[0001] Die Erfindung betrifft einen Brandabschluss, umfassend eine in einer Wand angeordnete
Öffnung, eine die Öffnung zumindest teilweise umrandende Zarge und einen bewegbaren
Türkörper zum Verschließen der Öffnung. Die Zarge weist dabei seitlich zu der Öffnung
angeordnet einen Bandstab und einen Schlossstab sowie einen über der Öffnung angeordneten
und den Bandstab mit dem Schlossstab verbindenden Kopfstab auf. Ferner weist die Zarge
einen lichten Durchgangsbereich mit einer lichten Durchgangsbreite und einer lichten
Durchgangshöhe auf.
[0002] Zum Schließen der Öffnung wird der Türkörper in eine Position bewegt, in der er den
lichten Durchgangsbereich vollständig abdeckt. Zur Bereitstellung einer ausreichenden
Dichtwirkung gegen ein Durchtreten von Luft, Feuer und/oder Rauch durch einen zwischen
der Zarge und dem Türkörper angeordneten Spalt ist ferner eine Überdeckung zweckmäßig,
in der der Türkörper auch zumindest Teile der Zarge überdeckt. Derartige Brandabschlüsse
werden üblicherweise als Schwing-, Schiebetüren oder -tore vielfältig eingesetzt.
Die Fähigkeit derartiger Brandabschlüsse, einer Beanspruchung durch ein Feuer zu widerstehen
und den Durchtritt von Flammen und Rauch zu verhindern wird im Rahmen von üblichen
Normen ermittelt und klassifiziert. Die Brandschutzklasse hängt dabei wesentlich von
der Ausgestaltung des Türkörpers, der Zarge sowie der dazwischen angeordneten Dichtkonfiguration
ab. Höhere Brandschutzeinstufungen erfordern dabei regelmäßig einen größeren Materialeinsatz
und teurere Materialien. Insbesondere wird eine Verbesserung der Brandschutzklasse
leicht durch eine Verstärkung des Türkörpers zu erzielen sein. Diese ist jedoch je
nach Einsatzzweck aus ästhetischen Überlegungen oder Bedienungsgründen nicht möglich
bzw. unerwünscht. So wirken besonders dicke und klobige Brandschutztüren im Wohnbereich
störend und können von schwachen Personen nur mit großen Anstrengungen bedient werden.
[0003] Hinzu kommt, dass die Anforderungen der Brandschutznormen anspruchsvoller werden.
So befinden sich beispielsweise bei der Norm EI
1 60 die für die Ermittlung der Brandschutzklasse wesentlich Messpunkte näher an den
Zargenprofilen, sodass die Ausgestaltung der Zarge, der Randbereiche des Türkörpers
sowie der Abdichtung zwischen Türkörper und Zarge ein höheres Gewicht erhält. Bestehende
Produkte der Hersteller können daher mitunter nach der neuen Norm eine geringere Brandschutzklassifizierung
erhalten als nach den bisher angewandten Regeln.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Brandschutzwert
eines bestehenden Brandschutzabschlusses zu verbessern. Insbesondere ist es Aufgabe
der Erfindung, die Brandschutzklasse eines bereits verbauten Systems ohne den Austausch
wesentlicher Komponenten zu verbessern.
[0005] Gegenstand der Erfindung und Lösung dieser Aufgabe ist ein Brandschutzabschluss nach
Patentanspruch 1 sowie ein Nachrüstsatz gemäß Patentanspruch 11. Bevorzugte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Erfindungsgemäß ist an dem Bandstab, dem Schlossstab und/oder dem Kopfstab ein Ergänzungsprofil
angeordnet, wodurch der dichte Durchgangsbereich der Zarge verkleinert wird. Infolge
der Verkleinerung des lichten Durchgangsbereiches wird in der Querrichtung und/oder
der Vertikalrichtung die Überdeckung zwischen dem Türkörper und der Zarge im geschlossenen
Zustand vergrößert. Im Bereich der hinzugewonnenen Überdeckung können sich die um
das Ergänzungsprofil erweiterte Zarge und der Türkörper gegenseitig im Brandfall abkühlen
und stabilisieren, wodurch die Temperaturlastung in den Eckbereichen reduziert wird.
