[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen drucklosen Verölung
von kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen, mit den Schritten, Bereitstellen einer kohlenwasserstoffhaltigen
Substanz und eines Katalysatoröls in einer Mischungseinrichtung, Mischen des Katalysatoröls
mit der kohlenwasserstoffhaltigen Substanz zu einem Gemisch; wobei der Schritt des
Mischens ein Erzeugen von Wärme für eine katalytische Oxydation in der Mischungseinrichtung
umfasst; Bereitstellen einer Verdampfungseinrichtung stromabwärts der Mischungseinrichtung;
Abführen verdampfbarer flüssiger Bestandteile des Gemischs in die Verdampfungseinrichtung;
Destillieren der verdampfbaren flüssigen Bestandteile; und Sammeln von Öl und Wasser.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur katalytischen drucklosen
Verölung von kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen, mit einer Mischungseinrichtung,
die einer ersten Zuleitung für ein Katalysatoröl und wenigstens eine kohlenwasserstoffhaltige
Substanz und eine Ableitung für flüssige Bestandteile nach einer katalytischen Oxydation
umfasst; mit einer Verdampfungseinrichtung zum Verdampfen der aus der Mischungseinrichtung
abgeleiteten flüssigen Bestandteile; und mit einer Sammeleinrichtung zum Sammeln von
aus der Verdampfungseinrichtung abgeschiedenem Öl und Wasser.
[0004] In den vorgenannten Druckschriften ist die drucklose katalytische Umwandlung von
kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen in Mischungseinrichtung offenbart. In diesem
Stand der Technik werden Verdampfungs- oder Destillationseinrichtungen verwendet.
In diese werden die in den Mischungseinrichtung anfallenden verdampfbaren flüssigen
Bestandteile überführt und verdampft. Die nicht-verdampfbaren Bestandteile werden
abgeführt und stehen den jeweiligen Verfahren nicht weiter zur Verfügung.
[0005] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind kohlenwasserstoffhaltige Substanzen zum
Beispiel Erdöl, Erdölrückstände, Kohle, Biomasse und Abfälle, die in der Mischungseinrichtung
des Standes der Technik zusammen mit einem Katalysatoröl gemischt und auf eine Reaktionstemperatur
von etwa 240 bis 340°C erwärmt werden. Mit "Substanz" ist im Sinne der Erfindung nicht
nur eine einzige Substanz sondern auch ein Gemisch einzelner Substanzen gemeint. Mit
"Katalysatoröl" ist ein Öl gemeint, das der Substanz beigemischt wird, um diese fließfähiger
zu machen. Es kann ein Produkt des Verfahrens sein, das dafür benutzt wird, oder es
kann ein verfahrensfremdes Öl sein. Das Katalysatoröl entsteht im Stand der Technik
vorzugsweise durch Zugabe eines Katalysators aus Kation-Aluminium-Silikat und Kalk
oder Kalkstein zur Neutralisation von im Katalysatoröl vorhandener Säuren. Der Katalysator
ist zudem auch in Kohle enthalten, so dass die obige Zugabe von Katalysator im Stand
der Technik auch durch Zugabe von Kohle ersetzt werden kann.
[0006] Die Verdampfung erfolgt durch eine Oberflächenbeheizung in der Verdampfungseinrichtung.
Das erfordert große Mengen an Heizstrom für die Erwärmung der zu verdampfenden flüssigen
Bestandteile, wodurch bis zu 10 % des im System erzeugten Öls (Diesel) verbraucht
wird. Das mindert den Wirkungsgrad.
[0007] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass die für die Oberflächenbeheizung benötigte
Energie nicht zulasten des Wirkungsgrades erfolgen muss, zudem noch eine Selbstregelung
der Anlage erreicht wird und zusätzlich das Problem der vorher ohne die erfinderische
Vorrichtung und Verfahren der externen Katalysatorzufuhr.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, den Wirkungsgrad des eingangs genannten
Verfahrens und der eingangs genannter Vorrichtung deutlich zu verbessern.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren dadurch gelöst, dass der Schritt
des Abführens verdampfbarer flüssiger Bestandteile auch ein Abführen nicht-verdampfbarer
flüchtiger Bestandteile umfasst, wobei die nicht-verdampfbaren flüssigen Bestandteile
verbrannt werden und der Schritt des Verbrennens der nicht-verdampfbaren flüssigen
Bestandteile ein Zuführen der dabei abgegebenen Wärme zu der Verdampfungseinrichtung
umfasst, um die verdampfbaren flüssigen Bestandteile zu erwärmen.
