[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchteinheit für eine Beleuchtungseinrichtung eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, umfassend: zumindest
ein Abblendlichtmodul zur Erzeugung einer Abblendlicht-Lichtverteilung größtenteils
unterhalb einer im Wesentlichen vor dem Kraftfahrzeug abgebildeten horizontalen Hell-Dunkel-Grenze,
zumindest ein Fernlichtmodul zur Erzeugung einer Fernlicht-Lichtverteilung größtenteils
oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze, eine dem Abblendlichtmodul und dem Fernlichtmodul
in optischer Strahlrichtung zur Erzeugung einer Gesamtlichtverteilung der Lichtmodule
nachgeschaltete Abbildungsoptik mit einer optischen Achse und einer im Wesentlichen
normal zur optischen Achse orientierten Brennfläche, und eine Blende, die eine Blendenkante
aufweist und sich zur Erzeugung der horizontalen Hell-Dunkelgrenze in einem durch
die Leuchteinheit erzeugten Lichtbild im Wesentlichen bis zur Brennfläche der Abbildungsoptik
erstreckt.
[0002] Beleuchtungseinrichtungen und Lichtmodule für Kraftfahrzeuge, die dazu eingerichtet
sind, mittels entsprechender Steuerung verschiedene Lichtverteilungen und Hell-Dunkel-Grenzen
zu erzeugen und auf die Fahrbahn zu projizieren, sind hinlänglich bekannt. Diese unterschiedlichen
Lichtverteilungen und Hell-Dunkel-Grenzen werden gemäß einem hinlänglich bekannten
Prinzip mittels einer Strahlenblende, mit welcher ein Teil der von emittierten Lichtstrahlen
gezielt ausgeblendet wird. Mittels der Blende kann unter anderem eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze
in einem durch die Abblendlichtfunktion erzeugten Lichtbild erhalten werden, sodass
eine Blendung von vorausfahrenden bzw. entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern weitgehend
vermieden wird.
[0003] Leuchteinheiten gemäß dem eingangs genannten Aufbau sind hinlänglich bekannt. Das
im Kraftfahrzeug im eingebauten Zustand oberseitig angeordnete Abblendlichtmodul und
das im Kraftfahrzeug im eingebauten Zustand unterseitig angeordnete Fernlichtmodul
wirken über den gemeinsamen Blendenkörper und die gemeinsame Abbildungsoptik zusammen,
so dass die Abbildungsoptik die Zwischenlichtbilder sowohl des Abblendlichtmoduls
als auch des Fernlichtmoduls abbildet und die Blende die Strahlengänge beider Module
beeinflusst. Leuchteinheiten dieser Bauart ist generell der Nachteil gemein, dass
sie keine gezielte Vermengung bzw. Überlappung der Lichtstrahlen des oberseitig angebrachten
Abblendlichtmoduls und des unterseitig angebrachten Fernlichtmoduls ermöglichen. Weil
Strahlenblenden nicht unendlich dünn ausgebildet sein können und diese unvermeidbar
vorhandene Materialdicke an der Blendenkante der Blende durch die nachgeschaltete
Abbildungsoptik im erzeugten Lichtbild abgebildet wird, entsteht bei der Überlagerung
der beiden Teillichtverteilungen (d.h. Abblendlicht und Fernlicht) zu einer Gesamtlichtverteilung
(Fernlichtfunktion) ein für den Fahrzeuglenker sichtbarer dunkler Spalt im Bereich
der Hell-Dunkel-Grenze. Diese störende Inhomogenität in dem auf die Straße projizierten
Lichtbild erschwert dem Fahrzeuglenker das Erkennen der Umgebung, wodurch das Unfallrisiko
steigt. Im Stand der Technik, zum Beispiel in der
DE 602004002043 T2, der
FR 2962786 A1 oder der
AT 514161 A1 wird zur Lösung dieses bekannten Problems die Anordnung von Optik-Elementen im Bereich
der Brennebene der Projektionslinse zur gezielten Vermengung bzw. Überlappung der
ober- und unterhalb der Blende erzeugten Lichtverteilung und zur Beeinflussung der
Hell-Dunkel-Grenze vorgeschlagen. Aus der
WO 2015014706 A1 ist eine andere Lösung bekannt, worin ein Blendenkörper aus transparentem Material
mit einer Spiegelschicht versehen ist, wobei durch die transparent gehaltene Blendenkante
zwar die Überlappung zwischen Abblendlicht und Fernlicht verbessert wird, jedoch aufgrund
der Transmission des Lichts an der Blendenkante störendes Streulicht im Bereich oberhalb
der H-H-Linie generiert wird.
[0004] Ein weiterer Nachteil bekannter Strahlenblenden besteht darin, dass diese im vorderen
Bereich durch den Brennglaseffekt ausdampfen oder ausbrennen können. Der kritische
Bereich befindet sich hier in jenem, insbesondere mittig gelegenen, Kantenbereich
der Strahlenblende, der entlang der Fokalkurve der Abbildungsoptik (z.B. Projektionslinse)
geformt ist.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Lichtmodul gemäß der eingangs genannten Art,
unter anderem umfassend ein Abblendlichtmodul, ein Fernlichtmodul, eine zur Erzeugung
einer horizontalen Lichtdunkelgrenze eingerichteten Strahlenblende, und eine Abbildungsoptik
bereitzustellen, bei welchem der oben beschriebene dunkle Spalt im Lichtbild zwischen
Fernlicht und Abblendlicht geschlossen wird, die Generierung störenden Streulichts
im Bereich oberhalb der Hell-Dunkel-Linie weitestgehend vermieden wird sowie das oben
genannte Problem bezüglich des Brennglaseffekts im kritischen Blendenkantenbereich
gelöst wird.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Leuchteinheit für eine Beleuchtungseinrichtung eines
Kraftfahrzeugs, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass die Blende einen im Wesentlichen flächigen lichtundurchlässigen
Blendenbereich und an der Blendenkante im Bereich der Brennfläche einen lichtdurchlässigen
Blendenbereich mit einer geometrischen Struktur aus einem lichtdurchlässigen Material
aufweist, wobei die geometrische Struktur zumindest einen Prismenkörper mit einer
im Wesentlichen dreieckigen Querschnittsfläche umfasst, der zumindest eine Prismenkörper
längserstreckt ist und die Längserstreckung im Wesentlichen quer zur optischen Achse
verläuft, der zumindest eine Prismenkörper eine erste, eine zweite und eine dritte
Prismenfläche aufweist, wobei die erste Prismenfläche im Wesentlichen mit dem flächigen
lichtundurchlässigen Blendenbereich fluchtet, die zweite Prismenfläche dem lichtundurchlässigen
Blendenbereich zugewandt ist und mit der ersten Prismenfläche einen Innenwinkel α1
≥ θ einschließt, und die dritte Prismenfläche von dem lichtundurchlässigen Blendenbereich
abgewandt ist und mit der ersten Prismenfläche einen Innenwinkel α2 ≥ θ einschließt,
wobei θ der Grenzwinkel der Totalreflexion des lichtdurchlässigen Materials ist, die
Innenwinkel α1 und α2 gleich oder unterschiedlich sind, und mit der Maßgabe, dass
der Innenwinkel α1 bzw. der Innenwinkel α2 nicht 45° ist.
