[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vibrationsrammvorrichtung zum Eintreiben
von Rammgütern, insbesondere von Rohren und Pfählen aber auch von Profilträgern und
Spundwänden, mit einer Befestigungseinheit zur Befestigung an einer Baumaschine, einer
Vibrationseinheit und einer zwei Zangenhälften aufweisenden Zangenanordnung, wobei
das Rammgut in einem betriebsgemäßen Zustand zwischen der ersten und der zweiten Zangenhälfte
gehalten werden kann und wobei die erste Zangenhälfte aus zwei voneinander beabstandeten
Zangenarmen gebildet wird.
[0002] Derartige Vibrationsrammvorrichtungen werden dazu genutzt, Rammgüter wie zum Beispiel
Rohre, Pfähle, Profilträger oder Spundwände in das Erdreich einzutreiben, wobei durch
die Vibration die Reibung im Korngerüst des Erdreiches reduziert wird, sodass der
Boden einen "pseudoflüssigen" Zustand annimmt und das Rammgut hierdurch statisch eingepresst
werden kann. Die Vibrationsrammvorrichtungen können hierzu an verschiedenen Baumaschinen
befestigt werden, wobei Mobilkräne, Mäkler oder Bagger zum Einsatz kommen. Üblicherweise
wird hierbei das Rammgut von oben und in klemmender Art und Weise an der Vibrationsrammvorrichtung
befestigt, sodass oberhalb des Rammgutes in einem noch nicht eingetriebenen Zustand
ein entsprechend großer Raum für die Vibrationsvorrichtung einerseits sowie für die
Baumaschinen andererseits vorzusehen ist.
[0003] Aus diesem Grunde wurden in der Vergangenheit sogenannte Vibrationsrammvorrichtungen
mit Seitengreifern entwickelt, die in Kombination mit einem Bagger als Baumaschine
äußerst flexibel an Orten eingesetzt werden können, an denen der zur Verfügung stehende
Raum begrenzt ist. Um eine solche Vibrationsrammvorrichtung handelt es sich auch im
vorliegenden Fall.
[0004] Hierbei wird die Vibrationsvorrichtung nicht oberhalb des Rammgutes angeordnet sondern
an der Seite, sodass entsprechend hohe Klemmkräfte vorzusehen sind, um die Vibration
einerseits und den Einpressdruck andererseits auf das Rammgut übertragen zu können.
[0005] Entscheidend ist daher vor allem die Ausbildung der Zangenanordnung, wobei diese
üblicherweise zwei Zangenhälften aufweist, zwischen denen das Rammgut in einem betriebsgemäßen
Zustand eingeklemmt wird. Eine entsprechende drehbare und schwenkbare Ausbildung der
Zangenanordnung ermöglicht es, dass die Zangenanordnung das Rammgut in einem liegenden
Zustand aufnehmen kann, dieses anschließend durch Verschwenken in einen senkrecht
aufstehenden Zustand befördert und dieses sodann vibrierend in das Erdreich eintreibt.
[0006] Aus der
EP 2 003 252 B1 ist diesbezüglich eine Zangenanordnung bekannt, bei der die beiden Zangenhälften
jeweils über zwei Zangenarme verfügen, wobei jeweils ein Zangenarm der ersten Zangenhälfte
unmittelbar einem Zangenarm der zweiten Zangenhälfte gegenüber liegt. Es bilden sich
somit zwei Zangenarmpaare aus, die das Rammgut an zwei voneinander beabstandeten Punkten
einklemmen. Eine solche Zangenanordnung hat hierbei den Vorteil, dass das Rammgut
entlang seiner Länge nicht verbogen werden kann und lediglich bei hohlen Rammgütern
zum Beispiel Rohren darauf zu achten ist, dass die aufgebrachten Klemmkräfte zu keinem
Zusammendrücken des Rammgutes führen.
