[0001] Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine Beschichtungsanlage, insbesondere
für eine Lackieranlage zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen. Weiterhin
umfasst die Erfindung eine entsprechende Beschichtungsanlage.
[0002] In modernen Lackieranlagen zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen werden
die zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteile üblicherweise von einer Fördereinrichtung
entlang einer Lackierstraße durch mehrere aufeinanderfolgende Lackierkabinen gefördert,
in denen die verschiedenen Lackschichten (z. B. Basislack, Klarlack) aufgetragen werden.
[0003] Die Applikation des zu applizierenden Lacks erfolgt hierbei in der Regel durch Rotationszerstäuber,
die von mehrachsigen Lackierrobotern hochbeweglich geführt werden. Bei der Lackapplikation
durch die Rotationszerstäuber lagert sich ein Großteil des applizierten Lacks auf
dem zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteil ab und bildet dort die gewünschte
Lackschicht. Ein Teil des applizierten Lacks verbleibt jedoch zunächst als Beschichtungsmittelnebel
("Overspray") im Kabineninnenraum der Lackierkabine, wobei dieser überschüssige Beschichtungsmittelnebel
störend ist.
[0004] Zur Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels aus der Lackierkabine ist
die Decke der Lackierkabine üblicherweise als sogenannte Filterdecke ausgebildet,
die eine abwärts gerichtete, möglichst laminare Strömung im gesamten Kabineninnenraum
erzeugt. Diese abwärts gerichtete Luftströmung in dem Kabineninnenraum drückt den
störenden Beschichtungsmittelnebel durch den als Gitterrost ausgebildeten Kabinenboden
nach unten in eine Auswaschung, die als Trockenabscheidung oder als Nassauswaschung
ausgebildet sein kann und das in dem Beschichtungsmittelnebel enthaltene Beschichtungsmittel
auswäscht.
[0005] Problematisch ist jedoch insbesondere die Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels,
der im Innenraum der zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteile durch eine Innenlackierung
von Innenflächen der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile entsteht. Die von der Filterdecke
erzeugte abwärts gerichtete Luftströmung wird hierbei nämlich durch das Dach der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
abgeschirmt und kann sich deshalb trotz der abwärts gerichteten Luftströmung relativ
lange im Innenraum der zu lackierenden Kraftfahrzeugbauteile halten. Beim anschließenden
Ausfördern der lackierten Kraftfahrzeugkarosseriebauteile aus der Lackierkabine kann
der störende Beschichtungsmittelnebel dann aus dem Innenraum der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
austreten und den nächsten Lackiervorgang stören, wenn der Beschichtungsmittelnebel
dann nicht schnell genug entfernt werden kann.
[0006] Dieses Problem besteht insbesondere dann, wenn die Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
nicht kontinuierlich entlang der Lackierstraße gefördert werden, sondern im Stop-and-go-Betrieb,
da dann relativ hohe Beschleunigungen der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile beim Ausfördern
aus der Lackierkabine entstehen. Diese relativ hohen Beschleunigungen der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
beim Ausfördern aus der Lackierkabine führen nämlich zu Luftwirbeln, wodurch sich
der störende Beschichtungsmittelnebel nach dem Austreten aus dem Innenraum der ausgeförderten
Kraftfahrzeugkarosseriebauteile relativ lange im Kabineninnenraum der Lackierkabine
halten kann.
[0007] Ein weiterer Nachteil von Filterdecken resultiert aus der Tatsache, dass die abwärts
gerichtete Luftströmung einen Filter in der Filterdecke passieren muss, der der abwärts
gerichteten Luftströmung einen Strömungswiderstand entgegensetzt und dadurch die Strömungsgeschwindigkeiten
begrenzt. Die Filterdecke ermöglicht also nur relativ geringe Strömungsgeschwindigkeiten
der abwärts gerichteten Luftströmung, so dass die Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels
("Overspray") unbefriedigend ist.
[0008] Zu dem vorstehend diskutierten Stand der Technik betreffend Lackierkabinen mit einer
Filterdecke zur Entfernung des überschüssigen Beschichtungsmittelnebels (Overspray)
ist auch zu verweisen auf
DE 102 09 489 A1,
DE 10 2008 053 178 A1 und
DE 10 2011 122 056 A1. Diese Druckschriften offenbaren jedoch lediglich Lackierkabinen, bei denen der überschüssige
Beschichtungsmittelnebel (Overspray) ausschließlich durch die abwärts gerichtete Luftströmung
entfernt wird, die aus der Filterdecke austritt bzw. über die Filterdecke abgesaugt
wird. Dies ist mit den vorstehend beschriebenen Nachteilen verbunden.
[0010] Schließlich offenbart
GB 2 160 639 A ein Betriebsverfahren für eine Beschichtungsanlage gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und eine entsprechende Beschichtungsanlage gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 8.
Hierbei ist die Entfernung des störenden Beschichtungsnebels jedoch noch nicht befriedigend.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels
("Overspray") aus einer Beschichtungskabine entsprechend zu verbessern.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Betriebsverfahren für eine Beschichtungsanlage
bzw. durch eine entsprechende Beschichtungsanlage gemäß den Nebenansprüchen gelöst.
[0012] Die Erfindung beruht auf der bereits vorstehend kurz erwähnten technischen-physikalischen
Erkenntnis, dass der störende überschüssige Beschichtungsmittelnebel ("Overspray")
besonders aufgrund von zwei Phänomenen zunächst in der Beschichtungskabine verbleibt
und deshalb entfernt werden muss.
[0013] Zum einen wird dies nämlich durch folgende Eigenschaften moderner Lackieranlagen
zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen begünstigt:
- Die zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteile werden im Vergleich zu älteren
Lackieranlagen schneller aus der Lackierkabine ausgefördert und dabei stärker beschleunigt,
was zu stärkeren Verwirbelungen des überschüssigen Beschichtungsmittelnebels ("Overspray")
führt.
- Die Luftsinkgeschwindigkeit in der Lackierkabine ist bei modernen Lackieranlagen geringer
als bei älteren Lackieranlagen.
- Der Lack wird in modernen Lackieranlagen mit größeren Ausbringmengen und Ausflussraten
appliziert, was zwar eine größere Flächenbeschichtungsleistung ermöglicht, aber auch
zu mehr Overspray führt.
- Bei modernen Lackieranlagen sind die einzelnen Lackierkabinen kürzer und schmaler
als früher, was zwar den Energieverbrauch senkt, aber auch die Overspray-Problematik
verschärft.
- Bei modernen Lackieranlagen sind in den einzelnen Lackierkabine mehr Roboter und mehr
Zerstäuber angeordnet, was die Overspray-Problematik ebenfalls verschärft
[0014] Zum anderen wird der störende Beschichtungsmittelnebel ("Overspray") in der Beschichtungskabine
aber auch durch Innenlackierungen begünstigt, wobei der Lack im Innenraum einer Kraftfahrzeugkarosserie
appliziert wird. Beim Ausfördern einer Kraftfahrzeugkarosserie aus der Lackierkabine
schiebt die Trägheit den Beschichtungsmittelnebel dann durch das Heckfenster aus der
Kraftfahrzeugkarosserie. Darüber hinaus schiebt auch der beim Ausfördern einer Kraftfahrzeugkarosserie
entstehende Fahrtwind den störenden Beschichtungsmittelnebel durch das Heckfenster
aus der Kraftfahrzeugkarosserie.
[0015] Die beiden vorstehend beschriebenen störenden Phänomene können dazu führen, dass
sich der störende Beschichtungsmittelnebel von der zuletzt lackierten Kraftfahrzeugkarosserie
auf der nächsten Kraftfahrzeugkarosserie ablagern kann, was zu Qualitätsproblemen
führen kann.
[0016] Die Erfindung sieht deshalb vor, dass der störende Beschichtungsmittelnebel ("Overspray")
in einer Beschichtungskabine nicht nur durch die bekannte abwärts gerichtete Luftströmung
entfernt wird, die von der herkömmlichen Filterdecke erzeugt wird. Vielmehr sieht
die Erfindung vor, dass der störende Beschichtungsmittelnebel in der Beschichtungskabine
durch eine separate, abwärts gerichtete Luftströmung entfernt wird, die nicht von
der Filterdecke erzeugt wird.
[0017] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist diese separate Luftströmung
räumlich begrenzt und erstreckt sich nicht über den gesamten Kabineninnenraum, wodurch
sich diese separate Luftströmung von der bekannten Luftströmung unterscheidet, die
von der Filterdecke erzeugt wird.
[0018] Vorzugsweise ist diese separate Luftströmung nicht exakt senkrecht von oben nach
unten ausgerichtet, sondern in der Förderrichtung angewinkelt, beispielsweise in einem
Winkel von 5°-60°, 10°-55° oder 15°-45° zur Senkrechten. Diese Anwinkelung der abwärts
gerichteten Luftströmung ist vorteilhaft, weil der störende Beschichtungsmittelnebel
dann auch teilweise in Richtung Kabinenausgang entfernt wird, wodurch der Bereich
des Kabineninnenraums nahe am Kabineneingang schneller gereinigt wird.
[0019] Diese schräge Anwinkelung der Luftströmung in der Förderrichtung relativ zur Senkrechten
ist im Rahmen der Erfindung auch bei der abwärts gerichteten Luftströmung möglich,
die von der Filterdecke erzeugt wird. Vorzugsweise wird die abwärts gerichtete Luftströmung
unter Umgehung der Filterdecke erzeugt, so dass die maximal erreichbare Strömungsgeschwindigkeit
nicht durch den Strömungswiderstand des Filters in der Filterdecke begrenzt wird.
[0020] Erfindungsgemäß wird die abwärts gerichtete Luftströmung von einer zusätzlichen Strömungsvorrichtung
erzeugt, beispielsweise von einem beweglichen Manipulator.
[0021] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die separate Luftströmung
zur Entfernung des Beschichtungsmittelnebels von einem beweglichen Manipulator mit
mehreren Bewegungsachsen erzeugt, der in dem Kabineninnenraum beweglich angeordnet
ist. Vorzugsweise handelt es sich bei diesem Manipulator zum Entfernen des störenden
Beschichtungsmittelnebels um einen mehrachsigen Roboter mit einer seriellen oder parallelen
Roboterkinematik.
[0022] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der bewegliche Manipulator
eine einzige Bewegungsachse auf.
[0023] In einer bevorzugten Erfindungsvariante entfernt dieser Manipulator den störenden
Beschichtungsmittelnebel dadurch aus dem Kabineninnenraum, dass er Luft in den Kabineninnenraum
einbläst, wobei die eingeblasene Luft auf den störenden Beschichtungsmittelnebel trifft
und diesen aus dem Kabineninnenraum entfernt oder zumindest die Entfernung des Beschichtungsmittelnebels
beschleunigt.
[0024] In einer anderen, ebenfalls möglichen Erfindungsvariante entfernt der Manipulator
den störenden Beschichtungsmittelnebel dagegen dadurch aus dem Kabineninnenraum, dass
er den Beschichtungsmittelnebel absaugt.
[0025] Der Manipulator zum Entfernen des störenden Beschichtungsmittelnebels kann im Rahmen
der Erfindung ortsfest innerhalb der Beschichtungskabine angeordnet sein.
