[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Steuerung der Lieferung von Fäden
eines Systems mit mehreren Fadenliefergeräten mit einer vorbestimmten Fadenspannung
zu Arbeitsstellen einer Textilmaschine und eine Textilmaschine mit einem entsprechenden
System.
[0002] Ein Verfahren zum Liefern von Fäden an eine Textilmaschine zum Betrieb von Fadenliefergeräten
ist aus der
DE 102 34 545 B4 bekannt. Dabei werden die Fadenliefergeräte in einer Probephase mit übereinstimmenden
Sollspannungen spannungsgeregelt betrieben, wobei gelieferte Fadenmengen erfasst werden.
Nach der Probephase werden die Fadenliefergeräte anhand einer aus den erfassten Fadenmengen
ermittelten Fadenmengenvorgabe geregelt oder gesteuert.
[0003] In der
EP 2 067 886 B1 ist ein Verfahren zur Zufuhr mehrerer Garne zu einer Textilmaschine beschrieben,
bei dem die Zufuhr bei gleichbleibender Zufuhrlänge des Garns erfolgt. Liefervorrichtungen
sind angeordnet, um die Spannung des entsprechenden Garns jeweils auf einem vorbestimmten
Wert zu halten. In einem Beispiel wird durch eine Steuereinheit einer der Liefervorrichtungen
die Kontrolle und Regulierung der Spannung aller anderen Liefervorrichtungen gesteuert.
[0004] Ein Verfahren zur Steuerung der Fadenlieferung von einem Fadenliefergerät zu einer
Textilmaschine, wobei der Faden von einem Speicherkörper des Fadenliefergerätes abgezogen
wird, ist aus der
DE 10 2013 113 115 B4 bekannt. Derartige Fadenliefergeräte werden auch als Speicher-Fadenliefergeräte bezeichnet.
Die Fadenspannung des Fadens wird durch eine Bremsvorrichtung im Fadenverlauf nach
dem Speicherkörper mit Hilfe einer Einstellvorrichtung eingestellt. Dazu wird ein
Bremssignal, und zwar ein Arbeitsstrom, für die Einstellvorrichtung eingestellt. In
eine Dateneinheit für das Fadenliefergerät werden spezifische Daten abgelegt, wobei
zur Ermittlung der spezifischen Daten Werte des Arbeitsstromes gemessenen Werten der
Fadenspannung zugeordnet werden.
[0005] Aus der
DE 10 2014 118 743 A1 und aus der
DE 10 2015 118 027 B3 sind Fadenliefergeräte bekannt, die jeweils eine Fadenspannungseinheit zur Regelung
der Fadenspannung auf einen Referenzwert der Fadenspannung aufweisen.
[0006] Aus der
DE 100 05 101 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Strick- oder Wirkware aus mehreren Fäden
auf einer Strick- oder Wirkmaschine mit Organen zur Einstellung der Maschengröße und
mit Fadenliefergeräten für wenigstens einen Teil der Fäden bekannt. Die Fadenliefergeräte
sind zur Messung und Regelung der Fadenspannung ausgelegt, wobei zur Regelung der
Fadenspannung die Geschwindigkeit der Fäden durch eine Einrichtung zur Fadengeschwindigkeitsvorgabe
angepasst wird.
[0007] Die Einrichtung zur Fadengeschwindigkeitsvorgabe verwendet die Ansteuerung eines
ausgewählten Fadenliefergerätes (eines Masters), die sich aus diesem Fadenliefergerät
ergibt, zur Anstreuerung aller verbleibenenden Fadenliefergeräte.
[0008] Aufgabe ist es, ein Verfahren zu Steuerung der Lieferung von Fäden mit einer vorbestimmten
Fadenspannung über eine längere Betriebszeit für mehrere Arbeitsstellen einer Textilmaschine
und ein entsprechendes System zu entwickeln, wobei die Kosten für die Fadenliefergeräte
reduziert sind.
[0009] Diese Aufgabe ist folgendermaßen gelöst:
Bei einem Verfahren zur Steuerung der Lieferung von Fäden eines Systems mit mehreren
Fadenliefergeräten mit einer vorbestimmten Fadenspannung zu einer Textilmaschine wird
die Fadenspannung mindestens eines Fadens eines Fadenliefergerätes durch eine Spannungseinheit
dieses Fadenliefergerätes auf einen Referenzwert geregelt. Mindestens eines der Fadenliefergeräte
mit einer Spannungseinheit wird als Master-Fadenliefergerät und mindestens ein weiteres
Fadenliefergerät wird als Slave-Fadenliefergerät betrieben.
[0010] Bei dem Verfahren wird die Fadenspannung mindestens eines Fadens durch ein Master-Fadenliefergerät
auf einen Referenzwert geregelt und die Fadenspannung mindestens eines weiteren, durch
ein Slave-Fadenliefergerät gelieferten, Fadens durch das Master-Fadenliefergerät gesteuert.
Die Fadenspannung des Fadens des oder der Slave-Fadenliefergeräte wird mit Hilfe der
Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes oder der Spannungseinheiten der Master-Fadenliefergeräte
durch eine Vorgabesteuereinheit gesteuert.
[0011] In einer Alternative wird die Fadenspannung des Fadens des oder der Slave-Fadenliefergeräte
durch eine Vorgabesteuereinheit gesteuert, wobei die Vorgabesteuereinheit mit den
Spannungseinheiten von mindestens zwei Master-Fadenliefergeräten verbunden ist.
[0012] Die Fäden werden durch die Arbeitsstellen der Textilmaschine von den Fadenliefergeräten
abgezogen, wobei die Fadenliefergeräte jeweils einen Speicherkörper und eine Bremsvorrichtung
mit einer Einstelleinrichtung aufweisen. Die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der
Fadenliefergeräte wird durch Ansteuerung der entsprechenden Einstelleinrichtung durch
ein Bremssignal eingestellt. Den Fadenliefergeräten sind jeweils spezifische Daten
zugeordnet, wobei die spezifischen Daten eine Zuordnung von Werten einer die Fadenspannung
bestimmenden Bremskraft zu Werten des Bremssignals umfassen.
[0013] Die Fadenspannung des Fadens des jeweiligen Slave-Fadenliefergerätes wird gesteuert,
indem durch die Vorgabesteuereinheit ein Vorgabewert für die Bremskraft für das Slave-Fadenliefergerät
aus dem oder den Werten des Bremssignals des oder der Master-Fadenliefergeräte ermittelt
wird und dem Slave-Fadenliefergerät vorgegeben wird.
[0014] Die Vorgabesteuereinheit, die zur Steuerung der Fadenspannung des Fadens des oder
der Slave-Fadenliefergeräte ausgebildet ist, ist in der Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes
vorgesehen.
[0015] In einer Alternative ist die Vorgabesteuereinheit in einer separaten Systemsteuereinheit
vorgesehen oder als separate Systemsteuereinheit ausgebildet. Die separate Systemsteuereinheit
ist mit der Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes verbunden.
[0016] Bei diesem Verfahren können ein Vielzahl von Fadenliefergeräten ohne Spannungsregeleinheit
als Slave-Fadenliefergeräte betrieben werden und mit einem oder mehreren als Master-Fadenliefergerät
betriebenen Fadenliefergeräten mit einer Fadenspannungsregeleinheit eingesetzt werden.
Fadenliefergeräte ohne Spannungsregeleinheit sind weniger aufwendig und günstiger
herzustellen. Dabei sind Fadenliefergeräte einzusetzen, denen jeweils spezifische
Daten zugeordnet sind, die eine Zuordnung von Werten der Fadenspannung zu Werten des
Bremssignals umfassen. Derartige Fadenliefergeräte sind aus der
DE 10 2013 113 115 B4 bekannt.
[0017] In einer Ausführungsform wird die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte
durch mindestens einen Bremskörper der Bremsvorrichtung eingestellt, wobei mindestens
ein Stellelement der Einstellvorrichtung auf den oder die Bremskörper einwirkt, und
wobei das oder die Stellelemente durch das Bremssignal angesteuert werden.
[0018] In einer Ausführungsform wird die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte
durch als Magnetelemente ausgebildete Stellelemente der Einstellvorrichtung eingestellt,
wobei ein Magnetelement im Magnetfeld eines anderen Magnetelementes beweglich ist
und auf den Bremskörper einwirkt, wobei ein das Bremssignal bildender Arbeitsstrom
eines der beiden Magnetelemente, als Arbeitsspule ausgebildeten Magnetelementes, eingestellt
wird.
[0019] In einer Ausführungsform werden die Fadenliefergeräte des Systems in eine oder mehrere
Gruppen unterteilt. In mindestens einer der Gruppen wird ein Master-Slave-Betrieb
eingestellt, indem die Fadenliefergeräte als Master- und Slave-Fadenliefergeräte betrieben
werden. Durch die Vorgabesteuereinheit wird für jede Gruppe mit Master-Slave-Betrieb
separat der Vorgabewert für die Bremskraft für das oder die Slave-Fadenliefergeräte
der Gruppe ermittelt und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe vorgegeben.
