[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodengruppe für einen Schienenfahrzeugwagenkasten mit
in Wagenkastenlängsrichtung verlaufenden Wandungen, zwischen denen ein Gang gebildet
ist und eine sich zwischen den Wandungen erstreckende Bodenplatte, sowie einen Schienenfahrzeugwagenkasten
mit einer solchen Bodengruppe und einem Schienenfahrzeug mit einer solchen Bodengruppe.
[0002] Bei schienengebundenen Fahrzeugen wird der Ausdrehwinkel von Drehgestellen hauptsächlich
von zwei Parametern bestimmt, dem Drehzapfenabstand und dem Radius des kleinsten zu
befahrenden Gleisbogens. Bei Niederflur-Straßenbahnen, die sich dadurch auszeichnen,
dass die Höhe des Fußbodens niedriger als der Raddurchmesser ist, wird durch die Komponenten
des Drehgestells, wie Räder und Rahmen, die nutzbare Gangbreite im Innenraum eingeschränkt,
je größer der Ausdrehwinkel ist. Ein Gang wird beispielsweise zwischen Radkästen gebildet.
[0003] EP1686033A2 betrifft ein Untergestell eines Fahrwerkmoduls für Niederflur-Schienenfahrzeuge,
mit zumindest einer unteren Bodenplatte sowie in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden
seitlichen Wandungen, die Radkästen für Räder eines Fahrwerks bilden.
[0004] WO 99/64285 offenbart einen Wagen, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, mit einer Wagenkastenzelle
und mit Verbindungsmitteln für ein darunter angeordnetes Laufwerk. Die Verbindungsmittel
umfassen einen Zwischenrahmen, der starr mit der Wagenkastenzelle verbunden und auf
dem Laufwerk abgestützt ist. Der Zwischenrahmen weist Seitenwangen mit Aussparungen
auf, die Zugänge zu Aufnahmeräumen für Räder des Fahrwerks bilden.
[0005] FR 2 604 676 zeigt ein mehrgliedriges Schienenfahrzeug für den Nahverkehr, bei dem jeder der gelenkig
untereinander verbundenen Wagenkästen auf einem unter der Mitte des Wagenkastens gelegenen
Triebdrehgestell über Gummifedern als Sekundärfederung aufgelagert ist. Fahrmotoren
der Triebdrehgestelle sind seitlich unter den Wagenkästen außerhalb eines Schwenkbereiches
der Triebdrehgestelle angeordnet, wobei jedem Triebdrehgestell mindestens ein Fahrmotor
zugeordnet ist. Die Übertragung des Drehmomentes des Fahrmotors bzw. der Fahrmotoren
auf wenigstens einen Radsatz des Triebdrehgestelles erfolgt durch Gelenkwellen und
Untersetzungsgetriebe. Die Langträger der Triebdrehgestelle sind durch gekröpfte Querträger
untereinander verbunden. Die gekröpften Querträger nehmen mit Spiel einen das gesamte
Schienenfahrzeug durchlaufenden niveaugleichen Mittelgang auf.
[0006] Zur Erhöhung des Passagierkomforts ist es erwünscht, möglichst große oder eine maximale
Gangbreite zu erzielen. Andererseits besteht bei Fahrzeugen, die in Strecken mit verschiedenen
Gleisbogenradien betrieben werden sollen, die Notwendigkeit, den jeweils kleinsten
Radius für die Konstruktion der tragenden Wagenkastenstruktur bzw. der Bodengruppe
zugrunde zu legen. Dadurch wird auf den Schienennetzen mit größeren Gleisbogenradien
die Gangbreite unnötig eingeschränkt. Dies könnte umgangen werden, indem je nach Kunde
und je nach Gegebenheiten des Schienennetzes die Wagenkastenstruktur neu gestaltet
wird, was aber erhebliche Aufwendungen verursacht.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, für dieses Problem eine Lösung anzugeben.
[0008] Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert.