[0007] Bei der Blende gemäß der Erfindung werden die vom Abblendlichtmodul erzeugten Lichtstrahlen
durch die Prismenstruktur an der Blendenkante in den Bereich des Vorfeldes totalreflektiert,
so dass die Generierung störenden Streulichts im Bereich oberhalb der H-H-Linie unterbunden
wird, wohingegen jene Lichtstrahlen, die von dem Fernlichtmodul erzeugt werden, die
Prismenstruktur transmittierend durchschreiten und an dieser Prismenstruktur derart
abgelenkt werden, so dass der dunkle Spalt zwischen dem Abblendlicht und dem Fernlicht
im Lichtbild bei eingeschalteter Fernlichtfunktion geschlossen wird (siehe hierzu
auch Fig. 7, in der die Strahlengänge schematisch dargestellt sind, sowie Beschreibung
hierzu).
[0008] Darüber hinaus wird das Problem bezüglich des Brennglaseffekts gelöst, da dank des
transparenten Blendenbereichs, der die geometrische Prismenstruktur umfasst, die Lichtstrahlen,
z.B. des Sonnenlichtes, nicht mehr absorbiert werden, sondern das Material durchdringen
und divergierend auseinanderlaufen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die an
der Prismenstruktur totalreflektierten Lichtstrahlen, die vom Abblendlichtmodul erzeugt
werden, gebrochen werden, so dass ein weicherer Übergang bzw. ein gewünschter Gradient
an der Hell-Dunkel-Grenze erzeugt wird. Somit müssen keine weiteren Maßnahmen, z.B.
eine Mikrostruktur auf der Abbildungsoptik, gesetzt werden, um zur Aufweichung der
Hell-Dunkel-Grenze einen gewünschten Gradienten zu erzeugen.
[0009] Somit löst die Erfindung mehrere aktuelle lichttechnische Probleme von Leuchteinheiten,
die ein Abblendlichtmodul, ein Fernlichtmodul und eine Strahlenblende zur Erzeugung
einer horizontalen Hell-Dunkel-Grenze aufweisen.
[0010] Die Blende, die eine im Wesentlichen flächige Erscheinungsform besitzt, kann nach
an sich bekannter Weise im Wesentlichen horizontal in der optischen Achse liegen oder
leicht gegen die optische Achse geneigt sein. Bei bestimmten Varianten kann die Blende
auch einen Knick entlang einer horizontalen Linie besitzen, sodass der Blendenkörper
keine durchgehende ebene Begrenzungsfläche besitzt. Darüber hinaus ist es auch möglich,
einen Asymmetrieanstieg in der Lichtverteilung umzusetzen, indem der zumindest eine
Prismenkörper, und gegebenenfalls der Blendenkörper zwei in der Höhe zueinander versetzte
Bereiche aufweist, wobei der eine Bereich links und der andere Bereich rechts der
optischen Achse liegt und wobei die beiden Bereiche durch einen schrägen Übergangsbereich,
durch den die optische Achse verläuft miteinander verbunden sind (siehe Fig.10 und
Beschreibung hierzu).
[0011] Die geometrische Struktur kann ein einziges großes Prisma oder zwei oder mehr kleinere
Prismen umfassen, wobei das große bzw. die zwei oder mehr kleinere Prismen die oben
bzw. im Anspruch 1 definierten technischen Merkmale hinsichtlich der Anordnung und
der Innenwinkel erfüllen müssen (siehe auch Fig. 9 und Beschreibung hierzu). Es wurde
festgestellt, dass andere geometrische Strukturen als die hierin definierte Prismenstruktur,
beispielsweise eine Keilform mit einem Innenwinkel α1 oder einem Innenwinkel α2 von
45°, nicht die gewünschten Vorteile mit sich bringen und beispielsweise Totalreflexion
auch für das Fernlicht oder eine ungewünschte Transmission der Abblendlichtstrahlen
mit sich bringen.
[0012] Bei mehreren aneinandergereihten Drecksprismen können diese dieselbe Höhe aufweisen.
Alternativ können die Höhen der aneinandergereihten Prismen stetig ansteigen, was
den Vorteil mit sich bringt, dass ein kleineres, näher beim Brennpunkt liegendes Dreiecksprisma
anteilsmäßig weniger Fernlichtstrahlen abschattet, welche durch erste Prismenflächen
der Dreiecksprismen in die transparente geometrische Struktur der Blende eintreten.
Beispielsweise werden weniger Fernlichtstrahlen an einer zweiten Prismenfläche eines
näher beim Brennpunkt liegenden Prismas mit kleinerer Höhe totalreflektiert, welche
über eine erste Prismenfläche eines Dreiecksprismas mit größerer Höhe eintreten. Die
Zunahme der Höhen der Dreiecksprismen folgt vorteilhafterweise einem parabelförmigen
Kurvenzug.
[0013] Abbildungsoptiken für Scheinwerfer sind dem Fachmann an sich wohlbekannt. Die Abbildungsoptik
kann nach an sich bekannter Art aufgebaut sein und beispielsweise eine Projektionslinse
oder ein mehrstufiges Linsensystem umfassen; ferner sind auch Linsen-Reflektor-Kombinationen
möglich.
[0014] Bei bestimmten Varianten umfasst die geometrische Struktur zumindest zwei in optischer
Strahlrichtung hintereinander angeordnete Prismenkörper deren erste Prismenflächen
längs aneinander angrenzen und miteinander fluchten.
[0015] Vorzugsweise ist die geometrische Struktur aus genau zwei in optischer Strahlrichtung
hintereinander angeordneten Prismenkörpern gebildet, deren erste Prismenflächen längs
aneinander angrenzen und miteinander fluchten; aufgrund der notwendigen geometrischen
Abmessungen bezüglich der Prismenfläche und der Grunddicke der Blende hat sich eine
geometrische Struktur mit genau zwei in optischer Strahlrichtung angeordneten Prismenkörpern
als besonders vorteilhaft herausgestellt, weil dadurch einerseits die oben genannten
zu lösenden technischen Aufgaben aufgrund des Abstands der geometrischen Struktur
zur Brennfläche bzw. zum Brennpunkt der Abbildungsoptik optimal gelöst werden, und
sich diese Variante darüber hinaus technisch leicht realisieren lässt. Unerwünschte
Farbeffekte und die Ausbildung einer unscharfen Hell-Dunkel-Grenze, die gegebenenfalls
bei einer höheren Prismenkörperanzahl, z.B. bei mehr als drei Prismen, aufgrund des
größeren Abstands der Prismenstrukturen zur Brennfläche/Brennpunkt auftreten können,
werden bei dieser bevorzugten Variante vermieden.
