[0001] Der Gegenstand betrifft eine Trennvorrichtung für eine Energieleitung, insbesondere
eine Kraftfahrzeugenergieleitung, umfassend zumindest eine in einem geschlossenen
Zustand der Trennvorrichtung räumlich zwischen einem ersten und einem zweiten Anschlussteil
angeordnete Trennstelle sowie einen unmittelbar nach der Trennung der Anschlussteile
in die Trennstelle einfahrenden Bolzen. Darüber hinaus betrifft der Gegenstand ein
Verfahren zur Trennung einer Energieleitung.
[0002] Die elektrische Absicherung von Energieleitern, insbesondere Kraftfahrzeugenergieleitern,
stellt hinsichtlich der Gewährleistung der Sicherheit der Fahrzeuginsassen einen sicherheitsrelevanten
Bereich der Kraftfahrzeugtechnologie dar. Insbesondere Kraftfahrzeugenergieleiter
die einen hohen Strom führen, wie das Starter - und Generatorkabel, die Hauptbatterieleitung
und/oder weitere stromführende Leitungen des Kraftfahrzeugbordnetzes, müssen bei Unfällen
schnell von der Fahrzeugbatterie getrennt werden. Wird dies nicht sichergestellt,
so können bei Unfällen Kurzschlüsse mit kurzzeitig sehr hohen Strömen auftreten. Die
hohen Kurzschlussströme führen zur Bildung von Lichtbögen. Diese müssen zuverlässig
gelöscht werden, um die Sicherheit der Fahrzeuginsassen nicht zu gefährden.
[0003] Heutzutage werden häufig Trennvorrichtungen verwendet, bei denen die Energieleitungen
im Falle eines drohenden Kurzschlusses durch pyrotechnische Trennvorrichtungen durchtrennt
werden. Die Trennung der Energieleitungen mit Hilfe der pyrotechnischen Trennvorrichtungen
wird in der Regel entweder durch mechanisches Durchtrennen der Energieleitung erreicht
oder durch das Herausbeschleunigen eines Bolzens aus einem Zylinder, wobei im geschlossenen
Zustand ein Strompfad zwischen dem Bolzen und dem Zylinder gebildet ist, der durch
die Trennvorrichtung, z.B. den Bolzen durchtrennt wird.
[0004] Nachteilig an den herkömmlich verwendeten pyrotechnischen Trennvorrichtungen ist
die Tatsache, dass sich im Moment der Trennung einer stromführenden Leitung Lichtbögen
zwischen dem Spalt an der Trennstelle ausbilden können, wodurch die Anschlussteile
zumindest zeitweilig elektrisch miteinander verbunden bleiben. Dies ist insbesondere
bei Hochvoltanwendungen in Elektro - oder Hybridfahrzeugen häufig der Fall, da hier
die Entstehung von Lichtbögen aufgrund der hohen Ströme und Potentialdifferenzen besonders
begünstigt ist.
[0005] Zur Unterdrückung bzw. Löschung von Lichtbögen sind aus dem Stand der Technik Anwendungen
bekannt, bei denen die Trennstelle aufgebrochen wird, indem ein fließfähiges Medium
durch einen Antrieb in Richtung der Trennstelle gedrückt wird. Eine derartige Trennvorrichtung
ist aus der Druckschrift
DE 10 2010 035684 A1 bekannt.
[0006] Dadurch, dass das fließfähige Medium die Trennstelle im Moment des Trennens zumindest
teilweise umfließt, soll sichergestellt werden, dass sich das fließfähige Medium in
dem sich zwischen den beiden Anschlussteilen bildenden Luftspalt ausbreitet, wodurch
die Entstehung eines Lichtbogens unterdrückt oder ein entstandener Lichtbogen gelöscht
werden kann.
[0007] Nachteilig an dem beschriebenen Verfahren ist jedoch, dass die Löschung bzw. die
Unterdrückung von Lichtbögen nur bei begrenzten Spannungen bzw. Strömen verlässlich
verläuft, wodurch der Einsatzbereich des bekannten Verfahrens beschränkt ist, insbesondere
auf 48 V Bordnetze.
[0008] Aus diesem Grunde lag dem Gegenstand die Aufgabe zugrunde, eine Trennvorrichtung
zur Verfügung zu stellen, die ein möglichst sicheres Trennen einer stromführenden
Leitung auch in Hochvoltanwendungen, insbesondere über 100 V, vorzugsweise über 400
V ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe wird gegenständlich durch eine Trennvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
[0010] Die Trennvorrichtung kann dabei derart ausgebildet sein, dass das erste und zweite
Anschlussteil stromführende Komponenten einer Kraftfahrzeugenergieleitung sind. Ebenso
können das erste und zweite Anschlussteil auch stromführende Komponenten von Energieleitungen
anderer Fahrzeuge, von Gebäudeinstallationen, von elektrisch betriebenen Maschinen
oder Stellwerken sein.
[0011] Es ist erkannt worden, dass die Löschung bzw. die Unterdrückung von Lichtbögen mit
Hilfe eines fließfähigen Mediums nicht genügend sicher und verlässlich verläuft, wodurch
es im Kraftfahrzeugbereich noch zu einer Gefährdung der Sicherheit von Fahrzeuginsassen
kommt, wird vorgeschlagen, dass die gegenständliche Trennvorrichtung zusätzlich zu
dem fließfähigen Medium einen Bolzen aufweist, der die Entstehung von Lichtbögen durch
das Einfahren in die Trennstelle unterdrückt und/oder entstandene Lichtbögen durch
das Einfahren in die Trennstelle löscht.
[0012] Um ein ausreichend schnelles und sicheres Löschen eines Lichtbogens nach der Trennung
einer stromführenden Leitung zu gewährleisten, wird vorgeschlagen, dass der Bolzen
aus einem durchschlagsfesten Isolationsmaterial mit einer geringen elektrischen Leitfähigkeit,
vorzugsweise einem Kunststoff, einer Keramik oder einem Harz gebildet sein kann. Hierbei
kann das Isolationselement vorzugsweise aus einem Isolationsmaterial mit einer Durchschlagsfestigkeit
von zumindest mehr als 5 kV/mm, bevorzugt mehr als 20 kV/mm, besonders bevorzugt mehr
als 50 kV/mm gebildet sein und/oder eine spezifische elektrische Leitfähigkeit von
zumindest weniger als 10
-5 S·cm
-1, bevorzugt weniger als 10
-10 S·cm
-1, besonders bevorzugt weniger als 10
-15 S·cm
-1 aufweisen.
