[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage mit einem in einem Aufzugschacht
verfahrbaren Fahrkorb, wobei ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches ein erstes
fahrkorbseitiges Ende und ein zweites Ende aufweist, wobei das erste Ende des Verbindungsmittels
an einer an dem Fahrkorb vorgesehenen Aufhängung befestigt ist
Stand der Technik
[0002] In herkömmlichen Aufzuganlagen mit einem in einem Aufzugschacht verfahrbaren Fahrkorb
wird der Fahrkorb über ein Tragemittel, z. B. wenigstens ein Tragseil oder wenigstens
einen Tragriemen, welches bzw. welcher Tragriemen über eine Treibscheibe und Umlenkrollen
geführt wird und mit einem Gegengewicht verbunden ist, geführt. Fahrkorb und Gegengewicht
sind entlang jeweiliger Führungen in dem Aufzugsschacht verfahrbar. Der Fahrkorb ist
mit Führungsrollen ausgebildet, welche mit der Fahrkorbführung zusammenwirken.
[0003] Zudem ist ein Verbindungsmittel mit dem Fahrkorb verbunden. Bei dem Verbindungsmittel
kann es sich beispielsweise um ein Hängekabel oder um ein Tragseilgewichtskompensationsmittel
handeln. Ein Tragseilgewichtskompensationsmittel ist beispielsweise eine Unterkette
(balance chain), ein Unterriemen, ein Unterband oder ein Unterkabel. Mittels eines
Hängekabels wird der Fahrkorb mit z.B. elektrischer Energie versorgt. Zudem können
über das Hängekabel Daten zwischen dem Fahrkorb und einer externen Rechen- bzw. Steuereinheit
ausgetauscht werden. Mittels eines Tragseilgewichtskompensationsmittel, das den Fahrkorb
mit dem Gegengewicht verbindet, wird die wechselnde Belastung durch die Gewichtskraft
des Tragseiles bei wechselnder Fahrkorbposition kompensiert.
[0004] Sowohl Hängekabel als auch Tragseilgewichtskompensationsmittel als Verbindungsmittel
werden typischerweise an der Unterseite des Fahrkorbs befestigt. Somit wirkt zusätzlich
die Gewichtskraft des Verbindungsmittels auf den Fahrkorb, was zu ungleichmäßigen
Belastungen der Führungsrollen des Fahrkorbs führen kann.
[0005] Das Hängekabel wird typischerweise einerseits an der Unterseite des Fahrkorbs befestigt
und andererseits an oder in dem Aufzugschacht. Dagegen wird das Tragseilgewichtskompensationsmittel
typischerweise einerseits an der Unterseite des Fahrkorbs befestigt und andererseits
an dem Gegengewicht. Das Tragseilgewichtskompensationsmittel kann jedoch auch auf
der anderen Seite an oder in dem Aufzugschacht befestigt sein.
[0006] Zudem wirkt das Verbindungsmittel z.B. aufgrund des einzuhaltenden Biegeradius des
Verbindungsmittels zumeist dezentral, also nicht auf den mittleren Bereich bzw. den
Schwerpunkt des Fahrkorbs. Somit entsteht eine ungleichmäßige Kraft-und Momentenverteilung
auf die Führungsrollen des Fahrkorbs, abhängig von der Position des Fahrkorbs im Aufzugschacht.
[0007] Zur Gewährleistung guter Fahreigenschaften und eines hohen Fahrkomforts muss der
Fahrkorb präzise ausbalanciert sein. Daher kann zur Kompensation dieser unterschiedlichen
Kraftverteilung aufgrund des Verbindungsmittels eine Ausgleichsmasse an dem Fahrkorb
befestigt werden. Hierdurch kann z.B. ein Drehmoment, welches das Verbindungsmittels
auf die Führungsrollen des Fahrkorbs ausübt, kompensiert werden und die Belastung
der Führungsrollen verringert werden.
[0008] Eine derartige Kompensation mittels Ausgleichsmasse ist jedoch nur in einer bestimmten
Position des Fahrkorbs, zumeist in der Mitte des Aufzugschachts, optimal. In den übrigen
Positionen kommt es nach wie vor zu einer ungleichmäßigen Kräfteverteilung auf die
Führungsrollen.
[0009] In der obersten und der untersten Position des Fahrkorbs im Aufzugschacht kommt es
zu den größten Belastungen der Führungsrollen durch die von dem Verbindungsmittel
verursachten ungleichmäßigen Kräfte und Momente. Insbesondere in der höchsten Position
wirkt dabei die komplette Gewichtskraft des Verbindungsmittels auf den Fahrkorb und
hierdurch letztendlich eine unerwünschte Kraft auf die Führungsrollen. In der niedrigsten
Position ist durch die Ausgleichsmasse ebenso eine Kraft vorhanden, die zu einem Drehmoment
und letztendlich zu einer unerwünschten Kraft auf die Führungsrollen führt.
[0010] Alternativ kann auch durch Verwendung von zwei Verbindungsmitteln auf gegenüberliegenden
Seiten des Fahrkorbs eine symmetrische Kraft auf den Fahrkorb erreicht werden. Dies
ist jedoch mit hohen Kosten verbunden und auch oftmals aus Platzgründen nicht möglich.
Dokument
US 5 437 347 offenbart eine Aufzuganlage mit einem Fahrkorb, wobei der Fahrkorb über ein Tragseil
mit einem Gegengewicht verbunden ist. An dem Fahrkorb ist eine Aufhängung angeordnet.
Die Aufzuganlage weist auch ein Verbindungsmittel auf, welches mit einem ersten Ende
an der an dem Fahrkorb vorgesehenen Aufhängung befestigt ist.
[0011] Es ist daher wünschenswert, eine Möglichkeit bereitzustellen, um Belastungen, die
das Verbindungsmittel eines Fahrkorbs auf die Führungsrollen des Fahrkorbs ausübt,
effektiv zu minimieren.
Offenbarung der Erfindung
[0012] Es wird eine Aufzuganlage mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.
[0013] Die erfindungsgemäße Aufzuganlage weist wenigstens einen in einem Aufzugschacht verfahrbaren
Fahrkorb auf, wobei ein Verbindungsmittel mit dem Fahrkorb verbunden ist und ein erstes,
fahrkorbseitiges Ende des Verbindungsmittels an einer an dem Fahrkorb vorgesehenen
Aufhängung befestigt ist. Das zweite Ende des Verbindungsmittels ist beispielsweise
in oder an dem Aufzugschacht befestigt ist. Alternativ ist das zweite Ende des Verbindungsmittels
an dem Gegengewicht befestigt.