[0026] Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass der Manipulator zum Entfernen
des Beschichtungsmittelnebels an einer Verfahrschiene entlang der Förderrichtung verfahrbar
ist. Dies bietet vorteilhaft die Möglichkeit, dass der Manipulator zum Entfernen des
störenden Beschichtungsmittelnebels beim Ausfördern eines Bauteils aus der Beschichtungskabine
dem ausgeförderten Bauteil nachgeführt wird, um den beim Ausfördern des Bauteils aus
dem Innenraum des Bauteils austretenden Beschichtungsmittelnebel möglichst schnell
zu entfernen.
[0027] Hinsichtlich der Montage des Manipulators zum Entfernen des Beschichtungsmittelnebels
bestehen im Rahmen der Erfindung verschiedene Möglichkeiten.
[0028] Beispielsweise kann der Manipulator an einer Decke der Beschichtungskabine hängend
montiert werden und dann den Luftstrom zum Entfernen des störenden Beschichtungsmittelnebels
nach unten in die Beschichtungskabine abgeben. Diese hängende Montage des Manipulators
an der Decke der Beschichtungskabine ist auch vorteilhaft, weil der Manipulator dann
selbst wenig verschmutzungsanfällig ist, da der störende Beschichtungsmittelnebel
in Deckennähe kaum oder nur in geringer Dichte auftritt.
[0029] Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der Manipulator zum Entfernen des Beschichtungsmittelnebels
seitlich an der Beschichtungskabine montiert ist und zwar wahlweise auf dem Kabinenboden
stehend oder an den Seitenwänden hängend.
[0030] Auch hinsichtlich des Typs des Manipulators zum Entfernen des Beschichtungsmittels
bestehen verschiedene Möglichkeiten.
[0031] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei dem Manipulator
um einen Knickarmroboter mit einer seriellen Roboterkinematik und mehreren nicht parallelen
Schwenkachsen, wobei derartige Knickarmroboter aus dem Stand der Technik hinlänglich
bekannt sind und bei herkömmlichen Lackieranlagen beispielsweise auch als Applikationsroboter
oder Handhabungsroboter (z. B. Haubenöffner, Türöffner) verwendet werden.
[0032] Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Manipulator
zum Entfernen des Beschichtungsmittelnebels um einen sogenannten SCARA-Roboter (SCARA:
Selective
Compliance
Assembly
Robot
Arm) handelt, wobei derartige SCARA-Roboter aus dem Stand der Technik an sich bekannt
sind und beispielsweise in Lackieranlagen zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen
als Türöffner eingesetzt werden. Ein Merkmal derartiger SCARA-Roboter besteht darin,
dass die Schwenkachsen der verschiedenen Roboterglieder parallel zueinander ausgerichtet
sind und typischerweise senkrecht verlaufen.
[0033] Theoretisch besteht im Rahmen der Erfindung natürlich auch die Möglichkeit, dass
es sich bei dem Manipulator zum Entfernen des störenden Beschichtungsmittels um einen
Roboter mit einer Parallelkinematik handelt.
[0034] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich jedoch bei dem Manipulator
zum Entfernen des störenden Beschichtungsmittels um einen mehrachsigen Applikationsroboter,
der auch das Applikationsgerät (z. B. Rotationszerstäuber) zum Applizieren des Beschichtungsmittels
führt. Der Applikationsroboter hat hierbei also mehrere Funktionen. Zum einen führt
der Applikationsroboter das Applikationsgerät (z. B. Rotationszerstäuber) über die
Bauteiloberfläche der zu beschichtenden Bauteile, um Beschichtungsmittel (z. B. Lack)
zu applizieren. Zum anderen dient der Applikationsroboter hierbei aber auch zum Entfernen
des störenden Beschichtungsmittelnebels aus dem Kabineninnenraum der Beschichtungskabine.
[0035] Beispielsweise kann das Applikationsgerät hierzu Lenkluft ausblasen, die normalerweise
zur Formung des Sprühstrahls verwendet wird und dann gezielt eingesetzt wird, um den
störenden Beschichtungsmittelnebel aus der Beschichtungskabine zu entfernen. Im normalen
Applikationsbetrieb wird die Lenkluft also eingesetzt, um den Sprühstrahl zu formen.
Darüber hinaus kann die Lenkluft aber auch eingesetzt werden, um den störenden Beschichtungsmittelnebel
wegzublasen und dadurch zu entfernen, wobei in dieser Betriebsweise natürlich keine
Applikation von Beschichtungsmittel erfolgt.
[0036] Alternativ besteht die Möglichkeit, dass der Applikationsroboter zusätzlich zu der
oder den Lenkluftdüsen oder anstelle davon eine separate Luftdüse aufweist, die nur
zur Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels dient.
[0037] Weiterhin besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass der Manipulator zum
Entfernen des Beschichtungsmittelnebels ein Handhabungsroboter ist, beispielsweise
ein Türöffner oder ein Haubenöffner, der in einer Lackieranlage zur Lackierung von
Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen eingesetzt wird, um Türen bzw. Motorhauben oder Kofferraumdeckel
für eine anschließende Innenlackierung zu öffnen.
[0038] Schließlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass der Manipulator zum Entfernen
des störenden Beschichtungsmittelnebels ausschließlich für diesen Zweck vorgesehen
ist und weder zur Applikation des Beschichtungsmittels noch zum Handhaben der zu beschichtenden
Bauteile dient, was eine Optimierung der Konstruktion des Manipulators auf den Zweck
der Entfernung des Beschichtungsmittelnebels ermöglicht.
[0039] Es wurde bereits vorstehen erwähnt, dass der störende Beschichtungsmittelnebel dadurch
aus dem Kabineninnenraum entfernt werden kann, dass von dem Manipulator Luft eingeblasen
werden kann, wozu der Manipulator (z. B. Applikationsroboter, Handhabungsroboter oder
separater Roboter) eine Luftdüse führen kann. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung weist der Manipulator einen proximalen Roboterarm und einen relativ
dazu schwenkbaren distalen Roboterarm auf, wobei die Luftdüse zur Entfernung des Beschichtungsmittelnebels
an dem proximalen Roboterarm und/oder an dem distalen Roboterarm angebracht sein kann.
Vorzugsweise befindet sich die Luftdüse zur Entfernung des Beschichtungsmittelnebels
jedoch an dem distalen Roboterarm.
[0040] Zur Erreichung einer möglichst guten Reinigungswirkung bei der Entfernung des störenden
Beschichtungsmittelnebels sind vorzugsweise zahlreiche Luftdüsen vorgesehen, die in
Form einer Düsenleiste in einer Linie hintereinander angeordnet sein können. Vorzugsweise
ist diese Düsenleiste an dem distalen Roboterarm angeordnet und erstreckt sich entlang
der Längsrichtung des distalen Roboterarms. Es besteht jedoch alternativ auch die
Möglichkeit, dass die Düsenleiste am Ende des Manipulators angeordnet ist und immer
rechtwinklig zur Förderrichtung und horizontal ausgerichtet ist.
[0041] Es wurde bereits eingangs erwähnt, dass beim Ausfördern der beschichteten Bauteile
aus der Beschichtungskabine Beschichtungsmittelnebel aus dem Innenraum des beschichteten
Bauteils austreten kann, was zu einer Beeinträchtigung des nachfolgenden Beschichtungsvorgangs
führen kann. Dieser störende Beschichtungsmittelnebel befindet sich dann zunächst
im Bereich der Beschichtungsposition innerhalb der Beschichtungskabine, d. h. in dem
Bereich, in dem das Bauteil zuvor beschichtet wurde. Im Bereich des Kabineneingangs
befindet sich dagegen kaum störender Beschichtungsmittelnebel, sodass das nächste
Bauteil in diesem Bereich nahe dem Kabineneingang bereits beschichtet werden kann,
wenn der Kabineninnenraum im Bereich der endgültigen Beschichtungsposition noch von
dem störenden Beschichtungsmittelnebel verunreinigt ist.
[0042] In einer Variante der Erfindung ist deshalb vorgesehen, dass die zu beschichtenden
Bauteile beim Einfördern in die Beschichtungskabine nicht gleich zu ihrer endgültigen
Beschichtungsposition gefördert werden, sondern zunächst zu einer Vorposition, die
in der Förderrichtung stromaufwärts vor der endgültigen Beschichtungsposition liegt.
Beispielsweise können die zu lackierenden Kraftfahrzeugkarosseriebauteile in der Vorposition
mit ihrem Frontbereich in die Lackierkabine hineinragen, sodass der Frontbereich (z.
B. Motorhaube, vordere Kotflügel) in dieser Vorposition lackiert werden kann, während
der störende Beschichtungsmittelnebel an der endgültigen Beschichtungsposition innerhalb
der Lackierkabine noch entfernt wird. Die Bauteile werden dann anschließend von der
Vorposition in die endgültige Beschichtungsposition gefördert, wenn der Beschichtungsmittelnebel
im Bereich der endgültigen Beschichtungsposition entfernt ist und das Bauteil an der
Vorposition im Frontbereich beschichtet worden ist. Anschließend werden dann in der
endgültigen Beschichtungsposition auch die restlichen Oberflächenbereiche (z. B. Kofferraumdeckel,
Dach, Türen, hintere Kotflügel) außerhalb des Frontbereichs beschichtet.
[0043] Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass beim Ausfördern eines Bauteils aus der
Beschichtungskabine Beschichtungsmittelnebel aus dem Bauteil austreten oder von dem
ausgeförderten Bauteil aufgewirbelt werden kann, wodurch die Entfernung des Beschichtungsmittelnebels
aus dem Kabineninnenraum erschwert wird. Die Rahmen der Erfindung vorgesehene Entfernung
des Beschichtungsmittelnebels wird deshalb vorzugsweise auf einen Reinigungsbereich
räumlich konzentriert, wobei der Reinigungsbereich nicht den gesamten Kabineninnenraum
umfasst, sondern auf den Bereich des ausgeförderten Bauteils beschränkt ist, wo der
störende Beschichtungsmittelnebel aus dem Bauteil austritt und störende Luftwirbel
erzeugt werden. Beispielsweise kann der Reinigungsbereich auch auf denjenigen Bereich
des Kabineninnenraums beschränkt sein, der bezüglich der Förderrichtung geringfügig
hinter dem Bauteil liegt, da der störende Beschichtungsmittelnebel beim Ausfördern
eines Bauteils nach hinten aus dem Bauteil austritt, so dass dieser Beschichtungsmittelnebel
auch dort entfernt werden muss. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass der Reinigungsbereich
beim Ausfördern des Bauteils synchron mit dem ausgeförderten Bauteil mitbewegt wird,
um die Entfernung des austretenden Beschichtungsmittelnebels zu optimieren. Die erfindungsgemäße
Beschichtungsanlage weist deshalb vorzugsweise eine Steuereinrichtung auf, welche
die Bewegungen der Fördereinrichtung und des Reinigungsbereichs miteinander synchronisiert.
Die Steuereinrichtung steuert also vorzugsweise auch die Bewegung des Manipulators,
der den störenden Beschichtungsmittelnebel entfernt.
[0044] Besonders vorteilhaft ist die Erfindung, wenn die zu beschichtenden Bauteile im Stop-and-go-Betrieb
durch die Beschichtungskabine gefördert werden, da die Bauteile dann beim Einfördern
bzw. Ausfördern aus der Beschichtungskabine beschleunigt bzw. abgebremst werden, wodurch
Luftverwirbelungen entstehen, die eine Entfernung des Beschichtungsmittelnebels durch
die abwärts gerichtete Luftströmung von einer herkömmlichen Filterdecke erschweren.
