[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Vakuumgeräts,
insbesondere eines Vakuumpumpsystems, wobei das Vakuumgerät eine Steuereinheit mit
einem Anschluss für eine Zubehöreinheit aufweist.
[0002] Die Erfindung betrifft auch ein Vakuumgerät, insbesondere Vakuumpumpsystem, mit einer
Steuereinheit zum Betreiben des Vakuumgeräts.
[0003] Das Vakuumgerät kann auch ein anderes Vakuumgerät als ein Vakuumpumpsystem sein.
Beispielsweise kann das Vakuumgerät ein Anzeigegerät oder eine Druckmesseinrichtung
sein.
[0004] Bei einem beispielhaften Vakuumgerät des Standes der Technik sind ein oder mehrere
Anschlüsse jeweils für eine Zubehöreinheit vorgesehen. Die Zubehöreinheit wird nach
Anschließen an den Anschluss durch eine Steuereinheit des Vakuumgeräts betrieben.
Zum Betreiben des Vakuumgeräts mit der Zubehöreinheit kann es erforderlich sein, dass
das Vakuumgerät Informationen über die Zubehöreinheiten, beispielsweise darüber, ob
die Zubehöreinheit mit dem Vakuumgerät verbunden ist, oder Informationen mögliche
Funktionen oder Protokolle oder Betriebsspannungen, hat. Dazu kann beispielsweise
das Vakuumgerät eine Eingabevorrichtung enthalten, an der ein Benutzer die angeschlossene
Zubehöreinheit identifizieren kann. Jedoch ist die manuelle Eingabe der Informationen
mühsam und wenig flexibel.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, den Anschluss von Zubehör an ein Vakuumgerät zu
vereinfachen und/oder flexibler zu gestalten.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Vakuumgeräts, insbesondere
eines Vakuumpumpsystems oder eines Anzeigegeräts oder einer Druckmesseinrichtung,
wobei das Vakuumgerät eine Steuereinheit mit einem Anschluss für eine Zubehöreinheit
aufweist, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass
das Verfahren zumindest folgende Schritte aufweist: Ausgeben einer Nachricht über
den Anschluss gemäß einem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll; Ermitteln, ob über
den Anschluss eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird; falls ermittelt wird,
dass eine Antwort auf die Nachricht nicht empfangen wird, Ermitteln, ob ein elektrischer
Widerstand an den Anschluss angeschlossen (in anderen Worten mit dem Anschluss verbunden)
ist; und falls ermittelt wird, dass ein elektrischer Widerstand an den Anschluss angeschlossen
ist, Erkennen und/oder Ansteuern der Zubehöreinheit basierend auf dem angeschlossenen
elektrischen Widerstand. Es wird verstanden werden, dass das Ermitteln, ob ein elektrischer
Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, bedeutet, dass ermittelt wird, ob ein
(externer) Widerstand (beispielsweise ein Kennwiderstand in der Zubehöreinheit) an
den Anschluss angeschlossen ist (beispielsweise über eine Steckverbindung am Anschluss,
an der eine Zubehöreinheit angeschlossen werden kann). Beim Ermitteln, ob ein elektrischer
Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, wird also nicht ermittelt, ob intern
in dem Vakuumgerät ein Widerstand mit dem Anschluss verbunden ist.
[0007] Mit anderen Worten wird versucht, festzustellen, ob an bestimmte Anschlussleitungen
eines Vakuumgeräts eine Zubehöreinheit angeschlossen ist, die mit dem Vakuumgerät
gemäß einem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll kommunizieren und sich somit aktiv
gegenüber dem Vakuumgerät identifizieren kann, und falls festgestellt wird, dass eine
solche Zubehöreinheit nicht angeschlossen ist, wird versucht, festzustellen, ob eine
Zubehöreinheit, welche durch Ermitteln eines in der Zubehöreinheit verbauten Kennwiderstand
erkannt werden kann, an die bestimmten Anschlussleitungen des Vakuumgeräts angeschlossen
ist.
[0008] Hierdurch kann das Anschließen der Zubehöreinheit besonders einfach erfolgen, insbesondere
ohne händische oder anderweitig externe Konfiguration, oder mit auf die Zubehöreinheit
angepasster händischer oder anderweitig externer Konfiguration. Der Betrieb des Vakuumgeräts
wird hierdurch auch besonders flexibel, da Zubehöreinheiten ohne großen Aufwand und
je nach Bedarf angeschlossen, getrennt und/oder ausgewechselt werden können. Erfindungsgemäß
ist also ein besonders komfortabler Betrieb im Sinne eines "Plug-and-Play"-Konzepts
realisiert. Eine angeschlossene Zubehöreinheit gewinnt somit aus Sicht des Nutzers
in vorteilhafter Weise ihre Funktion schlicht durch Anschließen am Anschluss. Insbesondere
wird es ermöglicht, sowohl Zubehöreinheiten, die gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll
mit dem Vakuumgerät kommunizieren können, als auch Zubehöreinheiten, die nicht gemäß
dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll mit dem Vakuumgerät kommunizieren können,
zu erkennen und/oder anzusteuern.
[0009] Zubehöreinheiten, die gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll mit dem Vakuumgerät
kommunizieren können, können auch als "aktive Zubehöreinheiten" oder "intelligente
Zubehöreinheiten" bezeichnet werden, weil sie aktiv mit dem Vakuumgerät kommunizieren
können und sich so aktiv gegenüber dem Vakuumgerät identifizieren können.
[0010] Zubehöreinheiten, die nicht gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll mit dem
Vakuumgerät kommunizieren können, können auch als "passive Zubehöreinheiten" bezeichnet
werden, da sie sich nicht aktiv gegenüber dem Vakuumgerät identifizieren können, sondern
durch Ermitteln eines elektrischen Widerstands von dem Vakuumgerät erkannt werden
können. Passive Zubehöreinheiten können bevorzugt nur an- und ausgeschaltet werden,
wie beispielsweise Ventile, Lüfter oder Relais.
[0011] Das vorgegebene Kommunikationsprotokoll kann ein digitales Kommunikationsprotokoll
sein. In anderen Worten kann das vorgegebene Kommunikationsprotokoll zur Übermittlung
digitaler Information eingerichtet sein. Die Nachricht kann eine gemäß dem vorgegebenen
Kommunikationsprotokoll in eine Spannungsfolge umgesetzte digitale Information (in
anderen Worten: eine Abfolge logischer Werte, beispielsweise eine Abfolge von Bits,
beispielsweise eine Abfolge von logischen Werten 0 und 1) sein.
[0012] Falls keine Antwort auf die Nachricht empfangen wird, kann das bedeuten, dass keine
aktive Zubehöreinheit an den Anschluss angeschlossen ist. Daher wird erfindungsgemäß
geprüft, ob eine passive Zubehöreinheit, die sich über einen elektrischen Widerstand
(der beispielsweise in der Zubehöreinheit verbaut ist und der auch als Kennwiderstand
bezeichnet werden kann) identifizieren lässt, an den Anschluss angeschlossen ist.
[0013] Dabei kann erfindungsgemäß ermittelt werden, ob ein Widerstand an den Anschluss angeschlossen
ist oder nicht, und/oder es kann der Wert des Widerstandes ermittelt werden. In einer
Ausführungsform wird ein zweistufiges Verfahren angewendet, bei dem zuerst ermittelt
wird, ob ein Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, und dann, falls ermittelt
wird, dass ein Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, der Wert des Widerstands
ermittelt wird.
[0014] Falls lediglich ermittelt wird, ob ein Widerstand angeschlossen ist, ohne zu ermitteln,
welchen Wert der Widerstand hat, kann erkannt werden, dass eine passive Zubehöreinheit
angeschlossen ist. Falls der Wert des Widerstands ermittelt wird, kann erkannt werden,
welche Zubehöreinheit angeschlossen ist.
[0015] Dabei wird verstanden werden, dass entweder eine Art der Zubehöreinheit ermittelt
werden kann oder eine eindeutige Identifikation der Zubehöreinheit ermittelt werden
kann.
[0016] Die Steuereinheit kann in Kenntnis der Zubehöreinheit oder der Art der Zubehöreinheit
diese bedarfsgerecht betreiben und/oder ansteuern.
