[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung eines zentralen
Gegendruckzylinders einer Flexodruckmaschine nach den Oberbegriffen der Ansprüche
1 und 8.
[0002] In Flexodruckmaschinen kommt es immer wieder zu Verschmutzungen, insbesondere durch
die niedrigviskose Druckfarbe. Verschmutzungen treten beispielsweise aufgrund von
Farbspritzern, falsch eingestellten Farbübertragungszylindern oder auch aufgrund von
Bahnrissen auf. Auch Fremdpartikel wie etwa Staub, trockene Farbpartikel oder gar
Insekten können in den Spalt zwischen Bedruckstoffbahn und Gegendruckzylinder eingezogen
werden.
[0003] Aus der
EP 0544126-A2 ist eine Flexodruckmaschine mit einem zentralen Gegendruckzylinder zum Bedrucken
einer Bahn bekannt, wobei dem Gegendruckzylinder in dem Bereich zwischen der zugeführten
und der abgeführten zu bedruckenden Bahn, in dem dieser nicht von einer Bahn umschlungen
ist, eine Sprüheinrichtung zum Aufsprühen eines das Antrocknen von Farbe verhindernden
flüssigen Trenn- oder Lösemittels auf den Gegendruckzylinder zugeordnet ist.
[0004] Bekannte Reinigungsvorrichtungen nutzen Bürsten oder Tücher, die im Zusammenwirken
mit Reinigungsflüssigkeiten die Verschmutzungen an- und schließlich ablösen sollen.
Problematisch ist allerdings, dass diese Reinigungsvorrichtungen lediglich dann genutzt
werden können, wenn kein Druckjob ausgeführt wird, da der Bedruckstoff durch den auszuübenden
mechanischen Druck beschädigt wird. In anderen Vorrichtungen muss der Bedruckstoff
sogar vom zentralen Gegendruckzylinder entfernt werden, um diesen reinigen zu können.
In jedem Fall benötigen alle Varianten Maschinenzeiten, in denen nicht produziert
wird, was zu unnötigen Kosten führt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es
daher, Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung eines zentralen Gegendruckzylinders
einer Flexodruckmaschine vorzuschlagen, mit welchen die oben beschriebenen Nachteile
vermieden werden können.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 und des
Anspruchs 8 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist wenigstens eine Düse vorgesehen, aus welcher
gasförmiges und/oder flüssiges Kohlendioxid in eine Austrittsrichtung herausführbar
ist, wobei die Austrittsrichtung auf den Gegendruckzylinder gerichtet ist und wobei
die Düse - entgegen der Drehrichtung des Gegendruckzylinders gesehen - zwischen der
Berührungslinie einer Bedruckstoffbahn und der Ablöselinie der Bedruckstoffbahn angeordnet
ist.
[0007] Erfindungsgemäß dient die Düse dazu, eine Verengung in der Bewegungsrichtung des
Kohlendioxids zur Verfügung zu stellen, um die Kohlendioxidmoleküle zu beschleunigen.
Dazu kann es vorgesehen sein, das Kohlendioxid bereits mit einem im Vergleich zum
Umgebungsdruck erhöhten Druck durch die Düse zu leiten. Eine Beschleunigung bewirkt,
dass das Kohlendioxid zumindest zum Teil nach dem Verlassen der Düse expandiert und
dort direkt aus der gasförmigen oder flüssigen Phase in die Festphase übergeht, also
resublimiert oder erstarrt. Diese festen Partikel sind nun in der Lage, die Verschmutzung
vom zentralen Gegendruckzylinder abzuheben, zu verkleinern oder aufzuweichen, so dass
in einem optionalen weiteren Schritt bei Bedarf die Verschmutzungen entfernbar sind.
Die Düse bewirkt zusätzlich, dass sich der das Kohlendioxid umfassende Strahl auf
den Gegendruckzylinder richten lässt. Das bedeutet, dass ein Großteil des Kohlendioxids
im Wesentlichen die Bewegungsrichtung beibehält, die durch die Ausrichtung der Düse
vorgegeben wird. Die Entfernung der Verschmutzungen beruht nun auf den folgenden Effekten.
