
Position lösbar zu fixieren. Dies hat insbesondere Vorteile beim Klingenwechsel, da
so die eingesetzte Schneidklinge 14 direkt durch den Magneten 8 gehalten wird, bevor
sie durch ein zusätzliches Befestigungsmittel 10 starr fixiert wird.
[0034] Dies führt zur Betrachtung der Figur 3, die eine rückwärtige Ansicht des hinteren
Teils des Schneidhobels darstellt. Wir sehen hierbei insbesondere auf die Halterung
der Schneidklinge 14 von der in Relation zu Figur 1 und 2 rückwärtigen Ansicht. Hier
wird deutlich, dass an der Position, in der in Figur 1 und 2 der scheibenförmige Magnet
8 angeordnet ist auf der gegenüberliegenden Seite der Schneidklinge 14 ein Befestigungsmittel
10, in dieser beispielshaften Bauform einer Halteschraube, vorgesehen ist.
[0035] Figur 3 verdeutlicht hierbei insbesondere eine besondere Funktion, die einen Klingenwechsel
oder eine Klingeneinstellung erleichtern soll. Hier ist dargestellt, dass ein Arretierkörper
18 in eine entsprechende Aufnahme 1 im Schneidarm 3 eingreift, wobei er hierfür durch
eine entsprechende Durchbrechung im Gehäuse geführt ist. Auf diese Art und Weise kann
der in diesem Fall schraubenartig ausgebildete Arretierkörper 18 in ein Gewinde in
der Aufnahme 1 im Schneidarm 3 eingreifen und diesen in der abgesenkten Schneidposition
fixieren entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder 4, die in dieser Position
komprimiert ist. Durch den Arretierkörper 18 und die Fixierung des Schneidarms 3 in
seiner unteren Position ist der Zugriff auf die Schneidklinge 14 ohne weiteres möglich,
was insbesondere beim Klingenwechsel vorteilhaft ist.
[0036] Es ist zudem eine seitliche Durchbrechung 11 im Gehäuse 13 dargestellt, die einen
Zugriff auf die Befestigungsschraube 10 ermöglicht, mit der die Schneidklinge 14 in
ihrer Aufnahme 20 fixiert ist. Das heißt, nach der Arretierung des Schneidarms 3 in
einer unteren Schneidstellung kann durch die Durchbrechung 11 auf das Befestigungsmittel
10 zugegriffen werden, dieses kann geöffnet und die Schneidklinge 14 aus ihrer Aufnahme
entnommen und beispielsweise durch eine neue Klinge ersetzt werden. Nachdem dann die
neue Klinge wiederum mit dem Befestigungsmittel 10 arretiert worden ist kann der Arretierungskörper
18 wieder gelöst werden, es kommt zu einer Dekomprimierung der Rückstellfeder 4 und
der Schneidarm 3 schwingt in seine obere Schutzstellung zurück.
[0037] In den Figuren 1 und 2 ist zudem eine zweckmäßige Anordnung dieses Arretierungskörpers
18 an der Vorderseite des Schneidhobels dargestellt. Hier ist eine Halteaufnahme 22
vorgesehen, in die der Arretierungskörper 18 lösbar eingesetzt wird, um nur bei Bedarf
entnommen und wie zuvor beschrieben zur Fixierung des Schneidarms 3 verwendet zu werden.
[0038] Durch diese konstruktiven Mittel wird erreicht, dass in der Arbeitspraxis sichergestellt
ist, dass zum einen eine Verletzung an der Schneidklinge 14 bei Nicht-Benutzung des
Schneidhobels dadurch ausgeschlossen ist, dass sich der innenliegende Schneidarm 3
immer in der Schutzstellung befindet und somit keine Schneidklinge 14 aus dem Gehäuse
austritt.
[0039] Zum anderen ist aber durch die speziellen konstruktiven Mittel der Arretierung des
Schneidarms 3 in seiner unteren Schneidposition bewirkt, dass beim erforderlichen
Wechsel eine Schneidklinge 14 dies durch diese konstruktiven Maßnahmen vereinfacht
wird und somit auch hier das Risiko einer Verletzung minimiert ist.
[0040] Eine alternative konstruktive Lösung zur Arretierung des Schneidarms 3 sowohl in
einer oberen Schutzposition als auch in der unteren Schneidposition ist der Figur
4 zu entnehmen. Figur 4 zeigt hierbei eine zusätzliche konstruktive Anordnung am Gehäuse
des Schneidhobels, nämlich einen Federkörper 24, beispielsweise ausgebildet als Federstahlstreifen,
an dessen freiem Ende ein Handgriff 25 angeordnet ist, hier beispielhaft knopfartig
ausgebildet.