[0017] Der Begriff "Art" erfasst zumindest die Informationen, die zum sicheren Betrieb der
Zubehöreinheit nötig sind. Beispielsweise kann die Steuereinheit die Zubehöreinheit
anhand eines Kennzeichens erkennen und weitere Informationen, wie etwa maximal erträgliche
Spannung, aus einer hinterlegten Tabelle abrufen. Alternativ kann es auch vorgesehen
sein, dass die Steuereinheit unmittelbar die nötigen Informationen erkennt, insbesondere
anhand eines von der Zubehöreinheit ausgesendeten Signals im Fall einer aktiven Zubehöreinheit.
[0018] Gemäß einer Ausführungsform kann der Anschluss eine Mehrzahl von Kommunikationskontakten
(in anderen Worten: Pins; in anderen Worten: Leitungen) zur kommunikativen Anbindung
der Zubehöreinheit an die Steuereinheit aufweisen. Die Kommunikationskontakte können
metallische und/oder elektrische Kontakte sein. Dabei wird zumindest ein Kommunikationskontakt
sowohl für die Kommunikation gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll (also
das Ausgeben der Nachricht über den Anschluss und/oder das Empfangen einer Antwort
bzw. Ermitteln, ob eine Nachricht empfangen wurde) als auch das Ermitteln, ob ein
Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, verwendet. Dazu kann beispielsweise
ein Pin des Anschlusses entweder gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll oder
als Messleitung für einen analogen Wert (beispielsweise eine Spannung, die abhängig
vom Widerstand ist) verwendet werden. Die Funktionsart des Pins (gemäß dem Kommunikationsprotokoll
oder als Messleitung) kann beispielsweise von einem Mikrocontroller, der auch für
das Betreiben des Kommunikationsprotokolls eingesetzt wird, festgelegt und/oder durchgeführt
werden.
[0019] Falls eine aktive Zubehöreinheit angeschlossen ist, kann durch die Möglichkeit zur
Kommunikation zwischen Steuereinheit und aktiver Zubehöreinheit die Erkennung nicht
nur vereinfacht werden, sondern auch der Betrieb erheblich flexibilisiert werden,
da nun zwischen Steuereinheit und Zubehöreinheit Daten ausgetauscht werden können.
Insbesondere ist eine Kommunikation in beiden Richtungen möglich. Beispielsweise kann
der Kommunikationskontakt auch zur Kommunikation mit anderen Einheiten nutzbar sein,
die nicht Zubehöreinheiten sind, also beispielsweise zur Kommunikation mit einer Konfigurations-
und/oder Diagnoseeinheit, einem weiteren Vakuumgerät und/oder einem Prozessleitsystem.
Mit Vorteil kann dann auf eine gesonderte Schnittstelle, wie etwa eine Diagnose- oder
Konfigurationsschnittstelle, verzichtet werden. Grundsätzlich können auch mehrere
Kommunikationskontakte, insbesondere je Anschluss, vorgesehen sein.
[0020] Gleichzeitig kann bei Anschluss einer passiven Zubehöreinheit die gleiche Schnittstelle
verwendet werden, um die passive Zubehöreinheit zu erkennen und/oder anzusteuern.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform können ferner, falls ermittelt wird, dass ein elektrischer
Widerstand an den Anschluss nicht angeschlossen ist, die folgenden Schritte ausgeführt
werden: Ausgeben einer weiteren Nachricht über den Anschluss gemäß dem vorgegebenen
Kommunikationsprotokoll; Ermitteln, ob über den Anschluss eine Antwort auf die weitere
Nachricht empfangen wird; falls ermittelt wird, dass eine Antwort auf die weitere
Nachricht empfangen wird, Ansteuern der Zubehöreinheit basierend auf der empfangenen
Nachricht. Falls also zunächst keine aktive Zubehöreinheit angeschlossen ist, und
danach ermittelt wird, dass auch keine passive Zubehöreinheit angeschlossen ist, wird
zur Erkennung der aktiven Zubehöreinheit zurückgegangen.
[0022] In einer Weiterbildung kann zyklisch eine Nachricht über den Anschluss gemäß dem
vorgegebenen Kommunikationsprotokoll ausgegeben werden und ermittelt werden, ob ein
elektrischer Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, solange, bis entweder
eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird oder ermittelt wird, dass ein elektrischer
Widerstand an dem Anschluss angeschlossen ist. Es kann also so lange zwischen der
Erkennung von aktiven Zubehöreinheiten und passiven Zubehöreinheit gewechselt werden,
bis eine Zubehöreinheit (aktiv oder passiv) erkannt wird. Die Zubehöreinheit kann
dann basierend auf der empfangenen Antwort (für eine aktive Zubehöreinheit) oder dem
angeschlossenen elektrischen Widerstand (für eine passive Zubehöreinheit) erkannt
und/oder angesteuert werden. In einer Ausführungsform kann der Wechsel zwischen der
Erkennung von aktiven Zubehöreinheiten und der Erkennung von passiven Zubehöreinheiten
gemäß einer vorgegebenen Regel (beispielsweise nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit
oder nach einer vorgegebenen Anzahl von (erfolglosen) Erkennungsversuchen) abgebrochen
werden und beispielsweise eine Warnmeldung an den Benutzer ausgegeben werden.
[0023] In einer Ausführungsform kann ermittelt werden, ob innerhalb einer vorgegebenen Antwortzeit
über den Anschluss eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird. Falls ermittelt
wird, dass innerhalb der vorgegebenen Antwortzeit keine Antwort auf die Nachricht
empfangen wurde, kann ermittelt werden, dass keine Nachricht empfangen wurde. Falls
ermittelt wird, dass innerhalb der vorgegebenen Antwortzeit eine Antwort auf die Nachricht
empfangen wurde, kann ermittelt werden, dass eine Nachricht empfangen wurde. In anderen
Worten: das ermitteln, ob über den Anschluss eine Antwort auf die Nachricht empfangen
wird, kann enthalten: ermitteln, ob innerhalb der vorgegebenen Antwortzeit eine Antwort
auf die Nachricht empfangen wurde. Die vorgegebene Antwortzeit kann dabei gemäß dem
vorgegebenen Kommunikationsprotokoll gewählt sein. Die Antwortzeit kann insbesondere
so gewählt sein, dass sie die Kommunikationszeiten zwischen dem Vakuumgerät und der
Zubehöreinheit sowie die Bearbeitungszeit in der Zubehöreinheit in Reaktion auf die
in der Zubehöreinheit empfangene Nachricht berücksichtigt. Beispielsweise kann die
vorgegebene Antwortzeit im Bereich von 1 µs bis 500 ms liegen.
[0024] Falls ermittelt wird, dass ein elektrischer Widerstand an den Anschluss angeschlossen
ist (falls also eine passive Zubehöreinheit erkannt wird), kann in einem vorgegebenen
zeitlichen Abstand ermittelt werden, ob der elektrische Widerstand noch immer an den
Anschluss angeschlossen ist. Falls bei der Erkennung der passiven Zubehöreinheit der
Wert des Widerstands ermittelt wurde, kann in diesem Fall in einem vorgegebenen zeitlichen
Abstand ermittelt werden, ob immer noch ein Widerstand von gleichem Wert an den Anschluss
angeschlossen ist. Auf diese Weise kann ermittelt werden, ob die passive Zubehöreinheit
noch immer an den Anschluss angeschlossen ist. Dies ermöglicht einen Plug-and-Play-Betrieb
des Vakuumgeräts mit Zubehöreinheiten, in dem Zubehöreinheiten im laufenden Betrieb
an- und abgeschlossen und gewechselt werden können. Der vorgegebene zeitliche Abstand
kann dabei so gewählt werden, dass einerseits der Aufwand der wiederholten Ermittlung
begrenzt wird, und andererseits rechtzeitig (beispielsweise rechtzeitig, um einen
sicheren Betrieb des Vakuumgeräts auch ohne die Zubehöreinheit zu gewährleisten) erkannt
wird, falls eine zuvor angeschlossene Zubehöreinheit nicht mehr an den Anschluss angeschlossen
ist. Beispielsweise kann der zeitliche Abstand im Bereich von 1 s bis 100 s liegen.