[0014] Die erfindungsgemäße Aufzuganlage umfasst weiterhin ein Zusatzseil, wobei das Zusatzseil
derart an der Aufhängung befestigt ist, dass dadurch eine Kraft auf die Aufhängung
ausgeübt wird, die einer durch das Verbindungsmittel auf die Aufhängung wirkenden
Gewichtskraft entgegenwirkt.
[0015] Der Fahrkorb ist dabei insbesondere über ein Tragseil mit einem Gegengewicht verbunden.
Das Tragseil wird insbesondere über zumindest eine Treibscheibe und/oder Umlenkrollen
bzw. Ableitrollen geführt.
[0016] Das Verbindungsmittel ist bevorzugt ein Hängekabel. Das Hängekabel dient insbesondere
zur Energieversorgung des Fahrkorbs. Weiterhin besitzt das Hängekabel insbesondere
Funktionen eines Datenkabels. Mittels des Hängekabels werden somit insbesondere Daten
an den Fahrkorb bzw. von dem Fahrkorb gesendet und der Fahrkorb kann über das Hängekabel
gesteuert werden. Das Hängekabel umfasst dabei insbesondere mehrere Einzelleitungen,
welche zu dem Hängekabel zusammengefasst sind.
[0017] Alternativ ist das Verbindungsmittel ein Tragseilgewichtskompensationsmittel. Das
Tragseilgewichtskompensationsmittel dient dazu, die Massen der Tragmittel auszugleichen.
Insbesondere bei hohen Förderhöhen verändert sich die Gewichtskraft, die auf Treibscheibe
und/oder Umlenkrollen bzw. Ablenkrollen wirkt, in Abhängigkeit der Fahrkorbposition.
Sobald der Fahrkorb in einer unteren Position ist, befinden sich die Tragmittel im
Wesentlichen auf der Fahrkorbseite. Ist der Fahrkorb dagegen am oberen Ende des Schachtes,
dann befinden sich die Tragmittel im Wesentlichen auf der Seite des Gegengewichtes.
Diese Veränderung führt dazu, dass die Belastung auf die Treibscheibe und die Rollen
variiert. Man kompensiert diese Variation typischerweise durch ein Tragseilgewichtskompensationsmittel,
das den Fahrkorb mit dem Gegengewicht verbindet. Das Tragseilgewichtskompensationsmittel
wechselt nun ebenfalls in Abhängigkeit der Fahrkorbposition zwischen der Fahrkorbseite
und der Gegengewichtseite und kompensiert auf diese Weise die Variation durch die
Gewichtskraft des Tragmittels.
[0018] Die Erfindung eignet sich dabei für Aufzuganlagen mit nur einem Fahrkorb genauso
wie für Aufzuganlagen mit mehreren Fahrkörben, insbesondere mehreren Fahrkörben innerhalb
eines Aufzugschachtes.
Vorteile der Erfindung
[0019] Das erste Ende des Verbindungsmittels wird nicht direkt an dem Fahrkorb befestigt,
sondern an einer an diesem ausgebildeten Aufhängung. Insbesondere ist die Aufhängung
zumindest teilweise von dem Fahrkorb entkoppelt.
[0020] Bei einer Variante ist das Verbindungsmittel ein Hängekabel. Hierbei ist die Aufhängung
insbesondere derart ausgestaltet, dass das Hängekabel bzw. die Einzelleitungen des
Hängekabels in den Fahrkorb geführt werden. Das Hängekabel bzw. die Einzelleitungen
sind in dem Fahrkorb und/oder schachtseitig insbesondere mit entsprechenden Bauelementen,
beispielsweise Steuergeräten, verbunden. Somit wird die Energieversorgung bzw. Datenübertragung
mittels des Hängekabels gewährleistet. Ein zweites Ende des Hängekabels wird auf herkömmliche
Weise in dem Aufzugschacht befestigt, insbesondere an einer Wand oder der Decke des
Aufzugschachts. Es bietet sich insbesondere an, das erste Ende des Hängekabels an
der Wand in der Mitte der vertikalen Ausdehnung des Aufzugschachts zu befestigen.
[0021] Das Verbindungsmittel übt aufgrund seiner Masse eine Gewichtskraft auf die Aufhängung
aus. Diese Gewichtskraft des Verbindungsmittels greift dabei in vertikaler Richtung
nach unten an der Aufhängung an. Erfindungsgemäß greift an der Aufhängung eine Trageinrichtung
an, welche eine Kraft auf die Aufhängung ausübt, welche der Gewichtskraft des Verbindungsmittels
entgegengesetzt ist. Die durch die Trageinrichtung auf die Aufhängung wirkende Kraft
wird im Folgenden auch als Zusatzkraft bezeichnet. Die Gewichtskraft des Verbindungsmittels
und die Zusatzkraft sind dabei insbesondere im Kräftegleichgewicht. Insbesondere sind
dabei eine Richtung der Gewichtskraft und der Zusatzkraft einander entgegengesetzt.
Insbesondere sind die Beträge der Gewichtskraft und der Zusatzkraft identisch.
[0022] Die Trageinrichtung dient zur Kompensation der Gewichtskraft des Verbindungsmittels.
Durch die Trageinrichtung wird die Gewichtskraft des Verbindungsmittels aufgenommen.
Ein etwaiges Drehmoment, welches ein Verbindungsmittel ohne eine derartige Trageinrichtung
auf einen Fahrkorb ausüben könnte, wird eliminiert. Somit wird insbesondere verhindert,
dass eine ungleichmäßige Kräfteverteilung und/oder Momentenverteilung auf eine Führung
und/oder Führungsrollen des Fahrkorbs ausgeübt wird. Eine ungleichmäßige Belastung
der Führungsrollen durch das Verbindungsmittel wird somit effektiv kompensiert. Diese
Kompensation der Gewichtskraft des Verbindungsmittels ist dabei nicht nur in einer
bestimmten Position des Fahrkorbs in dem Aufzugschacht optimal, sondern in jeder möglichen
Position des Fahrkorbs in dem Aufzugschacht. Dadurch wird z.B. die Lebensdauer der
Führungsrollen erhöht und Reparatur- bzw. Instandhaltungskosten werden reduziert.
Weiterhin wird gewährleistet, dass der Fahrkorb in jeder möglichen Position im Aufzugschacht
präzise ausbalanciert ist, was Fahreigenschaften und Fahrkomfort erhöht.
[0023] Zweckmäßigerweise liegt die Trageinrichtung wenigstens teilweise außerhalb oder vollständig
außerhalb der vertikalen Projektion des Fahrkorbs. Mit dieser Maßnahme kann die Unterseite
des Fahrkorbs im Wesentlichen frei von Einrichtungen zur Befestigung des Verbindungsmittels
gehalten werden.
