[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Stützen eines Nackens und/oder Kopfes sind heutzutage in vielfältiger
Form und Ausführung bekannt, meist in Form von aufblasbaren U-förmigen Nackenhörnchen
oder Nackenkissen.
[0003] Diese Nackenkissen sind hinsichtlich ihrer Form derart ausgebildet, dass sie in aufgeblasenem
Zustand wie eine Art Halskrause um den Nacken einer Person gelegt werden können, um
damit den Nacken und/oder den Kopf abzustützen. Hierdurch sollen Nackenbeschwerden
sowie Kopfschmerzen aufgrund von Verspannungen insbesondere bei einer sitzenden Position
vermieden werden. Die
DE 297 097 60 U1 beschreibt ein Nackenkissen zur Beibehaltung einer bequemen Haltung im Bereich der
Halswirbelsäule beispielsweise während einer Kraftfahrzeugfahrt.
[0004] Das Nackenkissen, welches eine im wesentlichen U-förmige Aussenkontur aufweist, wird
mit einer Adaptionseinrichtung versehen, mittels der das Nackenkissen an eine individuelle
Körperform und Liege- oder Sitzposition eines Benutzers angepasst werden kann.
[0005] Der Nachteil an diesem und allen anderen handelsüblichen Nackenkissen liegt in ihrer
eingeschränkten Funktion. Sie sind ausschliesslich dazu da, den Nacken zu stützen,
jedoch nicht ihn beispielsweise vor Zugluft zu schützen. Gerade in Flugzeugen tritt
oft das Problem auf, dass die Klimaanlage bzw. die Lüftung in den Nacken zieht und
das führt zu Unwohlsein und sogar zu Erkältungen.
Aufgabe
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun, den oben genannten Nachteil zu beseitigen
und somit ein Nackenkissen mit mehr als nur einer Funktion aufzuzeigen.
Lösung der Aufgabe
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe führen die Merkmale nach Anspruch 1.
[0008] Die Temperatur des Körpers ist außerordentlich komplex. Die Körpertemperaturregelung
ist ein gutes Beispiel für einen kybernetischen Regulationsprozess, bei dem der IST-Wert
der Körpertemperatur durch Fühler gemessen, mit einem zentral vorgegebenen SOLL-Wert
verglichen und je nach Abweichung über Stellglieder nachreguliert wird. Rückkoppelungsprozesse
gewährleisten, dass die "Regelgröße Körpertemperatur" konstant gehalten wird. Das
Steuerungssystem liegt im Hypothalamus des Gehirns. Aufgabe des Regulationsprozesses
zur Konstanthaltung der Körpertemperatur ist es, die Stoffwechselvorgänge innerhalb
des Körpers unabhängig von äußeren Temperaturschwankungen zu machen.
[0009] Die Temperaturregulation des Körpers erfolgt je nach Erfordernis durch gesteigerte
Wärmeproduktion oder gesteigerte Wärmeabfuhr. Die wichtigsten Mechanismen dafür, nämlich
- Wärmezittern
- Hautdurchblutung
- Schwitzen
- Sträuben der Haare
werden durch das Zentralnervensystem koordiniert eingesetzt, so dass der der vorgegebene
Sollwert von 37 Grad Celsius konstant bleibt. Eine Unterkühlung unter 35 Grad ist
lebensbedrohlich. Die Temperaturregulation des Körpers beruht auf einer Messung an
verschiedenen Stellen im Körper, wobei die Hautdurchblutung, Muskulatur und Schweißdrüsen
die Haupteffektoren darstellen. Die Hautdurchblutung wird durch Thermorezeptoren (somatosensoresche
C-Fasern) bestimmt.
[0010] Die Hautdurchblutung wird zur Wärmeeinspeisung durch den Symathicus ausgelösten Vasokonstriktion
eingeschränkt. Eingebunden in die Reaktion des Kältereize der Haut sind Neurone des
dorsomedialen hypothalamischen Kerngebietes.