[0020] In einer Ausführungsform wird vor der Vorgabe des Vorgabewertes eine Initialisierung
durchgeführt.
[0021] Bei der Initialisierung werden durch die Vorgabesteuereinheit für jede Gruppe im
Master-Slave-Betrieb die spezifischen Daten zumindest der Fadenliefergeräte mit Spannungseinheit
abgefragt und die Slave-Fadenliefergeräte in einen Vorgabezustand versetzt.
[0022] Bei der Vorgabe wird durch die Vorgabesteuereinheit jeweils der Vorgabewert für die
Bremskraft aus dem oder den Werten des Bremssignals des oder der Master-Fadenliefergeräte
mit Hilfe der spezifischen Daten des oder der Master-Fadenliefergeräte ermittelt und
dem oder den Slave-Fadenliefergeräten vorgegeben. Gegebenenfalls wird die Vorgabe
wiederholt.
[0023] In einer Alternative wird die Vorgabe kontinuierlich wiederholt. Die Wiederholung
erfolgt in einem Beispiel mit einer Frequenz im Bereich von 10 Hz, d. h. jeweils circa
nach 100 ms.
[0024] In einer Ausführungsform wird der Vorgabewert für die Bremskraft durch die Vorgabesteuereinheit
aus einem gefilterten Wert der Werte des Bremssignals des oder der Master-Fadenliefergeräte
oder aus gefilterten Werten der Bremssignale der Master-Fadenliefergeräte ermittelt.
[0025] In einem Beispiel ist ein gefilterter Wert ein Mittelwert der Werte der Bremssignale
des jeweiligen Master-Fadenliefergeräts. In einer Alternative ist der gefilterte Wert
ein gleitender Mittelwert der Werte des Bremssignals.
[0026] Bei mehreren Master-Fadenliefergeräten ermittelt die Vorgabesteuereinheit zum Beispiel
aus den gefilterten Werten wiederum einen Mittelwert.
[0027] In einer Ausführungsform werden zur Ermittlung eines Mittelwertes infinite impulse
response Filter (IIR-Filter) oder alternativ finite impulse response Filter (FIR-Filter)
verwendet.
[0028] In einer Ausführungsform wird der Vorgabewert für die Bremskraft durch die Vorgabesteuereinheit
aus einem Mittelwert aus Werten der Bremssignale von mindestens zwei Master-Fadenliefergeräten
ermittelt.
[0029] Die Merkmale und Vorteile der Vorrichtungsansprüche entsprechen denen der Verfahrensansprüche.
[0030] Eine Textilmaschine ist mit einem System zur Steuerung der Lieferung von Fäden mit
mehreren Fadenliefergeräten mit einer vorbestimmten Fadenspannung zu Arbeitsstellen
der Textilmaschine versehen. Das System umfasst mindestens zwei Fadenliefergeräte,
zum Beispiel mindestens ein Fadenliefergerät mit Spannungseinheit und mindestens ein
Fadenliefergerät ohne Fadenspannungseinheit.
[0031] Bei dem Fadenliefergerät mit Spannungseinheit ist die Spannungseinheit zur Regelung
der Fadenspannung des Fadens des Fadenliefergerätes auf einen Referenzwert ausgebildet.
Mindestens ein Fadenliefergerät mit Spannungseinheit ist als Master-Fadenliefergerät
und mindestens ein weiteres Fadenliefergerät ist als Slave-Fadenliefergerät betreibbar,
wobei jeweils die Fadenspannung des Fadens des oder der Slave-Fadenliefergeräte mit
Hilfe der Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes oder der Spannungseinheiten
der Master-Fadenliefergeräte durch eine Vorgabesteuereinheit gesteuert wird.
[0032] Die Fadenliefergeräte weisen jeweils einen Speicherkörper und eine Bremsvorrichtung
im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper auf, wobei die Fäden der Fadenliefergeräte
jeweils durch die Arbeitsstellen der Textilmaschine von dem Speicherkörper abgezogen
werden. Die Bremsvorrichtung weist eine Einstellvorrichtung zur Einstellung der Fadenspannung
auf, wobei die Einstellvorrichtung durch ein Bremssignal angesteuert wird.
[0033] Den Fadenliefergeräten des Systems sind jeweils spezifische Daten zugeordnet, wobei
die spezifischen Daten eine Zuordnung von Werten einer die Fadenspannung bestimmenden
Bremskraft zu Werten des Bremssignals umfassen.
[0034] Die Vorgabesteuereinheit ist dazu ausgebildet, die Fadenspannung des jeweiligen Slave-Fadenliefergerätes
zu steuern, indem der Vorgabewert für die Bremskraft für das Slave-Fadenliefergerät
aus dem oder den Werten des Bremssignals des oder der Master-Fadenliefergeräte ermittelt
wird und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten vorzugeben ist.
[0035] In einer Ausführungsform weist die Bremsvorrichtung der Fadenliefergeräte mindestens
einen Bremskörper im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper und eine Einstellvorrichtung
zur Einstellung der Fadenspannung auf, wobei mindestens ein Stellelement der Einstellvorrichtung
auf den oder die Bremskörper einwirkt, und wobei das oder die Stellelemente durch
das Bremssignal angesteuert werden.
[0036] In einer Ausführungsform umfasst die Einstellvorrichtung der Bremsvorrichtung zwei
als Magnetelemente ausgebildete Stellelemente, wobei ein Magnetelement im Magnetfeld
des anderen Magnetelementes beweglich ist und auf den Bremskörper einwirkbar ist.
[0037] Zur Einstellung der Fadenspannung ist ein das Bremssignal bildender Arbeitsstrom
eines der beiden als Arbeitsspule ausgebildeten Magnetelemente, einstellbar.
[0038] In einer Ausführungsform sind die Fadenliefergeräte des Systems in eine oder mehrere
Gruppen unterteilt. In mindestens einer Gruppe ist ein Master-Slave-Betrieb einstellbar,
indem die Fadenliefergeräte als Master- und Slave-Fadenliefergeräte betrieben werden.
Die Vorgabesteuereinheit ist dazu ausgebildet, für jede Gruppe mit Master-Slave-Betrieb
separat den Vorgabewert für die Bremskraft für das oder die Slave-Fadenliefergeräte
der Gruppe zu ermitteln und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe vorzugeben.
[0039] Die Erfindung wird anhand zweier in der Zeichnung schematisch dargestellter Beispiele
weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Fadenliefergerätes ohne Fadenspannungseinheit
anhand einer Seitenansicht;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Fadenliefergerätes mit einer Fadenspannungseinheit
anhand einer Seitenansicht;
Fig. 3 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Textilmaschine mit einem System mit
mehreren Fadenliefergeräten eines ersten Beispiels;
Fig. 4 ein Ausschnitt des Blockschaltbilds der Fig. 3 mit Pfeilen zur Darstellung
der Kommunikation einer Vorgabe;
Fig. 5 ein vereinfachtes Ablaufdiagramm einer Initialisierung;
Fig. 6 ein vereinfachtes Ablaufdiagramm einer Vorgabe eines Vorgabewertes;
Fig. 7 ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Systems mit mehreren Fadenliefergeräten
eines zweiten Beispiels, wobei die Fadenliefergeräte in Gruppen unterteilt sind; und
Fig. 8 ein Blockschaltbild der ersten beiden Gruppen der Fig. 7 mit Pfeilen zur Darstellung
der Kommunikation einer Vorgabe.
[0040] Eine Textilmaschine T mit einem System zur Steuerung der Lieferung von Fäden mit
einer vorbestimmten Fadenspannung zu Arbeitsstellen einer Textilmaschine umfasst mehrere
Fadenliefergeräte VC, ATC. Das System umfasst Fadenliefergeräte VC ohne Spannungseinheit
und Fadenliefergeräte ATC jeweils mit einer Spannungseinheit zur Regelung der Fadenspannung
des Fadens 40 des Fadenliefergerätes ATC. Mindestens ein Fadenliefergerät ATC ist
als Master-Fadenliefergerät und mindestens ein weiteres Fadenliefergerät VC ist als
Slave-Fadenliefergerät betreibbar.
Erstes Beispiel:
[0041] In einem ersten Beispiel weist das System eine Gruppe von 16 Fadenliefergeräten auf.
Ein Fadenliefergerät ATC mit einer Spannungseinheit ist als Master-Fadenliefergerät
betreibbar und 15 Fadenliefergeräte VC ohne Spannungseinheit sind als Slave-Fadenliefergeäte
betreibbar. Figur 1 zeigt eine schematische Darstellungen eines Fadenliefergerätes
VC ohne Spannungseinheit und Figur 2 eine entsprechende Darstellung eines Fadenliefergerätes
ATC mit einer Spannungseinheit. Ein vereinfachtes Blockschaltbild der Textilmaschine
T mit dem System mit den 16 Fadenliefergeräten ATC, VC ist in Figur 3 dargestellt.