[0025] In einer Ausführungsform können, falls ermittelt wird, dass der elektrische Widerstand
nicht mehr an den Anschluss angeschlossen ist, folgende Schritte ausgeführt werden:
Ausgeben einer weiteren Nachricht über den Anschluss gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll;
Ermitteln, ob über den Anschluss eine Antwort auf die weitere Nachricht empfangen
wird; falls ermittelt wird, dass eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird, Ansteuern
der Zubehöreinheit basierend auf der empfangenen Nachricht. Es kann also, nachdem
erkannt wird, dass eine zuvor angeschlossene passive Zubehöreinheit nicht mehr an
den Anschluss angeschlossen ist, das Erkennen einer aktiven Zubehöreinheit (durch
Ausgeben einer Nachricht über den Anschluss gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll
und Ermitteln, ob eine Antwort empfangen wird) oder einer passiven Zubehöreinheit
(durch Ermitteln, ob ein elektrischer Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist)
erfolgen. Dies ermöglicht es, unmittelbar nach Entfernen einer zuvor angeschlossenen
Zubehöreinheit zu ermitteln, ob wieder eine Zubehöreinheit angeschlossen ist.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform kann das Kommunikationsprotokoll ein serielles Protokoll
sein. Die serielle Protokoll kann eingerichtet sein gemäß RS-232 (bzw. ANSI EIA/)
TIA-232-F oder EIA-232), RS-422 (bzw. EIA-422 oder ITU-T V.11), RS-423 (bzw. EIA-423)
oder RS-485 (bzw. EIA-485), LVDS (Low Voltage Differential Signaling) oder TTY. Zumindest
einer der Kommunikationskontakte, die für die serielle Schnittstelle verwendet werden,
kann dabei für die Ermittlung, ob ein elektrischer Widerstand an diesem Kommunikationskontakt
angeschlossen ist, verwendet werden. Somit ist eine serielle und analoge Erkennung
von Zubehöreinheiten am gleichen Anschluss möglich. Serielle Erkennung kann dabei
bedeuten Erkennung von aktiven Zubehöreinheiten. Analoge Erkennung kann dabei bedeuten
Erkennung von passiven Zubehöreinheiten.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Vakuumgerät, insbesondere ein Vakuumpumpsystem,
mit einer Steuereinheit zum Betreiben des Vakuumgeräts gemäß dem hierauf gerichteten
unabhängigen Anspruch gelöst, insbesondere durch eine Steuereinheit zum Betreiben
des Vakuumgeräts, wobei die Steuereinheit dazu angepasst ist, das Verfahren zum Betreiben
des Vakuumgeräts zumindest teilweise auszuführen.
[0028] In einer Ausführungsform weist der Anschluss eine Spannungsversorgungsleitung und
eine serielle Schnittstelle mit einer Empfangsleitung und einer Sendeleitung auf.
Damit kann dann sowohl die Steuerung von aktiven Zubehöreinheiten erfolgen als auch
die Spannungsversorgung von sowohl aktiven als auch passiven Zubehöreinheiten.
[0029] In einer Ausführungsform kann ein Messwiderstand zwischen der Empfangsleitung und
der Spannungsversorgungsleitung (oder einem beliebigen anderen Knoten in dem Vakuumgerät,
der eine Spannungsversorgung bereitstellt) angeordnet sein. Die Steuereinheit kann
dazu angepasst sein, zu ermitteln, ob ein elektrischer Widerstand an den Anschluss
angeschlossen ist basierend auf einer Messung eines Stroms durch den Messwiderstand
oder einer Spannung (in anderen Worten: eines Spannungsabfalls) an dem Messwiderstand.
In dieser Ausführungsform kann der Widerstand in der Zubehöreinheit beispielsweise
über einen Spannungsabfall über dem Messwiderstand ermittelt werden. Der Messwiderstand
kann einen ohmschen Widerstand im Bereich von mehreren 100 Ohm bis mehreren Kiloohm
haben.
[0030] In einer Weiterbildung kann die Steuereinheit eine Platine als Vakuumdurchführung
aufweisen. Dadurch kann die Vakuumdurchführung gleichzeitig als elektronisches Bauteil
dienen.
[0031] Die Zubehöreinheit kann ein Sensor, ein Piezosensor, ein Piezo/ Piranisensor, ein
Flutventil, eine Sperrgasdrossel, ein Sperrgasventil, eine Heizung (beispielsweise
eine Wasserheizung oder eine Luftheizung), eine Kühlung (beispielsweise eine Wasserkühlung
oder eine Luftkühlung), ein Relais und eine Vorpumpe enthalten oder sein. Dabei sind
Zubehöreinheiten, die lediglich ein- und auszuschalten sind, bevorzugt passive Zubehöreinheiten.
Komplexere Zubehöreinheiten, die eine Steuerung basierend auf mehreren Parametern
benötigen, sind bevorzugt aktive Zubehöreinheiten, bei denen für die Steuerung bereits
eine Kommunikation gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll erfolgt.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass der Anschluss wenigstens einen Versorgungskontakt zur
elektrischen Versorgung der Zubehöreinheit aufweist. Die Zubehöreinheit benötigt somit
keinen zusätzlichen Stromanschluss, was die Anordnung vereinfacht. Für den Versorgungskontakt
bzw. für den Anschluss kann beispielsweise ein Treiber vorgesehen sein. Dieser kann
vorteilhaft so ausgelegt sein, dass auch Zubehöreinheiten älterer Gerätegenerationen,
insbesondere ohne Mittel zum Aussenden von Erkennungssignalen (also beispielsweise
passive Zubehöreinheiten), zuverlässig betreibbar sind.
[0033] Beispielsweise kann die Steuereinheit dazu ausgebildet sein, die Zubehöreinheit,
insbesondere über den Versorgungskontakt, mit unterschiedlichen Spannungen zu versorgen.
Im einfachsten Fall sind dies zwei unterschiedliche Spannungen, insbesondere Null
und eine generelle Betriebsspannung für alle Zubehöreinheiten. Insbesondere vorteilhaft
sind wenigstens zwei von Null verschiedene, unterschiedliche Spannungen (beispielsweise
5 V und 24 V). Hierdurch kann der Anschluss von Zubehöreinheiten weiter flexibilisiert
werden, da diese bedarfsgerecht versorgt werden können, ohne dass ein Transformator
an der Zubehöreinheit nötig wäre. Bei einem weiteren Beispiel ist die Steuereinheit
dazu ausgebildet, grundsätzlich, insbesondere am Anschluss bzw. am Versorgungskontakt,
eine erste von Null verschiedene Spannung, beispielsweise 5 V, anzulegen und nach
einer Erkennung und/oder Kommunikation mit der Zubehöreinheit eine andere, für die
Zubehöreinheit geeignete Spannung, beispielsweise 24 V, anzulegen.
[0034] Bei einem weiteren Beispiel liegt, z.B. am Versorgungskontakt, dauerhaft eine bestimmte
Versorgungsspannung an. Dabei steuert sich die Zubehöreinheit im Falle einer aktiven
Zubehöreinheit vorteilhafter Weise selbst, insbesondere in Abhängigkeit von durch
die Steuereinheit vorgegebenen Befehlen oder Daten, welche vorteilhafter Weise über
einen Kommunikationskontakt des Anschlusses übertragen werden. Hierdurch werden Vakuumgerät
und Steuereinheit technisch vereinfacht.
[0035] Der Versorgungskontakt kann beispielsweise sowohl zur Energieversorgung der Zubehöreinheit
als auch als bloßes Schaltmittel zum Betätigen eines Schalters, wie etwas eines Relais',
verwendbar sein, zum Beispiel im Falle einer passiven Zubehöreinheit. Der Betrieb
wird hierdurch weiter flexibilisiert. So können beispielsweise auch Zubehöreinheiten
betrieben werden, für die eine Stromversorgung über das Vakuumgerät unmöglich oder
technisch sehr aufwendig wäre. Beispielsweise kann es sich bei der Zubehöreinheit
um eine Vorpumpe für das hierbei als Vakuumpumpe ausgebildete Vakuumgerät handeln.