[0007] Derartige Ausgestaltungen mit zwei sich unmittelbar gegenüberliegenden Zangenarmen
haben sich in der Praxis bewährt und sind beispielsweise auch aus der
WO 2010/119166 A1 bekannt.
[0008] Sofern mehr als ein Zangenarmpaar verwendet wird, bietet sich darüber hinaus der
Vorteil, dass die Klemmkräfte entlang des Rammgutes verteilt werden können, sodass
in Folge der vergrößerten Reibungsfläche insgesamt geringere Klemmkräfte erforderlich
sind.
[0009] Allerdings hat sich in der Praxis gezeigt, dass in diesem Fall die Aufnahme von Rammgütern
bei einer exakten Ausrichtung der Zangenanordnung erfolgen muss. Ist dies nicht der
Fall, kann dies dazu führen, dass sich das Rammgut nicht exakt zwischen den Zangenhälften
positioniert. Um einen optimalen Betriebsablauf zu gewährleisten, muss sodann die
Aufnahme solange wiederholt werden, bis eine exakte Positionierung erreicht wird.
Dies kann aber insbesondere dann kompliziert werden, wenn der Bereich, indem das Rammgut
abgelegt ist, räumlich begrenzt ist und hierdurch eine exakte Positionierung der Zangenanordnung
erschwert wird. Dies führt wiederum dazu, dass das Rammgut zunächst in einer nicht
optimalen Positionierung von der Zangenanordnung aufgenommen wird und anschließend
in einem anderen Bereich umpositioniert werden muss. Dies hat jedoch einerseits in
zeitlicher Hinsicht wirtschaftliche Nachteile zur Folge und ist andererseits für den
Benutzer mit einer umständlichen Verfahrensweise verbunden.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vibrationsrammvorrichtung
zu schaffen, die sich durch eine Zangenanordnung mit verbesserten Handhabungseigenschaften
auszeichnet.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vibrationsrammvorrichtung gemäß Anspruch 1,
wobei die zweite Zangenhälfte lediglich aus einem Zangenarm gebildet wird, der in
einer Längsrichtung zwischen den zwei voneinander beabstandeten Zangenarmen der ersten
Zangenhälfte angeordnet ist.
[0012] Als Längsrichtung wird hierbei die Richtung bezeichnet, in der das aufzunehmende
Rammgut seine längste Ausdehnung aufweist, zum Beispiel entlang einer Rohr- oder Pfahllänge.
Hierdurch sind die einzelnen Zangenarme in einem betriebsgemäßen Zustand übereinander
und bei der Aufnahme eines liegenden Rammgutes nebeneinander angeordnet.
[0013] Während die erste Zangenhälfte über zwei Zangenarme gebildet wird, weist die zweite
Zangenhälfte lediglich einen Zangenarm auf, der zwischen den beiden Zangenarmen der
ersten Zangenhälfte eingreift. Das Rammgut wird somit von den insgesamt drei Zangenarmen
an drei verschiedenen Krafteinleitungspositionen entlang der Rammgutlänge beansprucht.
Dadurch, dass sich nunmehr keine zwei Zangenarme und damit entsprechend auch keine
zwei Krafteinleitungspositionen unmittelbar gegenüber liegen, wird bewusst der Nachteil
in Kauf genommen, dass bei einer nicht entsprechend eingestellten Krafteinleitung
eine Durchbiegung des Rammgutes erfolgen kann und zu einer Verformung des Rammgutes
führt. Darüber hinaus ist auch eine entsprechend höhere Krafteinleitung erforderlich
als bei einer Ausbildung mit jeweils zwei Zangenarmpaaren.
[0014] Diese Nachteile werden bewusst in Kauf genommen, da die Aufnahme des Rammgutes in
vielen praktischen Anwendungsfällen wesentlich vereinfacht wird. Durch den lediglich
einen Zangenarm der zweiten Zangenhälfte wird das Rammgut auch an räumlich begrenzten
Orten in Position zwischen den beiden Zangenhälften gezogen, wobei die anfängliche
Positionierung der Zangenanordnung an dem Rammgut nahezu unerheblich ist. Es müssen
lediglich die einzelnen Zangenarme das Rammgut größtmöglich umgreifen können. Eine
exakte Positionierung ist hingegen nicht erforderlich.
