[0001] Der hier vorgestellte Ansatz betrifft eine Gebläsekapselvorrichtung zum Reduzieren
einer Geräuschentwicklung für ein Gebläse, ein Gebläsesystem mit einer Gebläsekapselvorrichtung
und ein Verfahren zum Herstellen eines Gebläsesystems.
[0002] Durch immer höhere Anforderungen an die Akustik von Staubsaugern werden vermehrt
Gebläsekapseln eingesetzt, um die vom Gebläse abgegebenen Geräusche möglichst gut
zu dämmen. Die Gebläsekapseln werden dabei meist als dünnwandige Schalenbauteile aus
Kunststoff hergestellt. Eine komplette Einkapselung des Gebläses in der Gebläsekapsel
ist nicht möglich, da immer ein freier Luftweg vorhanden sein sollte, um einen Luftvolumenstrom
im Staubsauger zu gewährleisten. Die meisten aktuellen Gebläsekapseln haben keine
besonderen konstruktiven Maßnahmen an ihren von Luft umströmten Kanten.
[0003] Die
WO 2017/092832 A1 beschreibt eine Möglichkeit, Kanten von Gebläsekapseln nicht gerade zu gestalten,
sondern wellenförmig, um so die überströmte Kante zu verlängern und Luftleistungsverluste
zu minimieren.
[0004] Dem hier vorgestellten Ansatz liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Gebläsekapselvorrichtung
zum Reduzieren einer Geräuschentwicklung für ein Gebläse, ein Gebläsesystem mit einer
verbesserten Gebläsekapselvorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen eines verbesserten
Gebläsesystems zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Gebläsekapselvorrichtung zum Reduzieren
einer Geräuschentwicklung für ein Gebläse, ferner ein Gebläsesystem mit einer Gebläsekapselvorrichtung
sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Gebläsesystems mit den Merkmalen bzw. Schritten
der Hauptansprüche gelöst. Gegenstand des vorliegenden Ansatzes ist auch ein Computerprogramm.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Ansatzes ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen.
[0006] Die mit dem hier vorgestellten Ansatz erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass
eine Gebläsekapselvorrichtung geschaffen wird, die sehr geringe Luftleistungsverluste
sowie eine starke Reduzierung einer wahrnehmbaren Akustik des Gebläses realisiert.
[0007] Eine Gebläsekapselvorrichtung zum Reduzieren einer Geräuschentwicklung für ein Gebläse
weist zumindest ein Umlenkelement auf. Das zumindest eine Umlenkelement ist an oder
über zumindest einen Gebläseabschnitt oder einen Gehäuseabschnitt des Gebläses anordenbar
ausgeformt. Eine Wandstärke eines Umlenkrands des Umlenkelements ist zumindest abschnittsweise
breiter ausgeformt, als ein an den Umlenkrand angrenzender Wandabschnitt des Umlenkelements.
[0008] Die Gebläsekapselvorrichtung kann zur Verwendung in oder an einem Gebläse eines Haushaltgeräts,
beispielsweise eines Staubsaugers, ausgeformt sein. Die Gebläsekapselvorrichtung kann
aber auch zur Verwendung mit einem gewerblichen oder professionellen Gerät oder einem
anderen beliebigen Gerät mit einem Gebläse ausgeformt sein. Das Gebläse kann dazu
ausgebildet sein, um einen Luftstrom zu erzeugen. Das Gebläse kann hierzu einen Motor
und zusätzlich oder alternativ einen Propeller aufweisen, welcher mittels des Motors
angetrieben werden kann.
[0009] Das Umlenkelement kann dazu ausgeformt sein, um in einem an dem Gebläseabschnitt
oder Gehäuseabschnitt des Gebläses angeordneten Montagezustand im Betrieb des Gebläses
ein Umlenken des durch das Gebläse erzeugten Luftstroms über den Umlenkrand des Umlenkelements
zu bewirken. Die breitere oder dickere Wandstärke des Umlenkrands kann hierbei vorteilhafterweise
eine strömungstechnische Verbesserung des Luftstroms entlang des Umlenkrands bewirken,
beispielsweise können so bei einem Überströmen Wirbelablösungen an dem Umlenkrand
verzögert werden. Es kann gemäß einer Ausführungsform auch die Wandstärke des kompletten
Umlenkrands breiter ausgeformt sein, als der an den Umlenkrand angrenzende Wandabschnitt.