[0010] Die Aufgabe wird für die Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass stromabwärts
der Verdampfungseinrichtung eine Verbrennungseinrichtung zum Verbrennen von in der
Verdampfungseinrichtung nicht-verdampfbarer flüssiger Bestandteile angeordnet ist
und eine Wärmeleitung die in der Verbrennungseinrichtung erzeugte Wärme an die Verdampfungseinrichtung
liefert.
[0011] Mit der vorliegenden Erfindung ist es durch systemische Nutzung des eigentlichen
Abfalls, nämlich wenigstens eines Teils der nicht-verdampfbaren flüssigen Bestandteile,
also des Rückstandes, möglich, Wärmeenergie durch Verbrennung zu erzeugen und für
die Oberflächenbeheizung zu nutzen.
[0012] Gleichzeitig fallen bei dem Verbrennungsvorgang im Wesentlichen die in der Mischungseinrichtung
benötigte Katalysatormenge als wasserunlösliches Fällprodukt an, so dass im Wesentlichen
kein Katalysator mehr extern hinzugegeben werden muss.
[0013] Dieses ist bei der Verölung kohlenwasserstoffhaltiger Substanzen gemäß vorliegender
Erfindung günstig, da für diese Substanzen im Stand der Technik kontinuierlich Katalysator
von außen zugeführt werden muss, um einen Anteil des Katalysators von 7 - 17 % im
Katalysatoröl der Mischungseinrichtungen Katalysator oder katalysatorenthaltende Kohle
ständig zugeführt werden musste. Ohne diesen kontinuierlichen Zusatz wäre der Prozess
nicht möglich und die Reaktion würde stoppen. In der Biomasse (als Beispiel für eine
kohlenwasserstoffhaltige Substanz) sind zwar auch ca. 1 % und in den sortieren Reststoffen
ca. 0,2 % Katalysator enthalten. Diese reichen aber überhaupt nicht aus, um die Reaktion
aufrecht zu erhalten, bzw. die Konzentration der Katalysatoren von 7- 17 % im Katalysatoröl
zu gewährleisten.
[0014] Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die nicht-verdampfbaren
Bestandteile, die ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und Katalysator enthalten, als
Brennstoff oder Glühkohle für ein Erwärmen der verdampfbaren flüssigen Bestandteile
in der Verdampfungseinrichtung genutzt werden.
[0015] Es hat sich überraschend gezeigt, dass die Eigenschaften des nicht-verdampfbaren
Bestandteile (der Rückstand) der Verdampfungseinrichtung für die vorliegende Erfindung
günstig sind, da dieser Rückstand einen Katalysator besitzt, der die Verbrennung dieser
Substanz umweltfreundlich gestalten lässt. Die Mischung aus dem im Rückstand als Reaktionsprodukt
enthaltenen Kohlenwasserstoff und dem Katalysator macht diesen Rückstand zu einem
sehr umweltfreundlichen Brennstoff oder Glühkohle, die sich besonders gut eignet,
die Erwärmung der verdampfbaren flüssigen Bestandteile für die Verdampfungseinrichtung
zu gestalten. Dabei regelt sich die Rückstandsmenge automatisch ein, da bei geringerer
Heizöltemperatur die Menge an Glühkohle zunimmt und diese dann eine höhere Heizöltemperatur
erzeugt und umgekehrt.
[0016] Die aus diesem Verbrennungsvorgang entstehende Asche besitzt eine besondere Eigenschaft.
Der Katalysatoranteil ist völlig wasserunlöslich und fällt bei Mischung mit dem in
der KDV-Anlage (KDV = Katalytische Drucklose Verölung) erzeugten Wasser sofort aus.
Das ist ein erfinderisches Geschenk der Natur, da dieser Katalysator ja in dem Öl
vollständig suspendiert jedoch im Wasser völlig unlöslich ist. Die Menge des ausfallenden
Katalysators entspricht damit im Wesentlichen der Menge des sonst zuzugebenden Katalysators.
Kleinere Verluste werden von dem geringen Katalysatorgehalt der kohlenwasserstoffhaltigen
Substanzen (Eingangsstoffen) ausgeglichen.