[0042] Figur 1 zeigt eines der Fadenliefergeräte VC, das als ein Speicher-Fadenliefergerät ausgebildet
ist. Das Fadenliefergerät VC weist einen Halter 2, eine Aufwickeleinheit, einen Speicherkörper
3, von dem der Faden 40 durch eine Arbeitsstelle A1, A2, A3, ... A16 (vgl. Figur 3)
der Textilmaschine T abgezogen wird, und eine Bremsvorrichtung zur Einstellung einer
Fadenspannung auf. Die Bremsvorrichtung umfasst eine Einstellvorrichtung, wobei die
Einstellvorrichtung zur Einstellung der Fadenspannung durch ein Bremssignal angesteuert
wird. Die Textilmaschine T ist zum Beispiel eine Rundstrickmaschine.
[0043] Der Halter 2 ist mit einer Befestigungsvorrichtung 4 zur Befestigung des Fadenliefergerätes
VC an der Textilmaschine T, zum Beispiel an einem Maschinenring der Rundstrickmaschine,
versehen.
[0044] Der Speicherkörper 3 ist als eine Speichertrommel mit einer Achse 5 ausgebildet.
Am Aufwickelende, in der Figur 1 am oberen Ende, des Speicherkörpers 3, ist die Aufwickeleinheit
zum Aufwickeln von Garnwindungen, d. h. Windungen des Fadens, auf den Speicherkörper
3 angeordnet. Die Aufwickeleinheit ist mit einem in einem Antriebsgehäuse 6 angeordneten
Antrieb und einem von dem Antrieb antreibbaren Aufwickelelement 7 versehen.
[0045] Der Halter 2 erstreckt sich parallel zur Achse 5 entlang des Speicherkörpers 3. Das
Antriebsgehäuse 6 ist am Aufwickelende, in Figur 1 am oberen Ende, des Speicherkörpers
3 am Halter 2 befestigt.
[0046] Die Bremsvorrichtung zur Einstellung einer Fadenspannung des Fadens 40 weist einen
Bremskörper 8 und die Einstellvorrichtung für den Bremskörper 8 auf. Der Bremskörper
8 ist im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper 3 angeordnet, wobei er am gestrichelt
eingezeichneten Abzugsende des Speicherkörpers 3 angeordnet ist. Ein Gehäuse 9 der
Bremsvorrichtung ist an einem dem Antriebsgehäuse 6 entgegengesetzten Ende des Speicherkörpers
an dem Halter 2 befestigt.
[0047] Der Bremskörper 8 ist konisch, und zwar als ein nachgiebiger Bremskörperkonus in
der Form eines regelmäßigen Kegelstumpfmantels, ausgebildet. Er ist zum Beispiel aus
einem Kunststoff und/oder Metall hergestellt. Entsprechende oder ähnliche Bremskörper
sind zum Beispiel in der
WO 2006/045410 A1 beschrieben.
[0048] Die Achse des Bremskörpers 8 stimmt im Wesentlichen, d. h. bis auf geringe Abweichungen
z. B. durch Abhebung durch den Faden 40 oder bei Verformung des elastischen Bremskörpers
8, mit der Achse 5 des Speicherkörpers 3 überein. Das Abzugsende des Speicherkörpers
3 ist abgerundet und bildet im Bereich der Abrundung eine ringförmige Klemmfläche
10. Der Bremskörper 8 ragt mit seinem größeren Durchmesser über die Klemmfläche 10.
Er ist durch die Einstellvorrichtung gegen die Klemmfläche 10 am Abzugsende des Speicherkörpers
3 anpressbar.
[0049] Beim Abzug des Fadens 40 durch die Textilmaschine T läuft der Faden 40 vom Speicherkörper
3 durch den Spalt zwischen dem Abzugsende des Speicherkörpers 3 und dem Bremskörper
8 über die Klemmfläche 10.
[0050] Die Einstellvorrichtung weist Stellelemente und zwar Magnetelemente auf, wobei ein
Magnetelement im Magnetfeld eines anderen Magnetelementes beweglich ist und auf den
Bremskörper 8 einwirkt. Eines der Magnetelemente ist als Arbeitsspule ausgebildet.
In diesem Beispiel umfasst die Einstellvorrichtung ein Permanentelement, im folgenden
PM-Element, und die im Magnetfeld des PM-Elements, bewegliche Arbeitsspule. Das PM-Element
und die Arbeitsspule befinden sich in dem Gehäuse 9 und sind in Figur 1 nicht sichtbar.
Die Arbeitsspule wirkt auf den Bremskörper 8 ein. Die Arbeitsspule arbeitet nach dem
Prinzip einer Tauchspule, die Englisch als "voice coil" bezeichnet wird.
[0051] Die Magnetelemente der Einstellvorrichtung sind durch ein Bremssignal ansteuerbar,
nämlich durch einen Arbeitsstrom für die Arbeitsspule. Bei Kontakt mit dem Bremskörper
8 führt eine Beaufschlagung der Arbeitsspule mit einem bestimmten Arbeitsstrom zu
einer, ggf. geringen, axialen Bewegung der Arbeitsspule und damit zu einer Änderung
der Anpresskraft des Bremskörpers 8 gegen die Klemmfläche 10. Durch Änderung der Anpresskraft
wird eine gewünschte Fadenspannung eingestellt.
[0052] Zur vollständigen Entlastung des Bremskörpers 8 wird der Arbeitsstrom so geändert,
dass die Arbeitsspule in eine Position zurückbewegt wird, in der sie den Bremskörper
8 nicht mehr mit einer Anpresskraft beaufschlagt.
[0053] Der Halter 2 bildet ausgehend vom Gehäuse 9 eine Elektronikkammer E, in der Elektronikelemente
der Einstellvorrichtung, wie eine Stromliefereinheit, zur Ansteuerung der Arbeitsspule
angeordnet sind. In Figur 1 ist der Bereich der Elektronikkammer E oberhalb des Gehäuses
9 zu sehen.
[0055] Figur 2 zeigt das Fadenliefergerät ATC mit einer Spannungseinheit, das einem Fadenliefergerät
VC ohne Spannungseinheit, bis auf die im folgenden beschriebenen Merkmale, entspricht.
[0056] Das Fadenliefergerät ATC umfasst zusätzlich eine Spannungseinheit zur Regelung der
Fadenspannung mit einer Spannungsmesseinheit, die einen Fadenspannungsfühler 50, eine
Messvorrichtung 51 und eine Verbindung 52 aufweist. Figur 2 zeigt schematisch dargestellt
den Fadenspannungsfühler 50 mit der durch Pfeile angedeuteten Messvorrichtung 51,
der im Fadenverlauf hinter dem Gehäuse 9, d. h. in Figur 2 auf der unteren Seite,
angeordnet ist. Die Messvorrichtung 51 des Fadenspannungsfühlers 50 ist über die Verbindung
52 mit dem Fadenliefergerät 1 verbunden. Der Fadenspannungsfühler 50 ist an dem Gehäuse
9 befestigt.
[0057] Den in Figur 1 und 2 dargestellten Fadenliefergeräten VC, ATC sind jeweils spezifische
Daten spD zugeordnet. Die spezifischen Daten spD umfassen eine Zuordnung von Werten
einer die Fadenspannung bestimmenden Bremskraft zu Werten des Bremssignals, d. h.
zu Werten I des Arbeitsstroms.
[0058] Die Fadenliefergeräte VC, ATC weisen jeweils eine Prozessoreinheit mit einer Dateneinheit
zur Ausgabe der für das jeweilige Fadenliefergerät VC, ATC spezifischen Daten spD
auf. Die Dateneinheit ist zur Bereitstellung der spezifischen Daten spD ausgebildet.
Die spezifischen Daten spD umfassen eine Zuordnung von Werten des Bremssignals, nämlich
Werten I des Arbeitsstromes zu gemessenen Werten F der die Fadenspannung bestimmenden
Bremskraft. D. h. die Dateneinheit enthält für das jeweilige Fadenliefergerät VC,
ATC Werte I des Arbeitsstromes, die bestimmten Werten F der Bremskraft zugeordnet
sind.
[0059] Zur Ermittlung der spezifischen Daten spD werden den Werten I des Arbeitsstromes
gemessenen Werte F der Bremskraft zugeordnet.
[0060] Beispielsweise werden zur Ermittlung der spezifischen Daten spD anhand von Bremskraft-Strom-Kurven
der Wert F der bewirkten Bremskraft in Abhängigkeit von dem Wert I des Arbeitsstroms
in der Arbeitsspule gemessen.
[0061] In einem Beispiel wird zur Ermittlung der spezifischen Daten spD eines Fadenliefergerätes
VC, ATC durch die bei z. B. steigenden Werten I des Arbeitsstroms gemessenen Werte
F der Bremskraft eine Gerade gelegt. Die spezifischen Daten spD, in diesem Beispiel
die Parameter P1, P2 der Geraden, die die Werte F der Bremskraft den Werten I des
Arbeitsstromes zuordnet:
[0063] Figur 3 zeigt das vereinfachte Blockschaltbild des Systems des ersten Beispiels mit dem als
Master-Fadenliefergerät betreibbaren Fadenliefergerät ATC mit Spannungseinheit, den
15 als Slave-Fadenliefergeräte betreibbaren Fadenliefergeräten VC ohne Spannungseinheit,
von denen nur vier zu sehen sind, und der separaten Systemsteuereinheit NMT, in der
eine Vorgabesteuereinheit angeordnet ist.
