[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten,
aufweisend in der Reihenfolge ein Trägersubstrat, eine Prägelackschicht, eine als
Haftvermittlerschicht dienende Cr-Schicht und einen semitransparenten Schichtaufbau,
der einem Betrachter bei der Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht
einen unterschiedlichen Farbeindruck vermittelt. Die Erfindung betrifft des Weiteren
einen Datenträger mit einem solchen Sicherheitselement.
[0002] Datenträger, wie etwa Wert- oder Ausweisdokumente, oder andere Wertgegenstände, wie
etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen,
die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz
vor unerlaubter Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung
spielen Sicherheitselemente mit betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst
mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheitselemente
werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter
unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln
und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Farb- oder Helligkeitseindruck
und/oder ein anderes graphisches Motiv zeigen.
[0003] In diesem Zusammenhang ist bekannt, Sicherheitselemente mit mehrschichtigen Dünnschichtelementen
einzusetzen, deren Farbeindruck sich für den Betrachter mit dem Betrachtungswinkel
ändert (im Folgenden als Farbkippeffekt bezeichnet). Der Farbkippeffekt beruht bei
solchen Dünnschichtelementen auf betrachtungswinkelabhängigen Interferenzeffekten
durch Mehrfachreflexionen in den verschiedenen Teilschichten des Elements. Der Wegunterschied
des an den verschiedenen Schichten reflektierten Lichts hängt einerseits von der optischen
Dicke einer dielektrischen Abstandsschicht ab, die den Abstand zwischen einer semitransparenten
Absorberschicht und einer Reflexionsschicht festlegt, und variiert andererseits mit
dem jeweiligen Betrachtungswinkel. Da der Wegunterschied in der Größenordnung der
Wellenlänge des sichtbaren Lichts liegt, ergibt sich aufgrund von Auslöschung und
Verstärkung bestimmter Wellenlängen ein winkelabhängiger Farbeindruck für den Betrachter.
Durch eine geeignete Wahl von Material und Dicke der dielektrischen Abstandsschicht
können eine Vielzahl unterschiedlicher Farbkippeffekte gestaltet werden.
[0004] Darüber hinaus sind (Durchsichts-)Sicherheitselemente mit mehrschichtigen Dünnschichtelementen
bekannt, die bei Betrachtung im Auflicht, d.h. in Reflexion, in einer ersten Farbe
erscheinen und bei Betrachtung im Durchlicht, d.h. in Transmission, in einer zweiten
Farbe erscheinen. Die
WO 2011/082761 A1 beschreibt ein Dünnschichtelement mit Mehrschichtstruktur, das bei der Betrachtung
im Auflicht goldfarben und bei der Betrachtung im Durchlicht blau erscheint. Die Mehrschichtstruktur
beruht auf zwei semitransparenten Spiegelschichten und einer zwischen den zwei Spiegelschichten
angeordneten dielektrischen Abstandsschicht.
[0005] Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein im Hinblick auf die
Herstellung verbessertes Sicherheitselement der eingangs genannten Art anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß den in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007]
1. (Erster Aspekt der Erfindung) Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten,
aufweisend in der Reihenfolge ein Trägersubstrat, eine Prägelackschicht, eine als
Haftvermittlerschicht dienende Cr-Schicht und einen semitransparenten Schichtaufbau,
der einem Betrachter bei der Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht
einen unterschiedlichen Farbeindruck vermittelt.
2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Klausel 1, wobei die als Haftvermittlerschicht
dienende Cr-Schicht eine Schichtdicke in einem Bereich von 0,1 nm bis 5 nm, vorzugsweise
in einem Bereich von 0,2 nm bis 4 nm, aufweist.
3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 oder 2,
wobei der semitransparente Schichtaufbau, der einem Betrachter bei der Betrachtung
im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht einen unterschiedlichen Farbeindruck
vermittelt, auf zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den
beiden semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Abstandsschicht
basiert.
4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Klausel 3, wobei die beiden
semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander aus einem Metall gebildet
sind und das Metall jeweils von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au und
einer Legierung eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist
und die dielektrische Schicht eine SiO2-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine Al2O3-Schicht, eine TiO2-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn,
Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist.