Diese Vorpumpe benötigt eine relativ große Leistung, die über das Vakuumgerät nur
mit besonderem technischen Aufwand bereitzustellen wäre. Dies führt obendrein zu einem
vergrößerten Bauraum, was häufig unerwünscht ist. Somit wird bei diesem Beispiel die
Energieversorgung der Zubehöreinheit vorteilhaft ausgelagert. Insoweit oben ein Vakuumgerät
als eine von der Zubehöreinheit verschiedene Einheit beschrieben wird, bezieht sich
dies auf Vakuumgeräte, die nicht als Zubehör für das erfindungsgemäße Vakuumgerät
gedacht sind, sondern nebengeordnet betrieben werden. Die hier beschriebene Vorpumpe
ist dagegen der Vakuumpumpe untergeordnet und abhängig. Außerdem wird die Vorpumpe
in diesem Beispiel über den Versorgungskontakt angesteuert. Grundsätzlich kann sie
aber auch über einen Kommunikationskontakt oder andere Kommunikationsmittel angesteuert
werden. Es wird deutlich, dass der erfindungsgemäße Anschluss vielfältig ausgestaltet
und genutzt werden kann. Eine Ansteuerung und/oder Kommunikation kann für zahlreiche
Einheiten, insbesondere ausgehend von der Steuereinheit, realisiert werden. Bei alldem
sorgt die erfindungsgemäße selbsttätige Erkennung der Zubehöreinheit sowohl für passive
Zubehöreinheiten als auch für aktive Zubehöreinheiten durch die Steuereinheit für
eine völlig neue Flexibilität und Einfachheit.
[0036] Für passive Zubehöreinheiten kann der Versorgungskontakt verwendet werden, um einen
Spannungsabfall am Messwiderstand in dem Vakuumgerät, und damit des Widerstands in
der Zubehöreinheit, zu ermitteln.
[0037] Bei einem weiteren praktischen Beispiel ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, die
Zubehöreinheit in Abhängigkeit von Parametern des Vakuumgeräts anzusteuern. Z.B. wird
bei einer als Lüfter ausgebildeten Zubehöreinheit die Drehzahl in Abhängigkeit von
einer Temperatur im oder am Vakuumgerät gesteuert. Diese Ansteuerung kann einerseits
über einen Versorgungskontakt erfolgen und andererseits über einen Kommunikationskontakt,
wobei dann die Zubehöreinheit dazu veranlasst wird, die Drehzahl selbst anzupassen.
Bei einem im Hinblick auf Abwärtskompatibilität besonders vorteilhaften Beispiel sind
Vakuumgerät und/oder Zubehöreinheit sogar so ausgestaltet, dass beides möglich ist.
[0038] Grundsätzlich kann auch ein gemeinsamer Kontakt als Kommunikationskontakt und Versorgungskontakt
vorgesehen sein. Die Kommunikation und die Versorgung sind dann auch über dieselbe
Leitung möglich. Dies erweist sich insbesondere im Hinblick auf die Kompatibilität
als vorteilhaft. So brauchen bestehende Anschlüsse nicht umkonstruiert werden. Außerdem
ist und bleibt die Konstruktion einfach.
[0039] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet
ist, aus einem von der Zubehöreinheit ausgehenden Signal die Art der Zubehöreinheit
zu erkennen. Hierdurch kann eine besonders einfache und zuverlässige Erkennung verwirklicht
werden. Das Signal kann beispielsweise ein Kennzeichen und/oder Informationen umfassen,
die unmittelbar Parameter der Zubehöreinheit, wie etwa Betriebsspannung, betreffen.
Das Signal kann eine Nachricht gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll sein.
[0040] Das Signal kann beispielsweise über einen Kommunikationskontakt des Anschlusses der
Steuereinheit zur Verfügung gestellt werden. Dies ermöglicht einen besonders einfachen
Betrieb.
[0041] Am Anschluss kann bei einem Ausführungsbeispiel eine serielle Schnittstelle für die
Zubehöreinheit vorgesehen sein. Hierdurch kann auf einfache Weise eine besonders zuverlässige
Kommunikation realisiert werden.
[0042] Alternativ oder zusätzlich kann am Anschluss eine Busschnittstelle für die Zubehöreinheit
vorgesehen sein. Dies ermöglicht einen besonders flexiblen Betrieb für eine Vielzahl
von Zubehöreinheiten.
[0043] Grundsätzlich können bei mehreren Anschlüssen die Zubehöreinheiten einzeln und/oder
in Gruppen ansteuerbar sein. Insbesondere kann die Zahl der Zubehöreinheiten erweiterbar
sein.
[0044] Bei mehreren Anschlüssen kann die Steuereinheit eine Zuordnung der angeschlossenen
Zubehöreinheiten zum jeweiligen Anschluss beispielsweise über eine Topologie erkennen,
also über eine direkte oder zugeordnete Einzelverdrahtung zwischen Steuereinheit und
den jeweiligen Anschlüssen. Alternativ kann aber auch beispielsweise eine Zuordnung
über ein Bussystem erfolgen.
[0045] Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, von der Zubehöreinheit
zur Verfügung gestellte Nutzdaten zu verarbeiten. Als Nutzdaten werden hierbei solche
Daten betrachtet, die von Erkennungsdaten verschieden sind. Beispielsweise umfassen
Nutzdaten Sensordaten. So kann die Zubehöreinheit beispielsweise einen Sensor umfassen
und dessen Informationen entweder analog oder digital, insbesondere über den Anschluss,
zur Verfügung stellen. Es ist dabei mit Kostenvorteil möglich, auf einen für den Sensor
vorgesehenen separaten Konverter zu verzichten. So wird nicht nur ein Konverter eingespart,
sondern allgemein erhältliche Zulieferteile sind auch ohne große technische Anpassung
mit der Steuereinheit betreibbar.
[0046] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuereinheit dazu ausgebildet ist,
die Zubehöreinheit zu betreiben, selbst wenn die Steuereinheit die Zubehöreinheit
nicht erkennt (sondern nur erkennt, dass eine Zubehöreinheit angeschlossen ist, zum
Beispiel im Fall von passive Zubehöreinheiten und der Ermittlung nur, ob ein Widerstand
angeschlossen ist und nicht einer Ermittlung des Wertes des Widerstands). Für diesen
Fall kann beispielsweise eine Eingabeeinheit zur Eingabe von Details (zum Beispiel
Art oder Typ oder Modell) der Zubehöreinheit an die Steuereinheit vorgesehen sein.
Eine Eingabe kann grundsätzlich auch über einen zusätzlichen Anschluss für eine Zubehöreinheit
erfolgen, wobei an diesem Anschluss als Zubehöreinheit entweder selbst eine Eingabeeinheit
oder eine Kommunikationseinheit zum Empfang von einer Eingabeeinheit angeschlossen
oder anschließbar sein kann.
[0047] Weiterhin kann die Steuereinheit dazu ausgebildet sein, mehr als eine am Anschluss
angeschlossene Zubehöreinheit gleichzeitig zu betreiben. So kann beispielsweise zumindest
eine unmittelbar am Anschluss angeschlossene oder anschließbare Zubehöreinheit wenigstens
einen zusätzlichen Anschluss zum Anschließen wenigstens einer zusätzlichen Zubehöreinheit
aufweisen. Hierdurch ist eine Verkettung von Zubehöreinheiten realisiert und es bleibt
ohne zusätzliche Adapter und bei gleichbleibender Zahl von Anschlüssen am Vakuumgerät
die Möglichkeit zum Anschließen, insbesondere zahlreicher, weiterer Zubehöreinheiten
erhalten. Grundsätzlich kann der zusätzliche Anschluss entweder direkt mit dem ersten
Anschluss der Zubehöreinheit verbunden sein, oder aber über eine Verarbeitungseinheit,
beispielsweise einen Mikroprozessor verbunden sein, wobei beispielsweise über die
Weiterleitung von Daten und/oder Spannung von einer vorrangig angeschlossenen Zubehöreinheit
für eine oder mehrere nachfolgende Zubehöreinheiten entschieden werden kann. Alternativ
oder zusätzlich kann aber auch ein Adapter zum parallelen Anschluss von wenigstens
zwei Zubehöreinheiten an einen Anschluss vorgesehen sein. Für den Fall, dass mehrere
gleichartige Zubehöreinheiten an einem Anschluss des Vakuumgeräts angeschlossen sind,
kann beispielsweise eine Erkennung und/oder Zuordnung über Adresswahlschalter oder
vorprogrammierte Adressen erfolgen. Grundsätzlich kann auch eine Zubehöreinheit über
mehrere Anschlüsse anschließbar sein, beispielsweise um eine größere Leistung, insbesondere
an den Versorgungskontakten, und/oder eine größere Kommunikationsdatenrate, insbesondere
an einem Kommunikationskontakt, zu realisieren. Bevorzugt wird die Möglichkeit des
Anschlusses von mehreren Zubehöreinheiten für aktive Zubehöreinheiten bereitgestellt.