[0015] Bevorzugt weist die Zangenanordnung ein Zangengehäuse auf, an dem zumindest der Zangenarm
der zweiten Zangenhälfte bewegbar befestigt ist. Auch die Zangenarme der ersten Zangenhälfte
können bewegbar befestigt sein. Eine alternative Ausgestaltung sieht jedoch ein Zangengehäuse
vor, an dem die voneinander beabstandeten Zangenarme der ersten Zangenhälfte feststehend
und nur der Zangenarm der zweiten Zangenhälfte bewegbar befestigt ist. Die Klemmkraft
wird somit nur durch eine Bewegung der zweiten Zangenhälfte erzeugt. Dies reduziert
die Anzahl beweglicher Bauteile, wodurch insbesondere die Fehleranfälligkeit verbessert
wird aber auch die Bauform insgesamt kompakt gehalten werden kann, während der Vorteil
des "In Position ziehen" durch den Zangenarm der zweiten Zangenhälfte erreicht werden
kann.
[0016] Besonders bevorzugt ist der bewegliche Zangenarm der zweiten Zangenhälfte drehbar
an dem Zangengehäuse befestigt, sodass die Klemmkraft durch Erzeugung einer Rotation
erzeugt wird. Als Antrieb wird üblicherweise das an einem Bagger ohnehin befindliche
Hydrauliksystem verwendet, wobei selbstverständlich auch ein externes Hydrauliksystem
oder Pneumatiksystem angeschlossen werden kann.
[0017] Bei einer Ausbildung, bei der auch die Zangenarme der ersten Zangenhälfte bewegbar
angeordnet sind, erfolgt auch hier vorzugsweise eine Rotation. Die Zangenarme der
ersten Zangenhälfte können hierzu auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sein, sodass
nur ein Hubkolben erforderlich ist, um die Rotation zu bewirken. Grundsätzlich liegt
es aber auch im Rahmen der Erfindung, für jeden Zangenarm einen eigenen Hubkolben
vorzusehen.
[0018] Sofern der Zangenarm der zweiten Zangenhälfte drehbar ausgeführt ist, ist der Drehpunkt
der zweiten Zangenhälfte bevorzugt einstellbar. Hierdurch können ohne Austausch der
Zangenarme bzw. ohne Austausch von Halteelementen an den Zangenarmen unterschiedliche
Geometrien bzw. unterschiedliche Durchmesser des Rammgutes von der Zangenanordnung
aufgenommen werden. Sollten auch die voneinander beabstandeten Zangenarme der ersten
Zangenhälfte drehbar ausgeführt sein, so ist auch hier bevorzugt der Drehpunkt einstellbar.
[0019] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Zangenanordnung
zumindest eine zwischen der ersten und der zweiten Zangenhälfte angeordnete Anlagefläche
aufweist, wobei das Rammgut in einem betriebsgemäßen Zustand zwischen der ersten Zangenhälfte
der zweiten Zangenhälfte und der zumindest einen Anlagefläche gehalten werden kann.
Die zumindest eine Anlagefläche ist vorzugsweise feststehend ausgebildet, so dass
die beweglichen Zangenarme der ersten und/oder der zweiten Zangenhälfte das Rammgut
gegen die Anlagefläche drücken. Durch die zusätzliche Anlagefläche wird vorteilhafterweise
die Reibung zwischen der Zangenanordnung und dem Rammgut erhöht.