5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach Klausel 4, wobei die beiden
semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander von Al oder Ag gewählt
sind und die dielektrische Schicht eine SiO2-Schicht ist.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 5,
wobei das Sicherheitselement bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben erscheint
und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton aufweist.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 3 bis 5,
wobei die Summe der Schichtdicken der Cr-Schicht und der an die Cr-Schicht angrenzenden
semitransparenten metallischen Schicht des semitransparenten Schichtaufbaus der Schichtdicke
der von der Cr-Schicht abgelegenen semitransparenten metallischen Schicht des semitransparenten
Schichtaufbaus entspricht.
7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 6,
wobei das Sicherheitselement bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben erscheint
und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton aufweist.
8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 7,
wobei die Prägelackschicht mit einer eingeprägten Reliefstruktur versehen ist und
die Reliefstruktur insbesondere eine diffraktive Struktur, wie etwa ein Hologramm,
ein holographisches Gitterbild oder eine hologrammähnliche Beugungsstruktur, oder
eine achromatische Struktur, wie etwa eine Mattstruktur, oder eine Mikrospiegelanordnung
oder ein Blazegitter mit einem sägezahnartigen Furchenprofil oder eine Fresnellinsen-Anordnung
oder eine Kombination zweier oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente bildet.
9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 8,
wobei der semitransparente Schichtaufbau, der einem Betrachter bei der Betrachtung
im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht einen unterschiedlichen Farbeindruck
vermittelt, in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung gebildet ist.
10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Sicherheitselement nach einer der Klauseln 1 bis 9,
wobei das Sicherheitselement ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein
Patch bzw. Etikett ist.
11. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Datenträger mit einem Sicherheitselement nach einer
der Klauseln 1 bis 10.
12. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach Klausel 11, wobei das Sicherheitselement
in einem transparenten Fensterbereich des Datenträgers angeordnet ist.
13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Datenträger nach Klausel 11 oder 12, wobei der Datenträger
ein Wertdokument, wie etwa eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote
oder Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte ist.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0008] Eine Betrachtung im Auflicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung des Datenträgers
von einer Seite und eine Betrachtung des Datenträgers von derselben Seite. Eine Betrachtung
im Auflicht liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Vorderseite des Datenträgers
beleuchtet und auch betrachtet wird.
[0009] Eine Betrachtung im Durchlicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung eines
Datenträgers von einer Seite und eine Betrachtung des Datenträgers von einer anderen
Seite, insbesondere der gegenüberliegenden Seite. Eine Betrachtung im Durchlicht liegt
somit beispielsweise dann vor, wenn die Rückseite des Datenträgers beleuchtet und
die Vorderseite des Datenträgers betrachtet wird. Das Licht scheint somit durch den
Datenträger hindurch.
[0010] Das Datenträgersubstrat des Datenträgers, z.B. ein Wertdokumentsubstrat, wie etwa
ein Banknotensubstrat, ist insbesondere ein Papiersubstrat oder ein Papier-ähnliches
Substrat, ein Polymersubstrat, ein Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrat oder ein Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrat.
Ein mit einem Fensterbereich versehenes Wertdokument oder Sicherheitspapier kann im
Falle eines Papier-Substrats, eines Papier/Folie/Papier-Verbundsubstrats oder eines
Folie/Papier/Folie-Verbundsubstrats z.B. mittels einer durchgehenden Aussparung innerhalb
der Papierschicht(en) erzeugt werden. Alternativ kann die Papierschicht mittels einer
geeigneten Flüssigkeit, z.B. mittels wässriger Schwefelsäurelösung, in einem bestimmten
Bereich transparent gemacht werden. Im Falle eines auf einem transparenten Polymersubstrat
basierenden Wertdokuments kann ein Fensterbereich z.B. mittels deckungsgleicher Aussparungen
in den auf der Vorder- und Rückseite des Polymersubstrats aufgebrachten opaken Druckschichten
erzeugt werden.