[0048] Grundsätzlich kann die Steuereinheit eine Motorsteuerung für das Vakuumgerät, insbesondere
Vakuumpumpe, umfassen oder Teil einer solchen sein. Es ist aber auch möglich, dass
die Steuereinheit separat von einer Motorsteuerung und/oder separat von anderen Steuerungselementen
ausgeführt ist. Es können eine oder mehrere separate Steuereinheiten jeweils für einen
oder mehrere Anschlüsse vorgesehen werden. Beispielsweise kann eine Steuereinheit
für einen Anschluss, und insbesondere benachbart zu oder integriert in diesen, vorgesehen
sein. Hierbei ist vorteilhaft, dass die Steuereinheit, insbesondere über den Anschluss,
auch kontaktiert und ausgelesen werden kann, wenn die Motorsteuerung oder das andere
Steuerungselement nicht angebracht (in anderen Worten: nicht angeschlossen) ist. Dies
führt zu einer weiteren Flexibilisierung des Betriebs und der Wartung des Vakuumgeräts
bzw. eines Vakuumsystems.
[0049] Ein Anschluss kann beispielsweise männlich oder weiblich ausgebildet sein und/oder
einen Stecker oder eine Buchse umfassen, wobei auch andere Anschlussarten denkbar
sind.
[0050] Die Zubehöreinheit kann beispielsweise ein Heizelement, einen Lüfter, ein Flutventil,
ein Sperrgasventil, ein Steuerrelais, beispielsweise für eine Vorpumpe, ein Druckmessgerät
und/oder eine, insbesondere integrierte, Messröhre umfassen. Allgemeiner kann also
die Zubehöreinheit beispielsweise wenigstens einen Aktor und/oder Sensor umfassen.
Es sind aber auch Zubehöreinheiten mit anderen Funktionselementen denkbar. So kann
beispielsweise auch eine Zubehöreinheit ein Speicherelement zum Speichern von Daten
umfassen. Hiermit kann beispielsweise eine Datenaufzeichnung von Pumpendaten über
einen längeren Zeitraum realisiert werden.
[0051] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel umfasst eine (aktive) Zubehöreinheit
sowohl einen Aktor als auch einen Sensor, insbesondere für einen vom Aktor beeinflussbaren
Parameter. Die Zubehöreinheit ist dabei insbesondere dazu ausgebildet ist, Daten,
insbesondere Nutzdaten, von dem Sensor über den Anschluss auszugeben. Beispiele für
von Aktoren beeinflussbare Parameter sind eine Temperatur an einem Heizelement und
eine Drehzahl an einem Lüfter. Die Sensordaten können vorteilhaft für eine Funktionsüberprüfung
des Aktors oder auch zu dessen Ansteuerung in Abhängigkeit der Sensordaten genutzt
werden.
[0052] Eine (aktive) Zubehöreinheit kann beispielsweise auch alternativ oder zusätzlich
selbst eine Schnittstelle zur Kommunikation mit weiteren Geräten oder Einheiten aufweisen.
Beispielsweise umfasst die Zubehöreinheit eine Drahtlosschnittstelle. Sie kann dabei
beispielsweise ein Funkmodul bilden, mittels dessen insbesondere flexibel eine Drahtlosverbindung
an einem Vakuumgerät nachgerüstet werden kann. Die Drahtlosschnittstelle kann beispielsweise
entsprechend zumindest einem der Standards für GSM, UMTS, LTE und/oder anderer Mobilfunkstandards,
Bluetooth, NFC und/oder WLAN ausgebildet sein. Insbesondere kann die Zubehöreinheit
auf diese Weise ein oder mehrere beliebige andere Geräte, die z.B. selbst eine Zubehöreinheit
für ein, insbesondere erfindungsgemäßes, Vakuumgerät darstellen, per Funk - allgemein
also drahtlos - auslesen, steuern, erkennen etc.
[0053] Die Zubehöreinheit kann mit Vorteil dazu ausgebildet sein, auch dann von einer Steuereinheit
des Vakuumgeräts betreibbar zu sein, wenn diese die Zubehöreinheit nicht vollständig
identifiziert, sondern beispielsweise nur erkennt, dass eine Zubehöreinheit angeschlossen
ist (zum Beispiel im Fall einer passiven Zubehöreinheit, bei der nur ermittelt wird,
dass ein elektrischer Widerstand an den Anschluss angeschlossen ist, aber der Wert
des Widerstandes nicht ermittelt wird).
[0054] Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zubehöreinheit wenigstens einen
zweiten Anschluss zum Anschließen einer weiteren Zubehöreinheit an die Zubehöreinheit
und/oder an das Vakuumgerät aufweist. Der zweite Anschluss und dessen Kontakte können
direkt mit dem ersten Anschluss verbunden sein, wobei insbesondere die Kontakte und
die Zubehöreinheit zum Anschluss an ein Bussystem ausgebildet sein können. Alternativ
kann auch eine Verarbeitungseinheit der Zubehöreinheit zwischen die Anschlüsse geschaltet
sein. Dabei kann die Zubehöreinheit beispielsweise die Informationen und/oder Spannungen
an der Weiterleitung hindern und/oder diese ändern.
[0055] Der Anschluss des Vakuumgeräts und/oder der Zubehöreinheit kann beispielsweise sowohl
für eine mechanische Verbindung als auch für eine elektrische und/oder informationstechnische
Anbindung der Zubehöreinheit an die Steuereinheit ausgebildet sein. Dies ermöglicht
ein besonders flexibles Anschließen.
[0056] In einer Ausführungsform kann die Zubehörschnittstelle der Platine als Vakuumdurchführung
für den Anschluss von intelligentem Zubehör eine UART-Schnittstelle enthalten. Diese
Schnittstelle kann erfindungsgemäß auch verwendet werden um andere Zubehöre (in anderen
Worten: andere Zubehöreinheiten, wie beispielsweise ein Flutventil, ein Sperrgasventil
oder eine Heizung) zu identifizieren. Diese Zubehöre können keinerlei Kommunikationseinrichtungen
besitzen und können sich somit gegenüber einem Controller (beispielsweise der Steuereinheit)
nicht aktiv identifizieren. Erfindungsgemäß können diese Zubehöre ebenfalls erkannt
werden, um eine automatische Parametrierung am Prozesskontroller zu ermöglichen. Der
Aufwand für die Modifikation von bestehenden Zubehören ist dabei gering (beispielsweise
muss in der Zubehöreinheit lediglich ein Kennwiderstand bereitgestellt werden).
[0057] Die Erkennung der (passiven) Zubehöre wird erfindungsgemäß über einen Kennwiderstand
am jeweiligen Zubehör realisiert. Für die Auswertung des Kennwiderstands schaltet
der Controller die Funktion seiner Pins während der Laufzeit zwischen AD (analog/digital)-Kanalmessung
und UART-Schnittstelle um. Hierfür werden Controllerpins verwendet, die beide Funktionen
unterstützen, und es wird ein zusätzlicher Widerstand von der UART_Rx Leitungs nach
V+ eingebaut. Wird zur Laufzeit entweder ein Kennwiderstand an diesem Pin erkannt
oder es erfolgt eine Antwort auf ein Telegramm (in anderen Worten: eine Nachricht
gemäß der UART-Kommunikation), wird die zyklische Umschaltung der Pins deaktiviert
und mit dem erkannten Verfahren weitergearbeitet. Nach dem Abziehen des erkannten
Zubehörs wird wieder auf das zyklische Umschalten der beiden Erkennungsverfahren umgeschaltet,
um eine erneute Identifizierung zu gewährleisten (was eine Plug&Play-Funktion ermöglicht).
[0058] Die hierin beschriebenen Aspekte der Erfindung, also das Verfahren zum Betreiben
eines Vakuumgeräts und das Vakuumgerät lassen sich selbstverständlich und vorteilhaft
im Sinne aller zu jeweils anderen Aspekten beschriebenen Ausführungsformen weiterbilden.