[0020] Die Anlagefläche kann beispielsweise durch Abschnitte des Zangengehäuses gebildet
werden. Bevorzugt ist jedoch ein Anlageelement mit einer Anlagefläche vorzusehen,
das mit dem Zangengehäuse lösbar verbunden ist. Durch die lösbare Verbindung können
Anlageelemente mit unterschiedlichen Anlageflächen an dem Zangengehäuse befestigt
werden, wobei die Anlageflächen an das jeweilige Rammgut angepasst sind. So kommen
für runde Rammgüter z.B. Pfähle oder Rohre bogenförmige Anlageflächen zum Einsatz,
die je nach Durchmesser des Rammgutes eine entsprechende Bogenform aufweisen.
[0021] Die vorliegende Erfindung ist grundsätzlich immer dann anwendbar, wenn der Zangenarm
der zweiten Zangenhälfte in Längsrichtung gesehen zwischen den beiden voneinander
beabstandeten Zangenarmen der ersten Zangenhälfte angeordnet ist. Bevorzugt ist hierbei
der Zangenarm der zweiten Zangenhälfte jedoch in Längsrichtung äquidistant zwischen
den beiden voneinander beabstandeten Zangenarmen der ersten Zangenhälfte angeordnet.
Dies bedeutet, dass der Abstand zwischen dem ersten Zangenarm der ersten Zangenhälfte
und dem Zangenarm der zweiten Zangenhälfte im Wesentlichen dem Abstand zwischen dem
Zangenarm der zweiten Zangenhälfte und dem zweiten Zangenarm der ersten Zangenhälfte
entspricht. Der Abstand zwischen den beiden Zangenarmen der ersten Zangenhälfte beträgt
vorzugsweise zwischen 300 mm und 700 mm, sodass entsprechend der Abstand zwischen
dem Zangenarm der zweiten Zangenhälfte und jeweils einem Zangenarm der ersten Zangenhälfte
zwischen 150 mm und 350 mm liegt.
[0022] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Zangenanordnung gegenüber
der Befestigungseinheit dreh- und/oder verschwenkbar ausgebildet. Dies ermöglicht
den flexiblen Einsatz der Vibrationsrammvorrichtung, sodass die Zangenanordnung einerseits
das Rammgut in einem liegenden Zustand aufnehmen kann und durch Aufrichten und Verdrehen
in eine zum Eintreiben geeignete Position bringt.
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist an den Zangenarmen
der ersten und/oder der zweiten Zangenhälfte jeweils ein Halteelement lösbar befestigt,
wobei das Halteelement wiederum eine Haltefläche aufweist, die in einem betriebsgemäßen
Zustand der Erfindung an dem jeweiligen Rammgut anliegt. Durch die lösbare Ausgestaltung
können verschiedene Halteelemente mit unterschiedlichen Halteflächen bereitgestellt
werden, die jeweils an die Form des Rammgutes angepasst sind. Dies hat den Vorteil,
dass nur die Halteelemente entsprechend dem Rammgut auszuwählen und auszutauschen
sind, ohne dass die einzelnen Zangenarme oder aber auch die gesamte Zangenanordnung
ausgetauscht werden muss. Hierdurch werden die Rüstzeiten wesentlich verkürzt, zumal
kein schweres Gerät benötigt wird, um die einzelnen Halteelemente zu lösen oder um
diese montieren zu können. Als Befestigungsmittel kommen üblicherweise Schraubverbindungen
zum Einsatz, da diese auch in einem vibrierenden Betrieb die größtmögliche Haltesicherheit
bieten.