Der verlängerte Überdeckungsbereich ermöglicht zusätzlich eine verbesserte Abdichtung
zwischen Türkörper und Zarge, sodass ein Durchtritt von Flammen und/oder Rauchgasen
weiter reduziert werden kann. Das erfindungsgemäße Ergänzungsprofil hat den Vorteil,
dass es sich nahezu beliebig mit bestehenden Brandabschlüssen kombinieren lässt. Es
kann dabei entweder bereits bei der Produktion der Türzarge vormontiert oder als Nachrüstsatz
separat bereitgestellt werden.
[0007] Bevorzugt ist die Zarge als Stahlzarge ausgebildet. Brandschutztüren sind häufig
aus Metallprofilen gebildet. An diese lassen sich die Ergänzungsprofile besonders
unkompliziert dauerhaft anbringen.
[0008] Zweckmäßigerweise ist das Profil der Zarge mit einem Absatz ausgebildet, in den der
vorzugsweise eine Falz aufweisende Türkörper eingreift. Hierdurch kann eine hohe Formstabilität
und Abdichtung gewährleistet werden.
[0009] Besonders bevorzugt ist auch das Ergänzungsprofil als Stahlprofil ausgebildet. Ein
derartiges Ergänzungsprofil ist feuerfest und formstabil und lässt sich besonders
gut mit einem bestehenden Stahlprofil verbinden.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung verkleinert das Ergänzungsprofil den
Durchgangsbereich um zumindest 10 mm, vorzugsweise um zumindest 25 mm. Die im Rahmen
der Erfindung getätigten Brandversuche haben gezeigt, dass bereits eine derartig geringe
Vergrößerung der Überdeckung ausreicht, um eine signifikante Brandwertsteigerung zu
erzielen. Gleichzeitig wird die lichte Durchgangsbreite selbst bei einer beidseitigen
Anordnung der Ergänzungsprofile lediglich um ca. 5 cm verkleinert. Eine derartige
Reduzierung des lichten Durchgangsbereiches ist in der großen Mehrzahl der Anwendungsfälle
akzeptabel. Insbesondere beträgt die Verkleinerung maximal 50 mm.
[0011] Besonders bevorzugt ist an dem Bandstab, an dem Schlossstab und an dem Kopfstab jeweils
ein Ergänzungsprofil angeordnet. Somit wird die Widerstandsfähigkeit der damit ausgerüsteten
Zarge in allen drei Bereichen vergrößert. Auch ergibt sich ein einheitliches Erscheinungsbild.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind mit dem Bandstab, mit dem Schlossstab
und/oder mit dem Kopfstab Blechschrauben oder Blindniete verbunden, an denen das Ergänzungsprofil
mittels einer Rastung befestigt ist. Die Blechschrauben können bevorzugt selbstschneidend
- mit oder ohne Vorbohrung - in das Material der Zarge eingedreht sein. Die Verrastung
ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie sich mit üblichen Kraftaufwand nicht wieder
lösen lässt. Alternativ oder zusätzlich können die Ergänzungsprofile durch Formschluss
befestigt sein. Beispielsweise lassen sich die Ergänzungsprofile an Schloss- und Bandstab
zunächst aufclipsen, wonach das an dem Kopfstab angeordnete Ergänzungsprofil derart
formschlüssig zwischen die beiden anderen Ergänzungsprofile eingeschoben und festgeclipst
wird, dass die anderen Ergänzungsprofile an Ort und Stelle gehalten wird.