[0010] Der Umlenkrand kann zumindest abschnittsweise eine abgerundete Kante ausformen. Somit
ist ein besonders strömungsgerechter Radius an der Kante geschaffen. Dies erlaubt
eine Reduzierung einer Strömungsgeschwindigkeit gegenüber einer eckigen Kante. Auch
ein Druckverlust kann durch eine dickere und zusätzlich oder alternativ abgerundete
Kante vorteilhafterweise deutlich reduziert werden. Es kann gemäß einer Ausführungsform
auch der komplette Umlenkrand die abgerundete Kante ausformen.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform formt die abgerundete Kante eine tropfenförmig verbreiternd
zulaufende Wölbung aus. Eine derartige Ausgestaltung des Umlenkrands ermöglicht eine
strömungstechnisch ideale Gestaltung einer Kante.
[0012] Das Umlenkelement kann schalenförmig und zusätzlich oder alternativ ringförmig ausgeformt
sein, insbesondere wobei der Umlenkrand an einer Innenseite des ringförmigen Umlenkelements
ausgeformt sein kann. Beispielsweise kann es sich bei dem Umlenkelement um eine halbrunde
Schale oder eine ringförmige Schale mit einem U-förmigen Querschnitt, also um ein
halbtorusförmiges Umlenkelement, handeln.
[0013] Die Gebläsekapselvorrichtung weist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform zumindest
ein weiteres Umlenkelement auf, wobei eine weitere Wandstärke eines weiteren Umlenkrands
des weiteren Umlenkelements zumindest abschnittsweise breiter ausgeformt ist, als
ein an den weiteren Umlenkrand angrenzender weiterer Wandabschnitt des weiteren Umlenkelements.
Das weitere Umlenkelement kann das dazu ausgeformt sein, um in einem an dem Gebläseabschnitt
oder Gehäuseabschnitt angeordneten Montagezustand im Betrieb des Gebläses ein weiteres
Umlenken des durch das Gebläse erzeugten Luftstroms über den weiteren Umlenkrand des
weiteren Umlenkelements zu bewirken. Beispielsweise kann das weitere Umlenkelement
zumindest abschnittsweise rohrförmig oder schalenförmig ausgeformt sein.
[0014] Das weitere Umlenkelement kann eine kleinere Außenabmessung aufweisen, als das Umlenkelement.
Die kleinere Außenabmessung kann beispielsweise ein kleinerer Außendurchmesser sein.
Zusätzlich oder alternativ kann eine Innenabmessung, beispielsweise ein Innendurchmesser,
des Umlenkelements kleiner sein, als die Außenabmessung des weiteren Umlenkelements.
Somit kann der weitere Umlenkrand in das U des ringförmigen oder schalenförmigen Umlenkelements
hineinragend anordenbar sein, um einen gewundenen Luftkanal für den Luftstrom zu bilden.
[0015] Von Vorteil ist es weiterhin, wenn die Gebläsekapselvorrichtung ein Bodenelement
aufweist, von dem sich ein Zapfen erstreckt. Das Bodenelement kann mit dem weiteren
Umlenkelement koppelbar ausgeformt sein oder mit diesem, beispielsweise auch einstückig,
gekoppelt sein. Das Bodenelement kann beispielsweise einen Boden für ein rohrförmig
ausgestaltetes weiteres Umlenkelement ausformen, beispielsweise um eine dem weiteren
Umlenkrand gegenüberliegende Seite des rohrförmig ausgestalteten weiteren Umlenkelements
zu verschließen. Der Zapfen kann abgerundet ausgeformt sein und sich zusätzlich oder
alternativ mittig von dem Bodenelement erstrecken. Der Zapfen kann sich parallel zu
einer Erstreckungsrichtung des weiteren Umlenkrands zu dem weiteren Umlenkrand hin
erstrecken. Somit kann eine Windung des Luftkanals erzeugt werden. Entlang des Zapfens
kann die Luft somit mittig aus der Gebläsekapselvorrichtung herausströmen.
