[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschneiungssystem sowie ein Verfahren zum künstlichen
Beschneien.
Stand der Technik
[0002] Bedingt durch den Klimawandel werden in Skigebieten zunehmend Beschneiungsanlagen
verwendet, welche mittels technischer Beschneiung Skigebiete mit genügend Schnee versorgen,
um zu gewährleisten, dass die Skigebiete zur Durchführung von Wintersport zur Verfügung
stehen. Ein solcher, mittels technischer Beschneiung hergestellter Schnee, wird auch
als technischer Schnee bezeichnet. Zur Herstellung von technischem Schnee sind unterschiedliche
Schneeerzeuger bekannt, beispielsweise Schneekanonen oder Schneilanzen. Bekannte Beschneiungsanlagen
umfassend solche Schneeerzeuger weise die Nachteile auf, dass eine technische Beschneiung
nur in gut zugänglichen Gebieten möglich ist, und dass die Beschneiung äusserst lokal
und kleinräumig erfolgt. Das Anwendungsgebiet der technischen Beschneiung ist somit
sehr eingeschränkt.
Darstellung der Erfindung
[0003] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Beschneiungssystem zu bilden,
welches vielfältiger eingesetzt werden kann. Insbesondere soll das Beschneiungssystem
auch in topographisch anspruchsvollem Gelände, und insbesondere auch in schwierig
zugänglicher Umgebung verwendbar sein. Zudem soll das Beschneiungssystem in einer
solchen Umgebung zuverlässig und vorzugsweise auch kostengünstig betreibbar sein.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Beschneiungssystem aufweisend die Merkmale von
Anspruch 1. Die abhängigen Ansprüche 2 bis 11 betreffen weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen.
Die Aufgabe wird weiter gelöst mit einem Verfahren zum künstlichen Beschneien aufweisend
die Merkmale von Anspruch 12. Die Ansprüche 13 und 14 betreffen weitere vorteilhafte
Verfahrensschritte.
[0005] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einem Beschneiungssystem umfassend eine
Mehrzahl von Schneeerzeugern, umfassend ein Trag- oder Förderseil, welches sich zwischen
einem ersten Endpunkt sowie einem zweiten Endpunkt erstreckt, sowie umfassend eine
Fluidversorgungvorrichtung zur Versorgung der Schneeerzeuger mit einem Fluid, insbesondere
Wasser, wobei die Schneeerzeuger vom Trag- oder Förderseil getragen sind.
[0006] Die Aufgabe wird weiter insbesondere gelöst mit einem Verfahren zum künstlichen Beschneien
einer Geländes, indem ein Trag- oder Förderseil über dem Gelände schwebend angeordnet
ist, indem einer Mehrzahl von Schneeerzeugern von einem Trag- oder Förderseil getragen
werden, und indem die Schneeerzeuger aus einem Fluid, insbesondere Wasser, technischen
Schnee erzeugen und dadurch das Gelände mit technischem Schnee (S) beschneit wird.
[0007] Das erfindungsgemässe Beschneiungssystem weist den Vorteil auf, dass auch eine Beschneiung
von schwierig zugänglichem Gelände möglich ist, da die Schneeerzeuger an einem Trag-
oder Förderseil hängend angeordnet sind, und somit unabhängig von der sich unmittelbar
unter dem Trag- oder Förderseil befindlichen Geländetopographie über dem Gelände positioniert
werden können.
[0008] Das Trag- oder Förderseil ist zwischen einem ersten Endpunkt und einen zweiten Endpunkt
eingespannt, und weist, abhängig von der Geländetopographie, eine Länge von einigen
hundert Metern bis einigen Kilometern auf. Falls erforderlich können zwischen den
beiden Endpunkten zudem Zwischenstützen angeordnet sein, welche das Trag- oder Förderseil
stützen, damit ein Abstand zum Gelände gewährleistet bleibt.
[0009] Das Beschneiungssystem kann eine Mehrzahl von Schneeerzeugern umfassen, welche in
Verlaufsrichtung eines fest angeordneten Tragseils gegenseitig beabstandet angeordnet
sind. Vorteilhafterwiese sind die Schneeerzeuger über einen Träger mit dem Tragseil
fest verbunden. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Schneeerzeuger
über einen Träger auch mit einem Förderseil verbunden sein, welches in einer Verlaufsrichtung
beweglich angeordnet ist, sodass auch die Schneeerzeuger in Verlaufsrichtung des Förderseils
verschoben werden können. Vorteilhafterweise ist ein solcher Träger lösbar mit dem
Förderseil verbindbar, ähnlich einer Gondelbahn. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
ist als Träger ein Fahrbetriebsmittel vorgesehen, umfassend Laufrollen sowie umfassend
die Schneeerzeuger, wobei das Fahrbetriebsmittel fahrbar am Tragseil gelagert ist,
und wobei die Position des Fahrbetriebsmittels in Verlaufsrichtung des Tragseils falls
erforderlich verschiebbar ist, abhängig beispielsweise vom Ort der Beschneiung oder
beispielsweise von Unterhaltsarbeiten. Bei Unterhaltsarbeiten wird das Fahrbetriebsmittel
vorzugsweise in eine Endstation verfahren. Vorteilhafterweise sind die Schneeerzeuger
dort angeordnet oder können dorthin verschoben werden, dass sich die vom Schneeerzeuger
erzeugte Substanz, vorzugsweise technischer Schnee, mit hoher Wahrscheinlichkeit an
solchen Stellen im Gelände ablagert, an welchen die Ablagerung des technischen Schnees
erwünscht ist. I
[0010] Das dem Schneeerzeuger zugeführte Fluid kann gasförmig oder flüssig sein. Vorzugsweise
wird flüssiges Wasser als Fluid verwendet, das dem Schneeerzeuger zugeführt wird.
Das zugeführte Fluid kann zudem auch Zusatzstoffe enthalten, beispielsweise Zusatzstoffe,
welche die Bildung von technischem Schnee fördern, oder Zusatzstoffe, welche beispielsweise
die Reflexionseigenschaften des technischen Schnees betreffend Sonneneinstrahlung
erhöhen, zum Beispiel Farbstoffe. Als zugeführtes Fluid ist beispielsweise auch flüssiges,
unter Druck stehendes Kohlendioxid geeignet. Das unter Druck stehende Kohlendioxid
wird im Schneeerzeuger entspannt. Ein Teil des Kohlendioxids verdampft beim Austritt
und entzieht dabei dem Rest des Kohlendioxids die für die Verdampfung erforderliche
Wärme, dieser kühlt damit ab. Es entsteht dabei sogenannter gefrorener Kohlensäureschnee.