[0041] Unterhalb des Handgriffs 25 in nicht zeichnerisch dargestellter Position befindet
sich ein stabartiger Dorn, der in eine obere Durchbrechung 26 und eine untere Durchbrechung
eingreifen kann, wobei die untere Durchbrechung in der zeichnerisch dargestellten
Lösung der Figur 4 durch den Federkörper 24 selbst verdeckt wird, da der stabartige
Dorn in der dargestellten Position in diese eingreift. Der Federkörper 24 ist hierbei
schwenkbar am Gehäuse mit einer an seinem hinteren Ende angeordneten Befestigungsschraube
derart angelenkt, dass er um diesen Befestigungspunkt herum zwischen der oberen Position
mit Eingriff in Durchbrechung 26 und der unteren Position schwenkbar ist, wofür der
Handgriff 25 ergriffen und der stabartige Dorn aus der unteren oder oberen Durchbrechung
26 zu entnehmen ist.
[0042] Durch die federstahlartige Konstruktion wird dann bei Erreichen der Durchbrechung
26 der stabartige Dorn in diese automatisch eingedrückt, in das Gehäuse in Querrichtung
eingeführt und dort lösbar fixiert. In der Darstellung nach Figur 4 ist erkennbar,
dass die Position des stabartigen Dorn, der durch die untere Durchbrechung in das
Gehäuse in einem Abschnitt unterhalb des schwenkbaren Schneidarms 3 eingreift verhindert,
dass der Schneidarm 3 in seine untere Schneidposition abgesenkt werden kann. Umgekehrt
bewirkt die Einsetzung des stabartigen Dorns in die obere Durchbrechung 26 bei abgesenktem
Schneidarm 3, dass dieser nicht in die obere Schutzposition zurück geschwenkt werden
kann. Daher kann diese Position beispielsweise zum Klingenwechsel genutzt werden.
[0043] Eine weitere Variation die in Figur 4 erkennbar ist, ist eine spezielle Form der
Schneidklinge 14, bei der die Spitze der Schneidklinge 14 abgeschrägt ist. Auf diese
Weise ist eine Klinge eingebaut, die an Schneidtiefe gegenüber einer vollständigen
Schneidklinge 14 reduziert ist, hierdurch kann diese Vorrichtung noch schonender und
für das zu schneidende Material kontrollierter eingesetzt werden.
[0044] Schließlich zeigt Figur 5 eine andere konstruktive Lösung, um den Schneidarm 3 in
einer bestimmten Position zu fixieren. Hierfür ist am Schneidarm 3 angeordnet der
Feststellkörper 10 ausgebildet als eine Kombination einer am Schneidarm angreifenden
Schraube, beispielsweise mit einem Flügelmutterkopf und einer auf demselben Schraubengewinde
geführten Rändelmutter 23. Dieser Feststellkörper 10 folgt somit der Schwenkbewegung
des Schneidarms 3 aus der Schutz- in die Schneidposition in einer Aussparung 28 im
Gehäuse des Schneidhobels.
[0045] Die Rändelmutter 23 kann so auf der mit dem Schneidarm verbundenen, als Feststellkörper
10 für die Schneidklinge 14 dienenden Schraube an das Gehäuse herangeführt werden
und bewirkt bei einem festen Anziehen dieser Rändelmutter, dass der Schneidarm 3 in
einer bestimmten Position gegenüber dem Gehäuse fixiert ist. Dies ermöglicht eine
stufenlose Einstellung, was beispielsweise auch für eine Bestimmung der Schneidtiefe
genutzt werden kann.
[0046] Zudem besteht so die Möglichkeit, auch auf diese Weise den Schneidarm 3 in einer
abgesenkten Position für den Klingenwechsel zu fixieren. Die Lösung hat hierbei den
Vorzug, dass sie sowohl zur Befestigung der Schneidklinge 14 am Schneidarm 3 dient
als auch die angesprochene Funktion der Fixierung des Schneidarms 3 in einer oberen
oder unteren Position ermöglicht.
1. Schneidhobel-Handwerkzeug umfassend:
- einen Grundkörper mit ersten Haltegriff (17) und einer unterseitigen Gleitfläche
(12),
- einen an oder im Grundkörper gelenkig angeordneten Schneidarm (3),
- an dessen freien Ende zum einen eine Schneidklinge (14) vertikal angeordnet ist
und
- an dem zum anderen ein den Schneidarm (3) führender zweiter Halte- und Führungsgriff
(7) angreift
- wobei der Schneidarm (3) eine obere Schutzstellung mit der Schneidklinge (14) oberhalb
der Gleitfläche (12) sowie eine abgesenkten Schneidstellung mit einer Schnittkante
(15) der Schneidklinge (14) unterhalb der Gleitfläche (12) aufweist.