[0016] Die Gebläsekapselvorrichtung kann ein schalenförmiges Gehäuseelement aufweisen, das
eine größere Außenabmessung, beispielsweise einen größeren Außendurchmesser oder eine
größere lichte Weite oder Breite, aufweist, als das Umlenkelement. Das Gehäuseelement
kann eine äußerste Schale der Gebläsekapselvorrichtung bilden, beispielsweise, wenn
das Umlenkelement und das weitere Umlenkelement gemäß einer Ausführungsform ebenfalls
schalenförmig ausgeformt sind und beispielsweise einander gegenüberstehend angeordnet
und zusätzlich oder alternativ zumindest teilweise ineinander ragend angeordnet sind.
Das Gehäuseelement kann das Umlenkelement und das weitere Umlenkelement zumindest
teilweise umfassen und einen Luftaustritt für den Luftstrom zu einer Seite bilden.
[0017] Ein Gebläsesystem weist ein Gebläse und eine Gebläsekapselvorrichtung auf, die in
einer der vorangehend beschriebenen Varianten ausgeformt ist. Bei einem solchen Gebläsesystem
werden im Betrieb des Gebläses dank der Gebläsekapselvorrichtung von dem Gebläse erzeugte
Geräusche stark reduziert.
[0018] Ein Haushaltgerät, insbesondere Staubsauger, weist ein solches Gebläsesystem auf.
Ein derartiges Haushaltgerät kann als Ersatz für bekannte Haushaltgeräte dienen, wobei
das vorgestellte Haushaltgerät vorteilhafterweise im Betrieb besonders leise wahrnehmbar
ist.
[0019] Ein Verfahren zum Herstellen eines Gebläsesystems umfasst die folgenden Schritte:
Bereitstellen eines Gebläses und einer Gebläsekapselvorrichtung mit zumindest einem
Umlenkelement, wobei eine Wandstärke eines Umlenkrands des Umlenkelements zumindest
abschnittsweise breiter ausgeformt ist, als ein an den Umlenkrand angrenzender Wandabschnitt
des Umlenkelements; und
Anordnen des zumindest einen Umlenkelements an oder über zumindest einen Gebläseabschnitt
oder einen Gehäuseabschnitt des Gebläses, um das Gebläsesystem herzustellen.
[0020] Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform
aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein.
[0021] Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist,
um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden
Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante
des Ansatzes in Form einer Vorrichtung kann die dem Ansatz zugrunde liegende Aufgabe
schnell und effizient gelöst werden.
[0022] Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode,
der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher,
einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird
das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt,
so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung
der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
[0023] Ausführungsbeispiele des Ansatzes sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine schematische seitliche Darstellung eines Staubsaugers mit einem Gebläsesystem
mit einem Gebläse und einer Gebläsekapselvorrichtung zum Reduzieren einer Geräuschentwicklung
des Gebläses gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- eine seitliche Querschnittdarstellung einer Gebläsekapselvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht eines Details eines Umlenkrands einer Gebläsekapselvorrichtung
gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine Querschnittdarstellung einer Gebläsekapselvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Figur 5
- eine schematische Ansicht eines weiteren Details eines weiteren Umlenkrands einer
Gebläsekapselvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Figur 6
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines Gebläsesystems gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
[0024] In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden
Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden
Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte
Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
[0025] Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine "und/oder"-Verknüpfung zwischen einem ersten
Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel
gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und
gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite
Merkmal aufweist.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische seitliche Darstellung eines Staubsaugers 100 mit
einem Gebläsesystem 105 mit einem Gebläse 110 und einer Gebläsekapselvorrichtung 115
zum Reduzieren einer Geräuschentwicklung des Gebläses 110 gemäß einem Ausführungsbeispiel.
[0027] Lediglich beispielhaft ist das Gebläsesystem 105 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
an oder in dem Staubsauger 100 angeordnet. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist das Gebläsesystem 105 an oder in einem anderen Haushaltgerät angeordnet.
[0028] Die Gebläsekapselvorrichtung 115 ist dazu ausgeformt und/oder angeordnet, um eine
Geräuschentwicklung des Gebläses 110 zu reduzieren. Hierzu ist die Gebläsekapselvorrichtung
115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel an oder über zumindest einem Gebläseabschnitt
oder einem Gehäuseabschnitt des Gebläses 110 angeordnet. Eine genauere Ansicht und
Beschreibung der Gebläsekapselvorrichtung 115 folgen anhand von Figur 2.