[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Aufzuganlage weist die
Trageinrichtung ein Zusatzseil, eine oder mehrere Umlenkrollen und ein Gegengewicht
auf, wobei das zweite Ende des Zusatzseils an dem Gegengewicht befestigt ist. Das
Zusatzseil wird dabei über die Umlenkrolle(n) geführt. Anschaulich gesprochen nimmt
das Gegengewicht dabei die Gewichtskraft des Verbindungsmittels auf. Das Zusatzseil
wird somit durch das Verbindungsmittel gespannt. Über das Zusatzseil wird die Gewichtskraft
des Verbindungsmittels auf das Gegengewicht übertragen. Insbesondere kann als Gegengewicht
ein ohnehin bereits vorhandenes Gegengewicht des Fahrkorbs für die Kompensation der
Gewichtskraft des Verbindungsmittels genutzt werden. Hierdurch kann das Zusatzseil
auch in platzsparender Weise in dem Aufzugsschacht untergebracht werden. Die Umlenkrolle
der Trageinrichtung ist vorzugsweise in einem Maschinenraum und/oder im Schachtkopf
des Aufzugschachts befestigt. Das Zusatzseil kann auch aus mehreren Seilen bestehen
oder in Form eines Riemens ausgeführt sein.
[0025] Besonders bevorzugt ist, dass die Aufhängung bezüglich des Fahrkorbs beweglich, insbesondere
vertikal beweglich, ausgebildet ist. Durch ein somit zur Verfügung gestelltes Spiel
für die Aufhängung bezüglich des Fahrkorbs ist eine Entkopplung des Verbindungsmittels
von dem Fahrkorb realisierbar. Unterschiedliche Dehnungsbelastungen während des Betriebes
zwischen Tragseil des Fahrkorbs und Zusatzseil können somit ausgeglichen werden.
[0026] Das Verbindungsmittel ist somit vollständig von dem Fahrkorb entkoppelbar, so dass
eine Führung, insbesondere Führungsrollen des Fahrkorbs, nicht belastet werden. Der
Fahrkorb ist hierbei über das Tragseil und die Treibscheibe bzw. eine oder mehrere
Umlenkrollen mit dem Gegenwicht verbunden. Auf analoge Weise ist das Gegengewicht
mit dem Verbindungsmittel verbunden. Somit wird gewährleistet, dass keine zusätzliche
Belastung auf die Führungsrollen des Fahrkorbs wirkt.
[0027] Vorzugsweise ist eine Spannmasse vorgesehen. Diese Spannmasse kann bevorzugt an einem
Befestigungselement oder einem Schlitten der Aufhängung angebracht sein. Durch die
Spannmasse wird das Zusatzseil stets optimal gespannt. Das Zusatzseil wird zwar auch
durch das Verbindungsmittel bzw. durch die Gewichtskraft des Verbindungsmittels (zumindest
teilweise) gespannt, allerdings ist diese Spannung des Zusatzseils durch das Verbindungsmittel
umso geringer, je niedriger die Position des Fahrkorbs in dem Aufzugschacht ist. Befindet
sich der Fahrkorb in der untersten Position, wirkt eine entsprechend kleine Gewichtskraft
des Verbindungsmittels auf das Zusatzseil. In der niedrigsten Position des Fahrkorbs
wird das Zusatzseil durch das Verbindungsmittel somit gar nicht oder nur sehr wenig
gespannt. Durch die Spannmasse wird gewährleistet, dass das Zusatzseil stets unter
einer für einen einwandfreien Betrieb erforderlichen Spannung steht.
[0028] Bevorzugt ist das Zusatzseil in einem Seilaufhängungsverhältnis von 1:1 an dem Gegengewicht
befestigt. Hierdurch werden Fahrgeräusche und Schwingungen des Fahrkorbes sowie Geräusche
der Umlenkrolle(n) und des Zusatzseils auch bei vergleichsweise hohen Geschwindigkeiten
im Fahrkorb gering gehalten. Es sei angemerkt, dass auch 2:1 Aufhängungen im beschriebenen
Zusammenhang einsetzbar sind.
[0029] Vorzugsweise ist das Zusatzseil aus Kohlefasern ausgebildet. Auch eine Ausbildung
als Kunststoffseil oder Metallseil (insbesondere Stahlseil) ist in vorteilhafter Weise
möglich. Auch eine Ausführung als Riemen ist möglich. Insbesondere ist das Zusatzseil
aus einem festen, widerstandsfähigen und reissfesten aber dennoch dehnbaren Material
ausgebildet. Das Zusatzseil muss derart ausgestaltet sein, dass es die Gewichtskraft
des kompletten Verbindungsmittels kompensieren kann, insbesondere wenn sich der Fahrkorb
in der höchsten Position befindet. Dabei kommt es zu einem großen Unterschied in der
Belastung des Zusatzseils durch das Verbindungsmittel zwischen der höchsten und niedrigsten
Position des Fahrkorbs. Dieser Unterschied führt insbesondere zu einer Dehnung des
Zusatzseils. Kohlefasern bieten sich besonders an, um diesen Belastungen standzuhalten.
[0030] Zweckmäßigerweise weist der wenigstens eine Fahrkorb eine Führungseinrichtung auf,
an der der Fahrkorb im Aufzugschacht verfahrbar ist. Besonders bevorzugt sind in diesem
Zusammenhang Linearführungen, insbesondere Gleitführungen, magnetische Führungen,
Luftführungen usw.
[0031] Besonders bevorzugt ist, dass der Fahrkorb mit einer Anzahl von Führungsrollen ausgebildet
ist, welche mit einer im Schacht vorgesehenen Fahrkorbführung, welche insbesondere
eine Anzahl von Fahrkorbschienen aufweist, zusammenwirken. Dadurch, dass erfindungsgemäß
ungleichmäßige Kräfte und Momente auf die Fahrkorbführung bzw. die Führungsrollen
vermieden werden können, können derartige Führungsrollen aus besonders weichen Werkstoffen,
z.B. Kunststoffen oder Gummi hergestellt werden, wodurch sich der Fahrkomfort einer
Aufzuganlage verbessern lässt. In diesem Zusammenhang sind auch Metallrollen mit einer
Ummantellung aus weichem Kunststoff als Führungsrollen denkbar.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Aufhängung zur Bereitstellung
der erwähnten Beweglichkeit bezüglich des Fahrkorbs einen vertikal verfahrbaren Schlitten
oder wenigstens ein Gelenk außerhalb oder teilweise außerhalb der Fahrkorbprojektion
auf. Es sind auch andere vertikal bewegliche Elemente denkbar. Beispielhaft seien
an einer Fahrkorbwand vorgesehene Schwenkmechanismen oder Gelenkmechanismen erwähnt.