Das sehr kalte Kohlendioxid, unabhängig vom Aggregatzustand, führt zu einem Thermoschock
der Verschmutzungspartikel, wodurch diese spröde werden, was zu Elastizitätsverlust
und mechanischen Spannungen führt. Das Auftreffen der festen Kohlendioxidpartikel
führt nun zum Auf- und Abplatzen der versprödeten Schmutzpartikel, so dass sich diese
von der Oberfläche des zentralen Gegendruckzylinders loslösen.
[0008] Darüber hinaus können die oft auftretenden Sublimationseffekte die Reinigungswirkung
verstärken. Dabei durchlaufen die Partikel den Phasenübergang von fest nach flüssig,
was insbesondere mit einer Volumenvergrößerung des betreffenden Partikels einhergeht.
Durch die Volumenvergrößerung wird ein zusätzlicher Druckstoß hervorgerufen, was ebenfalls
dem Lösen von Schmutzpartikeln dienlich sein kann.
[0009] Der besondere Vorteil dieses Aufbaus ist nun, dass diese Düse sowie die notwendigen
Zuführ- und/oder Abführleitungen klein bauen. Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass diese Düse - entgegen der Drehrichtung des Gegendruckzylinders gesehen - zwischen
der Berührungslinie der Bedruckstoffbahn und der Ablöselinie der Bedruckstoffbahn
angeordnet ist. Es ist somit nicht notwendig, zum Reinigen zumindest von Bereichen
des zentralen Gegendruckzylinders die Bedruckstoffbahn zu entfernen.
[0010] In Flexodruckmaschinen wird die Bedruckstoffbahn bedruckt, wenn sie auf dem Gegendruckzylinder
aufliegt. In Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen wird die Bedruckstoffbahn mittels
einer Walze oder Rolle, häufig als Anpresswalze bezeichnet, auf den Gegendruckzylinder
aufgelegt. Die Bedruckstoffbahn kann nun eines oder mehrere Druckwerke passieren,
bis sie entlang einer Ablöselinie vom Gegendruckzylinder abgehoben wird. Zu diesem
Zweck ist eine Leitwalze vorgesehen, welche jedoch nicht mit dem Gegendruckzylinder
einen gemeinsamen Walzenspalt bildet. In Zentralzylinder-Flexodruckmaschinen beträgt
der Umschlingungswinkel der Bedruckstoffbahn oft mindestens 270 Grad, insbesondere
mindestens 300 Grad.
[0011] Ferner wird sich der Aggregatzustand des festen Kohlendioxids sich innerhalb kurzer
Zeit wieder in gasförmig ändern, und zwar entweder direkt oder über die flüssige Phase.
Daher ist es zum Entfernen des Kohlendioxids nicht notwendig, weitere Hilfsmittel
einzusetzen, die im Stand der Technik gebraucht wurden, um etwa Reinigungsflüssigkeiten
zu entfernen.
[0012] Die Kombination des kompakten Aufbaus und der rückstandsarmen Reinigung führt dazu,
dass die Reinigung des Gegendruckzylinders auch während der Ausführung eines Druckjobs
durchführbar ist. Dies führt nicht nur zu Kostenreduzierungen, da Stillstandszeiten
der Druckmaschine reduziert werden, sondern auch zu einer besseren Druckqualität,
da die Verschmutzungen des Bedruckstoffes vermieden werden. Ein weiterer Vorteil ist,
dass die Oberfläche des zentralen Gegendruckzylinders geschont wird, da kein mechanischer
Kontakt einer Reinigungsvorrichtung - wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist
- mit dem Gegendruckzylinder notwendig ist.
[0013] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Kohlendioxid mittels eines Trägerfluids,
insbesondere mittels eines Trägergases aus der Düse herausführbar ist. In diesem Fall
kann der Verbrauch des Kohlendioxids reduziert werden. Als Trägergas kann dabei normale
Luft verwendet werden. Weiterhin reicht es in diesem Fall, dass nur das Trägergas
unter hohem Druck steht und dadurch mit hoher Geschwindigkeit durch die Düse geführt
wird. Das Kohlendioxid muss in diesem Fall nur vor dem Durchtritt durch die Düse beigemischt
werden, wobei ein leichter Überdruck ausreichend ist. Vorteilhaft ist es, wenn das
Trägergas unter einem Druck von mindestens 5 bar, bevorzugt mindestens 6 bar steht.
Damit können die ohnehin oft vorhandenen Druckluftanschlüsse zur Bereitstellung des
unter Druck stehenden Trägergases genutzt werden.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine Absaugeinrichtung vorgesehen,
mit welcher das Kohlendioxid und/oder Verschmutzungspartikel entfernbar sind. Insbesondere
kann diese Absaugeinrichtung eine Saugdüse umfassen, die in der Umgebung der oben
genannten Düse angeordnet ist, um die Absaugung auch dort vornehmen zu können, wo
es notwendig ist. Insbesondere ist auch die Saugdüse zwischen der Berührungslinie
und der Ablöselinie der Bedruckstoffbahn angeordnet
[0015] In einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Düsen einen ovalen oder runden
Austrittsquerschnitt auf. Auch rechteckige Querschnitte können vorteilhaft sein. Der
Austrittsquerschnitt weist bevorzugt einen Durchmesser bzw. eine Seitenlänge von mindestens
1 mm und höchstens 100 mm aufweist. Auf diese Weise lässt sich eine gute Reinigungswirkung
erzielen, da sowohl in Drehrichtung des Gegendruckzylinders wie auch quer dazu eine
ausreichend große Bestrahlungsfläche erreicht wird. Vorteilhaft ist es auch, wenn
der Austritt der Düse einen Abstand von mindestens 10 mm, insbesondere von mindestens
20 mm von der Oberfläche des Gegendruckzylinders umfasst, gemessen in der Richtung
der Hauptachse der Düse. Der Abstand der Düse von der Oberfläche des Gegendruckzylinders
sollte hingegen nicht 100 mm, bevorzugt nicht 80 mm überschreiten.
[0016] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Hauptachse der Düse und die Oberfläche des Gegendruckzylinders
einen Winkel von 45 Grad bis 135 Grad zueinander einnehmen. Mit anderen Worten strahlt
die Düse senkrecht auf den Gegendruckzylinder oder mit einer Abweichung von bis zu
45 Grad aus der senkrechten Richtung. In diesem Fall lässt sich eine besonders gute
Reinigungswirkung erzielen, da dann das Kohlendioxid auf eine vergleichsweise kleine
Fläche konzentriert wird. Bevorzugt ist es, wenn die Hauptachse der Düse entgegen
der Drehrichtung des Gegendruckzylinders geneigt ist. Damit wird sozusagen eine Wirkung
erzielt, die mit einer Schabwirkung eines Messers vergleichbar ist.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Düse
bewegbar, insbesondere verschieblich, an einer Linearachse angeordnet ist, welche
sich quer zur Transportrichtung des Gegendruckzylinders erstreckt. Insbesondere ist
vorgesehen, dass die Düse an einem Schlitten angeordnet ist und dass die Traverse
als Schiene ausgebildet ist. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn die Düse mittels
einer Antriebseinrichtung motorisch bewegbar ist. In dieser Ausführungsform kann eine
einzelne Düse oder eine geringe Anzahl an Düsen vorgesehen sein, die gezielt an Positionen
bewegbar sind, an denen Verschmutzungen zu entfernen sind. Damit kann mit einer kostengünstigen
Vorrichtung zur Reinigung eines zentralen Gegendruckzylinders einer Flexodruckmaschine
eine ausreichende Reinigung erreicht werden.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, während eines laufenden Druckjobs die Düse an der Verlängerung
der Seitenkanten der Bedruckstoffbahn zu positionieren. Im laufenden Druckjob kann
es immer wieder dazu kommen, dass Farbspritzer im Bereich des Randes der Bedruckstoffbahn
auf dem Gegendruckzylinder auftreffen. Der Anteil dieser Farbspritzer, der nicht durch
die Bedruckstoffbahn mitgenommen wird, haftet auf dem Gegendruckzylinder an und könnte
auf Dauer zu Problemen führen. Daher ist es vorteilhaft, durch die genannte Maßnahme
während des laufenden Druckjobs den Bereich der Seitenkanten der Bedruckstoffbahn
fortlaufend oder intermittierend zu reinigen. Insbesondere kann in diesem Zusammenhang
das Vorsehen von mindestens zwei Düse vorteilhaft sein, um jeder Seitenkante der Bedruckstoffbahn
eine Düse zuordnen zu können. Eine sofortige Entfernung von Verschmutzungen ist dann
möglich, ohne eine einzelne Düse zunächst verfahren zu müssen.
[0019] Ferner kann es vorteilhaft sein, in einer Druckmaschine, die eine Vorrichtung zur
Detektion der Seitenkanten der Bedruckstoffbahn umfasst, die Informationen zur Position
der Seitenkanten an eine Steuervorrichtung weiterzugeben, welche die Antriebseinrichtung
zur Positionierung der Düse quer zum Gegendruckzylinder steuert. Damit kann eine Automatisierung
geschaffen werden, mit welcher die Bereiche der Seitenkanten auf dem Gegendruckzylinder
automatisch reinigbar sind.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen,
mit welcher Verschmutzungen detektierbar sind. Dazu kann eine elektromagnetische Strahlung,
beispielsweise sichtbares Licht, auf die Oberfläche des Gegendruckzylinders gerichtet
werden. Die Intensität des reflektierten Lichtes kann nun gemessen werden, insbesondere
die spektrale Intensität. Bei Abweichungen zur Intensität des sauberen Gegendruckzylinders
kann die Reinigungsvorrichtung insbesondere hinsichtlich der Position wie auch hinsichtlich
der Reinigungsintensität gesteuert werden. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die
Sensoreinrichtung, ähnlich wie zuvor beschrieben, und die Düse selbst, wenigstens
quer zum Gegendruckzylinder bewegbar ist, so dass die Sensorposition einstellbar ist,
so dass die Punkte der vermeintlich größten Verschmutzungen untersuchbar sind. Ferner
kann die Sensoreinrichtung ebenfalls hinsichtlich ihrer Position durch die Einrichtung
zur Detektion der Seitenkante der Bedruckstoffbahn eingestellt werden. Die genannte
Steuervorrichtung kann auch diese Aufgabe bewältigen. Insbesondere kann eine solche
Sensorvorrichtung genutzt werden, während die Druckmaschinen fortlaufend die Bedruckstoffbahn
bedruckt (so genannter Fortdruck). In diesem Fall kann bei einer detektierten Verschmutzung
bedarfsgerecht gereinigt werden, was die Verwendung von Verbrauchsmitteln reduziert.
[0021] Die vorliegende Erfindung kann, auch wenn sie bezogen auf eine Zentralzylinder-Flexodruckmaschine
beschrieben worden ist, auch in einem Inline-Druckwerk, das vorzugsweise ebenfalls
als Flexodruckwerk ausgestaltet ist, oder in einem Tiefdruckwerk genutzt werden. Der
Gegendruckzylinder eines Tiefdruckwerks wird jedoch zumeist als Presseur bezeichnet.
Auch andere Zylinder einer Druckmaschine können mit der vorliegenden Erfindung gereinigt
werden. Hierzu sei insbesondere die Anpresswalze genannt, die im Kontakt mit dem Gegendruckzylinder
steht und daher besonders verschmutzungsanfällig ist.
[0022] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor, in der unter Bezugnahme auf die Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen erläutert sind. Die einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- Seitenansicht einer Flexodruckmaschine mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung
- Fig. 2
- Ausschnitt aus der Figur 1 mit weiteren Einzelheiten zu dem Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0023] Fig. 1 zeigt eine Flexodruckmaschine 100 mit einem zentralen Gegendruckzylinder 101,
über den eine Bedruckstoffbahn 102 führbar ist. Die Bedruckstoffbahn 102 wird bevorzugt
zunächst über zumindest eine Führungswalze 103 in Transportrichtung T geführt. Es
schließt sich eine Andrückwalze 104 an, mit welcher die Bedruckstoffbahn 102 auf die
Umfangsoberfläche des Gegendruckzylinders 101 gedrückt wird. Der Gegendruckzylinder
101 rotiert in Richtung R, so dass die Bedruckstoffbahn an mehreren - gezeigt sind
vier - Farbwerken 105, 105', 105" und 105'" vorbei geführt wird. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
umfasst ein solches Farbwerk 105 einen Formatzylinder 106, welcher das Druckmotiv
trägt. Die notwendige Druckfarbe wird durch die Farbauftragswalze 107, in der Regel
eine Rasterwalze, auf das Druckmotiv des Formatzylinders 106 aufgetragen, welche wiederum
diese Druckfarbe motivgerecht auf den Bedruckstoff 102 aufträgt. Jedes Farbwerk druckt
in der Regel mit einer anderen Farbe.
[0024] Nach dem Passieren des letzten Farbwerks 105'" verlässt der Bedruckstoff 102 den
Gegendruckzylinder 101 auf einer gemeinsamen Tangente des Gegendruckzylinders 101
und der Leitwalze 108. Der Berührungspunkt dieser Tangente mit dem Gegendruckzylinder
stellt also die Ablöselinie der Bedruckstoffbahn von dem Gegendruckzylinder dar.
[0025] Der Bereich zwischen dieser gemeinsamen Tangente und der Andrückwalze 104 ist der
bahnfreie Bereich, der durch den Doppelpfeil 110 dargestellt wird.
[0026] In diesem bahnfreien Bereich ist eine Düse 120 gemäß der in der gesamten Beschreibung
erläuterten Erfindung angeordnet.
[0027] Die Figur 2 zeigt nun weitere Details zur Reinigung des Gegendruckzylinders 101,
welcher in Richtung R rotiert. Wiederum ist die Bedruckstoffbahn 102 dargestellt,
der mittels einer Anpress- oder Andrückwalze 104 auf den Gegendruckzylinder 102 auflegbar
ist. Die Ablöselinie der Bedruckstoffbahn von dem Gegendruckzylinder ist in dieser
Figur nicht dargestellt. Die Düse 120 erhält über eine Zuleitung 121, welche beispielsweise
als Schlauch ausgestaltet sein kann, das Kohlendioxid und/oder das Trägerfluid. Durch
die in Strömungsrichtung des Gases bzw. des Trägerfluids enger werdenden Querschnitt
der Düse wird das Kohlendioxid beschleunigt in Richtung des Pfeiles 122 auf den Gegendruckzylinder
gegeben, um Verschmutzungen zu lösen.
[0028] Die Düse 120 ist, bevorzugt über ein Drehgelenk 133, an einem Träger 132 angeordnet.
Ein Drehgelenk kann eine Winkelverstellung der Düse 120 und damit der Richtung 122
relativ zum Gegendruckzylinder ermöglichen. Der Träger ist bevorzugt an einem Schlitten
130 gehaltert, welcher entlang der Linearachse 131 verfahrbar sein kann. Die Liniearachse
erstreckt sich vorzugsweise parallel zur Drehachse des Gegendruckzylinders und kann
beispielsweise am nicht dargestellten Maschinengestell der Druckmaschine befestigt
sein.
[0029] Um die Verschiebung des Schlittens entlang der Linearachse zu ermöglichen, kann dieser
beispielsweise als pneumatischer Doppelhubzylinder ausgestaltet sein. Alternativ können
Linearachse und Schlitten als Linearmotor ausgebildet sein. Eine andere Möglichkeit
wäre ein Spindelantrieb für den Schlitten, wobei die Spindel dann von einem ortsfesten
Antrieb, vorzugsweise von einem Elektromotor, antreibbar wäre. Unabhängig von der
Art des Verschiebens des Schlittens kann ein Positionssensor vorgesehen sein, über
den die Querposition der Düse feststellbar sein kann. Ein solcher Positionssensor
ist wichtig im Zusammenhang mit einer automatischen Reinigungsfunktion. Hierzu kann
zusätzlich wenigstens ein Verschmutzungssensor, der nicht dargestellt ist, vorgesehen
sein, um Verschmutzungen des Gegendruckzylinders feststellen zu können. Eine Steuereinrichtung,
die ein Verschmutzungssignal von dem Verschmutzungssensor erhält, kann nun die Düse
durch Verschiebung des Schlittens relativ zur Verschmutzung positioniert werden.
[0030] In der Figur 2 ist zusätzlich eine Absaugeinrichtung 140 gezeigt, mit welcher insbesondere
die vom Gegendruckzylinder gelösten Verschmutzungspartikel zuverlässig von der Umgebung
des Gegendruckzylinders absaugbar sind, was durch den Pfeil 141 dargestellt ist. Über
die Leitung 142 kann die Absaugeinrichtung an einer Unterdruckquelle angeschlossen
sein. Die Absaugeinrichtung 140 kann sich dabei in Querrichtung über die gesamte Breite
des Gegendruckzylinders erstrecken. Alternativ kann sie kleiner ausgestaltet sein,
so dass sie im Wesentlichen einen Bereich überdeckt, den auch das aus der Düse austretende
Kohlendioxid erreicht. In diesem Fall kann es vorgesehen sein, dass die Absaugeinrichtung
ebenfalls über Halteelemente mit dem Schlitten 130 verbunden ist, um eine simultane
Verschiebung mit der Düse 120 zu ermöglichen.
Bezugszeichenliste |
100 |
Flexodruckmaschine |
101 |
Gegendruckzylinder |
102 |
Bedruckstoffbahn |
103 |
Führungswalze |
104 |
Andrückwalze |
105 |
Farbwerk |
106 |
Formatzylinder |
107 |
Farbauftragswalze |
108 |
Leitwalze |
110 |
Doppelpfeil |
|
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T |
Transportrichtung |
R |
Rotationsrichtung |
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1. Vorrichtung zur Reinigung zumindest von Bereichen eines zentralen Gegendruckzylinders
(101) einer Flexodruckmaschine (100), mit wenigstens einer Düse, die entgegen der
Drehrichtung des Gegendruckzylinders (101) gesehen zwischen der Berührungslinie einer
Bedruckstoffbahn (102) und der Ablöselinie der Bedruckstoffbahn angeordnet ist, wobei
eine Austrittrichtung der Düse auf den Gegendruckzylinder (101) gerichtet ist
dadurch gekennzeichnet, dass
aus der Düse gasförmiges und/oder flüssiges Kohlendioxid in die Austrittsrichtung
herausführbar ist, wobei der Düse über eine Zuleitung (121) das gasförmige und/oder
das flüssige Kohlendioxid zuführbar ist, wobei das Kohlendioxid mittels eines Trägerfluids
aus der Düse herausführbar ist.
2. Vorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, mit welcher Verschmutzungen detektierbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, mit welcher ein Verschmutzungssignal des Sensors
erhaltbar ist und mit welcher die Düse relativ zur Verschmutzung positionierbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Absaugeinrichtung vorgesehen ist, mit welcher das Kohlendioxid und/oder Verschmutzungspartikel
von der Oberfläche des Gegendruckzylinders (101) absaugbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düsen einen ovalen oder runden Austrittquerschnitt aufweisen, welcher bevorzugt
einen Durchmesser von mindestens 1 mm und höchstens 100 mm aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hauptachse der Düse und die Oberfläche des Gegendruckzylinders (101) einen Winkel
von 45 Grad bis 135 Grad zueinander einnehmen, wobei bevorzugt die Hauptachse der
Düse entgegen der Drehrichtung des Gegendruckzylinders (101) geneigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düse beweglich an einer Traverse angeordnet ist, welche sich quer zur Transportrichtung
des Gegendruckzylinders (101) erstreckt.
8. Verfahren zur Reinigung eines zentralen Gegendruckzylinders (101) einer Flexodruckmaschine
(100),
dadurch gekennzeichnet, dass
aus einer Düse ein unter Druck stehender, gasförmiger Kohlendioxid-Strahl in eine
Austrittsrichtung herausgeführt wird, wobei der Düse über eine Zuleitung (121) das
gasförmige und/oder das flüssige Kohlendioxid zugeführt wird, wobei das Kohlendioxid
mittels eines Trägerfluids aus der Düse herausgeführt wird, wobei die Austrittsrichtung
auf den Gegendruckzylinder (101) gerichtet ist und wobei der gasförmige Kohlendioxid-Strahl
entgegen der Drehrichtung des Gegendruckzylinders (101) gesehen zwischen der Berührungslinie
einer Bedruckstoffbahn und der Ablöselinie der Bedruckstoffbahn (102) auf den Gegendruckzylinder
(101) gerichtet wird.
1. A device for cleaning at least regions of a central impression cylinder (101) of a
flexographic printing machine (100), having at least one nozzle, which when viewed
counter to the rotational direction of the impression cylinder (101) is arranged between
the line of contact of the printing material web (102) and the separation line of
the printing material web, wherein an outlet direction of the nozzle is directed towards
the impression cylinder (101)
characterized in that
gaseous and/or liquid carbon dioxide can be led out of the nozzle in the outlet direction,
wherein the gaseous and/or the liquid carbon dioxide can be supplied to the nozzle
via a supply line (121), wherein the carbon dioxide can be led out of the nozzle by
means of a carrier fluid.
2. The device according to the preceding claim,
characterized in that
a sensor device is provided, with which contaminants can be detected.
3. The device according to Claim 2,
characterized in that
a control device is provided, with which a contamination signal of the sensor can
be obtained and with which the nozzle can be positioned relative to the contamination.
4. The device according to any one of the preceding claims,
characterized in that
a suction device is provided, with which the carbon dioxide and/or contamination particles
can be extracted from the surface of the impression cylinder (101).
5. The device according to the preceding claims,
characterized in that
the nozzles have an oval or round outlet cross section, which preferably have a diameter
of at least 1 mm and at most 100 mm.
6. The device according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the main axis of the nozzle and the surface of the impression cylinder (101) assume
an angle of 45 degrees to 135 degrees with respect to one another, wherein preferably
the main axis of the nozzle is inclined counter to the rotational direction of the
impression cylinder (101).
7. The device according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the nozzle is movably arranged on a traverse, which extends transversely to the transport
direction of the impression cylinder (101).
8. A method for cleaning a central impression cylinder (101) of a flexographic printing
machine (100),
characterized in that
a pressurized, gaseous carbon dioxide jet is led out of a nozzle in an outlet direction,
wherein the gaseous and/or the liquid carbon dioxide is supplied to the nozzle via
a supply line (121), wherein the carbon dioxide is led out of the nozzle by means
of a carrier fluid, wherein the outlet direction is directed towards the impression
cylinder (101) and wherein the gaseous carbon dioxide jet when viewed counter to the
rotational direction of the impression cylinder (101) between the line of contact
of a printing material web and the separation line of the printing material web (102)
is directed towards the impression cylinder (101).
1. Dispositif pour le nettoyage d'au moins des parties d'un cylindre de contre-pression
(101) d'une machine de flexographie (100), avec au moins une buse, qui est disposée,
vue à l'encontre du sens de rotation du cylindre de contre-pression (101), entre la
ligne de contact d'une bande de support d'impression (102) et la ligne de détachement
de la bande de support d'impression, dans lequel une direction de sortie de la buse
est orientée vers le cylindre de contre-pression (101),
caractérisé en ce que
du dioxyde de carbone gazeux et/ou liquide peut être guidé hors de la buse dans la
direction de sortie, dans lequel le dioxyde de carbone gazeux et/ou liquide peut être
introduit dans la buse par l'intermédiaire d'une conduite d'alimentation (121), dans
lequel le dioxyde de carbone peut être guidé hors de la buse au moyen d'un fluide
porteur.
2. Dispositif selon la revendication précédente,
caractérisé en ce que
un dispositif de capteur est prévu, avec lequel des encrassements peuvent être détectés.
3. Dispositif selon la revendication 2,
caractérisé en ce que
un dispositif de commande est prévu, avec lequel un signal d'encrassement du capteur
peut être obtenu et avec lequel la buse peut être positionnée par rapport à l'encrassement.
4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
un dispositif d'aspiration est prévu, avec lequel le dioxyde de carbone et/ou les
particules d'encrassement peuvent être aspirés de la surface du cylindre de contre-pression
(101).
5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
les buses présentent une section de sortie ovale ou ronde, qui présente de préférence
un diamètre d'au moins 1 mm et de 100 mm maximum.
6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'axe principal de la buse et la surface du cylindre de contre-pression (101) forment
entre eux un angle de 45 degrés à 135 degrés, dans lequel, de préférence, l'axe principal
de la buse est incliné à l'encontre du sens de rotation du cylindre de rotation (101).
7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la buse est disposée de manière mobile sur une traverse, qui s'étend transversalement
par rapport à la direction de transport du cylindre de contre-pression (101).
8. Procédé de nettoyage d'un cylindre de contre-pression central (101) d'une machine
de flexographie (100),
caractérisé en ce que
un jet de dioxyde de carbone gazeux sous pression est guidé hors d'une buse dans une
direction de sortie, dans lequel le dioxyde de carbone gazeux et/ou liquide est introduit
dans la buse par l'intermédiaire d'une conduite d'alimentation (121), dans lequel
le dioxyde de carbone est guidé hors de la buse au moyen d'un fluide porteur, dans
lequel la direction de sortie est orientée vers le cylindre de contre-pression (101)
et dans lequel le jet de dioxyde de carbone gazeux est orienté, vu à l'encontre du
sens de rotation du cylindre de contre-pression (101), entre la ligne de contact d'une
bande de support d'impression et la ligne de détachement de la bande de support d'impression
(102) vers le cylindre de contre-pression (101).