Die Erfindung ermöglicht hierbei im Zusammenwirken mit einer entsprechend schnellen
Fördertechnik eine Förderzeit von weniger als 13 Sekunden, 11 Sekunden oder weniger
als 9 Sekunden, wobei die Förderzeit im Stop-and-go-Betrieb die Zeitspanne von einem
Stillstand eines Bauteils zum nächsten Stillstand desselben Bauteils ist.
[0045] Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die zu beschichtenden Bauteile beim Ausfördern
aus der Beschichtungskabine zunächst mit einer relativ geringen Beschleunigung beschleunigt
werden, wofür dann zur Kompensation die Verzögerung beim Abbremsen größer ist. Die
relativ geringe Beschleunigung beim Ausfördern ist vorteilhaft, weil dann weniger
störende Luftwirbel erzeugt werden, die den störenden Beschichtungsmittelnebel länger
im Kabineninnenraum halten. Darüber hinaus ist die relativ langsame Beschleunigung
beim Ausfördern aus der Beschichtungskabine aber auch vorteilhaft, weil der im Innenraum
des jeweiligen Bauteils befindliche Beschichtungsmittelnebel dann nicht oder zumindest
nicht vollständig nach außen aus dem Bauteil austritt.
[0046] Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur Schutz beansprucht für ein
erfindungsgemäßes Betriebsverfahren für eine Beschichtungsanlage. Vielmehr beansprucht
die Erfindung auch Schutz für eine entsprechend ausgebildete Beschichtungsanlage,
wobei die Einzelheiten des Betriebsverfahrens und der Beschichtungsanlage aus der
vorstehenden Beschreibung ersichtlich ist.
[0047] Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung hinsichtlich der zu beschichtenden Bauteil
nicht beschränkt ist auf Kraftfahrzeugkarosseriebauteile. Vielmehr kann es sich bei
den zu beschichtenden Bauteilen um beliebige Bauteile handeln, wie beispielsweise
Rotorblätter von Windkraftanlagen oder Teile (z. B. Rotorblatthalbschalen) davon oder
Flugzeugzeile (z. B. Flügel, Leitwerksteile, Rumpfteile, etc.).
[0048] Darüber hinaus ist die Erfindung hinsichtlich des applizierten Beschichtungsmittels
nicht beschränkt auf Lacke (z. B. Basislack, Klarlack) oder bestimmte Lacktypen (z.
B. Nasslack, Pulverlack). Vielmehr kann es sich bei dem Beschichtungsmittel um ein
beliebiges Beschichtungsmittel handeln, bei dessen Applikation ein störender Beschichtungsmittelnebel
Overspray entsteht.
[0049] Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass der störende Beschichtungsmittelnebel ("Overspray")
durch eine abwärts gerichtete Luftströmung aus dem Kabineninnenraum der Beschichtungskabine
entfernt wird. Diese abwärts gerichtete Luftströmung wird durch eine Blasdüsenanordnung
erzeugt, welche die Luftströmung durch mindestens eine Blasdüse nach unten abgibt,
um den störenden Beschichtungsmittelnebel nach unten wegzublasen. Diese Blasdüsenanordnung
ist vorzugsweise über der Fördereinrichtung und auch über den zu beschichtenden Bauteilen
angeordnet, beispielsweise an einer Kabinendecke oder an einem Portal, das den Förderweg
überspannt. Die Blasdüsenanordnung erstreckt sich vorzugsweise quer zur Förderrichtung
durch die Beschichtungskabine und ist in der Förderrichtung beweglich. Dies bedeutet,
dass die Blasdüsenanordnung in der Förderrichtung vor- und zurückbewegt werden kann.
Der Antrieb der beweglichen Blasdüsenanordnung kann beispielsweise durch einen Seilantrieb
erfolgen.
[0050] In einer Variante der Erfindung ist diese Blasdüsenanordnung um eine Drehachse quer
zu der Förderrichtung schwenkbar. Hierbei sind die Blasdüsen vorzugsweise von der
Drehachse beabstandet, so dass die Blasdüsen bei einer Schwenkbewegung der Blasdüsenanordnung
eine bogenförmige Bewegung in einer senkrechten Ebene parallel zur Förderrichtung
ausführen. Hierbei sorgt die Blasdüsenanordnung vorzugsweise dafür, dass die Blasdüsen
bei einer Schwenkbewegung in einer konstanten Winkelausrichtung relativ zur Senkrechten
gehalten werden. Vorzugsweise bleiben die Blasdüsen also senkrecht nach unten ausgerichtet,
so dass die Luftströmung senkrecht nach unten abgegeben wird. Beispielsweise kann
die Blasdüsenanordnung einen schwenkbaren Rahmen aufweisen, der um die vorstehend
erwähnte Drehachse schwenkbar ist. Hierbei verläuft die Drehachse vorzugsweise durch
eine Rahmenkante, während die Blasdüsen an der gegenüberliegenden Rahmenkante angebracht
sind.
[0051] Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Blasdüsenanordnung eine
lineare Verfahrachse aufweist, die parallel zur Förderrichtung verläuft, so dass die
Blasdüsen entlang der Förderrichtung verfahrbar sind. Auch hierbei kann zum Antrieb
der Blasdüsenanordnung ein Seilantrieb vorgesehen sein.
[0052] Die Blasdüsen können also wahlweise eine Schwenkbewegung oder eine Linearbewegung
ausführen. Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass die Blasdüsen
eine kombinierte Bewegung ausführen, die aus einer Schwenkbewegung und einer überlagerten
Linearbewegung besteht.
[0053] Ferner sieht die Erfindung vorzugsweise auch eine Steuereinheit vor, welche die abwärts
gerichtete Luftströmung steuert, wobei insbesondere die Strömungsgeschwindigkeit,
der Mengenstrom (z. B. Volumenstrom) und/oder die Strömungsrichtung gesteuert werden
kann.
[0054] Beispielsweise kann die Steuereinheit die Luftströmung während eines Lackiervorgangs
abschalten oder zumindest abschwächen. Während der Lackierpausen kann die Steuereinheit
die Luftströmung dann einschalten oder verstärken.
[0055] Hierbei kann auch unterschieden werden zwischen der abwärts gerichteten Luftströmung
aus der Filterdecke (Plenum) und der abwärts gerichteten Luftströmung, die zusätzlich
dazu erzeugt wird. Die abwärts gerichtete Luftströmung aus der Filterdecke kann dann
auch während eines Lackiervorgangs eingeschaltet bleiben, wohingegen die zusätzliche
Luftströmung dann abgeschaltet oder zumindest abgeschwächt wird. In den Lackierpausen
können dann sowohl die abwärts gerichtete Luftströmung aus der Filterdecke als auch
die zusätzliche Luftströmung unvermindert eingeschaltet werden.
[0056] Darüber hinaus sollte vorzugsweise darauf geachtet werden, dass durch die abwärts
gerichtete Luftströmung keine unerwünschten Luftströmungen in der Lackierkabine entstehen
und nicht zu viel Luft in die Lackierkabine eingebracht wird. Hierbei ist zu berücksichtigen,
dass in einer Lackierpause in der Regel die abwärts gerichtete Luftströmung erzeugt
wird, die den Zweck hat, den störenden Beschichtungsmittelnebel ("Overspray") aus
der Lackierkabine zu entfernen. Während eines Lackiervorgangs ist diese Luftströmung
in der Regel abgeschaltet. Stattdessen wird dann über die Filterdecke Luft in die
Lackierkabine eingebracht sowie über die Zerstäuberluft (z. B. Antriebsluft, Bremsluft,
Lenkluft und Lagerluft), die von dem Zerstäuber abgegeben wird. Die abwärts gerichtete
Luftströmung wird deshalb in den Lackierpausen von der Steuereinheit vorzugsweise
so gesteuert, dass in den Lackierpausen jeweils die gleiche Luftmenge in die Lackierkabine
eingebracht wird wie während eines Lackiervorgangs.
[0057] Weiterhin ist zu erwähnen, dass verschiedene Luftströmungen in die Lackierkabine
eingebracht werden können, nämlich zum einen die Luftströmung aus der herkömmlichen
Filterdecke und zum anderen die Luftströmung aus einer zusätzlichen Düsenanordnung.
Die Luftströmung aus der zusätzlichen Düsenanordnung ist hierbei vorzugsweise steuerbar
und wird vorzugsweise nur in Lackierpausen eingeschaltet. Die zusätzliche Düsenanordnung
wird dabei vorzugsweise aus der Luftversorgung der Filterdecke abgezweigt. Dies hat
zur Folge, dass eine Druckluftabgabe aus der zusätzlichen Düsenanordnung zu einer
entsprechend verminderten Druckluftabgabe aus der Filterdecke führt. Im Ergebnis wird
die Gesamtluftbilanz also nicht verändert, d. h. die in die Lackierkabine eingebrachte
Luftmenge bleibt wenigstens annähernd gleich, wodurch unerwünschte Luftströmungen
in der Lackierkabine reduziert oder ganz vermieden werden.
[0058] Darüber hinaus sieht die Erfindung vorzugsweise vor, dass mindestens 70% der gesamten
Sinkluft (d. h. der abwärts gerichteten Luftströmung) zwischen zwei aufeinander folgenden
Karosserien (d. h. zwischen dem Heck der führenden Karosserie und der Front der folgenden
Karosserie) in die Lackierkabine eingebracht werden sollte. Dies ist sinnvoll, damit
die folgende Karosserie nicht durch den verbliebenen Beschichtungsmittelnebel ("Overspray")
der vorangegangenen Karosserie kontaminiert wird.
[0059] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine vereinfachte Perspektivansicht einer Lackieranlage mit einem zusätzlichen Roboter
zur Entfernung von störendem Beschichtungsmittelnebel ("Overspray"),
- Figur 2A
- eine vereinfachte Perspektivansicht eines anderen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Lackierkabine mit einem modifizierten Handhabungsroboter zur Entfernung des störenden
Beschichtungsmittelnebels,
- Figur 2B
- eine perspektivische Großansicht des modifizierten Handhabungsroboters,
- Figur 3
- eine vereinfachte Perspektivansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Lackierkabine mit einem SCARA-Roboter zur Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels,
- Figur 4
- eine vereinfachte Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Lackierkabine, wobei ein
herkömmlicher Applikationsroboter Lenkluft appliziert, um den störenden Beschichtungsmittelnebel
zu entfernen,
- Figur 5
- ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung einer Variante des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens,
- Figuren 6A-6C
- verschiedene Stadien des Einförderns bzw. Ausförderns der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
bei dem Betriebsverfahren gemäß Figur 5,
- Figur 7
- ein Diagramm zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Beschleunigungen beim Einfördern
bzw. Ausfördern aus der Lackierkabine,
- Figuren 8A-8C
- verschiedene Stadien des Ausförderns einer Kraftfahrzeugkarosserie aus der Lackierkabine,
- Figur 9
- eine schematische Darstellung einer nicht erfindungsgemäßen Lackierkabine mit einer
Filterdecke, die eine abwärts gerichtete Luftströmung in die Lackierkabine abgibt,
wobei die Luftströmung in Förderrichtung angewinkelt ist,
- Figuren 10A und 10B
- zwei Perspektivansichten einer Blasdüsenanordnung mit einem schwenkbaren Rahmen, wobei
die Blasdüsenanordnung in der Lackierkabine eine Luftströmung nach unten abgibt, um
den Overspray zu entfernen, sowie
- Figuren 11A und 11B
- eine Perspektivansicht einer Abwandlung der Blasdüsenanordnung gemäß den Figuren 10A
und 10B, wobei die Blasdüsenanordnung linear verfahrbar ist.
