[0001] Unter einer großindustriellen Anlage werden Anlagen in der chemischen und insbesondere
petrochemischen Industrie verstanden, weiterhin werden darunter Anlagen der Trocknungs-
und Kraftwerksindustrie, und z.B. für Raffinerien, Müllverbrennungsanlagen und Kraftwerksbereiche
verstanden. Luftkühler kommen in derartigen Anlagen für die gezielte Abkühlung von
Fluiden zum Einsatz. Um eine Prozesstemperatur eines Fluides in einer Anlage einhalten
zu können, ist es von Zeit zu Zeit notwendig, die dem Prozess zugeführten Fluide gezielt
abzukühlen, sofern diese durch irgendwelche Ereignisse eine zu hohe Temperatur haben.
Über einen Luftkühler kann die Temperatur dieser Fluide gezielt um das gewünschte
Maß erniedrigt werden. Je nach benötigter Temperaturabsenkung durchströmt das abzukühlende
Fluid mehr oder weniger der einzelnen Bereiche mindestens eines Luftkühlers, Dadurch
wird die gewünschte Erniedrigung gezielt und rasch erreicht. Ein Beispiel für die
Fluide sind Wasser, Öl, Dampf und Chemikalien.
[0002] Derartige Luftkühler sind relativ große Vorrichtungen. Sie sind zumeist im Freien
aufgestellt. Sie sind so in Kontakt mit der Umgebungsluft können so von dieser durchströmt
werden. Häufig sind ihnen Ventilatoren zugeordnet, die für zusätzliche durch Strömung
sorgen. Über die Ventilatoren kann die Abkühlung zusätzlich beeinflusst und gezielt
eingestellt werden.
[0003] Die Luftkühler weisen mindestens zwei Lagen mit jeweils einer Vielzahl von Rohren
auf. Durch die Rohre strömt das abzukühlende Fluid. Die Rohre verlaufen geradlinig.
Die Rohre aller Lagen verlaufen parallel zueinander. Die Rohre einer ersten Lage,
die die Oberfläche des Luftkühlers bildet, verlaufen in einer ersten Ebene. Die Rohre
einer darunter befindlichen, zweiten Lage verlaufen in einer zweiten Ebene, die parallel
zur ersten Ebene ist. Dabei ist ein Rohr der zweiten Lage auf Lücke zwischen zwei
Rohren der ersten Lage angeordnet. Wenn eine dritte Lage vorgesehen ist, ist diese
in einer dritten Ebene angeordnet, ihre Rohre befinden sich jeweils rechtwinklig unter
den Rohren der der ersten Lage und damit wiederum auf Lücke zu den Rohren der zweiten
Lage. Benachbarte Ebenen haben in der Regel für alle Ebenen denselben Abstand voneinander,
gemessen rechtwinklig zur Ebene. Häufig sind drei oder fünf Lagen vorhanden.
[0004] Ein Luftkühler hat mindestens ein Feld mit zwei oder mehr derartiger Lagen, Häufig
hat er mehrere Felder, die in der Regel untereinander baugleich sind. Die Felder sind
in einer Felderebene angeordnet. So gibt es beispielsweise Luftkühler mit zwei Feldern,
die beiden Felder sind dachartig zueinander angeordnet.
[0005] Aus der
DE 19 42 157 A1 ist ein Luftkühler bekannt, der vier Lagen von Rohren aufweist, die Rohre verlaufen
geradlinig und haben die gleiche Länge, die Rohre aller Lagen verlaufen parallel zueinander,
wobei die Rohre einer ersten Lage, die die Oberfläche des Luftkühlers bildet, in einer
ersten Ebene verlaufen, die Rohre der darunter befindlichen, zweiten Lage in einer
zweiten Ebene verlaufen, die parallel zur ersten Ebene ist, usw.
[0006] Aus der
DE 22 25 915 A1 ist ein Luftkühler bekannt, der in einer Umhausung angeordnet ist. Er hat zwei Lagen
mit jeweils offensichtlich nur einem, wohl spiralförmig umlaufenden Rohr. Das Rohr
der oberen Lage verläuft in einer ersten Ebene, das Rohr der darunter befindlichen,
zweiten Lage verläuft in einer zweiten Ebene, die parallel zur ersten Ebene ist. Das
Rohr der zweiten Lage ist jeweils auf Lücke zwischen zwei Umläufen des Rohrs der ersten
Lage angeordnet.
[0007] Aus der
US 2009/0314481 A1 ist eine Lage eines Luftkühlers bekannt, die gezeigten sieben Rohre sind gleich lang,
verlaufen parallel zueinander und in einer gemeinsamen Ebene.