[0064] In Figur 3 ist der jeweilige Faden 40 des Fadenliefergerätes ATC, VC zu einer Arbeitsstelle
1, 2, 3, ...16 der Textilmaschine T angedeutet.
[0065] Die Systemsteuereinheit NMT ist über eine Kommunikationsverbindung K1 mit den Fadenliefergeräten
ATC, VC sowie optional über eine weitere Kommunikationsverbindung K2 mit einer Maschinensteuerung
M der Textilmaschine T verbunden. Die Kommunikationsverbindung K1 ist als eine serielle
Kommunikationsverbindung ausgebildet. Die Kommunikationsverbindung umfasst z. B. einen
CAN Bus.
[0066] Figur 4 zeigt anhand eines Blockschaltbildes das Prinzip einer Vorgabe eines Vorgabewertes.
Die in der Systemsteuereinheit NMT angeordnete Vorgabesteuereinheit sendet über die
Kommunikationsverbindung K1 eine Frage nach dem Wert I des Arbeitsstroms des als Master-Fadenliefergerät
betreibbaren Fadenliefergerätes ATC mit Spannungseinheit: "I?". Durch die Spannungseinheit
des Master-Fadenliefergerätes wird der Wert I des Arbeitsstromes zurück gesendet.
Dies ist durch die beiden äußeren Pfeile symbolisiert.
[0067] Durch die Vorgabesteuereinheit wird aus dem Wert I des Arbeitsstroms des Master-Fadenliefergerätes
oder aus mehreren Werten I ein Vorgabewert für die Bremskraft, d. h. für die entsprechende
Fadenspannung, der als Slave-Fadenliefergeräte betreibbaren Fadenliefergeräte VC ohne
Spannungseinheit ermittelt.
[0068] In diesem Beispiel wird aus dem Wert I des Arbeitsstromes und den spezifischen Daten
spD des Master-Fadenliefergerätes, nämlich den Parametern P1 und P2, gemäß der oben
angegebenen Formel (1) eine Bremskraft mit dem Wert F ermittelt. Dieser als Vorgabewert
bezeichnete Wert F wird durch die Vorgabesteuereinheit über die Kommunikationsleitung
K1 an die Slave-Fadenliefergeräte gesendet. Dies ist durch die inneren Pfeile symbolisiert.
[0069] Für jedes als Slave-Fadenliefergeräte betreibbare Fadenliefergerät VC ohne Spannungseinheit
wird durch seine Prozessoreinheit aus dem Wert F für die Fadenspannung und den spezifischen
Daten spD
i, nämlich den Parameter P1
i und P2
i, des Fadenliefergerätes VC der Wert I
i des Arbeitsstromes ermittelt:
[0070] Im Betrieb wird die Lieferung von Fäden des Systems mit 16 Fadenliefergeräten VC, ATC mit einer
vorbestimmten Fadenspannung zu Arbeitsstellen der Textilmaschine T gesteuert. Dabei
wird die Fadenspannung des Fadens 40 des Fadenliefergerätes ATC durch die Spannungseinheit
des Fadenliefergerätes ATC auf einen Referenzwert Mref geregelt.
[0071] Die 16 Fadenliefergeräte VC, ATC bilden eine Gruppe, wobei das Fadenliefergerät ATC
mit Spannungseinheit als Master-Fadenliefergerät betrieben wird. Die weiteren Fadenliefergeräte
VC ohne Spannungseinheit werden als Slave-Fadenliefergeräte betrieben.
[0072] Durch eine Vorgabesteuereinheit wird jeweils die Fadenspannung des Fadens der Slave-Fadenliefergeräte
mit Hilfe der Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes gesteuert.
[0073] Die Fadenliefergeräte VC, ATC weisen jeweils einen Speicherkörper 3 und eine Bremsvorrichtung
im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper 3 auf.
[0074] Die Fäden der Fadenliefergeräte VC, ATC werden jeweils durch die Arbeitsstelle A1,
A2, A3, ... A16 der Textilmaschine T von dem Speicherkörper 3 abgezogen. Die Fadenspannung
des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte VC, ATC wird durch eine Einstellvorrichtung
der Bremsvorrichtung eingestellt. Die Einstellvorrichtung wird durch ein Bremssignal
angesteuert.
[0075] Zur Regelung der Fadenspannung des Fadens des Master-Fadenliefergerätes wird das
Bremssignal durch die Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes eingestellt.
[0076] Den Fadenliefergeräten VC, ATC des Systems sind jeweils spezifische Daten spD zugeordnet.
Die spezifischen Daten spD umfassen eine Zuordnung von Werten der die Fadenspannung
bestimmenden Bremskraft zu Werten des Bremssignals.
[0077] Die Fadenspannung des Fadens des jeweiligen Slave-Fadenliefergerätes wird gesteuert,
indem durch die Vorgabesteuereinheit ein Vorgabewert für die Bremskraft für das Slave-Fadenliefergerät
aus mindestens einem Wert des Bremssignals des Master-Fadenliefergerätes ermittelt
wird. Der Vorgabewert wird dem Slave-Fadenliefergerät vorgegeben.
[0078] Die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte VC, ATC wird durch
den Bremskörper 8 der Bremsvorrichtung eingestellt. Mindestens ein Stellelement der
Einstellvorrichtung wirkt auf den Bremskörper 8 ein. Die Stellelemente werden durch
das Bremssignal angesteuert.
[0079] Dazu wird die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte VC, ATC durch
die als Magnetelemente ausgebildeten Stellelemente der Einstellvorrichtung eingestellt.
Eines der Magnetelemente, das im Magnetfeld des anderen Magnetelementes beweglich
ist, wirkt auf den Bremskörper 8 ein. Dabei wird ein das Bremssignal bildender Arbeitsstrom
eines der beiden Magnetelemente, als Arbeitsspule ausgebildeten Magnetelementes, eingestellt.
[0080] Im Master-Slave-Betrieb wird zunächst eine Initialisierung und anschließend eine
Vorgabe eines Vorgabewertes durchgeführt.
Figur 5 zeigt ein vereinfachtes Ablaufdiagramm einer Initialisierung und
Figur 6 ein vereinfachtes Ablaufdiagramm einer Vorgabe.
[0081] Bei einer in
Figur 5 dargestellten Initialisierung der Gruppe von Fadenliefergeräten VC, ATC im Master-Slave-Betrieb
werden durch die Vorgabesteuereinheit die spezifischen Daten spD des Master-Fadenliefergerätes
abgefragt und die Slave-Fadenliefergeräte in einen Vorgabezustand versetzt.
[0082] Dabei werden in einem ersten Schritt durch die Vorgabesteuereinheit das Fadenliefergerät
ATC mit Spannungseinheit als Master-Fadenliefergerät definiert und die 15 Fadenliefergeräte
VC ohne Spannungseinheit als Slave-Fadenliefergeräte definiert.
[0083] In einem zweiten Schritt werden durch die Vorgabesteuereinheit die spezifischen Daten
spD des Master-Fadenliefergerätes abgefragt und abgelegt. Die spezifischen Daten spD
sind in diesem Beispiel die Parameter P1 und P2 der Geraden, die die Werte F der Bremskraft
den Werten I des Arbeitsstromes zuordnet.
[0084] In einem dritten Schritt werden durch die Vorgabesteuereinheit die Slave-Fadenliefergeräte
dem Master-Liefergerät zugeordnet.
[0085] In einem vierten Schritt werden die Slave-Fadenliefergeräte durch die Vorgabesteuereinheit
in einen Vorgabezustand versetzt, in dem sie bereit sind, einem gesendeten Wert F
der Bremskraft ihren spezifischen Wert I
i der Fadenspannung zuzuordnen und diesen Wert einzustellen.
[0086] Bei einer in
Figur 6 dargestellten Vorgabe in der Gruppe von Fadenliefergeräten VC, ATC im Master-Slave-Betrieb
wird durch die Vorgabesteuereinheit der Vorgabewert für die Bremskraft aus dem Wert
des Bremssignals des Master-Fadenliefergerätes, d. h. aus dem Arbeitsstrom des Master-Fadenliefergerätes,
mit Hilfe der spezifischen Daten spD des Master-Fadenliefergerätes ermittelt und den
Slave-Fadenliefergeräten vorgegeben.
[0087] Wie bereits in Zusammenhang mit Figur 4 erläutert, wird in einem ersten Schritt durch
die in der Systemsteuereinheit NMT angeordnete Vorgabesteuereinheit nach dem Wert
I des Arbeitsstroms des Master-Fadenliefergerät gefragt.
[0088] In einem zweiten Schritt wird eine Zeit t gewartet, in der durch die Spannungseinheit
des Master-Fadenliefergerätes der Wert I des Arbeitsstromes zurückgesendet wird.
[0089] In einem dritten Schritt wird durch die Vorgabesteuereinheit geprüft, ob der Wert
I gesendet wurde. Ist dies nicht der Fall wird die Vorgabe ohne Steuern der Slave-Fadenliefergeräte
beendet.
[0090] In einem vierten Schritt wird durch die Vorgabesteuereinheit aus dem Wert I des Arbeitsstromes
oder aus mehreren Werten ein Vorgabewert für die Bremskraft der als Slave-Fadenliefergeräte
betreibbaren Fadenliefergeräte VC ohne Spannungseinheit ermittelt.
[0091] In diesem Beispiel wird aus dem Wert des Bremssignals, d. h. aus dem Arbeitsstrom
I, durch die Vorgabesteuereinheit ein gefilterter Wert des Bremssignals gebildet.
Beispielsweise wird aus den Werten I des Arbeitsstroms, ein zeitlicher Mittelwert
I
m gebildet, aus dem der Vorgabewert, d. h. der Wert F für die Bremskraft, ermittelt
wird.
[0092] In einem fünften Schritt wird der Vorgabewert, d. h. der Wert F, durch die Vorgabesteuereinheit
den Slave-Fadenliefergeräten vorgegeben.
[0093] Die Vorgabe des Vorgabewertes für der Werte des Bremskraft der Slave-Fadenliefergeräte
wird wiederholt. Die Wiederholung erfolgt automatisch, z. B. nach 100 ms, d. h. mit
einer Frequenz von 10 Hz.
[0094] Der zeitliche Mittelwert wird z. B. als gleitender Mittelwert I
m gebildet. Bei der Verwendung eines früheren Wertes I (t-1) und des aktuellen Wertes
I (t) des Arbeitsstroms zur Zeit t ergibt sich folgender Mittelwert I
m:
[0095] Diese Mittelwertbildung wird auch als FIR-Filter bezeichnet.
[0096] Alternativ wird der Mittelwert I
m wie folgt berechnet:
[0097] Diese Mittelwertbildung wird auch als IIR-Filter bezeichnet.
[0098] Alternativ werden 3 oder mehr frühere Werte mit in die Berechnung eines gleitenden
Mittelwertes einbezogen.
[0099] In einem Beispiel wird zur Bestimmung des Wertes I der ermittelte Wert I
m mit einem Korrekturwert I
k versehen:
[0100] Der Korrekturwert I
k ist größer als Null. In einer Alternative ist der Korrekturwert kleiner als Null.
[0101] In einer Alternative wird der ermittelte Wert I
m mit einem Korrekturwert I
c multipliziert. In einer Alternative ist der Korrekturwert I
c größer als 1. In einer anderen Alternative ist der Korrekturwert I
c kleiner als 1.
[0102] Die Korrekturwerte gleichen unterschiedliche Bauweisen der Fadenliefergeräte VC,
ATC aus.
Zweites Beispiel:
[0103] Das zweite Beispiel entspricht dem ersten Beispiel bis auf die im Folgenden beschriebenen
Merkmale.
[0104] Figur 7 zeigt das vereinfachte Blockschaltbild des Systems mit den Fadenliefergeräten VC,
ATC des zweiten Beispiels, die in mehrere Gruppen G1, G2, G3, G4, ... G16 eingeteilt
sind. Das System weist z. B. 256 Fadenliefergeräte VC, ATC auf, wobei die Fadenliefergeräte
VC, ATC in 16 Gruppen G1, G2, G3, G4, ... G16 mit jeweils 16 Fadenliefergeräten VC,
ATC eingeteilt sind.
[0105] In einer Alternative weist das System z. B.126 Fadenliefergeräte VC, ATC auf.
[0106] Die erste Gruppe G1 umfasst ein als Master-Fadenliefergerät betreibbares Fadenliefergerät
ATC mit Spannungseinheit und 15 als Slave-Fadenliefergeräte betreibbare Fadenliefergeräte
VC ohne Spannungseinheit.
[0107] Die zweite und die dritte Gruppe G2 und G3 umfassen jeweils zwei als Master-Fadenliefergeräte
betreibbare Fadenliefergeräte ATC mit Spannungseinheit und 14 als Slave-Fadenliefergeräte
betreibbare Fadenliefergeräte VC ohne Spannungseinheit.
[0108] Die Position und Adresse der Fadenliefergeräte VC, ATC sind für die Systemzuordnung
an der Strickmaschine von Bedeutung.
[0109] Bei der zweiten Gruppe G2 sind neben einem Fadenliefergerät ATC an einer 1. Position
zwei Fadenliefergeräte VC und daneben das zweite Fadenliefergerät ATC angeordnet.
Bei der dritten Gruppe G3 sind die Fadenliefergeräte ATC mit Spannungseinheit nebeneinander
angeordnet.
[0110] Die separate Systemsteuereinheit NMT, in der eine Vorgabesteuereinheit angeordnet
ist, ist über die Kommunikationsverbindung K1 mit den Fadenliefergeräten ATC, VC verbunden.
Die Kommunikationsverbindung K1 ist als eine serielle Verbindung, z. B. mit mindestens
einem CAN open BUS, ausgebildet.
[0111] Figur 8 zeigt anhand eines Blockschaltbildes das Prinzip einer Vorgabe des Vorgabewertes.
[0112] In Gruppe G1 wird die Vorgabe des Vorgabewertes wie im ersten Beispiel durchgeführt.
Durch die Vorgabesteuereinheit wird der Wert I des Arbeitsstromes des Master-Fadenliefergerätes
abgefragt und aus ihm mit Hilfe der spezifischen Daten des Master-Fadenliefergerätes
der Vorgabewert, nämlich der Wert F(I) der Bremskraft in Abhängigkeit vom Arbeitsstrom
I ermittelt. Der Wert F(I) wird den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe G1 vorgegeben.
[0113] Die Werte I1 und I2 sind zum Beispiel gemäß Gleichung (3) oder (3a) berechnete Mittelwerte.
Aus den Werten I1 und I2 werden jeweils Wert F1 und F2 gemäß Gleichung (1) für die
Bremskraft ermittelt. Der Wert F(I1, I2) ist zum Beispiel ein Mittelwert aus F1 und
F2.
[0114] In der Gruppe G2 werden durch die Vorgabesteuereinheit die Werte I1 und I2 des Arbeitsstroms
der beiden Master-Fadenliefergeräte angefragt. Aus den Werten I1 und I2 wird durch
die Vorgabesteuereinheit mit Hilfe der spezifischen Daten der Master-Fadenliefergeräte
der Vorgabewert, nämlich des Wertes F(I1, I2) der Bremskraft in Abhängigkeit von Arbeitsströmen
I1 und I2 ermittelt. Der Wert F(I1, I2) wird den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe
G2 vorgegeben.
[0115] In der Gruppe G3 wird der Vorgabewert wie in der Gruppe G2 ermittelt.
[0116] Im Betrieb werden in den ersten drei Gruppen G1, G2, G3 die Fadenliefergeräte VC, ATC als Master-
und Slave-Fadenliefergeräte betrieben.
[0117] Durch die Vorgabesteuereinheit wird für jede der Gruppen G1, G2, G3 mit Master-Slave-Betrieb
separat der Vorgabewert für die Bremskraft für die Slave-Fadenliefergeräte der jeweiligen
Gruppe G1, G2, G3 ermittelt und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe G1,
G2, G3 vorgegeben.
[0118] Die Fadenspannung der Fäden der Slave-Fadenliefergeräte der ersten Gruppe G1 wird
gesteuert, indem durch die Vorgabesteuereinheit ein Vorgabewert der Bremskraft für
die Slave-Fadenliefergeräte aus den Werten des Bremssignals des Master-Fadenliefergeräts
ermittelt wird und den Slave-Fadenliefergeräten vorgegeben wird.
[0119] Die Fadenspannung der Fäden der Slave-Fadenliefergeräte der zweiten und dritten Gruppe
G2, G3 wird gesteuert, indem durch die Vorgabesteuereinheit für jede der Gruppen G2,
G3 ein Vorgabewert der Bremskraft für die Slave-Fadenliefergeräte der jeweiligen Gruppe
G2, G3 aus den Werten der Bremssignale der zwei Master-Fadenliefergeräte der jeweiligen
Gruppe G1, G2 ermittelt wird und den Slave-Fadenliefergeräten der jeweiligen Gruppe
G2, G3 vorgegeben wird.
[0120] Für jede Gruppe G1, G2, G3 im Master-Slave-Betrieb werden bei der Initialisierung
durch die Vorgabesteuereinheit die spezifischen Daten spD der Master-Fadenliefergeräte
abgefragt und die Slave-Fadenliefergeräte in einen Vorgabezustand versetzt.