[0060] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Lackierkabine 1 in
einer Lackieranlage zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen 2, wobei die
Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 von einer herkömmlichen Fördereinrichtung 3 auf
Transportgestellen 4 ("Skids") durch die Lackierkabine 1 gefördert werden.
[0061] Die Lackierung der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 in der Lackierkabine 1 erfolgt
durch mehrachsige Applikationsroboter, die herkömmlich ausgebildet sein können und
zur Vereinfachung nicht dargestellt sind.
[0062] Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Lackierkabine 1 eine herkömmliche Filterdecke
aufweist, die im Kabineninnenraum der Lackierkabine 1 eine weitgehend laminare, abwärts
gerichtete Luftströmung erzeugt, um überschüssigen Beschichtungsmittelnebel ("Overspray")
in dem Kabinenraum nach unten zu drücken und dann durch den als Gitterrost ausgebildeten
Kabinenboden in eine Auswaschung zu fördern, wobei die Filterdecke und die Auswaschung
herkömmlich ausgebildet sein können und deshalb ebenfalls nicht dargestellt sind.
[0063] Die Fördereinrichtung 3 fördert die Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 im Stop-and-go-Betrieb
durch die Lackierkabine 1. Dies bedeutet, dass die Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
2 in der in der Zeichnung dargestellten Beschichtungsposition stillstehen und somit
beim Einfördern abgebremst und beim Ausfördern beschleunigt werden. Die Beschleunigung
der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 beim Ausfördern aus der Lackierkabine 1 ist
in zweierlei Hinsicht problematisch.
[0064] Zum einen erzeugt die Lackierung der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 auch in deren
Innenraum einen überschüssigen Beschichtungsmittelnebel und zwar insbesondere dann,
wenn Innenflächen der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 lackiert werden. Dieser Beschichtungsmittelnebel
im Innenraum der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 wird von dem Dach der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
2 vor der von der Filterdecke erzeugten abwärts gerichteten Luftströmung abgeschirmt
und verbleibt deshalb relativ lange im Innenraum der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
2. Beim Ausfördern der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile 2 aus der Lackierkabine tritt
dieser Beschichtungsmittelnebel dann vorrangig nach hinten durch die Heckklappe aus
dem Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 2 in den Innenraum der Lackierkabine aus, was zu
einer Beeinträchtigung des nächsten Lackiervorgangs führen kann.
[0065] Zum anderen erzeugt das relativ abrupte Beschleunigen der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
2 beim Ausfördern aus der Lackierkabine Luftwirbel im Kabineninnenraum, wodurch sich
der überschüssige Beschichtungsmittelnebel im Kabinenraum länger halten kann.
[0066] Zum Entfernen des überschüssigen Beschichtungsmittelnebels aus dem Kabineninnenraum
der Lackierkabine 1 ist deshalb in diesem Ausführungsbeispiel zusätzlich ein Manipulator
5 vorgesehen, der an einer Verfahrschiene 6 an der Kabinendecke verfahrbar ist und
zwar parallel zu der Fördereinrichtung 3, d. h. in der durch einen Doppelpfeil gekennzeichneten
X-Richtung.
[0067] Der Manipulator 5 trägt an seinem unteren Ende eine Düsenleiste 7, die horizontal
und rechtwinklig zu der Fördereinrichtung 3 ausgerichtet ist. Die Düsenleiste 7 weist
über ihre Länge verteilt zahlreiche Luftdüsen auf, die einen Luftstrahl 8 abgeben,
um den Beschichtungsmittelnebel möglichst schnell aus dem Kabineninnenraum der Lackierkabine
1 zu entfernen.
[0068] Der Manipulator 5 ermöglicht hierbei eine Anhebung bzw. Absenkung der Düsenleiste
7 in senkrechter Richtung, d. h. in der durch einen Doppelpfeil gekennzeichneten Z-Richtung.
[0069] Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Austrittsrichtung des Luftstrahls 8 gegenüber
der Senkrechten um einen Winkel α=15°-45° in der Förderrichtung der Fördereinrichtung
3 angewinkelt ist. Der Luftstrahl 8 bläst den aus der Heckklappe des ausgeförderten
Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 austretenden überschüssigen Beschichtungsmittelnebel
also nach schräg vorne unten weg, wodurch die Entfernung des Beschichtungsmittelnebels
aus dem Kabineninnenraum der Lackierkabine 1 beschleunigt werden kann.
[0070] Beim Ausfördern des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 aus der Lackierkabine 1 wird
der Manipulator 5 mit der Düsenleiste 7 entlang der Verfahrachse 6 an der Kabinendecke
verfahren, sodass der Abstand zwischen der Düsenleiste 7 und der Heckklappe des ausgeförderten
Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 beim Ausfördern im Wesentlichen konstant bleibt.
Der Manipulator 5 weist also einen bestimmten Reinigungsbereich auf, der in der Förderrichtung
vor dem Manipulator 5 liegt und in dem der überschüssige Beschichtungsmittelnebel
besonders effektiv entfernt wird. Die Bewegung des Manipulators 5 beim Ausfördern
des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 ist hierbei mit der Bewegung des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 synchronisiert, sodass sich der Reinigungsbereich des Manipulators 5 immer kurz
hinter der Heckklappe des ausgeförderten Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 befindet,
was zu einer effektiven Reinigung beiträgt.
[0071] Die Figuren 2A und 2B zeigen eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur
1, sodass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0072] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Manipulator
5 zur Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels aus dem Innenraum der Lackierkabine
1 ein Handhabungsroboter ist, wobei die Verfahrschiene 6 zum Verfahren des Manipulators
5 am Kabinenboden seitlich neben der Fördereinrichtung 3 angeordnet ist.
[0073] Der Manipulator 5 ist hierbei als mehrachsiger Knickarmroboter ausgebildet und weist
eine Roboterbasis 9, ein drehbares Roboterglied 10, einen proximalen Roboterarm 11,
einen distalen Roboterarm 12, eine Roboterhandachse 13 und ein Handhabungswerkzeug
14 auf. An sich ist der Aufbau des Manipulators 5 als Handhabungsroboter aus dem Stand
der Technik bekannt und muss deshalb nicht näher beschrieben werden. Der Manipulator
5 ist hierbei jedoch durch eine Düsenleiste 15 modifiziert, die an dem distalen Roboterarm
12 angebracht ist und sich in Längsrichtung des distalen Roboterarms 12 erstreckt.
Die Düsenleiste 15 weist mehrere Luftdüsen 16 auf, die entlang der Länge der Düsenleiste
15 äquidistant verteilt angeordnet sind. Die einzelnen Luftdüsen 16 können jeweils
einen Luftstrahl 8 abgeben, der zur Veranschaulichung als Pfeil dargestellt ist. Bei
der Entfernung des störenden Beschichtungsmittels wird der proximale Roboterarm 12
mit der Düsenleiste 15 im Wesentlichen horizontal und rechtwinklig zu der Fördereinrichtung
3 ausgerichtet und hinter der Heckklappe des auszufördernden Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 angeordnet. Die einzelnen Luftdüsen 16 geben dann den Luftstrahl 8 schräg nach vorne
unten ab, wodurch der aus der Heckklappe des auszufördernden Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 austretende Beschichtungsmittelnebel nach unten weggedrückt wird, was zu einer schnellen
Entfernung des Beschichtungsmittelnebels aus dem Kabineninnenraum der Lackierkabine
1 beiträgt.
[0074] Beim Ausfördern des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 aus dem Kabineninnenraum der
Lackierkabine 1 wird der Manipulator 5 dann auf der Verfahrschiene 6 synchron zu dem
Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 2 mit bewegt, was zu einer guten Reinigungswirkung
beiträgt.
[0075] Figur 3 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren 2A und 2B,
sodass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0076] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Manipulator
5 als SCARA-Roboter (SCARA:
Selective
Compliance
Assembly
Robot
Arm) ausgebildet ist.
[0077] Figur 4 zeigt eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß den Figuren 2A und 2B,
sodass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0078] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Manipulator
5 zum Entfernen des störenden Beschichtungsmittelnebels ein Applikationsroboter ist,
der als Applikationsgerät einen Rotationszerstäuber 17 mit einem Lenkluftring führt.
[0079] Bei der Lackapplikation gibt der Rotationszerstäuber 17 dann einen Sprühstrahl des
zu applizierenden Lacks ab, wobei der Lenkluftring Lenkluft abgibt, um den Sprühstrahl
des Beschichtungsmittels zu formen.
[0080] Zur Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels wird der Sprühstrahl des Lacks
dann abgeschaltet und der Rotationszerstäuber 17 gibt über seine Lenkluftdüsen nur
noch Lenkluft ab, um den störenden Sprühstrahlnebel wegzudrücken.
[0081] Figur 5 zeigt ein Flussdiagramm eine Variante des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens,
wobei die Figuren 6A bis 6C verschiedene Stadien während des Betriebsverfahrens zeigen.
[0082] In den Figuren 6A-6C sind Sprühstrahlen des Beschichtungsmittels mit durchgezogenen
Linien dargestellt, während Luftstrahlen zur Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels
als gepunktete Linie gezeichnet sind.
[0083] Figur 6A zeigt zunächst einen Ausgangszustand, in dem sich das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
2 in der Lackierkabine 1 befindet und dort von mehreren Rotationszerstäubern 17-19
mit Lack beschichtet wird. Die Rotationszerstäuber 17-19 werden hierbei in üblicher
Weise von mehrachsigen Applikationsrobotern geführt, wobei die Applikationsroboter
zur Vereinfachung nicht dargestellt sind. Hierbei befindet sich das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
2 in einer endgültigen Beschichtungsposition, in der das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
2 vollständig beschichtet werden kann. Vor der Lackierkabine 1 wartet dann bereits
das nächste Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 20, das anschließend lackiert werden soll.
[0084] In einem Schritt S1 wird dann das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 2 aus der Lackierkabine
1 ausgefördert, bis sich das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 2 in Förderrichtung hinter
der Lackierkabine 1 befindet, wie in Figur 6B dargestellt ist.
[0085] In einem Schritt S2 wird dann das nächste Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 20 in die
Lackierkabine 1 eingefördert. Allerdings wird das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 20
zunächst nicht bis zu der endgültigen Beschichtungsposition in der Mitte der Lackierkabine
1 eingefördert, sondern nur zu einer Vorposition, die in Figur 6B dargestellt ist.
[0086] In der Vorposition des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 20 wird dann in einem Schritt
S3 zunächst ein Frontbereich (z. B. Motorhaube, vordere Kotflügel) des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
20 lackiert, wozu der Rotationszerstäuber 17 eingesetzt wird.
[0087] Die anderen beiden Rotationszerstäuber 18, 19 applizieren dann keinen Lack, sondern
nur Druckluft über die Lenkluftdüsen, um in einem Schritt S4 einen störenden Beschichtungsmittelnebel
21 aus der Lackierkabine 1 zu entfernen.
[0088] Nach der Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels 21 wird das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
20 dann in einem Schritt S5 von der Vorposition gemäß Figur 6B in die endgültige Lackierposition
gemäß Figur 6C gefördert.
[0089] In dieser endgültigen Lackierposition wird dann in einem Schritt S6 die Bauteiloberfläche
des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 20 in den restlichen Oberflächenbereichen (z.
B. Kofferraumdeckel, Dach, Türen, hintere Kotflügel) lackiert, wozu alle Rotationszerstäuber
17-19 eingesetzt werden können.