[0029] Figur 2 zeigt eine seitliche Querschnittdarstellung einer Gebläsekapselvorrichtung
115 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die anhand von Fig. 1 beschriebene
Gebläsekapselvorrichtung 115 handeln. Wie in Fig. 1 beschrieben, ist die Gebläsekapselvorrichtung
115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel an oder über dem Gebläse 110 angeordnet.
[0030] Die Gebläsekapselvorrichtung 115 weist zumindest ein Umlenkelement 200 auf, das dazu
ausgebildet ist, um die Geräuschentwicklung des Gebläses 110 zu reduzieren und die
Strömungsverluste der Gebläsekapselvorrichtung 115 zu verringern.
[0031] Das Umlenkelement 200 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an oder über zumindest
den Gebläseabschnitt oder den Gehäuseabschnitt des Gebläses 110 angeordnet, wobei
eine Wandstärke eines Umlenkrands 205 des Umlenkelements 200 zumindest abschnittsweise
breiter ausgeformt ist, als ein an den Umlenkrand 205 angrenzender Wandabschnitt des
Umlenkelements 200.
[0032] Im Betrieb des Gebläses 110 wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel in dem hier gezeigten
Montagezustand der Gebläsekapselvorrichtung 115 an dem Gebläse 110 ein Luftstrom von
einem Gebläseaustritt 207 durch einen Luftkanal der Gebläsekapselvorrichtung 115 zu
einem Luftaustritt 209 aus der Gebläsekapselvorrichtung 115 geleitet.
[0033] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Wandstärke des kompletten Umlenkrands 205
breiter ausgeformt, als der an den Umlenkrand 205 angrenzende Wandabschnitt. Gemäß
diesem Ausführungsbeispiel formt der Umlenkrand 205 zumindest abschnittsweise oder
umlaufend eine abgerundete Kante aus. Hierbei formt die abgerundete Kante gemäß diesem
Ausführungsbeispiel eine tropfenförmig verbreiternd zulaufende Wölbung aus. Das Umlenkelement
200 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel schalenförmig und ringförmig ausgeformt,
wobei der Umlenkrand 205 gemäß diesem Ausführungsbeispiel an einer Innenseite des
ringförmigen Umlenkelements 200 ausgeformt ist. Bei dem Umlenkelement 200 handelt
es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel um eine ringförmige Schale mit einem U-förmigen
Querschnitt, also um ein halbtorusförmiges Umlenkelement 200.
[0034] Die Gebläsekapselvorrichtung 115 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel zumindest
ein weiteres Umlenkelement 210 auf, wobei eine weitere Wandstärke eines weiteren Umlenkrands
215 des weiteren Umlenkelements 210 zumindest abschnittsweise breiter ausgeformt ist,
als ein an den weiteren Umlenkrand 215 angrenzender weiterer Wandabschnitt des weiteren
Umlenkelements 210. Das weitere Umlenkelement 210 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel
zumindest abschnittsweise rohrförmig ausgeformt.
[0035] Das weitere Umlenkelement 210 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine kleinere
Außenabmessung auf, als das Umlenkelement 200. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ragt
das weitere Umlenkelement 210 in den U-förmigen Querschnitt des schalenförmigen Umlenkelements
200 hinein. Hierbei ist der weitere Umlenkrand 215 einem Schalenboden des schalenförmigen
Umlenkelements 200 zugewandt angeordnet. Das Umlenkelement 200 und das weitere Umlenkelement
210 ermöglichen gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein Winden des Luftkanals von zwei
außen liegenden Seiten zu einer Mitte der Gebläsekapselvorrichtung 115 hin.