[0024] Bevorzugt weisen die Halteelemente eine Haltefläche auf, die bogenförmig, zum Beispiel
kreisbogenförmig, ausgebildet ist. Derartige Halteelemente eignen sich besonders gut
für das Eintreiben von Rohren und Pfählen. Durch die Wahl unterschiedlicher Bogenformen
bzw. Kreisbogenformen liegen die Halteelemente mit ihren Halteflächen über einen möglichst
großen Umfang an dem Rammgut an, sodass eine möglichst große Klemmkraft zwischen den
Zangenarmen bzw. den Halteelementen und dem Rammgut erzeugt wird.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines lediglich eine Ausführung zeigenden
Beispiels erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Vibrationsrammvorrichtung
- Fig. 2:
- die Zangenanordnung der erfindungsgemäßen Vibrationsrammvorrichtung in einer Draufsicht
- Fig. 3:
- die Zangenanordnung der erfindungsgemäßen Vibrationsvorrichtung in einer rückwärtigen
Ansicht
[0026] Die Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vibrationsrammvorrichtung mit einer Befestigungseinheit
1, über die die Vibrationsrammvorrichtung an eine Baumaschine, zum Beispiel einen
Bagger, befestigt werden kann. Unterhalb der Befestigungseinheit 1 ist eine Vibrationseinheit
2 vorgesehen, die über eine oder mehrere rotierende Massen mit einer Unwucht verfügt,
um die Vibration der Vibrationsrammvorrichtung zu erzeugen. Um die rotierenden Massen
aufnehmen zu können, ist ferner ein Vibratorgehäuse 6 in der Vibrationseinheit 2 vorgesehen,
welches wiederum in einem Haltegehäuse 7 der Vibrationsrammvorrichtung angeordnet
ist. Das Haltegehäuse 7 ist unmittelbar mit der Befestigungseinheit 1 verbunden, wobei
diese Verbindung einerseits ein Verschwenken und andererseits ein Verdrehen zwischen
der Befestigungseinheit 1 und dem Haltegehäuse 7 ermöglicht.
[0027] Die Vibrationsrammvorrichtung verfügt darüber hinaus über eine Zangenanordnung 3,
die wiederum eine erste Zangenhälfte 3a, eine zweite Zangenhälfte 3b und ein Zangengehäuse
5 aufweist. Im vorliegenden Beispiel ist die Zangenanordnung 3 als eine sogenannte
Rohrzange bzw. eine Seitenrohrzange ausgebildet und dient vorzugsweise der Aufnahme
von runden Rammgütern wie zum Beispiel Rohre und Pfähle. Das Zangengehäuse 5 ist seitlich
an dem Vibrationsgehäuse 6 montiert, sodass bei einer Anordnung der Vibrationsrammvorrichtung
gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel das Rammgut senkrecht stehend in das Erdreich
eingetrieben werden kann.
[0028] Um das Rammgut jedoch auch in einem liegenden Zustand aufnehmen zu können, ist -
wie bereits zuvor erwähnt - die Befestigungseinheit 1 gegenüber dem Haltegehäuse 7
und damit auch gegenüber der Zangenanordnung 3 verschwenk- und verdrehbar angeordnet.
[0029] Erfindungsgemäß wird die erste Zangenhälfte 3a aus zwei voneinander beabstandeten
Zangenarmen 4a, 4b gebildet, die über einen Rohrabschnitt 8 miteinander verbunden
sind. Die zweite Zangenhälfte 3b wird lediglich aus einem Zangenarm 4c gebildet, der
in einer Längsrichtung L zwischen den zwei voneinander beabstandeten Zangenarmen 4a,
4b der ersten Zangenhälfte 3a angeordnet ist. In dem gezeigten Beispiel ist der Zangenarm
4c der zweiten Zangenhälfte 3b darüber hinaus in Längsrichtung L gesehen äquidistant
zwischen den Zangenarmen 4a, 4b der ersten Zangenhälfte 3a angeordnet.
[0030] Die Zangenanordnung 3 verfügt darüber hinaus auch über ein Anlageelement 14 mit einer
Anlagefläche 13, das lösbar mit dem Zangengehäuse 5 verbunden ist.