Das Abkühlen der Luft hat vorteilhafterweise zudem noch zur Folge, dass Eis oder Schneekristalle
gebildet werden.
[0011] Vorteilhafterweise umfasst das Beschneiungssystem eine übergeordnete Leitzentrale
und/oder umfassen zumindest einige und vorzugsweise alle Träger mit darauf angeordnetem
Schneeerzeuger eine lokal angeordnete Ansteuervorrichtung, wobei die Leitzentrale
und/oder die Ansteuervorrichtung Zugriff auf Umweltparameter hat, indem diese beispielsweise
zumindest einem Sensor aufweisen aus der Gruppe Temperatursensor, Luftfeuchtigkeitssensor,
Windgeschwindigkeitssensor, Windrichtungssensor, Sonneneinstrahlungssensor, Bewölkungssensor,
GPS-Sensor.
[0012] Das Beschneiungssystem kann basierend auf den Daten dieser Sensoren, oder basierend
auf Daten weiteren Umweltparametern auf vielfältige Weise angesteuert werden. Die
Schneeerzeuger können beispielsweise derart angesteuert werden, dass technischer Schnee
mit minimalem Energieaufwand erzeugt wird, was beispielsweise dadurch erfolgen kann,
dass die Schneeerzeuger nur unterhalb oder oberhalb vorgegebener Sollwerte betrieben
werden. Dabei können die Schneeerzeuger vorteilhafterweise auch individuell betrieben
werden, beispielsweise in Abhängigkeit davon, ob beim jeweiligen Schneeerzeuger der
Sollwert unter- oder überschritten ist. Beispielsweise können die Schneeerzeuger nur
nachts betrieben werden, oder erst wenn die Umgebungstemperatur einen Sollwert unterschreitet.
So ist es beispielswiese auch möglich vorerst nur höher gelegene Schneeerzeuger zu
betreiben, und tiefer gelegene Schneeerzeuger erst dann zu betreiben, wenn die Umgebungstemperatur
oder ein sonstiger Umweltparameter unter den Sollwert sinkt.
[0013] Das erfindungsgemässe Beschneiungssystem wird vorteilhafterweise zur Gletscherbeschneiung
verwendet, um einem Gletscherschwund langfristig entgegenzuwirken, und um vorzugsweise
ein Gletscherwachstum zu bewirken. Dazu ist es erwünscht den Gletscher grossflächig
mit technischem Schnee zu bedecken, und insbesondere gilt es sicherzustellen, dass
grosse, vorzugsweise zusammenhängende Flächen des Gletschers mit technischem Schnee
bedeckt sind. Vorzugsweise wird der technische Schnee derart abgelagert, oder werden
dem technischen Schnee durch Zusatzstoffe derartige Eigenschaften verliehen, dass
die auf dem Gletscher gebildete Fläche die einfallenden Sonnenstrahlen möglichst gut
reflektiert. Der abgelagerte technische Schnee hat vorteilhafterweise zur Folge, dass
die Oberfläche des Gletschers relativ weiss ist, und dadurch ein Grossteil des Sonnenlichtes
reflektiert wird. Ohne die Ablagerung von technischem Schnee besteht die Gefahr, dass
die Oberfläche des Gletschers gräulich ist, sodass die Oberfläche einen erhöhten Anteil
des Sonnenlichtes absorbiert, was zu einer erhöhten Gletscherschmelzung beiträgt.
Vorteilhafterweise trägt der abgelagerte technische Schnee zudem zur Gletscherbildung
bei, sodass dieser langfristig ein Volumenwachstum aufweist.
[0014] Das erfindungsgemässe Beschneiungssystem weist den Vorteil auf, dass eine Beschneiung
und insbesondere eine grossflächige Beschneiung möglich ist, insbesondere auch in
Gebieten, in welchen herkömmliche Schneeerzeuger wie Schneilanzen oder Schneekanonen
nicht zum Einsatz gelangen konnten. Zur grossflächigen Beschneiung können beispielsweise
eine Mehrzahl von Beschneidungsanlagen vorgesehen sein. Es besteht jedoch auch die
Möglichkeit, durch ein geschicktes Ansteuern der Schneeerzeuger die Anzahl von Beschneiungsanlagen
zu reduzieren, vorteilhafterweise auf eine einzige Beschneiungsanlage. Die relativ
grosse Distanz zwischen Schneeerzeuger und zu beschneiendem Gelände bzw. Gletscher,
und die herrschenden Umweltparameter wie Windgeschwindigkeit und Windrichtung, erlauben
ein grossflächiges Verteilen des technischen Schnees. Der Ort der zu erwartenden Beschneiung
kann unter Berücksichtigung der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung mit einer
gewissen Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden. Somit ist es beispielsweise möglich
den Schneeerzeuger nur dann zu betreiben, wenn aufgrund der aktuellen Umweltparameter
davon ausgegangen werden kann, dass der technische Schnee auch am vorgesehenen Ort
abgelagert wird. Gewisse Schneeerzeuger, wie beispielsweise Schneekanonen, erzeugen
einen ausgerichteten Strahl von technischem Schnee. Ein solcher Schneeerzeuger kann
somit zudem derart ausgerichtet werden, dass sich die Chance erhöht, dass der technische
Schnee am vorgesehenen Ort abgelagert wird. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung
eines Schneeerzeugers an einem Förderseil, was es ermöglicht den Schneeerzeuger entlang
des Förderseils zu verfahren und an einer geeigneten Stelle zu positionieren, um von
dieser Stelle aus technischer Schnee zu erzeugen.
[0015] Das erfindungsgemässe Beschneiungssystem weist daher den Vorteil auf, dass eine Vielzahl
von Parameter berücksichtigt werden können und teilweise zudem beeinflussbar sind,
um den Ort der Ablagerung des technischen Schnees zu beeinflussen.