[0013] Um das Aufklipsen zu vereinfachen, können die Blechschrauben oder Blindniete mit
einem Sonderkopf versehen sein. Dieser ist vorzugsweise pilzförmig aufgebaut. Die
Pilzform bildet eine Hinterschneidung, welche von dem Ergänzungsprofil hintergriffen
werden kann. Besonders bevorzugt weist der pilzförmige Sonderkopf eine zylinderförmige
Basis und eine darüber liegende Verdickung auf. Dabei weist die Verdickung gegenüber
der Basis einen vergrößerten Außendurchmesser auf. Besonders bevorzugt weist die Basis
eine Schraube gegenüber dem Gewinde bzw. bei einem Blindniet gegenüber dem Nietkörper
einen vergrößerten Außendurchmesser auf. Hierdurch liegt die Basis im montierten Zustand
flächig an der Außenseite des Zargenprofils an, an dem sie befestigt ist.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung kann an dem zumindest einen Ergänzungsprofil ein
Dichtelement angeordnet sein, welches in der Schließstellung dichtend an den Türkörper
anliegt. Hierdurch wird auch im normalen Betrieb - außerhalb einer Brandbelastung
- die Abdichtung verbessert. Das in dem Ergänzungsprofil angeordnete Dichtelement
kann mit einem etwaigen in der Zarge vorhandenen Dichtelement eine sogenannte Tandemdichtung
mit einer zusätzlich isolierenden Zwischenkammer bilden.
[0015] Weiterhin kann an der dem Türkörper zugewandten Seite des Ergänzungsprofils ein intumeszierendes
- unter Hitzeeinwirkung aufschäumendes - Material angeordnet sein. Dieses vergrößert
im Brandfall sein Volumen, wodurch der Spalt zwischen dem Ergänzungsprofil und dem
Türkörper geschlossen wird. Hierdurch wird die Dichtwirkung zusätzlich verbessert.
[0016] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Ergänzungsprofil mit einer brandhemmenden
Füllung ausgestattet ist. Insbesondere können in das Ergänzungsprofil Stollen aus
einem feuerfesten Gipskartonmaterial eingebettet sein.
[0017] In einer bevorzugten Variante ist die Zarge als Eckzarge ausgebildet. Das Ergänzungsprofil
ist dabei gleichzeitig als Ergänzungszarge ausgebildet, welche die Eckzarge zu einer
Umfassungszarge ergänzt. Übliche Ergänzungszargen sind darauf ausgerichtet möglichst
keine Verkleinerung des lichten Durchgangsbereiches zu verursachen. Gemäß der erfindungsgemäßen
Variante wird eine optische Verbesserung aufgrund der Ergänzungszarge mit einer signifikanten
Brandwertsteigerung verbunden.
[0018] Die Zarge und das Ergänzungsprofil können insbesondere auch durch eine Schraubverbindung
miteinander verbunden sein. Dies ist vorzugsweise innerhalb einer zur Aufnahme eines
Dichtelementes vorgesehenen Nut der Zarge angeordnet.
[0019] Die Erfindung betrifft auch ein Nachrüstsatz für einen Brandabschluss. Der Brandabschluss
umfasst eine in einer Wand angeordnete Öffnung, eine die Öffnung zumindest teilweise
umrandende Zarge und einen bewegbaren Türkörper zum Verschließen der Öffnung. Die
Zarge weist seitlich zu der Öffnung angeordnet ein Bandstab und ein Schlossstab sowie
ein über der Gebäudeöffnung angeordneten und dem Bandstab mit dem Schlossstab verbindenden
Kopfstab auf. Die Zarge weist einen dichten Durchgangsbereich mit einer lichten Durchgangsbreite
und einer lichten Durchgangshöhe auf. Der Nachrüstsatz umfasst zumindest ein Ergänzungsprofil
zur festen Verbindung mit dem Schlossstab, dem Bandstab und/oder dem Kopfstab zur
Verkleinerung des lichten Durchgangsbereichs. Gegebenenfalls enthält der Nachrüstsatz
zusätzlich Befestigungsmittel zur festen Verbindung des Ergänzungsprofils mit der
Zarge. Mittels des Nachrüstsatzes ist möglich, bestehende Brandschutztüren derart
nachzurüsten, dass sie eine bessere Brandschutzklassifikation erhalten. Ein aufwendiger
Ausbau des bestehenden Brandabschlusses und eine Neuinstallation sind hierfür nicht
notwendig. Weiterhin bleibt auch der Türkörper in seinen Ausmaßen unverändert.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnungen erläutert. Es zeigen dabei schematisch
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines erfindungsgemäßen Brandabschlusses,
- Fig. 2A
- einen Horizontalschnitt durch den Brandabschluss gemäß Fig. 1 entlang einer Schnittebene
A-A,
- Fig. 2B
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2A bei einer alternativen Ausführungsform,
- Fig. 3A
- eine Darstellung entsprechend Fig. 2A und 2B bei einer alternativen Ausführungsform
mit Umfassungszarge und
- Fig. 3B
- eine Darstellung entsprechend Fig. 3A bei einer alternativen Ausgestaltung.