[0033] Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung weist die Aufhängung hierzu einen drehbar
gelagerten Hebel auf, welcher insbesondere an der Unterseite oder Oberseite des Fahrkorbs
(also innerhalb der Fahrkorbprojektion) schwenkbar gelagert ist, und sich aus der
Fahrkorbprojektion heraus in einen Bereich neben der Fahrkorbprojektion erstreckt.
[0034] Diese beiden bevorzugten Ausgestaltungen stellen in konstruktiv einfacher Weise ein
gewünschtes vertikales Spiel zwischen der Aufhängung und dem Fahrkorb zur Verfügung,
sodass wechselnde Gewichtskräfte aufgrund des Verbindungsmittels in Abhängigkeit von
der Fahrkorbposition kompensiert werden können. Unterschiedliches Dehnungsverhalten
von Tragseil und Zusatzseil wird hierdurch ebenso wirksam kompensiert.
[0035] Diese bevorzugten Ausgestaltungen werden nachfolgend unter Bezug auf die Figuren
detailliert erläutert.
[0036] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnung.
[0037] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0038] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
Figurenbeschreibung
[0039]
- Figur 1a
- zeigt anhand einer schematischen Darstellung eine Aufzugsanlage aus dem Stand der
Technik
- Figur 1
- zeigt schematisch eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage.
- Figur 2
- zeigt schematisch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage.
- Figur 3
- zeigt schematisch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage
mit einer Unterkette als Tragseilgewichtskompensationsmittel
- Figur 4
- zeigt schematisch eine weitere bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage
mit einem Hängekabel und einer Unterkette als Tragseilgewichtskompensationsmittel
[0040] Figur 1a zeigt eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage 100. Hierbei ist
ein Fahrkorb 10 an einem Tragseil 20 aufgehängt. Der Fahrkorb ist innerhalb des nur
schematisch angedeuteten Aufzugschachtes 12 verfahrbar. Der Fahrkorb 10 weist Fahrkorbwände,
von denen eine mit 10a bezeichnet ist, und eine Fahrkorbunterseite 10b auf. Ein mittiger
Bereich der Unterseite 10b bzw. des Fahrkorbbodens, welcher dem Schwerpunkt des Fahrkorbs
entspricht, ist mit 10s bezeichnet. Das Tragseil 20 wird über eine Treibscheibe 25
(sowie ggf. nicht in einzelnen dargestellten Umlenkrollen) geführt und ist mit einem
Gegengewicht 30 verbunden. Die Treibscheibe 25 ist dabei schematisch dargestellt und
kann auch mehrere einzelne Rollen umfassen. Der Fahrkorb ist mit Führungsrollen 56
ausgebildet, welche entlang einer Fahrkorbführung 57, welche beispielsweise
[0041] Schienen 57a, 57b aufweist, verfahrbar sind. Die Führungsrollen 56 können erfindungsgemäß
aus einem sehr weichen Material hergestellt sein, oder auch eine Ummantelung aus einem
sehr weichen Material, beispielsweise einem geeigneten Kunststoff, aufweisen.
[0042] An der Fahrkorbunterseite 10b ist ein Verbindungsmittel 11 vorgesehen ist. Das erste
fahrkorbseitige Ende des Verbindungsmittels 11 ist dabei am Fahrkorb 10 angeordnet.
Das zweite Ende des Verbindungsmittels kann entweder am Gegengewicht 30 angeordnet
sein (nicht dargestellt) oder am Schacht 12. Bei dem Verbindungsmittel kann es sich
um ein Hängekabel handeln oder um eine Unterkette. Falls es sich bei dem Verbindungsmittel
um ein Hängekabel handelt ist das zweite Ende typischerweise mit dem Schacht 12 verbunden.
Falls es sich dagegen bei dem Verbindungsmittel 11 um eine Unterkette handelt, ist
das zweite Ende typischerweise mit dem Gegengewicht 30 verbunden. In beiden Fällen
tritt das Problem auf, dass je nach Position des Fahrkorbs 10 ein unterschiedlicher
Anteil der Gewichtskraft des Verbindungsmittels 11 auf den Fahrkorb wirkt. Je höher
der Fahrkorb 10 im Schacht ist, desto höher ist der Anteil der Gewichtskraft des Verbindungsmittels
11, der auf den Fahrkorb wirkt. Aufgrund des erforderlichen Biegeradius des Verbindungsmittels
11 ist das erste Ende des Verbindungsmittels zumeist dezentral angeordnet und damit
nicht im Schwerpunkt 10s des Fahrkorbbodens. Somit ergibt sich eine ungleichmäßige
Kraft- und Momentenverteilung auf die Führungsrollen 56 abhängig von der Position
des Fahrkorbs im Aufzugschacht 10.
[0043] In Figur 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage
schematisch dargestellt und mit 100 bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform ist das
Verbindungsmittel als ein Hängekabel 11a ausgebildet.
[0044] Ein Fahrkorb 10 ist an einem Tragseil 20 aufgehängt. Der Fahrkorb 10 weist Fahrzeugwände,
von denen eine mit 10a bezeichnet ist, und eine Fahrkorbunterseite 10b auf. Ein mittiger
Bereich der Unterseite 10b bzw. des Fahrkorbbodens, welcher dem Schwerpunkt des Fahrkorbs
entspricht, ist mit 10s bezeichnet. Das Tragseil 20 wird über eine Treibscheibe 25
(sowie ggf. nicht in einzelnen dargestellten Umlenk- oder Umlenkrollen) geführt und
ist mit einem Gegengewicht 30 verbunden. Die Treibscheibe 25 ist dabei schematisch
dargestellt und kann auch mehrere einzelne Rollen umfassen. Der Fahrkorb ist mit Führungsrollen
56 ausgebildet, welche entlang einer Fahrkorbführung 57, welche beispielsweise Schienen
57a, 57b aufweist, verfahrbar sind. Die Führungsrollen 56 können erfindungsgemäß aus
einem sehr weichen Material hergestellt sein, oder auch eine Ummantelung aus einem
sehr weichen Material, beispielsweise einem geeigneten Kunststoff, aufweisen.
[0045] Ein Hängekabel 11a dient zur Versorgung des Fahrkorbs 10 mit elektrischer Energie,
sowie zum Datenaustausch. Ein erstes Ende des Hängekabels 11a ist in dem Aufzugschacht
befestigt. Der Aufzugschacht ist dabei der Übersichtlichkeit halber nur schematisch
durch Bezugszeichen 12 angedeutet. Insbesondere ist das Hängekabel 11a an einer Wand
des Aufzugschachts 12 befestigt. Das andere Ende des Hängekabels 11a ist mechanisch
nicht direkt an dem Fahrkorb 10 befestigt, sondern mit einer Aufhängung 50 verbunden,
welche an dem Fahrkorb 10 ausgebildet ist.