[0016] Das erfindungsgemässe Beschneiungssystem umfasst vorteilhafterweise eine übergeordnete
Leitzentrale, welcher nebst den bereits genannten Umweltparametern, weitere Daten
wie beispielsweise Satellitendaten über die Erdoberfläche, deren Temperatur usw. zur
Verfügung stehen. So stellt beispielsweise das Projekt "Global Land Ice Measurements
from Space GLIMS" Bestandesaufnahmen von Gletschern zur Verfügung, wobei diese Daten
in relativ kurzer Zeit von beispielsweise 14 Tagen aufdatiert werden. GLIMS ist zum
Beispiel in der Lage zu erkennen ob die Oberfläche des Gletschers aus Eis oder aus
Schnee besteht. Basierend auf solchen Daten ist es mit dem erfindungsgemässen Beschneiungssystem
beispielsweise möglich die Oberfläche des Gletschers selektiv ansteuerbar zu beschneien,
zum Beispiel derart, dass mit höchster Priorität Oberflächen mit technischem Schnee
beschneit werden, welche aus Eis bestehen. Zudem ist es beispielsweise möglich den
Schneeerzeuger derart anzusteuern, dass dieser entweder technischen Schnee produziert,
oder nur Wassertropfen. Somit kann beispielsweise auch beeinflusst werden, ob auf
dem Gletscher eher Schnee oder eher Eis als Ablagerung entsteht.
[0017] Als Schneeerzeuger sind insbesondere auch Komponenten von Schneilanzen geeignet,
wobei von diesen Schneilanzen nur der Schneeerzeugungskopf benötigt wird, jedoch nicht
die lange, stabförmige Lanze. Solche Schneeerzeugungsköpfe können aus Wasser und mit
geringem zusätzlichen Energieaufwand technischen Schnee erzeugen. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung genügt ein unter Druck stehender Wasseranschluss, um mithilfe des Wassers
Druckluft zu erzeugen das zu Eiskristallbildung erforderlich ist, sodass es möglich
ist mithilfe dieser Druckluft und des Wassers technischen Schnee zu erzeugen, ohne
zusätzliche Energiequelle. Als Schneeerzeuger können jedoch auch andere technische
Geräte verwendet werden, beispielsweise Schneekanonen.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Detail beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Beschneiungssystems im Gelände;
- Fig. 2
- eine Frontansicht eines an einem Tragseil befestigten Trägers mit Schneeerzeuger;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Trägers mit Schneeerzeuger gemäss Figur 2;
- Fig. 4
- schematisch ein Verfahren zum Erzeugen von technischem Schnee;
- Fig. 5
- eine Frontansicht eines Trägers mit Schneeerzeuger sowie einem Fahrbetriebsmittel;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Fahrbetriebsmittels;
- Fig. 7
- schematisch eine Beschneiungsanlage umfassend eine Mehrzahl von Trag- oder Förderseilen;
- Fig. 8
- schematisch eine Beschneiungsanlage umfassend ein querbewegliches Trag- oder Förderseil;
- Fig. 9
- bis 10 Frontansichten von weiteren Ausführungsbeispielen eines am Tragseil befestigten
Trägers mit Schneeerzeuger;
- Fig. 11
- eine Frontansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines am Förderseil befestigten
Trägers mit Schneeerzeuger;
- Fig. 12
- eine schematische Seitenansicht eines weiteren Beschneiungssystems im Gelände;
- Fig. 13
- eine Frontansicht eines weiteren an einem Tragseil befestigten fahrbaren Trägers mit
daran angeordnetem Schneeerzeuger.
[0020] Grundsätzlich sind in den Zeichnungen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Beschneiungssystems 1, umfassend
einen ersten Endpunkt 2, einen zweiten Endpunkt 3 sowie eine Versorgungsstation 4
umfassend Teile einer Fluidversorgungsvorrichtung 9, wobei vom ersten Endpunkt 2 und
vom zweiten Endpunkt 3 ein dazwischen eingespanntes Trag- oder Förderseil 5 gehalten
ist. Eine Mehrzahl von Trägern 6 mit darauf angeordneten Schneeerzeugern 13 sind in
Verlaufsrichtung L des Trag- oder Förderseils 5 gegenseitig beabstandet angeordnet,
sowie am Trag- oder Förderseil 5 hängend angeordnet. Die Schneeerzeuger 13 benötigen
zum Herstellen von technischem Schnee zumindest eine Fluidversorgungsvorrichtung 9.
In einer beispielhaften Ausgestaltung könnte die Fluidversorgungsvorrichtung 9 eine
in der Versorgungsstation 4 angeordnete Pumpvorrichtung, einen nicht dargestellten
Speichersee, sowie eine Fluidleitung 9a umfassen, wobei die Fluidleitung 9a ausgehend
von der Versorgungsstation 4 dem Trag- oder Förderseil 5 zugeführt ist, und danach
entlang des Trag- oder Förderseils 5 verläuft, bis zu den Schneeerzeugern 13, um diese
mit dem einem Fluid, vorzugsweise Wasser zu versorgen. Das Trag- oder Förderseil 5
kann in einer beispielhaften Ausgestaltung als Tragseil ausgestaltet sein, und fest
zwischen dem ersten und zweiten Endpunkt 2, 3 eingespannt sein, sodass das Tragseil
entlang dessen Verlaufsrichtung L nicht oder kaum beweglich ist. In einer weiteren
beispielhaften Ausgestaltung kann das Trag- oder Förderseil 5 als endloses, umlaufende
Förderseil ausgestaltet sein, wobei der erste und der zweite Endpunkt 2, 3 eine Umlenkungsrolle
umfasst, sodass das Förderseil 5 in Verlaufsrichtung L des Förderseils 5 bewegt werden
kann, sodass die Träger 6 und die daran befestigten Schneeerzeuger 13 bezüglich dem
Gelände 50 beweglich gehalten sind. Die Distanz zwischen erstem und zweitem Endpunkt
2, 3 liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen einigen 100 m bis einigen Kilometern.