[0090] Figur 7 zeigt ein Diagramm zur Verdeutlichung der Beschleunigung der Kraftfahrzeugkarosseriebauteile
2 von der Lackierkabine 1 zur unmittelbar folgenden Lackierkabine 22. Zwischen einem
Stillstandspunkt 23 in der Lackierkabine 1 und dem nächsten Stillstandspunkt 24 in
der Lackierkabine 22 wird das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 2 zunächst entlang einer
Beschleunigungsrampe 25 mit einer Beschleunigung a1 beschleunigt und anschließend
entlang einer Verzögerungsrampe 26 mit einer Verzögerung a2 verzögert.
[0091] Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass die Beschleunigung a1 auf der Beschleunigungsrampe
25 wesentlich geringer ist als die Verzögerung a2 auf der Verzögerungsrampe. Die relativ
kleine Beschleunigung a1 ist vorteilhaft, weil dann beim Ausfördern des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 aus der Lackierkabine 1 weniger Luftverwirbelungen auftreten, sodass sich der störende
Beschichtungsmittelnebel dann schneller absetzt bzw. entfernt wird.
[0092] Die Figuren 8A-8C zeigen verschiedene Stadien beim Ausfördern des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 aus der Lackierkabine 1, wobei ein Reinigungsbereich 27 gestrichelt dargestellt
ist. Der Reinigungsbereich 27 ist hierbei der Bereich innerhalb der Lackierkabine
1, in dem die erfindungsgemäße Luftströmung zu einer raschen Entfernung des störenden
Beschichtungsmittelnebels führt. Aus den Zeichnungen ist ersichtlich, dass der Reinigungsbereich
27 beim Ausfördern des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 aus der Lackierkabine 1 synchron
mit dem ausgeförderten Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 2 mitbewegt wird. Dies ist vorteilhaft,
weil beim Ausfördern des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 aus der Lackierkabine 1
der störende Beschichtungsmittelnebel kurz hinter dem Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
2 besonders intensiv ist, da dort der Beschichtungsmittelnebel aus dem Heckfenster
des Kraftfahrzeugkarosseriebauteils 2 austreten kann.
[0093] Figur 9 zeigt eine Abwandlung einer nicht erfindungsgemäßen Lackierkabine 1, die
teilweise mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen übereinstimmt, so
dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0094] Hierbei ist auch eine Filterdecke 28 gezeigt, die weitgehend herkömmlich ausgebildet
sein kann und einen abwärts gerichteten Luftstrom in die Lackierkabine 1 abgibt, um
den störenden Beschichtungsmittelnebel ("Overspray") nach unten zu drücken.
[0095] Die Filterdecke 28 weist hierbei ein Düsenelement 29 auf, das bezüglich der Förderrichtung
im hinteren Teil der Lackierkabine 1 angeordnet ist und den Luftstrom schräg nach
vorne unten abgibt. Der aus dem Düsenelement 29 austretende Luftstrom ist also nicht
exakt vertikal nach unten ausgerichtet, sondern in der Förderrichtung geneigt, beispielsweise
mit einem Winkel von 45° zur Vertikalen. Der störende Beschichtungsmittelnebel ("Overspray")
wird dadurch nicht nur nach unten gedrückt, sondern auch vom Einlauf der Lackierkabine
1 weggeblasen. Dadurch wird verhindert, dass das nächste Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
2 von dem störenden Beschichtungsmittelnebel ("Overspray") des vorangegangenen Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 verunreinigt wird.
[0096] Darüber hinaus ist am einlaufseitigen Ende der Lackierkabine 1 eine Blassäule 30
angeordnet, die einen Luftstrom in Förderrichtung in die Lackierkabine abgibt. Dadurch
wird der störende Beschichtungsmittelnebel ("Overspray") ebenfalls vom Einlauf der
Lackierkabine 1 weggeblasen, um eine Verunreinigung des nächsten Kraftfahrzeugkarosseriebauteils
2 zu vermeiden.
[0097] Die Blassäule 30 weist hierbei mehrere Luftdüsen in unterschiedlichen Höhen auf.
Mit zunehmender Höhe der Luftdüsen sind die Luftdüsen dabei stärker nach unten angewinkelt
und geben somit einen Luftstrom ab, der stärker nach unten ausgerichtet ist. So ist
die unterste Luftdüse der Blassäule 30 nahezu exakt waagerecht ausgerichtet, während
die oberen Luftdüsen stärker nach unten geneigt sind. Durch diese Neigung der oberen
Luftdüsen wird die Entfernung des störenden Beschichtungsmittelnebels optimiert.
[0098] Die Figuren 10A und 10B zeigen verschiedene Bewegungszustände einer erfindungsgemäßen
Blasdüsenanordnung 31, die in einer Lackierkabine eigesetzt werden kann, um eine abwärts
gerichtete Luftströmung von oben nach unten in die Lackierkabine abzugeben, um den
störenden Beschichtungsmittelnebel ("Overspray") nach unten wegzublasen. Die abwärts
35gerichtete Luftströmung ist hierbei in den Zeichnungen durch Pfeile angedeutet.
[0099] Die Blasdüsenanordnung 31 weist einen schwenkbaren Rahmen 32 auf, der um eine Drehachse
33 schwenkbar ist, wobei die Drehachse 33 durch eine Rahmenkante des Rahmens 32 verläuft.
[0100] An der gegenüberliegenden Rahmenkante des Rahmens 32 ist eine schlitzförmige Blasdüse
34 angebracht, welche die abwärts gerichtete Luftströmung abgibt. Hierbei wird durch
eine Hebelkonstruktion dafür gesorgt, dass die Blasdüse 34 unabhängig von der Bewegungsstellung
des Rahmens 32 stets nach unten ausgerichtet ist.
[0101] Der Antrieb der Schwenkbewegung des Rahmens 32 erfolgt hierbei durch einen Seilantrieb,
wobei der Seilantrieb vier Zugseile 35-38 und vier Rollen 39-42 aufweist.
[0102] Die von der Blasdüse 34 abgegebene Luftströmung drückt den Overspray in der Lackierkabine
nach unten durch den Gitterboden der Lackierkabine, wie es bereits vorstehend ausführlich
beschrieben wurde.
[0103] Die Figuren 11A und 11B zeigen eine Abwandlung der Blasdüsenanordnung 31 gemäß den
Figuren 10A, 10B. Diese Abwandlung gemäß den Figuren 11A, 11B stimmt weitgehend mit
der Blasdüsenanordnung 31 gemäß den Figuren 10A, 10B überein, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende
Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0104] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Blasdüse 34
nicht schwenkbar, sondern linear verschiebbar ist und zwar parallel zu der Förderrichtung,
wobei die Verschieberichtung der Blasdüse 34 in den Zeichnungen durch einen Doppelpfeil
angedeutet ist. Auch hierbei erfolgt der Bewegungsantrieb der Blasdüse 34 durch einen
Seilantrieb 43.
Bezugszeichenliste:
[0105]
- 1
- Lackierkabine
- 2
- Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
- 3
- Fördereinrichtung
- 4
- Transportgestell ("Skid")
- 5
- Manipulator
- 6
- Verfahrachse des Manipulators
- 7
- Düsenleiste des Manipulators
- 8
- Luftstrahl
- α
- Winkel des Luftstrahls zur Senkrechten
- 9
- Roboterbasis
- 10
- Drehbares Roboterglied
- 11
- Proximaler Roboterarm des Handhabungsroboters
- 12
- Distaler Roboterarm des Handhabungsroboters
- 13
- Roboterhandachse des Handhabungsroboters
- 14
- Handhabungswerkzeug
- 15
- Düsenleiste
- 16
- Luftdüsen
- 17-19
- Rotationszerstäuber
- 20
- Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
- 21
- Beschichtungsmittelnebel
- 22
- Lackierkabine
- 23
- Stillstandspunkt
- 24
- Stillstandspunkt
- 25
- Beschleunigungsrampe
- 26
- Verzögerungsrampe
- 27
- Reinigungsbereich
- 28
- Filterdecke
- 29
- Düsenelement
- 30
- Blassäule
- 31
- Blasdüsenanordnung
- 32
- Rahmen
- 33
- Drehachse
- 34
- Blasdüse
- 35-38
- Zugseile
- 39-42
- Rollen
- α
- Winkel zwischen dem Luftstrahl und der Senkrechten
- a1
- Beschleunigung beim Ausfördern aus der Lackierkabine
- a2
- Verzögerung beim Einfördern in die Lackierkabine
- s
- Wegstrecke entlang der Fördereinrichtung
- v
- Fördergeschwindigkeit
1. Betriebsverfahren für eine Beschichtungsanlage, insbesondere für eine Lackieranlage,
zur Beschichtung von Bauteilen (2), insbesondere Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen
(2), mit den folgenden Schritten:
a) Fördern der zu beschichtenden Bauteile (2) mittels einer Fördereinrichtung (3)
in einer Förderrichtung durch eine Beschichtungskabine (1),
b) Beschichten der Bauteile (2) in der Beschichtungskabine (1) mit einem Beschichtungsmittel
mittels eines Applikationsgeräts (17-19), das einen Sprühstrahl des Beschichtungsmittels
appliziert, wobei sich ein Teil des applizierten Beschichtungsmittels auf den zu beschichtenden
Bauteilen (2) ablagert, während ein anderer Teil des applizierten Beschichtungsmittels
zunächst als störender überschüssiger Beschichtungsmittelnebel (21) im Kabineninnenraum
der Beschichtungskabine (1) schwebt,
c) Entfernen des störenden überschüssigen Beschichtungsmittelnebels (21) aus dem Kabineninnenraum
durch eine senkrecht abwärts gerichtete Luftströmung, die von einer Filterdecke erzeugt
wird, und
d) Entfernen des störenden überschüssigen Beschichtungsmittelnebels (21) aus dem Kabineninnenraum
durch eine zusätzliche Maßnahme zusätzlich zu der Entfernung des störenden überschüssigen
Beschichtungsmittelnebels (21) durch die von der Filterdecke ausgehende abwärts gerichtete
Luftströmung, wobei die zusätzliche Maßnahme vorsieht, dass mittels einer Blasdüsenanordnung
(31) eine Luftströmung erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
e) dass die Blasdüsenanordnung (31) die Luftströmung durch mindestens eine Blasdüse
(34) nach unten abgibt, um den störenden Beschichtungsmittelnebel aus dem Kabineninnenraum
nach unten wegzublasen, und
f) dass die Blasdüsenanordnung (31) in der Förderrichtung beweglich ist.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Blasdüsenanordnung (31) über der Fördereinrichtung angeordnet ist, insbesondere
an einer Decke der Beschichtungskabine oder an einem Portal, und/oder
b) dass sich die Blasdüsenanordnung (31) quer zur Förderrichtung durch die Beschichtungskabine
erstreckt, und/oder
c) dass zum Bewegen der Blasdüsenanordnung (31) ein Seilantrieb (35-42; 43) vorgesehen ist.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Blasdüsenanordnung (31) um eine Drehachse (33) quer zu der Förderrichtung geschwenkt
wird, und/oder
b) dass die Blasdüse (34) von der Drehachse (33) beabstandet sind, so dass die Blasdüse (34)
bei einer Schwenkbewegung der Blasdüsenanordnung (31) eine bogenförmige Bewegung ausführt,
und/oder
c) dass die Blasdüsenanordnung (31) die Blasdüse (34) bei einer Schwenkbewegung in einer
konstanten Winkelausrichtung relativ zur Senkrechten hält, insbesondere senkrecht
nach unten, so dass die Blasdüse (34) die Luftströmung senkrecht nach unten abgibt,
und/oder
d) dass die Blasdüsenanordnung (31) einen schwenkbaren Rahmen (32) aufweist, der um die Drehachse
(33) geschwenkt wird, wobei die Drehachse (33) durch eine Rahmenkante verläuft, während
die Blasdüse (34) an der gegenüberliegenden Rahmenkante angebracht ist.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüsenanordnung (31) eine lineare Verfahrachse aufweist, die parallel zur
Förderrichtung verläuft, so dass die Blasdüse (34) entlang der Förderrichtung verfahrbar
ist.
5. Betriebsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die zu beschichtenden Bauteile (20) beim Einfördern in die Beschichtungskabine (1)
zunächst in eine Vorposition in der Beschichtungskabine (1) gefördert werden, die
in der Förderrichtung stromaufwärts vor einer endgültigen Beschichtungsposition in
der Beschichtungskabine (1) liegt,
b) dass der Beschichtungsmittelnebel (21) von einem vorangegangenen Beschichtungsvorgang
im Bereich der endgültigen Beschichtungsposition entfernt wird, während sich das nächste
Bauteil (20) in der Vorposition befindet,
c) dass die zu beschichtenden Bauteile (20) in der Vorposition nur in ihrem Frontbereich
beschichtet werden, beispielsweise an einer Motorhaube oder vorderen Kotflügeln, und
d) dass die Bauteile (20) von der Vorposition in die endgültige Beschichtungsposition gefördert
werden, wenn der Beschichtungsmittelnebel (21) im Bereich der endgültigen Beschichtungsposition
entfernt ist und das Bauteil (20) an der Vorposition im Frontbereich beschichtet ist,
und/oder
e) dass die Bauteile (20) dann in der endgültigen Beschichtungsposition auch außerhalb des
Frontbereichs beschichtet werden.
6. Betriebsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass beim Ausfördern eines der Bauteile (2) aus der Beschichtungskabine (1) Beschichtungsmittelnebel
(21) aus dem Bauteil (2) austritt und/oder von dem ausgeförderten Bauteil (2) aufgewirbelt
wird, und
b) dass die Entfernung des Beschichtungsmittelnebels (21) räumlich auf einen Reinigungsbereich
(27) konzentriert ist, der nicht den gesamten Kabineninnenraum umfasst,
c) dass der Reinigungsbereich (27) das ausgeförderte Bauteil (2) mindestens teilweise umfasst,
insbesondere einen bezüglich der Förderrichtung hinteren Teilbereich des ausgeförderten
Bauteils (2),
d) dass beim Ausfördern des Bauteils (2) aus der Beschichtungskabine (1) der Reinigungsbereich
(27) vorzugsweise synchron mit dem Bauteil (2) in der Förderrichtung mitbewegt wird.
7. Betriebsverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die zu beschichtenden Bauteile (2) im Stop-and-Go-Betrieb durch die Beschichtungskabine
(1) gefördert werden, insbesondere mit einer Förderzeit von weniger als 13s, 11s oder
9s, und/oder
b) dass die zu beschichtenden Bauteile (2) beim Ausfördern aus der Beschichtungskabine (1)
zunächst mit einer bestimmten Beschleunigung (a1) beschleunigt und dann mit einer
bestimmten Verzögerung (a2) wieder abgebremst werden, und/oder
c) dass beim Ausfördern aus der Beschichtungskabine (1) die Beschleunigung (a1) geringer
ist als die nachfolgende Verzögerung (a2), insbesondere um beim Beschleunigen weniger
Beschichtungsmittelnebel (21) aufzuwirbeln.
8. Beschichtungsanlage, insbesondere Lackieranlage, zur Beschichtung von Bauteilen (2),
insbesondere von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen, mit
a) einer Beschichtungskabine (1),
b) einer Fördereinrichtung (3) zur Förderung der Bauteile (2) durch die Beschichtungskabine
(1),
c) mindestens einem Applikationsgerät (17-19) innerhalb der Beschichtungskabine (1)
zur Applikation eines Sprühstrahls eines Beschichtungsmittels auf die zu beschichtenden
Bauteile (2), wobei sich ein Teil des applizierten Beschichtungsmittels auf den zu
beschichtenden Bauteilen (2) ablagert, während einer anderer Teil des applizierten
Beschichtungsmittels als störender überschüssiger Beschichtungsmittelnebel (21) im
Kabineninnenraum schwebt,
d) einer Reinigungseinrichtung (5) zur Entfernung des Beschichtungsmittelnebels (21)
aus dem Kabineninnenraum durch eine senkrecht abwärts gerichtete Luftströmung, die
von einer Filterdecke erzeugt wird,
e) wobei die Reinigungseinrichtung zusätzlich zu der Filterdecke eine Blasdüsenanordnung
(31) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
f) dass die Blasdüsenanordnung (31) eine Luftströmung durch mindestens eine Blasdüse
(34) nach unten abgibt, um den störenden Beschichtungsmittelnebel aus dem Kabineninnenraum
nach unten wegzublasen, und
g) dass die Blasdüsenanordnung (31) in der Förderrichtung beweglich ist.
9. Beschichtungsanlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Blasdüsenanordnung (31) über der Fördereinrichtung angeordnet ist, insbesondere
an einer Decke der Beschichtungskabine oder an einem Portal, und
b) dass sich die Blasdüsenanordnung (31) quer zur Förderrichtung durch die Beschichtungskabine
erstreckt, und
c) dass zum Bewegen der Blasdüsenanordnung (31) ein Seilantrieb (35-42; 43) vorgesehen ist.
10. Beschichtungsanlage nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Blasdüsenanordnung (31) um eine Drehachse (33) quer zu der Förderrichtung schwenkbar
ist, und
b) dass die Blasdüse (34) von der Drehachse (33) beabstandet sind, so dass die Blasdüse (34)
bei einer Schwenkbewegung der Blasdüsenanordnung (31) eine bogenförmige Bewegung ausführt,
und
c) dass die Blasdüsenanordnung (31) die Blasdüse (34) bei einer Schwenkbewegung in einer
konstanten Winkelausrichtung relativ zur Senkrechten hält, insbesondere senkrecht
nach unten, so dass die Blasdüse (34) die Luftströmung senkrecht nach unten abgibt,
und
d) dass die Blasdüsenanordnung (31) einen schwenkbaren Rahmen (32) aufweist, der um die Drehachse
(33) schwenkbar ist, wobei die Drehachse (33) durch eine Rahmenkante verläuft, während
die Blasdüse (34) an der gegenüberliegenden Rahmenkante angebracht ist.
11. Beschichtungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüsenanordnung (31) eine lineare Verfahrachse aufweist, die parallel zur
Förderrichtung verläuft, so dass die Blasdüse (34) entlang der Förderrichtung verfahrbar
ist.
12. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die zu beschichtenden Bauteile (20) beim Einfördern in die Beschichtungskabine (1)
zunächst in eine Vorposition in der Beschichtungskabine (1) gefördert werden, die
in der Förderrichtung stromaufwärts vor einer endgültigen Beschichtungsposition in
der Beschichtungskabine (1) liegt,
b) dass der Beschichtungsmittelnebel (21) von einem vorangegangenen Beschichtungsvorgang
im Bereich der endgültigen Beschichtungsposition entfernt wird, während sich das nächste
Bauteil (20) in der Vorposition befindet,
c) dass die zu beschichtenden Bauteile (20) in der Vorposition nur in ihrem Frontbereich
beschichtet werden, beispielsweise an einer Motorhaube oder vorderen Kotflügeln, und
d) dass die Bauteile (20) von der Vorposition in die endgültige Beschichtungsposition gefördert
werden, wenn der Beschichtungsmittelnebel (21) im Bereich der endgültigen Beschichtungsposition
entfernt ist und das Bauteil (20) an der Vorposition im Frontbereich beschichtet ist,
und
e) dass die Bauteile (20) dann in der endgültigen Beschichtungsposition auch außerhalb des
Frontbereichs beschichtet werden.
13. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass beim Ausfördern eines der Bauteile (2) aus der Beschichtungskabine (1) Beschichtungsmittelnebel
(21) aus dem Bauteil (2) austritt und/oder von dem ausgeförderten Bauteil (2) aufgewirbelt
wird, und
b) dass die Entfernung des Beschichtungsmittelnebels (21) räumlich auf einen Reinigungsbereich
(27) konzentriert ist, der nicht den gesamten Kabineninnenraum umfasst,
c) dass der Reinigungsbereich (27) das ausgeförderte Bauteil (2) mindestens teilweise umfasst,
insbesondere einen bezüglich der Förderrichtung hinteren Teilbereich des ausgeförderten
Bauteils,
d) dass beim Ausfördern des Bauteils (2) aus der Beschichtungskabine (1) der Reinigungsbereich
(27) vorzugsweise synchron mit dem Bauteil (2) in der Förderrichtung mitbewegt wird.
14. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die zu beschichtenden Bauteile (2) im Stop-and-Go-Betrieb durch die Beschichtungskabine
(1) gefördert werden, insbesondere mit einer Förderzeit von weniger als 13s, 11s oder
9s, und
b) dass die zu beschichtenden Bauteile (2) beim Ausfördern aus der Beschichtungskabine (1)
zunächst mit einer bestimmten Beschleunigung beschleunigt und dann mit einer bestimmten
Verzögerung wieder abgebremst werden, und
c) dass beim Ausfördern aus der Beschichtungskabine (1) die Beschleunigung geringer ist als
die nachfolgende Verzögerung, insbesondere um beim Beschleunigen weniger Beschichtungsmittelnebel
(21) aufzuwirbeln.
15. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Beschichtungsanlage eine Steuereinheit aufweist, welche die abwärts gerichtete
Luftströmung steuert, und
b) dass die Steuereinheit die abwärts gerichtete Luftströmung in Lackierpausen einschaltet
oder verstärkt und die abwärts gerichtete Luftströmung während eines Lackiervorgangs
abschaltet oder abschwächt, und
c) dass die Steuereinheit die Luftmenge ermittelt, die während eines Lackiervorgangs in die
Lackierkabine eingebracht wird und zwar vorzugsweise einschließlich:
c1) Lenkluft zur Formung des Sprühstrahls,
c2) Antriebsluft zum Antrieb einer Druckluftturbine eines Rotationszerstäubers,
c3) Bremsluft zum Abbremsen der Druckluftturbine des Rotationszerstäubers, und/oder
c4) Lagerluft zur Versorgung eines Luftlagers des Rotationszerstäubers, und/oder
d) dass die Steuereinheit während einer Lackierpause die abwärts gerichtete Luftströmung
so ansteuert, dass während einer Lackierpause über die abwärts gerichtete Luftströmung
im Wesentlichen die gleiche Luftmenge in die Lackierkabine eingebracht wird wie während
eines Lackiervorgangs, insbesondere mit einer Abweichung von weniger als ±50%.