[0021] In der Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau des Brandabschlusses dargestellt. Dieser
ist im Wesentlichen für alle Ausführungsformen gleich. Im Brandabschluss umfasst eine
in einer Wand 1 angeordnete Öffnung 2, eine die Öffnung 2 zumindest teilweise umrandende
Zarge 3 sowie einen bewegbaren Türkörper 4 zum Verschließen der Öffnung 2. In den
gezeigten Ausführungsbeispielen ist der Türkörper 4 als Türflügel ausgebildet, welcher
mittels zweier Türbänder 5 um eine in Vertikalrichtung verlaufende Schwenkachse schwenkbar
mit der Zarge 3 verbunden ist. Das erfindungsgemäße Konzept ist nichtsdestoweniger
auch auf andere Öffnungskonzepte - wie beispielsweise Schiebetüren und -tore - übertragbar.
[0022] Die Zarge weist in einer Querrichtung x seitlich zu der Öffnung 2 einen Bandstab
3a und einen Schlossstab 3b auf. Die Türbänder 5 sind an dem Bandstab 3a befestigt,
während die an dem Türflügel 4 befestigte und nicht dargestellte Schlossfalle in dem
Schlossstab 3b eingreift. In einer Vertikalrichtung y über der Öffnung 2 ist ein Kopfstab
3c angeordnet, welcher den Bandstab 3a mit dem Schlossstab 3b verbindet. Die Zarge
weist einen lichten Durchgangsbereich mit einer in der Querrichtung x gemessenen lichten
Durchgangsbreite b und eine in der Vertikalrichtung gemessenen lichten Durchgangshöhe
h auf.
[0023] In der Fig. 2A wird das erfindungsgemäße Prinzip deutlich. Dort ist ein Horizontalschnitt
durch den Schlossstab entlang der Linie A-A aus Fig. 1 dargestellt. Der Schlossstab
3b ist als Stahlprofil ausgebildet, welcher mittels eines Befestigungswinkels 6 mit
der Wand 1 verdübelt ist. Der Hohlraum innerhalb des Schlossstabes 3b ist mittels
einer nicht brennbaren Füllmasse 7 hinterfüllt. An der dem Durchgang 2 zugewandten
Innenseite des Schlossstabs 3b ist erfindungsgemäß ein Ergänzungsprofil 8 fest angeordnet,
wodurch die lichte Durchgangsbreite b um einen Betrag d von etwa 25 mm verkleinert
wird. In dem Profil des Schlossstabs 3b ist ferner eine Nut 9 vorgesehen, in welche
ein Dichtprofil 10 eingesetzt ist. Das Dichtprofil 10 ist im dargestellten geschlossenen
Zustand in Anlage mit einer Innenseite des Türkörpers 4. Der Türkörper 4 weist seinerseits
ein metallisches Außenprofil und eine darin angeordnete Brandschutzfüllung 11 auf.