[0046] Die Aufhängung 50 ist in Figur 1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ausgebildet. Die Aufhängung 50 umfasst dabei einen am Fahrkorb 10 in einer
Führung vertikal verfahrbaren Schlitten 51a sowie ein an diesem ausgebildetes Befestigungselement
52a. Es sei angemerkt, dass auch andere Elemente verwendbar sind, welche eine vertikale
Beweglichkeit zur Verfügung stellen. Beispielsweise könnte ein an der Wand des Fahrkorbs
anstelle des Schlittens 51a vorgesehener verschwenkbarer Hebel vorgesehen sein. Das
Hängekabel 11a ist an dem Befestigungselement 52a befestigt bzw. aufgehängt. Das Befestigungselement
52a ist dabei aufgrund der vertikalen Verfahrbarkeit des Schlittens 51a von dem Fahrkorb
10 vertikal kraftentkoppelt. Der vertikal verfahrbare Schlitten 51a dient ferner zur
horizontalen Führung des Hängekabels 11a. Über die Aufhängung 50 wird das Hängekabel
11a fixiert und so die Versorgung des Fahrkorbs 10 mit elektrischer Energie und der
Datenaustausch gewährleistet.
[0047] An dem Befestigungselement 52a ist weiterhin ein Zusatzseil 40 befestigt. Das Zusatzseil
40 dient zur Kompensation der Gewichtskraft des Hängekabels 11a. Die Gewichtskraft
des Hängekabels 11a wirkt, am Beispiel von Figur 1 betrachtet, in vertikale Richtung
nach unten an der Aufhängung 50. Das Zusatzseil 40 wird nun derart an der Aufhängung
50 und in dem Aufzugschacht befestigt, dass an der Aufhängung 50 eine Kraft der Gewichtskraft
des Hängekabels 11a entgegenwirkt, wie im Folgenden erläutert werden soll. Diese Kraft
soll also auf die Aufhängung in vertikaler Richtung nach oben wirken.
[0048] Das Zusatzseil 40 ist über wenigstens eine Umlenkrolle 45 geführt. Es können auch
mehrere Umlenkrollen 45 für das Zusatzseil vorgesehen sein. Insbesondere sind hier
typischerweise zwei Umlenkrollen 45 vorgesehen. Weiter ist das Zusatzseil 40 an dem
Gegengewicht 30 befestigt. Die Umlenkrolle (und/oder die Treibscheibe 25) ist bzw.
sind bevorzugt im Maschinenraum 13 oder auch im Schachtkopf befestigt, in Figur 1
angedeutet durch das Bezugszeichen 60. Es ist gleichfalls möglich, die Umlenkrolle
45 und/oder die Treibscheibe 25 in einem Maschinenraum im Schachtkopf vorzusehen.
Das Zusatzseil 40 wird bevorzugt in einem Seilaufhängungsverhältnis 1:1 an das Gegengewicht
30 geführt. Auch 2:1 Aufhängungen sind denkbar.
[0049] Das Zusatzseil 40 bzw. das Gegengewicht 30 kompensiert die Gewichtskraft des Hängekabels
11a. Die Gewichtskraft des Hängekabels 11a wird somit von dem Fahrkorb 10, entkoppelt.
Vorzugsweise ist der vertikal verfahrbare Schlitten 51a in einer Lagerführung, einer
Gleitführung oder einem Spindelrollenlager am Fahrkorb 10 verfahrbar ausgebildet.
Im Falle eines Hebels zur Bereitstellung der vertikalen Verfahrbarkeit ist ein an
der Fahrkorbwand vorgesehenes Drehgelenk vorteilhaft einsetzbar. Durch die Ausbildung
der Aufhängung 50 mit dem vertikal verfahrbaren Schlitten 51a und dem Befestigungselement
52a wird gewährleistet, dass keine in vertikale Richtung wirkende Kraft auf den Fahrkorb
10 eingeleitet wird und als Folge hieraus kein resultierendes Drehmoment eine Kraft
auf die Führungsrollen 56 erzeugt.
[0050] Durch die Gewichtskraft des Hängekabels 11a, welche auf das Zusatzseil 40 wirkt,
wird das Zusatzseil 40 gespannt. Es kann zusätzlich auch eine Spannmasse 55 an dem
Befestigungselement 52a befestigt sein. Durch die Spannmasse 55 wird sichergestellt,
dass das Zusatzseil 40 in jeder Position des Fahrkorbs 10 in dem Aufzugschacht 12
optimal gespannt ist.
[0051] In Figur 2 ist eine Aufzugsanlange 100 analog zu Figur 1 dargestellt. Gleiche Bezugszeichen
beziehen sich dabei auf gleiche oder gleichartige Elemente und werden nicht erneut
erklärt.
[0052] In Figur 2 ist eine Aufhängung 50 gemäß der zweiten bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung dargestellt. Die Aufhängung 50 weist einen an der Unterseite des Fahrkorbs
10 drehbar gelagerten Hebel 51b sowie eine Aufhängung 52b auf. Das Hängekabel 11a
ist an der Aufhängung 52b befestigt bzw. aufgehängt. An einem Ende 53 des drehbar
gelagerten Hebels 51b ist das Zusatzseil 40 befestigt. Auch in dieser Ausgestaltung
kann eine Spannmasse 55 vorgesehen sein, welche bevorzugt an dem drehbar gelagerten
Hebel, insbesondere an dessen Ende 53, ausgebildet ist.
[0053] Bevorzugt ist der drehbar gelagerte Hebel 51b in einem mittigen Bereich 10s an der
Unterseite 10b des Fahrkorbs 10 befestigt. Gemäß dieser Ausgestaltung der Aufhängung
50 wird, je nach Positionierung der Aufhängung 52b, ein entsprechender Anteil der
Gewichtskraft des Hängekabels 11a in den Fahrkorb eingeleitet. Durch die Befestigung
des drehbar gelagerten Hebels 51b in dem mittigen Bereich 10s wird dieser Teil der
Gewichtskraft des Hängekabels 11a jedoch mittig in den Fahrkorb 10 eingeleitet. Der
andere Anteil der Gewichtskraft wird über das Zusatzseil 40 aufgenommen. Somit entsteht
kein unerwünschtes Drehmoment auf den Fahrkorb 10 durch die Gewichtskraft des Hängekabels
11a. Somit erfolgt keine ungleichmäßige Kraftverteilung bzw. ungleichmäßige Belastung
der Führungsrollen 56.