[0036] Zudem weist die Gebläsekapselvorrichtung 115 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein
Bodenelement 220 auf, von dem sich ein Zapfen 225 erstreckt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ist das Bodenelement 220 mit dem weiteren Umlenkelement 210 gekoppelt. Gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel ist das Bodenelement 220 mit dem weiteren Umlenkelement
210 einstückig gekoppelt. Das Bodenelement 220 formt gemäß diesem Ausführungsbeispiel
einen dem weiteren Umlenkrand 215 gegenüberliegenden Boden für das rohrförmig ausgestaltete
weitere Umlenkelement 210 aus. Der Zapfen 225 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel
abgerundet ausgeformt und/oder erstreckt sich mittig von dem Bodenelement 220. Der
Zapfen 220 erstreckt sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel parallel zu einer Erstreckungsrichtung
des weiteren Umlenkrands 215 zu dem weiteren Umlenkrand 215 hin. Der Zapfen 220 erzeugt
gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Windung des Luftkanals. An dem Zapfen 220 entlang
oder um den Zapfen 225 herum kann der Luftstrom gemäß diesem Ausführungsbeispiel mittig
aus der Gebläsekapselvorrichtung 115 herausströmen.
[0037] Eine vergrößerte Ansicht eines Details B des Umlenkrands 205 ist in Fig. 2 dargestellt.
[0038] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Figur 1 nochmals mit anderen
Worten beschrieben:
Die hier vorgestellte Gebläsekapselvorrichtung 115 kann auch als eine Gebläse-Kapsel
mit Kantenaufdickung bezeichnet werden. Die Gebläsekapselvorrichtung 115 realisiert
eine Aufdickung von umströmten Kanten an Staubsauger-Gebläsekapseln. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel sind alle umströmten Kanten der Gebläsekapselvorrichtung 115 aufgedickt.
[0039] Die Gebläsekapselvorrichtung 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel mehrschalig
ausgeführt, oder gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel lediglich einschalig.
Die Gebläsekapselvorrichtung 115 ist so gestaltet, dass ein freier Luftweg von dem
Gebläseaustritt 207 des Gebläses 205 bis zu dem Luftaustritt 209 eines Motorraums
möglichst lang ist und ein möglichst großer Anteil der Schallenergie über die Länge
des Weges und teilweise verbautes Absorbtionsmaterial dissipiert wird. Aufgrund eines
zumeist geringen Bauraums in einem Staubsauger-Motorraum ist der Luftweg durch gezielte
Luftumlenkungen verlängert. An diesen Luftumlenkungen werden zwangsweise Außenkanten
der Gebläsekapsel umströmt. Dabei kommt es aufgrund von Luftverwirbelungen und erhöhten
Luftgeschwindigkeiten zu Luftleistungsverlusten und auch zu Geräuschen, die einen
Teil eines Benefits oder Vorteils einer Gebläsekapsel wieder negativ ausgleichen.
Eine dünnwandige Gestaltung der Gebläsekapselvorrichtung 115 mit einer Wanddicke von
gemäß einem Ausführungsbeispiel weniger als 5 Millimetern alleine ermöglicht es allerdings
nicht einen großen und somit stömungsgerechten Radius an der Kante zu realisieren.
Daher weist die hier vorgestellte Gebläsekapselvorrichtung 115 vorteilhafterweise
zumindest den einen Umlenkrand 220 mit einer breiteren Wandstärke von gemäß einem
Ausführungsbeispiel 5 Millimetern oder mehr auf.
[0040] Somit ist ein strömungsgerechter Radius oder anders ausgedrückt eine strömungsgerechte
Verrundung an Außenkanten der dünnwandigen Gebläsekapselvorrichtung 115 realisiert,
sodass Wirbelablösungen an den Kanten der Umlenkränder 205, 215 verzögert werden und
der vorhandene Strömungsquerschnitt besser ausgenutzt wird. Im Betrieb des Gebläses
110 wird der Luftstrom somit besser über den offenen Querschnitt verteilt und eine
maximale Strömungsgeschwindigkeit so reduziert. Das wiederum führt zu einer verbesserten
Luftleistung und zu einer geringeren Geräuschentwicklung an den Umlenkrändern 205,
215.
[0041] Durch das Aufdicken der Außenkanten der Umlenkränder 205, 215 der Gebläsekapselvorrichtung
115 ist eine strömungstechnisch bessere Gestaltung der Kanten realisiert. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel sind so Rundungen und große Radien gestaltet, wodurch Verwirbelungen
minimiert und Wirbelablösungen an den Kanten verzögert werden, sodass zur Verfügung
stehende Strömungsquerschnitte besser ausgenutzt werden. Das führt zu verringerten
Strömungsverlusten und zu verringerten Strömungsgeschwindigkeiten und somit auch zu
einer verbesserten Akustik. Ein Prinzipversuch aus einer Strömungssimulation zeigt,
dass aufgedickte Kanten mit einer Verrundung eine Strömungsgeschwindigkeit deutlich
reduzieren. Ein Druckverlust aufgrund des Hindernisses konnte durch die aufgedickte
verrundete Kante ebenfalls deutlich reduziert werden.
