(19) |
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(11) |
EP 3 484 179 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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20.05.2020 Patentblatt 2020/21 |
(22) |
Anmeldetag: 08.10.2018 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
HÖRGERÄT
HEARING AID
APPAREIL DE CORRECTION AUDITIVE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
08.11.2017 DE 102017219882
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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15.05.2019 Patentblatt 2019/20 |
(73) |
Patentinhaber: Sivantos Pte. Ltd. |
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Singapore 539775 (SG) |
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(72) |
Erfinder: |
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- HASANI, Hamed
91052 Erlangen (DE)
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(74) |
Vertreter: FDST Patentanwälte |
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Nordostpark 16 90411 Nürnberg 90411 Nürnberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 2 986 030 US-A1- 2010 020 994
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DE-A1-102008 022 127
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein in das Ohr eines Hörgeräteträgers einsetzbares
Hörgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Hörgerät ist aus
EP 2 986 030 A1 bekannt.
[0002] Ein Hörgerät dient der Versorgung einer hörgeschädigten Person mit akustischen Umgebungssignalen,
die zu einer Kompensation der jeweiligen Hörschädigung entsprechend verarbeitet und
insbesondere verstärkt werden. Ein Hörgerät umfasst hierzu üblicherweise einen Eingangswandler,
beispielsweise in Form eines Mikrofons, eine Signalverarbeitungseinheit mit einem
Verstärker, sowie einen Ausgangswandler. Der Ausgangswandler ist in der Regel als
Miniaturlautsprecher realisiert und wird auch als Hörer oder Receiver bezeichnet.
Er erzeugt insbesondere akustische Ausgabesignale, die zum Gehör des Patienten geleitet
werden und bei diesem die gewünschte Hörwahrnehmung erzeugen.
[0003] Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörgeräten angeboten. Bei den sogenannten BTE-Hörgeräten (Behind-The-Ear,
auch Hinter-dem-Ohr bzw. HdO) wird ein Gehäuse mit Komponenten wie einer Batterie
und der Signalverarbeitungseinheit hinter dem Ohr getragen. Je nach Ausgestaltung
kann der Receiver entweder direkt im Gehörgang des Trägers (sogenannte Ex-Hörer-Hörgeräte
oder Receiver-in-the-Canal (RIC)-Hörgeräte). Alternativ ist der Receiver innerhalb
des Gehäuses selbst angeordnet und ein flexibler, auch als Tube bezeichneter Schallschlauch
leitet die akustischen Ausgabesignale des Receivers vom Gehäuse zum Gehörgang (Schlauch-Hörgeräte).
Bei ITE- Hörgeräten (In-the-Ear, auch IdO bzw. In-dem-Ohr) wird ein Gehäuse, welches
sämtliche funktionale Komponenten einschließlich des Mikrofons und des Receivers enthält,
zumindest teilweise im Gehörgang getragen. CIC-Hörgeräte (Completely-in-Canal) sind
den ITE-Hörgeräten ähnlich, werden jedoch vollständig im Gehörgang getragen.
[0004] Die drahtlose Kommunikation eines Hörgerätes, beispielsweise mit Audiogeräten oder
(bei einer binauralen Versorgung) mit einem in das andere Ohr eines Hörgeräteträgers
eingesetzten zweiten Hörgerät erfolgt häufig durch induktive Signalübertragung. Als
Antenne zum Senden und Empfangen der Signale werden in diesem Fall (Magnet-)Spulen
mit einer Vielzahl von Windungen eingesetzt, deren geometrische Ausmaße wesentlich
geringer als Wellenlänge der gesendeten oder empfangenen Signale sind. Bei induktiver
Signalübertragung zwischen Hörgeräten oder einem Hörgerät und einem anderen Peripheriegerät
liegt die Frequenz der gesendeten oder empfangenen Signale regelmäßig im Bereich von
etwa 10 kHz bis etwa 50 MHz. Die Reichweite solcher Antennen ist auf den Nahfeldbereich
der gesendeten oder empfangenen Signale beschränkt.