[0011] Gemäß der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Sicherheitselement vorgesehen,
ein eine Prägelackschicht mit eingeprägter Reliefstruktur aufweisendes Trägersubstrat,
wie etwa eine Folie, mittels einer dünnen Cr-Schicht als Haftvermittlerschicht mit
einem semitransparenten Schichtaufbau zu versehen. Der Erfindung liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass die Beständigkeit und Haftung eines auf einer (UV)-Prägelackschicht
angeordneten semitransparenten Schichtaufbaus sehr gering ist und durch das Vorhandensein
einer dünnen Cr-Schicht signifikant erhöht wird. So lässt sich z.B. im Falle der Verwendung
eines Sicherheitselements mit der Schichtenfolge "Trägersubstrat/(UV)-Prägelack/Cr-Schicht/Al-Schicht/SiO
2-Schicht/Al-Schicht" eine ausgesprochen erhöhte Haftung zwischen der Metallisierung
des semitransparenten Schichtaufbaus und dem (UV)-Prägelack erzielen. Das Vorhandensein
der dünnen, als Haftvermittler dienenden Cr-Schicht ist dabei für das bloße Auge nicht
erkennbar, führt also zu keinem veränderten optischen Eindruck. Die als Haftvermittler
dienende Cr-Schicht verbessert darüber hinaus die Kratzfestigkeit des darauf angeordneten
semitransparenten Schichtaufbaus.
[0012] Der semitransparente Schichtaufbau wird insbesondere mittels Aufdampfen gebildet
und ist vorzugsweise ein Al/SiO
2/Al-Schichtaufbau oder ein Ag/SiO
2/Ag-Schichtaufbau. Ein solcher mehrschichtiger Aufbau, der bei der Betrachtung im
Auflicht goldfarben erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton
zeigt, ist z.B. aus der
WO 2011/082761 A1 bekannt.
[0013] Geeignete mehrschichtige Aufbauten mit zwei semitransparenten metallischen Schichten
und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten
dielektrischen Schicht haben typischerweise die folgende gegenständliche Beschaffenheit:
- die beiden semitransparenten metallischen Schichten werden bevorzugt von Al oder Ag
gewählt; die dielektrische Schicht ist insbesondere eine SiO2-Schicht;
- im Falle, dass jede der beiden semitransparenten metallischen Schichten auf Al beruht,
liegt die jeweilige bevorzugte Schichtdicke in einem Bereich von 5 nm bis 20 nm, insbesondere
bevorzugt in einem Bereich von 10 nm bis 14 nm; die dielektrische SiO2-Schicht hat vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 50 nm bis 450 nm,
weiter bevorzugt in einem Bereich von 80 nm bis 260 nm und insbesondere bevorzugt
in einem Bereich von 210 nm bis 260 nm, wobei die Bereiche von 80 nm bis 100 nm und
von 210 nm bis 240 nm speziell für die Bereitstellung eines Gold/Blau-Farbwechsels
besonders bevorzugt werden;
- im Falle, dass jede der beiden semitransparenten metallischen Schichten auf Ag beruht,
liegt die jeweilige bevorzugte Schichtdicke in einem Bereich von 15 nm bis 25 nm;
die dielektrische SiO2-Schicht hat vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 50 nm bis 450 nm,
weiter bevorzugt in einem Bereich von 80 nm bis 260 nm und insbesondere bevorzugt
in einem Bereich von 210 nm bis 260 nm, wobei die Bereiche von 80 nm bis 100 nm und
von 210 nm bis 240 nm speziell für die Bereitstellung eines Gold/Blau-Farbwechsels
besonders bevorzugt werden.
[0014] Die oben genannten mehrschichtigen Schichtaufbauten ermöglichen nicht nur die Erzeugung
einer semitransparenten Funktionsschicht, die bei Betrachtung im Auflicht goldfarben
erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton zeigt, sondern
es können je nach Wahl der Schichtdicke insbesondere der dielektrischen Schicht weitere
Farbwechsel erzeugt werden, z.B.
- im Auflicht Magenta, im Durchlicht Blau-Grün;
- im Auflicht Türkis, im Durchlicht Orange-Gelb;
- im Auflicht Gold, im Durchlicht Blau-Violett;
- im Auflicht Silber, im Durchlicht Violett.
[0015] Im Falle, dass der semitransparente Schichtaufbau, der einem Betrachter bei der Betrachtung
im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht einen unterschiedlichen Farbeindruck
vermittelt, auf zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den
beiden semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Abstandsschicht
basiert, ist es bezüglich der erhaltenen optischen Eigenschaften von besonderem Vorteil,
wenn die Summe der Schichtdicken der Cr-Schicht und der an die Cr-Schicht angrenzenden
semitransparenten metallischen Schicht des semitransparenten Schichtaufbaus der Schichtdicke
der von der Cr-Schicht abgelegenen semitransparenten metallischen Schicht des semitransparenten
Schichtaufbaus entspricht.