[0011] Vor allem leichte Zugluft, wie sie auch aus Düsen von Flugzeugen, Autos, Bussen oder
Klimaanlagen in Büros und großen Räumen vorkommen belasten unsere Gesundheit, da sie
vom Körper kaum wahrgenommen werden. Dadurch reagieren die Thermoregulatoren nicht
oder nur verzögert.
[0012] Vor allem in der Halsregion, die stark und oberflächlich durchblutet ist, machen
sich diese Reaktionen bemerkbar.
[0013] Der Mensch spürt die leichte Zugluft als Kältereiz, de sich durch die natürliche
Verdunstung des Schweißes auf der Haut verstärkt. Dadurch kühlt die Muskulatur aus,
es verengen sich die Gefäße, der Tonus der Hals - Nackenmuskulatur erhöht sich und
die Verspannung des Nackens u.U. mit Bewegungseinschränkungen in verschiedenen Ebenen
wird zunehmen spürbar, meistens in Verbindung mit Blocken der Hals - Nackenwirbelsäule,
die sich negativ auf die neuronale Versorgung der Körpersegmente auswirkt.
[0014] In der Folge kommt es häuft zu sekundären Problemen, wie Kopf- und Nackenschmerzen,
"eingeschlafenen Händen", Stirn- und Kieferhöhlen Symptomen, Konzentrationsstörungen,
Blockaden der Halswirbeln, Epicondylitis, Kiefergelenksymptome, Ohrenschmerzen oder
vegetative Störungen.
[0015] Bereits erworbene Viren haben durch Zugluft bessere Bedingungen, wenn sie auf einer
leicht abgekühlten Rachenschleimhaut sitzen. Diese senkt ihre Temperatur durch Luft,
die auf den Hals trifft. Es kommt zu Entzündungen des Halses und der Rachenschleimhaut
mit erhöhter Schleimabsonderung, verbunden mit Husten und im schlimmeren Fall bis
zu Stirn- und Kieferhöhenvereiterungen und Fieber.
[0016] Das Stützelement hat im bevorzugten Ausfühungsbeispiel die Funktion eines Nackenkissens.
Der Vorteil, dass dieses in einem Schal vorgesehen ist, liegt darin, dass ein Schal
einfach um den Hals gelegt werden kann und kein extra Nackenkissen mitgetragen werden
muss.
[0017] Ein Schal kann ebenfalls mehrfach um den Hals einer Person geschlungen werden und
somit den Hals bzw. Nacken wärmen und vor Zugluft schützen.
[0018] In dem Schal bzw. in dem Stützelement ist mindestens ein Hohlraum eingebracht, der
aufgeblasen werden kann. Das Volumen kann je nach Belieben verändert werden und somit
der Tragekomfort des Nackenkissen den Bedürfnissen der Person angepasst werden.
[0019] Denkbar wären aber auch mehrere Hohlräume, um beispielsweise nicht nur eine, sondern
zwei Personen, die nebeneinander sitzen, mit einem Nackenkissen zu versorgen.
[0020] Der Einfachheit halber kann der Hohlraum über eine Aufblasvorrichtung mit der eigenen
Atemluft aufgeblasen werden. Damit ist das Nackenkissen in dem Schal nicht nur immer
und überall dabei, sondern auch schnell einsetzbar. Die Aufblasvorrichtung kann nach
dem Aufblasen eingeklappt werden, sodass diese nicht sichtbar ist.
[0021] Das Stützelement kann in den Schal eingearbeitet sein, sodass es von aussen nicht
sichtbar ist. Somit kann der Schal auch einfach als Modeaccessoire getragen werden.
[0022] Es kann jedoch dem Schal auch aufgesetzt sein. Hierbei sind mehrere Ausführungsformen
denkbar.
Figurenbeschreibung
[0023] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung in einer Gebrauchslage;
Figur 2 eine perspektivische Ansicht gemäss Figur 1 in einer weiteren Gebrauchslage.