[0054] Auch durch diese Ausgestaltung der Aufhängung 50 mit dem drehbar gelagerten Hebel
51b und der Aufhängung 52b wird keine in vertikale Richtung wirkende Kraft auf den
Fahrkorb 10 eingeleitet. Ein Anteil der Gewichtskraft des Hängekabels 11a wird auch
in dieser Ausgestaltung durch das Zusatzseil 40, welche wiederum um wenigstens eine
Umlenkrolle 45 geführt ist, kompensiert. Ein Teil der Gewichtskraft des Hängekabels
11a wird mittig in den Fahrkorb 10 eingeleitet. Die Führungsrollen 56 des Fahrkorbs
10 werden somit auch gemäß dieser Ausführungsform optimalerweise gar nicht, jedenfalls
nur minimal durch die Gewichtskraft des Hängekabels in Abhängigkeit von wechselnden
Fahrkorbpositionen belastet.
[0055] In Figur 3 ist eine Aufzugsanlange 100 analog zu Figur 2 dargestellt. Gleiche Bezugszeichen
beziehen sich dabei auf gleiche oder gleichartige Elemente und werden nicht erneut
erklärt. Bei dieser Ausführungsform ist das Verbindungsmittel als eine Unterkette
11b ausgebildet. Das erste fahrkorbseitige Ende der Unterkette 11b mit der Aufhängung
50 verbunden. Das zweite Ende der Unterkette 11b ist mit dem Gegengewicht 30 verbunden.
Somit kompensiert die Unterkette 11b die wechselnde Belastung durch die Gewichtskraft
des Tragseiles 20 bei wechselnder Fahrkorbposition.
[0056] Die Aufhängung 50 weist einen an der Unterseite des Fahrkorbs 10 drehbar gelagerten
Hebel 51b sowie eine Aufhängung 52c auf. Die Unterkette 11b ist an der Aufhängung
52c befestigt bzw. aufgehängt. An einem Ende 53 des drehbar gelagerten Hebels 51b
ist das Zusatzseil 40 befestigt. Auch in dieser Ausgestaltung kann eine Spannmasse
55 vorgesehen sein, welche bevorzugt an dem drehbar gelagerten Hebel, insbesondere
an dessen Ende 53, ausgebildet ist.
[0057] Bevorzugt ist der drehbar gelagerte Hebel 51b in einem mittigen Bereich 10s an der
Unterseite 10b des Fahrkorbs 10 befestigt. Gemäß dieser Ausgestaltung der Aufhängung
50 wird, je nach Positionierung der Aufhängung 52b, ein Teil der Gewichtskraft der
Unterkette 11b in den Fahrkorb eingeleitet. Durch die Befestigung des drehbar gelagerten
Hebels 51b in dem mittigen Bereich 10s wird dieser Teil der Gewichtskraft der Unterkette
jedoch mittig in den Fahrkorb 10 eingeleitet. Somit entsteht kein unerwünschtes Drehmoment
auf den Fahrkorb 10 durch die Gewichtskraft der Unterkette 11b, das eine Kraft auf
die Führungsrollen 56 erzeugt. Somit erfolgt keine ungleichmäßige Kraftverteilung
bzw. ungleichmäßige Belastung der Führungsrollen 56.
[0058] Auch durch diese Ausgestaltung der Aufhängung 50 mit dem drehbar gelagerten Hebel
51b und der Aufhängung 52c wird keine in vertikaler Richtung wirkende Kraft auf den
Fahrkorb 10 eingeleitet. Ein Anteil der Gewichtskraft der Unterkette 11b wird auch
in dieser Ausgestaltung durch das Zusatzseil 40, welche wiederum um wenigstens eine
Umlenkrolle 45 geführt ist, kompensiert. Der andere Anteil der Gewichtskraft der Unterkette
11b wird mittig in den Fahrkorb 10 eingeleitet. Die Führungsrollen 56 des Fahrkorbs
10 werden somit auch gemäß dieser Ausführungsform optimalerweise gar nicht, jedenfalls
nur minimal durch die Gewichtskraft der Unterkette 11b in Abhängigkeit von wechselnden
Fahrkorbpositionen belastet.
[0059] In Figur 4 ist eine Aufzugsanlange 100 analog zu den Figuren 2 und 3 dargestellt.
Gleiche Bezugszeichen beziehen sich dabei auf gleiche oder gleichartige Elemente und
werden nicht erneut erklärt. Diese Ausführungsform umfasst sowohl ein Hängekabel 11a
als auch eine Unterkette 11b als Verbindungsmittel.
[0060] Die Aufhängung 50 weist einen an der Unterseite des Fahrkorbs 10 drehbar gelagerten
Hebel 51b. Sowohl das Hängekabel 11a als auch die Unterkette 11b sind an dem gleichen
Hebel 51b befestigt. Hierzu weist der Hebel 51b eine Aufhängung 52b für das Hängekabel
11a auf und eine Aufhängung 52c für die Unterkette 11b. An den beiden Aufhängungen
52b und 52c ist jeweils das erste fahrkorbseitige Ende des Hängekabels 11a bzw. der
Unterkette 11b befestigt. Das zweite Ende des Hängekabels 11a ist mit dem Schacht
12 verbunden. Das zweite Ende der Unterkette 11c ist mit dem Gegengewicht verbunden.
An einem Ende 53 des drehbar gelagerten Hebels 51b ist das Zusatzseil 40 befestigt.
Auch in dieser Ausgestaltung kann eine Spannmasse 55 vorgesehen sein, welche bevorzugt
an dem drehbar gelagerten Hebel, insbesondere an dessen Ende 53, ausgebildet ist.
[0061] Bevorzugt ist der drehbar gelagerte Hebel 51b in einem mittigen Bereich 10s an der
Unterseite 10b des Fahrkorbs 10 befestigt. Gemäß dieser Ausgestaltung der Aufhängung
50 wird, je nach Positionierung der Aufhängungen 52b und 52c, ein Teil der Gewichtskraft
von Hängekabel 11a und Unterkette 11b in den Fahrkorb eingeleitet. Durch die Befestigung
des drehbar gelagerten Hebels 51b in dem mittigen Bereich 10s wird dieser Anteil der
Gewichtskraft jedoch mittig in den Fahrkorb 10 eingeleitet. Somit entsteht kein unerwünschtes
Drehmoment auf den Fahrkorb 10 durch die Gewichtskraft der beiden Verbindungsmittel,
das eine Kraft auf die Führungsrollen 56 erzeugt. Somit erfolgt keine ungleichmäßige
Kraftverteilung bzw. ungleichmäßige Belastung der Führungsrollen 56.