[0017] Die bei dem Verbrennungsvorgang entstandenen Salze aus den Säurebildnern Schwefel
und Chlor, mit dem Kalzium, welches in der KDV-Anlage in Form von Kalkstein zugegeben
wird, bleiben im Wasser suspendiert. Diese Salze sind in dieser Zusammensetzung auch
als Düngemittel verwertbar.
[0018] Die erfinderische Vorrichtung und das erfinderische Verfahren erhöhen somit den Wirkungsgrad
der Gesamtanlage um ca. 10 %, erzeugt nebenbei noch Düngemittel und wandelt die Verdampfungseinrichtung
in eine sich selbst temperaturgeregelte Einheit um, bei welcher die gesamte elektrische
Heizenergie der Oberflächenheizung entfallen kann.
[0019] Bis auf die Verwendung der Kohle in der KDV ist diese Erfindung von entscheidender
Bedeutung, da die Eingangsstoffe Biomasse, sortierter Müll und die Verwendung von
Ölabfällen oder Erdöl oft nicht den Zugang zu den Katalysatoren haben.
[0020] Eine Ausfiihrungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Beschreibung
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur katalytischen drucklosen Verölung
von kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen gemäß vorliegender Erfindung in einer Gesamtdarstellung;
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur katalytischen drucklosen Verölung
von kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen in einer Detailansicht mit einer Verbrennungeinrichtung
gemäß vorliegender Erfindung.
[0021] Erfindungsgemäß werden die Eingangsstoffe der Biomasse, Kohle, Erdöl und Ersatzbrennstoff
auf Müll über ein Zerkleinerungs- und Fördersystem in einen Ringbehälter direkt in
dem Katalysator Öl, wenige Zentimeter oberhalb des Bodens über einen geöffneten Schieber
eingegeben. Der Ringbehälter besteht aus einem großen Behälter mit innenliegendem
kleinerem Behälter, der einen nach unten sich verengenden Ringraum bildet.
[0022] Die Injektions-Mischungseinrichtung saugen aus diesem Ringraum das katalytische Öl-Eingangsstoff-Gemisch
an, wandeln diese Eingangsstoffe in Treibstoff, Wasser und CO2 um und drücken das
dampfhaltige Gemisch wieder tangential in den Ringbehälter, sodass in dem Ringraum
eine Ringgeschwindigkeit wie in einem intensiven Rührbehälter entsteht.
[0023] Der Katalysator ist dabei der aus der Natur, auch bei der Osmose bekannte Mineral
Kation-Aluminium-Silikat mit den Kationen Kalium, Kalzium und Eisen bekannte Katalysator,
der auch als Mineral in der Kohle enthalten ist. Zusätzlich neben dem Katalysatorschlamm
aus der erfinderischen Vorrichtung bzw. dem erfinderischen Verfahren wird Kalk oder
Kalkstein zur Bindung der Säuren eingegeben, sodass der pH-Wert über 8 liegt.
[0024] In dem Ringraum wird die chemische-katalytische Reaktion durchgeführt, jedoch die
Temperatur so tief gehalten, dass nur der Wasseranteil vollständig verdampft, der
Dieselanteil jedoch nur zu einem geringen Teil. Dieses sind dann nicht Temperaturen
von ca. 300°C, sondern von ca. 200°C bis 250°C, je nach Eingangsstoffart etwas höher
oder niedriger.
[0025] Ein Teil der Injektions-Mischungs-Turbinen besitzt nun einen hochliegenden Abscheider,
der an dem Hochvakuum-Dünnschicht-Verdampfer-System angekoppelt ist. Von diesem fließt
das Reaktionsgemisch in das System, welches im oberen Teil mit niedrigerer Temperatur
von ca. 180°C und mindestens 95 % Vakuum das Kerosin-Jet-Fuel oder Diesel verdampft
und über das Kondensatorsystem in den Tank gelangt. Das durch eine Pumpe getrennte
untere System mit dem nicht verdampften Anteil an Ölen wird dort bei einer höheren
Heizungstemperatur und dem gleichen Vakuum erneut zur Verdampfung gebracht und verdampft
ein Öl, welches auch Wachs enthalten kann. Am unteren Ende des 2.