[0016] Weiterhin wäre es denkbar, den semitransparenten Schichtaufbau durch eine einzelne,
drucktechnisch erhältliche Reflexionsschicht zu bilden. Zur Erzeugung der Reflexionsschicht
geeignete plättchenförmige Metallpigmente sind aus der
WO 2013/186167 A2,
WO 2010/069823 A1,
WO 2005/051675 A2 (siehe darin z.B. die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12, vorletzter
Absatz) und
WO 2011/064162 A2 bekannt.
[0017] Gemäß einer besonderen Ausführungsvariante weist der Schichtaufbau des erfindungsgemäßen
Sicherheitselements semitransparente Bereiche auf, die einem Betrachter bei der Betrachtung
im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht einen unterschiedlichen Farbeindruck
vermitteln und die in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung gebildet sind.
[0018] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann insbesondere als eine sogenannte Laminatfolie
ausgestaltet sein, bei der der Träger bzw. das Trägersubstrat mit der Prägelackschicht
fest verankert ist. Die Laminatfolie, die insbesondere in Form eines Patch, eines
Streifens oder eines Fadens vorliegt, kann dann zusammen mit dem Träger auf ein Wertdokumentsubstrat
aufgebracht werden. Insbesondere kann auf diese Weise ein Fenster oder eine Aussparung
im Wertdokumentsubstrat verschlossen werden.
[0019] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann des Weiteren als eine sogenannte Transferfolie
ausgestaltet sein, bei der der Träger bzw. das Trägersubstrat mit der Prägelackschicht
nicht fest verankert, sondern von der Prägelackschicht ablösbar ist. Die Transferfolie,
die insbesondere in Form eines Patch, eines Streifens oder eines Fadens vorliegt,
kann auf ein Wertdokumentsubstrat aufgebracht werden, ohne dass das Trägersubstrat
der Transferfolie auf dem Wertdokumentsubstrat zurückbleibt. Ein solches Vorgehen
ist insbesondere im Falle, dass das mit dem Sicherheitselement auszustattende Wertdokumentsubstrat
ein Polymersubstrat ist, geeignet. Auf diese Weise ist die Schichtdicke im erhaltenen
Erzeugnis nicht allzu hoch.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Variante weist das erfindungsgemäße Sicherheitselement,
insbesondere im Falle des Vorliegens als eine Laminatfolie, in der Reihenfolge die
folgenden Schichten auf:
- eine optionale Farbannahmeschicht bzw. Druckannahmeschicht;
- ein Trägersubstrat, z.B. Polyethylenterephthalat(PET)-Folie;
- eine Prägelackschicht, die insbesondere eine diffraktive Struktur bildende Reliefstruktur
und/oder eine Mikrospiegelanordnung bildende Reliefstruktur aufweist;
- eine dünne, als Haftvermittler dienende Cr-Schicht;
- einen semitransparenten Schichtaufbau, z.B. mit der Schichtenfolge Al/SiO2/Al;
- optional eine Primerschicht;
- eine Klebschicht, z.B. eine Heißsiegelbeschichtung, die für das Verkleben des Sicherheitselements
mit dem Datenträgersubstrat geeignet ist.
[0021] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Variante weist das erfindungsgemäße Sicherheitselement,
insbesondere im Falle des Vorliegens als eine Laminatfolie, in der Reihenfolge die
folgenden Schichten auf:
- eine Klebschicht, z.B. eine Heißsiegelbeschichtung, die für das Verkleben des Sicherheitselements
mit dem Datenträgersubstrat geeignet ist;
- eine optionale Primerschicht;
- ein Trägersubstrat, z.B. Polyethylenterephthalat(PET)-Folie;
- eine Prägelackschicht, die insbesondere eine diffraktive Struktur bildende Reliefstruktur
und/oder eine Mikrospiegelanordnung bildende Reliefstruktur aufweist;
- eine dünne, als Haftvermittler dienende Cr-Schicht;
- einen semitransparenten Schichtaufbau, z.B. mit der Schichtenfolge Al/SiO2/Al;
- optional eine Primerschicht
[0022] Als Prägelack ist mit Vorteil ein UV-härtender Prägelack einsetzbar, es kann aber
auch ein wärmehärtender Prägelack verwendet werden.