[0024] Die Befestigung des Ergänzungsprofils 8 ist innerhalb der vergrößerten Teildarstellung
sichtbar. In die dem Durchgang zugewandte Innenseite des Schlossstabes 3b ist eine
Blechschraube 12 mit einem pilzförmigen Kopf eingedreht. Auf diese ist das Ergänzungsprofil
8 aufgerastet. Hierzu ist das Ergänzungsprofil 8 als metallisches Hohlprofil ausgebildet,
welches mit einer zugeordneten Nut hinter den pilzförmigen Kopf der Befestigungsschraube
12 greift.
[0025] Wie man der vergrößerten Darstellung entnehmen kann, ist der pilzförmige Kopf der
Befestigungsschraube 12 mit einer zylinderförmigen Basis 12a und einer darüber liegenden
Verdickung 12b ausgebildet. Die Basis 12a weist gegenüber dem Gewinde der Befestigungsschraube
12 ein Übermaß auf und liegt an einer zugeordneten Außenfläche des Schlossstabes 3b
flächig an. Die Verdickung 12b weist gegenüber der Basis 12a einen vergrößerten Außendurchmesser
auf. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die dem Türflügel 4 zugewandte Begrenzung
der Nut durch eine gerade Kante 8a gebildet. Diese liegt unmittelbar formschlüssig
an der Basis 12a der Befestigungsschraube 12 an und hintergreift die Verdickung 12b
formschlüssig. Die Kante 8a wird somit zu drei Seiten formschlüssig von dem Schlossstab
3b und der Befestigungsschraube 12 umgeben und gesichert. Die gegenüberliegende, dem
Türflügel 4 abgewandte Berandung der Nut, bildet eine Umbördelung 8b. Diese ist direkt
an der Verdickung 12b der Befestigungsschraube 12 abgestützt. Ein Kontakt zur Basis
12a besteht nicht.
[0026] Zur Montage muss das Ergänzungsprofil 8 von der Türseite her auf die Befestigungsschraube
12 aufgeclipst werden. Eine etwaige Demontage müsste entsprechend in der entgegengesetzten
Richtung - zu Türflügel 4 hin - erfolgen. Dies ist jedoch in geschlossenem Zustand
- erst recht unter Berücksichtigung zusätzlicher Abdichtmittel - nicht möglich. Zur
zusätzlichen Sicherung im Normalbetrieb kann zwischen dem Ergänzungsprofil 8 und der
Zarge 3 zusätzlich eine flächige Klebeverbindung bestehen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist innerhalb des Ergänzungsprofiles 8 ein Gipskartonstollen 13 zum zusätzlichen Brandschutz
vorgesehen.
[0027] Eine alternative Ausgestaltung ist in der Fig. 2B dargestellt. Diese gilt ebenfalls
von einer identischen Eckzarge 3 an einer Wand 1 aus. Einer vergleichenden Betrachtung
der Figuren 2a und 2b entnimmt man, dass der dort sichtbare Schlossstab 3b der Zarge
3 als Blechprofil ausgebildet ist, welches einen Spiegelabschnitt 14, einen Laibungsabschnitt
15 sowie einen Gegenspiegelabschnitt 16 aufweist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
2A ist das Ergänzungsprofil 8 mit im wesentlichen rechteckigen Querschnitt ausgebildet.
Dieses liegt ausschließlich an der dem Durchgang zugewandten Innenseite des Laibungsabschnittes
15 an und fluchtet mit einer Außenseite mit dem Gegenspiegelabschnitt des Schlossstabs
3b. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Ergänzungsprofil nach Art einer Blockzarge
ausschließlich innenseitig an der bestehenden Zarge angeordnet.
[0028] Im Unterschied hierzu umgreift das Ergänzungsprofil 8' in dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2b den Bandstab 3b sowohl an dem Laibungsabschnitt 15 als auch an dem Gegenspiegelabschnitt
16. Der Gegenspiegel des neu gebildeten - aus dem Schlossstab 3b und dem Ergänzungsprofil
8' zusammengesetzten - Zargenprofils wird ausschließlich aus dem Ergänzungsprofil
8' gebildet. Das Ergänzungsprofil ist L-förmig und zur Wand 1 hin offen ausgebildet.