[0005] Alternativ werden zur Signalübertragung zwischen Hörgeräten oder einem Hörgerät und
einem anderen Peripheriegerät auch elektromagnetische Signale im GHz-Bereich eingesetzt,
deren Wellenlängen etwa in der Größenordnung eines Hörgeräts liegen. Man spricht in
diesem Fall auch von Radiofrequenz(RF)-Signalen oder RF-(Signal-)Übertragung. Ein
häufig genutzter Standard zur Übertragung von RF.-Signalen ist beispielsweise der
Bluetooth-Standard. Die RF-Signalübertragung erfolgt regelmäßig über Strecken, die
einem Vielfachen der Wellenlänge der gesendeten oder empfangenen Signale entsprechen,
und nutzt somit das Fernfeld dieser Signale. Zum Senden und Empfangen von RF-Signalen
werden häufig Dipolantennen eingesetzt.
[0006] Die Länge einer Dipolantenne ist vorteilhafterweise derart gewählt, dass sie der
Hälfte der Wellenlänge oder einem kleinen Vielfachen davon entspricht. Aufgrund des
äußerst beengten Bauraums sowie aufgrund der Abschirmung elektromagnetischer Strahlung
durch das umgebende Körpergewebe eines Hörgeräteträgers ist die Integration einer
solchen Antenne in dem Gehäuse eines im Ohr getragenen Hörgeräts problematisch. Die
Sende- und Empfangseffizienz der in solchen Hörgeräten eingesetzten Antennen ist daher
oft geringer als erforderlich oder gewünscht.
[0007] Um die Effizienz der Antenne zu verbessern, wird in der
DE 696 37 454 T2 und der
US 2010/0020994 A1 vorgeschlagen, die Antenne in eine Rückholschnur (Pull-out string) oder einen Rückholstab
(Pull-out stick) eines Hörgerätes zu integrieren, also in einen schnur- oder stabartigen
Gegenstand, der von der Faceplate des Hörgeräts nach außen abfragt, und bei eingesetztem
Hörgerät mit den Fingern ergriffen werden kann, um das Hörgerät aus dem Gehörgang
herauszuziehen. Dabei wird vorteilhaft der im getragenen Zustand zuäußerst angeordnete
Teil des Hörgeräts genutzt, um den abschirmenden Einfluss des Körpers des Hörgeräteträgers
auf die Antenne so gering wie möglich zu halten. Allerdings verläuft eine Rückholschnur
oder ein Rückholstab weitgehend parallel zu der Achse des Gehörgangs.
[0008] Von außen betrachtet haben die Rückholschnur oder der Rückholstab daher nur eine
quasi verschwindende Ausdehnung. Entsprechend schwach ist die aus der Öffnung des
Gehörgangs nach außen gerichtete Abstrahlung einer solchen Antenne. Den überwiegenden
Anteil der Feldintensität strahlt eine solche Antenne dagegen senkrecht zu ihrer Längserstreckung
aus, wo dieser Feldanteil wiederum durch den äußeren Bereich des Gehörgangs und die
Ohrmuschel gedämpft wird.
[0009] Aus
DE 10 2008 022 127 A1 ist ferner ein Verfahren zur Verminderung von Körpereffekten auf Hochfrequenzantennen
in Hörgeräten bekannt, bei dem die Antennenanpassung auf eine Frequenz eingestellt
wird, die sich von der tatsächlichen Beriebsfrequenz des Funksystems unterscheidet.
Die
DE 10 2008 022 127 A1 offenbart in diesem Zusammenhang ein hinter dem Ohr zu tragendes Hörgerät, bei dem
die Antenne auf einem Hörgerätegehäuse aufgebracht ist.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben, die Strahlungseffizienz
einer in einem Hörgerät integrierten Antenne auf einfache Weise zu erhöhen.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung
dargelegt.
[0012] Das erfindungsgemäße Hörgerät, welches in das Ohr eines Hörgeräteträgers eingesetzt
wird, umfasst eine Gehäuseschale zur Aufnahme von Hörgerätekomponenten, eine die Gehäuseschale
verschließende Faceplate. Die Faceplate ist in üblicher Weise entweder flach oder
schwach gekrümmt ausgebildet. Die Lage der Faceplate definiert somit eine (ebene oder
schwach gekrümmte) Fläche - schwach gekrümmt bedeutet dabei, dass der Krümmungsradius
der Fläche wesentlich (insbesondere mindestens um einen Faktor 5 bis 10) größer als
die Ausdehnung der Faceplate ist.