2. Schneidhobel-Handwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schneidarm (3) mittels einer Rückstellfeder (4) am oder im Grundkörper in der
oberen Schutzstellung abgestützt
- und diese Rückstellfeder (4) in der abgesenkten Schneidstellung komprimiert ist.
3. Schneidhobel-Handwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Grundkörper als Gehäuse (13) ausgebildet ist, in dem der Schneidarm (3) gelenkig
an einem Befestigungspunkt (9) geführt ist und durch die Rückstellfeder (4) in die
obere Schutzstellung im Gehäuse (13) geführt ist,
- wobei der Schneidarm (3) in der abgesenkten Schneidstellung an die Gehäuseunterseite
mit Gleitfläche (12) abgesenkt ist und eine Schnittkante (15) der Schneidklinge (14)
aus einer unterseitigen Öffnung (16) des Gehäuses (13) austritt.
4. Schneidhobel-Handwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Halte- und Führungsgriff (7) in einer oberseitigen Öffnung (17) im Gehäuse (13)
des Grundkörpers geführt und in Schneidstellung in dieses Gehäuse (13) abgesenkt ist.
5. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schneidarm (1) eine Aufnahme (1) aufweist, in die ein Arretierungskörper (18)
zur Fixierung des Schneidarms (3) in der oberen Schutz- oder in der unteren Schneidstellung
eingreift.
6. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Schneidarm (3) eine Aufnahme (20) für die Schneidklinge (14) aufweist
- und eine Gewindebohrung (19) in dieser Aufnahme führt, in der ein an der Schneidklinge
(14) angreifender Verstellkörper (2) geführt ist,
- wobei die Schneidklinge (14) zur Einstellung der Schnitttiefe in der Aufnahme (20)
verschiebbar gehalten ist.
7. Schneidhobel-Handwerkzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine oberseitige Durchbrechung (21) im Gehäuse (13) derart angeordnet ist, dass der
Verstellkörper (2) für ein Werkzeug zugänglich ist.
8. Schneidhobel-Handwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Aufnahme (20) ein magnetischer Haltekörper (8) zur lösbaren Befestigung der
Schneidklinge (14) in der Aufnahme (20) angeordnet ist.
9. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Feststellkörper (10) im Schneidarm (3) zur Arretierung der Schneidklinge (14)
angeordnet ist,
- die bei abgesenktem Schneidarm (3) über eine seitlich im Gehäuse (13) angeordnete
Durchbrechung (11) zugänglich ist.
10. Schneidhobel-Handwerkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Feststellkörper (10) als Schraube ausgebildet ist, die aus dem Gehäuse (13)
seitlich austritt und in der als Aussparung (28) ausgebildeten Durchbrechung (11)
der Schwenkbewegung des Schneidarms (3) folgend geführt ist,
- wobei eine Rändelmutter (23) auf dem Gewinde des Feststellkörpers (10) geführt ist,
deren Durchmesser größer ist als Breite der Aussparung (28), wodurch die Rändelmutter
in einer abgesenkten Position auf dem Gehäuse (13) den Festellkörper (10) und den
Schneidarm (3) fixierend anliegt.
11. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die der Arretierungskörper (18) in einer Halteaufnahme (22) am Grundkörper lösbar
fixiert ist.
12. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gleitfläche (12) an ihrem vorderen Ende unterhalb des Haltegriffs (17) zur Oberkante
hin verlaufend aufsteigend abgerundet ausgebildet ist.
13. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (13) aus Polycarbonat ausgebildet ist.
14. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneidklinge (14) eine abgeschrägte vordere Spitze zur Reduzierung der Schneidtiefe
aufweist.
15. Schneidhobel-Handwerkzeug nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- ein Federkörper (24) schwenkbar seitlich am Gehäuse (13) angelenkt ist,
- an dessen frei schwenkbarem Ende zum einen ein Handgriff (25) und zum anderen ein
zum Gehäuse (13) hin ausgerichteter stabartiger Dorn angeordnet sind,
- wobei eine obere Durchbrechung (26) und eine untere Durchbrechung im Gehäuse (13)
derart angeordnet sind, dass der stabartige Dorn in diese quer zum Schneidarm (3)
eingreifen kann,
- wodurch der Schneidarm (3) in der oberen Schutzposition bei Eingreifen des stabartiger
Dorns in die untere Durchbrechung oder in der unteren Schneidposition bei Eingreifen
des stabartiger Dorns in die obere Durchbrechung (26) fixiert wird.