[0008] Aufgrund der Aufstellung im Freien und/oder der Durchströmung mit Luft sammelt sich
mit der Zeit Schmutz auf den Oberflächen der Rohre der Luftkühler an. Dadurch ist
der Wärmeaustausch der Oberfläche mit der Umgebungsluft nicht mehr so gut, wie er
im Neuzustand des Luftkühlers war. Es ist daher nötig, den Luftkühler von Zeit zu
Zeit zu reinigen. Dies erfolgt nach dem Stand der Technik über einen Düsenwagen, der
eine Anzahl von Düsen hat, aus denen mehrere parallele Wasserstrahlen, die in einer
geraden Linie angeordnet sind, austreten. Gearbeitet wird typischerweise mit einem
Druck von 100-200 bar. Häufig haben die Luftkühler von Hause aus einen mobilen Träger,
der parallel zur Oberfläche des Luftkühlers verfahren werden kann und an diesem angeordnet
ist. An dem Träger wird zur Reinigung eine Leiter befestigt, an der der Düsenwagen
längsverschiebbar geführt ist. Für seine Bewegung hat der Düsenwagen einen Motor,
zumeist pneumatischen Motor. Der Luftkühler wird streifenweise gereinigt, hierzu wird
der Träger oder der Düsenwagen entlang der Leiter verfahren. Ein neuer Streifen wird
dann erreicht, in dem der Düsenwagen oder der Träger in eine andere Position gebracht
werden.
[0009] Nachteilig bei dem vorbekannten Verfahren zur Reinigung ist, dass die Streifen jeweils
nur einen kleineren Teil der Oberfläche abdecken. Es müssen daher viele Bewegungen
durchgeführt werden, um den kompletten Luftkühler reinigen zu können. Beachtlich ist
hierbei auch, dass der vorbekannte Düsenwagen etwa zehn Düsen aufweist. Die Streifenbreite
ist durch diese Anzahl, beispielsweise zehn Düsen, begrenzt.
[0010] Hier setzt nur die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, das vorbekannte
Reinigungsverfahren zu vereinfachen, zeitlich schneller ablaufen zu lassen und insgesamt
zu verbessern. Es sollen Teile der Vorrichtung, die für die Reinigung benötigt wird,
eingespart werden. Weiterhin soll die Reinigung wirksamer durchgeführt werden, insbesondere
soll zumindest die zweite Lage und sollen andere, eventuell unter ihr befindliche
Lagen besser gereinigt werden.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Reinigen eines Luftkühlers einer
großindustriellen Anlage, wobei der Luftkühler mindestens ein Feld mit mindestens
zwei Lagen von Rohren aufweist, diese Rohre verlaufen geradlinig, die Rohre aller
Lagen verlaufen parallel zueinander, wobei die Rohre einer ersten Lage, die die Oberfläche
des Luftkühlers bildet, in einer ersten Ebene verlaufen, die Rohre einer darunter
befindlichen, zweiten Lage in einer zweiten Ebene verlaufen, die parallel zur ersten
Ebene ist und jeweils ein Rohr der zweiten Lage auf Lücke zwischen zwei Rohren der
ersten Lage angeordnet ist, so das jedes Rohr der ersten Lage und ein schräg darunter
befindliches Rohr der zweiten Lage sich in Schrägebenen befinden, die zueinander parallel
sind, mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) Bereitstellen eines Düsenbalkens, der eine große Anzahl von Austrittsdüsen aufweist,
die auf einer geraden Linie angeordnet sind und zueinander parallele Hauptstrahlrichtungen
haben,
- b) Anordnen des Düsenbalkens an einem Träger des Luftkühlers, soweit vorhanden, oder
am Luftkühler selbst, und Ermöglichen einer gesteuerten Verschiebbarkeit des Düsenbalkens
parallel zur Oberfläche des Luftkühlers und oberhalb dieser,
- c) Ausrichten der Hauptstrahlrichtungen der Austrittsdüsen parallel zu einer ersten
Schrägebene,
- d) Einspeisen von Wasser unter Druck in den Düsenbalken, so das Wasser unter Druck
aus den Austrittsdüsen parallel zu der Schrägebene austritt, und
- e) Verschieben des Düsenbalkens über die Oberfläche.