Innerhalb des Ergänzungsprofils 8' ist ebenfalls ein Gipsstollen 13 angeordnet. Die
Befestigung des Ergänzungsprofils 8' wird durch ein oder mehrere in die Nut 9 der
Dichtung 10 eingedrehte Halteschrauben 17 gewährleistet. Die Befestigung erfolgt somit
ebenfalls verdeckt, das heißt im montierten Zustand nicht sichtbar. Zur zusätzlichen
Bereitstellung des Brandschutzes ist an der dem Türflügel 4 zugewandten Seite des
Ergänzungsprofils 8' ein Streifen 18 eines intumeszierenden Materials angeordnet.
Im Brandfall vergrößert dieses unter Hitzeeinwirkung sein Volumen, sodass der Spalt
s zwischen dem Ergänzungsprofil 8' und dem Türflügel 4 geschlossen wird.
[0029] Der erfindungsgemäße Brandabschluss ist auch bei anderen Wandtypen einsetzbar. In
den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 3A und 3B ist die Wand 1' in Ständerbauweise
mit einem Metallprofil 19, einer Füllung 20 und einer beidseitigen Beplankung 21 ausgebildet.
Der Schlossstab 3b der Zarge 3 ist im gezeigten Beispiel mittels einer Zargenschraube
22 durch die Beplankung 21 mit dem Metallprofil 19 verschraubt. Das metallische Blechprofil
entspricht im Wesentlichen der Eckzarge der Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren
2A und 2B, wobei in dem Spiegelabschnitt 14 eine versenkte Durchtrittsöffnung für
die Zargenschraube 22 vorgesehen ist. An dem Gegenspiegelabschnitt schließt hierbei
jeweils eine Ergänzungszarge 23, 23' zur Bildung einer Umfassungszarge an.
[0030] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3A ist die Ergänzungszarge 23 konventionell
ausgebildet. Diese weist einen Führungsabschnitt 23a zur flächigen Anlage an dem Gegenspiegelabschnitt
16 des Zargenprofils 3b, einen Laibungsabschnitt 23b und einen Gegenspiegel 23c auf.
Der Laibungsabschnitt 23b ist dabei so umgefalzt, dass er auch den Laibungsabschnitt
15 des Zargenprofils 3b abdecken kann. Die Befestigung der Ergänzungszarge 23 erfolgt
ebenfalls über eine Befestigungsschraube 17, welche in den Grund der Nut 9 für das
Dichtungsprofil 10 eingedreht ist und den Gegenspiegelabschnitt 16 des Zargenprofils
3b durchgreift. Zur erfindungsgemäßen Verkleinerung der lichten Durchgangsbreite ist
zwischen dem Laibungsabschnitt 15 des Zargenprofils 3b und dem diesen überdeckenden
Teil der Ergänzungszarge 23 ein Ergänzungsprofil 8 angeordnet, welches den Zwischenraum
formschlüssig ausfüllt. Das Ergänzungsprofil 8 ist identisch zu dem in der Fig. 2A
gezeigten ausgebildet. Es ist ebenfalls über eine Rastverbindung mittels zumindest
einer Pilzkopfschraube 12, welche in einer zugeordneten Nut des Ergänzungsprofils
8 eingreift ausgebildet. Das Ergänzungsprofil 8 schließt vollflächig an den Laibungsabschnitt
15 des Zargenprofils 3b an und wird zweiseitig von der Gegenzarge 23 vollflächig umgriffen.
Die gezeigte Darstellung ist insbesondere zur Nachrüstung bestehender Türprofile geeignet.
Hierbei wird die bestehende Gegenzarge 23 in Richtung des lichten Durchganges verrückt
und der so entstehende Zwischenspalt durch das Ergänzungsprofil 8 aufgefüllt. Durch
die überdeckende Gegenzarge wird das Ergänzungsprofil kaschiert und zusätzlich in
seiner Position gehalten.