Die Distanz zwischen Schneeerzeuger 13 und der Oberfläche des Geländes 50 kann zwischen
wenigen Metern bis einigen hundert Metern betragen. Es kann sich als vorteilhaft erweisen
zwischen erstem und zweitem Endpunkt 2, 3 zumindest eine Stütze vorzusehen, welche
zumindest das Trag- oder Förderseil 5 und vorzugsweise auch die Fluidleitung 9a und
gegebenenfalls weitere Leitungen trägt. Das Gelände 50 kann zwischen dem ersten und
zweiten Endpunkt 2, 3 im Wesentlichen einem beliebigen Verlauf aufweisen, solange
darauf geachtet wird, dass das Trag- oder Förderseil 5 das Gelände 50 nicht berührt.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Gelände 50 zudem einen
Gletscher 51, über welchem das Trag- oder Förderseil 5 verläuft, um den Gletscher
51 mit technischem Schnee S zu versorgen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird
das Förderseil 5 über am ersten und zweiten Endpunkt 2, 3 angeordnete Umlenkrollen
gehalten, wobei ein beispielsweise in der Versorgungsstation 4 angeordneter Antrieb
das Förderseil 5 in Verlaufsrichtung L verschieben kann, um dadurch die Träger 6 und
somit die Schneeerzeuger 13 in Verlaufsrichtung L zu verschieben, um somit auf dem
Gelände 50, und insbesondere auch auf dem Gletscher 51, eine grossflächige Beschneiung
zu bewirken.
[0022] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Förderseil 5 derart in Verlaufsrichtung
L verschiebbar, dass die Träger 6 mit Schneeerzeuger 13, beispielsweise zu Wartungszwecken,
einer Wartungsvorrichtung, beispielsweise der Versorgungsstation 4, zuführbar sind,
und dort beispielsweise vom Förderseil 5 abgenommen werden können und gewartet werden
können. Das Abnehmen der Träger 6 bzw. der Schneeerzeuger 13 vom Förderseil 5 weist
den Vorteil auf, dass beispielsweise alle Träger 6 und/oder Schneeerzeuger 13 in der
Versorgungsstation 4 geparkt bzw. gelagert werden können.
[0023] Figur 2 zeigt eine Frontansicht eines Trägers 6 mit einem am Träger 6 befestigten
Schneeerzeuger 13. Der Träger 6 umfasst 2 Arme, wobei jeder Arm mit einem Tragseil
5 verbunden ist, nämlich einem ersten Tragseil 5a sowie einem zweiten Tragseil 5b.
Das erste und zweite Tragseil 5a, 5b sind in Verlaufsrichtung L nicht oder kaum beweglich.
Der Träger 6 trägt nebst dem Schneeerzeuger 13 zumindest noch eine Fluidleitung 9a,
und vorteilhafterweise zudem noch eine Steuersignalleitung 11 sowie als elektrische
Energiequelle eine elektrische Leitung 12. Die Fluidleitung 9a und die gegebenenfalls
vorhandene Steuersignalleitung 11 sowie die elektrische Leitung 12 werden zumindest
durch die in Längsrichtung L gegenseitig beabstandet angeordnete Träger 6 gehalten.
Es kann sich zudem als vorteilhafterweisen zusätzliche Träger 6, ohne Schneeerzeuger
13, vorzusehen, um die Fluidleitung 9a und die gegebenenfalls vorhandene Steuersignalleitung
11 sowie die elektrische Leitung 12 an weiteren Stellen entlang der Längsrichtung
L mit dem Tragseil 5 zu verbinden und zu halten.
[0024] Der Schneeerzeuger 13 umfasst eine Aufbereitungseinheit 13f, welcher einerseits über
die Fluidleitung 9a und die individuelle Wasserzufuhrleitung 9b unter Druck stehendes
Wasser zugeführt wird, und welcher über den Lufteinlass 13d Umgebungsluft zugeführt
wird. Die Aufbereitungseinheit 13f erzeugt daraus auf an sich bekannte Weise, beispielsweise
wie im Dokument
WO2010/128036 A1 offenbart, unter Druck stehendes Wasser und einen unter Druck stehenden Luftstrom,
wobei das Wasser über eine Leitung 13h, und die Druckluft über eine Druckluftleitung
13g einem Schneeerzeugungskopf 13a zugeführt wird, welcher technischer Schnee S erzeugt.
Der in Figur 2 dargestellte Schneeerzeuger 13 weist den Vorteil auf, dass dieser in
der Lage ist, aus einem unter Druck stehenden Wasser technischen Schnee S zu erzeugen,
ohne zusätzliche Hilfsmittel oder zusätzliche Energie. Dieser Schneeerzeuger 13 weist
somit den Vorteil auf, dass der technische Schnee S sehr energieeffizient erzeugbar
ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist zudem eine Steuersignalleitung 11 sowie
eine individuelle Steuerleitung 11a vorgesehen, über welche Komponenten wie ein ansteuerbares
Ventil 13e ansteuerbar sind, sodass der Schneeerzeuger 13 ein- und ausgeschaltet werden
kann. Der Schneeerzeuger 13 umfasst zumindest einen Schneeerzeugungskopf 13a und umfasst
vorteilhafter Weise eine Mehrzahl von Schneeerzeugungsköpfen 13a, welche vorzugsweise
gegenseitig symmetrisch im Gehäuse 13b angeordnet sind.
[0025] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der Anordnung gemäss Figur 2. Der Träger 6 ist fest
mit den beiden Tragseilen 5a, 5b verbunden. Die Fluidleitung 9a, die Steuersignalleitung
11 und die elektrische Leitung 12 sind vom Träger 6 ebenfalls gehalten und verlaufen
in Verlaufsrichtung L der Tragseile 5a, 5b. Die dargestellte Anordnung umfasst zudem
ein Zugseil 8, welches über eine Seilrolle 7 geführt ist, und in Verlaufsrichtung
L beweglich auf der Seilrolle 7 gelagert ist. Vom Schneeerzeuger 13 ist im Wesentlichen
nur das Gehäuse 13b sowie der Schneeerzeugungskopf 13a dargestellt, wobei der Schneeerzeugungskopf
13a eine Nukleatordüse 13k sowie eine Wasserdüse 13i umfasst.