[0121] Bei der Vorgabe wird durch die Vorgabesteuereinheit der Vorgabewert für die Bremskraft
der jeweiligen Gruppe G1, G2, G3 aus dem Wert des Bremssignals des Master-Fadenliefergerätes
in der Gruppe G1 und aus den Werten der Bremssignale der zwei Master-Fadenliefergeräte
in den Gruppen G2 und G3 mit Hilfe der spezifischen Daten spD des oder der Master-Fadenliefergeräte
ermittelt und den Slave-Fadenliefergeräten der jeweiligen Gruppen G1, G2, G3 vorgegeben;
und die Vorgabe wiederholt.
[0122] In der ersten Gruppe G1 wird der Vorgabewert für die Bremskraft durch die Vorgabesteuereinheit
aus dem Wert des Bremssignals des Master-Fadenliefergerätes ermittelt.
[0123] In den Gruppen G2 und G3 wird jeweils der Vorgabewert für die Bremskraft durch die
Vorgabesteuereinheit zum Beispiel aus einem Mittelwert der Werte der Bremssignale
der zwei Master-Fadenliefergeräte ermittelt. Sobald für alle Gruppen G1, G2, G3 im
Master-Slave-Betrieb, ggf. nacheinander, die Werte der Bremssignale von den Master-Fadenliefergeräten
empfangen wurden und daraus die Vorgabewerte für die Slave-Fadenliefergeräte der jeweiligen
Gruppen G1, G2, G3 ermittelt wurden, werden diese an die Slave-Fadenliefergeräte gesendet.
Dieser Vorgang wird kontinuierlich wiederholt.
Bezugszeichenliste
[0124]
- 1
- Fadenliefergerät
- 2
- Halter
- 3
- Speicherkörper
- 4
- Befestigungsvorrichtung
- 5
- Achse
- 6
- Antriebsgehäuse
- 7
- Aufwickelelement
- 8
- Bremskörper der Bremsvorrichtung
- 9
- Gehäuse
- 10
- Klemmfläche
- E
- Elektronikkammer
- 40
- Faden
- 50
- Fadenspannungsfühler
- 51
- Messvorrichtung
- 52
- Verbindung
- K1
- Kommunikationsverbindung
- K2
- Kommunikationsverbindung
- M
- Maschinensteuerung
- NMT
- zentrale Steuervorrichtung
- T
- Textilmaschine
1. Verfahren zur Steuerung der Lieferung von Fäden eines Systems mit mehreren Fadenliefergeräten
(VC, ATC) mit einer vorbestimmten Fadenspannung zu Arbeitsstellen (A1, A2, A3, ...
A16) einer Textilmaschine (T),
wobei die Fadenspannung mindestens eines Fadens eines Fadenliefergerätes (ATC) durch
eine Spannungseinheit des Fadenliefergerätes (ATC) auf einen Referenzwert (Mref) geregelt
wird,
wobei mindestens ein Fadenliefergerät (ATC) mit einer Spannungseinheit als Master-Fadenliefergerät
und mindestens ein weiteres Fadenliefergerät (VC) als Slave-Fadenliefergerät betrieben
wird,
wobei jeweils die Fadenspannung des Fadens des oder der Slave-Fadenliefergeräte über
die Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes oder der Spannungseinheiten der
Master-Fadenliefergeräte durch eine Vorgabesteuereinheit gesteuert wird,
wobei die Fäden der Fadenliefergeräte (VC, ATC), die jeweils einen Speicherkörper
(3) und eine Bremsvorrichtung im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper (3) aufweisen,
jeweils durch die Arbeitsstelle der Textilmaschine (T) von dem Speicherkörper (3)
abgezogen werden, wobei die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte
(VC, ATC) durch eine Einstellvorrichtung der Bremsvorrichtung eingestellt wird und
die Einstellvorrichtung durch ein Bremssignal angesteuert wird,
wobei zur Regelung der Fadenspannung des Fadens des oder der Master-Fadenliefergeräte
das Bremssignal jeweils durch die Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes eingestellt
wird,
wobei den Fadenliefergeräten (VC, ATC) des Systems jeweils spezifische Daten (spD)
zugeordnet sind, wobei die spezifischen Daten (spD) eine Zuordnung von Werten einer
die Fadenspannung bestimmenden Bremskraft zu Werten des Bremssignals umfassen, und
die Fadenspannung des oder der Fäden (40) des oder der Slave-Fadenliefergeräte gesteuert
wird, indem durch die Vorgabesteuereinheit ein Vorgabewert für die Bremskraft für
das oder die Slave-Fadenliefergeräte aus dem oder den Werten des Bremssignals des
oder der Master-Fadenliefergeräte ermittelt wird und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten
vorgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte (VC, ATC) durch mindestens
einen Bremskörper (8) der Bremsvorrichtung eingestellt wird, wobei mindestens ein
Stellelement der Einstellvorrichtung auf den oder die Bremskörper (8) einwirkt, und
wobei das oder die Stellelemente durch das Bremssignal angesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenspannung des jeweiligen Fadens der Fadenliefergeräte (VC, ATC) durch als
Magnetelemente ausgebildete Stellelemente der Einstellvorrichtung eingestellt wird,
wobei ein Magnetelement im Magnetfeld eines anderen Magnetelementes beweglich ist
und auf den Bremskörper (8) einwirkt, wobei ein das Bremssignal bildender Arbeitsstrom
eines der beiden Magnetelemente, als Arbeitsspule ausgebildeten Magnetelementes, eingestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenliefergeräte (VC, ATC) des Systems in eine oder mehrere Gruppen (G, G1,
G2, G3, ... G16) unterteilt werden, wobei in mindestens einer Gruppe (G, G1, G2, G3)
ein Master-Slave-Betrieb eingestellt wird, indem die Fadenliefergeräte (ATC, VC) als
Master- und Slave-Fadenliefergeräte betrieben werden, wobei durch die Vorgabesteuereinheit,
für jede Gruppe mit Master-Slave-Betrieb separat, der Vorgabewert für die Bremskraft
für das oder die Slave-Fadenliefergeräte der Gruppe (G, G1, G2, G3) ermittelt und
dem oder den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe (G, G1, G2, G3) vorgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass für jede Gruppe (G, G1, G2, G3) im Master-Slave-Betrieb bei einer Initialisierung
durch die Vorgabesteuereinheit die spezifischen Daten (spD) zumindest der Fadenliefergeräte
(ATC) mit Spannungseinheit abgefragt werden und die Slave-Fadenliefergeräte in einen
Vorgabezustand versetzt werden;
bei einer Vorgabe durch die Vorgabesteuereinheit der Vorgabewert für die Bremskraft
aus dem oder den Werten des Bremssignals des oder der Master-Fadenliefergeräte mit
Hilfe der spezifischen Daten (spD) des oder der Master-Fadenliefergeräte ermittelt
und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten vorgegeben wird; und ggf. die Vorgabe wiederholt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert für die Bremskraft durch die Vorgabesteuereinheit aus einem gefilterten
Wert der Werte des Bremssignals des Master-Fadenliefergerätes oder aus gefilterten
Werten der Werte der Bremssignale der Master-Fadenliefergeräte ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorgabewert für die Bremskraft durch die Vorgabesteuereinheit aus einem Mittelwert
aus Werten der Bremssignale von mindestens zwei Master-Fadenliefergeräten ermittelt
wird.
8. Textilmaschine mit einem System zur Steuerung der Lieferung von Fäden mit mehreren
Fadenliefergeräten (VC, ATC) mit einer vorbestimmten Fadenspannung zu Arbeitsstellen
der Textilmaschine (T) mit mindestens zwei Fadenliefergeräten (VC, ATC), wobei mindestens
ein Fadenliefergerät (ATC) eine Spannungseinheit zur Regelung der Fadenspannung des
Fadens des Fadenliefergerätes (ATC) auf einen Referenzwert (Mref) aufweist,
wobei mindestens ein Fadenliefergerät (ATC) mit Spannungseinheit als Master-Fadenliefergerät
und mindestens ein weiteres Fadenliefergerät (VC) als Slave-Fadenliefergerät betreibbar
ist, und wobei jeweils die Fadenspannung des Fadens des oder der Slave-Fadenliefergeräte
(VC) über die Spannungseinheit des Master-Fadenliefergerätes oder der Spannungseinheiten
der Master-Fadenliefergeräte durch eine Vorgabesteuereinheit gesteuert wird,
wobei die Fadenliefergeräte (VC, ATC) jeweils einen Speicherkörper (3) und eine Bremsvorrichtung
im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper (3) aufweisen, wobei die Fäden der Fadenliefergeräte
(VC, ATC) jeweils durch die Arbeitsstellen der Textilmaschine (T) von dem Speicherkörper
(3) abgezogen werden, wobei die Bremsvorrichtung eine Einstellvorrichtung zur Einstellung
der Fadenspannung aufweist, wobei die Einstellvorrichtung durch ein Bremssignal angesteuert
wird,
wobei den Fadenliefergeräten (VC, ATC) jeweils spezifische Daten spD zugeordnet sind,
wobei die spezifischen Daten spD eine Zuordnung von Werten einer die Fadenspannung
bestimmenden Bremskraft zu Werten des Bremssignals umfassen, und
die Vorgabesteuereinheit dazu ausgebildet ist, die Fadenspannung des jeweiligen Slave-Fadenliefergerätes
zu steuern, indem der Vorgabewert für die Bremskraft für das Slave-Fadenliefergerät
aus dem oder den Werten des Bremssignals des oder der Master-Fadenliefergeräte ermittelt
wird und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten vorgegeben wird.
9. Textilmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung der Fadenliefergeräte (VC, ATC) mindestens einen Bremskörper
(8) im Fadenverlauf nach dem Speicherkörper (3) und eine Einstellvorrichtung zur Einstellung
der Fadenspannung aufweist, wobei mindestens ein Stellelement der Einstellvorrichtung
auf den oder die Bremskörper (8) einwirkt, wobei das oder die Stellelemente durch
das Bremssignal angesteuert wird.
10. Textilmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung der Bremsvorrichtung zwei als Magnetelemente ausgebildete
Stellelemente umfasst, wobei ein Magnetelement im Magnetfeld des anderen Magnetelementes
beweglich ist und auf den Bremskörper (8) einwirkbar ist, und wobei zur Einstellung
der Fadenspannung ein das Bremssignal bildender Arbeitsstrom eines der beiden Magnetelemente,
als Arbeitsspule ausgebildeten Magnetelemente, einstellbar ist.
11. Textilmaschine nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenliefergeräte (VC, ATC) des Systems in eine oder mehrere Gruppe (G, G1, G2,
G3, ... G16) unterteilt sind, wobei in mindestens einer Gruppe (G, G1, G2, G3) ein
Master-Slave-Betrieb einstellbar ist, indem die Fadenliefergeräte (VC, ATC) als Master-
und Slave-Fadenliefergeräte betrieben werden, wobei die Vorgabesteuereinheit dazu
ausgebildet ist, für jede Gruppe (G, G1, G2, G3) mit Master-Slave-Betrieb separat
den Vorgabewert für die Bremskraft für das oder die Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe
(G, G1, G2, G3) zu ermitteln und dem oder den Slave-Fadenliefergeräten der Gruppe
(G, G1, G2, G3) vorzugeben.
1. Method for controlling the feed of threads of a system with several thread feeders
(VC, ATC) with a pre-determined thread tension to workstations (A1, A2, A3, ... A16)
of a textile machine (T),
wherein the thread tension of at least one thread of a thread feeder (ATC) is regulated
to a reference value (Mref) by a tensioning unit of the thread feeder (ATC),
wherein at least one thread feeder (ATC) with a tensioning unit is operated as a master
thread feeder and at least one further thread feeder (VC) as a slave thread feeder,
wherein the thread tension of the thread of the slave thread feeder(s) is/are controlled
via the tensioning unit of the master thread feeder or the slave thread feeders of
the master thread feeders with a setpoint controller,
wherein the threads of the thread feeders (VC, ATC), which each have a storage body
(3) and a braking device in the thread path downstream from the storage body (3),
are each drawn off from the storage body (3) by the workstation of the textile machine
(T), wherein the thread tensioning of the respective thread of the thread feeder (VC,
ATC) is adjusted by a adjusting device of the braking device and the adjusting device
is controlled with a braking signal,
wherein the braking signal is adjusted by the respective tensioning unit of the master
thread feeder for regulating the thread tension of the thread of the master thread
feeder(s),
wherein, to the thread feeders (VC, ATC) of the system, specific data (spD) are each
allocated, wherein the specific data (spD) comprises an allocation of values of a
braking force determining the thread tension to values of the braking signal, and
the thread tension of the thread(s) (40) of the slave thread feeder(s) is controlled
in that the setpoint controller calculates a setpoint value for the braking force
for the slave thread feeder(s) from the value(s) of the braking signal of the master
thread feeder(s) and presets this to the slave thread feeder(s).
2. Method according to claim 1, characterised in that the thread tension of the respective thread of the thread feeders (VC, ATC) is adjusted
with the aid of at least one brake body (8) of the braking device, wherein at least
one adjustment element of the adjusting device acts on the brake body/bodies (8),
and wherein the adjustment element(s) is/are controlled with the braking signal.
3. Method according to claim 2, characterised in that the thread tension of the respective thread of the thread feeders (VC, ATC) is adjusted
by adjustment elements of the adjusting device designed as magnet elements, wherein
one magnet element is moveable within the magnet field of another magnet element and
acts on the brake body (8), wherein a working current forming the braking signal of
one of the two magnet elements, designed as a working coil of said magnet element,
is adjusted.
4. Method according to one of the claims 1 to 3, characterised in that the thread feeders (VC, ATC) of the system are divided into one or more groups (G,
G1, G2, G3, ... G16), wherein a master/slave operation is adjusted in at least one
group (G, G1, G2, G3) in that the thread feeders (ATC, VC) are operated as master and slave thread feeders, wherein,
separately for each group with a master/slave operation, the setpoint controller calculates
the setpoint value for the braking force for the slave thread feeder(s) of the group
(G, G1, G2, G3), and this is preset to the slave thread feeder(s) of the group (G,
G1, G2, G3).
5. Method according to claim 4, characterised in that the specific data (spD) for each group (G, G1, G2, G3) is queried for at least the
thread feeders (ATC) with a tensioning unit during an initialisation with the aid
of the setpoint controller during master/slave operation, and the slave thread feeders
are then placed in a preset condition;
the setpoint value for the braking force is calculated from the value(s) of the braking
signal of the master thread feeder(s) for a presetting of the setpoint controller
with the aid of the specific data (spD) of the master thread feeder(s), and is preset
to the slave thread feeder(s); and the presetting is possibly repeated.
6. Method according to one of the claims 1 to 5, characterised in that the setpoint value for the braking force is calculated by the setpoint controller
from a filtered value of the values of the braking signal of the master thread feeder,
or from filtered values of the values of the braking signals of the master thread
feeders.
7. Method according to one of the claims 1 to 6, characterised in that the setpoint value for the braking force is calculated by the setpoint controller
from a median value of values of the braking signals of at least two master thread
feeders.
8. Textile machine with a system for controlling the feed of threads with several thread
feeders (VC, ATC) with a pre-determined thread tension to workstations of the textile
machine (T) with at least two thread feeders (VC, ATC), wherein at least one thread
feeder (ATC) has a tensioning unit for regulating the thread tension of the thread
of the thread feeder (ATC) to a reference value (Mref),
wherein at least one thread feeder (ATC) with a tensioning unit can be operated as
a master thread feeder, and at least one further thread feeder (VC) as a slave thread
feeder, and wherein the thread tension of the thread of the slave thread feeder(s)
(VC) is controlled via the tensioning unit of the master thread feeder or the tensioning
units of the of the master thread feeders with a setpoint controller,
wherein the thread feeders (VC, ATC) each have a storage body (3) and a braking device
in the thread path downstream from the storage body (3), wherein the threads of the
thread feeders (VC, ATC) are each drawn from the storage body (3) by the workstations
of the textile machine (T), wherein the braking device has a adjusting device for
adjusting the thread tension, wherein the adjusting device is controlled with a braking
signal,
wherein the thread feeders (VC, ATC) are each allocated specific data spD,
wherein the specific data spD comprises an allocation of values of a braking force
determining the thread tension to values of the braking signal, and
the setpoint controller is designed for controlling the thread tension of the respective
slave thread feeder in that the setpoint value for the braking force for the slave
thread feeder is calculated from the value(s) of the braking signal of the master
thread feeder(s) and is preset to the slave thread feeder(s).
9. Textile machine according to claim 8, characterised in that the braking device of the thread feeders (VC, ATC) has at least one brake body (8)
in the thread path downstream from the storage body (3) and has a adjusting device
for adjusted the thread tension, wherein at least one adjustment element of the adjusting
device acts on the brake body/bodies (8), wherein the adjustment element(s) is/are
controlled with the braking signal.
10. Textile machine according to claim 9, characterised in that the adjusting device of the braking device comprises two adjustment elements designed
as magnet elements, wherein one magnet element is moveable within the magnetic field
of the other magnet element and can act on the brake body (8), and wherein a working
current of one of the two magnet elements, the magnet element designed as a working
coil generating the braking signal, can be adjusted for adjusting the thread tension.
11. Textile machine according to one of the claims 8 to 10, characterised in that the thread feeders (VC, ATC) of the system are divided into one or more groups (G,
G1, G2, G3, ... G16), wherein a master/slave operation can be adjusted for at least
one group (G, G1, G2, G3) in that the thread feeders (VC, ATC) are operated as master and slave thread feeders, wherein
the setpoint controller is designed for separately calculating setpoint value for
the braking force for the slave thread feeders of the group (G, G1, G2, G3) for each
group (G, G1, G2, G3) with a master/slave operation, and for stipulating this to the
slave thread feeder(s) of the group (G, G1, G2, G3).