[0016] Bei bestimmten Varianten weist der zumindest eine Prismenkörper in Längsrichtung
zwei ineinander übergehende Bereiche auf, die in der Höhe zueinander versetzt sind
und über einen, vorzugsweise schrägen, Übergangsbereich, durch den die optische Achse
verläuft, miteinander verbunden sind. Dadurch ist es möglich, einen Asymmetrieanstieg
in der Lichtverteilung zu realisieren (siehe Fig.10 und Beschreibung hierzu).
[0017] Bei bestimmten Varianten kann der lichtundurchlässige Blendenbereich zumindest zum
Teil eine reflektierende Oberfläche aufweisen.
[0018] Bei bestimmten Ausführungsvarianten ist die Blende einstückig aus dem lichtdurchlässigen
Material gefertigt und der lichtundurchlässige Blendenbereich ist nach an sich bekannter
Art bedampft, z.B. mit einem Metall wie Aluminium bedampft, oder verspiegelt.
[0019] Bei anderen Varianten ist der lichtundurchlässige Blendenbereich aus einem lichtundurchlässigen
Material (z.B. Metall oder lichtundurchlässiger Kunststoff) gefertigt und der lichtdurchlässige,
die geometrische Struktur umfassende Blendenbereich ist ein Einlegeteil aus dem lichtdurchlässigen
Material (z.B. Glas oder lichtdurchlässiger/transparenter Kunststoff), oder die Blende
ist mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgießverfahrens unter Verwendung lichtdurchlässiger
und lichtundurchlässiger Kunststoffmaterialien hergestellt, z.B. mittels eines Zweikomponenten-Spritzgießverfahrens
unter Verwendung eines lichtundurchlässigen und eines durchlässigen Kunststoffmaterials.
[0020] Vorzugsweise handelt es sich bei dem transparenten Material um Kunststoff oder Glas.
[0021] Bei bestimmten Varianten ist die zweite und/ oder dritte Prismenfläche im Wesentlichen
planar ausgebildet.
[0022] Bei spezifischen Varianten ist die zweite und/ oder dritte Prismenfläche gekrümmt,
vorzugsweise ist die dritte Prismenfläche nach innen gekrümmt. Diese Varianten haben
den Vorteil, dass damit der Gradient der Hell-Dunkel-Grenze zusätzlich positiv beeinflusst
werden kann, so dass ein weicher Übergang der Hell-Dunkel-Grenze realisiert werden
kann (siehe auch Fig. 11 und Fig. 12 sowie Beschreibung hierzu). Bei bestimmten Untervarianten
ist die Querschnittsfläche des zumindest einen Prismenkörpers in der Längserstreckung
gleichbleibend. Bei anderen Untervarianten kann es vorgesehen sein, dass die Querschnittsfläche
des zumindest einen Prismenkörpers in der Längserstreckung zunimmt; dergestalt wird
der Gradient der Hell-Dunkel-Grenze zu den Randbereichen der Lichtverteilung hin weiter
aufgeweicht, so dass die Ausleuchtung der Straßenränder besonders angenehm für den
Kraftfahrzeuglenker gestaltet werden kann.
[0023] Bei vorteilhaften Varianten umfassen das zumindest eine Abblendlichtmodul und das
zumindest eine Fernlichtmodul jeweils zumindest eine Lichtquelle, wobei jeder Lichtquelle
in optischer Strahlrichtung ein Kollimator zugeordnet ist und der Kollimator dazu
eingerichtet ist, den Abstrahlwinkel der von der Lichtquelle erzeugten Lichtstrahlen
zu verkleinern und dadurch die Abstrahlcharakteristik zu gestalten. Bei diesen Varianten
kann die Leuchteinheit beispielsweise ein Kollimatormodul sein, welches das zumindest
eine Abblendlichtmodul und das zumindest eine Fernlichtsmodul umfasst und wobei dem
Abblend- und dem Fernlichtmodul eine Mehrzahl an Lichtquellen zugeordnet ist und jeder
Lichtquelle in optischer Strahlrichtung ein Kollimator nachgeschaltet ist. Die Blende
ist dem Kollimatormodul in optischer Strahlrichtung nachgeschaltet. Als Abbildungsoptik
kann eine Projektionslinse oder ein mehrstufiges Linsensystem vorgesehen sein. Der
Kollimator kann beispielsweise als eine TIR-Kollimator-Linse (TIR - Total Internal
Reflection) ausgebildet sein. Solche TIR-Kollimator-Linsen sind einem Fachmann hinlänglich
bekannt (z.B. TIR-Linse Bern von Auer Lighting GmbH, DE); es handelt sich dabei um
optisch-transparente Körper, die aus einem transparenten Material gefertigt sind,
dessen Brechungsindex größer als der Brechungsindex der Luft ist, z.B. aus Glas oder
Kunststoff; dabei breitet sich das im Wesentlichen gesamte an der Lichtauskoppelfläche
der TIR-Kollimator-Linse gebrochene Licht durch die Luft weiter aus, vorzugsweise
in eine vorgegebene Richtung unter Verkleinerung der Divergenz im Vergleich zur Lichtausbreitung
vor der Lichteinkoppelfläche. Denkbar ist auch, dass der Kollimator als ein Reflektor
ausgebildet ist, d.h. als eine (vor allem sichtbares) Licht reflektierende Fläche,
die sich durch Luft ausbreitende Lichtstrahlen in eine vorzugsweise vorgegebene Richtung
umlenkt. Die Lichtverteilung-formenden Bauteile des Abblendlichtmoduls und/ oder Fernlichtmoduls
können aber auch in Form von Polyellipsoid-Reflektoranordnungen nach dem Projektionsscheinwerfertypus,
wie dem Fachmann hinlänglich bekannt ist, ausgeführt sein.
[0024] Bei vorteilhaften Varianten der Erfindung weist die Blende zumindest ein Lichtfenster
auf, wobei zumindest ein Lichtpfad von den Abblendlicht- und oder Fernlichtmodulen
durch das zumindest eine Lichtfenster und durch die Abbildungsoptik nach außen verläuft.
Durch diese Weiterbildung ist es möglich, die Lichtstrahlen, die durch das Abblendlichtmodul
und das Fernlichtmodul erzeugt werden, auf gezielte Art und Weise zusätzlich zu vermengen
und Inhomogenitäten im Lichtbild einer Fernlichtfunktion zusätzlich zu minimieren.