[0026] Figur 4 zeigt schematisch die an sich bekannte Erzeugung von technischem Schnee S
mithilfe einer Nukleatordüse 13k sowie einer Wasserdüse 13i. Die Wasserdüse 13i stösst
Wassertropfen S
5 aus, und die Nukleatordüse 13k stösst mit einem unter Druck stehenden Luftstrahl
feine Wassertropfen aus, die Eiskeime S
1 bilden, wobei die beiden Strahlen derart geleitet sind, dass sie sich treffen, sodass
der Eiskeim S
1 über eine Einkeimung S
2 Teil des Wassertropfen S
5 wird, und der Wassertropfen danach im Innern Wasser S
3 und aussen eine Schicht aus Eis S
4 umfasst, wobei die Schicht aus Eis S
4, abhängig von Umweltbedingungen wie beispielsweise die Temperatur, zunimmt, und am
Schluss vorzugsweise der gesamte Tropfen aus Eis besteht.
[0027] Figur 5 zeigt in einer Frontansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Trägers
6 mit daran angeordnetem Schneeerzeuger 13. Am Träger 6 sind, zusätzlich zu der in
Figur 2 bereits beschriebenen Fluidleitung 9a, der Steuersignalleitung 11 und der
elektrischen Leitung 12 zudem noch eine Gasleitung 10 angeordnet, wobei es sich bei
dem von der Gasleitung geleiteten Gas vorzugsweise um Druckluft handelt. Der Schneeerzeuger
13 besteht im Wesentlichen nur noch aus einem Schneeerzeugungskopf 13a, wie dieser
in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist, indem dem Schneeerzeugungskopf 13a über nicht
im Detail dargestellte Leitungen Wasser aus der Fluidleitung 9a und Druckluft aus
der Gasleitung 10 zugeleitet wird, um im Schneeerzeugungskopf 13a technischen Schnee
S zu erzeugen. Der Träger 6 umfasst zwei Seilrollen 7, an welchen je ein Zugseil 8
gelagert ist. Der Träger 6 ist fest mit einem ersten Tragseile 5a und einem zweiten
Tragseile 5b verbunden und von diesem gehalten. Die Tragseile 5a, 5b, sind in deren
Verlaufsrichtung L nicht oder nur in äusserst begrenzten Masse verschiebbar. Zur Wartung
des Schneeerzeugers 13 und allenfalls des Trägers 6 sowie der Leitungen 9, 10, 11,
12 ist ein Fahrbetriebsmittel 30 vorgesehen, das, wie in den Figuren 5 und 6 dargestellt,
eine Kabine 34 umfasst, welche über ein Gehänge 33 mit einem Laufwerk 31 verbunden
ist. Das Laufwerk 31 umfasst Laufrollen 32, welche auf dem ersten Tragseile 5a oder
dem zweiten Tragseile 5b aufliegen. Das Laufwerk 31 ist mit dem Zugseil 8 verbunden,
sodass das Fahrbetriebsmittel 30 in Längsrichtung L entlang den Tragseilen 5a, 5b,
verschiebbar gelagert ist. Das Fahrbetriebsmittel 30 umfasst zudem eine Leiter 35,
was es der Fachperson 36 ermöglicht, besser an die zu wartenden Komponenten zu gelangen.
[0028] Figur 7 zeigt schematisch eine Beschneidungsanlage 1 umfassend eine Mehrzahl von
Trag- oder Förderseilen 5, welche jeweils an einem ersten Endpunkt 2 sowie an einem
zweiten Endpunkt 3 befestigt und von diesem gehalten sind. Die in Längsrichtung L
beabstandet angeordneten Träger 6 bzw. Schneeerzeuger 13 sind nicht dargestellt. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Trag- oder Förderseil 5 gegenseitig
parallel. Diese Anordnung ist geeignet um ein Gebiet grossflächig zu beschneien. Abhängig,
beispielsweise von topographischen Gegebenheiten, kann es auch vorteilhaft sein, die
Trag- oder Förderseile 5 anders als gegenseitig parallel anzuordnen. So kann es sich
als vorteilhaft erweisen die Trag- oder Förderseile 5 sternförmig anzuordnen, beispielsweise
indem sich der erste Endpunkt 2 für alle Trag- oder Förderseile 5 am selben Ort befindet,
wobei an diesem Ort vorteilhafterweise auch die Versorgungsstation 4 bzw. die Fluidversorgungsvorrichtung
9 angeordnet ist.
[0029] Figur 8 zeigt schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Beschneiungsanlage
1 umfassend einen ersten Endpunkt 2 sowie einen zweiten Endpunkt 3, zwischen welchen
ein Trag- oder Förderseil 5 eingespannt ist, wobei die beiden Endpunkte 2,3 je an
einem Seil 2a, 3a befestigt sind, das zwischen zwei Befestigungspunkten 2b, 2c bzw.
3b, 3c, hin und her bewegt werden kann. Diese Ausführungsform weist den Vorteil auf,
dass mit einem einzigen Trag- oder Förderseil 5, sowie den daran befestigten Trägern
6 mit Schneeerzeugern 13 eine grosse Fläche mit technischem Schnee S versorgt werden
kann.
[0030] Figur 9 zeigt mit einer Frontansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines am Förderseil
5 befestigten Trägers 6 mit Schneeerzeuger 13. Als Zuleitung ist einzig eine Fluidleitung
9a vorgesehen, welche über eine individuelle Wasserzufuhrleitungen 9b und ein ansteuerbares
Ventil 13e mit zwei Schneeerzeugungsköpfen 13a verbunden ist. Am Träger 6 ist zudem
eine Ansteuervorrichtung 14 angeordnet, welche eine drahtlose Signalübertragungsvorrichtung
14a umfasst, sowie zumindest einen Sensor 14b, beispielsweise zumindest einen der
nachfolgenden Sensoren, Temperatursensor, Luftfeuchtigkeitssensor, Windgeschwindigkeitssensor,
Windrichtungssensor, Sonneneinstrahlungssensor, Bewölkungssensor, Höhensensor, GPS-Sensor.
Der Schneeerzeugungskopf 13a ist derart ausgestaltet, dass dieser einzig eine Wasserdüse
13i aufweist und somit Wasser versprüht, jedoch keine Nukleatordüse 13k aufweist.