1. Operating method for a coating system, in particular for a painting system, for coating
components (2), in particular motor vehicle body components (2), having the following
steps:
a) conveying the components (2) to be coated in a conveying direction through a coating
booth (1) by means of a conveyor (3),
b) coating the components (2) in the coating booth (1) with a coating agent by means
of an applicator (17-19) which applies a spray jet of the coating agent, a portion
of the applied coating agent being deposited on the components (2) to be coated, while
another portion of the applied coating agent initially floats in the booth interior
of the coating booth (1) as disturbing overspray (21),
c) removing the disturbing excessive overspray (21) from the booth interior by a vertically
downwardly directed air flow that is generated by a filter ceiling, and
d) removing the disturbing excessive overspray (21) from the booth interior by an
additional measure in addition to the removal of the overspray by the vertically downwardly
directed air flow that is generated by a filter ceiling, wherein the additional measure
provides that an air stream is generated by a blowing nozzle arrangement (31),
characterized in that
e) the blowing nozzle arrangement (31) delivers the air flow downwards through at
least one blowing nozzle (34) in order to blow the troublesome overspray downwards
out of the booth interior, and
f) the blowing nozzle arrangement (31) is movable in the conveying direction.
2. Operating method according to claim 1,
characterised in that
a) the blowing nozzle arrangement (31) is arranged above the conveyor, in particular
on a ceiling of the coating booth or on a gantry, and/or
b) the blowing nozzle arrangement (31) extends through the coating booth transversely
to the conveying direction, and/or
c) a cable drive (35-42; 43) is provided for moving the blowing nozzle arrangement
(31).
3. Operating method according to claim 2,
characterised in that
a) the blowing nozzle arrangement (31) is pivoted about an axis of rotation (33) transversely
to the conveying direction, and/or
b) the blowing nozzle (34) is at a distance from the axis of rotation (33) so that
the blowing nozzle (34) executes a curved movement when the blowing nozzle arrangement
(31) performs a pivoting movement, and/or
c) the blowing nozzle arrangement (31) holds the blowing nozzle (34) in a constant
angular orientation relative to the vertical, in particular vertically downwards,
during a pivoting movement, so that the blowing nozzle (34) delivers the air flow
vertically downwards, and/or
d) the blowing nozzle arrangement (31) has a pivotable frame (32) which is pivoted
about the axis of rotation (33), the axis of rotation (33) running through one frame
edge while the blowing nozzle (34) is mounted on the opposite frame edge.
4. Operating method according to claim 2, characterised in that the blowing nozzle arrangement (31) has a linear displacement axis which runs parallel
to the conveying direction, so that the blowing nozzle (34) is displaceable in the
conveying direction.
5. Operating method according to any one of the preceding claims,
characterised in that
a) when the components (20) to be coated are conveyed into the coating booth (1),
they are first conveyed into a preliminary position in the coating booth (1) which
is situated upstream in the conveying direction of a final coating position in the
coating booth (1),
b) the overspray (21) from a preceding coating operation is removed in the region
of the final coating position while the next component (20) is in the preliminary
position,
c) the components (20) to be coated are coated in the preliminary position only in
their front region, for example on an engine bonnet or front wings, and
d) the components (20) are conveyed from the preliminary position into the final coating
position when the overspray (21) has been removed in the region of the final coating
position and the component (20) in the preliminary position has been coated in the
front region, and/or
e) the components (20) are then coated in the final coating position also outside
the front region.
6. Operating method according to any one of the preceding claims,
characterised in that
a) as one of the components (2) is being discharged from the coating booth (1), overspray
(21) escapes from the component (2) and/or is swirled up by the discharged component
(2), and
b) removal of the overspray (21) is spatially concentrated in a cleaning region (27)
which does not include the entire booth interior,
c) the cleaning region (27) includes at least a portion, in particular a rear portion
relative to the conveying direction, of the discharged component (2),
d) as the component (2) is discharged from the coating booth (1), the cleaning region
(27) is preferably moved in the conveying direction synchronously with the component
(2).
7. Operating method according to any one of the preceding claims,
characterised in that
a) the components (2) to be coated are conveyed through the coating booth (1) in stop-and-go
operation, in particular with a conveying time of less than 13 s, 11 s or 9 s, and/or
b) as the components (2) to be coated are discharged from the coating booth (1), they
are first accelerated with a specific acceleration (a1) and then braked again with
a specific deceleration (a2), and/or
c) during discharge from the coating booth (1), the acceleration (a1) is lower than
the following deceleration (a2), in particular in order to swirl up less overspray
(21) during acceleration.
8. Coating system, in particular painting system, for coating components (2), in particular
motor vehicle body components, having
a) a coating booth (1),
b) a conveyor (3) for conveying the components (2) through the coating booth (1),
c) at least one applicator (17-19) inside the coating booth (1) for applying a spray
jet of a coating agent to the components (2) to be coated, a portion of the applied
coating agent being deposited on the components (2) to be coated, while another portion
of the applied coating agent (2) floats in the booth interior as overspray (21),
d) a cleaning device (5) for removing the overspray (21) from the booth interior by
a vertically downwardly directed air flow that is generated by a filter ceiling,
e) wherein the cleaning device (5) comprises a blowing nozzle arrangement (31) in
addition to the filter ceiling,
characterised in that
f) the blowing nozzle arrangement (31) delivers an air flow downwards through at least
one blowing nozzle (34) in order to blow the troublesome overspray downwards out of
the booth interior, and
g) the blowing nozzle arrangement (31) is movable in the conveying direction
9. Coating system according to claim 8,
characterised in that
a) the blowing nozzle arrangement (31) is arranged above the conveyor, in particular
on a ceiling of the coating booth or on a gantry, and
b) the blowing nozzle arrangement (31) extends through the coating booth transversely
to the conveying direction, and
c) a cable drive (35-42; 43) is provided for moving the blowing nozzle arrangement
(31).
10. Coating system according to claim 9,
characterised in that
a) the blowing nozzle arrangement (31) is pivotable about an axis of rotation (33)
transversely to the conveying direction, and
b) the blowing nozzle (34) is at a distance from the axis of rotation (33) so that
the blowing nozzle (34) executes a curved movement when the blowing nozzle arrangement
(31) performs a pivoting movement, and
c) the blowing nozzle arrangement (31) holds the blowing nozzle (34) in a constant
angular orientation relative to the vertical, in particular vertically downwards,
during a pivoting movement, so that the blowing nozzle (34) delivers the air flow
vertically downwards, and
d) the blowing nozzle arrangement (31) has a pivotable frame (32) which is pivotable
about the axis of rotation (33), the axis of rotation (33) running through one frame
edge while the blowing nozzle (34) is mounted on the opposite frame edge.
11. Coating system according to claim 9, characterised in that the blowing nozzle arrangement (31) has a linear displacement axis which runs parallel
to the conveying direction, so that the blowing nozzle (34) is displaceable in the
conveying direction.
12. Coating system according to any one of claims 8 to 11,
characterised in that
a) when the components (20) to be coated are conveyed into the coating booth (1),
they are first conveyed into a preliminary position in the coating booth (1) which
is situated upstream in the conveying direction of a final coating position in the
coating booth (1),
b) the overspray (21) from a preceding coating operation is removed in the region
of the final coating position while the next component (20) is in the preliminary
position,
c) the components (20) to be coated are coated in the preliminary position only in
their front region, for example on an engine bonnet or front wings, and
d) the components (20) are conveyed from the preliminary position into the final coating
position when the overspray (21) has been removed in the region of the final coating
position and the component (20) in the preliminary position has been coated in the
front region, and
e) the components (20) are then coated in the final coating position also outside
the front region.
13. Coating system according to any one of claims 8 to 12,
characterised in that
a) as one of the components (2) is being discharged from the coating booth (1), overspray
(21) escapes from the component (2) and/or is swirled up by the discharged component
(2), and
b) removal of the overspray (21) is spatially concentrated in a cleaning region (27)
which does not include the entire booth interior,
c) the cleaning region (27) includes at least a portion, in particular a rear portion
relative to the conveying direction, of the discharged component (2),
d) as the component (2) is discharged from the coating booth (1), the cleaning region
(27) is preferably moved in the conveying direction synchronously with the component
(2).
14. Coating system according to any one of claims 8 to 13,
characterised in that
a) the components (2) to be coated are conveyed through the coating booth (1) in stop-and-go
operation, in particular with a conveying time of less than 13 s, 11 s or 9 s, and
b) as the components (2) to be coated are discharged from the coating booth (1), they
are first accelerated with a specific acceleration (a1) and then braked again with
a specific deceleration (a2), and
c) during discharge from the coating booth (1), the acceleration is lower than the
following deceleration, in particular in order to swirl up less overspray (21) during
acceleration.
15. Coating system according to any one of claims 8 to 14,
characterised in that
a) the coating system has a control unit which controls the downwardly directed air
flow, and
b) the control unit switches on or increases the downwardly directed air flow in breaks
in painting and switches off or decreases the downwardly directed air flow during
a painting operation, and
c) the control unit determines the quantity of air which is introduced into the painting
booth during a painting operation, preferably including:
c1) shaping air for shaping the spray jet,
c2) driving air for driving a compressed air turbine of a rotary atomiser,
c3) braking air for braking the compressed air turbine of the rotary atomiser, and/or
c4) bearing air for supplying an air bearing of the rotary atomiser, and/or
d) the control unit controls the downwardly directed air flow during a break in painting
in such a manner that, during a break in painting, substantially the same quantity
of air is introduced into the painting booth, via the downwardly directed air flow, as during a painting operation, in particular with
a difference of less than ±50%, ±40%, ±30%, ±20%, ±10%, ±5% or ±1%.
1. Procédé d'exploitation pour une installation de revêtement, plus particulièrement
pour une installation de peinture, pour le revêtement de composants (2), plus particulièrement
de composants de carrosseries de véhicules automobiles (2), avec les étapes suivantes
:
a) convoyage des composants à revêtir (2) au moyen d'un dispositif de convoyage (3)
dans une direction de convoyage à travers une cabine de revêtement (1),
b) revêtement des composants (2) dans la cabine de revêtement (1) avec un produit
de revêtement au moyen d'un appareil d'application (17 - 19) qui applique un jet de
pulvérisation du produit de revêtement, dans lequel une partie du produit de revêtement
appliqué se dépose sur les composants à revêtir (2) tandis qu'une autre partie du
produit de revêtement appliqué flotte d'abord en tant que brouillard de revêtement
en excès perturbateur (21) à l'intérieur de la cabine de revêtement (1),
c) élimination du brouillard de revêtement en excès perturbateur (21) de l'intérieur
de la cabine à l'aide d'un écoulement d'air orienté verticalement vers le bas, qui
est généré par un plafond filtrant et
d) élimination du brouillard de revêtement en excès perturbateur (21) de l'intérieur
de la cabine à l'aide d'une mesure supplémentaire en plus de l'élimination du brouillard
de revêtement en excès perturbateur (21) à l'aide de l'écoulement d'air orienté vers
le bas sortant du plafond filtrant, dans lequel la mesure supplémentaire prévoit qu'un
écoulement d'air est généré à l'aide d'une configuration à buse de soufflage (31),
caractérisé en ce que
e) la configuration à buse de soufflage (31) émet l'écoulement d'air à travers au
moins une buse de soufflage (34) vers le bas, afin de souffler le brouillard de produit
de revêtement perturbateur hors de l'intérieur de la cabine vers le bas et
f) la configuration à buse de soufflage (31) est mobile dans la direction de convoyage.
2. Procédé d'exploitation selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
a) la configuration à buse de soufflage (31) est disposée au-dessus du dispositif
de convoyage, plus particulièrement au niveau d'un plafond de la cabine de revêtement
ou au niveau d'un portail et/ou
b) la configuration à buse de soufflage (31) s'étend transversalement par rapport
à la direction de convoyage à travers la cabine de revêtement et/ou
c) pour le déplacement de la configuration à buse de soufflage (31), un entraînement
par câble (35 - 42 ; 43) est prévu.