[0013] Das Hörgerät umfasst weiterhin eine Dipolantenne, die mit einer wendelförmigen Struktur
mit zumindest einer vollständigen Windung und einer parallel zur Faceplate ausgerichteten
Wendelachse ausgebildet ist. Als vollständige Windung wird hierbei ein Abschnitt der
Antenne bezeichnet, der - in Projektion entlang der Wendelachse gesehen - einen Vollkreis
(360°) bildet.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung durchdringt die oder jede Windung
der Dipolantenne eine von einer Faceplate eingenommene Fläche, so dass mindestens
ein innerer Abschnitt der Dipolantenne innenseitig dieser Fläche und mindestens ein
äußerer Abschnitt der Dipolantenne außenseitig dieser Fläche geführt ist. Weiter vorteilhaft
ist es im Rahmen der Erfindung, wenn die Dipolantenne in die Faceplate integriert
ist. Bei einer solchen Ausgestaltung steht kein Abschnitt der Dipolantenne aus dem
Material der Faceplate hervor. Eine ebenfalls bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass die Faceplate in einer in der Faceplate ausgebildeten Nut angeordnet
ist.
[0015] Der Einsatz einer wie vorbeschrieben ausgebildeten und an der Faceplate angeordneten
Dipolantenne ermöglicht sowohl eine drahtlose Kommunikation von Hörgeräten untereinander,
als auch mit externen Audioquellen. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Dipolantenne
an der Faceplate wird die Strahlungscharakteristik der Dipolantenne verbessert. Das
Strahlungsmuster der Dipolantenne weist ein Maximum außerhalb des Ohres des jeweiligen
Hörgeräteträgers auf, so dass Strahlungsverluste durch das Ohr minimiert werden und
hierdurch die Effizienz der Dipolantenne entsprechend verbessert wird. Mit anderen
Worten ist die Strahlungseffizienz der Dipolantenne gegenüber gängigen Antennen bei
erfindungsgemäßer Anordnung erhöht.
[0016] Unter einer wendelförmigen Struktur im Sinne der vorliegenden Erfindung wir im Wesentlichen
eine helixartige Struktur mit einer Anzahl von Windungen verstanden. Die helixartige
Struktur weist eine parallel zur Faceplate ausgerichtete Wendelachse auf. Vorzugsweise
sind die beiden Pole der Dipolantenne in entgegengesetzter Richtung gebogen. Mit anderen
Worten ist also jeder Pol der Dipolantennen in umgekehrter Richtung in Bezug auf den
anderen Pol gebogen.
[0017] Die Gehäuseschale und die diese verschließende Faceplate bilden hierbei gemeinsam
das Gehäuse des Hörgerätes. Die Faceplate ist zweckmäßigerweise mit Standardkomponenten
wie Mikrofonen, Batteriekontakten und dergleichen bestückt. Weiter kann die Faceplate
mit Betätigungselementen, wie Drehrädchen oder Schaltern ausgebildet sein, die eine
Bedienung des Hörgerätes (beispielsweise durch Änderung eines Hörprogrammes) ermöglichen.
[0018] Unter einem innenseitig an der von der Faceplate eingenommenen Fläche geführten Abschnitt
der Dipolantenne wird im Rahmen der Erfindung der Abschnitt der Dipolantenne verstanden,
der bei zusammengebauten Gehäuse innerhalb des Gehäuses bzw. innerhalb der Gehäuseschale
angeordnete ist. Mit anderen Worten ist der mindestens eine innere Abschnitt der Dipolantenne
insbesondere bezogen auf das Gehäuses innenseitig der von der Faceplate eingenommenen
Fläche geführt. Analog hierzu wird im Rahmen der Erfindung unter dem Abschnitt der
Dipolantenne, der außenseitig an der von der Faceplate eingenommenen Fläche geführt
werden, diejenigen Abschnitte verstanden, die bei zusammengebauten Gehäuses außerhalb
des Gehäuses, also an der nach außen gerichteten Seite des Gehäuses angeordnet sind..
Mit anderen Worten ist der mindestens eine äußerer Abschnitt der Dipolantenne insbesondere
bezogen auf das Gehäuses außenseitig der von der Faceplate eingenommenen Fläche geführt.