Darüber hinaus ist eine gezielte Abstrahlung von Lichtstrahlen in Bereiche des Lichtbilds
möglich, welche üblicherweise zur Beleuchtung von Verkehrsschildern von besonderer
Bedeutung sind (sogenanntes "sign light"). Bei bestimmten Untervarianten kann es vorgesehen
sein, dass der zumindest eine Lichtpfad durch das zumindest eine Lichtfenster ausschließlich
von dem Abblendlichtmodul durch das zumindest eine Lichtfenster und durch die Abbildungsoptik
nach außen verläuft. Bei bestimmten Untervarianten kann das zumindest eine Lichtfenster
im lichtundurchlässigen Blendenbereich der Blende angeordnet und von diesem begrenzt
sein, wobei das Lichtfenster als Ausnehmung im lichtundurchlässigen Blendenbereich
der Blende ausgebildet ist oder aus einem lichtdurchlässigen Material besteht.
[0025] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kraftfahrzeugscheinwerfer, der zumindest
eine Leuchteinheit gemäß der Erfindung umfasst. Bei dem Kraftfahrzeugscheinwerfer
handelt es sich um einen Frontscheinwerfer. Zweckmäßigerweise ist der erfindungsgemäße
Kraftfahrzeugscheinwerfer nach an sich bekannten Scheinwerferbauprinzipien aufgebaut
und umfasst ein Gehäuse mit einer Lichtaustrittsöffnung, die mit einer Streuscheibe
bzw. einer Abdeckscheibe verdeckt ist. Moderne Kraftfahrzeugscheinwerfer weisen häufig
mehrere Lichtmodule auf, die für sich genommen oder im Zusammenwirken einzelne Lichtfunktionen
übernehmen können. Diese Lichtmodule sind häufig in unmittelbarer Nähe zueinander
in im Scheinwerfergehäuse angeordnet. Der Kraftfahrzeugscheinwerfer gemäß der Erfindung
kann daher neben einer erfindungsgemäßen Leuchteinheit, die ein Abblendlichtmodul
und ein Fernlichtmodul aufweist, daher auch weitere Lichtmodule umfassen, z.B. eine
Tagfahrlichteinheit, eine Blinklichteinheit etc. Dementsprechend können zusätzlich
zur Abblendlichtverteilung bzw. Fernlichtverteilung noch weitere Lichtverteilungen
durch die weiteren Lichtmodule erzeugt werden, wie die Lichtverteilung eines Tagfahrlichts,
eines Blinklichts usw.
[0026] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kraftfahrzeug umfassend zumindest eine
Leuchteinheit gemäß der Erfindung und/ oder einen Kraftfahrzeugscheinwerfer gemäß
der Erfindung. Der Begriff "Kraftfahrzeug" (KFZ) wie hierin verwendet bezieht sich
auf ein- oder mehrspurige motorisierte landgebundene Fahrzeuge wie Motorräder, PKWs,
LKWs und dergleichen.
[0027] Die Erfindung samt weiterer Vorzüge wird im Folgenden anhand von nicht einschränkenden
Beispielen und beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben, wobei die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Leuchteinheit gemäß der Erfindung
in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 zeigt die Leuchteinheit aus Fig. 1 in Seitenansicht,
Fig. 3 zeigt die Blende der in Fig. 1 und 2 dargestellten Leuchteinheit in perspektivischer
Ansicht,
Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die Blende der in Fig. 1 und 2 dargestellten Leuchteinheit,
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch die Blende der in Fig. 1 und 2 dargestellten Leuchteinheit
entlang der optischen Achse,
Fig. 6 zeigt die geometrische Prismenstruktur der Blende der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Leuchteinheit,
Fig. 7 veranschaulicht den Strahlengang der Lichtstrahlen, die vom Abblendlichtmodul
bzw. vom Fernlichtmodul emittiert werden, durch einen dreieckigen Prismenkörper einer
erfindungsgemäß eingesetzten Blende,
Fig. 8 zeigt eine Detailansicht eines Schnitts durch die Blende in Fig. 1 und Fig.
2 und veranschaulicht den Strahlengang der Lichtstrahlen, die vom Abblendlichtmodul
emittiert werden, durch ein in der erfindungsgemäß eingesetzten Blende angeordnetes
Lichtfenster ("sign light"),
Fig. 8a zeigt eine vergrößerte Ansicht der Fig. 8, wobei in Fig. 8a zusätzlich der
Strahlengang der Lichtstrahlen, die vom Fernlichtmodul emittiert werden, dargestellt
ist,
Fig. 9 veranschaulicht die Anordnung eines großen Dreiecksprismas bzw. mehrerer kleiner
Dreiecksprismen einer erfindungsgemäß eingesetzten Blende in Bezug auf den Brennpunkt
der Abbildungsoptik,
Fig. 10 zeigt eine abgewandelte Variante einer Blende für eine erfindungsgemäße Leuchteinheit,
Fig.11 veranschaulicht eine Gradientengestaltung zur Aufweichung der Hell-Dunkel-Grenze
bei einer Abblendlichtverteilung mit Hilfe einer erfindungsgemäß eingesetzten Blende,
die einen Prismenkörper mit gekrümmten Prismenflächen aufweist, und
Fig. 12 zeigt eine beispielhafte Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenze in einem zweidimensionalen
Winkelraum anhand der Linien H-H und V-V bei einer Gradientengestaltung gemäß Fig.
11.
[0028] Es versteht sich, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich der Illustration
dienen und nicht als für die Erfindung einschränkend aufzufassen sind; vielmehr fallen
unter den Schutzbereich der Erfindung sämtliche Ausgestaltungen, die der Fachmann
anhand der Beschreibung finden kann, wobei der Schutzbereich durch die Ansprüche festgelegt
ist.
[0029] In den Figuren werden für gleiche oder vergleichbare Elemente zum Zwecke der einfacheren
Erläuterung und Darstellung gleiche Bezugszeichen verwendet. Die in den Ansprüchen
verwendeten Bezugszeichen sollen ferner lediglich die Lesbarkeit der Ansprüche und
das Verständnis der Erfindung erleichtern und haben keinesfalls einen den Schutzumfang
der Erfindung beeinträchtigenden Charakter.