[0059] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Vakuumgerät in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittdarstellung des Vakuumgeräts der Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine weitere Schnittdarstellung des Vakuumgeräts der Fig. 1, wobei an dem Vakuumgerät
zwei Zubehöreinheiten angeschlossen sind.
- Fig. 4
- zeigt ein erstes Anschlussschema mit einem Vakuumgerät und Zubehöreinheiten.
- Fig. 5
- zeigt ein zweites Anschlussschema mit Vakuumgerät und Zubehöreinheiten.
- Fig. 6
- zeigt ein drittes Anschlussschema.
- Fig. 7
- zeigt ein viertes Anschlussschema.
- Fig. 8
- zeigt verschiedene Möglichkeiten zum Anschluss mehrerer Zubehöreinheiten an einen
Anschluss eines Vakuumgeräts.
- Fig. 9
- zeigt verschiedene Anschlüsse.
- Fig. 10
- zeigt eine Steuereinheit und eine Zubehöreinheit.
- Fig. 11
- zeigt eine Ausführungsform des vakuumgerätseitigen Anschlusses und des zubehörseitigen
Anschlusses.
- Fig. 12
- zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0060] In Fig. 1 ist ein als Turbomolekularpumpe ausgebildetes Vakuumgerät 10 mit einer
Steuereinheit 12 sowie zwei Anschlüssen 14 für Zubehöreinheiten (nicht dargestellt)
gezeigt. An die Anschlüsse 14 sind jeweils verschiedene Zubehöreinheiten, wie zum
Beispiel Halteelemente, Lüfter, Flutventile, Sperrgasventile, Steuerrelais, Druckmessgeräte
und/oder integrierte Messröhren, anschließbar. Es können ein, oder wie hier gezeigt
zwei, oder mehrere Anschlüsse 14 vorgesehen sein. Die Anschlüsse 14 sind in diesem
Beispiel an einem Unterteil 16 eines Gehäuses des Vakuumgeräts angeordnet. Ein oder
mehrere Anschlüsse 14 können aber auch andernorts, zum Beispiel an einem Oberteil
18 des Gehäuses und/oder an und/oder in der Steuereinheit 12 bzw. dessen Gehäuse angeordnet
sein.
[0061] Bei der in Fig. 2 gezeigten Schnittdarstellung des Vakuumgeräts 10 der Fig. 1 verläuft
die Schnittebene im Wesentlichen durch das Unterteil 16, wobei das Vakuumgerät 10
im Wesentlichen um 180° gedreht ist, das Vakuumgerät also von unten betrachtet wird.
Es ist eine Elektronik 20 sichtbar, die selbst, alternativ oder zusätzlich zur Steuereinheit
12, eine Steuereinheit für an die Anschlüsse 14 angeschlossene Zubehöreinheiten bilden
kann. Die Steuereinheit 12 kann beispielsweise eine Motorsteuerung umfassen. Die Elektronik
20 kann als Steuereinheit für ein oder mehrere Zubehöreinheiten beispielsweise derart
ausgestaltet sein, dass ein Betrieb der Zubehöreinheit auch dann möglich ist, wenn
die Steuereinheit 12 nicht angeschlossen ist.
[0062] Fig. 3 zeigt eine ähnliche Schnittdarstellung wie Fig. 2, wobei hier jedoch zusätzlich
zwei Anschlüsse 22 gezeigt sind, welche jeweils an einen Anschluss 14 des Vakuumgeräts
10 angeschlossen sind. Ausgehend von einem jeweiligen Anschluss 22 verläuft eine Leitung
24 zu einer jeweiligen Zubehöreinheit, die hier nicht dargestellt ist. In dieser Ausführungsform
sind die Anschlüsse 14 als Buchsen und die Anschlüsse 22 als Stecker ausgebildet.
[0063] Bei dem in Fig. 4 gezeigten, ersten beispielhaften Anschlussschema sind zwei Zubehöreinheiten
26 zum Anschluss an ein Vakuumgerät 10 vorgesehen. Das Vakuumgerät 10 umfasst eine
Steuereinheit 12 mit zwei Anschlüssen 14 für jeweilige Anschlüsse 22 der Zubehöreinheiten
26. Die Anschlüsse 22 sind jeweils mit der Zubehöreinheit 26 über eine Leitung 24
verbunden, wobei beispielsweise aber auch eine Ausbildung des Anschlusses 22 unmittelbar
an der Zubehöreinheit 26 denkbar ist. Eine Zubehöreinheit 26 könnte dabei ein Steckmodul
bilden. Grundsätzlich kann auch ein Anschluss 14 mit der Steuereinheit 12 oder dem
Vakuumgerät 10 über eine Leitung oder anderweitig verbunden, aber separat ausgeführt
sein.
[0064] Ein zweites Anschlussschema ist in Fig. 5 gezeigt. Ein Vakuumgerät 10 umfasst einen
am Gehäuse des Vakuumgeräts 10 vorgesehenen Anschluss 14, wobei eine Zubehöreinheit
26 mit einem Anschluss 22 zum Anschluss an den am Vakuumgerät 10 angeordneten Anschluss
14 vorgesehen ist. Eine Steuereinheit 12 umfasst drei Anschlüsse 14. Ein Anschluss
22 ist zum Anschließen an einen der drei Anschlüsse 14 vorgesehen und verbindet die
Steuereinheit 12 mit einer Zubehöreinheit 26, welche an und/oder in dem Vakuumgerät
10 angebracht ist. Diese Zubehöreinheit 26 kann beispielsweise ein Heizelement zum
Heizen des Vakuumgeräts 10 und/oder einen Sensor zum Erfassen eines in oder an dem
Vakuumgerät 10 herrschenden Parameters aufweisen.
[0065] Bei dem in Fig. 6 gezeigten, dritten Anschlussschema umfasst ein Vakuumgerät 10 eine
Steuereinheit 12 mit zwei Anschlüssen 14. Ein weiterer Anschluss 14 ist an einem Gehäuseteil
des Vakuumgeräts 10 separat von der Steuereinheit 12 vorgesehen. Über eine Leitung
27 ist der Anschluss 14 mit der Steuereinheit 12 verbunden. Die Leitung 27 verläuft
im Inneren und/oder im Gehäuse des Vakuumgeräts 10 bzw. der Steuereinheit 12. Der
Anschluss 14 kann beispielsweise sowohl für eine mechanische Verbindung der Zubehöreinheit
26 mit dem Vakuumgerät 10 als auch für eine elektrische und/oder informationstechnische
Anbindung der Zubehöreinheit 26 an die Steuereinheit 12 ausgebildet sein. Die Steuereinheit
12 kann ganz generell wie dargestellt als ein dem Hauptgehäuse des Vakuumgeräts 10
nebengeordnetes Bauteil und/oder auch integriert ausgebildet sein, also auch andernorts
im Vakuumgerät 10 vorgesehen sein. Auch Zahl und Anordnung von weiteren Anschlüssen
14 können variieren. Die Zubehöreinheit 26 weist einen Anschluss 22 auf, der unmittelbar
mit der Steuereinheit 26 verbunden ist. Es ist also keine flexible Leitung vorgesehen.
Eine solche kann aber alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein. Über den Anschluss
22 wird die Zubehöreinheit 26 sowohl mechanisch als auch elektrisch und/oder informationstechnisch
an den Anschluss 14 des Vakuumgeräts 10 angeschlossen.
[0066] In Fig. 7 ist ein viertes Anschlussschema gezeigt, bei dem eine Steuereinheit 12
in einem Gehäuse des Vakuumgeräts 10 integriert angeordnet ist. Die Steuereinheit
12 umfasst einen Anschluss 14. Das Vakuumgerät 10 umfasst einen weiteren Anschluss
14, der mit der Steuereinheit über eine Leitung 27 verbunden ist. Über Anschlüsse
22 sind zwei nicht dargestellte Zubehöreinheiten an die jeweiligen Anschlüsse 14 anschließbar.
[0067] In Fig. 8 ist ein Vakuumgerät 10 mit einem Anschluss 14 gezeigt. An den Anschluss
14 ist beispielsweise eine Zubehöreinheit 26 anschließbar, welche einen Anschluss
22 zum Anschluss der Zubehöreinheit 26 an den Anschluss 14 des Vakuumgeräts 10 umfasst.