Da die Fallhöhe zwischen Trag- oder Förderseil 5 und dem Gelände 50 relativ hoch sein
kann, beispielsweise im Bereich zwischen 50 bis 500 m, weist der von der Wasserdüse
13i erzeugte Wassertropfen Ss, eine relativ grosse Fallhöhe auf. Der Betrieb des Schneeerzeugungskopfs
13 ist entweder über die drahtlose Signalübertragungsvorrichtung 14a von einer zentralen
Leitstelle ansteuerbar, und/oder ist über die Ansteuervorrichtung 14 ansteuerbar,
unter Berücksichtigung der von den lokalen Sensoren 14b gemessenen Werten. In einem
vorteilhaften Verfahren werden Wassertropfen S
5 dann erzeugt, wenn aufgrund der Umweltparameter sichergestellt ist, dass der auf
dem Gelände 50 auftreffende technische Schnee S zumindest teilweise gefroren ist.
Sollte diese Bedingung nicht erfüllt sein, so besteht, falls vorteilhaft, die Möglichkeit
keine Wassertropfen S
5 zu erzeugen, sodass keine Beschneiung stattfindet. Ein solches Verfahren ermöglicht
ein sehr kostengünstiges, energieeffizientes Beschneien. Wie in Figur 1 dargestellt
können die Schneeerzeuger 13 in unterschiedlichen Höhen angeordnet sein, wobei die
Schneeerzeuger 13, abhängig von den jeweiligen Wetterverhältnissen, zu derselben Zeit
unterschiedlichen Umweltparametern ausgesetzt sein können. Es kann sich deshalb als
vorteilhaft erweisen die Schneeerzeuger 13 individuell aufgrund der lokal beim jeweiligen
Schneeerzeuger 13 vorherrschenden Umweltparametern anzusteuern. Somit kann es sich
ergeben, dass beispielsweise bei höher gelegenen Schneeerzeugern 13 bereits technischer
Schnee S erzeugt wird, wogegen tiefer gelegene Schneeerzeuger 13 noch nicht betrieben
werden und bei diesen somit noch kein technischer Schnee S erzeugt wird.
[0031] Figur 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines an zwei Trag- oder Förderseilen
5a, 5b befestigten Trägers 6 mit einem Schneeerzeuger 13. Am Träger 6 sind zudem eine
Fluidleitung 9a, eine elektrische Leitung 12 sowie eine Steuersignalleitung 11 gelagert.
Die Fluidleitung 9a ist über eine individuelle Wasserzufuhrleitungen 9b mit dem Schneeerzeuger
13 verbunden, und die elektrische Leitung 12 ist über eine elektrische Zuleitung 12a
mit dem Schneeerzeuger 13 verbunden. Der Schneeerzeuger 13 ist als eine sogenannte
Schneekanone ausgestaltet, umfassend einen Ventilator 131, welchem Luft 13d zugeführt
wird, und umfassend einen Düsenkranz 13m sowie Nukleatordüse 13k, welche vom Luftstrom
13d umströmt werden, sodass technischer Schnee S erzeugt werden kann. Die Schneekanone
ist über eine Halterung 13n mit dem Träger 6 verbunden, wobei die Schneekanone vorteilhafterweise
zudem in Schwenkrichtung 13o verschwenkbar ist, um beispielsweise das zu beschneiende
Gebiet zu variieren. Der Schneeerzeuger 13, umfassend eine Schneekanone, weist gegenüber
dem in Figur 2 dargestellten Schneeerzeuger 13 den Vorteil auf, dass die Schneekanone
weniger windempfindlich ist, und zudem wesentlich leistungsfähiger ist. Die Schneekanone
ist somit in der Lage wesentlich grössere Mengen an technischem Schnee S zu erzeugen.
Die Seile 5a, 5b können als Tragseile ausgestaltet sein, sodass der Träger 6 und der
darin angeordnete Schneeerzeuger 13 im Wesentlichen ortsfest angeordnet ist. Bei einer
solchen Ausführungsform kann wiederum, wie in Figur 5 dargestellt, ein Fahrbetriebsmittel
30 vorgesehen sein, um Unterhaltsarbeiten vorzunehmen. Die Seile 5a, 5b können jedoch
auch als Förderseile ausgestaltet sein, und somit, ähnlich wie bei einem sogenannten
Funitel, in Verlaufsrichtung L der Förderseile beweglich sein, sodass der Träger 6
sowie der darin angeordnete Schneeerzeuger 13 relativ zum Gelände 50 beweglich ist,
und somit eine grossflächigere künstliche Beschneiung des Geländes 50 möglich ist.
Die Förderseile 5a, 5b erlauben es vorteilhafterweise auch den Träger 6 sowie den
darin angeordneten Schneeerzeuger 13 bis zur Versorgungstation 4 zu verfahren, um
beispielsweise Wartungsarbeiten vorzunehmen.
[0032] Figur 11 zeigt in einer Frontansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines an einem
Förderseil 5 befestigten Trägers 6 mit daran befestigtem Schneeerzeuger 13. Das Fahrbetriebsmittel
30 umfasst den Träger 6, und umfasst zudem ein Gelenk 37, eine Gehänge 33 und eine
Seilklemme 38, über welche der Träger 6 lösbar mit Förderseil 5 verbunden ist. Die
Beschneiungsanlage 1 ist als Einseilumlaufbahn ausgestaltet, wobei die Fahrbetriebsmittel
30, vergleichbar den Kabinen einer Kabinenseilbahn, vorteilhafterweise in der Versorgungsstation
4 vom Förderseil 5 gelöst werden können, und auch wieder am Förderseil 5 befestigt
werden können, um danach aus der Versorgungsstation 4 hinaus gefördert zu werden.