[0019] Vorzugsweise weist die Dipolantenne mehr als eine vollständige Windung und bis zu
zwei Windungen auf. Für die Anzahl der Windungen N gilt also bevorzugt 1 > N ≥ 2,
wobei N ein beliebige reelle Zahl sein kann. Besonders bevorzugt weist die Dipolantenne
1,5 Windungen auf.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung steht der oder jeder äußere Abschnitt der Dipolantenne
aus dem Material der Faceplate hervor. Hierdurch wird die Strahlungseffizienz bzw.
die Abstrahlungscharakteristik der Dipolantenne weiter verbessert.
[0021] In einer alternativ bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Faceplate an
ihrer Außenseite mindestens einen einstückig mit der Faceplate ausgebildeten Vorsprung
auf, in den der oder jeder äußere Abschnitt der Dipolantenne eingebettet ist. Hierzu
ist es bevorzugt, wenn die oder jede an der Außenseite der Faceplate geführte (Teil-)windung
der Dipolantenne umspritzt ist.
[0022] Zweckmäßigerweise ist die Dipolantenne als metallischer Draht ausgebildet. Der metallische
Draht kann im Rahmen der Erfindung flexibel und damit an die Geometrie der Faceplate
des entsprechenden Hörgerätes anpassbar sein. Alternativ bevorzugt ist als Dipolantenne
ein starrer Draht eingesetzt. Der die Dipolantenne bildende metallische Draht ist
in einer vorteilhaften Ausgestaltung mit einem runden Querschnitt ausgebildet. In
einer alternativ bevorzugten Ausgestaltung ist die Dipolantenne als ein metallisches
Flachband ausgebildet
[0023] Weiter bevorzugt ist die Faceplate integral mit der Gehäuseschale ausgebildet. Die
Faceplate ist in diesem Fall also kein separates Bauteil, sondern Teil der Gehäuseschale.
Mit anderen Worten ist die Faceplate einteilig mit der Gehäuseschale gefertigt.
[0024] Das Hörgerät selbst umfasst zweckmäßigerweise zumindest ein Mikrofon, eine Signalverarbeitungseinheit
mit einem Verstärker und einen Receiver, sowie weitere elektronische und funktionale
Komponenten. Die jeweiligen Komponenten sind vorzugsweise innerhalb der Gehäuseschale
angeordnet und/oder sind Bestandteile des Gehäuses. Das Hörgerät ist vorzugsweise
als ein IdO-Hörgerät ausgebildet. Alternativ bevorzugt ist das Hörgerät als ein CIC-Hörgerät
ausgebildet.
[0025] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in dreidimensionaler Darstellung ein Hörgerät mit einer die Faceplate durchdringenden
Dipolantenne mit 1,5 Windungen,
- Fig. 2
- die Dipolantenne gemäß Fig. 1 in separater Darstellung,
- Fig. 3
- die Strahlungscharakteristik der Dipolantenne gemäß den Fig. 1 und 2.
- Fig. 4
- in schematischer Darstellung ein Hörgerät mit einer die Faceplate durchdringenden
Dipolantenne mit einer vollständigen Windung in einem außermittigen Längsschnitt,
sowie
- Fig. 5
- in schematischer Darstellung ein weiteres Hörgerät mit einer die Faceplate durchdringenden
Dipolantenne mit einer vollständigen Windung in einem außermittigen Längsschnitt.
[0026] In Fig. 1 ist ein in das Ohr eines Hörgeräteträgers einsetzbares Hörgerät 1 mit einer
Gehäuseschale 3 und einer die Gehäuseschale 3 verschließenden Faceplate 5 dargestellt.
Die Gehäuseschale 3 und die Faceplate 5 bilden gemeinsam das Gehäuse 7 des Hörgerätes
1. In der Faceplate 5 ist ein Kippschalter 9 als Betätigungselement von im Innenraum
11 des Gehäuses 7 angeordneten elektronischen Komponenten. Diese sind aufgrund der
geschlossenen Darstellung des Hörgerätes 1 nicht zu sehen. Dies gilt auch für die
weiteren innerhalb des Gehäuses 7 angeordneten Hörgerätekomponenten wie ein (oder
mehrere) Mikrofone, eine Signalverarbeitungseinheit mit einem Verstärker und ein Receiver,
sowie weitere elektronische und funktionale Komponenten.