[0012] Bei diesem Verfahren können die Streifen, in denen jeweils die Reinigung erfolgt,
wesentlich breiter gemacht werden als bisher. Vorteilhafterweise erstrecken sie sich
über die gesamte Abmessung des Feldes, sodass das Feld nur einmal überfahren werden
muss. Vorteilhafter Weise wird es jedoch noch ein zweites Mal überfahren, insbesondere
auf dem Rückweg, hierbei werden die Hauptstrahlrichtungen der Austrittsdüsen parallel
zu einer zweiten Schrägebene ausgerichtet, die mit dem gleichen Wert ihres Winkels
zur Oberfläche verläuft wie die erste Schrägebene, aber unterschiedlich zur ersten
Schrägebene ist.
[0013] Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Wasserstrahlen auf die Zwischenräume zwischen
den Rohren der einzelnen Lage gerichtet sind und nicht, wie im Stand der Technik,
rechtwinklig zur Oberfläche und damit im Wesentlichen auf die Rohre. Schon bei Feldern
mit zwei Lagen, insbesondere bei Feldern mit mehr als zwei Lagen, macht sich eine
bessere Reinigung der tieferliegenden Rohre, also der tieferen Lagen, positiv bemerkbar.
[0014] Vorrichtungsmäßig wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zum Reinigen eines
Luftkühlers einer großindustriellen Anlage, wobei der Luftkühler mindestens ein Feld
mit mindestens zwei Lagen von Rohren aufweist, diese Rohre verlaufen geradlinig, die
Rohre aller Lagen verlaufen parallel zueinander, wobei die Rohre einer ersten Lage,
die die Oberfläche des Luftkühlers bildet, in einer ersten Ebene verlaufen, die Rohre
einer darunter befindlichen, zweiten Lage in einer zweiten Ebene verlaufen, die parallel
zur ersten Ebene ist und jeweils ein Rohr der zweiten Lage auf Lücke zwischen zwei
Rohren der ersten Lage angeordnet ist, so das jedes Rohr der ersten Lage und ein schräg
darunter befindliches Rohr der zweiten Lage sich in Schrägebenen befinden, die zueinander
parallel sind, die Vorrichtung weist auf
- A) einen Düsenbalken, der eine große Anzahl von Austrittsdüsen aufweist, die auf einer
geraden Linie angeordnet sind und zueinander parallele Hauptstrahlrichtungen haben,
und der ein Anschlussende hat, das mit einer Zuleitung für Druckwasser verbunden werden
kann,
- B) eine Haltevorrichtung für die Aufnahme des Düsenbalkens, die eine Bewegungsvorrichtung
zum Verschieben des Düsenbalkens parallel zur Oberfläche des Luftkühlers und eine
Drehvorrichtung für eine Drehbewegung des Düsenbalkens um seine Längsachse aufweist,
und die eine Befestigungsvorrichtung für die Anordnung am Luftkühler hat.
[0015] Diese Vorrichtung benötigt keinen Düsenwagen und damit auch keinen Antrieb für einen
Düsenwagen. Dadurch wird erheblich an Gerät eingespart. Auch die Bedienung ist einfacher,
denn es muss kein Düsenwagen bewegt werden. Es entfällt eine Zuleitung für den Motor
des Düsenwagens und für seine Steuerung.
[0016] Die Rohre haben alle gleiche Länge. Der Düsenbalken wird an einem bereits vorhandenen
Träger und parallel zu diesem angeordnet, vorzugsweise hat er auch die Länge des Trägers.
Dabei wird davon ausgegangen, dass das betrachtete Feld bereits so eingerichtet ist,
dass der Träger quer zu seiner Längsrichtung über die Oberfläche des Feldes bewegt
werden kann. Ist dies nicht der Fall, sieht die Erfindung eine Haltevorrichtung für
die Aufnahme des Düsenbalkens vor, die eine Bewegungsvorrichtung zum Verschieben des
Düsenbalkens parallel zur Oberfläche des Luftkühlers und eine Drehvorrichtung für
eine Drehbewegung des Düsenbalkens um seine Längsachse aufweist, und die eine Befestigungsvorrichtung
für die Anordnung am Luftkühler hat. Letztere Teile ersetzen diejenigen Einrichtungen,
die bei einem mit Träger ausgerüstetem Feld bereits vorhanden sind.
[0017] Da die einzelnen Felder unterschiedliche Abmessungen aufweisen, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, den Düsenbalken durch Verlängerungsstücke verlängern zu können. Durch die
Verlängerungsstücke wird der Düsenbalken unter Beibehaltung der Funktion lediglich
länger. Man wählt eine Länge, die etwas größer ist als die entsprechende Abmessung
des Feldes, so dass die Rohre auch an ihren Enden sicher gereinigt werden.