[0026] Hochvakuum-Dünnschicht-Verdampfers wird ein hochqualitatives Bitumen ausgetragen.
[0027] Mit der Einstellung von Vakuum und Temperatur des Heizmediums an der Wand kann nun
prozentgenau die Qualität des Produktes eingestellt werden und durch Rückführung eines
Teiles des Öles und des Kohlenwasserstoff-Kondensates aus atmosphärischen Teil wird
die Zähigkeit des katalytischen Reaktionsgemisches in den Injektions-Mischungs-Turbinen
konstant gehalten und damit der kontinuierliche Dauerbetrieb gewährleistet.
[0028] Die Temperatur des Heizmediums regelt sich dabei durch die Menge des anfallenden
Bitumens ein. Normalerweise bringt die Verbrennung des Bitumens für die beiden Stufen
des Dünnschichtvakuumverdampfers die notwendigen Temperaturen von 190° für den Treibstoffteil
und 260°C für den Ölverdampfungsteil. Für den Fall, dass die erzeugte Wärme höher
liegt, wird von dem erzeugten Bitumen ein entsprechend kleiner Teil abgezweigt und
einer Verwertung zugeführt.
[0029] Ausführungsbeispiel für das Verfahren:
15 Tonnen Biomasse aus Holzabfällen werden in die KDV-Anlage eingegeben. Bis zum Erreichen
der Reaktionsbedingungen wird beim Start Katalysator in Form von Pulver (Natrium-aluminium-Silikat)
oder in Form von Braunkohle zugegeben bis in dem KDV Öl, welches in die Injektions-Mischungseinrichtung
fließt, 15 % Katalysator enthalten ist und dieses dann im Verlauf als Katalysatoröl
bezeichnet werden kann. Des Weiteren wird Kalkstein bis zum Erreichen des pH-Wertes
des ausgetriebenen Wasserdampfes von 8.5 zugegeben und auch anschließend laufend ergänzt.
[0030] Nach Erreichen der Reaktionstemperatur von 200 bis 250°C und der Abgabe des Produktes
an den Vakuumdünnschichtverdampfer wird die Katalysatorzufuhr eingestellt und ausschließlich
durch die Zugabe des Katalysatorschlammes aus der Ascheaufbereitung nach dem Ofen
der Thermoölerwärmung des Heizöles des Dünnschichtvakuumverdampfers ersetzt. Die Menge
an Katalysatorschlamm ist relativ groß, nämlich bei 5.000 Liter je Stunde Diesel 500
kg bis 1 Tonne je Stunde.
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung:
[0031] In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel soll die erfinderische Vorrichtung näher
erläutert werden. Zur Erzeugung von 5.000 Liter je Stunde Jet-Fuel werden die Mischungen
von 15 Tonnen Napiergras aus Thailand, 1 Tonne Kohle und 300 kg Kalkstein über die
Förderschnecke in den Ringbehälter mit einem Durchmesser von 6 m außen, 3 m innen
und 12 Injektions-Mischungseinrichtung eingegeben. Die Injektion besteht aus Druckluftinjektion
von 2 bar. Die Elektromotoren der Injektions-Mischungseinrichtung haben einen Strombedarf
von 2 MW. Sie werden von 3 Dieselgeneratoren von je 1 MW gespeist.
[0032] Das Dünnschicht-Hochvakuum-Verdampfer-System hat einen Durchmesser von 1,5 m und
ist 5 m hoch. Neben den 5.000 Liter Jet-Fuel werden noch 500 Liter Öl abgegeben, welches
nicht wieder in die Anlage gegeben werden muss, um das Öl dünnflüssig zu halten. Aus
dem Öl können in einer Kältemaschine 80 kg/h Wachs separiert werden. Die Wassermenge
aus dem atmosphärischen Prozess ist 5.000 Liter je Stunde.
[0033] Die Auslegung der erfinderischen Vorrichtung enthält den Ringbehälter mit 6 m Durchmesser
und 5 m hoch, die darauf angebrachte Destillation mit 1,2 m Durchmesser, den Kondensator
für 2 MW Kühlleistung und die Doppel- Dünnschicht-Hochvakuum-Verdampfer-Anlage mit
1,4 m Durchmesser.
[0034] Die erfinderische Heizeinrichtung verbrennt die in der 2. Dünnschichtverdampferstufe
neben dem Öl anfallende Bitumenmenge von 2 Tonnen je Stunde. Damit wird eine Energiemenge
von 2 bis 2,5 MW an die Thermoölanlage abgegeben, die damit eine Temperatur von 260°C
erreicht und damit die beiden Dünnschichtverdampferstufen in Reihe auf jeweils 240°C
in der 2. Stufe und 190°C in der ersten Stufe der Dieselerzeugung aufheizt. Die Wärmeabgabe
in der Heizstufe erfolgt dann durch die Aufheizung des Thermoöles von 200°C auf 260°C.
Die Rauchgase der Anlage haben damit noch eine Temperatur von ca. 250°C, die auch
weiter genutzt werden können.
[0035] Die Asche der Heizeinrichtung von 1 Tonne je Stunde erzeugt dann in der Mischung
mit dem KDV Wasser 600 kg je Stunde Katalysator und 400 kg je Stunde Düngemittel,
jeweils durch den Wassergehalt 1 Tonne je Stunde Katalysatorschlamm und 1,5 Tonnen
je Stunde Düngemittelsuspension, die in einer Reverse-Osmose-Station eingedickt wird.
[0036] Eine Anlage 1 zur Erzeugung von Treibstoffen für Verbrennungsmotoren aus kohlenwasserstoffhaltigen
Reststoffen umfasst eine in die Anlage 1 eingebundene Vorrichtung 100 zum Separieren
von Treibstoffen für Verbrennungsmotoren, wie Jet-Fuel oder Dieselöl, aus kohlenwasserstoffhaltigen
Reststoffen in einer Anlage zur Erzeugung solcher Treibstoffe.
[0037] Die Vorrichtung 100 umfasst eine Mischeinrichtung 101, in dem ein Ringraum 103 ausgebildet
ist. Der Ringraum 103 ist auf einer Eingangsseite 105 und auf einer Ausgangsseite
107 mit wenigstens einer Injektionsmischturbine 109 verbunden. Die wenigstens eine
Injektionsmischturbine 109 saugt auf der Ausgangsseite 107 Material eines im Ringraum
103 befindlichen Produktgemisches aus kohlenwasserstoffhaltigen Reststoffen und Katalysatoröl
an und drückt dieses dampfhaltige Produktgemisch auf der Eingangsseite 105 wieder
tangential in den Ringraum 103, so dass im Ringraum 103 eine kreisförmige Strömung
mit einer Ringgeschwindigkeit wie in einem Rührbehälter entsteht. Als Katalysator
wird dabei ein aus der Natur bzw. Osmose bekanntes Kation-Aluminium-Silikat mit den
Kationen Kalium, Calcium und Eisen verwendet, welches auch als Mineral in der Kohle
enthalten ist. Zusätzlich zu dem Katalysator in Form von Kohlezusatz wird dem Produktgemisch
noch Kalkstein zur Bindung von Säuren hinzugegeben, so dass der pH-Wert über 8 liegt.
Eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt) steuert in dem Ringraum 103 eine Reaktionstemperatur
T3, die vorzugsweise bei etwa 200 °C liegt, aber auch in einem Temperaturbereich von
etwa 180°C bis 220 °C liegen kann. Unter diesem Temperaturverhältnis erfolgt bei der
kreisförmigen Strömung im Ringraum 103 eine katalytische Reaktion des Produktgemisches.
Anteile des Produktgemisches, die bereits im Ringraum 103 verdampfen, steigen auf
und werden an einer Oberseite 111 der Mischeinrichtung 100 in einem Verdampfer 113
gereinigt und abgeführt.
[0038] Die Vorrichtung 100 umfasst auch eine Verdampfungseinrichtung 115, die mit der Ausgangseite
107 der Mischeinrichtung 100 verbunden ist. Ein dampfhaltiges Produktgemisch wird
von der Mischeinrichtung 101 an die Verdampfungseinrichtung 115 abgeführt. Die Verdampfungseinrichtung
115 umfasst wiederum eine erste Verdampfungseinheit 115.1 und eine zweite Verdampfungseinheit
115.2. Die erste Verdampfungseinheit 115.1 ist stromaufwärts der zweiten Verdampfungseinheit
115.2 angeordnet und räumlich von dieser getrennt. Zwischen der ersten und zweiten
Verdampfungseinheit 115.1 und 115.2 ist eine Pumpeinrichtung 117 angeordnet.