Die Zubehöreinheit 26 umfasst außerdem einen Anschluss 14 zum Anschließen einer oder
mehrerer weiterer Zubehöreinheiten. An einem der Anschlüsse 14 kann über einen Anschluss
22 beispielsweise ein Adapter 28 anschließbar sein, der eine Mehrzahl an Anschlüssen
14 zum Anschließen weiterer Zubehöreinheiten aufweist.
[0068] In Fig. 9 ist ein Anschluss 14 eines hier nicht näher dargestellten Vakuumgeräts
gezeigt, der einen Versorgungskontakt 30 sowie einen Kommunikationskontakt 32 aufweist.
Eine Zubehöreinheit 26 weist an einem Anschluss 22 ebenfalls einen Versorgungskontakt
34 sowie einen Kommunikationskontakt 36 auf. Die Zubehöreinheit 26 kann also über
die Kommunikationskontakte 36 und 32 der Anschlüsse 22 bzw. 14 mit einer Steuereinheit
kommunizieren. Die Kommunikationskontakte 36 und 32 können an einen UART (Universal
Asynchronous Receiver Transmitter; deutsch: universeller asynchroner Empfänger/ Sender)
angeschlossen sein, der eine Schaltung zur Realisierung einer seriellen Kommunikation
(in anderen Worten: einer Kommunikation über eine serielle Schnittstelle) ermöglicht.
[0069] Unten in Fig. 9 ist eine Zubehöreinheit 26 mit lediglich einem Versorgungskontakt
34 gezeigt. Diese Zubehöreinheit 26 ist über die Versorgungskontakte 34 und 30 mit
elektrischer Energie versorgbar. Diese Zubehöreinheit 26 illustriert eine Zubehöreinheit
einer gegenüber der oberen Zubehöreinheit 26 älteren Generation. Das Vakuumgerät mit
dem Anschluss 14 kann vorteilhaft so ausgebildet sein, dass die untere Zubehöreinheit
26 auch ohne vollständige selbsttätige Erkennung (wobei beispielsweise nur erkannt
wird, dass eine Zubehöreinheit 26 angeschlossen ist, aber die Art (oder der Typ oder
das Modell) der Zubehöreinheit 26) betreibbar ist. Eine Kommunikationseinrichtung
und/oder ein Kommunikationskontakt können an einer Zubehöreinheit aber beispielsweise
auch nachrüstbar sein, beispielsweise über eine zwischen den Anschluss 22 der unteren
Zubehöreinheit 26 und den Anschluss 14 des Vakuumgeräts geschaltete Erkennungseinheit
38. Die Erkennungseinheit 38 weist am Anschluss 14 einen Versorgungskontakt 30 zum
Versorgen der Zubehöreinheit 26 auf. Am Anschluss 22 weist sie zusätzlich zum Versorgungskontakt
34 einen Kommunikationskontakt 36 auf. Hierüber kann die Erkennungseinheit 38 beispielsweise
ein Signal ausgeben, welches die Art der angeschlossenen Zubehöreinheit 26 anzeigt.
Das Signal bzw. die Art kann beispielsweise vorprogrammiert und/oder eingebbar sein.
[0070] Fig. 10 zeigt eine Steuereinheit 12 und eine Zubehöreinheit 26. Der (steuereinheitsseitige)
Anschluss 14 an der Steuereinheit 12 kann mehrere Kontakte 40 enthalten. Beispielhaft
ist in Fig. 10 der unterste Kontakt mit Bezugszeichen 40 versehen. Als Gegenstück
zum Anschluss 14 der Steuereinheit 12 findet sich auf der Seite der Zubehöreinheit
26 der zubehörseitige Anschluss 22. Der (zubehörseitige) Anschluss 22 kann ebenfalls
mehrere Kontakte 42 enthalten. Die Anzahl der Kontakte 40 des steuereinheitsseitigen
Anschlusses 14 und die Anzahl der Kontakte 42 des zubehörseitigen Anschlusses 22 können
identisch sein. Die Steuereinheit 12 kann in dem Vakuumgerät 10 enthalten sein oder
an dieses angeschlossen sein, wie oben beschrieben.
[0071] Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform des vakuumgerätseitigen Anschlusses 14 und des
zubehörseitigen Anschlusses 22. Gemäß der Ausführungsform kann an einen vorgegebenen
Kommunikationskontakt 44 (der beispielsweise als eine Rx-Leitung einer seriellen Schnittstelle
dienen kann) der Kommunikationskontakte 40 ein Messwiderstand 48 angeschlossen sein.
Der Messwiderstand 48 kann mit einem weiteren Knoten 50, der zum Beispiel eine Versorgungsspannung
bereitstellt, verbunden sein. Die Versorgungsspannung kann beispielsweise auch der
Zubehöreinheit 26 über einen der Kommunikationskontakte 40 bereitgestellt werden.
Der Kommunikationskontakt 44 kann außerdem an einen Mikrocontroller 56 angeschlossen
sein. Der Mikrocontroller 56 kann beispielsweise ein UART bereitstellen oder ein UART
sein. Der Mikrocontroller 56 kann eingerichtet sein, um über den vorgegebenen Kommunikationskontakt
44 entweder eine Kommunikation gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll (beispielsweise
gemäß einer seriellen Schnittstelle), beispielsweise für die Erkennung von aktiven
Zubehöreinheiten, bereitzustellen, oder den vorgegebenen Kommunikationskontakt 44
als Messleitung für einen analogen Wert, beispielsweise eine Spannung, die beispielsweise
abhängig ist vom Messwiderstand 48 und einem in einer Zubehöreinheit verbauten Kennwiderstand,
beispielsweise bei der Erkennung von passiven Zubehöreinheiten, zu verwenden.
[0072] Korrespondierend zum vorgegebenen Kommunikationskontakt 44 auf Seite der Steuereinheit
12 ist an einem Kommunikationskontakt 46 der Kommunikationskontakte 40 an der zubehörseitigen
Schnittstelle 22 ein Kennwiderstand 52 angeschlossen. Der Kennwiderstand 52 kann auf
Masse 54 gelegt sein. Durch die in Fig. 11 gezeigte Anordnung kann beim Anschluss
der Zubehöreinheit 26 mit dem Kennwiderstand 52 an das Vakuumgerät ein Spannungsabfall
über dem Messwiderstand 48 ermittelt werden, und so erkannt werden, dass eine Zubehöreinheit
26 an das Vakuumgerät 10 angeschlossen ist. Über die Ermittlung der Höhe des Spannungsabfalls
kann bei Kenntnis des Messwiderstand 48 die Größe des Kennwiderstands 52 ermittelt
werden, und so die Zubehöreinheit 26 erkannt (in anderen Worten identifiziert) werden.
[0073] Fig. 12 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren
startet bei 1202. Alternativ kann das Verfahren auch vor Schritt 1226 starten. In
1204 wird auf digitale Ein- und Ausgabe umgeschaltet. In 1206 wird versucht, eine
aktive Zubehöreinheit zu identifizieren, beispielsweise durch Empfangen einer Antwort
(oder warten auf eine Antwort) auf eine Nachricht gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll.
Dabei wird mit einer Liste 1208 (oder Datenbank) von aktiven Zubehöreinheiten verglichen,
beispielsweise wird ermittelt, ob mithilfe einer empfangenen Nachricht eine aktive
Zubehöreinheiten aus der Liste 1208 von aktiven Zubehöreinheiten identifiziert werden
kann. In 1210 wird ermittelt, ob eine aktive Zubehöreinheit erkannt wurde.
[0074] Falls eine aktive Zubehöreinheit nicht erkannt wurde wird das Verfahren in Schritt
1226 fortgesetzt. Falls eine aktive Zubehöreinheit erkannt wurde, wird das Verfahren
in Schritt 1212 fortgesetzt. In Schritt 1212 wird die erkannte Zubehöreinheit in eine
Liste 1218 (oder Datenbank) von (mit dem Vakuumgerät) verbundenen Zubehöreinheiten
eingetragen. Danach wird mit Schritt 1214 fortgefahren, in dem überprüft wird, ob
die erkannte Zubehöreinheit noch verbunden ist. Falls in 1214 erkannt wird, dass die
erkannte Zubehöreinheit noch verbunden ist, wird in 1216 die Verbindung zur Zubehöreinheit
aufrechterhalten, und nach Ablauf eines vorgegebenen Timers die Überprüfung in Schritt
1214 erneut durchgeführt. In Schritt 1226 wird auf analoge Eingabe umgeschaltet. In
1228 wird versucht, eine passive Zubehöreinheit zu erkennen, zum Beispiel, durch ermitteln,
ob ein elektrischer Widerstand an den Anschluss der Steuereinheit angeschlossen ist.