[0009] Nach einer grundlegenden Idee der Erfindung wird eine tragende Struktur des Wagenkastens,
insbesondere eine Bodengruppe des Wagenkastens so gestaltet, dass eine maximale Gangbreite
unabhängig vom Ausdrehwinkel eines Fahrwerks oder Fahrwerksteilen, wie Drehgestell,
Achse oder Rädern, erreicht werden kann. Die Bodengruppe weist in einem oder mehreren
Bereichen, der/die für das Ausdrehen von diesen Komponenten erforderlich ist, kein
Material auf. Somit weist die Bodengruppe Aussparungen auf, die Fahrwerksteile bei
einer Lenkbewegung durchdringen können, ohne mit der Bodengruppe des Wagenlastens
zu kollidieren. Der Bereich kann somit ohne Kollision mit der Bodengruppe von einem
Teil eines Drehgestells, von einer Achse und/oder einem Rad durchdrungen werden, wenn
eine Lenkbewegung erfolgt. Die Aussparung kann verkleidet werden. Die Aussparungen
werden nur so groß gewählt, wie es für eine kollisionsfreie Ausdrehung eines Fahrwerks
oder von Fahrwerksteilen erforderlich ist. In anderen Bereichen kann eine maximale
Raumausnutzung für den Innenraum erfolgen, insbesondere eine maximale Gangbreite bereitgestellt
werden.
[0010] Durch die Erfindung wird eine Anpassung einer Wagenkastenstruktur vermieden. Je nach
Lenkwinkel können Teile des Fahrwerks die Aussparungen durchdringen oder nicht. Die
Form der Aussparung ist an die baulichen Gegebenheiten des Fahrwerks leicht anpassbar.
[0011] Eine oder mehrere Aussparungen können von einem Teil des Fahrwerks durchdrungen werden,
wenn das Fahrwerk eine Lenkbewegung vollzieht und dieser Teil des Fahrwerks nach innen,
d.h. zur längs verlaufenden Wagenmittelachse, bewegt wird.
[0012] Angegeben wird insbesondere eine Bodengruppe für einen Schienenfahrzeugwagenkasten,
aufweisend einen Gang mit in Wagenkastenlängsrichtung verlaufenden seitlichen Wandungen,
wobei die seitlichen Wandungen Aussparungen aufweisen, die jeweils von einem Teil
eines Fahrwerks, insbesondere eines Drehgestells, einer Achse und/oder eines Rades
durchdrungen werden können, wenn das Fahrwerk eine Lenkbewegung vollzieht.
[0013] Die seitlichen Wandungen, auch bezeichnet als Seitenwände der Bodengruppe, können
durch ein oder mehrere Verbindungselemente verbunden sein, beispielsweise einen Träger,
oder auf eine Unterbodenstruktur, beispielsweise eine Trägerstruktur aufgebracht sein.
[0014] Die seitlichen Wandungen erstrecken sich in Wagenkastenlängsrichtung (X-Richtung)
und in Wagenkasten-Hochrichtung (Z-Richtung). Ausgehend von dem Boden des Gangs erstrecken
sich die seitlichen Wandungen nach oben. Der Gang ist zwischen den seitlichen Wandungen
gebildet. Der Gang liegt zwischen den seitlichen Wandungen. Der Gang wird durch die
seitlichen Wandungen begrenzt.
[0015] An den oberen Rand der seitlichen Wandungen kann sich jeweils eine obere Abdeckplatte
anschließen, die im Wesentlichen horizontal verlaufen kann. An den vorderen Rand der
seitlichen Wandungen kann sich jeweils eine vordere Abdeckplatte anschließen. An den
hinteren Rand der seitlichen Wandungen kann sich jeweils eine hintere Abdeckplatte
anschließen. Eine seitliche Wandung und eine obere Abdeckplatte bilden einen Radkasten,
der um vordere und hintere Abdeckplatte ergänzt sein kann.
[0016] Ein erwähnter Gang kann zwischen zumindest zwei Radkästen gebildet sein. Die Radkästen
liegen in Längsrichtung des Fahrzeugs rechts und links. Die Radkästen grenzen nach
außen hin an den Gang an. Vorzugsweise ist sind vier Radkästen vorhanden, von denen
in Längsrichtung des Fahrzeugs zwei rechts liegen (rechte Radkästen) und zwei links
(linke Radkästen). Zwischen den rechten Radkästen und den linken Radkästen verläuft
der Gang.