[0031] Insbesondere aus den Fig. 1 und 2 geht hervor, dass die einzelnen Zangenarme 4a,
4b, 4c bereits eine bogenförmige Form aufweisen und sich daher besonders gut für die
Aufnahme runder Rammgüter eignen. Die eigentliche Klemmung zwischen den Zangenhälften
3a, 3b erfolgt jedoch an Halteelementen 9, die sowohl an den Zangenarmen 4a, 4b der
ersten Zangenhälfte 3a als auch an dem Zangenarm 4c der zweiten Zangenhälfte 3b befestigt
werden.
[0032] Im vorliegenden Beispiel sind an jedem Zangenarm 4a, 4b, 4c im vorderen Bereich jeweils
drei Befestigungslöcher 10 vorgesehen, an denen die Halteelemente 9 vorzugsweise über
eine Schraubverbindung befestigt werden können. Hierzu werden die Halteelemente 9
auf die Zangenarme 4a, 4b, 4c gesteckt und über dem entsprechenden Befestigungsloch
10 in Position gebracht. Im Anschluss erfolgt die Befestigung bzw. die Verschraubung.
[0033] Die Halteelemente 9 weisen darüber hinaus jeweils eine Haltefläche 11 auf, die dazu
vorgesehen ist, die Klemmkräfte auf das entsprechende Rammgut übertragen zu können.
Hierzu liegt das Rammgut im geschlossenen Zustand der Zangenanordnung 3 an den Halteflächen
11 und an der Anlagefläche 13 an, so dass das Rammgut an verschiedenen Positionen
entlang der Rammgutlänge abgestützt wird. Hierbei ist darauf zu achten, dass eine
Klemmkraft gewählt wird, die einerseits ausreichend ist, um das Rammgut in Position
halten zu können und die andererseits nicht so groß gewählt ist, dass eine Durchbiegung
oder Verbiegung des Rammgutes erfolgt.
[0034] Vorteilhafterweise weisen deshalb die Halteflächen 11 und auch die Anlagefläche 13
eine Form auf, die an das entsprechende Rammgut angepasst sind. Da die Zangenanordnung
3 in dem aufgezeigten Beispiel für runde Rammgüter ausgelegt ist, weisen auch die
Halteflächen 11 und auch die Anlagefläche 13 jeweils eine bogenförmige bzw. kreisbogenförmige
Kontur auf. Um unterschiedlich dicke Rammgüter klemmend befestigen zu können, werden
unterschiedliche Halteelemente 9 und Anlageelemente 14 bereitgestellt, die sich entsprechend
ihrer Haltefläche 11 bzw. ihrer Anlagefläche 13 voneinander unterscheiden.
[0035] Zusätzlich oder alternativ kann bei der erfindungsgemäßen Zangenanordnung 3 auch
vorgesehen sein, dass der Drehpunkt der Zangenarme der ersten Zangenhälfte 3a und/oder
der zweiten Zangenhälfte 3b verstellbar ist.
[0036] Die Zangenanordnung 3 der erfindungsgemäßen Vibrationsramme ermöglicht es, dass beide
Zangenhälften 3a, 3b beweglich vorzugsweise drehbar ausgebildet sind, wobei aber auch
eine Zangenhälfte vorzugsweise die erste Zangenhälfte 3a mit den voneinander beabstandeten
Zangenarmen 4a, 4b, feststehend ausgebildet sein kann, sodass die Klemmkraft einzig
über den bewegbaren bzw. verdrehbaren Zangenarm 4c der zweiten Zangenhälfte 3b erzeugt
wird.