[0062] Auch durch diese Ausgestaltung der Aufhängung 50 mit dem drehbar gelagerten Hebel
51b und der Aufhängungen 52b und 52c wird keine in horizontaler Richtung wirkende
Kraft auf den Fahrkorb 10 eingeleitet. Ein Anteil der Gewichtskraft der beiden Verbindungsmittel
Hängekabel 11a und Unterkette 11b wird auch in dieser Ausgestaltung durch das Zusatzseil
40, welche wiederum um wenigstens eine Umlenkrolle 45 geführt ist, kompensiert. Die
Führungsrollen 56 des Fahrkorbs 10 werden somit auch gemäß dieser Ausführungsform
optimalerweise gar nicht, jedenfalls nur minimal durch die Gewichtskraft des Hängekabels
11a und der Unterkette 11b in Abhängigkeit von wechselnden Fahrkorbpositionen belastet.
Bezugszeichenliste
[0063]
- 100
- Aufzuganlage
- 10
- Fahrkorb
- 10a
- Fahrkorbwand
- 10b
- Unterseite Fahrkorb
- 10s
- Schwerpunkt/Mitte Fahrkorbboden
- 11
- Verbindungsmittel
- 11a
- Hängekabel
- 11b
- Unterkette
- 12
- Aufzugschacht/Wand des Aufzugschachts
- 13
- Maschinenraum/Schachtkopf
- 20
- Tragseil
- 25
- Treibscheibe
- 30
- Gegengewicht
- 40
- Zusatzseil
- 45
- Umlenkrolle
- 50
- Aufhängung
- 51a
- vertikal verfahrbarer Schlitten
- 52a
- Befestigungselement
- 51b
- drehbar gelagerter Hebel
- 52b
- Aufhängung Hängekabel
- 52c
- Aufhängung Unterkette
- 53
- Ende des drehbar gelagerten Hebels mit Seilaufhängung
- 55
- Spannmasse
- 56
- Führungsrollen
- 57
- Führung
- 57a
- Schienen
- 57b
- Schienen
- 60
- Befestigung der Umlenkrolle im Maschinenraum oder im Schachtkopf
1. Aufzuganlage (100)
mit wenigstens einem in einem Aufzugschacht (12) verfahrbaren Fahrkorb (10), wobei
der Fahrkorb (10) über ein Tragseil (20) mit einem Gegengewicht (30) verbunden ist,
und wobei ein Verbindungsmittel (11) vorgesehen ist, welches ein erstes fahrkorbseitiges
Ende und ein zweites Ende aufweist, wobei das erste Ende des Verbindungsmittels (11)
an einer an dem Fahrkorb (10) vorgesehenen Aufhängung (50) befestigt ist, welche wenigstens
teilweise außerhalb der vertikalen Projektion des Fahrkorbs (10) positioniert ist;
umfassend eine Trageinrichtung (40, 45, 30), welche eine erste Kraft auf die Aufhängung
(50) ausübt, die einer durch die Masse des Verbindungsmittels (11) auf die Aufhängung
(50) wirkenden zweiten Kraft entgegenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trageinrichtung (40, 45, 30) ein Zusatzseil (40) aufweist, wobei ein erstes Ende
des Zusatzseils (40) derart an der Aufhängung (50) befestigt ist, dass dadurch die
erste Kraft auf die Aufhängung (50) ausgeübt wird.
2. Aufzuganlage (100) nach Anspruch 1, bei der die Trageinrichtung (40, 45, 30) wenigstens
teilweise außerhalb, insbesondere vollständig außerhalb, der vertikalen Projektion
des Fahrkorbs (10) positioniert ist bzw. sind.
3. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Aufhängung (50)
bezüglich des Fahrkorbs beweglich, insbesondere vertikal beweglich, ausgebildet ist.
4. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Trageinrichtung
ein Zusatzseil (40), eine Umlenkrolle (45) und ein Gegengewicht (30) aufweist, wobei
ein zweites Ende des Zusatzseils (40) an dem Gegengewicht (30) befestigt ist und das
Zusatzseil (40) über die Umlenkrolle (45) geführt wird.
5. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Aufhängung (50)
einen am Fahrkorb (10) vertikal verfahrbaren Schlitten (51a) aufweist.
6. Aufzuganlage (100) nach Anspruch 5, wobei der vertikal verfahrbare Schlitten (51a)
in einer Lagerführung, einer Gleitführung oder einem Spindelrollenlager verfahrbar
ausgebildet ist.
7. Aufzuganlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Aufhängung (50) einen
drehbar gelagerten Hebel (51b) aufweist.
8. Aufzuganlage (100) nach Anspruch 7, wobei der Hebel (51b) an der Unterseite (10b)
des Fahrkorbs, insbesondere in einem mittigen Bereich (10s) des Fahrkorbbodens oder
an einer Fahrkorbwand (10a), drehbar gelagert ist.
9. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Spannmasse (55)
vorgesehen ist, welche insbesondere an dem Befestigungselement 52a oder dem drehbar
gelagerten Hebel (51b) ausgebildet ist.
10. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Zusatzseil (40)
in einem Seilaufhängungsverhältnis von 1:1 aufgehängt ist.
11. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Zusatzseil (40)
aus Kohlefasern hergestellt ist.
12. Aufzuganlage (100) nach einem der Ansprüche 4 bis 11, wobei die Umlenkrolle (45) in
einem Maschinenraum und/oder in oder an einem Schachtkopf (13) des Aufzugschachts
(12) angeordnet ist.
13. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der wenigstens ein
Fahrkorb (10) unter Verwendung einer Führungseinrichtung im Aufzugschacht verfahrbar
ist.
14. Aufzuganlage (100) nach Anspruch 13, bei der die Führungseinrichtung als Linearführung,
insbesondere Gleitführung, magnetische Führung oder Luftführung ausgebildet ist.
15. Aufzuganlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Fahrkorb (10)
mit einer Anzahl von Führungsrollen (56) ausgebildet ist, welche mit einer im Aufzugschacht
(12) vorgesehenen Fahrkorbführung (57) zusammenwirken.
16. Aufzugsanlage (100) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Verbindungsmittel
(11) ein Hängekabel (11a) ist und wobei das zweite Ende mit dem Aufzugschacht verbunden
ist.
17. Aufzuganlage (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei das Verbindungsmittel
(11) eine Unterkette (11b) oder ein Unterriemen ist.
1. Elevator system (100)
having at least one car (10) which is displaceable in an elevator shaft (12), wherein
the car (10) by way of a suspension rope (20) is connected to a counterweight (30),
and wherein a connection means (11) is provided, which has a first end at the car
side and a second end, wherein the first end of the connection means (11) is fastened
to a suspension (50) which is provided on the car (10) and which is at least partially
positioned outside the vertical projection of the car (10);
comprising a suspension installation (40, 45, 30) which exerts a first force on the
suspension (50), said first force counteracting a second force acting on the suspension
(50) on account of the mass of the connections means (11),
characterized in that
the suspension installation (40, 45, 30) has an additional rope (40), wherein a first
end of the additional rope (40) is fastened to the suspension (50) in such a manner
that the first force on account thereof is exerted on the suspension (50).