[0030] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante einer Leuchteinheit
100 gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht. Fig. 2 zeigt die Leuchteinheit
100 aus Fig. 1 in Seitenansicht. Die Leuchteinheit 100 ist zum Einbau in einer Beleuchtungseinrichtung
eines Kraftfahrzeugs, insbesondere für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer (Frontscheinwerfer)
vorgesehen. Die Leuchteinheit 100 umfasst ein Abblendlichtmodul
101, ein Fernlichtmodul
102 sowie eine dem Abblendlichtmodul 101 und dem Fernlichtmodul 102 zur Erzeugung einer
Gesamtlichtverteilung des Lichtmoduls in optischer Strahlrichtung nachgeschaltete
Abbildungsoptik in Form einer Projektionslinse
103 mit einer optischen Achse
104 und einer im Wesentlichen normal zur optischen Achse 104 orientierten Brennfläche
116, auch bekannt als Petzval-Fläche. Das Abblendlichtmodul 101 ist zur Erzeugung einer
Abblendlicht-Lichtverteilung größtenteils unterhalb einer im Wesentlichen vor dem
Kraftfahrzeug abgebildeten horizontalen Hell-Dunkel-Grenze eingerichtet. Das Fernlichtmodul
102 ist zur Erzeugung einer Fernlicht-Lichtverteilung größtenteils oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
eingerichtet. Ferner umfasst die Leuchteinheit 100 eine im Wesentlichen horizontal
liegende Blende
105, die eine Blendenkante
106 aufweist und sich zur Erzeugung der horizontalen Hell-Dunkelgrenze in einem durch
die Leuchteinheit 100 erzeugten Lichtbild im Wesentlichen bis zur Brennfläche 116
der nachgeschalteten Projektionslinse 103 erstreckt. Die Blendenkante 106 reicht dabei
bis zur Brennfläche 116 bzw. bis zum Brennpunkt F der Projektionslinse 103 heran.
[0031] Das Abblendlichtmodul 101 und das Fernlichtmodul 102 bilden im gezeigten Beispiel
gemeinsam ein Kollimatormodul, das nach allgemein bekannten Prinzipien aufgebaut ist
und an dieser Stelle nicht näher erläutert werden muss (siehe auch Beschreibung zu
Kollimatoren, z.B. TIR-Kollimator-Linsen, weiter oben). Das Abblendlichtmodul 101
und das Fernlichtmodul 102 umfassen jeweils eine Mehrzahl an nicht näher dargestellten
Lichtquellen, z.B. als LEDs ausgeführt, wobei jeder Lichtquelle in optischer Strahlrichtung
ein ebenfalls nicht näher dargestellter Kollimator zugeordnet ist. Jeder Kollimator
ist dazu eingerichtet, die Divergenz der von der Lichtquelle erzeugten Lichtstrahlen
zu verkleinern. Das Kollimatormodul umfasst noch weitere optische Bauteile wie z.B.
Linsen oder Reflektoren. Das Abblendlichtmodul 101 und das Fernlichtmodul 102 können
jedoch auch nach anderen Bauprinzipien aufgebaut sein und sind nicht auf den in Fig.
1 und Fig. 2 schematisch dargestellten Kollimatoraufbau beschränkt. Alternativ kann
das Abblendlichtmodul und / oder das Fernlichtmodul Reflektoren nach dem klassischen
und in der Fachwelt hinlänglich bekannten PES (Poly-Ellipsoid-System)-Scheinwerfertyps,
aufweisen.
[0032] Die erfindungsgemäßen Merkmale der Leuchteinheit 100 finden sich in der Blende 105,
die in den nachfolgenden Figuren näher beschrieben ist.
[0033] Fig. 3 zeigt die Blende 105 der in Fig. 1 und 2 dargestellten Leuchteinheit 100 in
perspektivischer Ansicht, Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf die Blende 105 und Fig.
5 zeigt einen Schnitt durch Blende 105. Fig. 6 zeigt die geometrische Prismenstruktur
der Blende der in Fig. 1 und 2 dargestellten Leuchteinheit im Detail. Die Blende 105
weist einen im Wesentlichen flächigen lichtundurchlässigen Blendenbereich
107 und an der Blendenkante 106 im Bereich der Brennfläche 116 einen lichtdurchlässigen
Blendenbereich
108 mit einer geometrischen Struktur
109 aus einem lichtdurchlässigen Material auf. Es versteht sich von selbst, dass der
lichtundurchlässige Blendenbereich 107 zumindest zum Teil eine reflektierende Oberfläche
aufweisen kann.
[0034] Im gezeigten Beispiel ist der lichtundurchlässige Blendenbereich 107 aus Metall gefertigt
und der lichtdurchlässige, die geometrische Struktur 109 umfassende Blendenbereich
108 ist ein Einlegeteil aus dem lichtdurchlässigen Material. Es ist jedoch auch möglich,
die Blende 105 einstückig aus dem lichtdurchlässigen Material zu fertigen und der
lichtundurchlässige Blendenbereich 107 ist nach an sich bekannter Art bedampft, z.B.
mit einem Metall wie Aluminium bedampft, wobei der lichtdurchlässige Blendenbereich
108 ausgespart ist und daher nicht bedampft ist. Im gezeigten Beispiel ist das lichtdurchlässige
Material Kunststoff. Anstelle von Kunststoff kann auch Glas als lichtundurchlässiges
Material gewählt werden.
[0035] Die geometrische Struktur 109 der beispielshaften Blende 105 umfasst zwei Prismenkörper
110, jeweils mit einer im Wesentlichen dreieckigen Querschnittsfläche. Jeder Prismenkörper
110 ist längserstreckt und die Längserstreckung verläuft im Wesentlichen quer zur
optischen Achse 104. Jeder Prismenkörper weist eine erste, eine zweite und eine dritte
Prismenfläche auf, wobei die erste Prismenfläche
111 im Wesentlichen mit dem flächigen lichtundurchlässigen Blendenbereich 107 fluchtet,
die zweite Prismenfläche
112 dem lichtundurchlässigen Blendenbereich 107 zugewandt ist und mit der ersten Prismenfläche
111 einen Innenwinkel α1 ≥ θ einschließt, und die dritte Prismenfläche
113 von dem lichtundurchlässigen Blendenbereich 107 abgewandt ist und mit der ersten
Prismenfläche 111 einen Innenwinkel α2 ≥ θ einschließt, wobei θ der Grenzwinkel der
Totalreflexion des lichtdurchlässigen Materials ist, die Innenwinkel α1 und α2 gleich
oder unterschiedlich sind, und mit der Maßgabe, dass der Innenwinkel α1 bzw. der Innenwinkel
α2 nicht 45° ist.
[0036] Fig. 7 veranschaulicht den Strahlengang der Lichtstrahlen, die vom Abblendlichtmodul
bzw. vom Fernlichtmodul emittiert werden, durch einen der beiden Prismenkörper 110
der erfindungsgemäß eingesetzten Blende 105. Die vom Abblendlichtmodul 101 erzeugten
Lichtstrahlen
114 treten durch die zweite Prismenfläche 112 in den Prismenkörper 110 ein und werden
an der ersten Prismenfläche 111 totalreflektiert und treten durch die dritte Prismenfläche
113 aus, so dass die Generierung störenden Streulichts im Bereich oberhalb der H-H-Linie
unterbunden wird. Die Lichtstrahlen
117, die von dem Fernlichtmodul 102 erzeugt werden, treten durch die erste Prismenfläche
111 ein, werden durch den Prismenkörper transmittiert und beim Austritt durch die
dritte Prismenfläche 113 leicht abgelenkt, so dass der Spalt zwischen dem Abblendlicht
und dem Fernlicht im Lichtbild der Fernlichtfunktion (d.h. Abblendlicht und Fernlicht
ist eingeschalten) geschlossen wird.