[0027] An der Faceplate 5 ist eine Dipolantenne 13 aus metallischem Draht angeordnet. Die
Dipolantenne 13 weist eine wendelförmige Struktur mit einer parallel zur Faceplate
5 ausgerichteten Wendelachse 15 und vorliegend 1,5 Windungen 17 und auf. Die Windungen
17 der Dipolantenne 13 durchdringen eine von einer Faceplate 5 eingenommenen Fläche
F (diese ist in den Fig. 4 und 5 eingezeichnet). Entsprechend sind zwei äußere Abschnitte
19 der Dipolantenne 13 außenseitig dieser Fläche F und damit außerhalb des Gehäuses
7 bzw. außerhalb der Gehäuseschale 3 geführt. Ein innerer Abschnitt 21 der Dipolantenne
13 ist innerhalb innenseitig der Fläche F geführt und damit innerhalb des Gehäuses
7 bzw. außerhalb der Gehäuseschale 3 (im Innenraum 11) angeordnet. Hierzu sind in
der Faceplate 5 entsprechende Öffnungen 23 eingebracht, durch welche die Windungen
17 der Dipolantenne 13 geführt sind. Die äußeren Abschnitte 19 der Dipolantenne 13
sind freilegend und stehen aus dem Material der Faceplate 5 hervor.
[0028] In Fig. 2 ist die Dipolantenne 13 gemäß Fig. 1 separat gezeigt. Die Dipolantenne
13 weist zwei Pole 27, 29 auf, die in entgegengesetzter Richtung in Bezug auf den
jeweils anderen Pol 27, 29 gebogen sind. Vorliegend ist der untere Pol 27 im Uhrzeigersinn
31, der obere Pol 29 entgegen des Uhrzeigersinns 33 gebogen. Durch eine derart ausgebildete
und an der Faceplate 5 eines Hörgerätes 1 angeordnete Dipolantenne 13 wird die Strahlungscharakteristik
der Dipolantenne 13 gegenüber gängigen Antennen verbessert. Das Strahlungsmuster der
Dipolantenne 13 weist aufgrund der freiliegenden äußeren Abschnitte 19 der Dipolantenne
13 im eingesetzten Zustand ein Maximum außerhalb des Ohres des jeweiligen Hörgeräteträgers
auf, so dass Strahlungsverluste durch das Ohr minimiert und hierdurch die Effizienz
der Dipolantenne entsprechend verbessert wird.
[0029] Die Strahlungscharakteristik bzw. das Strahlungsmuster der im Hörgerät 1 eingesetzten
Dipolantennen 13 ist in Fig. 3 anhand der Raumrichtungen 35 (x- Richtung), 37 (y-
Richtung), 39 (z- Richtung) gezeigt. Das Maximum der Strahlung erstreckt sich vorliegend
in y-Richtung 37, welche sich bei einem eingesetzten Hörgerät 1 von dem Ohr bzw. dem
Kopf des Hörgeräteträgers weg erstreckt.
[0030] In Fig. 4 ist ein grob schematischer außermittiger Längsschnitt durch ein weiteres
in das Ohr eines Hörgeräteträgers einsetzbares Hörgerät 41 gezeigt. Das Hörgerät 41
umfasst eine Gehäuseschale 43 und eine die Gehäuseschale 43 verschließende Faceplate
45, die gemeinsam das Gehäuse 46 des Hörgerätes 41 bilden. An der Faceplate 45 ist
auch hier eine Dipolantenne 47 aus metallischem Draht angeordnet. Die Dipolantenne
47 weist eine wendelförmige Struktur mit einer parallel zur Faceplate 45 ausgerichteten
Wendelachse 49 und vorliegend einer Windungen 51 auf. Die Windung 51 durchdringt eine
von einer Faceplate 45 eingenommene Fläche F. Der innere Abschnitt 53 der Dipolantenne
47 ist bezogen auf das Gehäuse 46 innenseitig der Fläche F geführt, während der äußere
Abschnitt 55 der Dipolantenne 47 bezogen auf das Gehäuse 46 außenseitig der Fläche
F geführt ist. Der Abschnitt 53 der Dipolantenne 47 gemäß Fig. 4 ist freiliegend und
steht aus dem Material der Faceplate 5 hervor.