[0013] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass die Trennvorrichtung
neben dem ersten Bolzen ein Gegenlager aufweist, wobei die beiden Bolzen in einem
geschlossenen Zustand der Trennvorrichtung vorzugsweise auf durch die Trennstelle
getrennten, gegenüberliegenden Seiten der Trennstelle angeordnet sind.
[0014] Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, dass sich der Bolzen und das Gegenlager
nach einer Trennung der Anschlussteile relativ zueinander bewegen, insbesondere dass
sich der Bolzen auf das Gegenlager zu bewegt, wogegen das Gegenlager ortsstabil ist.
Vorteilhafterweise bewegt sich zumindest der Bolzen nach einer Trennung der Anschlussteile
derart in die Trennstelle ein, dass der Bolzen möglichst passgenau an dem Gegenlager
angeordnet ist und somit ein sich im Bereich der Trennstelle bildender Lichtbogen
sicher und verlässlich "abgeschnürt" werden kann.
[0015] Wenn sich nach Trennung der Anschlussteile nur der Bolzen bewegt, hat das den Vorteil,
dass die Trennvorrichtung nur einen Antrieb aufweisen muss, da das Gegenlager beispielsweise
in dem Gehäuse der Trennvorrichtung fest angeordnet sein kann, während der der Bolzen
beweglich in dem Gehäuse gelagert sein kann und durch den Antrieb in Richtung der
Trennstelle beschleunigt wird.
[0016] Um einen sich im Bereich der Trennstelle bildenden Lichtbogen möglichst effizient
"Abschnüren" zu können wird vorgeschlagen, dass der Bolzen und das Gegenlager in ihrem
Kontaktbereich zueinander komplementäre, insbesondere passgenaue Formen aufweisen,
wobei der Bolzen vorzugsweise einen V-förmiges Endabschnitt aufweist, während das
Gegenlager einen komplementären V-förmigen Endabschnitt aufweist. Es versteht sich,
dass Bolzen und Gegenlager in ihrem Kontaktbereich ebenso andere Formen aufweisen
können, wie beispielsweise Sichel - oder Halbkreisformen, oder auch drei - vier oder
fünfzackig geformt sein können. Die Kontaktbereiche von Bolzen und Gegenlager sollten
möglichst komplementär zueinander, insbesondere passgenau zueinander geformt sind.
[0017] Um einen sich im Bereich der Trennstelle bildenden Lichtbogen möglichst effizient
"Abschnüren" zu können wird zudem vorgeschlagen, dass Bolzen und Gegenlager vorzugsweise
auf einer gemeinsamen Achse mit der Trennstelle angeordnet sind, insbesondere einer
im Wesentlichen senkrecht zum Strompfad zwischen ersten und zweiten Anschlussteil.
[0018] Vorzugsweise wird dabei auf eine möglichst exakte Ausrichtung der Achse von Bolzen
Wert und Gegenlager gelegt, da nur bei Einhaltung einer exakten Ausrichtung zueinander
eine zuverlässige und sichere Löschung sowie Unterbindung der Entstehung von Lichtbögen
erfolgen kann.
[0019] In einer Ausführungsform, in der sich nicht nur der Bolzen, sondern bei Trennung
der Anschlussteile Bolzen und Gegenlager aufeinander zu bewegen, sind der Bolzen und
Gegenlager im geschlossenen Zustand der Trennvorrichtung vorzugsweise im Wesentlichen
äquidistant zur Trennstelle angeordnet. Dies ermöglicht eine möglichst schnelle passgenaue
Anordnung von Bolzen und Gegenlager an der Trennstelle, wodurch ein Lichtbogen zwischen
den Anschlussteilen bereits kurz nach der Trennung gelöscht werden kann.
[0020] Insbesondere dort, wo hohe Ströme fließen, ist eine gegenständliche Absicherung der
Stromkreise sinnvoll. Vorteilhafterweise weist die Trennvorrichtung dazu im geschlossenen
Zustand eine Stromtragfähigkeit von über 50 Ampere, vorzugsweise von über 100 Ampere,
insbesondere von über 400 Ampere auf.
[0021] Ebenso ist überall dort, wo vergleichsweise hohe Spannungen anliegen, eine gegenständliche
Absicherung der Stromkreise sinnvoll. Um ein sicheres Trennen beispielsweise auch
von Leitungen in Hochspannungsbordnetzen zu gewährleisten, ist die Trennvorrichtung
vorteilhafterweise derart gebildet, dass zwischen den Anschlussteilen im geöffneten
Zustand eine Potentialdifferenz von über 48 V, vorzugsweise von über 100 V, insbesondere
bis 500 V anliegt.
[0022] Um in einem geschlossenen Zustand der Trennvorrichtung eine möglichst verlustarme
Energieversorgung zu realisieren, können die Anschlussteile sowie die Trennstelle
vorzugsweise aus einem elektrisch leitfähigen Material, wie einem Kupferwerkstoff
oder einem Aluminiumwerkstoff gebildet sein. Hierbei können die Anschlussteile und
die Trennstelle auch aus unterschiedlichen Materialien gebildet sein. Vorteilhafterweise
kann das Material der Anschlussteile sowie der Trennstelle an die jeweiligen Anforderungen
angepasst werden.
[0023] Die Anschlussteile können zum Anschluss an elektrische Leitungen und Kabel geformt
sein und Kabelschuhe zur Aufnahme der Kabel aufweisen. Auch können die Anschlussteile
in ein Bordnetz integriert sein. Über die Anschlussteile und eine Trennstelle fließt
im geschlossenen Zustand der Trennvorrichtung ein elektrischer Strom zwischen einem
Verbraucher und einer Stromquelle.
[0024] Um ein sicheres Trennen zu bewirken, muss die Trennstelle eine geringere Bruchfestigkeit
aufweisen, als das Gehäuse oder die Anschlussteile. Aus diesem Grunde wird vorgeschlagen,
dass die Trennstelle eine Sollbruchstelle, insbesondere zumindest eine Verjüngung
beziehungsweise Ausnehmung an der Trennstelle oder eine Lötstelle zwischen den Anschlussteilen
ist. Entlang der Trennstelle soll die Trennlinie zwischen den Anschlussteilen verlaufen
und sich der Spalt zwischen den Anschlussteilen bilden, der den Strompfad trennt.