Das Fahrbetriebsmittel 30 umfasst als Schneeerzeuger 13 die bereits in Figur 10 beschriebene
Schneekanone. Im Fahrbetriebsmittel 30 können auch andere oder zusätzliche Schneeerzeuger
13 angeordnet sein. Das Fahrbetriebsmittel 30 umfasst zudem als Fluidversorgungsvorrichtung
9 einen lokalen Wassertank 9c, und als Energieversorgung eine Batterie 40, sodass
der Schneeerzeuger 13 autonom betreibbar ist, und somit zur Schneeerzeugung keine
zusätzlichen Leitungen erforderlich sind. Da das Fahrbetriebsmittel 30 Teil einer
Einseilumlaufbahn ist, kann das Fahrbetriebsmittel 30 so oft wie erforderlich der
Versorgungsstation 4 zugeführt werden, um den Wassertank mit Wasser zu füllen und/oder
die Batterie 40 mit elektrischer Energie zu laden. Das Fahrbetriebsmittel 30 umfasst
vorteilhafterweise eine Ansteuervorrichtung 14 mit einer drahtlosen Übertragungsvorrichtung
14a sowie zumindest einen Sensor 14b aus der Gruppe Temperatursensor, Luftfeuchtigkeitssensor,
Windgeschwindigkeitssensor, Windrichtungssensor, Sonneneinstrahlungssensor, Bewölkungssensor,
GPS-Sensor, Beschleunigungssensor. Die Ansteuervorrichtung 14 ist vorzugsweise datenübertragend
mit einer übergeordneten Leitstelle verbunden. Die Ansteuervorrichtung 14 steuert
vorzugsweise die Wasserzufuhr an den Schneeerzeuger 13, beispielsweise durch eine
Ansteuerung des ansteuerten Ventils 13e über die individuelle Steuerleitung 11a. Vorzugsweise
steuert die Ansteuervorrichtung 14 zudem den Ventilator 131, insbesondere dessen Drehzahl,
und steuert vorteilhafterweise auch die Ausrichtung des Schneeerzeugers 13, beispielsweise
über eine Schwenkbewegung 13o und/oder ein Drehen des Schneeerzeugers 13 um die Drehachse
13p.
[0033] Vorteilhafterweise umfasst das Beschneiungssystem 1, wie beispielsweise in den Figuren
9 und 11 dargestellt, zudem einen Gewichts- oder Kraftsensor 16 zur Gewichts- oder
Kraftmessung von zumindest einer der Komponenten Trag- oder Förderseil 5, Schneeerzeuger
13 und Fahrbetriebsmittels 30, um eine Gewichtszunahme des Beschneiungssystems durch
Eisbildung festzustellen. Falls die gemessene Kraft einen vorgegebenen Sollwert übersteigt
müssen Massnahmen ergriffen werden, um die Kraft zu reduzieren, beispielsweise indem
versucht wird das gebildete Eis mit geeigneten Mitteln abzutauen.
[0034] Figur 12 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
eines Beschneiungssystems 1 umfassend einen ersten Endpunkt 2, einen zweiten Endpunkt
3, sowie ein dazwischen eingespanntes Tragseil 5. Das Beschneiungssystem 1 umfasst
zudem eine Fahrbetriebsmittel 30, welches in Längsrichtung L verschiebbar am Tragseil
5 angeordnet ist. Das Beschneiungssystem 1 umfasst vorzugsweise eine erste Versorgungsstation
4a sowie eine zweite Versorgungsstation 4b. In der ersten Versorgungsstation 4a ist
eine antreibbare Zugseilrolle 8a angeordnet, auf welcher das Zugseil 8 auf- und abwickelbar
ist, wobei das Zugseil 8 mit dem Fahrbetriebsmittel 30 verbunden ist, um das Fahrbetriebsmittel
30 in Längsrichtung L entlang dem Tragseil 5 zu verschieben und mittels einer Zugkraft
zur Versorgungsstation 4a zu ziehen, oder durch eine Reduktion der Zugkraft ein Verschieben
zur zweiten Versorgungsstation 4b hin zu ermöglichen. In der zweiten Versorgungsstation
4b ist ein Teil der Fluidversorgungsvorrichtung 9 angeordnet, nämlich eine Fluidleitungsrolle
9d, auf welcher ein Fluidleiter 9a aufgerollt ist, wobei der Fluidleiter 9a auf- und
abgerollt werden kann. Der Fluidleiter 9a ist Fluid leitend mit dem Fahrbetriebsmittel
30 verbunden. Der Fluidleiter 9a ist bei der zweiten Versorgungsstation 4b zudem mit
einer Fluideinspeisung, vorzugsweise mit einem nicht dargestellten Wasserspeicher
verbunden. Der Fluidleiter 9a ist vorteilhafter Weise als ein Wasserschlauch ausgestaltet,
um Wasser dem Schneeerzeuger 13 zuzuführen. Vorteilhafterweise sind in Verlaufsrichtung
L eine Mehrzahl von Tragrollenträger 15 gegenseitig beanstandet angeordnet, und mit
dem Tragseil 5 fest verbunden, um den Fluidleiter 9a und/oder das Zugseil 8 zu tragen.
[0035] Figur 13 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines der in Figur 12 dargestellten
Tragrollenträger 15 sowie schematisch ein Fahrbetriebsmittel 30 beziehungsweise ein
Träger 6. Der Tragrollenträger 15 ist über zwei Befestigungen 15a fest mit dem Tragseil
5 verbunden, wobei das Tragseil 5 im dargestellten Ausführungsbeispiel ein erstes
Tragseil 5a und ein zweites Tragseil 5b umfasst. Der Tragrollenträger 15 umfasst Streben
15c sowie eine drehbare Tragrolle 15b, auf welcher, abhängig vom Aufenthaltsort des
Fahrbetriebsmittels 30, die nur andeutungsweise dargestellten Fluidleiter 9a und/oder
Zugseil 8 aufliegen können. Das nur schematisch dargestellte Fahrbetriebsmittel 30
bzw. der Träger 6 umfasst Laufrollen 32 und ein Laufwerk 31, sodass das Fahrbetriebsmittel
30 entlang der Verlaufsrichtung des Tragseil 5 verschiebbar auf dem Tragseil 5 gelagert
ist. Das Fahrbetriebsmittel 30 umfasst ein Fahrbetriebsmittelgehäuse 41, mit welchem
der Fluidleiter 9a sowie, wie aus Figur 12 ersichtlich, das Zugseil 8 verbunden ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst das Fahrbetriebsmittel 30 bzw. der Träger
6 zwei Schneeerzeuger 13, wobei das Fahrbetriebsmittel 30 auch eine Vielzahl von Schneeerzeugern
13 umfassen kann, zum Beispiel 4, 6, 8 oder 10. Das Fahrbetriebsmittel 30 umfasst
zudem individuelle Fluidzufuhrleitungen 9b, welche das Fluid vom Fluidleiter 9a den
Schneeerzeugern 13 zuführen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Fahrbetriebsmittel
30 eine Ansteuervorrichtung 14 und vorzugsweise zumindest ein ansteuerbares Ventil
13e, um die dem Schneeerzeuger 13 zugeführte Fluidmenge anzusteuern und/oder um diese
ein- oder auszuschalten. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist im Zugseil 8 zudem
eine elektrische Leitung 12 angeordnet, welche das Fahrbetriebsmittel 30 ausgehend
von der ersten Versorgungsstation 4a mit elektrischer Energie versorgt. Das Fahrbetriebsmittel
30 kann jedoch auch in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung als rein passives
System ausgestaltet sein, ohne Ansteuervorrichtung 14 und ohne ansteuere Ventile 13e,
sodass die Fluidleitung 9a, wie im Fahrbetriebsmittel 30 links dargestellt, über die
individuelle Fluidzufuhrleitung 9b mit dem Schneeerzeuger 13 verbunden ist. In einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können auch eine Mehrzahl von Fahrbetriebsmittel
30, zumindest jedoch zwei, am Tragseil 5 in Längsrichtung L beweglich angeordnet sein,
wobei die Fahrbetriebsmittel 30 entweder unmittelbar nacheinander oder auch in Längsrichtung
L gegenseitig beanstandet angeordnet sein können. Vorzugsweise sind alle Fahrbetriebsmittel
30 mit demselben Zugseil 8 verbunden. Vorteilhafterweise werden alle Fahrbetriebsmittel
30 über eine gemeinsame Fluidleitung 9a mit einem Fluid, vorzugsweise mit Wasser versorgt.