[0031] Fig. 5 zeigt ein weiteres in das Ohr eines Hörgeräteträgers einsetzbares Hörgerät
61 in einem grob schematischen außermittigen Längsschnitt. Das Hörgerät 61 umfasst
ebenfalls eine Gehäuseschale 62 und eine die Gehäuseschale 62 verschließende Faceplate
63. Die Gehäuseschale 62 und die Faceplate 63 bilden das Gehäuse 64 des Hörgerätes
61. Wie auch in Fig. 4 ist an der Faceplate 63 des Hörgerätes 61 eine Dipolantenne
65 aus metallischem Draht angeordnet. Die Dipolantenne 65 weist eine wendelförmige
Struktur mit einer parallel zur Faceplate 63 ausgerichteten Wendelachse 69 und ebenfalls
einer Windungen 71 auf, die eine von einer Faceplate 63 eingenommene Fläche F durchdringt.
Auch hier ist der innere Abschnitt 73 der Dipolantenne 65 bezogen auf das Gehäuse
64 innenseitig der Fläche F geführt. Der äußere Abschnitt 75 ist bezogen auf das Gehäuse
64 außenseitig der Fläche F geführt.
[0032] Im Unterschied zum Hörgerät 41 gemäß Fig. 4 ist die Faceplate 63 an Ihrer Außenseite
76 vorliegend mit einem einstückig angeformten Vorsprung 77 ausgebildet, mit dem der
äußere Abschnitt 73 umspritzt ist. Der Abschnitt 75 der Dipolantenne 63 ist vorliegend
somit nicht freiliegend, sondern in den Vorsprung 77 eingebettet.
[0033] Die Erfindung wird an den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen besonders
deutlich, ist auf diese Ausführungsbeispiele gleichwohl aber nicht beschränkt. Vielmehr
können weitere Ausführungsformen der Erfindung aus den Ansprüchen abgeleitet werden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Hörgerät
- 3
- Gehäuseschale
- 5
- Faceplate
- 7
- Gehäuse
- 9
- Schalter
- 11
- Innenraum
- 13
- Dipolantenne
- 15
- Wendelachse
- 17
- Windung
- 19
- innerer Abschnitt
- 21
- äußerer Abschnitt
- 23
- Öffnung
- 27
- Pol der Dipolantenne
- 29
- Pol der Dipolantenne
- 31
- Richtung im Uhrzeigersinn
- 33
- dem Uhrzeigersinn entgegengesetzte Richtung
- 35
- x-Richtung
- 37
- y-Richtung
- 39
- z-Richtung
- 41
- Hörgerät
- 43
- Gehäuseschale
- 45
- Faceplate
- 46
- Gehäuse
- 47
- Dipolantenne
- 49
- Wendelachse
- 51
- Windung
- 53
- innerer Abschnitt
- 55
- äußerer Abschnitt
- 61
- Hörgerät
- 62
- Gehäuseschale
- 63
- Faceplate
- 64
- Gehäuse
- 65
- Dipolantenne
- 69
- Wendelachse
- 71
- Windung
- 73
- innerer Abschnitt
- 75
- äußerer Abschnitt
- 76
- Außenseite
- 77
- Vorsprung
1. In das Ohr eines Hörgeräteträgers einsetzbares Hörgerät (1, 41, 61), umfassend eine
Gehäuseschale (3, 43, 62) zur Aufnahme von Hörgerätekomponenten, eine die Gehäuseschale
(3, 43, 62) verschließende Faceplate (5, 45, 63), sowie eine Dipolantenne (13, 47,
65),
dadurch gekennzeichnet, dass die Dipolantenne (13, 47, 65) mit einer wendelförmigen Struktur mit zumindest einer
vollständigen Windung (17, 51, 71) und einer parallel zur Faceplate (5, 45, 63) ausgerichteten
Wendelachse (15, 49, 69) ausgebildet ist.
2. Hörgerät (1, 41, 61) nach Anspruch 1, wobei die beiden Pole (27, 29) der Dipolantenne
(13, 47, 65) in entgegengesetzter Richtung gebogen sind.
3. Hörgerät (1, 41, 61) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Dipolantenne (13, 47, 65) mehr
als eine vollständige Windung (17, 51, 71) und bis zu zwei Windungen (17, 51, 71)
aufweist.
4. Hörgerät (1, 41, 61) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der oder jeder
äußere Abschnitt (19, 55, 75) der der Dipolantenne (13, 47, 65) aus dem Material der
Faceplate (5, 45, 63) hervorsteht.