Dieser Spalt läuft entlang der Trennstelle. Die Sollbruchstelle kann beispielsweise
eine Verjüngung entlang einer Linie über die Oberfläche eines Anschlussteils sein.
Auch können Anschlussteile miteinander verlötet sein und so die Trennstelle bilden.
Auch ist es möglich, dass die Trennstelle an zumindest zwei Punkten jeweils verjüngt
mit jeweils einem Anschlussteil verbunden ist und die Verjüngungen durch den Druck
des fließfähigen Mediums aufgebrochen werden und die Trennstelle von den Anschlussteilen
gelöst wird.
[0025] Um eine saubere Biegelinie an der Trennstelle zu ermöglichen, wird vorgeschlagen,
dass die Trennstelle gegenüber einem jeweiligen Anschlussteil gekerbt ist, derart,
dass die jeweilige Ausnehmung, Nut oder dergleichen entlang einer Sollbiegelinie der
Trennstelle verläuft. Die Sollbiegelinie definiert, wo die Anschlussteile gebogen
werden sollen. Hierdurch kann genau definiert werden, welchen Raum die Trennstelle
beim Öffnen einnimmt, so dass dieser Raum in dem Führungsgehäuse zur Verfügung gestellt
werden kann.
[0026] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass der Antrieb,
mit dem das fließfähige Medium angetrieben wird, ein mit Druckluft gesteuerter Antrieb,
vorzugsweise ein pyrotechnisch gesteuerter Antrieb oder ein mechanischer Antrieb ist.
[0027] Ein pyrotechnischer Antrieb ist gekennzeichnet durch eine pyrotechnische Treibladung,
die bei Auslösung einen Druckimpuls zum Antrieb des in einem Führungsgehäuse angeordneten
fließfähigen Mediums erzeugt. Das Auslösen des pyrotechnischen Antriebs kann über
eine Zündleitung erfolgen.
[0028] Ein mechanischer Antrieb kann beispielsweise ein Schaum sein, der bei Kontakt mit
einem anderen Material, beispielsweise Wasser, schnell expandiert und somit einen
Druckimpuls auf das fließfähige Medium zum Trennen der Trennstelle ausübt. Auch kann
eine starke gespannte Feder als mechanischer Antrieb verwendet werden. Andere mechanische
Antriebe sind ebenfalls möglich.
[0029] Ebenso wie eine Aktivierung durch Überdruck in dem Führungsgehäuse kann eine Aktivierung
auch über einen in dem Führungsgehäuse erzeugten Unterdruck erfolgen. In diesem Fall
können beispielsweise implodierende Antriebe verwendet werden. Je nachdem, ob ein
Überdruck oder Unterdruck ausgeübt wird, kann das fließfähige Medium zumindest entweder
auf der dem Antrieb zugewandten Seite oder der dem Antrieb abgewandten Seite der Trennstelle
angeordnet sein.
[0030] Da es bei der Trennung der Anschlussteile zu der Entstehung von Lichtbögen kommen
kann, wird vorgeschlagen, dass das fließfähige Medium durch den Antrieb derart in
Richtung der Trennstelle bewegt wird, dass das fließfähige Medium im Moment des Trennens
an der Trennstelle anliegt. Hierdurch kann ein zwischen den Anschlussteilen gebildeter
Lichtbogen bereits durch das fließfähige Medium gelöscht werden.
[0031] Um die von dem Antrieb im Aktivierungsfall abgegebene Energie besonders effizient
auf das fließfähige Medium zu lenken, wird vorgeschlagen, dass der Bolzen in dem Führungsgehäuse
entlang der axialen Ausbreitungsrichtung des Führungsgehäuses verschiebbar angeordnet
ist. Der Bolzen kann durch den Druckimpuls des Antriebs in Richtung des fließfähigen
Mediums beschleunigt werden und auf dieses einen Druck ausüben, der ausreicht, die
Trennstelle zu trennen. Außerdem kann durch den Bolzen verhindert werden, dass eine
Gasblase, welche sich beispielsweise vor dem Antrieb im Fall der Aktivierung bildet,
durch das fließfähige Medium hindurch in Richtung der Endstelle bewegt, ohne dass
das fließfähige Medium ausreichend in Richtung der Trennstelle beschleunigt ist.
[0032] Ist die Öffnung auf der dem Antrieb abgewandten Seite der Trennstelle angeordnet,
so kann ein Überdruck, der entsteht, wenn die Trennstelle getrennt wird, besonders
einfach aus dem Raum entweichen und das in dem auf der dem Antrieb abgewandten Seite
der Trennstelle vorhandene Gas kann keinen Gegendruck auf die Trennstelle ausüben,
welcher ein sicheres Trennen verhindern könnte.
[0033] Das fließfähige Medium weist vorzugsweise die Eigenschaft auf, dass es inkompressibel
ist. Durch den Antrieb wird das fließfähige Medium so in Richtung der Trennstelle
gedrückt, dass es die Trennstelle aufbricht und die Trennstelle umgibt. Dadurch, dass
das fließfähige Medium vorzugsweise inkompressibel ist, ist es möglich, den Antrieb
möglichst klein zu gestalten. Die gesamte Energie des Antriebs wird unmittelbar auf
die Trennstelle ausgeübt.
[0034] Um eine optimale Ausbreitung des fließfähigen Mediums in dem Führungsgehäuse zu gewährleisten,
wird vorgeschlagen, dass das fließfähige Medium eine Flüssigkeit oder ein rieselfähiges
Schüttgut, insbesondere Sand ist und/oder flüssig, pastös, schaumförmig, gelförmig
oder gekörnt ist. Vorzugsweise ist das fließfähige Medium viskos genug, um sich im
Bereich der geöffneten Trennstelle anzuordnen, jedoch andererseits fluid genug, um
genügend schnell in Richtung der Trennstelle bewegt werden zu können.
[0035] Um die Entstehung von Lichtbögen bereits über das fließfähige Medium löschen zu können,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass das fließfähige Medium aus einem Isolationsmaterial
gebildet ist, wobei das Isolationsmaterial eine spezifische elektrische Leitfähigkeit
von zumindest weniger als 10
-5 S·cm
-1, bevorzugt weniger als 10
-10 S·cm
-1, besonders bevorzugt weniger als 10
-15 S·cm
-1 aufweist.