[0037] Eine Weiterbildung der Erfindung ist ebenfalls in der Blende 105 dargestellt. Die
Blende 105 weist ein Lichtfenster
115 auf, das im lichtundurchlässigen Blendenbereich 107 der Blende 105 angeordnet und
von diesem begrenzt ist. Das Lichtfenster 115 wird dadurch geschaffen, indem in eine
fensterförmige Ausnehmung im lichtundurchlässigen Blendenbereich 107 eine mit einer
Einlegeplatte aus transparentem Kunststoff verschlossen wird. Der Lichtpfad von den
Abblendlicht- und/oder Fernlichtmodulen kann durch das Lichtfenster 115 und durch
die Projektionslinse nach außen verlaufen. Durch diese Weiterbildung ist es möglich,
die Lichtstrahlen, die durch das Abblendlichtmodul und das Fernlichtmodul erzeugt
werden, auf gezielte Art und Weise zusätzlich zu vermengen und Inhomogenitäten im
Lichtbild einer Fernlichtfunktion zusätzlich zu minimieren. Darüber hinaus ist eine
gezielte Abstrahlung von Lichtstrahlen in Bereiche des Lichtbilds möglich, welche
üblicherweise zur Beleuchtung von Verkehrsschildern von besonderer Bedeutung sind
(sogenanntes "sign light"). Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass der Lichtpfad
durch das Lichtfenster 115 ausschließlich von dem Abblendlichtmodul 101 durch das
Lichtfenster 115 und durch die Abbildungsoptik 101 nach außen verläuft. Dies ist in
Fig. 8 gezeigt, die eine Detailansicht eines Schnitts durch die Blende in Fig. 1 und
Fig. 2 darstellt und den Strahlengang der Lichtstrahlen 114, die vom Abblendlichtmodul
101 emittiert werden, durch das in der Blende 105 angeordnete Lichtfenster 115 ("sign
light") veranschaulicht. Fig. 8a zeigt eine vergrößerte Ansicht der Fig. 8, wobei
zusätzlich der Strahlengang der Lichtstrahlen 117, die vom Fernlichtmodul 102 emittiert
werden, dargestellt ist. Die Lichtstrahlen 117 aus dem Fernlichtmodul werden an der
zur optischen Achse 104 geneigten unteren Grenzfläche
118 des Lichtfensters 115 totalreflektiert (in Fig. 8a sind die totalreflektierten Lichtstrahlen
mit 117* gekennzeichnet). Somit weisen die Lichtstrahlen 117 zum Lot
n auf die Grenzfläche 118 einen Einfallswinkel größer als den Winkel der Totalreflexion
auf. Dadurch wird verhindert, dass Licht aus dem Fernlichtmodul zum Vorfeld in der
Abblendlichtverteilung beiträgt und somit wird die Einhaltung gesetzmäßiger Vorgaben
ermöglicht {USA FMVSS-108 TableXVIII UB2: Meßpunkt [4D,V]mit einer Vorgabe an die
Lichtstärke <12000 cd Maximum Photometric Intensity}. Die notwendige Neigung kann
auch durch eine prismatische Ausgestaltung dieser unteren Grenzfläche 118 erzielt
werden.
[0038] Fig. 9 veranschaulicht zwei beispielhafte alternative Varianten für Dreiecksprismen
einer erfindungsgemäß eingesetzten Blende, nämlich einerseits die Anordnung eines
einzigen großen Dreiecksprismas
210 mit einer Höhe
H und, alternativ dazu, andererseits die Anordnung mehrerer (insgesamt fünf) kleiner
Dreiecksprismen
310. Die Dreiecksprismen 210 bzw. 310 sind jeweils im lichtdurchlässigen Bereich an der
Blendenkante einer erfindungsgemäß eingesetzten Blende angeordnet und in Bezug auf
die Brennfläche bzw. den Brennpunkt F der Abbildungsoptik (z.B. einer Projektionslinse
103 aus Fig. 1 und Fig. 2) in der erfindungsgemäßen Leuchteinheit positioniert. Bezug
nehmend auf die Beschreibung zu den Prismenkörpern 110 weiter oben, umfassen die Dreiecksprismen
210 bzw. 310 jeweils eine erste Prismenfläche
211 bzw.
311, eine zweite Prismenfläche
212 bzw.
312 und eine dritte Prismenfläche
213 bzw.
313. Wie in Fig. 9 gut ersichtlich ist, verläuft die jeweils erste Prismenfläche 211 bzw.
311 der Dreiecksprismen 210 bzw. 310 im Wesentlichen parallel zur optischen Achse
204. Wie aus Fig. 9 gut ersichtlich ist, liegen die zweiten Prismenflächen 312 der
fünf kleinen Dreiecksprismen 310 parallel zur zweiten Prismenfläche 212 des großen
Dreiecksprismas 210; die dritten Prismenflächen 313 der kleinen Dreiecksprismen 310
liegen parallel zur dritten Prismenfläche 213 des großen Dreiecksprismas 210. Die
Blendenkante
206 bzw.
306 wird durch die aus Prismenflächen 211 und 213 bzw. 311 und 313 gebildete Prismenkante
definiert (bei den kleinen Dreiecksprismen 310 durch das äußerste, der Abbildungsoptik
am nächsten gelegene Prisma 310). In Fig. 9 erstreckt sich die Blendenkante 206 bzw.
306 genau bis zum Brennpunkt F der Abbildungsoptik/Projektionslinse.
[0039] Die in Fig. 9 gezeigten kleinen Drecksprismen 310 weisen alle dieselbe Höhe H' auf.
Einem Fachmann auf dem Gebiet wird jedoch einleuchten, dass die Höhen der aneinandergereihten
Prismen stetig ansteigen können. Dies hat den Vorteil, dass ein kleineres, näher beim
Brennpunkt liegendes Dreiecksprisma anteilsmäßig weniger Fernlichtstrahlen abschattet,
welche durch erste Prismenflächen der Dreiecksprismen in die transparente geometrische
Struktur der Blende eintreten. Beispielsweise werden weniger Fernlichtstrahlen an
einer zweiten Prismenfläche eines näher beim Brennpunkt liegenden Prismas mit kleinerer
Höhe totalreflektiert, welche über eine erste Prismenfläche eines Dreiecksprismas
mit größerer Höhe eintreten. Die Zunahme der Höhen der Dreiecksprismen folgt vorteilhafterweise
einem parabelförmigen Kurvenzug.