[0018] Der Düsenbalken hat einen Innenraum, er ist mit einem Anschlussende und den Austrittsdüsen
in Verbindung. Dieser Innenraum ist so groß gewählt, dass der an jeder einzelnen Austrittsdüse
anliegende Wasserdruck möglichst konstant ist, jedenfalls die vom Anschlussende entfernteste
Düse immer noch mit einem Druck beaufschlagt wird, der maximal 30 %, vorzugsweise
maximal 10 % kleiner ist als der Wasserdruck am Anschlussende.
[0019] Dabei ist jeweils ein Rohr der zweiten Lage auf Lücke zwischen zwei Rohren der ersten
Lage angeordnet ist, so das jedes Rohr der ersten Lage und ein schräg darunter befindliches
Rohr der zweiten Lage sich in ersten Schrägebenen befinden, die zueinander parallel
sind, und in zweiten Schrägebenen befinden, die zueinander parallel sind. Der Betrag
des Winkels, in dem die ersten Schrägebenen zur Oberfläche stehen, ist gleich dem
Wert des Winkels, in dem die zweiten Schrägebenen zur Oberfläche stehen. Wenn auch
eine dritte Lage vorhanden ist, sind deren Rohre wieder so orientiert, wie die erste
Lage, und/oder sie sind so orientiert, dass die ersten und zweiten Schrägebenen fortgesetzt
sind.
[0020] Betrachtet man in Längsrichtung der Rohre in Längsrichtung und wählt zwei benachbarte
Rohre in der ersten Ebene aus und bezeichnet sie mit L und M, so liegt das diesen
beiden Rohren benachbarte Rohr N der zweiten Lage auf Lücke mitten zwischen L und
M. Die drei Rohre L, M und E liegen stets auf den Eckpunkten eines gleichschenkligen
Dreiecks. Die beiden gleichschenkligen Winkel gehen dabei von L und M aus und N ist
die Spitze des gleichschenkligen Dreiecks. Die Dreiecksseite LN liegt in der ersten
Schrägebene, die Dreiecksseite MN liegt in der zweiten Schrägebene. Diese beschriebene
Geometrie trifft für alle Rohre zu, ausgenommen randseitige Rohre. Wenn das Dreieck
LME ein rechtwinkliges Dreieck ist, stehen die beiden Schrägebenen jeweils in einem
Winkel von 45° zur Oberfläche und schneiden sich die beiden Arten der Schrägebenen
unter 90°. Wenn das Dreieck LME ein gleichseitiges Dreieck ist, schließen die beiden
Schrägebenen jeweils einen Winkel von 60° mit der Oberfläche ein und schneiden sich
die erste und zweite Schrägebene in einem Winkel von 60°.
[0021] Typischerweise haben die Düsen einen Strahlwinkel von 15°. Sie sind zum Beispiel
in einem Abstand von 10 cm angeordnet. In diesem Fall müssen die einzelnen Düsen ca.
38 cm von der Oberfläche entfernt angeordnet sein, damit erreicht wird, dass sich
die Strahlen benachbarter Düsen in der Oberfläche gerade berühren.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das nicht einschränkend zu verstehen ist,
wird im Folgenden näher erläutert und unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine prinzipielle Darstellung einer Vorrichtung zur Reinigung eines Feldes, gesehen
in Längsrichtung der Rohre,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf ein Feld mit einem Träger und einer Reinigungsvorrichtung,
- Figur 3
- eine Draufsicht auf ein Teilstück eines Düsenbalkens, und
- Figur 4
- eine Draufsicht auf einen Düsenbalken und ein mit diesem verbundenen Verlängerungsstück.
[0023] Figur 1 zeigt ein Teilstück eines Feldes eines Luftkühlers, das Feld hat vier Lagen,
die von oben nach unten geschichtet sind. Die einzelnen Lagen werden jeweils von Rohren
20 gebildet. Alle Rohre 20 haben gleiche Länge, sind geradlinig und baugleich. Alle
Rohre 20 verlaufen parallel zueinander, in der Figur rechtwinklig zur Zeichenebene.
Die Rohre 20 einer ersten, oberen Lage, die die Oberfläche des Luftkühlers bildet,
verlaufen in einer ersten Ebene 22. Die Rohre 20 einer darunter befindlichen zweiten
Lage verlaufen in einer zweiten Ebene 24. Es sind noch eine dritte Ebene 26 und eine
vierte Ebene 28 vorgesehen. Der Abstand zwischen den Mittelpunkten von benachbarten
Rohren 20 jeder Ebene ist konstant, er beträgt s. Die Ebenen haben jeweils denselben
Abstand t voneinander. Der Abstand t hat für den hier betrachteten Fall den Wert
[0024] Betrachtet man zwei benachbarte Rohre 20 beispielsweise der ersten Ebene 22, ihre
Mittelpunkte seien M und N, so liegt das diesen beiden Mittelpunkten M und N nächstliegende
Rohr der zweiten Ebene 24 auf Lücke oder anders ausgedrückt zwischen den beiden erstgenannten
Rohren 20. Der Mittelpunkt des betrachteten Rohres der zweiten Ebene 24 sei L. Die
Punkte M, N und L liegen im betrachteten Ausführungsfall auf den Eckpunkten eines
gleichseitigen Dreiecks.