[0017] Der Gang ist vorzugsweise ein mittig verlaufender Gang, d.h. ein mittig in der Bodengruppe
verlaufender Gang.
[0018] Die Bodengruppe kann eine Bodenplatte aufweisen, die zwischen den seitlichen Wandungen
angeordnet ist. Die Bodenplatte bildet den Boden des Gangs.
[0019] Die Bodenplatte kann als verbindendes Element der seitlichen Wandungen ausgestaltet
sein.
[0020] Die Aussparungen können eine abgerundete Kontur aufweisen. Die Aussparungen können
an die Form oder Kontur eines durchdringenden Fahrwerksteils angepasst sein.
[0021] Aussparungen sind vorzugsweise paarweise einander gegenüberliegend an gegenüberliegenden
Wandungen angeordnet. Insbesondere sind zwei Paare an dem Gang gegenüberliegende Aussparungen
vorhanden. Die beiden Paare sind in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandet.
Eine solche Anordnung ist insbesondere anwendbar für ein Fahrwerk, insbesondere ein
Drehgestell, das zwei Paare gegenüberliegende Räder aufweist.
[0022] In einer Ausführungsform werden diagonal gegenüberliegende Aussparungen jeweils von
einem Teil eines Fahrwerks durchdrungen, wenn das Fahrwerk eine Lenkbewegung vollzieht.
Bei einer Lenkung des Fahrwerks nach links sind dies eine Aussparung vorne rechts
(d.h. in Fahrzeuglängsrichtung rechte Aussparung eines in Fahrzeuglängsrichtung vorderen,
in Querrichtung gegenüberliegenden Paars Aussparungen) und eine Aussparung hinten
links (d.h. in Fahrzeuglängsrichtung linke Aussparung eines in Fahrzeuglängsrichtung
hinteren, in Querrichtung gegenüberliegenden Paars Aussparungen). Bei einer Lenkung
nach rechts sind dies eine Aussparung vorne links (d.h. in Fahrzeuglängsrichtung linke
Aussparung des in Fahrzeuglängsrichtung vorderen Paars Aussparungen) und eine Aussparung
hinten rechts (d.h. in Fahrzeuglängsrichtung rechte Aussparung des in Fahrzeuglängsrichtung
hinteren Paars Aussparungen).
[0023] In einer Ausführungsform weist die Bodengruppe Abdeckelemente auf, die jeweils an
einer der seitlichen Wandungen befestigt sind und die jeweils eine Aussparung abdecken.
Die Abdeckelemente können als Abdeckkappen oder Abdeckplatten gestaltet sein. Die
Abdeckelemente können insbesondere form- und/oder kraftschlüssig mit den Wandungen
verbunden sein.
[0024] Abdeckelemente allgemein dienen zum Schutz von Fahrgästen und zur Verdeckung von
Fahrwerksteilen. Die Abdeckelemente werden auch als Verkleidungselemente oder Verkleidungen
bezeichnet.
[0025] Die Abdeckelemente sind vorzugsweise nicht mittragende oder mittragende, d.h. die
Wagenkastenstruktur nicht verstärkende Elemente. Anders ausgedrückt weisen hierbei
die Abdeckelemente keine tragende Funktion für die Struktur des Wagenkastens auf.
Die Abdeckelemente können aus Metall, Kunststoff oder einem Verbundstoff sein. Erwähnte
seitliche Wandungen bzw. Seitenwände sind vorzugsweise tragende Elemente.
[0026] In einer speziellen Ausführungsform sind genannte Abdeckelemente so ausgestaltet,
dass zwischen jeweils einer Aussparung und einem Abdeckelement ein Hohlraum gebildet
ist. Abdeckelemente, bei denen solch ein Hohlraum gebildet wird, sind vorteilhaft,
wenn Teile des Fahrwerks in die Aussparung im Fall einer Lenkbewegung eingreifen bzw.
diese durchdringen. In dieser Ausführungsform ragt das Abdeckelement in den Gang hinein.
In dieser Ausführungsform erstreckt sich das Abdeckelement von einer seitlichen Wandung,
an dem es angebracht ist, in Richtung der gegenüber liegenden seitlichen Wandung.