[0036] Ein weiterer Gegenstand ist ein Verfahren zur Trennung einer Energieleitung umfassend
die Schritte, Empfangen zumindest eines Trennsignals, Auslösen zumindest eines Signals,
insbesondere Auslösen eines Steuersignals zum Zünden einer Zündpille, Trennen einer
Verbindung zwischen einem an einer Trennstelle angeordneten ersten und zweiten Anschlussteil
durch ein von einem Antrieb angetriebenen fließfähigen Medium, wobei das fließfähige
Medium ein Isolationsmaterial mit einer elektrischen Leitfähigkeit von weniger als
10
-5 S·cm-1 ist, Bewegen eines Bolzens in die Trennstelle, unmittelbar nach Trennung der
Trennstelle durch das fließfähige Medium.
[0037] Das Verfahren zur Trennung einer Energieleitung kann dabei vorzugsweise derart ausgeführt
werden, dass durch das Bewegen des Bolzens in die Trennstelle eine Entstehung von
Lichtbögen unterdrückt und/oder entstandene Lichtbögen durch das Bewegen des Bolzens
in die Trennstelle gelöscht werden können.
[0038] Um die Fahrzeuginsassen eines Kraftfahrzeugs bei einem Unfall zuverlässig und auf
zugleich einfache Art und Weise vor einem Kurzschluss einer stromführenden Leitung
zu schützen, kann das Verfahren zur Trennung einer Energieleitung, insbesondere das
Trennsignal vorzugsweise an das Auslösen eines Airbag-Steuersignals gekoppelt sein.
[0039] Alternativ oder Kumulativ zur Kopplung des gegenständlichen Verfahrens an ein Airbag-Steuersignal,
kann das Verfahren auch an das Verhalten anderer Fahrzeugkomponenten, wie beispielsweise
an das Verhalten des Gurtstraffers, des Gurtkraftbegrenzers oder des Überrollbügels
gekoppelt sein. Insbesondere kann das gegenständliche Verfahren auch an Signale von
Crash - oder Aufprallsensoren gekoppelt sein.
[0040] Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, dass das Trennsignal von einem
Sensor, vorzugsweise einem Reed-Sensor, einem Hall-Sensor oder einem Induktionssensor
empfangen wird.
[0041] Um das Trennsignal störungsfrei und sicher übertragen zu können, kann das Trennsignal
vorzugsweise galvanisch von dem Stromkreis getrennt übertragen werden. Dies kann insbesondere
dadurch erreicht werden, dass der Sensor elektrisch isoliert beispielsweise an einem
Gehäuse der Trennvorrichtung angeordnet ist.
[0042] Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Trennvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel im nicht aktivierten
Zustand;
- Fig. 2
- die Trennvorrichtung gemäß Fig. 1 im aktivierten Zustand;
- Fig. 3
- eine zweite Trennvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel im nicht aktivierten
Zustand;
- Fig. 4
- die Trennvorrichtung gemäß Fig. 3 im aktivierten Zustand;
- Fig. 5
- eine dritte Trennvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in einem nicht
aktivierten Zustand;
- Fig. 6
- die Trennvorrichtung gemäß Fig. 5 im aktivierten Zustand;
- Fig. 7
- ein Elektrofahrzeug mit einer gegenständlichen Trennvorrichtung.
[0043] Fig. 1 zeigt eine Trennvorrichtung 2 mit einem Gehäuse 14. In das Gehäuse 14 ragen
zwei Anschlussteile 4a und 4b hinein, die an einer Trennstelle 6a - die hier als Lötstelle
gebildet ist - miteinander verbunden sind. Die Anschlussteile 4a, b können vorzugsweise
aus einem elektrisch leitfähigen Material, wie einem Kupferwerkstoff oder einem Aluminiumwerkstoff
gebildet sein. Hierbei können die Anschlussteile 4a, b auch aus unterschiedlichen
Materialien gebildet sein.
[0044] An dem Gehäuse 14 ist ein über einen Zünddraht 8a ansteuerbarer pyrotechnischer Antrieb
8b angeordnet. Zwischen dem pyrotechnischen Antrieb 8b und dem Trennbereich 6 ist
zudem ein Kolben 12 angeordnet, der entlang der axialen Richtung des Führungsgehäuses
14 in einem Kanal des Führungsgehäuses 14 beweglich ist und eine Abdichtung 12' aufweist,
mit deren Hilfe ein Eindringen von gasförmigen oder flüssigen Partikeln in den Kanal
verhindert wird. Der zwischen dem Kolben 12 und dem Trennbereich 6 angeordnete Zwischenraum
16 ist vollständig mit einem fließfähigen Medium 10 befüllt.
[0045] Das fließfähige Medium 10 kann eine Flüssigkeit, ein Gel oder ein rieselfähiges Schüttgut
sein. Beispielsweise kann das fließfähige Medium 10 ein Silikon oder Sand sein.
[0046] An dem Kolben 12 ist ferner ein in das fließfähige Medium hineinragender, an seinem
vorderen Ende eine V-förmige Ausnehmung aufweisender Bolzen 20a befestigt. Der Bolzen
20a ist dabei vorzugsweise aus einem elektrischen Isolationsmaterial, insbesondere
einem Kunststoff oder einer Keramik gebildet.
[0047] Auf der dem Antrieb 8b abgewandten Seite der Trennstelle 6a ist ebenfalls ein Raum
18 vorgesehen, in dem zusätzlich auch eine Öffnung 22 angeordnet sein kann. Zu erkennen
ist, dass an dem Trennbereich 6 im Bereich des Innenumfangs des Führungsgehäuses 14
Einkerbungen 6b vorgesehen sein können, die Sollbiegelinien definieren, entlang denen
die Anschlussteile 4a, b gebogen werden sollen.
[0048] Darüber hinaus ist zu erkennen, dass der Raum 18 ein sich radial vergrößerndes Volumen
aufweist, in das die Anschlussteile 4a, b verbogen werden können.
[0049] Ferner weist die Trennvorrichtung einen in den Raum 18 hineinragenden weiteren Bolzen
20b als Gegenlager auf, der im Wesentlichen auf einer mit dem ersten Bolzen 20a sowie
der Trennstelle 6a gemeinsam verlaufenden Achse angeordnet ist, die gemäß Figur 1
im Wesentlichen senkrecht zur Verbindungsachse des ersten und zweiten Anschlussteils
4a, b verläuft. Auch hat der Bolzen 20b an seiner Stirnseite einen V-förmigen Vorsprung,
der vorzugsweise komplementär zu der stirnseitigen, V-förmigen Ausnehmung am Bolzen
20a ist.