[0025] Allgemein und für jeden Ausführungsfall zutreffend liegen die Mittelpunkte auf den
Eckpunkten eines gleichschenkligen Dreiecks, wobei die gleichen Schenkel von M und
N ausgehen und jeweils zu L führen. Die Dreiecksseite ML verläuft stets in einer ersten
Schrägebene 30, die Dreiecksseite NL in einer zweiten Schrägebene 32. Da die obige
Betrachtung für praktisch alle beliebig herausgegriffenen Dreieckskonfigurationen
der Rohre 20 gilt (ausgenommen Randbereiche), liegen immer n Rohre 20 auf derselben
Schrägebene, wobei n die Anzahl der Lagen bzw. Ebenen ist. Dies gilt jedoch im Randbereich
nicht immer. Die erste Schrägebene 30 und die zweite Schrägebene 32 schneiden sich
in einem Schnittwinkel. Dieser liegt bei einem rechtwinkligen, gleichschenkligen Dreieck
bei 90°.
[0026] Wieder konkret zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1. Schräg oberhalb der dargestellten
Rohre 20 ist ein Düsenbalken 34 dargestellt. Er besteht aus einem Rohr, das einen
Innenraum 36 definiert. Dieser ist mit einem Anschlussende 68 (siehe Figur 2) und
einer Anzahl von Austrittsdüsen 40 in Kommunikation. Am Anschlussende 68 kann ein
Schlauch 42 lösbar angeschlossen werden, über den Wasser mit einem Druck von beispielsweise
100-200 bar zugeführt wird. Dieser Schlauch 42 ist flexibel. Das Wasser kann aus dem
Innenraum 36 nur über die Austrittsdüsen 40 austreten. Diese sind baugleich. Sie sind
in einer geraden Linie angeordnet. Im Betrieb tritt aus ihnen Wasser in einer Hauptstrahlrichtung
44 aus. Die Hauptstrahlrichtungen 44 aller Düsen 40 liegen in einer Ebene. Die Erfindung
sieht nun vor, dass für den praktischen Einsatz diese Ebene zunächst parallel zur
ersten Schrägebene 30 und in einem weiteren Durchlauf parallel zur zweiten Schrägebene
32 ausgerichtet wird. Die Schrägebenen 30, 32 bilden Scharen von Schrägebenen 30,
32, durch jeden Mittelpunkt eines Rohres 20 geht eine erste Schrägebene 30 und eine
zweite Schrägebene 32 hindurch.
[0027] Die Düse 40 hat einen lichten Abstand D von der ersten Ebene 22, welche als Oberfläche
des Feldes angenommen wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Abstand D wesentlich
kleiner gewählt als in der Realität. Dies ist erfolgt, um die Darstellung anschaulich
zu halten. Im gezeigten Ausführungsbeispiel tritt ein kegelförmiger Wasserstrahl 46
aus der Düse 40 aus. Der Öffnungswinkel beträgt etwa 14°. Wenn zudem ein Abstand benachbarter
Düsen 40 am Düsenbalken 34 von etwa 10 cm gewählt wird, muss der Abstand die etwa
3,5-mal größer gewählt werden als dargestellt.
[0028] In Figur 1 sind die Randstrahlen 48 des Wasserstrahls 46 dargestellt. Ein großer
Anteil des Wasserstrahls trifft nicht unmittelbar die Rohre 20 der obersten, ersten
Ebene 22, sondern erreicht auch die Rohre 20 unterer Ebenen. Wenn die Reinigung in
der Ausrichtung gemäß Figur 1 abgeschlossen ist, wird der Düsenbalken 34 um 60° geschwenkt
und es wird nun entlang der zweiten Schrägebenen 32 eingestrahlt. Die Anordnung ist
dann spiegelbildlich zu der in Figur 1 gezeigten Darstellung.