Der Hohlraum ist durch die Aussparung zugänglich, also auf Seite der Aussparung offen.
In den Hohlraum kann ein Teil eines Fahrwerks, wie einer Drehgestells, einer Achse
und/oder eines Rades, eingreifen bzw. hineinbewegt werden.
[0027] Genannte Abdeckelemente sind vorzugsweise abnehmbar, d.h. demontierbar, und vorzugsweise
durch anders gestaltete Abdeckelemente austauschbar. Insbesondere sind Abdeckelemente
durch anders gestaltete Abdeckelemente austauschbar, die einen größeren oder kleineren
Hohlraum zwischen Aussparung und Abdeckelement bilden. Sollten kundenspezifisch größere
Ausdrehwinkel eines Fahrwerks notwendig sein, beispielsweise bei Strecken mit kleineren
Kurvenradien, kann das Abdeckelement durch ein solches ersetzt werden, das einen größeren
Hohlraum zur Verfügung stellt, da Fahrwerksteile weiter in die Aussparung eingreifen.
Durch die Austauschbarkeit von Abdeckelementen entfällt ein aufwendiges Anpassen der
Wagenkastenstruktur. Es muss lediglich in Kauf genommen werde, dass die Gangbreite
im Bereich der Abdeckelemente je nach Gestaltung mehr oder weniger verringert ist.
[0028] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Anordnung, aufweisend eine Bodengruppe
nach einem der vorangehenden Ansprüche, und ein unterhalb der Bodengruppe angeordnetes
Fahrwerk, insbesondere ein unterhalb der Bodengruppe angeordnetes Drehgestell, eine
unterhalb der Bodengruppe angeordnete lenkbare Achse und/oder ein Paar unterhalb der
Bodengruppe angeordnete lenkbare Räder. Ein Drehgestell kann eine Achse und Räder
aufweisen, oder Achse und Räder können bei anderweitiger Fahrwerksgestaltung einzeln,
insbesondere ohne Anbindung an ein Drehgestell, vorhanden sein.
[0029] Ein Drehgestell kann über einen Drehzapfen oder einen Drehkranz an der Bodengruppe
angebracht sein, der unterhalb der Bodengruppe befestigt ist. Eine lenkbare Achse
kann zusammen mit zwei Rädern einen Radsatz bilden. Lenkbare Räder können Teil eines
Losrad-Fahrwerks sein.
[0030] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Schienenfahrzeugwagenkasten,
aufweisend eine vorangehend beschriebene Bodengruppe. Der Wagenlasten kann eine Trägerstruktur
aufweisen und vorzugsweise auch auf die Struktur aufgebrachte Wände. Der Wagenkasten
kann selbsttragende Wände aufweisen. Der Wagenkasten kann ein Wagenkastenrohbau sein.
Der Wagenkasten kann ein Untergestell aufweisen, an dem die erfindungsgemäße Bodengruppe
befestigt ist.
[0031] In noch einem Aspekt betrifft die Erfindung einen Schienenfahrzeug, aufweisend eine
vorangehend beschriebene Bodengruppe, eine vorangehend beschriebene Anordnung oder
einen vorangehend genannten Schienenfahrzeugwagenkasten.
[0032] Das Schienenfahrzeug ist vorzugsweise ein Niederflur-Fahrzeug, insbesondere eine
Niederflur-Straßenbahn.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Bodengruppe
- Fig. 2
- eine Bodengruppe mit darunter angeordnetem Drehgestell und eingesetzter Bodenplatte
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus der Bodengruppe nach Fig. 1 mit darunter angeordnetem Drehgestell
und Abdeckelement,
- Fig. 4
- eine Ansicht von unten auf ein Drehgestellteil und die Bodengruppe
[0034] Die in Fig. 1 gezeigte Bodengruppe 1 weist die Radkästen 2, 3 auf. Die Radkästen
2, 3 sind durch eine Querträgerstruktur 4 verbunden. Die Radkästen 2, 3 weisen die
Seitenwände 5, 6, die oberen Abdeckplatten 30a, 30b, 30c (Radkasten 3), 30d, 30e,
30f (Radkasten 2), die vordere Abdeckplatte 31 und die hintere Abdeckplatte 32 (nur
für Radkasten 2 gezeigt) auf.
[0035] Die seitliche Wandung 6 ist perspektivisch verdeckt und daher gestrichelt eingezeichnet.
[0036] In der Seitenwand 5 sind die Aussparungen 7, 8 ausgebildet, die in etwa halbkreisförmig
ausgebildet sind. In analoger Weise sind in der Seitenwand 6 die Aussparungen 9, 10
ausgebildet.
[0037] Am hinteren Ende schließt sich an die Radkästen 2, 3 eine Unterbauträgerstruktur
11 an, gebildet aus Längsträgern 11a und Querträgern 11b.
[0038] In Fig. 2 sind auf die in Fig. 1 gezeigte Trägerstruktur Bodenplatten 12, 13 aufgebracht.
Zwischen den Seitenwänden 5, 6, von denen in Fig. 2 nur die Seitenwand 5 gezeigt ist,
ist ein Gang gebildet.
[0039] Weiterhin unter der Bodengruppe 1 ein Drehgestell 14 angeordnet, das in Fahrtrichtung
(Pfeil X) leicht nach rechts eingelenkt ist.
[0040] Von dem Drehgestell sind die Räder 15, 16 sichtbar, während den Rädern 15, 16 gegenüberliegende
Räder von den Radkästen 2, 3 verdeckt sind.
[0041] Durch die Lenkbewegung wird die Radnabe 17 des vom Radkasten 3 verdeckten Rades durch
die Aussparung 7 hindurch und damit durch die Seitenwand 5 hindurch bewegt, was in
Fig. 4 noch detaillierter dargestellt ist. Somit wird durch die Aussparungen 7, 8,
9, 10 ein Lenkwinkel ermöglicht, der größer ist, als es der Abstand der Seitenwände
5, 6 (ohne Aussparungen) an sich zulässt. In der Bodenplatte 12 sind ebenfalls Aussparungen
18, 19 (und gegenüberliegende nicht gezeigte Aussparungen, die perspektivisch verdeckt
sind) gebildet.
[0042] Die Aussparungen 7, 8, 9, 10 in den Seitenwänden 5, 6 sowie Aussparungen 18, 19 (und
weitere) in der Bodenplatte 12 sind so dimensioniert, dass auch bei maximalem Lenkeinschlag
des Drehgestells 14 keine Teile des Drehgestells mit den Seitenwänden 5, 6 oder der
Bodenplatte 12 in Berührung kommen.
[0043] In Fig. 3 ist eine Ansicht der Bodengruppe mit Drehgestell zu sehen, wobei im Vergleich
zu Fig. 2 die Bodenplatte 12 entfernt ist. Das Drehgestell 14 ist über den Drehkranz
20 angelenkt, der an der Trägerstruktur 4 angebracht ist.
[0044] Sichtbar sind von dem Drehgestell wiederum das vordere rechte Rad 15. Dadurch, dass
die Bodenplatte 12 nicht abgebildet ist, sind die vordere Achse 22 und die hintere
Achse 23 sichtbar.
[0045] Im Unterschied zu Fig. 2 ist die Aussparung 7 (und weitere Öffnungen 8, 9, 10) mit
dem Abdeckelement 24 verdeckt, das als Abdeckkappe ausgebildet und auf die Seitenwand
5 der Bodengruppe 1 aufgesetzt ist. Durch die Ausstülpung des Abdeckelements 24 in
Richtung Gang, weg von der Seitenwand 5, wird zwischen der Aussparung 7 und dem Abdeckelement
24 ein Hohlraum gebildet, in den die in Fig. 2 gezeigte Radnabe 17 eingreifen kann.
[0046] Diese Situation ist detailliert in Fig. 4 in einer Ansicht von unten dargestellt.