[0023] Die als Haftvermittler dienende, dünne Cr-Schicht weist mit Vorteil eine Schichtdicke
in einem Bereich von 0,1 nm bis 5 nm auf. Eine Schichtdicke in einem Bereich von 0,2
nm bis 4 nm wird insbesondere bevorzugt.
[0024] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann zusätzlich mit magnetischen und/oder
fluoreszierenden Sicherheitsmerkmalen ausgestattet werden.
[0025] Die Erfindung betrifft weiter einen Datenträger mit einem Sicherheitselement der
oben beschriebenen Art. Bei dem Datenträger kann es sich um ein Wertdokument, wie
eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, eine Polymerbanknote oder eine Folienverbundbanknote,
um eine Aktie, eine Anleihe, eine Urkunde, einen Gutschein, einen Scheck, eine hochwertige
Eintrittskarte, aber auch um eine Ausweiskarte, wie etwa eine Kreditkarte, eine Bankkarte,
eine Barzahlungskarte, eine Berechtigungskarte, einen Personalausweis oder eine Passpersonalisierungsseite
handeln.
[0026] Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement;
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselements gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in
Querschnittansicht;
- Figur 3
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselements gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
in Querschnittansicht.
[0028] Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Banknoten erläutert.
Figur 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 1 mit einem transparenten
Fensterbereich 3 (gestrichelt dargestellt), der mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement
2 in Form eines Patch versehen ist. Die Banknote 1 basiert auf einem Papiersubstrat
4, das im Bereich 3 eine durchgehende Aussparung aufweist. Die durchgehende Aussparung
ist auf zumindest einer Seite des Papiersubstrats 4 vom erfindungsgemäßen Sicherheitselement,
das als eine Laminatfolie vorliegt, abgedeckt. Auf der dem Sicherheitselement gegenüberliegenden
Seite des Papiersubstrats kann das Papiersubstrat gegebenenfalls mit einer zusätzlichen
transparenten Folie versehen sein. Die zusätzliche transparente Folie kann z.B. zumindest
den Bereich der durchgehenden Aussparung abdecken. Die in der Figur 1 gezeigte Banknote
weist im unteren, linken Bereich die drucktechnisch erzeugte Denomination "20" auf.
[0029] Die Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement 2 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
in Querschnittansicht. Das Sicherheitselement 2 ist in den mit dem Buchstaben "A"
bezeichneten Bereichen semitransparent, der Betrachter nimmt diese Bereiche bei der
Betrachtung im Auflicht in Form einer goldfarbenen Metallisierung wahr, bei der Betrachtung
im Durchlicht nimmt der Betrachter diese Bereiche in einem blauen Farbton wahr. Im
mit dem Buchstaben "B" bezeichneten Bereich ist das Sicherheitselement 2 opak, metallisch,
sowohl bei der Betrachtung im Auflicht als auch bei der Betrachtung im Durchlicht.
In den Bereichen außerhalb der Bereiche "A" und "B" ist das Sicherheitselement 2 transparent.
[0030] Wie in der Figur 2 gezeigt, ist das Sicherheitselement 2 im Fensterbereich des Papiersubstrats
4 der Banknote 1 mittels einer Klebschicht 5, z.B. ein Heißsiegellack, angeordnet.
Der Träger 6 in Form einer transparenten Kunststofffolie, z.B. eine PET-Folie, weist
einen Prägelack 7 auf. Die Reliefstruktur (d.h. die Oberfläche) des Prägelacks 7 enthält
z.B. eine Mikrostruktur. Oberhalb des Prägelacks 7 befindet sich eine dünne, als Haftvermittlerschicht
dienende Cr-Schicht 8 mit einer Schichtdicke von 1 nm. Auf der linken und auf der
rechten Seite sind semitransparente Dünnschichtelemente vorhanden, die einem Betrachter
bei der Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht einen unterschiedlichen
Farbeindruck vermitteln, im vorliegenden Fall sind dies Dünnschichtelemente, die jeweils
zwei semitransparente Spiegelschichten (mit den Bezugsnummern 9 und 11) und eine zwischen
den beiden Spiegelschichten angeordnete dielektrische Abstandsschicht 10 aufweisen.