1. Beschneiungssystem (1) umfassend eine Mehrzahl von Schneeerzeugern (13), umfassend
ein Trag- oder Förderseil (5), welches sich zwischen einem ersten Endpunkt (2) sowie
einem zweiten Endpunkt (3) erstreckt, sowie umfassend eine Fluidversorgungvorrichtung
(9) zur Versorgung der Schneeerzeuger (13) mit einem Fluid, insbesondere Wasser, wobei
die Schneeerzeuger (13), vom Trag- oder Förderseil (5) getragen sind.
2. Beschneiungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneeerzeuger (13) in Verlaufsrichtung des Trag- oder Förderseils (5) gegenseitig
beabstandet am Trag- oder Förderseil (5) hängend angeordnet sind.
3. Beschneiungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidversorgungsvorrichtung (9) eine Fluidleitung (9a) umfasst, und jeder Schneeerzeuger
(13) von der Fluidleitung (9a) gespiesen ist.
4. Beschneiungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fluidleitung (9a) entlang des Trag- oder Förderseils (5) verlaufend angeordnet
ist.
5. Beschneiungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneeerzeuger (13) über einen Träger (6) fest mit dem Trag- oder Förderseil
(5) verbunden ist.
6. Beschneiungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dieses zumindest ein Fahrbetriebsmittel (30) mit einer Klemme (38) umfasst, dass
das Trag- oder Förderseil (5) als endloses, umlaufendes Förderseil ausgestaltet ist,
dass das zumindest ein Fahrbetriebsmittel (30) über die Klemme (38) an das Förderseil
ankuppelbar ist, und dass der Schneeerzeuger (13) im Fahrbetriebsmittel (30) angeordnet
ist.
7. Beschneiungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Fahrbetriebsmittel (30) mit Laufrollen (32) umfasst, dass das Fahrbetriebsmittel
(30) über die Laufrollen (32) fahrbar am Trag- oder Förderseil (5) gelagert ist, dass
das Fahrbetriebsmittel (30) die Schneeerzeuger (13) umfasst, dass das Fahrbetriebsmittel
(30) Fluid leitend mit der Fluidversorgungsvorrichtung (9) verbunden ist, und dass
das Fahrbetriebsmittel (30) mit einem Zugseil (8) verbunden ist.
8. Beschneiungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrbetriebsmittel (30) als Fluidversorgungsvorrichtung (9) einen Fluidtank (9b)
umfasst, und dass das Fahrbetriebsmittel (30) eine elektrische Energiequelle (12)
umfasst.
9. Beschneiungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trag- oder Förderseil (5) in einer Verlaufsrichtung (L) beweglich ist.
10. Beschneiungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneeerzeuger (13) eine Ansteuervorrichtung (14) umfasst, und dass der Schneeerzeuger
(13) von der Ansteuervorrichtung (14) in Abhängigkeit von zumindest einem der Umweltparameter
Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Sonneneinstrahlung,
Höhe und Bewölkung betreibbar ist.
11. Beschneiungssystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen Gewichts-
oder Kraftsensor (16) zur Gewichts- oder Kraftmessung von zumindest einer der Komponenten
Trag- oder Förderseil (5), Schneeerzeuger (13) und Fahrbetriebsmittels (30), um eine
Gewichtszunahme durch Eisbildung festzustellen.
12. Verfahren zum künstlichen Beschneien einer Geländes (50), insbesondere unter Verwendung
des Beschneiungssystems (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, indem ein Trag-
oder Förderseil (5) über dem Gelände (50) schwebend angeordnet ist, indem einer Mehrzahl
von Schneeerzeugern (13) von dem Trag- oder Fördersteil (5) getragen werden, wobei
die Schneeerzeuger (13) gegenseitig beabstandet angeordnet werden, und indem die Schneeerzeuger
(13) aus einem Fluid, insbesondere Wasser, technischen Schnee (S) erzeugen und dadurch
das Gelände (50) mit technischem Schnee (S) beschneit wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Umweltparameter Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit,
Windrichtung Sonneneinstrahlung und Bewölkung gemessen wird, und dass die Schneeerzeuger
(13) individuell angesteuert werden, in Abhängigkeit zumindest eines der Werte der
Umweltparameter.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Trag- oder Förderseil (5) während des Betriebs der Schneeerzeuger (13) in dessen
Verlaufsrichtung (L) bewegt wird und somit die Schneeerzeuger (13) mit bewegt werden.
15. Verwendung einer Schneilanze, eines Schneilanzenkopfs oder einer Schneekanone als
Schneeerzeuger (13) eines Beschneiungssystems (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
16. Verwendung eines Beschneiungssystems (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur Gletscherbeschneiung.