[0031] Eine weitere Ausführungsform ist in der Fig. 3B dargestellt. Dort ist die Gegenzarge
23' gleichzeitig als Ergänzungsprofil 8" ausgebildet. Diese umgreift L-förmig sowohl
den Laibungsabschnitt 15 als auch den Gegenspiegelabschnitt 16 des Zargenprofils 3b.
Durch die Anwendung eines einzigen Bauteils kann der Montageaufwand verringert werden.
Die Befestigung erfolgt ebenfalls mittels einer Befestigungsschraube 17, welche wie
bereits zuvor beschrieben durch die Nut 9 hindurchgreift. Das Ergänzungsprofil 8"
dieser Variante ist ohne eine Brandschutzfüllung ausgebildet. Stattdessen ist in dem
im geschlossenen Zustand einem Türflügel 4 zugewandten Seite eine zweite, gleichartige
Nut 9' ausgebildet, in welcher ein zweites Dichtungsprofil 10' eingesetzt ist. Somit
wird durch das erfindungsgemäße Ergänzungsprofil 8" an dem Türflügel eine Tandemdichtung
bereitgestellt.
1. Brandabschluss, umfassend eine in einer Wand (1, 1') angeordnete Öffnung (2), eine
die Öffnung (2) zumindest teilweise umrandende Zarge (3) und einen bewegbaren Türkörper
(4) zum Verschließen der Öffnung (2), wobei die Zarge (3) seitlich zu der Öffnung
(2) angeordnet einen Bandstab (3a) und einen Schlossstab (3b) sowie einen über der
Öffnung (2) angeordneten und den Bandstab (3a) mit dem Schlossstab (3b) verbindenden
Kopfstab (3c) aufweist und wobei die Zarge (3) einen lichten Durchgangsbereich mit
einer lichten Durchgangsbreite (b) und einer lichten Durchgangshöhe (h) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Bandstab (3a), dem Schlossstab (3b) und/oder dem Kopfstab (3c) ein Ergänzungsprofil
(8,8', 8")angeordnet ist, wodurch der lichte Durchgangsbereich der Zarge (3) verkleinert
wird.
2. Brandabschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zarge (3) als Stahlzarge ausgebildet ist.
3. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergänzungsprofil (8, 8', 8") als Stahlprofil ausgebildet ist.
4. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergänzungsprofil (8, 8', 8") den lichten Durchgangsbereich um zumindest 25 mm
verkleinert.
5. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Bandstab (3a), dem Schlossstab (3b) und dem Kopfstab (3c) jeweils ein Ergänzungsprofil
(8, 8', 8") fest angeordnet ist.
6. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Bandstab (3a), dem Schlossstab (3b) und/oder dem Kopfstab (3c) Blechschrauben
(12) und/oder Blindniete verbunden sind, auf die das Ergänzungsprofil (8) mittels
einer Rastung befestigt ist.
7. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ergänzungsprofil (8") ein Dichtelement (10') angeordnet ist, welches in der
Schließstellung dichtend an dem Türkörper (4) anliegt.
8. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Türkörper (4) zugewandten Seite des Ergänzungsprofils (8') ein intumeszierendes
Material (18) angeordnet ist.
9. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ergänzungsprofil (8, 8') mit einer brandhemmenden Füllung (13) ausgestattet ist.
10. Brandabschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zarge (3) als Eckzarge ausgebildet ist und dass das Ergänzungsprofil (8") gleichzeitig
als Ergänzungszarge (23') ausgebildet ist, welches die Eckzarge (3) zu einer Umfassungszarge
ergänzt.
11. Nachrüstsatz für einen Brandabschluss, gekennzeichnet durch ein Ergänzungsprofil (8, 8', 8") zur Verbindung mit einer Zarge (3) zur Verkleinerung
des lichten Durchgangsbereichs.