Das in Fig. 2 und Fig. 3 von dem Radkasten 3 verdeckte Rad 25 ist sichtbar. Die Radnabe
17 durchdringt aufgrund der Einlenkbewegung die Seitenwand 5 und greift in die Aussparung
7 ein. Die Öffnung ist wiederum durch die Abdeckkappe 24 verdeckt. Die Abdeckkappe
24 ist auf die Seitenwand 5 aufgeschraubt mittels Schraubverbindungen 26 an dem Flansch
27. Dadurch ist die Abdeckkappe 24 austauschbar, kann beispielsweise durch eine weniger
in den Gang zwischen den Seitenwänden 5, 6 hereinragende Abdeckkappe ersetzt werden,
wenn der geforderte maximale Einlenkwinkel des Drehgestells 14 geringer ist und dadurch
die Radnabe 17 die Aussparung 7 weniger durchdringt. Es versteht sich, dass an den
in Fig. 1 gezeigten Aussparungen 8, 9, 10 ebenfalls Abdeckkappen angebracht sein können.
Liste der Bezugszeichen
[0047]
- 1
- Bodengruppe
- 2
- Radkasten
- 3
- Radkasten
- 4
- Trägerstruktur
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- Aussparung
- 8
- Aussparung
- 9
- Aussparung
- 10
- Aussparung
- 11
- Unterbauträgerstruktur
- 11a
- Längsträger
- 11b
- Längsträger
- 12
- Bodenplatte
- 13
- Bodenplatte
- 14
- Drehgestell
- 15
- Rad
- 16
- Rad
- 17
- Radnabe
- 18
- Aussparung
- 19
- Aussparung
- 20
- Drehkranz
- 22
- vordere Achse
- 23
- hintere Achse
- 24
- Abdeckelement
- 25
- Rad
- 26
- Schraubverbindungen
- 27
- Flansch
1. Bodengruppe (1) für einen Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs, aufweisend einen Gang
mit in Wagenkastenlängsrichtung (X) verlaufenden seitlichen Wandungen (5, 6),
dadurch gekennzeichnet, dass
die seitlichen Wandungen Aussparungen (7, 8, 9, 10) aufweisen, die jeweils von einem
Teil eines Fahrwerks (14, 22, 15, 16, 25), insbesondere eines Drehgestells (14), einer
Achse (22) und/oder eines Rades (15, 16, 25), durchdrungen werden können, wenn das
Fahrwerk eine Lenkbewegung vollzieht.
2. Bodengruppe nach Anspruch 1, wobei zwei Paare (7,9 ; 8,10) an dem Gang gegenüberliegender
Aussparungen (7, 8, 9, 10) vorhanden sind.
3. Bodengruppe nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend Abdeckelemente (24),
die jeweils an einer der seitlichen Wandungen (5, 6) befestigt sind und jeweils eine
Aussparung (7) abdecken.
4. Bodengruppe nach Anspruch 3, wobei die Abdeckelemente (24) so ausgestaltet sind, dass
zwischen der Aussparung (7) und einem Abdeckelement (24) ein Hohlraum gebildet ist.
5. Bodengruppe nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Abdeckelemente (24) abnehmbar und durch
anders gestaltete Abdeckelemente austauschbar sind.
6. Bodengruppe nach Anspruch 5, wobei die anders gestalteten Abdeckelemente solche sind,
bei denen ein anders gestalteter Hohlraum erhalten wird.
7. Bodengruppe nach einem der Ansprüche 3 - 6, wobei die Abdeckelemente die Wagenkastenstruktur
nicht (mit)tragende Elemente sind.
8. Anordnung, aufweisend
- eine Bodengruppe (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, und
- ein unterhalb der Bodengruppe angeordnetes Fahrwerk (14, 22, 15, 16, 25), insbesondere
ein Drehgestell (14), eine lenkbare Achse (22) und/oder ein Paar lenkbare Räder (15,
16, 25).
9. Schienenfahrzeugwagenkasten, aufweisend eine Bodengruppe (1) nach einem der Ansprüche
1-7.
10. Schienenfahrzeug, aufweisend eine Bodengruppe (1) nach einem der Ansprüche 1-7, eine
Anordnung nach Anspruch 8 oder einen Schienenfahrzeugwagenkasten nach Anspruch 9.