[0039] Die Steuereinrichtung (nicht dargestellt) steuert in der ersten Verdampfungseinheit
115.1 ein erstes Vakuum V1 von über 90%, vorzugsweise von größer/gleich 95% und in
der zweiten Verdampfungseinheit 115.2 ein zweites Vakuum V2, das dem ersten Vakuum
V2 entspricht. Die Steuereinrichtung steuert in der ersten Verdampfungseinheit 115.1
zudem eine erste Verdampfungstemperatur T1 und in der zweiten Verdampfungseinheit
115.2 eine zweite Verdampfungstemperatur T2, die höher als die erste Verdampfungstemperatur
T1 ist. Die erste Verdampfungstemperatur T1 beträgt in der vorliegenden Ausführungsform
etwa 180 °C, kann aber in anderen Ausführungsformen auch zwischen 160 °C und 220 °C
liegen. Die zweite Verdampfungstemperatur T2 ist größer/gleich 200 °C, vorzugsweise
größer/gleich 220 °C.
[0040] Mit der Einstellung von Vakuum und Temperatur des Heizmediums an einer Wand der Verdampfungseinrichtung
115 kann nun prozentgenau die Qualität des Produktes eingestellt werden und durch
Rückführung eines Teiles des Öles und des Kohlenwasserstoff-Kondensates aus atmosphärischen
Teil wird die Zähigkeit des katalytischen Reaktionsgemisches in den Injektions-Mischungs-Turbinen
konstant gehalten und damit der kontinuierliche Dauerbetrieb gewährleistet
[0041] Mit der vorliegenden Zweistufigkeit der Verdampfung wird erreicht, das zunächst in
der ersten Stufe die leichter flüchtigen Bestandteile aus dem Produktgemisch abgeführt
werden und dann in der zweiten Stufe etwas nachgeheizt wird, um auch noch die etwas
schwerer flüchtigen Bestandteile aus dem dann auch noch Öl enthaltenen Produktgemisch
und an einem unteren Ende 119 der zweiten Verdampfungseinheit 115.2 im Wesentlichen
nur noch hochqualitatives Bitumen zu erhalten. Die flüchtigen Bestandteile des Produktgemisches
werden an einem jeweiligen oberen Ende 121 der ersten und zweiten Verdampfungseinheit
115.1, 115.2 über Kondensatoren 123 zum Produktausgang für Dieselöl bzw. Jet-Fuel
geführt.
[0042] Die Anlage 1 weist eine Steuereinrichtung auf, die an sich bekannt ist und hier nicht
näher beschreiben wird. Anlagensteuerungen werden für den Betrieb vieler Anlagen verwendet
und können auch in der erfindungsgemäßen Anlage zum Einsatz kommen.
[0043] Die Anlage 1 weist einen Eintragsbereich 200 auf, über den kohlenwasserstoffhaltige
Reststoffe in die Anlage 1 eingegeben werden können. Unter kohlenwasserstoffhaltigen
Reststoffen werden Erdöle, technische Öle, Kohle, Biomasse und aufbereitete Abfallstoffe,
die auch Ersatzbrennstoffe auf Müllbasis genannt werden, verstanden.
[0044] Die vorgenannten Eingangsstoffe werden über ein Zerkleinerungs- und Fördersystem
201 in den Ringraum 103 der Mischeinrichtung 100 geleitet und wenige Zentimeter oberhalb
eines Bodens der Mischeinrichtung 100 über einen geöffneten Schieber eingegeben. In
dem Ringraum 103 befindet sich Katalysatoröl, Der Ringraum 103 verengt sich in Richtung
des Bodens.
[0045] Das Produktgemisch aus kohlenwasserstoffhaltigen Reststoffen und Katalysatoröl wird
dann durch die wenigstens eine Injektionsmischturbine 109 in eine Bewegung mit einer
Ringgeschwindigkeit gebracht, so dass unter den niedrigen Reaktionstemperaturen und
unter Beigabe des Katalysators und des Kalks eine katalytische Reaktion erzeugt wird,
die bereits zu einer Verdampfung leicht flüchtiger Bestandteile des Produktgemisches
führt.