[0040] Fig. 10 zeigt eine abgewandelte Variante einer Blende
405 für eine erfindungsgemäße Leuchteinheit. Die Blende 405 ist im Wesentlichen wie die
oben beschriebene Blende 105 aufgebaut. Die Blende 405 weist einen im Wesentlichen
flächigen lichtundurchlässigen Blendenbereich
407 und an der Blendenkante 406 im Bereich der Brennfläche einen lichtdurchlässigen Blendenbereich
408 mit einer geometrischen Struktur
409 umfassend zwei Prismenkörper
410 aus einem lichtdurchlässigen Material auf. Die Prismenkörper 410 weisen in Längsrichtung
zwei ineinander übergehende Bereiche
410a und
410b auf, die in der Höhe zueinander versetzt sind und über einen schrägen Übergangsbereich
410c, durch den die optische Achse
404 verläuft, miteinander verbunden sind. Ebenso umfasst auch der lichtundurchlässige
Bereich 407 zwei ineinander übergehende und in der Höhe zueinander versetzte Bereiche
407a und
407b auf, über einen schrägen Übergangsbereich
407c, durch den die optische Achse
404 verläuft, miteinander verbunden sind. Dadurch ist es möglich, einen Asymmetrieanstieg
in der Lichtverteilung zu realisieren. So wie bei den oben beschriebenen Prismenkörpern
110, 210 und 310 umfassen die Prismenkörper 410 eine erste, eine zweite und eine dritte
Prismenfläche (in Fig. 10 aus Platzgründen nicht mit Bezugszeichen versehen), die
zweite Prismenfläche ist dem lichtundurchlässigen Blendenbereich 407 zugewandt und
schließt mit der ersten Prismenfläche einen Innenwinkel α1 ≥ θ ein, und die dritte
Prismenfläche ist von dem lichtundurchlässigen Blendenbereich 407 abgewandt ist und
schließt mit der ersten Prismenfläche einen Innenwinkel α2 ≥ θ ein, wobei θ der Grenzwinkel
der Totalreflexion des lichtdurchlässigen Materials ist, die Innenwinkel α1 und α2
gleich oder unterschiedlich sind, und mit der Maßgabe, dass der Innenwinkel α1 bzw.
der Innenwinkel α2 nicht 45° ist. So wie die Blende 105 kann natürlich auch die Blende
405 mit einem Lichtfenster 115 zur Erzeugung einer "Sign Light"-Funktion versehen
werden.
[0041] Fig. 11 veranschaulicht eine Gradientengestaltung zur Aufweichung der Hell-Dunkel-Grenze
bei einer Abblendlichtverteilung mit Hilfe einer erfindungsgemäß eingesetzten Blende,
die einen Prismenkörper mit gekrümmten Prismenflächen aufweist. Fig. 12 zeigt eine
beispielhafte Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenze in einem zweidimensionalen Winkelraum
anhand der Linien H-H und V-V bei einer Gradientengestaltung gemäß Fig. 11. Ein Vorteil
der Erfindung liegt darin, dass die an der Prismenstruktur totalreflektierten Lichtstrahlen,
die vom Abblendlichtmodul abgestrahlt werden, in leicht unterschiedliche Richtungen
gebrochen werden, so dass ein weicherer Übergang bzw. ein gesetzeskonformer Gradienten-Wert
der Hell-Dunkel-Grenze erzeugt wird, wobei die Hell-Dunkel-Grenze primär durch die
Blendenkante
506 bestimmt ist. Ein Fahrzeuglenker nimmt dann die Lichtverteilung ohne irritierende
Grenzlinie zwischen ausgeleuchteter und dunkler Straßenoberfläche wahr. Somit müssen
keine weiteren Maßnahmen, z.B. eine Mikrostruktur auf der Abbildungsoptik, gesetzt
werden, um eine gewünschte Aufweichung der Hell-Dunkel-Grenze zu bewirken. In der
Fig. 11 ist eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung dargestellt. Bei dieser
Weiterbildung ist eine dritte Prismenfläche
513 eines Prismenkörpers
510 nach innen gekrümmt, wobei die Querschnittsfläche in der Längserstreckung gleichbleibend
ist. Der Prismenkörper 510 ist wie oben beschrieben Bauteil einer erfindungsgemäß
eingesetzten Blende, die hier jedoch nicht näher dargestellt ist. Der Einsatz einer
gekrümmten dritten Prismenfläche 513 (und/ oder einer gekrümmten zweiten Prismenfläche
512) hat den Vorteil, dass damit der Gradient der Hell-Dunkel-Grenze besonders gezielt
eingestellt und positiv beeinflusst werden kann, so dass die Hell-Dunkel-Grenze aufgespalten
und breiter abgebildet wird. Für einen Betrachter bzw. den Fahrzeuglenker ergibt sich
dadurch ein besonders weicher Übergang der Hell-Dunkel-Grenze im Lichtbild. Der Lichtpfad
der vom Abblendlichtmodul emittierten Lichtstrahlen 516 von der gekrümmten dritten
Prismenfläche 513 bis zum Durchtritt durch eine Projektionslinse
503 ist in Fig. 11 anhand von Pfeilen veranschaulicht. Ein beispielhaftes Parallelstrahlbündel
516 erfährt aufgrund unterschiedlicher Flächennormalen auf der gekrümmten dritten
Prismenfläche 513 ein divergierendes Totalreflexionsstrahlenbündel 516'. Durch die
Projektionslinse 503 wird die Divergenz δ aufgrund der unterschiedlichen Brechung
des Lichtverteilung-Strahlenbündels 516" weiter vergrößert. Analoges gilt auch für
Lichtstrahlen, die über eine im Allgemeinen gekrümmte zweite Prismenfläche 512 in
den Prismenkörper 510 eintreten und nach einer Totalreflexion an der im Allgemeinen
planaren ersten Prismenfläche 511 den Prismenkörper 510 über die gekrümmte dritte
Prismenfläche 513 verlassen. An den beiden Prismenflächen 512 und 513 wird Licht nach
dem Snell'schen Brechungsgesetz gebrochen. Aus Fig. 12 ist ersichtlich, dass die Hell-Dunkel-Grenze
HDG, die etwas unterhalb der und parallel zur H-H-Linie verläuft breiter aufgeweitet wird,
wodurch der Gradient abnimmt.
[0042] Die Erfindung kann in beliebiger dem Fachmann bekannter Weise abgeändert werden und
ist nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Auch können einzelne Aspekte
der Erfindung aufgegriffen und weitgehend miteinander kombiniert werden. Wesentlich
sind die der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken, welche in Anbetracht dieser Lehre
durch einen Fachmann in mannigfaltiger Weise ausgeführt werden können und trotzdem
als solche aufrechterhalten bleiben.