11. Schienenfahrzeug nach Anspruch 10, das ein Niederflur-Schienenfahrzeug ist.
1. A floor assembly (1) for a car body of a rail vehicle, comprising a passageway with
side walls (5, 6) running in the car body longitudinal direction (X),
characterised in that
the side walls have recesses (7, 8, 9, 10), which may each be penetrated by part of
a running gear (14, 22, 15, 16, 25), in particular a bogie (14), an axle (22) and/or
a wheel (15, 16, 25), when the running gear performs a steering movement.
2. The floor assembly according to claim 1, wherein two pairs (7, 9; 8, 10) of recesses
(7, 8, 9, 10) arranged opposite one another on either side of the passageway are provided.
3. The floor assembly according to either one of the preceding claims, having cover elements
(24), which are each secured to one of the side walls (5, 6) and each cover a recess
(7).
4. The floor assembly according to claim 3, wherein the cover elements (24) are designed
such that a cavity is formed between the recess (7) and a cover element (24).
5. The floor assembly according to claim 3 or 4, wherein the cover elements (24) are
removable and exchangeable for cover elements of different design.
6. The floor assembly according to claim 5, wherein the cover elements of different design
are ones with which a cavity of different design is obtained.
7. The floor assembly according to any one of claims 3-6, wherein the cover elements
are elements not (co-)supporting the car body structure.
8. An arrangement comprising
- a floor assembly (1) according to any one of the preceding claims, and
- a running gear (14, 22, 15, 16, 25) arranged beneath the floor assembly, in particular
a bogie (14), a steerable axle (22) and/or a pair of steerable wheels (15, 16, 25).
9. A rail vehicle car body comprising a floor assembly (1) according to any one of claims
1-7.
10. A rail vehicle comprising a floor assembly (1) according to any one of claims 1-7,
an arrangement according to claim 8, or a rail vehicle car body according to claim
9.
11. The rail vehicle according to claim 10, which is a low-floor rail vehicle.
1. Plancher (1) pour une caisse d'un véhicule sur rail, présentant
un couloir avec des parois latérales (5, 6) s'étendant dans le sens longitudinal de
la caisse (X),
caractérisé en ce que
les parois latérales présentent des évidements (7, 8, 9, 10) qui peuvent être traversés
respectivement par une partie d'un train de roulement (14, 22, 15, 16, 25), en particulier
un bogie (14), un essieu (22) et/ou une roue (15, 16, 25) lorsque le train de roulement
réalise un mouvement de direction.
2. Plancher selon la revendication 1, dans lequel deux paires (7, 9 ; 8, 10) d'évidements
(7, 8, 9, 10) opposés au niveau du couloir sont présentes.
3. Plancher selon l'une des revendications précédentes, présentant des éléments de recouvrement
(24) qui sont fixés respectivement au niveau d'une des parois latérales (5, 6) et
recouvrent respectivement un évidement (7).
4. Plancher selon la revendication 3, dans lequel les éléments de recouvrement (24) sont
configurés de sorte qu'une cavité soit formée entre l'évidement (7) et un élément
de recouvrement (24).
5. Plancher selon la revendication 3 ou 4, dans lequel les éléments de recouvrement (24)
sont retirables et échangeables par des éléments de recouvrement conçus autrement.
6. Plancher selon la revendication 5, dans lequel les éléments de recouvrement conçus
autrement sont ceux pour lesquels une cavité conçue autrement est obtenue.
7. Plancher selon l'une des revendications 3 à 6, dans lequel les éléments de recouvrement
sont les éléments ne (sup)portant pas la structure de caisse.
8. Agencement présentant
- un plancher (1) selon l'une des revendications précédentes, et
- un train de roulement (14, 22, 15, 16, 25) agencé en dessous du plancher, en particulier
un bogie (14), un essieu (22) orientable et/ou une paire de roues (15, 16, 25) orientables.
9. Caisse de véhicule sur rail présentant un plancher (1) selon l'une des revendications
1 à 7.
10. Véhicule sur rail présentant un plancher (1) selon l'une des revendications 1 à 7,
un agencement selon la revendication 8 ou une caisse de véhicule sur rail selon la
revendication 9.
11. Véhicule sur rail selon la revendication 10 qui est un véhicule sur rail surbaissé.