3. Procédé d'exploitation selon la revendication 2,
caractérisé en ce que
a) la configuration à buse de soufflage (31) est pivotée autour d'un axe de rotation
(33) transversalement par rapport à la direction de convoyage et/ou
b) la buse de soufflage (34) est distante de l'axe de rotation (33) de façon à ce
que la buse de soufflage exécuter un mouvement en forme d'arc de cercle lors d'un
mouvement de pivotement de la configuration à buse de soufflage (31) et/ou
c) la configuration à buse de soufflage (31) maintient la buse de soufflage (34) dans
une orientation angulaire constante par rapport à la verticale, plus particulièrement
verticale vers le bas, lors d'un mouvement de pivotement, de façon à ce que la buse
de soufflage (34) émette l'écoulement d'air verticalement vers le bas et/ou
d) la configuration à buse de soufflage (31) comprend un châssis pivotant (32) qui
est pivoté autour de l'axe de rotation (33), dans lequel l'axe de rotation (33) s'étend
à travers une arête du châssis, tandis que la buse de soufflage (34) est montée sur
l'arête de châssis opposée.
4. Procédé d'exploitation selon la revendication 2, caractérisé en ce que la configuration à buse de soufflage (31) comprend un axe de déplacement linéaire
qui s'étend parallèlement à la direction de convoyage, de façon à ce que la buse de
soufflage (34) puisse être déplacée le long de la direction de convoyage.
5. Procédé d'exploitation selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
a) les composants à revêtir (20) sont d'abord convoyés, lors de leur entrée dans la
cabine de revêtement (1), dans une position préalable dans la cabine de revêtement
(1), qui se trouve en amont, dans la direction de convoyage, avant une position de
revêtement définitive dans la cabine de revêtement (1),
b) le brouillard de produit de revêtement (21) provenant d'un processus de revêtement
précédent au niveau de la position de revêtement définitive est éliminé, tandis que
le composant suivant (20) se trouve dans la position préalable,
c) les composants à revêtir (20) dans la position préalable sont revêtus uniquement
dans leur partie frontale, par exemple sur un capot de moteur ou des ailes avant et
d) les composants (20) sont convoyés de la position préalable vers la position de
revêtement définitive lorsque le brouillard de produit de revêtement (21) au niveau
de la position de revêtement définitive est éliminé et le composant (20) est revêtu,
au niveau de la position préalable, dans sa partie frontale et/ou
e) les composants (20) sont ensuite revêtus, dans la position de revêtement définitive,
également hors de la partie frontale.
6. Procédé d'exploitation selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
a) lors du convoyage d'un des composants (2) hors de la cabine de revêtement (1),
un brouillard de produit de revêtement (21) sort du composant (2) et/ou est agité
par le composant (2) convoyé vers l'extérieur et
b) l'élimination du brouillard de produit de revêtement (21) se concentre dans l'espace
sur une zone de nettoyage (27) qui ne comprend pas l'ensemble de l'intérieur de la
cabine,
c) la zone de nettoyage (27) comprend au moins partiellement le composant (2) convoyé
vers l'extérieur, plus particulièrement une partie arrière, par rapport à la direction
de convoyage, du composant (2) convoyé vers l'extérieur,
d) lors du convoyage du composant (2) hors de la cabine de revêtement (1), la zone
de nettoyage (27) est de préférence déplacée de manière synchrone avec le composant
(2) dans la direction de convoyage.
7. Procédé d'exploitation selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
a) les composants à revêtir (2) sont convoyés en mode stop-and-go à travers la cabine
de revêtement (1), plus particulièrement avec un temps de convoyage inférieure à 13
s, 11 s ou 9 s et/ou
b) les composants à revêtir (2) lors du convoyage hors de la cabine de revêtement
(1) sont d'abord accélérés avec une accélération déterminée (a1) puis de nouveau freinés
avec un ralentissement déterminé (a2) et/ou
c) lors du convoyage hors de la cabine de revêtement (1), l'accélération (a1) est
inférieure au ralentissement suivant (a2), plus particulièrement afin de moins agiter
le brouillard de produit de revêtement (21) que lors de l'accélération.
8. Installation de revêtement, plus particulièrement installation de peinture, pour le
revêtement de composants (2), plus particulièrement de composants de carrosseries
de véhicules automobiles (2), avec
a) une cabine de revêtement (1),
b) un dispositif de convoyage (3) pour le convoyage des composants (2) à travers la
cabine de revêtement (1),
c) au moins un appareil d'application (17 - 19) à l'intérieur de la cabine de revêtement
(1) pour l'application d'un jet de pulvérisation sur les composants à revêtir (2),
dans lequel une partie du produit de revêtement appliqué se dépose sur les composants
à revêtir (2) tandis qu'une autre partie du produit de revêtement appliqué flotte
en tant que brouillard de revêtement en excès perturbateur (21) à l'intérieur de la
cabine de revêtement (1),
d) un dispositif de nettoyage (5) pour l'élimination du brouillard de revêtement (21)
hors de l'intérieur de la cabine par un écoulement d'air orienté verticalement vers
le bas, qui est généré par un plafond filtrant,
e) dans lequel le dispositif de nettoyage comprend, en plus du plafond filtrant, une
configuration à buse de soufflage (31),
caractérisée en ce que
f) la configuration à buse de soufflage (31) émet un écoulement d'air à travers au
moins une buse de soufflage (34) vers le bas, afin de souffler le brouillard de revêtement
perturbateur (21) hors de l'intérieur de la cabine vers le bas et
g) la configuration à buse de soufflage (31) est mobile dans la direction de convoyage.
9. Installation de revêtement selon la revendication 8,
caractérisée en ce que
a) la configuration à buse de soufflage (31) est disposée au-dessus du dispositif
de convoyage, plus particulièrement au niveau d'un plafond de la cabine de revêtement
ou au niveau d'un portail et
b) la configuration à buse de soufflage (31) s'étend transversalement par rapport
à la direction de convoyage à travers la cabine de revêtement et/ou
c) pour le déplacement de la configuration à buse de soufflage (31), un entraînement
par câble (35 - 42 ; 43) est prévu.
10. Installation de revêtement selon la revendication 9,
caractérisée en ce que
a) la configuration à buse de soufflage (31) peut être pivotée autour d'un axe de
rotation (33) transversalement par rapport à la direction de convoyage et/ou
b) la buse de soufflage (34) est distante de l'axe de rotation (33) de façon à ce
que la buse de soufflage exécuter un mouvement en forme d'arc de cercle lors d'un
mouvement de pivotement de la configuration à buse de soufflage (31) et/ou
c) la configuration à buse de soufflage (31) maintient la buse de soufflage (34) dans
une orientation angulaire constante par rapport à la verticale, plus particulièrement
verticale vers le bas, lors d'un mouvement de pivotement, de façon à ce que la buse
de soufflage (34) émette l'écoulement d'air verticalement vers le bas et/ou
d) la configuration à buse de soufflage (31) comprend un châssis pivotant (32) qui
est pivoté autour de l'axe de rotation (33), dans lequel l'axe de rotation (33) s'étend
à travers une arête du châssis, tandis que la buse de soufflage (34) est montée sur
l'arête de châssis opposée.
11. Installation de revêtement selon la revendication 9, caractérisée en ce que la configuration à buse de soufflage (31) comprend un axe de déplacement linéaire
qui s'étend parallèlement à la direction de convoyage, de façon à ce que la buse de
soufflage (34) puisse être déplacée le long de la direction de convoyage.
12. Installation de revêtement selon l'une des revendications 8 à 11,
caractérisée en ce que
a) les composants à revêtir (20) sont d'abord convoyés, lors de leur entrée dans la
cabine de revêtement (1), dans une position préalable dans la cabine de revêtement
(1), qui se trouve en amont, dans la direction de convoyage, avant une position de
revêtement définitive dans la cabine de revêtement (1),
b) le brouillard de produit de revêtement (21) provenant d'un processus de revêtement
précédent au niveau de la position de revêtement définitive est éliminé, tandis que
le composant suivant (20) se trouve dans la position préalable,
c) les composants à revêtir (20) dans la position préalable sont revêtus uniquement
dans leur partie frontale, par exemple sur un capot de moteur ou des ailes avant et
d) les composants (20) sont convoyés de la position préalable vers la position de
revêtement définitive lorsque le brouillard de produit de revêtement (21) au niveau
de la position de revêtement définitive est éliminé et le composant (20) est revêtu,
au niveau de la position préalable, dans sa partie frontale et/ou
e) les composants (20) sont ensuite revêtus, dans la position de revêtement définitive,
également hors de la partie frontale.
13. Installation de revêtement selon l'une des revendications 8 à 12,
caractérisée en ce que
a) lors du convoyage d'un des composants (2) hors de la cabine de revêtement (1),
un brouillard de produit de revêtement (21) sort du composant (2) et/ou est agité
par le composant (2) convoyé vers l'extérieur et
b) l'élimination du brouillard de produit de revêtement (21) se concentre dans l'espace
sur une zone de nettoyage (27) qui ne comprend pas l'ensemble de l'intérieur de la
cabine,
c) la zone de nettoyage (27) comprend au moins partiellement le composant (2) convoyé
vers l'extérieur, plus particulièrement une partie arrière, par rapport à la direction
de convoyage, du composant (2) convoyé vers l'extérieur,
d) lors du convoyage du composant (2) hors de la cabine de revêtement (1), la zone
de nettoyage (27) est de préférence déplacée de manière synchrone avec le composant
(2) dans la direction de convoyage.
14. Installation de revêtement selon l'une des revendications 8 à 13,
caractérisée en ce que
a) les composants à revêtir (2) sont convoyés en mode stop-and-go à travers la cabine
de revêtement (1), plus particulièrement avec un temps de convoyage inférieure à 13
s, 11 s ou 9 s et/ou
b) les composants à revêtir (2) lors du convoyage hors de la cabine de revêtement
(1) sont d'abord accélérés avec une accélération déterminée puis de nouveau freinés
avec un ralentissement déterminé et/ou
c) lors du convoyage hors de la cabine de revêtement (1), l'accélération est inférieure
au ralentissement suivant, plus particulièrement afin de moins agiter le brouillard
de produit de revêtement (21) que lors de l'accélération.
15. Installation de revêtement selon l'une des revendications 8 à 14,
caractérisée en ce que
a) l'installation de revêtement comprend une unité de commande qui contrôle l'écoulement
d'air orienté vers le bas et
b) l'unité de commande active ou amplifie l'écoulement d'air orienté vers le bas lors
des pauses de peinture et désactive ou atténue l'écoulement d'air orienté vers le
bas pendant un processus de peinture et
c) l'unité de commande détermine la quantité d'air qui est introduite pendant un processus
de peinture dans la cabine de peinture et de préférence y compris :
c1) l'air de guidage pour la formation du jet de pulvérisation,
c2) l'air d'entraînement pour l'entraînement d'une turbine à air comprimé d'un pulvérisateur
rotatif,
c3) l'air de freinage pour le freinage de la turbine à air comprimé du pulvérisateur
rotatif et/ou
c4) l'air de palier pour l'alimentation d'un palier d'air du pulvérisateur rotatif
et/ou d) l'unité de commande contrôle l'écoulement orienté vers le bas pendant une
pause de peinture de façon à ce que, pendant une pause de peinture, la même quantité
d'air soit introduite dans la cabine de peinture par l'intermédiaire de l'écoulement
d'air orienté vers le bas que pendant un processus de peinture, plus particulièrement
avec un écart inférieur à ±50 %.