1. Leuchteinheit (100) für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere
für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, umfassend:
zumindest ein Abblendlichtmodul (101) zur Erzeugung einer Abblendlicht-Lichtverteilung
größtenteils unterhalb einer im Wesentlichen vor dem Kraftfahrzeug abgebildeten horizontalen
Hell-Dunkel-Grenze,
zumindest ein Fernlichtmodul (102) zur Erzeugung einer Fernlicht-Lichtverteilung größtenteils
oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze,
eine dem Abblendlichtmodul (101) und dem Fernlichtmodul (102) in optischer Strahlrichtung
zur Erzeugung einer Gesamtlichtverteilung der Lichtmodule nachgeschaltete Abbildungsoptik
(103, 503) mit einer optischen Achse (104, 204, 404, 504) und einer im Wesentlichen
normal zur optischen Achse (104, 204, 404, 504) orientierten Brennfläche (116), und
eine Blende (105,405), die eine Blendenkante (106, 206, 306, 506) aufweist und sich
zur Erzeugung der horizontalen Hell-Dunkelgrenze in einem durch die Leuchteinheit
(100) erzeugten Lichtbild im Wesentlichen bis zur Brennfläche (116) der Abbildungsoptik
(103, 503) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Blende (105, 405) einen im Wesentlichen flächigen lichtundurchlässigen Blendenbereich
(107, 407) und an der Blendenkante (106, 206, 306, 506) im Bereich der Brennfläche
(116) einen lichtdurchlässigen Blendenbereich (108, 408) mit einer geometrischen Struktur
(109, 409) aus einem lichtdurchlässigen Material aufweist, wobei die geometrische
Struktur (109, 409) zumindest einen Prismenkörper (110, 210, 310, 410, 510) mit einer
im Wesentlichen dreieckigen Querschnittsfläche umfasst, der zumindest eine Prismenkörper
(110, 210, 310, 410, 510) längserstreckt ist und die Längserstreckung im Wesentlichen
quer zur optischen Achse (104, 204, 404, 504) verläuft, der zumindest eine Prismenkörper
(110, 210, 310, 410, 510) eine erste, eine zweite und eine dritte Prismenfläche aufweist,
wobei die erste Prismenfläche (111, 211, 311, 511) im Wesentlichen mit dem flächigen
lichtundurchlässigen Blendenbereich (107,407) fluchtet, die zweite Prismenfläche (112,
212, 312, 512) dem lichtundurchlässigen Blendenbereich (107, 407) zugewandt ist und
mit der ersten Prismenfläche (111, 211, 311) einen Innenwinkel α1 ≥ θ einschließt,
und die dritte Prismenfläche (113, 213, 313, 513) von dem lichtundurchlässigen Blendenbereich
(107, 407) abgewandt ist und mit der ersten Prismenfläche (111, 211, 311) einen Innenwinkel
α2 ≥ θ einschließt, wobei θ der Grenzwinkel der Totalreflexion des lichtdurchlässigen
Materials ist, die Innenwinkel α1 und α2 gleich oder unterschiedlich sind, und mit
der Maßgabe, dass der Innenwinkel α1 bzw. der Innenwinkel α2 nicht 45° ist.
2. Leuchteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Struktur (109, 409) zumindest zwei in optischer Strahlrichtung hintereinander
angeordnete Prismenkörper (110, 310,410) umfasst, deren erste Prismenflächen (111,
311) längs aneinander angrenzen und miteinander fluchten.
3. Leuchteinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Struktur (109,409) aus genau zwei in optischer Strahlrichtung hintereinander
angeordneten Prismenkörpern (110, 410) gebildet ist, deren erste Prismenflächen (111)
längs aneinander angrenzen und miteinander fluchten.
4. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Prismenkörper (410) in Längsrichtung zwei ineinander übergehende
Bereiche (410a, 410b) aufweist, die in der Höhe zueinander versetzt sind und über
einen, vorzugsweise schrägen, Übergangsbereich (410c), durch den die optische Achse
(404) verläuft, miteinander verbunden sind.
5. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende einstückig aus dem lichtdurchlässigen Material gefertigt ist und der lichtundurchlässige
Blendenbereich bedampft, insbesondere metallbedampft, oder verspiegelt ist.
6. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der lichtundurchlässige Blendenbereich aus einem lichtundurchlässigen Material gefertigt
ist und der lichtdurchlässige, die geometrische Struktur umfassende Blendenbereich
ein Einlegeteil aus dem lichtdurchlässigen Material ist, oder die Blende ist mittels
eines Mehrkomponenten-Spritzgießverfahrens unter Verwendung lichtdurchlässiger und
lichtundurchlässiger Kunststoffmaterialien hergestellt.
7. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das lichtdurchlässige Material Kunststoff oder Glas ist.
8. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und/oder dritte Prismenfläche (112, 113, 212, 213, 312, 313) im Wesentlichen
planar ist.
9. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und/oder dritte Prismenfläche (512, 513) gekrümmt ist, vorzugsweise ist
die dritte Prismenfläche (513) nach innen gekrümmt.
10. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Abblendlichtmodul (101) und das zumindest eine Fernlichtmodul
(102) jeweils zumindest eine Lichtquelle umfassen, wobei jeder Lichtquelle in optischer
Strahlrichtung ein Kollimator zugeordnet ist und der Kollimator dazu eingerichtet
ist, den Abstrahlwinkel der von der Lichtquelle erzeugten Lichtstrahlen zu verkleinern.
11. Leuchteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (101) zumindest ein Lichtfenster (115) aufweist, wobei zumindest ein Lichtpfad
von den Abblendlicht- und oder Fernlichtmodulen (101, 102) durch das zumindest eine
Lichtfenster (115) und durch die Abbildungsoptik (103) nach außen verläuft.
12. Leuchteinheit nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Lichtpfad durch das zumindest eine Lichtfenster (115) ausschließlich
von dem Abblendlichtmodul (101) durch das zumindest eine Lichtfenster (115) und durch
die Abbildungsoptik (103) nach außen verläuft.
13. Leuchteinheit nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Lichtfenster (115) im lichtundurchlässigen Blendenbereich (107)
der Blende (105) angeordnet und von diesem begrenzt wird, wobei das Lichtfenster (107)
als Ausnehmung im lichtundurchlässigen Blendenbereich der Blende ausgebildet ist oder
aus einem lichtdurchlässigen Material besteht.
14. Kraftfahrzeugscheinwerfer mit zumindest einer Leuchteinheit (100) nach einem der Ansprüche
1 bis 13.
15. Kraftfahrzeug umfassend zumindest eine Leuchteinheit (100) nach einem der Ansprüche
1 bis 13 und/oder einen Kraftfahrzeugscheinwerfer nach Anspruch 14.