2. Elevator system (100) according to Claim 1, wherein the suspension installation (40,
45, 30) is/are at least partially positioned outside, in particular fully positioned
outside, the vertical projection of the car (10).
3. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the suspension
(50) is configured so as to be movable, in particular vertically movable, in terms
of the car.
4. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the suspension
installation has an additional rope (40), a deflection roller (45), and a counterweight
(30), wherein a second end of the additional rope (40) is fastened to the counterweight
(30), and the additional rope (40) is guided by way of the deflection roller (45).
5. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the suspension
(50) has a slide (51a) which is displaceable vertically on the car (10).
6. Elevator system (100) according to Claim 5, wherein the vertically displaceable slide
(51a) is configured so as to be displaceable in a bearing guide, a friction guide,
or a spindle roller bearing.
7. Elevator system (100) according to one of Claims 1 to 6, wherein the suspension (50)
has a rotatably mounted lever (51b).
8. Elevator system (100) according to Claim 7, wherein the lever (51b) is rotatably mounted
on the lower side (10b) of the car, in particular in a centric region (10s) of the
car floor, or on a car wall (10a).
9. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein a tensioning
mass (55) which is in particular configured on a fastening element (52a) or the rotatably
mounted lever (51b) is provided.
10. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the additional
rope (40) is suspended at a rope suspension ratio of 1:1.
11. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the additional
rope (40) is composed of carbon fibres.
12. Elevator system (100) according to one of Claims 4 to 11, wherein the deflection roller
(45) is disposed in a machine room and/or in or on a shaft head (13) of the elevator
shaft (12).
13. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the at least
one car (10) is displaceable in the elevator shaft while using a guide installation.
14. Elevator system (100) according to Claim 13, wherein the guide installation is configured
as a linear guide, in particular a sliding guide, a magnetic guide, or an air guide.
15. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the car (10)
is configured having a number of guide rollers (56) which interact with a car guide
(57) provided in the elevator shaft (12) .
16. Elevator system (100) according to one of the preceding claims, wherein the connection
means (11) is a suspended cable (11a), and wherein the second end is connected to
the elevator shaft.
17. Elevator system (100) according to one of Claims 1 to 15, wherein the connection means
(11) is a compensation chain (11b) or a compensation belt.
1. Système d'ascenseur (100)
comprenant au moins une cabine d'ascenseur (10) qui peut se déplacer dans une cage
d'ascenseur (12), la cabine d'ascenseur (10) étant reliée par un câble porteur (20)
avec un contrepoids (30), et un moyen de liaison (11) étant prévu, qui présente une
première extrémité côté cabine d'ascenseur et une deuxième extrémité, la première
extrémité du moyen de liaison (11) étant fixée à un élément de suspension (50) prévu
sur la cabine d'ascenseur (10), qui est positionné au moins en partie à l'extérieur
de la projection verticale de la cabine d'ascenseur (10) ;
comprenant un dispositif porteur (40, 45, 30), qui exerce sur l'élément de suspension
(50) une première force qui agit en sens contraire d'une deuxième force produite sur
l'élément de suspension (50) par la masse du moyen de liaison (11),
caractérisé en ce que
le dispositif porteur (40, 45, 30) comprend un câble supplémentaire (40), une première
extrémité du câble supplémentaire (40) étant fixée à l'élément de suspension (50)
de telle sorte que la première force soit exercée sur l'élément de suspension (50).
2. Système d'ascenseur (100) selon la revendication 1, dans lequel le ou les dispositifs
porteurs (40, 45, 30) est/sont positionné(s) au moins en partie à l'extérieur, notamment
entièrement à l'extérieur, de la projection verticale de la cabine d'ascenseur (10).
3. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel l'élément de suspension (50) est configuré mobile, notamment mobile verticalement,
par rapport à la cabine d'ascenseur.
4. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel le dispositif porteur comprend un câble supplémentaire (40), une poulie (45)
et un contrepoids (30), une deuxième extrémité du câble supplémentaire (40) étant
fixée au contrepoids (30) et le câble supplémentaire (40) étant acheminé par la poulie
(45).
5. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel l'élément de suspension (50) comprend un chariot pouvant se déplacer verticalement
(51a) sur la cabine d'ascenseur (10) .
6. Système d'ascenseur (100) selon la revendication 5, dans lequel le chariot pouvant
se déplacer verticalement (51a) est configuré pour pouvoir se déplacer dans un guide
à palier, un guide à coulissement ou un palier à rouleaux à broche.
7. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, dans lequel
l'élément de suspension (50) comprend un levier monté rotatif (51b).
8. Système d'ascenseur (100) selon la revendication 7, dans lequel le levier (51b) est
monté rotatif sur le côté inférieur (10b) de la cabine d'ascenseur, notamment dans
une zone centrale (10s) du fond de la cabine d'ascenseur ou sur une paroi de la cabine
d'ascenseur (10a).
9. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel une masse de serrage (55) est prévue, qui est notamment réalisée sur l'élément
de fixation (52a) ou le levier monté rotatif (51b).
10. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel le câble supplémentaire (40) est suspendu en un rapport de suspension de câble
de 1:1.
11. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel le câble supplémentaire (40) est fabriqué en fibres de carbone.
12. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications 4 à 11, dans lequel
la poulie (45) est agencée dans une salle des machines et/ou dans ou sur un sommet
de cage (13) de la cage d'ascenseur (12).
13. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel ladite au moins une cabine d'ascenseur (10) peut se déplacer dans la cage d'ascenseur
en utilisant un dispositif de guidage.
14. Système d'ascenseur (100) selon la revendication 13, dans lequel le dispositif de
guidage est réalisé sous la forme d'un guide linéaire, notamment d'un guide à coulissement,
d'un guide magnétique ou d'un guide à air.
15. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel la cabine d'ascenseur (10) est réalisée avec un nombre de rouleaux de guidage
(56), qui interagissent avec un guide de cabine d'ascenseur (57) prévu dans la cage
d'ascenseur (12).
16. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans
lequel le moyen de liaison (11) est un câble de suspension (11a) et dans lequel la
deuxième extrémité est reliée à la cage d'ascenseur.
17. Système d'ascenseur (100) selon l'une quelconque des revendications 1 à 15, dans lequel
le moyen de liaison (11) est une sous-chaîne (11b) ou une sous-courroie.