[0024] Gemäss Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 zu sehen, die im bevorzugten Ausführungsbeispiel
als Schal ausgebildet ist und eine normale handelsübliche Schallänge aufweist. Als
Materialien für den Schal 1 können beispielsweise Wolle, Baumwolle oder synthetische
Stoffe verwendet werden.
[0025] In der Mitte des Schals 1 ist ein Stützelement 5 mit einem Hohlraum 2 eingearbeitet,
welcher mit Luft gefüllt werden kann. In Figur 1 ist der Hohlraum 2 in einem ersten,
unaufgeblasenen Zustand dargestellt, wobei er hier ein Mittelstück des Schals ausbildet
Das Stützelement 5 kann aber auch axial oder achsparallel längsgestreckt in einen
durchgehenden Schal 1 eingearbeitet oder dem Schal 1 aufgesetzt sein.
[0026] Desweiteren ist eine Aufblasvorrichtung 3 an dem Stützelement 5 befestigt, welche
jedoch im unaufgeblasenen Zustand nicht zu sehen und daher in Figur 1 nur gestrichelt
angedeutet ist.
[0027] Der Schal 1 weist weiterhin Enden 4.1 und 4.2 auf, welche beim Verwenden des Schals
1 beispielsweise um den Hals einer Person gelegt werden können. In Figur 2 wird der
erfindungsgemässe Schal 1 in einer weiteren Gebrauchslage gezeigt. Hierbei ist die
Aufblasvorrichtung 3 nach oben gestülpt, sodass diese vom dem Mund einer Person erreichbar
ist. Über die Aufblasvorrichtung 3 wird der Hohlraum 2 mit Luft, beispielsweise Atemluft,
einer Person gefüllt und bildet eine U-förmige Wulst aus, die als Nackenkissen für
eine Person verwendet werden kann.
[0028] Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist Folgende:
Das bevorzugte Ausfühungsbeispiel des Schals 1 wird wie jeder andere handelsübliche
Schal um den Hals einer Person gelegt.
[0029] Um nun den Kopf bzw. Nacken einer Person beispielsweise im Bus oder Flugzeug zu stützen,
muss der Hohlraum 2 im Stützelement 5 über die Aufblasvorrichtung 3 aufgeblasen werden.
Die Person muss sich hinsetzen und ihren Kopf in die U-förmige Wulst legen, die der
Hohlraum 2 ausbildet.
[0030] Die Enden 4.1 und 4.2 des Schals 1 können nun ebenfalls um den Hals gelegt werden,
um beispielsweise vor Zugluft einer Klimaanlage zu schützen.
[0031] Wenn das Kopf- oder Nackenkissen nicht mehr gebraucht wird, kann die Luft aus dem
Hohlraum 2 abgelassen werden, und der Schal 1 wird wieder als solcher verwendet.
Bezugszeichenliste
1 |
Schal |
2 |
Hohlraum |
3 |
Aufblasvorrichtung |
4 |
Enden |
5 |
Stützelement |
1. Vorrichtung zum Schützen und/oder Stützen eines Nackens und/oder Kopfes einer Person
mit einem sich dem Nacken und/oder Kopf zumindest teilweise anpassenden Stützelement
(5), wobei das Stützelement (5) in einem Schal (1) vorgesehen ist
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Textilstoffüberzug vorhanden ist, wobei ein Wärmegeber integriert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (5) zumindest einen Hohlraum (2) aufweist, dessen Volumen veränderbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Hohlraum (2) aufblasbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (2) über eine Aufblasvorrichtung (3) aufblasbar ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (5) in den Schal (1) eingearbeitet ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (5) dem Schal (1) aufgesetzt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmegeber ein zusätzlich einbaubares Wärmemodul oder ein stromdurchflutbares
Kupfergewebe ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zusätzliches Stabilisierungsband umfasst ist.