Dabei wird mit einer Liste 1230 (oder Datenbank) von passiven Zubehöreinheiten verglichen,
beispielsweise wird ermittelt, ob mithilfe eines ermittelten Widerstands eine passive
Zubehöreinheiten aus der Liste 1230 von passiven Zubehöreinheiten identifiziert werden
kann. In 1220 wird ermittelt, ob eine passive Zubehöreinheit erkannt wurde. Falls
eine passive Zubehöreinheit nicht erkannt wurde, wird das Verfahren in Schritt 1204
fortgesetzt. Falls eine passive Zubehöreinheit erkannt wurde, wird in Schritt 1222
die erkannte Zubehöreinheit in der Liste 1218 der verbundenen Zubehöreinheiten registriert.
In 1224 wird der Ablauf eines vorgegebenen Timers überwacht. Danach wird in 1228 ermittelt,
ob die zuvor erkannte passive Zubehöreinheit noch verbunden ist.
Bezugszeichenliste
[0075]
- 10
- Vakuumgerät
- 12
- Steuereinheit
- 14
- Anschluss
- 16
- Unterteil
- 18
- Oberteil
- 20
- Elektronik
- 22
- Anschluss
- 24
- Leitung
- 26
- Zubehöreinheit
- 27
- Leitung
- 28
- Adapter
- 30
- Versorgungskontakt
- 32
- Kommunikationskontakt
- 34
- Versorgungskontakt
- 36
- Kommunikationskontakt
- 38
- Erkennungseinheit
- 40
- Kontakte
- 42
- Kontakte
- 44
- Kommunikationskontakt
- 46
- Kommunikationskontakt
- 48
- Messwiderstand
- 50
- Knoten
- 52
- Kennwiderstand
- 54
- Masse
- 56
- Mikrocontroller
- 1202
- Verfahrensschritt
- 1204
- Verfahrensschritt
- 1206
- Verfahrensschritt
- 1208
- Liste aktiver Zubehöreinheiten
- 1210
- Liste verbundener Zubehöreinheiten
- 1212
- Verfahrensschritt
- 1214
- Verfahrensschritt
- 1216
- Verfahrensschritt
- 1218
- Verfahrensschritt
- 1220
- Verfahrensschritt
- 1222
- Verfahrensschritt
- 1224
- Verfahrensschritt
- 1226
- Verfahrensschritt
- 1228
- Verfahrensschritt
- 1230
- Liste passiver Zubehöreinheiten
1. Verfahren zum Betreiben eines Vakuumgeräts (10), insbesondere eines Vakuumpumpsystems,
wobei das Vakuumgerät eine Steuereinheit (12) mit einem Anschluss (14) für eine Zubehöreinheit
(26) aufweist,
wobei das Verfahren zumindest folgende Schritte aufweist:
- Ausgeben einer Nachricht über den Anschluss (14) gemäß einem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll;
- Ermitteln, ob über den Anschluss (14) eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird;
- falls ermittelt wird, dass eine Antwort auf die Nachricht nicht empfangen wird,
Ermitteln, ob ein elektrischer Widerstand (52) an den Anschluss (14) angeschlossen
ist; und
- falls ermittelt wird, dass ein elektrischer Widerstand (52) an den Anschluss (14)
angeschlossen ist, Erkennen und/oder Ansteuern der Zubehöreinheit (26) basierend auf
dem angeschlossenen elektrischen Widerstand (52).
2. Verfahren nach Anspruch 1, ferner aufweisend:
falls ermittelt wird, dass ein elektrischer Widerstand (52) an den Anschluss (14)
nicht angeschlossen ist:
- Ausgeben einer weiteren Nachricht über den Anschluss (14) gemäß dem vorgegebenen
Kommunikationsprotokoll;
- Ermitteln, ob über den Anschluss (14) eine Antwort auf die weitere Nachricht empfangen
wird;
- falls ermittelt wird, dass eine Antwort auf die weitere Nachricht empfangen wird,
Ansteuern der Zubehöreinheit (26) basierend auf der empfangenen Nachricht.
3. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 2, ferner aufweisend:
zyklisch Ausgeben einer Nachricht über den Anschluss (14) gemäß dem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll
und Ermitteln, ob ein elektrischer Widerstand (52) an den Anschluss angeschlossen
ist, solange, bis entweder eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird oder ermittelt
wird, dass ein elektrischer Widerstand (52) an dem Anschluss angeschlossen ist; und
Ansteuern der Zubehöreinheit (26) basierend auf der empfangenen Antwort oder dem angeschlossenen
elektrischen Widerstand (52).
4. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei ermittelt wird, ob innerhalb einer vorgegebenen Antwortzeit über den Anschluss
eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
wobei die vorgegebene Antwortzeit im Bereich von 1 µs bis 500 ms liegt.
6. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner aufweisend:
wobei, falls ermittelt wird, dass ein elektrischer Widerstand (52) an den Anschluss
(14) angeschlossen ist, in einem vorgegebenen zeitlichen Abstand ermittelt wird, ob
der elektrische Widerstand (52) noch immer an den Anschluss (14) angeschlossen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
wobei der vorgegebene zeitliche Abstand im Bereich von 1 s bis 100 s liegt.
8. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 6 oder 7, ferner aufweisend:
falls ermittelt wird, dass der elektrische Widerstand (52) nicht mehr an den Anschluss
(14) angeschlossen ist:
- Ausgeben einer weiteren Nachricht über den Anschluss (14) gemäß dem vorgegebenen
Kommunikationsprotokoll;
- Ermitteln, ob über den Anschluss (14) eine Antwort auf die weitere Nachricht empfangen
wird;
- falls ermittelt wird, dass eine Antwort auf die Nachricht empfangen wird, Ansteuern
der Zubehöreinheit (26) basierend auf der empfangenen Nachricht.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das Kommunikationsprotokoll ein serielles Protokoll ist.
10. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei ein Wert eines an den Anschluss (14) angeschlossenen elektrischen Widerstands
(52) ermittelt wird; und
wobei die Zubehöreinheit (26) angesteuert wird basierend auf dem ermittelten Wert
des angeschlossenen elektrischen Widerstands (52).
11. Vakuumgerät (10), insbesondere Vakuumpumpsystem, mit einer Steuereinheit (12) zum
Betreiben des Vakuumgeräts (10),
wobei die Steuereinheit (12) dazu angepasst ist, das Verfahren nach einem der vorherigen
Ansprüche zumindest teilweise auszuführen.
12. Vakuumgerät nach Anspruch 11,
wobei der Anschluss (14) aufweist eine Spannungsversorgungsleitung und eine serielle
Schnittstelle mit einer Empfangsleitung und einer Sendeleitung.
13. Vakuumgerät nach Anspruch 12,
wobei ein Messwiderstand (48) zwischen der Empfangsleitung und der Spannungsversorgungsleitung
angeordnet ist; und
wobei die Steuereinheit (12) dazu angepasst ist, zu ermitteln, ob ein elektrischer
Widerstand (52) an den Anschluss (14) angeschlossen ist basierend auf einer Messung
eines Stroms durch den Messwiderstand (48) oder einer Spannung an dem Messwiderstand
(48).
14. Vakuumgerät nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 13,
wobei die Steuereinheit (12) eine Platine als Vakuumdurchführung aufweist.
15. Vakuumgerät nach zumindest einem der Ansprüche 11 bis 14,
wobei die Zubehöreinheit (26) aufweist mindestens ein Zubehör ausgewählt aus einer
Gruppe bestehend aus: einem Sensor, einem Piezosensor, einem Piezo/ Piranisensor,
einem Flutventil, einer Sperrgasdrossel, einem Sperrgasventil, einer Heizung, einer
Wasserheizung, einer Luftheizung, einer Kühlung, einer Wasserkühlung, einer Luftkühlung,
einem Relais und einer Vorpumpe.