[0042] Die hier vorgestellte Gebläsekapselvorrichtung 115 ist durch ein Kunststoffspritzgießvefahren
herstellbar oder hergestellt. Die aufgedickten Kanten mit der strömungsgerechten Gestaltung
sind hierbei vorteilhafterweise direkt in der Konstruktion der Gebläsekapselvorrichtung
115 berücksichtigt worden. Zusätzliche Bauteile sind nicht nötig.
[0043] Vorteile der hier vorgestellten Gebläsekapselvorrichtung 115 sind zusammengefasst
geringere Luftleistungsverluste sowie eine verbesserte akustische Wirkung der Gebläsekapselvorrichtung
115.
[0044] Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht eines Details B eines Umlenkrands 205 einer
Gebläsekapselvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei handelt es sich um
eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 2 beschriebenen abgerundeten Umlenkrands 205.
[0045] Figur 4 zeigt eine Querschnittdarstellung einer Gebläsekapselvorrichtung 115 gemäß
einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um die in Fig. 2 beschriebene Gebläsekapselvorrichtung
115 handeln, welche um 90 Grad gedreht dargestellt ist, mit dem Unterschied, dass
das Umlenkelement 200 und das weitere Umlenkelement 210 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
beide schalenförmig ausgeformt sind. Bei dem Umlenkelement 200 und dem weiteren Umlenkelement
210 handelt es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel um halbrunde Schalen mit unterschiedlichem
Durchmesser. Das Umlenkelement 200 und das weitere Umlenkelement 210 sind gemäß diesem
Ausführungsbeispiel einander gegenüberstehend angeordnet und/oder zumindest teilweise
ineinander ragend angeordnet. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ragt der umlaufende
weitere Umlaufrand 215 des weiteren Umlenkelements 210 in einen Hohlraum in dem Umlenkelement
200.
[0046] Die Gebläsekapselvorrichtung 115 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel kein Bodenelement,
jedoch ein schalenförmiges Gehäuseelement 400 auf, das eine größere Außenabmessung
aufweist, als das Umlenkelement 200.
[0047] Das Gehäuseelement 400 umfasst das Umlenkelement 200 gemäß diesem Ausführungsbeispiel
zumindest teilweise und das weitere Umlenkelement gemäß diesem Ausführungsbeispiel
210 vollständig. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ragt der umlaufende Umlaufrand des
Umlenkelements 200 in einen Hohlraum in das Gehäuseelement 400. Im Montagezustand
der Gebläsekapselvorrichtung 115 wird der Luftstrom gemäß diesem Ausführungsbeispiel
von einer Mitte der Gebläsekapselvorrichtung 115 durch die Gebläsekapselvorrichtung
115 nach außen geleitet. Das Gehäuseelement 400 erzeugt gemäß diesem Ausführungsbeispiel
den Luftaustritt für den Luftstrom zu einer Seite der Gebläsekapselvorrichtung 115
hin.
[0048] Eine vergrößerte Ansicht eines weiteren Details E des weiteren Umlenkrands 215 ist
in Fig. 5 dargestellt.
[0049] Figur 5 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Details E eines weiteren Umlenkrands
215 einer Gebläsekapselvorrichtung 115 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei handelt
es sich um eine vergrößerte Ansicht des in Fig. 4 beschriebenen abgerundeten weiteren
Umlenkrands 215.
[0050] Figur 6 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 600 zum Herstellen eines Gebläsesystems
gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das in Fig. 1 beschriebene
Gebläsesystem mit einer der in Figur 2 oder 4 beschriebenen Gebläsekapselvorrichtungen
handeln.