[0046] Diese werden an der Oberseite 111 der Mischeinrichtung 100 gereinigt und über Kondensatoren
203 einem Jet-Fuel Ausgang 205 zugeführt oder (schwerere Bestandteile) rückgekühlt
und der Mischeinrichtung 100 an der Eingangsseite 105 wieder zugeführt.
[0047] Teile des dampfhaltigen Produktgemisches im Ringraum 103 werden an der Ausgangsseite
107 einem Abscheider 207 zugeführt, von dem ein abgeschiedener Teil wieder in den
Ringraum 103 zurückgeführt wird und der verbleibende Teil in die Verdampfungseinrichtung
115 geleitet wird, wobei zunächst die erste Verdampfungseinheit 115.1 und dann die
zweite Verdampfungseinheit 115.2 durchlaufen wird. Am unteren Ende 119 der zweiten
Verdampfungseinheit 115.2 befindet sich dann die Entnahmestelle für Bitumen. An en
beiden oberen Enden 121.1 und 121.2 der ersten bzw. zweiten Verdampfungseinheit 115.1,
115.2 wird dann das Produkt abgeführt und über die Kondensatoren 123 dem Jet-Fuel
Ausgang 205 oder einem Dieselöl-Ausgang 209 zugeführt. Kondensate der Kondensatoren
123 werden wieder der Mischeinrichtung 101 zugeführt.
[0048] In Fig. 2 ist die in Fig. 1 schematisch dargestellte Anlage 1 mit einem erweiterten
Anlagenteil 3 dargestellt. Der Anlagenteil 3 umfasst eine Verbrennungseinrichtung
301 mit einem Glühkohleheizsystem, die über eine Zuleitung 303 mit dem unteren Ende
109 der Verdampfungseinrichtung 115 verbunden ist. Über die Zuleitung 303 werden die
nicht-verdampfbaren Bestandteile der Verbrennungseinrichtung 301 zugeführt. Die in
der Verbrennungseinrichtung 301 erzeugte Wärme wird über eine Wärmeleitung 305 and
die Verdampfungseinrichtung 115 geführt, um dort den Verdampfungsprozess zu unterstützen.
[0049] Die bei dem Verbrennungsvorgang in der Verbrennungseinrichtung 301 anfallende Asche
wird über eine Ascheleitung 307 in eine Trenneinrichtung 309 überführt. In der Trennvorrichtung
309 wird die Asche in Katalysator und Salze getrennt. Zu diesem Zweck wird der Trenneinrichtung
309 über eine Wasserleitung 311 Wasser aus der Anlage 1 zugeführt, das z.B. am Kondensator
123 anfällt. In dem Wasser fällt der Katalysator aus und wird über eine Katalysatorleitung
313 der Mischeinrichtung 101 wieder zugeführt. Das Wasser mit den darin gelösten Salzen
der Asche wird zur Weiterverwendung als Düngemittel an einem Ausgang 315 der Trenneinrichtung
309 ausgetragen.
[0050] Dieses Düngemittelsubstrat wird üblicherweise in einer Elektrolysestufe von schädlichen
Metallverunreinigungen gereinigt und in einer Reverseosmose aufkonzentriert und evtl.
eingedampft, wodurch salzfreies Wasser zur universellen Nutzung und das Düngemittelkonzentrat
gewonnen wird.
Bezugszeichenliste
1 |
Anlage |
201 |
Fördersystem |
100 |
Vorrichtung zum Separieren |
203 |
Kondensatoren |
101 |
Mischeinrichtung |
205 |
Jet-Fuel-Ausgang |
103 |
Ringraum |
207 |
Abscheider |
105 |
Eingangsseite |
209 |
Dieselöl-Ausgang |
107 |
Ausgangsseite |
3 |
Anlagenteil |
109 |
Injektionsmischturbine |
301 |
Verbrennungseinrichtung |
111 |
Oberseite |
303 |
Zuleitung |
113 |
Verdampfer |
305 |
Wärme leitung |
115 |
Verdampfungseinrichtung |
307 |
Ascheleitung |
115.1 |
Erste Verdampfungseinheit |
309 |
Trenneinrichtung |
117 |
Pumpeinrichtung |
311 |
Wasserleitung |
121.1 |
Erstes oberes Ende |
313 |
Katalysatorleitung |
121.2 |
Zweites oberes Ende |
315 |
Ausgang |
123 |
Kondensatoren |
|
200 |
Eintragsbereich |
1. Verfahren zur katalytischen drucklosen Verölung von kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen,
mit den Schritten:
- Bereitstellen einer kohlenwasserstoffhaltigen Substanz und eines Katalysatoröls
in einer Mischungseinrichtung;
- Mischen des Katalysatoröls mit der kohlenwasserstoffhaltigen Substanz zu einem Gemisch;
wobei der Schritt des Mischens ein Erzeugen von Wärme für eine katalytische Oxydation
in der Mischungseinrichtung umfasst;
- Bereitstellen einer Verdampfungseinrichtung stromabwärts der Mischungseinrichtung;
- Abführen verdampfbarer flüssiger Bestandteile des Gemischs in die Verdampfungseinrichtung;
- Destillieren der verdampfbaren flüssigen Bestandteile; und
- Sammeln von Öl und Wasser,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schritt des Abführens verdampfbarer flüssiger Bestandteile auch ein Abführen
nicht-verdampfbarer flüchtiger Bestandteile umfasst, wobei die nicht-verdampfbaren
flüssigen Bestandteile verbrannt werden und der Schritt des Verbrennens der nicht-verdampfbaren
flüssigen Bestandteile ein Zuführen der dabei abgegebenen Wärme zu der Verdampfungseinrichtung
umfasst, um die verdampfbaren flüssigen Bestandteile zu erwärmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nicht-verdampfbaren Bestandteile, die ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen und
Katalysator enthalten, als Brennstoff oder Glühkohle für ein Erwärmen der verdampfbaren
flüssigen Bestandteile in der Verdampfungseinrichtung genutzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nach der Verbrennung verbleibende Asche in einer Trenneinrichtung vollständig
in deren Bestandteile Katalysator und Salze getrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trenneinrichtung () wenigstens ein Teil des gesammelten Wassers zugeführt wird,
in welchem der Katalysator ausfällt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Katalysator der Mischungseinrichtung zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Menge des zugeführten Katalysators derart reguliert wird, dass diese zusammen
mit der in den kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen enthaltenden Katalysatormenge
etwa 100% des für die katalytische Reaktion in der Mischungseinrichtung vorgesehen
Menge ergibt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Salze in Wasser gelöst werden, um das Wasser mit den darin gelösten Salzen als
Düngemittel zu verwenden.
8. Vorrichtung zur katalytischen drucklosen Verölung von kohlenwasserstoffhaltigen Substanzen,
mit:
- einer Mischungseinrichtung (101), die eine Eingangsseite (105) für ein Katalysatoröl
und wenigstens eine kohlenwasserstoffhaltige Substanz und eine Ausgangsseite (107)
für flüssige Bestandteile nach einer katalytischen Oxydation umfasst;
- mit einer Verdampfungseinrichtung (115) zum Verdampfen der aus der Mischungseinrichtung
(101) abgeleiteten flüssigen Bestandteile; und
- mit einem Dieselöl-Ausgang (209) zum Ausgeben des aus der Verdampfungseinrichtung
(11) abgeschiedenen Öls;
dadurch gekennzeichnet,
dass stromabwärts der Verdampfungseinrichtung (115) eine Verbrennungseinrichtung (301)
zum Verbrennen von in der Verdampfungseinrichtung (115) nicht-verdampfbaren flüssigen
Bestandteilen angeordnet ist und eine Wärmeleitung (305) die in der Verbrennungseinrichtung
(301) erzeugte Wärme an die Verdampfungseinrichtung (115) liefert.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass stromabwärts der Verbrennungseinrichtung (301) eine Trenneinrichtung (309) angeordnet
ist, welche die in der Verbrennungseinrichtung (301) anfallende Asche vollständig
in deren Bestandteile Katalysator und Salze trennt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (309) mit der Mischungseinrichtung (101) über eine Katalysatorleitung
(313) für den Katalysator verbunden ist, um den Katalysator der Mischungseinrichtung
(101) im Betrieb kontinuierlich zuzuführen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (309) über eine Wasserleitung (311) wenigstens eine Teilmenge
des gesammelten Wassers erhält, derart, dass der Katalysator darin ausfällt und das
Salz darin gelöst ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trenneinrichtung (309) einen Ausgang (315) für das Wasser mit dem darin gelösten
Salz aufweist, um dieses als Düngemittel zu sammeln.