Ein solches Dünnschichtelement, das im Auflicht goldfarben und im Durchlicht blau
erscheint, ist in der
WO 2011/082761 A1 beschrieben. Die semitransparente Spiegelschicht 9 ist im Beispiel eine Al-Schicht
mit einer Schichtdicke von 9 nm. Die semitransparente Spiegelschicht 11 ist ebenfalls
eine Al-Schicht und weist eine Schichtdicke von 10 nm auf. Verglichen mit der Schichtdicke
der Al-Schicht 11 ist die Schichtdicke der Al-Schicht 9 somit um die Schichtdicke
der als Haftvermittlerschicht dienenden Cr-Schicht 8 verringert. Die dielektrische
Abstandsschicht 10 ist im Beispiel eine SiO
2-Schicht und weist eine Schichtdicke von 125 nm auf.
[0031] Der opake Bereich 12 wird im Beispiel durch eine Al-Metallisierung mit einer vergleichsweise
hohen Schichtdicke gebildet.
[0032] Die semitransparenten Bereiche mit dem Buchstaben "A"bilden bei der Betrachtung der
Banknote 1 in Draufsicht einen die Zahl "20" umgebenden Hintergrund.
[0033] Der opake, reflektierende, durch eine Al-Schicht 12 gebildete Bereich "B" erzeugt
bei der Betrachtung der Banknote 1 in Draufsicht die Ziffer "2".
[0034] In den Bereichen außerhalb der Bereiche "A" und "B" ist das Sicherheitselement 2
transparent, diese transparenten Bereiche erzeugen bei der Betrachtung der Banknote
1 in Draufsicht die Ziffer "0"
[0035] Das Sicherheitselement 2 wird an der Oberseite durch einen Schutzlack 13 geschützt.
[0036] Ja nach Ausgestaltung der Mikro- oder Nanostruktur der Prägelackschicht 7 zeigt das
Sicherheitselement 2 in den Bereichen "A"und/oder "B" z.B. interessante dreidimensionale
Wölbeffekte.
[0037] Die Figur 3 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Sicherheitselement 22 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht. Das Sicherheitselement 22 ist in
den mit dem Buchstaben "A" bezeichneten Bereichen semitransparent, der Betrachter
nimmt diese Bereiche bei der Betrachtung im Auflicht in Form einer goldfarbenen Metallisierung
wahr, bei der Betrachtung im Durchlicht nimmt der Betrachter diese Bereiche in einem
blauen Farbton wahr. Im mit dem Buchstaben "B" bezeichneten Bereich ist das Sicherheitselement
22 opak, metallisch, sowohl bei der Betrachtung im Auflicht als auch bei der Betrachtung
im Durchlicht. In den Bereichen außerhalb der Bereiche "A"und "B" ist das Sicherheitselement
22 transparent.
[0038] Wie in der Figur 3 gezeigt, ist das Sicherheitselement 22 im Fensterbereich des Papiersubstrats
4 der Banknote 1 mittels einer Klebschicht 5, z.B. ein Heißsiegellack, angeordnet.
Angrenzend an die Klebschicht 5 liegt eine Schutzlackschicht 13 vor.
[0039] Auf der linken und auf der rechten Seite sind semitransparente Dünnschichtelemente
vorhanden, die einem Betrachter bei der Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung
im Durchlicht einen unterschiedlichen Farbeindruck vermitteln, im vorliegenden Fall
sind dies Dünnschichtelemente, die jeweils zwei semitransparente Spiegelschichten
(mit den Bezugsnummern 9 und 11) und eine zwischen den beiden Spiegelschichten angeordnete
dielektrische Abstandsschicht 10 aufweisen. Ein solches Dünnschichtelement, das im
Auflicht goldfarben und im Durchlicht blau erscheint, ist in der
WO 2011/082761 A1 beschrieben. Die semitransparente Spiegelschicht 9 ist im Beispiel eine Al-Schicht
mit einer Schichtdicke von 9 nm. Die semitransparente Spiegelschicht 11 ist ebenfalls
eine Al-Schicht und weist eine Schichtdicke von 10 nm auf. Die dielektrische Abstandsschicht
10 im Beispiel eine SiO
2-Schicht und weist eine Schichtdicke von 125 nm auf.
[0040] Der opake Bereich 12 wird im Beispiel durch eine Al-Metallisierung mit einer vergleichsweise
hohen Schichtdicke gebildet.
[0041] Die semitransparenten Bereiche mit dem Buchstaben "A" bilden bei der Betrachtung
der Banknote 1 in Draufsicht einen die Zahl "20" umgebenden Hintergrund.
[0042] Der opake, reflektierende, durch eine Al-Schicht 12 gebildete Bereich "B" erzeugt
bei der Betrachtung der Banknote 1 in Draufsicht die Ziffer "2".
[0043] In den Bereichen außerhalb der Bereiche "A" und "B" ist das Sicherheitselement 22
transparent, diese transparenten Bereiche erzeugen bei der Betrachtung der Banknote
1 in Draufsicht die Ziffer "0".
[0044] Der Träger 6 in Form einer transparenten Kunststofffolie, z.B. eine PET-Folie, weist
einen Prägelack 7 auf. Die Reliefstruktur (d.h. die Oberfläche) des Prägelacks 7 enthält
z.B. eine Mikrostruktur. Dem Prägelack 7 folgt eine dünne, als Haftvermittlerschicht
dienende Cr-Schicht 8 mit einer Schichtdicke von 1 nm.
1. Sicherheitselement zur Absicherung von Wertdokumenten, aufweisend in der Reihenfolge
ein Trägersubstrat, eine Prägelackschicht, eine als Haftvermittlerschicht dienende
Cr-Schicht und einen semitransparenten Schichtaufbau, der einem Betrachter bei der
Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht einen unterschiedlichen
Farbeindruck vermittelt.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei die als Haftvermittlerschicht dienende Cr-Schicht
eine Schichtdicke in einem Bereich von 0,1 nm bis 5 nm, vorzugsweise in einem Bereich
von 0,2 nm bis 4 nm, aufweist.
3. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der semitransparente Schichtaufbau,
der einem Betrachter bei der Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht
einen unterschiedlichen Farbeindruck vermittelt, auf zwei semitransparenten metallischen
Schichten und einer zwischen den beiden semitransparenten metallischen Schichten angeordneten
dielektrischen Abstandsschicht basiert.
4. Sicherheitselement nach Anspruch 3, wobei die beiden semitransparenten metallischen
Schichten unabhängig voneinander aus einem Metall gebildet sind und das Metall jeweils
von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au und einer Legierung eines oder
mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist und die dielektrische Schicht
eine SiO2-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine Al2O3-Schicht, eine TiO2-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn,
Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist.
5. Sicherheitselement nach Anspruch 4, wobei die beiden semitransparenten metallischen
Schichten unabhängig voneinander von Al oder Ag gewählt sind und die dielektrische
Schicht eine SiO2-Schicht ist.
6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei die Summe der Schichtdicken
der Cr-Schicht und der an die Cr-Schicht angrenzenden semitransparenten metallischen
Schicht des semitransparenten Schichtaufbaus der Schichtdicke der von der Cr-Schicht
abgelegenen semitransparenten metallischen Schicht des semitransparenten Schichtaufbaus
entspricht.
7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Sicherheitselement
bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht
einen blauen Farbton aufweist.
8. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Prägelackschicht mit
einer eingeprägten Reliefstruktur versehen ist und die Reliefstruktur insbesondere
eine diffraktive Struktur, wie etwa ein Hologramm, ein holographisches Gitterbild
oder eine hologrammähnliche Beugungsstruktur, oder eine achromatische Struktur, wie
etwa eine Mattstruktur, oder eine Mikrospiegelanordnung oder ein Blazegitter mit einem
sägezahnartigen Furchenprofil oder eine Fresnellinsen-Anordnung oder eine Kombination
zweier oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente bildet.
9. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der semitransparente Schichtaufbau,
der einem Betrachter bei der Betrachtung im Auflicht und bei der Betrachtung im Durchlicht
einen unterschiedlichen Farbeindruck vermittelt, in Form von Mustern, Zeichen oder
einer Codierung gebildet ist.
10. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Sicherheitselement
ein Sicherheitsfaden, ein Sicherheitsstreifen oder ein Patch bzw. Etikett ist.
11. Datenträger mit einem Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Datenträger nach Anspruch 11, wobei das Sicherheitselement in einem transparenten
Fensterbereich des Datenträgers angeordnet ist.
13. Datenträger nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Datenträger ein Wertdokument, wie
etwa eine Banknote, insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbanknote oder Folienverbundbanknote,
oder eine Ausweiskarte ist.