[0051] Das Verfahren 600 weist zumindest einen Schritt 605 des Bereitstellens und einen
Schritt 610 des Anordnens. Im Schritt 605 des Bereitstellens werden ein Gebläse und
eine Gebläsekapselvorrichtung mit zumindest einem Umlenkelement bereitgestellt, wobei
eine Wandstärke eines Umlenkrands des Umlenkelements zumindest abschnittsweise breiter
ausgeformt ist, als ein an den Umlenkrand angrenzender Wandabschnitt des Umlenkelements.
Im Schritt 610 des Anordnens wird das zumindest eine Umlenkelement an oder über zumindest
einen Gebläseabschnitt oder einen Gehäuseabschnitt des Gebläses angeordnet, um das
Gebläsesystem herzustellen.
[0052] Die hier vorgestellten Verfahrensschritte können wiederholt sowie in einer anderen
als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
1. Gebläsekapselvorrichtung (115) zum Reduzieren einer Geräuschentwicklung für ein Gebläse
(110), wobei die Gebläsekapselvorrichtung (115) die folgenden Merkmale aufweist:
- zumindest ein an oder über zumindest einen Gebläseabschnitt oder einen Gehäuseabschnitt
des Gebläses (110) anordenbares Umlenkelement (200), wobei eine Wandstärke eines Umlenkrands
(205) des Umlenkelements (200) zumindest abschnittsweise breiter ausgeformt ist, als
ein an den Umlenkrand (205) angrenzender Wandabschnitt des Umlenkelements (200).
2. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß Anspruch 1, bei der der Umlenkrand (205) zumindest
abschnittsweise eine abgerundete Kante ausformt.
3. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß Anspruch 2, bei der die abgerundete Kante eine
tropfenförmig verbreiternd zulaufende Wölbung ausformt.
4. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei der
das Umlenkelement (200) schalenförmig und/oder ringförmig ausgeformt ist, insbesondere
wobei der Umlenkrand (205) an einer Innenseite des ringförmigen Umlenkelements (200)
ausgeformt ist.
5. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, mit zumindest
einem weiteren Umlenkelement (210), wobei eine weitere Wandstärke eines weiteren Umlenkrands
(215) des weiteren Umlenkelements (210) zumindest abschnittsweise breiter ausgeformt
ist, als ein an den weiteren Umlenkrand (215) angrenzender weiterer Wandabschnitt
des weiteren Umlenkelements (210).
6. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß Anspruch 5, bei der das weitere Umlenkelement
(210) zumindest abschnittsweise rohrförmig oder schalenförmig ausgeformt ist.
7. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6, bei der das weitere
Umlenkelement (210) eine kleinere Außenabmessung aufweist, als das Umlenkelement (200).
8. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 7, mit einem Bodenelement
(220), von dem sich ein Zapfen (225) erstreckt.
9. Gebläsekapselvorrichtung (115) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem schalenförmigen
Gehäuseelement (400), das eine größere Außenabmessung aufweist, als das Umlenkelement
(200).
10. Gebläsesystem (105) mit einem Gebläse (110) und einer Gebläsekapselvorrichtung (115)
gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche.
11. Haushaltgerät, insbesondere Staubsauger (100), mit einem Gebläsesystem (105) gemäß
Anspruch 10.
12. Verfahren (600) zum Herstellen eines Gebläsesystems (105), wobei das Verfahren (600)
die folgenden Schritte umfasst:
- Bereitstellen (605) eines Gebläses (110) und einer Gebläsekapselvorrichtung (115)
mit zumindest einem Umlenkelement (200), wobei eine Wandstärke eines Umlenkrands (205)
des Umlenkelements (200) zumindest abschnittsweise breiter ausgeformt ist, als ein
an den Umlenkrand (205) angrenzender Wandabschnitt des Umlenkelements (200); und
- Anordnen (610) des zumindest einen Umlenkelements (200) an oder über zumindest einen
Gebläseabschnitt oder einen Gehäuseabschnitt des Gebläses (110), um das Gebläsesystem
(105) herzustellen.
13. Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte des Verfahrens (600) gemäß Anspruch
12 in entsprechenden Einheiten anzusteuern und/oder auszuführen.
14. Computer-Programmprodukt mit Programmcode zur Durchführung des Verfahrens (600) gemäß
Anspruch 12, wenn das Computer-Programmprodukt auf einer Vorrichtung ausgeführt wird.