[0029] In Figur 2 ist ein Teilstück eines Feldes gezeigt. Es sind nur die Rohre 20 der oberen,
ersten Ebene 22 dargestellt, um die Zeichnung einfach zu halten. In bekannter Weise
münden die einzelnen Rohre 20 oben und unten in Kopfstücke 50. An diesen sind Schienen
52 angeordnet, über die ein Träger 54 in Richtung des Doppelpfeils 56 gesteuert verfahren
werden kann. Die Schienen 52 bilden zumindest einen Teil einer Befestigungsvorrichtung
für den Träger 54 Am Träger 54 ist seitlich eine Haltevorrichtung 58 angeordnet, die
aus einem unteren Teil 60 und einem oberen Teil 62 zusammengesetzt ist. Die Haltevorrichtung
58 trägt den Düsenbalken 34. Dieser ist länger als die Rohre 20, erreicht in den Bereich
der beiden Kopfstücke 50 hinein. Auch die Düsen 20, die nicht eingezeichnet sind,
dass sie nach unten gerichtet sind, erstrecken sich bis in den Bereich der Kopfstücke
50. Dadurch ist sichergestellt, dass die Rohre 20 über ihre gesamte Länge sich unterhalb
von Düsen 20 befinden.
[0030] Im oberen Teil 62 ist der Düsenbalken 34 um eine Achse 64 schwenkbar gehalten, siehe
Drehpfeil. Im unteren Teil 60 ist der Düsenbalken 34 drehbar gehalten. Das obere Teil
62 bildet eine Drehvorrichtung. Konkret besteht der Düsenbalken 34 aus einem primären
Düsenbalken und einem Verlängerungsstück 66, das am oberen Ende des primären Düsenbalkens
angesetzt ist. Es können mehrere Verlängerungen hintereinander angebracht werden.
Durch die Verlängerungsstücke 66 wird der Düsenbalken 34 der Länge der Rohre 20 angepasst.
Alternativ können unterschiedlich lange Düsenbalken 34 vorgesehen werden, wodurch
es nicht nötig, aber nach wie vor möglich ist, Verlängerungen vorzusehen.
[0031] Der Düsenbalken hat ein Anschlussende 68. Es ist beispielsweise als Schraubgewinde
oder insbesondere als Standardkupplung für Hochdruck-Wasseranschlüsse ausgeführt,
dies alles nach dem Stand der Technik. Am Anschlussende 68 ist ein Schlauch 70 für
die HD-Zuleitung angeschlossen. Über ihn wird das Hochdruck Wasser zugeführt, siehe
Pfeil.
[0032] Im praktischen Betrieb wird die Drehvorrichtung 62 zunächst so betätigt, dass die
Düsen 20 parallel zur ersten Schrägebene 30 des Feldes ausgerichtet sind. Durch Bewegung
des Trägers 54 in zumindest einer Richtung des Doppelpfeil 56 werden dann alle Rohre
20 des Feldes überfahren. Anschließend wird die Drehvorrichtung so betätigt, dass
die Düsen 20 parallel zur zweiten Schrägebene 32 des Feldes ausgerichtet sind. Es
folgt ein weiteres Überfahren durch Bewegen des Trägers 54 in zumindest einer Richtung
des Doppelpfeils 56. Bei den Bewegungen werden alle Rohre 20 zumindest einmal, häufig
auch mehrfach überfahren.
[0033] Der Düsenbalken 34 ist beispielsweise ein metallisches Rohr, insbesondere ein Rundrohr.
Er hat an seinem dem Anschluss Ende 68 gegenüberliegenden Ende ein Verbindungsmittel,
beispielsweise ein Gewinde, mit dem entweder ein Verlängerungsstück 66 oder ein Kopfstück
70 zusammenwirkt. Das Kopfstück 50 schließt den Innenraum 36 ab. Wenn ein Verlängerungsstück
66 verwendet wird, ist auch an dessen freien Ende ein Kopfstück 70 angeordnet. Andere
Ausführungen, bei denen beispielsweise der Düsenbalken einseitig verschlossen ist,
sind möglich. In den Figuren 3 und 4 zeigt der Pfeil jeweils an, wo Wasser eingespeist
wird.
[0034] Das Verfahren zum Reinigen eines Luftkühlers einer großindustriellen Anlage, wobei
der Luftkühler mindestens ein Feld mit mindestens zwei Lagen von Rohren 20 aufweist,
diese Rohre 20 verlaufen geradlinig, die Rohre 20 aller Lagen verlaufen parallel zueinander,
wobei die Rohre 20 einer unter einer ersten Lage befindlichen, zweiten Lage jeweils
auf Lücke zwischen zwei Rohren 20 der ersten Lage angeordnet sind, so das jedes Rohr
20 der ersten Lage und ein schräg darunter befindliches Rohr 20 der zweiten Lage sich
in Schrägebenen 30, 32 befinden, die zueinander parallel sind, mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) Bereitstellen eines Düsenbalkens 34, der eine große Anzahl von Aus-trittsdüsen
40 aufweist, die auf einer geraden Linie angeordnet sind und zu-einander parallele
Hauptstrahlrichtungen 44 haben,
- b) Anordnen des Düsenbalkens 34 an einem Träger 54 des Luftkühlers,
- c) Ausrichten der Hauptstrahlrichtungen 44 der Austrittsdüsen 40 parallel zu einer
ersten Schrägebene 30,
- d) Einspeisen von Wasser unter Druck in den Düsenbalken 34, so das Wasser unter Druck
aus den Austrittsdüsen 40 parallel zu der Schrägebene 30 austritt, und
- e) Verschieben des Düsenbalkens 34 über die Oberfläche.
[0035] Begriffe wie im Wesentlichen, vorzugsweise und dergleichen sowie möglicherweise als
ungenau zu verstehende Angaben sind so zu verstehen, dass eine Abweichung um plusminus
5 %, vorzugsweise plusminus 2 % und insbesondere plus minus ein Prozent vom Normalwert
möglich ist. Die Anmelderin behält sich vor, beliebige Merkmale und auch Untermerkmale
aus den Ansprüchen und/oder beliebige Merkmale und auch Teilmerkmale aus einem Satz
der Beschreibung in beliebiger Art mit anderen Merkmalen, Untermerkmalen oder Teilmerkmalen
zu kombinieren, dies auch außerhalb der Merkmale unabhängiger Ansprüche. Die Anmelderin
behält sich weiterhin vor, beliebige Merkmale und auch Teilmerkmale zu streichen.
[0036] In den unterschiedlichen Figuren sind hinsichtlich ihrer Funktion gleichwertige Teile
stets mit denselben Bezugszeichen versehen, sodass diese in der Regel auch nur einmal
beschrieben werden.
[0037] Die Beschreibung bezieht sich bevorzugt auf Rohre und dergleichen, die nicht in Randbereichen
des Feldes angeordnet sind. So fehlt beispielsweise dem letzten Rohr einer Ebene ein
Partner auf einer Seite, sodass die Beschreibung "auf Lücke gesetzt" mehr zutrifft.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 20
- Rohr
- 22
- 1. Ebene
- 24
- 2. Ebene
- 26
- 3. Ebene
- 28
- 4. Ebene
- 30
- 1. Schrägebene
- 32
- 2. Schrägebene
- 34
- Düsenbalken
- 36
- Innenraum
- 40
- Austrittsdüse, Düse
- 42
- Schlauch
- 44
- Hauptstrahlrichtung
- 46
- Wasserstrahl
- 48
- Randstrahl
- 50
- Kopfstück
- 52
- Schiene
- 54
- Träger
- 56
- Doppelpfeil
- 58
- Haltevorrichtung
- 60
- unteres Teil
- 62
- oberes Teil, Drehvorrichtung
- 64
- Achse
- 66
- Verlängerungsstück
- 68
- Anschlussende
- 70
- Kopfstück
- M
- Mittelpunkt
- N
- Mittelpunkt
- L
- Mittelpunkt
- D
- Abstand
- s
- Abstand der Mittelpunkte benachbarter Rohre
- t
- Abstand benachbarter Ebenen
1. Verfahren zum Reinigen eines Luftkühlers einer großindustriellen Anlage, wobei der
Luftkühler mindestens ein Feld mit mindestens zwei Lagen von Rohren (20) aufweist,
diese Rohre (20) verlaufen geradlinig, die Rohre (20) aller Lagen verlaufen parallel
zueinander, wobei die Rohre (20) einer ersten Lage, die die Oberfläche des Luftkühlers
bildet, in einer ersten Ebene (22) verlaufen, die Rohre (20) einer darunter befindlichen,
zweiten Lage in einer zweiten Ebene (24) verlaufen, die parallel zur ersten Ebene
(22) ist und jeweils ein Rohr der zweiten Lage auf Lücke zwischen zwei Rohren (20)
der ersten Lage angeordnet ist, so das jedes Rohr (20) der ersten Lage und ein schräg
darunter befindliches Rohr (20) der zweiten Lage sich in Schrägebenen (30, 32) befinden,
die zueinander parallel sind, mit folgenden Verfahrensschritten:
a) Bereitstellen eines Düsenbalkens (34), der eine große Anzahl von Austrittsdüsen
(40) aufweist, die auf einer geraden Linie angeordnet sind und zueinander parallele
Hauptstrahlrichtungen (44) haben,
b) Anordnen des Düsenbalkens (34) an einem Träger (54) des Luftkühlers, soweit vorhanden,
oder am Luftkühler selbst, und Ermöglichen einer gesteuerten Verschiebbarkeit des
Düsenbalkens (34) parallel zur Oberfläche des Luftkühlers und oberhalb dieser,
c) Ausrichten der Hauptstrahlrichtungen (44) der Austrittsdüsen (40) parallel zu einer
ersten Schrägebene (30),
d) Einspeisen von Wasser unter Druck in den Düsenbalken (34), so das Wasser unter
Druck aus den Austrittsdüsen (40) parallel zu der Schrägebene (30) austritt, und
e) Verschieben des Düsenbalkens (34) über die Oberfläche.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt e) folgende Schritte durchgeführt werden:
f) Ausrichten der Hauptstrahlrichtungen (44) der Austrittsdüsen (40) parallel zu einer
zweiten Schrägebene (32), die mit dem gleichen Wert ihres Winkels zur Oberfläche verläuft,
aber unterschiedlich zur ersten Schrägebene ist, und
g) Verschieben des Düsenbalkens (34) über die Oberfläche.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsdüsen (40) einen Austrittswinkel ihrer Austrittsstrahlen aufweisen und
zudem jeweils in einem Abstand voneinander angeordnet sind, und dass der Düsenbalken
(34) in einem Abstand D zur Oberfläche angeordnet wird und dieser Abstand D so gewählt
wird, dass in diesem Abstand D die Austrittsstrahlen benachbarter Düsen zumindest
einander berühren, vorzugsweise etwas überlappen.
4. Vorrichtung zum Reinigen eines Luftkühlers einer großindustriellen Anlage, wobei der
Luftkühler mindestens ein Feld mit mindestens zwei Lagen von Rohren (20) aufweist,
diese Rohre (20) verlaufen geradlinig, die Rohre (20) aller Lagen verlaufen parallel
zueinander, wobei die Rohre (20) einer ersten Lage, die die Oberfläche des Luftkühlers
bildet, in einer ersten Ebene (22) verlaufen, die Rohre (20) einer darunter befindlichen,
zweiten Lage in einer zweiten Ebene (24) verlaufen, die parallel zur ersten Ebene
(22) ist und jeweils ein Rohr der zweiten Lage auf Lücke zwischen zwei Rohren (20)
der ersten Lage angeordnet ist, so das jedes Rohr (20) der ersten Lage und ein schräg
darunter befindliches Rohr der zweiten Lage sich in Schrägebenen (30, 32) befinden,
die zueinander parallel sind, die Vorrichtung weist auf
A) einen Düsenbalken (34), der eine große Anzahl von Austrittsdüsen (40) aufweist,
die auf einer geraden Linie angeordnet sind und zueinander parallele Hauptstrahlrichtungen
(44) haben, und der ein Anschlussende (68) hat, das mit einer Zuleitung für Druckwasser
verbunden werden kann,
B) eine Haltevorrichtung (58) für die Aufnahme des Düsenbalkens (34), die eine Bewegungsvorrichtung
zum Verschieben des Düsenbalkens (34) parallel zur Oberfläche des Luftkühlers und
eine Drehvorrichtung (62) für eine Drehbewegung des Düsenbalkens (34) um seine Längsachse
aufweist, und die eine Befestigungsvorrichtung für die Anordnung am Luftkühler hat.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, weiterhin gekennzeichnet durch mindestens ein Verlängerungsstück (66) für den Düsenbalken (34), wobei das Verlängerungsstück
(66) in Längsrichtung des Düsenbalkens (34) mit diesem dicht verbunden ist und Austrittsdüsen
(40) aufweist, die parallel zu den Austrittsdüsen (40) des Düsenbalkens (34) und im
gleichen Abstand wie diese angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenbalken (34) einen Innenraum (36) aufweist, der mit dem Anschlussende (68)
und den Austrittsdüsen (40) in Verbindung ist, und dass der Druck des Wassers im Innenraum
(36) in Nähe des Anschlussendes (38, 68) maximal 30 %, vorzugsweise maximal 10 % größer
ist als der Druck des Wassers in Nähe eines freien Endes des Düsenbalkens (34).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenbalken (34) ein Kopfstück (70) aufweist, dass an seinem vom Anschlussende
(68) entfernten Endbereich angeordnet ist und vorzugsweise eine Kupplung für einen
Halt in der Drehvorrichtung (62) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-7, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenbalken (34), eventuell mit mindestens einem Verlängerungsstück (66), eine
Länge aufweist, die größer ist als die Länge der Rohre (20), insbesondere mindestens
10 %, vorzugsweise mindestens 20 % länger ist.