[0050] Die Stirnseiten der Bolzen 20a, 20b sind vorzugsweise komplementär zueinander. Die
Stirnseiten der Bolzen 20a, 20b haben vorzugsweise zueinander korrespondierende Querschnittsprofile.
Vorzugsweise weisen der erste und der zweite Bolzen stirnseitig zueinander komplementäre,
insbesondere passgenaue Formen auf.
[0051] Fig. 2 zeigt die Trennvorrichtung 2 gemäß Fig. 1 im ausgelösten Zustand. Im ausgelösten
Zustand ist über den Zünddraht 8a ein Zündimpuls an den Antrieb 8b geleitet worden,
der daraufhin explodiert. Die Explosionsenergie wirkt als Druckimpuls auf den in dem
Gehäuse angeordneten Kolben 12. Der Kolben 12 wird daraufhin samt dem Bolzen 20a in
Richtung der Trennstelle 6a beschleunigt.
[0052] Der Kolben 12 beschleunigt dabei einen Teil des zwischen dem Kolben und der Trennstelle
6a angeordneten fließfähigen Mediums in Richtung der Trennstelle 6a. Wie zu erkennen
ist, reicht der Druck und der Impuls des fließfähigen Mediums 10 aus, die Trennstelle
6a aufzubrechen, so dass ein Spalt zwischen den Anschlussteilen 4a, 4b entsteht. In
diesen Spalt dringt das fließfähige Medium 10 ein.
[0053] Im Moment des Trennens der Anschlussteile 4a, 4b über die Trennstelle 6a entsteht
ein Lichtbogen über den Spalt. Dieser Lichtbogen kann bereits über das die Trennstelle
6a unmittelbar beim Trennen umgebende fließfähige Medium 10 gelöscht werden. Da jedoch
erkannt worden ist, dass ein zuverlässiges Löschen eines Lichtbogens mit Hilfe eines
fließfähigen Mediums nicht hinreichend sicher und zuverlässig erfolgt, ist in der
gegenständlichen Trennvorrichtung 2 zusätzlich die Anordnung des Bolzens 20a vorgesehen,
der einen Lichtbogen durch ein unmittelbar nach der Trennung der Anschlussteile erfolgendes
Bewegen in die Trennstelle 6a sicher und zuverlässig trennt, wobei das Bewegen in
die Trennstelle 6a gemäß Figur 2 derart erfolgt, dass der erste Bolzen 20a möglichst
passgenau an dem zweiten Bolzen 20b angeordnet ist. Darüber hinaus wird durch das
Bewegen des Bolzens 20a in die Trennstelle 6a eine endgültige Löschung eines Lichtbogens
bewirkt.
[0054] Der in dem Gehäuse 18 entstehende Überdruck, der durch das Verbiegen der Anschlussteile
4a, b sowie den Eintritt des zuvor in dem Zwischenraum 16 angeordneten fließfähigen
Mediums 10 entsteht, kann über die Öffnung 22 entweichen. Die Öffnung 22 kann dabei
so klein sein, dass das in dem Raum 18 angeordnete fließfähige Medium im inaktivierten
Zustand der Trennvorrichtung 2 nicht aus der Öffnung austreten kann. Alternativ kann
die Öffnung auch noch mit einer hier nicht dargestellten Berstscheibe verschlossen
sein, die erst ab einem bestimmten Druck zerbirst und dann den Austritt von fließfähigem
Medium 10 erlaubt.
[0055] Mit Hilfe des Bolzens 22a sowie des Bolzens 22b ist es möglich, einen entstandenen
Lichtbogen zu löschen. Für das Löschen eines Lichtbogens muss dabei nicht notwendigerweise
auch der zweite Bolzen 20b vorhanden sein. Es ist ebenso vorstellbar, dass das Unterbinden
der Entstehung bzw. die Löschung eines Lichtbogens nur über den Bolzen 20a erfolgt,
wobei der Bolzen 20a dann vorzugsweise noch weiter durch die Trennstelle hinweg bewegt
wird, so dass ein entstandener Lichtbogen "abreißt".
[0056] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Trennvorrichtung 2, bei der das
fließfähige Medium 10 ebenfalls auch auf der dem Antrieb 8b abgewandten Seite der
Trennstelle 6a im Raum 18 angeordnet ist. Zudem ist zu erkennen, dass anders als bei
dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 die Trennstelle 6a nicht verlötet ist, sondern
lediglich verjüngt.
[0057] Ferner ist der an dem Kolben 12 befestigte Bolzen 20a im stirnseitigen Querschnittsprofil
sichel- bzw. halbkreisförmig, wohingegen der zweite im Raum 18 angeordnete Bolzen
20b stirnseitig ein komplementäres Querschnittsprofil aufweist.
[0058] Beim Auslösen der Trennvorrichtung 2 gemäß Fig. 3 wird die Trennstelle 6a, wie es
in Fig. 4 gezeigt ist, ebenfalls getrennt.
[0059] Fig. 4 zeigt die Trennvorrichtung 2 gemäß Fig. 3 im ausgelösten Zustand. Zu erkennen
ist, dass der Antrieb 8b gezündet wurde und das fließfähige Medium 10 derart auf die
Trennstelle 6a beschleunigt wurde, dass es die Trennstelle 6a trennt und dort ein
Spalt zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlussteil 4a, b entsteht in den das
fließfähige Medium 10 eindringt.
[0060] Im Moment des Trennens der Anschlussteile 4a, b kann es auch hier zu der Bildung
eines Lichtbogens kommen, der entweder bereits über das die Trennstelle 6a unmittelbar
beim Trennen umgebende fließfähige Medium 10 oder dann schließlich sicher und verlässlich
durch das unmittelbar darauffolgende Einfahren des ersten Bolzens 20a in die Trennstelle
6a gelöscht werden kann. Auch gemäß dem in Figur 4 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt
das Bewegen des Bolzens 20a in die Trennstelle derart, dass der Bolzen 20a an dem
Bolzen 20b stirnseitig anliegt. Somit kann ein Lichtbogen sicher und zuverlässig "abgeschnürt"
werden.