[0037] Aus der Fig. 3 geht hervor, dass es sich bei dem hier gezeigten Beispiel jedoch um
eine Ausgestaltung handelt, bei der beide Zangenhälften 3a, 3b drehbar ausgebildet
sind, wobei die Rotation über zwei Hubkolben 12a, 12b erzeugt wird. Da die beiden
Zangenarme 4a, 4b der ersten Zangenhälfte 3a über einen Rohrabschnitt 8 miteinander
fest verbunden sind, reicht für die Rotation der ersten Zangenhälfte 3a ein einzelner
Hubkolben 12a aus, wobei der Zangenarm 4c der zweiten Zangenhälfte 3b über einen zweiten
Hubkolben 12b bewegt wird. Alternativ ist es aber auch denkbar, dass ein dritter Hubkolben
bereitgestellt wird, sodass die beiden Zangenarme 4a, 4b der ersten Zangenhälfte 3a
jeweils über einen eigenen Hubkolben rotiert werden können. Durch die Rotationen der
Zangenarme 4a,4b,4c wird das Rammgut gegen die Anlagefläche 13 gedrückt.
1. Vibrationsrammvorrichtung zum Eintreiben von Rammgütern, insbesondere von Rohren und
Pfählen, mit einer Befestigungseinheit (1) zur Befestigung an einer Baumaschine, einer
Vibrationseinheit (2) und einer zwei Zangenhälften (3a, 3b) aufweisenden Zangenanordnung
(3), wobei das Rammgut in einem betriebsgemäßen Zustand zwischen der ersten (3a) und
der zweiten (3b) Zangenhälfte gehalten werden kann und wobei die erste Zangenhälfte
(3a) aus zwei voneinander beabstandeten Zangenarmen (4a, 4b) gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Zangenhälfte (3b) lediglich aus einem Zangenarm (4c) gebildet wird, der
in einer Längsrichtung (L) zwischen den zwei voneinander beabstandeten Zangenarmen
(4a, 4b) der ersten Zangenhälfte (3a) angeordnet ist.
2. Vibrationsrammvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenanordnung (3) ein Zangengehäuse (5) aufweist, an dem die voneinander beabstandeten
Zangenarme (4a, 4b) der ersten Zangenhälfte (3a) und der Zangenarm (4c) der zweiten
Zangenhälfte (3b) befestigt sind.
3. Vibrationsrammvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die voneinander beabstandeten Zangenarme (4a,4b) der ersten Zangenhälfte (3a) und
der Zangenarm (4c) der zweiten Zangenhälfte (3b) beweglich an dem Zangengehäuse (5)
befestigt sind.
4. Vibrationsrammvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die voneinander beabstandeten Zangenarme (4a,4b) der ersten Zangenhälfte (3a) feststehend
und der Zangenarm (4c) der zweiten Zangenhälfte (3b) beweglich an dem Zangengehäuse
(5) befestigt sind.
5. Vibrationsrammvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglichen Zangenarme (4a,4b,4c) drehbar sind.
6. Vibrationsrammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenanordnung (3) zumindest eine zwischen der ersten (3a) und der zweiten Zangenhälfte
(3b) angeordnete Anlagefläche (13) aufweist, wobei das Rammgut in einem betriebsgemäßen
Zustand zwischen der ersten Zangenhälfte (3a), der zweiten Zangenhälfte (3b) und der
zumindest einen Anlagefläche (13) gehalten werden kann.
7. Vibrationsrammvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehpunkt der ersten (3a) und/oder der zweiten Zangenhälfte (3b) einstellbar
ist.
8. Vibrationsrammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zangenarm (4c) der zweiten Zangenhälfte (3b) in Längsrichtung (L) äquidistant
zwischen den beiden voneinander beabstandeten Zangenarmen (4a, 4b) der ersten Zangenhälfte
(3a) angeordnet ist.
9. Vibrationsrammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenanordnung (3) gegenüber der Befestigungseinheit (1) dreh- und/oder verschwenkbar
ausgebildet ist.
10. Vibrationsrammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an den Zangenarmen (4a, 4b, 4c) der ersten (3a) und/oder der zweiten Zangenhälfte
(3b) jeweils ein Halteelement (9) lösbar befestigt ist.
11. Vibrationsrammvorrichtung nach einem der Ansprüche 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltelemente (9) jeweils eine Haltefläche (11) aufweisen, die bogenförmig z.B.
kreisbogenförmig ausgebildet ist.