1. Procédé de commande de la fourniture en fils d'un système comportant une pluralité
de fournisseurs en fil (VC, ATC) avec une tension de fil prédéterminée à des postes
de travail (A1, A2, A3, ... A16) d'une machine textile (T),
dans lequel la tension de fil d'au moins un fil d'un fournisseur en fil (ATC) est
régulée par une unité de tension du fournisseur en fil (ATC) sur une valeur de référence
(Mref),
dans lequel au moins un fournisseur en fil (ATC) avec une unité de tension fonctionne
en tant que fournisseur en fil maître et au moins un autre fournisseur en fil (VC)
fonctionne en tant que fournisseur en fil esclave,
dans lequel respectivement la tension de fil du fil du ou des fournisseurs en fil
esclave est commandée par le biais de l'unité de tension du fournisseur en fil maître
ou des unités de tension des fournisseurs en fil maître par une unité de commande
par défaut,
dans lequel les fils des fournisseurs en fil (VC, ATC), qui présentent respectivement
un corps de stockage (3) et un dispositif de freinage dans le trajet de fil après
le corps de stockage (3), sont retirés respectivement par le poste de travail de la
machine textile (T) du corps de stockage (3), dans lequel la tension de fil du fil
respectif des fournisseurs en fil (VC, ATC) est réglée par un dispositif de réglage
du dispositif de freinage et le dispositif de réglage est amorcé par un signal de
freinage,
dans lequel pour la régulation de la tension de fil du fil du ou des fournisseurs
en fil maître, le signal de freinage est réglé respectivement par l'unité de tension
du fournisseur en fil maître,
dans lequel respectivement des données spécifiques (spD) sont associées aux fournisseurs
en fil (VC, ATC) du système, dans lequel les données spécifiques (spD) comprennent
une association de valeurs d'une force de freinage déterminant la tension de fil à
des valeurs du signal de freinage, et
la tension de fil du ou des fils (40) du ou des fournisseurs en fil esclave est commandée
par le fait qu'une valeur par défaut pour la force de freinage pour le ou les fournisseurs
en fil esclave est déterminée par l'unité de commande par défaut à partir de la ou
des valeurs du signal de freinage du ou des fournisseurs en fil maître et est prescrite
au ou aux fournisseurs en fil esclave.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la tension de fil du fil respectif des fournisseurs en fil (VC, ATC) est réglée par
au moins un corps de freinage (8) du dispositif de freinage, dans lequel au moins
un élément de réglage du dispositif de réglage agit sur le ou les corps de freinage
(8), et dans lequel le ou les éléments de réglage sont amorcés par le signal de freinage.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que la tension de fil du fil respectif des fournisseurs en fil (VC, ATC) est réglée par
des éléments de réglage réalisés en tant qu'éléments magnétiques du dispositif de
réglage, dans lequel un élément magnétique est mobile dans le champ magnétique d'un
autre élément magnétique et agit sur le corps de freinage (8), dans lequel un courant
de travail formant le signal de freinage d'un des deux éléments magnétiques, élément
magnétique réalisé en tant que bobine de travail, est réglé.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les fournisseurs en fil (VC, ATC) du système sont subdivisés en un ou plusieurs groupes
(G, G1, G2, G3, ... G16), dans lequel un fonctionnement maître-esclave est réglé dans
au moins un groupe (G, G1, G2, G3), par le fait que les fournisseurs en fil (ATC,
VC) fonctionnent en tant que fournisseurs en fil maître et esclave, dans lequel la
valeur par défaut pour la force de freinage pour le ou les fournisseurs en fil esclave
du groupe (G, G1, G2, G3) est déterminée par l'unité de commande par défaut pour chaque
groupe avec fonctionnement maître-esclave séparément et est prescrite au ou aux fournisseurs
en fil esclave du groupe (G, G1, G2, G3).
5. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que les données spécifiques (spD) au moins des fournisseurs de fil (ATC) avec unité de
tension sont demandées pour chaque groupe (G, G1, G2, G3) dans le fonctionnement maître-esclave
lors d'une initialisation par l'unité de commande par défaut et les fournisseurs en
fil esclave sont mis dans un état par défaut :
la valeur par défaut pour la force de freinage est déterminée à partir de la ou des
valeurs du signal de freinage du ou des fournisseurs en fil maître à l'aide des données
spécifiques (spD) du ou des fournisseurs en fil maître lors d'une prescription par
l'unité de commande par défaut et est prescrite au ou aux fournisseurs en fil esclave
; et le cas échéant la prescription est répétée.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la valeur par défaut pour la force de freinage est déterminée par l'unité de commande
par défaut à partir d'une valeur filtrée des valeurs du signal de freinage du fournisseur
en fil maître ou à partir de valeurs filtrées des valeurs des signaux de freinage
des fournisseurs en fil maître.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la valeur par défaut pour la force de freinage est déterminée par l'unité de commande
par défaut à partir d'une valeur moyenne de valeurs des signaux de freinage d'au moins
deux fournisseurs en fil maître.
8. Machine textile dotée d'un système de commande de la fourniture en fils comportant
une pluralité de fournisseurs en fil (VC, ATC) avec une tension de fil prédéterminée
à des postes de travail de la machine textile (T) avec au moins deux fournisseurs
en fil (VC, ATC), dans laquelle au moins un fournisseur en fil (ATC) présente une
unité de tension pour la régulation de la tension de fil du fil du fournisseur en
fil (ATC) sur une valeur de référence (Mref),
dans laquelle au moins un fournisseur en fil (ATC) avec unité de tension peut fonctionner
en tant que fournisseur en fil maître et au moins un autre fournisseur en fil (VC)
peut fonctionner en tant que fournisseur en fil esclave, et dans laquelle respectivement
la tension de fil du fil du ou des fournisseurs en fil esclave (VC) est commandée
par le biais de l'unité de tension du fournisseur en fil maître ou des unités de tension
des fournisseurs en fil maître par une unité de commande par défaut,
dans laquelle les fournisseurs en fil (VC, ATC) présentent respectivement un corps
de stockage (3) et un dispositif de freinage dans le trajet de fil après le corps
de stockage (3), dans laquelle les fils des fournisseurs en fil (VC, ATC) sont retirés
respectivement par les postes de travail de la machine textile (T) du corps de stockage
(3), dans laquelle le dispositif de freinage présente un dispositif de réglage pour
le réglage de la tension de fil,
dans laquelle le dispositif de réglage est amorcé par un signal de freinage,
dans laquelle respectivement des données spécifiques spD sont associées aux fournisseurs
en fil (VC, ATC),
dans laquelle les données spécifiques spD comprennent une association de valeurs d'une
force de freinage déterminant la tension de fil à des valeurs du signal de freinage,
et
l'unité de commande par défaut est réalisée pour commander la tension de fil du fournisseur
en fil esclave respectif par le fait que la valeur par défaut pour la force de freinage
pour le fournisseur en fil esclave est déterminée à partir de la ou des valeurs du
signal de freinage du ou des fournisseurs en fil maître et est prescrite au ou aux
fournisseurs en fil esclave.
9. Machine textile selon la revendication 8, caractérisée en ce que le dispositif de freinage des fournisseurs en fil (VC, ATC) présente au moins un
corps de freinage (8) dans le trajet de fil après le corps de stockage (3) et un dispositif
de réglage pour le réglage de la tension de fil, dans laquelle au moins un élément
de réglage du dispositif de réglage agit sur le ou les corps de freinage (8), dans
laquelle le ou les éléments de réglage est amorcé par le signal de freinage.
10. Machine textile selon la revendication 9, caractérisée en ce que le dispositif de réglage du dispositif de freinage comprend deux éléments de réglage
réalisés en tant qu'éléments magnétiques, dans laquelle un élément magnétique est
mobile dans le champ magnétique de l'autre élément magnétique et peut agir sur le
corps de freinage (8), et dans laquelle un courant de travail formant le signal de
freinage d'un des deux éléments magnétiques, éléments magnétiques réalisés en tant
que bobine de travail, peut être réglé pour le réglage de la tension de fil.
11. Machine textile selon l'une quelconque des revendications 8 à 10, caractérisée en ce que les fournisseurs en fil (VC, ATC) du système sont subdivisés en un ou plusieurs groupes
(G, G1, G2, G3, ... G16), dans laquelle un fonctionnement maître-esclave peut être
adapté dans au moins un groupe (G, G1, G2, G3), par le fait que les fournisseurs en
fil (VC, ATC) fonctionnent en tant que fournisseurs en fil maître et esclave, dans
laquelle l'unité de commande par défaut est réalisée pour déterminer la valeur par
défaut pour la force de freinage pour le ou les fournisseurs en fil esclave du groupe
(G, G1, G2, G3) pour chaque groupe (G, G1, G2, G3) avec fonctionnement maître-esclave
séparément et la prescrire au ou aux fournisseurs en fil esclave du groupe (G, G1,
G2, G3).