[0061] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Trennvorrichtung 2, bei der das
fließfähige Medium 10 ausschließlich auf der dem Antrieb 8b abgewandten Seite der
Trennstelle 6a angeordnet ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist nicht der erste
20a, sondern der zweite Bolzen 20b an dem Kolben 12 angeordnet. Zudem weist der zweite
Bolzen 20b stirnseitig ein gezacktes Querschnittsprofil auf, während der erste fest
an dem Gehäuse befestigte Bolzen 20a stirnseitig ein komplementäres Querschnittsprofil
aufweist. Auch in dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel weist die Trennstelle 6 eine als
Verjüngung ausgebildete Sollbruchstelle 6a auf. Der Antrieb 8b ist derart, dass er
bei einer Aktivierung implodiert und einen Unterdruck in dem Raum 16 bewirkt.
[0062] Eine aktivierte Trennvorrichtung gemäß Fig. 5 ist in Fig. 6 dargestellt. Zu erkennen
ist, dass durch den in dem Raum 16 entstehenden Unterdruck die Trennstelle 6 aufbricht
und ein Spalt zwischen den Anschlussteilen 4a, 4b entsteht. In diesen Spalt dringt
im Moment des Trennens das fließfähige Medium 10 ein und unmittelbar darauf der Bolzen
20b. Über die Öffnung 22 kann Gas in das Innere des Raums 18 gelangen, so dass der
Unterdruck in dem Raum 16 dazu führt, dass die Trennstelle 6 aufbricht und sich ein
Spalt ausbildet. Auch hier ist zu erkennen, dass sowohl das fließfähige Medium 10,
als auch der Bolzen 20b in dem Bereich des Spalts angeordnet sind, so dass ein entstehender
Lichtbogen wenn nicht bereits über das fließfähige Medium 10, dann sicher und verlässlich
durch den Bolzen 20b gelöscht werden kann. Auch gemäß dem in Figur 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel erfolgt das Bewegen des Bolzens 20b in die Trennstelle derart,
dass der Bolzen 20b möglichst passgenau an dem Bolzen 20a angeordnet ist.
[0063] Fig. 7 zeigt ein Elektrofahrzeug 30 mit einer Antriebsbatterie 32 und einem elektrischen
Antrieb 34. Zwischen der Antriebsbatterie 32 und dem elektrischen Antrieb 34 ist die
Trennvorrichtung 2 angeordnet. Im Fall eines Unfalls des Fahrzeugs 30 kann die elektrische
Trennvorrichtung 2 angesteuert werden und der Strompfad zwischen der Batterie 32 und
dem Antrieb 34 kann getrennt werden. Die Trennvorrichtung 2 kann dabei besonders nah
an der Batterie 32 angeordnet werden, beispielsweise unmittelbar an den Batteriepolen.
Hierdurch wird sichergestellt, dass die Gefährdung für Insassen und Rettungspersonen
minimiert ist.
1. Trennvorrichtung (2) für eine Energieleitung umfassend
- zumindest ein erstes Anschlussteil,
- zumindest ein zweites Anschlussteil,
- zumindest eine zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlussteil angeordnete Trennstelle
(6a),
- wobei die Trennstelle (6a) in einem geschlossenen Zustand einen Strompfad zwischen
dem ersten und dem zweiten Anschlussteil bildet und in einem geöffneten Zustand einen
Strompfad zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlussteil trennt,
- wobei die Trennvorrichtung (2) ein in einem Führungsgehäuse (14) angeordnetes fließfähiges
Medium (10) aufweist, wobei das fließfähige Medium ein Isolationsmaterial mit einer
elektrischen Leitfähigkeit von weniger als 10-5 S cm-1 ist und die Trennstelle (6a) durch einen Antrieb (8b) angetrieben trennt, wobei das
fließfähige Medium (10) die Trennstelle (6a) im Moment des Trennens zumindest teilweise
umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Trennvorrichtung (2) einen Bolzen (20a) aufweist, der sich unmittelbar nach
der Trennung der Trennstelle (6a) durch das fließfähige Medium (10) in die Trennstelle
(6a) bewegt.
2. Trennvorrichtung (2) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der die Trennvorrichtung (2) aufweisende Bolzen (20a) die Entstehung von Lichtbögen
durch das Bewegen in die Trennstelle (6a) unterdrückt und/oder entstandene Lichtbögen
durch das Bewegen in die Trennstelle (6a) löscht.
3. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (20a) aus einem elektrischen Isolationsmaterial, vorzugsweise einem Kunststoff
oder einer Keramik gebildet ist, wobei das Isolationsmaterial eine spezifische elektrische
Leitfähigkeit von zumindest weniger als 10-5 S·cm-1, bevorzugt weniger als 10-10 S·cm-1, besonders bevorzugt weniger als 10-15 S·cm-1 aufweist, insbesondere dass das Isolationsmaterial mit einer Durchschlagsfestigkeit
von zumindest mehr als 5 kV/mm, bevorzugt mehr als 20 kV/mm, besonders bevorzugt mehr
als 50 kV/mm gebildet ist.
4. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennvorrichtung (2) neben dem Bolzen (20a) ein Gegenlager (20b) aufweist, wobei
der Bolzen (20a) und das Gegenlager (20b) in einem geschlossenen Zustand der Trennvorrichtung
(2) vorzugsweise auf durch die Trennstelle (6a) getrennten, gegenüberliegenden Seiten
der Trennstelle (6a) angeordnet sind.
5. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der Bolzen (20a) und das Gegenlager (20b) vorzugsweise auf einer gemeinsamen
Achse mit der Trennstelle (6a) angeordnet sind, insbesondere im Wesentlichen einer
senkrecht zum Strompfad zwischen dem ersten und zweiten Anschlussteil.
6. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Bolzen (20a) und das Gegenlager (20b) im geschlossenen Zustand der Trennvorrichtung
(2) äquidistant zur Trennstelle (6a) angeordnet sind.
7. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bolzen (20a) und das Gegenlager (20b) beim Öffnen der Trennvorrichtung (2)
relativ zueinander bewegen, wobei sich insbesondere der Bolzen (20a) auf das Gegenlager
(20b) zu bewegt.
8. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (20a, b) und das Gegenlager in ihrem Kontaktbereich zueinander komplementäre,
insbesondere passgenaue Querschnittsprofile aufweisen, wobei der Bolzen (20a, b) vorzugsweise
ein V-förmiges Querschnittsprofil aufweist, während das Gegenlager ein komplementäres,
V-förmiges Querschnittsprofil aufweist.
9. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das fließfähiges Medium (10) durch den Antrieb (8b) in Richtung der Trennstelle (6a)
bewegt wird und einen die Trennung bewirkenden Druck ausübt und/oder das fließfähige
Medium (10) im Moment des Trennens an der Trennstelle (6a) anliegt.
10. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (20a) entlang der axialen Ausbreitungsrichtung des Führungsgehäuses verschiebbarer
angeordnet ist, wobei der Bolzen (20a) angetrieben durch den Antrieb (8b), das fließfähige
Medium (10) in Richtung der Trennstelle (6a) beschleunigt und/oder den Druck innerhalb
des fließfähigen Mediums (10) erhöht.
11. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das fließfähiges Medium (10) eine Flüssigkeit oder ein rieselfähiges Schüttgut, insbesondere
Sand ist und/oder flüssig, pastös, schaumförmig, gelförmig oder gekörnt ist.
12. Trennvorrichtung (2) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das fließfähige Medium (10) aus einem Isolationsmaterial gebildet ist, wobei das
Isolationsmaterial eine spezifische elektrische Leitfähigkeit von weniger als 10-10 S·cm-1, besonders bevorzugt weniger als 10-15 S·cm-1 aufweist.
13. Verfahren zur Trennung einer Energieleitung umfassend die Schritte:
- Empfangen zumindest eines Trennsignals,
- Auslösen zumindest eines Signals, insbesondere Auslösen eines Steuersignals zum
Zünden einer Zündpille,
- Trennen einer Verbindung zwischen einem an einer Trennstelle (6a) angeordneten ersten
und zweiten Anschlussteil durch ein von einem Antrieb (8b) angetriebenen fließfähigen
Medium (10), wobei das fließfähige Medium ein Isolationsmaterial mit einer elektrischen
Leitfähigkeit von weniger als 10-5 S cm-1 ist,
- Bewegen eines Bolzens (20a) in die Trennstelle (6a), unmittelbar nach Trennung der
Trennstelle (6a) durch das fließfähige Medium (10).
14. Verfahren zur Trennung einer Energieleitung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Entstehung von Lichtbögen durch das Bewegen des Bolzens (20a, b) in die Trennstelle
(6a) unterdrückt und/oder entstandene Lichtbögen durch das Bewegen des Bolzens (20a)
in die Trennstelle (6a) gelöscht werden.
15. Verfahren zur Trennung einer Energieleitung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Auslösen der Trennvorrichtung (2) an das Auslösen eines Airbags gekoppelt ist.
1. Disconnecting device (2) for a energy conductor comprising
- at least a first connection part,
- at least a second connection part,
- at least one disconnection area (6a) arranged between the first and the second connection
part,
- wherein the disconnection area (6a) in a closed state forms a current path between
the first and second connection parts and in an open state disconnects a current path
between the first and second connection parts,
- wherein the disconnecting device (2) has a flowable medium (10) arranged in a guide
housing (14), wherein the flowable medium is an electrical insulation material having
a specific electrical conductivity of less than 10-5 S*cm-1, and disconnects the disconnection area (6a) driven by a drive (8b), wherein the
flowable medium (10) at least partially surrounds the disconnection area (6a) at the
moment of disconnection
characterized in that
- the disconnecting device (2) has a bolt (20a) which moves into the disconnection
area (6a) immediately after the disconnection of the disconnection area (6a) by the
flowable medium (10).
2. Disconnecting device (2) according to claim 1,
characterized in that
the bolt (20a) within the disconnecting device (2) suppresses the formation of arcs
by moving into the disconnection area (6a)and/or extinguishes arcs which have ignited
by moving into the disconnection area (6a).
3. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
the bolt (20a) is formed from an electrical insulation material, preferably a plastic
or a ceramic, the insulation material having a specific electrical conductivity of
at least less than 10-5 S*cm-1, preferably less than 10-10 S*cm-1, particularly preferably less than 10-15 S*cm-1, in particular in that the insulation material is formed with a dielectric strength of at least more than
5 kV/mm, preferably more than 20 kV/mm, particularly preferably more than 50 kV/mm.
4. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
the disconnecting device (2) has a counter bearing (20b) in addition to the bolt (20a),
the bolt (20a) and the counter bearing (20b) being arranged in a closed state of the
disconnecting device (2) preferably on opposite sides of the disconnection area (6a)
which are separated by the disconnection area (6a).
5. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the bolt (20a) and the counter bearing (20b) are preferably arranged on a common
axis with the disconnection area (6a), in particular substantially perpendicular to
the current path between the first and second connection part.
6. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the first bolt (20a) and the counter bearing (20b) are arranged equidistantly to
the disconnection area (6a) in the closed state of the disconnecting device (2).
7. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the bolt (20a) and the counter bearing (20b) move relative to one another when the
disconnecting device (2) is opened, the bolt (20a) in particular moving towards the
counter bearing (20b).
8. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the bolt (20a) and the counter bearing (20b) have complementary, in particular accurately
fitting, cross-sectional profiles in their contact region, the bolt (20a) preferably
having a V-shaped cross-sectional profile, while the counter bearing (20b) has a complementary,
V-shaped cross-sectional profile.
9. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the flowable medium (10) is moved by the drive (8b) in the direction of the disconnection
area (6a) and exerts a pressure effecting the disconnection and/or the flowable medium
(10) is in contact with the disconnection area (6a) at the moment of disconnection.
10. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the bolt (20a) is arranged so as to be displaceable along the axial direction of
propagation of the guide housing (14), the bolt (20a) being driven (8b) by the drive
(8b), accelerating the flowable medium (10) in the direction of the disconnection
area (6a) and/or increasing the pressure within the flowable medium (10).
11. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the flowable medium (10) is a liquid or a free-flowing bulk material, in particular
sand, and/or is liquid, pasty, foamy, gel-shaped or granular.
12. Disconnecting device (2) according to one of the previous claims,
characterized in that
- the flowable medium (10) is formed from an insulating material, the insulating material
having a specific electrical conductivity of less than 10-10 S*cm-1, particularly preferably less than 10-15 S*cm-1.
13. Method for disconnecting a energy conductor comprising the steps of:
- receiving at least one disconnection signal,
- triggering of at least one signal, in particular triggering of a control signal
for igniting an squib,
- disconnecting a connection between a first and a second connection part arranged
at a disconnection area (6a) by a flowable medium (10) driven by a drive (8b), wherein
the flowable medium is an electrical insulation material having a specific electrical
conductivity of less than 10-5 S*cm-1,
- moving a bolt (20a) into the disconnection area (6a), immediately after disconnection
of the disconnection area (6a) by the flowable medium (10).
14. Method for disconnecting a energy conductor according to claim 13,
characterized in that
the ignition of electric arcs is suppressed by moving the bolt (20a, b) into the disconnection
area (6a) and/or ignited electric arcs are extinguished by moving the bolt (20a) into
the disconnection area (6a).
15. Method for disconnecting a energy conductor according to claim 13 or 14,
characterized in that
the triggering of the disconnecting device (2) is coupled to the triggering of an
airbag.
1. Dispositif de séparation (2) pour une conduite d'énergie, comprenant au moins une
première pièce de raccordement,
au moins une deuxième pièce de raccordement,
au moins un point de séparation (6a) disposé entre la première et la deuxième pièce
de raccordement,
sachant que le point de séparation (6a) forme, dans une position de fermeture, un
trajet de courant entre la première et la deuxième pièce de raccordement et, dans
une position d'ouverture, sépare un trajet de courant entre la première et la deuxième
pièce de raccordement, sachant que le dispositif de séparation (2) est doté d'un fluide
(10), qui est disposé dans un boîtier de guidage (14), sachant que le fluide est une
matière d'isolation présentant une conductibilité électrique de moins de 10 cm, et
sépare le point de séparation (6a), commandé par un entraînement (8b), sachant que
le fluide (10) entoure le point de séparation (6a) au moins par sections au moment
de la séparation, caractérisé en ce que le dispositif de séparation (2) est doté d'un boulon (20a), qui se meut dans le point
de séparation (6a) directement après la séparation du point de séparation (6a).
2. Dispositif de séparation (2) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le boulon (20a), dont est pourvu le dispositif de séparation (2), enraye la formation
d'arcs électriques dans le point de séparation 6a) et / ou efface les arcs électriques
formés par le mouvement dans le point de séparation (6a).
3. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boulon (20a) est fabriqué en matière d'isolaton électrique, de préférence en matière
synthétique ou en céramique, sachant que la matière isolante est dotée d'une conductibilité
électrique, spécifique, inférieure à , de préférence inférieure à 10·10 S-cm·1, en particulier, de préférence inférieure à 10·15 S-cm·1, que la matière isolante présente en particulier une rigidité diélectrique au moins
supérieure à 5 kV / mm, de préférence supérieure à 20 kV / mm, de préférence supérieure
50 kV / mm (6a).
4. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de séparation (2) est doté, en plus du boulon (20a), d'une contre-butée
(20b), sachant que le boulon (20a) et la contre-butée (20b), dans une position de
fermeture du dispositif de séparation (2), sont disposés de préférence sur des côtés
du point de séparation (6a) opposés, séparés par le point de séparation (6a).
5. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boulon (20a) et la contre-butée (20b) sont disposés de préférence sur un axe commun
avec le point de séparation (6a), qui, en particulier, est sensiblement perpendiculaire
au trajet de courant entre la première et la deuxième pièce de raccordement.
6. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le premier boulon (20a) et la contre-butée (20b), en position de fermeture du dispositif
de séparation (2), sont disposés à équidistance du point de séparation (6a).
7. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boulon (20a) et la contre-butée (20b), lors de l'ouverture du dispositif de séparation
(2), se meuvent relativement l'un par rapport à l'autre, sachant que le boulon (20a)
se déplace particulièrement,vers la contre-butée (20b).
8. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boulon (20a, b) et la contre-butée sont dotés, dans leur section de contact, de
profils de coupe transversale complémentaires par rapport l'un à l'autre, en particulier
de profils de coupe transversale exactement ajustés, sachant que le boulon (20a, b)
est doté de préférence d'un profil de coupe transversale en forme de V, tandis que
la contre-butée est dotée d'un profil de coupe transversale en forme de V complémentaire.
9. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le fluide (10) est mû par l'entraînement (8b) en direction du point de séparation
(6a) et qu'une pression engendrant la séparation est exercée et / ou que le fluide
(10) est appliqué au point de séparation (6a) au moment de la séparation.
10. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le boulon (20a) peut être déplacé le long de la direction d'extension axiale du boîtier,
sachant que le boulon (20a), actionné par l'entraînement (8b), accélère le fluide
(10) en direction du point de séparation (6a) et / ou élève la pression à l'intérieur
du fluide (10).
11. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le fluide (10) est un liquide ou un produit en vrac à écoulement libre, en particulier
du sable et / ou qu'il est liquide, pâteux, mousseux, en forme de gel ou de grains.
12. Dispositif de séparation (2) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le fluide (10) consiste en une matière isolante, sachant que la matière isolante
est dotée d'une conductibilité électrique, spécifique, inférieure à 10·10 S-cm·1, en particulier, de préférence inférieure à 10·15 S·cm -1.
13. Procédé destine à la séparation d'une conduite d'énergie comprenant les étapes suivantes:
Réception d'au moins un signal de séparation,
déclenchement d'au moins un signal, en particulier déclenchement d'un signal de commande
pour allumer la pastille d'allumage,
séparation d'une liaison entre une première et une deuxième pièce de raccordement,
disposées à un point de séparation (6a), par un fluide (10) commandé par un entraînement
(8b), sachant que le fluide est une matière isolante, dotée d'une conductibilité inférieure
à 10·5 S cm·1,
déplacement d'un boulon (20a) dans le point de séparation (6a), directement après
la séparation du point de séparation (6a) par le fluide (10).
14. Procédé destine à la séparation d'une conduite d'énergie selon la revendication 13,
caractérisé en ce que la formation d'arcs électriques par le déplacement du boulon (20a, b) dans le point
de séparation (6a) est enrayée et / ou que les arcs électriques formés par le mouvement
du boulon (20a) dans le point de séparation (6a) sont effacés.
15. Procédé destine à la séparation d'une conduite d'énergie selon revendication 13 ou
14, caractérisé en ce que le déclenchement du dispositif de séparation (2) est couplé avec le déclenchement
d'un airbag.