5. Hörgerät (1, 41, 61) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Faceplate (5, 45, 63) an ihrer
Außenseite (76) mindestens einen einstückig mit der Faceplate (5, 45, 63) ausgebildeten
Vorsprung (77) aufweist, in den der oder jeder äußere Abschnitt (19, 55, 75) der Dipolantenne
(13, 47, 65) eingebettet ist.
6. Hörgerät (1, 41, 61) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Dipolantenne
(13, 47, 65) als metallischer Draht ausgebildet ist.
7. Hörgerät (1, 41, 61) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Faceplate
(5, 45, 63) integral mit der Gehäuseschale (3, 43, 62) ausgebildet ist.
1. Hearing device (1, 41, 61) that can be inserted into the ear of a hearing device wearer,
said hearing device comprising a housing shell (3, 43, 62) for receiving hearing device
components, a faceplate (5, 45, 63) which closes the housing shell (3, 43, 62) and
a dipole antenna (13, 47, 65),
characterized in that the dipole antenna (13, 47, 65) is formed with a helical structure having at least
one complete turn (17, 51, 71) and a helix axis (15, 49, 69) aligned in parallel to
the faceplate (5, 45, 63).
2. Hearing device (1, 41, 61) according to Claim 1, wherein the two poles (27, 29) of
the dipole antenna (13, 47, 65) are bent in the opposite direction.
3. Hearing device (1, 41, 61) according to Claim 1 or 2, wherein the dipole antenna (13,
47, 65) has more than one complete turn (17, 51, 71) and up to two turns (17, 51,
71).
4. Hearing device (1, 41, 61) according to one of the preceding claims, wherein the or
each outer section (19, 55, 75) of the dipole antenna (13, 47, 65) protrudes from
the material of the faceplate (5, 45, 63).
5. Hearing device (1, 41, 61) according to Claim 1 or 2, wherein the faceplate (5, 45,
63) on its outside (76) has at least one projection (77) formed in one piece with
the faceplate (5, 45, 63), into which the or each outer section (19, 55, 75) of the
dipole antenna (13, 47, 65) is embedded.
6. Hearing device (1, 41, 61) according to one of the preceding claims, wherein the dipole
antenna (13, 47, 65) is designed as a metallic wire.
7. Hearing device (1, 41, 61) according to one of the preceding claims, wherein the faceplate
(5, 45, 63) is integrally formed with the housing shell (3, 43, 62).
1. Aide auditive (1, 41, 61) pouvant être insérée dans l'oreille d'un porteur de l'aide
auditive, ladite aide auditive comprenant une coque de boîtier (3, 43, 62) pour recevoir
des composants d'aide auditive, une plaque frontale (5, 45, 63) qui ferme la coque
de boîtier (3, 43, 62) et une antenne dipôle (13, 47, 65), caractérisé en ce que l'antenne dipôle (13, 47, 65) est réalisée avec une structure hélicoïdale avec au
moins un tour complet (17, 51, 71) et un axe en spirale (15, 49, 69) alignée parallèlement
à la plaque frontale (5, 45, 63).
2. Aide auditive (1, 41, 61) selon la revendication 1, dans laquelle les deux pôles (27,
29) de l'antenne dipôle (13, 47, 65) sont courbées dans la direction opposée.
3. Aide auditive (1, 41, 61) selon la revendication 1 ou 2, dans laquelle l'antenne dipôle
(13, 47, 65) a plus d'un tour complet (17, 51, 71) et jusqu'à deux tours (17, 51,
71).
4. Aide auditive (1, 41, 61) selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la ou chaque section extérieure (19, 55, 75) de l'antenne dipôle (13, 47, 65) dépasse
du matériau de la plaque frontale (5, 45, 63).
5. Aide auditive (1, 41, 61) selon la revendication 1 ou 2, dans laquelle la plaque frontale
(5, 45, 63) a à l'extérieur (76) au moins une saillie (77) formée d'une seule pièce
avec la plaque frontale (5, 45, 63), dans laquelle la ou chaque section externe (19,
55, 75) de l'antenne dipôle (13, 47, 65) est encastrée.
6. Aide auditive (1, 41, 61) selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
l'antenne dipôle (13, 47, 65) est conçue comme un fil métallique.
7. Aide auditive (1, 41, 61) selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la plaque frontale (5, 45, 63) est formée intégralement avec la coque de boîtier (3,
43, 62).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente