[0001] Diese Erfindung betrifft ein Schwebeschmelzverfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Gusskörpern mit einem ringförmigen Element aus einem leitfähigen Material zum
Einleiten des Abgusses einer geschmolzenen Charge in eine Gussform. Bei dem Verfahren
wird zum Abgießen der geschmolzenen Charge das ringförmige Element in den Bereich
des elektromagnetischen Wechselfelds zwischen den Induktionsspulen eingeführt und
so durch Beeinflussung des induzierten Magnetfelds ein gezieltes Ablaufen der Schmelze
in die Gussform initiiert.
Stand der Technik
[0002] Schwebeschmelzverfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt. So offenbart bereits
DE 422 004 A ein Schmelzverfahren, bei dem das leitfähige Schmelzgut durch induktive Ströme erhitzt
und gleichzeitig durch elektrodynamische Wirkung frei schwebend erhalten wird. Dort
wird auch ein Gießverfahren beschrieben, bei dem das geschmolzene Gut vermittelt durch
einen Magneten in eine Form gedrückt wird (elektrodynamischer Pressguss). Das Verfahren
kann im Vakuum durchgeführt werden.
[0003] US 2,686,864 A beschreibt ebenfalls ein Verfahren, bei dem ein leitfähiges Schmelzgut z. B. in einem
Vakuum unter dem Einfluss von einer oder mehreren Spulen ohne die Verwendung eines
Tiegels in einen Schwebezustand versetzt wird. In einer Ausführungsform werden zwei
koaxiale Spulen verwendet, um das Material in der Schwebe zu stabilisieren. Nach erfolgter
Schmelze wird das Material in eine Form fallen gelassen bzw. abgegossen. Mit dem dort
beschriebenen Verfahren ließ sich eine 60 g schwere Aluminiumportion in der Schwebe
halten. Die Entnahme des geschmolzenen Metalls erfolgt durch Reduktion der Feldstärke,
so dass die Schmelze nach unten durch die konisch zulaufende Spule entweicht. Wird
die Feldstärke sehr schnell reduziert, fällt das Metall in geschmolzenem Zustand aus
der Vorrichtung. Es wurde bereits erkannt, dass der "weak spot" solcher Spulenanordnungen
in der Mitte der Spulen liegt, so dass die Menge an Material, die so geschmolzen werden
kann, begrenzt ist.
[0004] Auch
US 4,578,552 A offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schwebeschmelzen. Es wird dieselbe
Spule sowohl zum Heizen als auch zum Halten der Schmelze verwendet, dabei wird die
Frequenz des angelegten Wechselstroms zur Regelung der Heizleistung variiert, während
die Stromstärke konstant gehalten wird.
[0005] Die besonderen Vorteile des Schwebeschmelzens bestehen darin, dass eine Verunreinigung
der Schmelze durch ein Tiegelmaterial oder andere Materialien, die bei anderen Verfahren
in Kontakt mit der Schmelze stehen, vermieden wird. Ebenso wird die Reaktion einer
reaktiven Schmelze, beispielsweise von Titanlegierungen, mit dem Tiegelmaterial ausgeschlossen,
die sonst zum Ausweichen von Keramiktiegeln auf im Kalttiegelverfahren betriebene
Kupfertiegel zwingt. Die schwebende Schmelze steht nur in Kontakt zu der sie umgebenden
Atmosphäre, bei der es sich z. B. um Vakuum oder Schutzgas handeln kann. Dadurch,
dass eine chemische Reaktion mit einem Tiegelmaterial nicht zu befürchten ist, kann
die Schmelze auch auf sehr hohe Temperaturen erhitzt werden. Im Gegensatz zum Kalttiegelschmelzen
besteht dabei zudem nicht das Problem, dass dessen Effektivität sehr gering ist, weil
nahezu die gesamte Energie, die in die Schmelze eingebracht wird, in die gekühlte
Tiegelwand abgeleitet wird, was zu einem sehr langsamen Temperaturanstieg bei großem
Leistungseintrag führt. Beim Schwebeschmelzen sind die einzigen Verluste durch die
Strahlung und das Verdampfen, welche im Vergleich zur thermischen Leitung beim Kalttiegel
erheblich geringer sind. Somit wird bei geringerem Leistungseintrag eine größere Überhitzung
der Schmelze in auch noch kürzerer Zeit erreicht.
[0006] Darüber hinaus wird, insbesondere im Vergleich zur Schmelze im Kalttiegel, der Ausschuss
an kontaminiertem Material beim Schwebeschmelzen verringert. Dennoch hat sich das
Schwebeschmelzen in der Praxis nicht durchgesetzt. Der Grund dafür ist, dass beim
Schwebeschmelzverfahren nur eine verhältnismäßig kleine Menge an geschmolzenem Material
in der Schwebe gehalten werden kann (vgl.
DE 696 17 103 T2, Seite 2, Absatz 1).
[0007] Ferner muss zur Durchführung eines Schwebeschmelzverfahrens die Lorentz Kraft des
Spulenfelds die Gewichtskraft der Charge kompensieren, um diese in der Schwebe halten
zu können. Sie drückt die Charge dabei nach oben aus dem Spulenfeld heraus. Zur Erhöhung
der Effizienz des erzeugten Magnetfelds wird eine Verringerung des Abstands der entgegengesetzten
Ferritpole angestrebt. Die Abstandsverringerung erlaubt es, mit geringerer Spannung
dasselbe Magnetfeld zu generieren, das zum Halten eines bestimmten Schmelzegewichts
benötigt wird. Auf diese Weise kann die Halteeffizienz der Anlage verbessert werden,
um so eine größere Charge levitieren lassen zu können. Ferner wird auch die Heizeffizienz
erhöht, da die Verluste in den Induktionsspulen reduziert werden.
[0008] Je geringer der Abstand der Ferritpole wird, desto größer ist das induzierte Magnetfeld.
Allerdings steigt mit sinkendem Abstand auch die Gefahr der Verunreinigung der Ferritpole
und der Induktionsspulen mit der Schmelze, da die Feldstärke für den Abguss reduziert
werden muss. Hierbei verringert sich jedoch nicht nur die Haltekraft in vertikaler
Richtung, sondern auch die in horizontaler Richtung. Dadurch kommt es zu einer horizontalen
Ausdehnung der leicht oberhalb des Spulenfelds levitierenden Schmelze, was es extrem
schwierig macht, diese ohne Berührung durch den engen Spalt zwischen den Ferritpolen
hindurch in die darunter positionierte Gussform fallen zu lassen. Daher ist der Erhöhung
der Tragkraft des Spulenfelds durch Verringern des Abstands der Ferritpole eine praktische
Grenze gesetzt, die durch die Kontaktwahrscheinlichkeit bestimmt wird.
[0009] Die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren lassen sich wie folgt
zusammenfassen. Vollschwebeschmelzverfahren lassen sich nur mit kleinen Materialmengen
durchführen, so dass eine industrielle Anwendung bisher noch nicht erfolgt ist. Ferner
gestaltet sich das Abgießen in Gussformen schwierig. Dies gilt insbesondere für den
Fall, dass die Effizienz des Spulenfelds bei der Erzeugung von Wirbelströmen durch
eine Verringerung des Abstands der Ferritpole erhöht werden soll.
Aufgabe
[0010] Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
bereit zu stellen, die einen wirtschaftlichen Einsatz des Schwebeschmelzens ermöglichen.
Insbesondere sollte das Verfahren durch eine verbesserte Effizienz des Spulenfelds
den Einsatz größerer Chargen erlauben und einen hohen Durchsatz durch verkürzte Zykluszeiten
ermöglichen, wobei gewährleistet bleibt, dass der Abgussvorgang weiterhin sicher ohne
Kontakt der Schmelze zu den Spulen oder deren Polen erfolgt.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
gelöst. Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung von Gusskörpern aus einem
elektrisch leitfähigen Material im Schwebeschmelzverfahren, wobei zur Herbeiführung
des Schwebezustandes einer Charge elektromagnetische Wechselfelder eingesetzt werden,
die mit wenigstens einem Paar von gegenüberliegenden Induktionsspulen mit einem Kern
aus einem ferromagnetischen Material erzeugt werden, umfassend die folgenden Schritte:
- Einbringen einer Charge eines Ausgangsmaterials in den Einflussbereich wenigstens
eines elektromagnetischen Wechselfelds, so dass die Charge in einem Schwebezustand
gehalten wird,
- Schmelzen der Charge,
- Positionieren einer Gussform in einem Füllbereich unterhalb der schwebenden Charge,
- Abguss der gesamten Charge in die Gussform durch Einführen eines ringförmigen Elements
aus einem elektrisch leitfähigen Material in den Bereich des elektromagnetischen Wechselfelds
zwischen den Induktionsspulen,
- Entnahme des erstarrten Gusskörpers aus der Gussform.
[0012] Das Volumen der geschmolzenen Charge ist dabei vorzugsweise ausreichend, um die Gussform
in einem für die Herstellung eines Gusskörpers ausreichenden Maße zu füllen ("Füllvolumen").
Nach dem Befüllen der Gussform wird diese abkühlen gelassen oder mit Kühlmittel abgekühlt,
so dass das Material in der Form erstarrt. Danach kann der Gusskörper aus der Form
entnommen werden.
[0013] Unter einem "leitfähigen Material" einer Charge wird erfindungsgemäß ein Material
verstanden, das eine geeignete Leitfähigkeit aufweist, um das Material induktiv zu
erhitzen und in der Schwebe zu halten.
[0014] Bezüglich des ringförmigen Elements ist unter einem "elektrisch leitfähigen Material"
ein Material zu verstehen, dessen elektrische Leitfähigkeit mindestens so groß ist,
dass eine Beeinflussung des umgebenden Magnetfelds durch in dem ringförmigen Element
induzierte Wirbelströme möglich ist.
[0015] Unter einem "Schwebezustand" wird erfindungsgemäß ein Zustand des vollständigen Schwebens
verstanden, so dass die behandelte Charge keinerlei Kontakt zu einem Tiegel oder einer
Plattform oder dergleichen hat.
[0016] Die Bezeichnung "Ferritpol" wird im Rahmen dieser Anmeldung synonym mit dem Begriff
"Kern aus einem ferromagnetischen Material" verwendet. Ebenso werden die Begriffe
"Spule" und "Induktionsspule" gleichbedeutend nebeneinander gebraucht.
[0017] Durch ein Zusammenrücken der Induktionsspulenpaare kann die Effizienz des erzeugten
elektromagnetischen Wechselfelds erhöht werden. Dadurch gelingt es, auch schwerere
Chargen zum Levitieren zu bringen. Allerdings steigt beim Abguss einer Charge die
Gefahr des Berührens der geschmolzenen Charge mit den Spulen oder Ferritpolen mit
sinkendem freiem Querschnitt zwischen den Spulen. Solche Verunreinigungen sind aber
strikt zu vermeiden, da sie nur schwer und aufwendig wieder zu beseitigen sind und
daher einen längeren Ausfall der Anlage zur Folge haben. Um die Vorteile des engeren
Abstands der Induktionsspulenpaare so weit wie möglich ausnutzen zu können, ohne die
Gefahr der Verunreinigungen beim Abguss in Kauf nehmen zu müssen, wird erfindungsgemäß
der Abguss der Charge dadurch eingeleitet, dass langsam ein ringförmiges Element aus
einem elektrisch leitfähigen Material in das Magnetfeld unterhalb der levitierenden
Charge eingeführt wird. Die Stromstärke in den felderzeugenden Spulen wird dabei unverändert
gelassen bis der Abgussvorgang beendet ist.
[0018] In dem ringförmigen Element werden durch das umgebende elektromagnetische Wechselfeld
Wirbelströme induziert, die das äußere Magnetfeld beeinflussen. Unter "ringförmig"
werden erfindungsgemäß dabei nicht nur kreisrunde Elemente sowie vollflächige Elemente
verstanden, sondern jegliches polyedrisches Objekt, das die folgenden beiden Bedingungen
erfüllt:
- 1. Die Oberfläche des Objekts formt eine geschlossene Kontur, sodass der magnetische
Fluss nicht in der Lage ist, durch dieses Objekt hindurch zu strömen, sondern um es
herumströmen muss. Auf diese Weise kann ein magnetisches Feldminimum unter der Schmelze
erzeugt werden.
- 2. Das Objekt weist in seinem Zentrum eine Öffnung auf, die es erlaubt, die Schmelze
durch sie hindurch ablaufen zu lassen.
[0019] Beispiele für solche vollflächigen erfindungsgemäßen ringförmigen Elemente sind demnach
neben einem zylindrischen Rohr auch röhrenförmige Gebilde auf Basis mehreckiger Elemente,
die eine im Wesentlichen runde Struktur bilden, wie beispielsweise Polygone mit fünf
oder mehr Ecken. Beispiele für nicht vollflächige ringförmige Elemente sind Würfel
oder Quader, die wie bei einem Gittermodell lediglich durch ihre Kanten aus einem
leitfähigen Material gebildet werden.
[0020] An den Enden des ringförmigen Elements treten dabei besonders große Magnetfeldinduktionen
auf, die die Schmelze beim Durchtritt durch die Spulenebene sicher von der Berührung
des oberen Rands des ringförmigen Elements abhalten. Da im Zentrum des ringförmigen
Elements zugleich eine Reduktion des umgebenden Magnetfelds auftritt, ergibt sich
ein Trichtereffekt für die Schmelze, die durch diesen magnetischen Trichter gezielt
und ohne zu verspritzen in die unterhalb des ringförmigen Elements positionierte Gussform
ablaufen kann. Die restliche Schmelze levitiert weiterhin oberhalb des ringförmigen
Elements, während sie in dessen Zentrum langsam abläuft. Vorteilhafterweise entspricht
der Durchmesser des ringförmigen Elements dem Durchmesser des trichterförmigen Einfüllabschnitts
der Gussform oder ist minimal kleiner.
[0021] Im Gegensatz zu den bekannten Schwebeschmelzverfahren wird der Abguss der Charge
erfindungsgemäß also nicht durch ein Aufheben der die Gewichtskraft kompensierenden
Lorentzkraft des Magnetfelds mittels Reduktion der Stromstärke in den Spulen oder
gar komplettes Abschalten der Spulen erzielt, sondern nur durch gezielte Manipulation
des Magnetfeldverlaufs mit dem ringförmigen Element.
[0022] In einer Ausführungsform enthält das elektrisch leitfähige Material des ringförmigen
Elements ein oder mehrere Elemente aus der Gruppe bestehend aus Silber, Kupfer, Gold,
Aluminium, Rhodium, Wolfram, Zink, Eisen, Platin und Zinn. Insbesondere umfasst dies
auch Legierungen wie Messing und Bronze. Besonders bevorzugt besteht die Gruppe aus
Silber, Kupfer, Gold und Aluminium. Höchst bevorzugt besteht das elektrisch leitfähige
Material des ringförmigen Elements aus Kupfer, wobei bis zu 5 Gew.-% Fremdbestandteile
vorhanden sein können.
[0023] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung verjüngt sich das
ringförmige Element auf der Seite, die zuerst in den Bereich des elektromagnetischen
Wechselfelds eingeführt wird, konisch. Dies führt zwar zu einem verringerten Durchmesser,
der der Schmelze zum Ablaufen zur Verfügung steht, sorgt aber dafür, dass die Gefahr,
dass das ringförmige Element im Inneren von der Schmelze berührt und verunreinigt
wird, reduziert wird. Die am schräg orientierten Mantel mehr nach innen gerichtete
und durch den geringeren Durchmesser verstärkte Magnetfeldinduktion sorgt zuverlässig
dafür, dass die Schmelze trotz der geringeren Durchtrittsfläche berührungsfrei in
das ringförmige Element hineinlaufen kann. Der so im Zentrum des ringförmigen Elements
konzentrierte Schmelzestrahl hat damit in dem sich dann aufweitenden Durchmesser einen
optimalen Abstand zur Ringwand.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante ist das ringförmige Element hohlwandig
ausgeführt und dieser Hohlraum mit einem Phasenwechselmaterial (phase change material,
PCM) gefüllt. Dies erlaubt eine effektive Kühlung des ringförmigen Elements, das sich
beim Abguss der Schmelze im Wechselfeld der Induktionsspulen erwärmt.
[0025] Vorzugsweise erfolgt die Kühlung des ringförmigen Elements derart, dass es während
des während des Schmelzvorgangs auf einer gekühlten Lagerfläche aufsitzt. Diese kann
intensiv gekühlt werden, um das Phasenwechselmaterial während des nächsten Schmelzvorgangs
zu regenerieren und das ringförmige Element wieder abzukühlen, bevor es für den nächsten
Abgussvorgang wieder in das Wechselfeld angehoben wird.
[0026] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltungsvariante hierfür sieht vor, dass das Anheben
des ringförmigen Elements zum Einführen in den Bereich des elektromagnetischen Wechselfelds
zwischen den Induktionsspulen von der Gussform erfolgt. Das ringförmige Element verfügt
dazu über geeignete Mittel, die eine Mitnahme beim Anheben der Gussform in die Abgussposition
sicherstellen, beispielsweise eine kragenartige Querschnittsverminderung am oberen
Ende auf einen Durchmesser, der kleiner als der obere Querschnitt der Gussform ist,
oder Stifte, die in entsprechend ausgestaltete Aufnahmen an der Gussform eingreifen
können. Im Fall der ringförmigen Elemente mit konisch verjüngtem Bereich kann dieser
als Mitnahmemittel dienen. Beim Absenken der Gussform nach dem Abguss wird das ringförmige
Element dann wieder auf der gekühlten Lagerfläche aufgesetzt und die Gussform kann
nach unten entnommen werden. Dies hat den Vorteil, dass pro Schmelzanlage nur ein
ringförmiges Element vorhanden sein muss und dieses von verschiedenen Gussformen gemeinsam
genutzt wird. Da die Gussform das Anheben übernimmt, kann in der Schmelzanlage auf
eine zusätzliche Mechanik zum Anheben des ringförmigen Elements verzichtet werden,
was deren Bau vereinfacht und verbilligt.
[0027] Eine weitere höchst vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das ringförmige
Element ein Teil der Gussform ist. Dabei kann das ringförmige Element kragenartig
um den oberen Rand des in der Regel trichterförmig ausgestalteten Einfüllabschnitts
der Gussform angeordnet sein. Alternativ könnte es auch die Verlängerung des oberen
Durchmessers des Einfüllabschnitts bilden. Aufgrund der Trichterwirkung des ringförmigen
Elementes kann der Durchmesser des trichterförmigen Einfüllabschnitts der Gussform
geringer ausfallen als ansonsten üblich, sodass der Durchmesser so weit reduziert
werden kann, dass das obere Ende der Gussform in den Bereich zwischen den Spulen eingeführt
werden kann.
[0028] Hierdurch lässt sich eine weitere Vereinfachung und Beschleunigung des Schmelzprozesses
erreichen, da die Gussform ohnehin von einer Zufuhrposition in die Abgussposition
unterhalb der Spulenanordnung angehoben werden muss. Zum erfindungsgemäßen Abguss
muss dieses Anheben dann nur noch etwas höher erfolgen. Somit kann auf eine zusätzliche
Mechanik für ein gesondertes Anheben des ringförmigen Elements verzichtet werden.
Außerdem kann das Anheben der Form in die Abgussposition gleich mit dem Abguss kombiniert
werden. Das ringförmige Element kann gerade im Fall von verlorenen Formen aus Keramik
auch abnehmbar gestaltet werden, sodass es vor dem Zerschlagen der Form entfernt werden
kann und an einer neuen Form unmittelbar wieder einsatzbar ist. Beispielsweise kann
dies über eine plattformartige Erweiterung des oberen Bereichs der Gussform geschehen,
auf die das ringförmige Element aufgesetzt werden kann, wenn es über den Rand des
trichterförmigen Einfüllabschnitts geschoben wird.
[0029] Das erfindungsgemäß als Charge eingesetzte elektrisch leitfähige Material weist in
einer bevorzugten Ausführungsform wenigstens ein hochschmelzendes Metall aus der folgenden
Gruppe auf: Titan, Zirkonium, Vanadium, Tantal, Wolfram, Hafnium, Niob, Rhenium, Molybdän.
Alternativ kann auch ein weniger hoch schmelzendes Metall wie Nickel, Eisen oder Aluminium
eingesetzt werden. Als leitfähiges Material kann auch eine Mischung bzw. Legierung
mit einem oder mehreren der vorgenannten Metalle eingesetzt werden. Vorzugsweise hat
das Metall einen Anteil von wenigstens 50 Gew.-%, insbesondere wenigstens 60 Gew.-%
oder wenigstens 70 Gew.-%, an dem leitfähigen Material. Es hat sich gezeigt, dass
diese Metalle besonders von den Vorteilen der vorliegenden Erfindung profitieren.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das leitfähige Material Titan oder
eine Titanlegierung, insbesondere TiAl oder Ti-AIV.
[0030] Diese Metalle bzw. Legierungen können besonders vorteilhaft verarbeitet werden, da
sie eine ausgeprägte Abhängigkeit der Viskosität von der Temperatur aufweisen und
darüber hinaus besonders reaktiv, insbesondere im Hinblick auf die Materialien der
Gussform, sind. Da das erfindungsgemäße Verfahren ein kontaktloses Schmelzen in der
Schwebe mit einem extrem schnellen Befüllen der Gussform kombiniert, kann gerade für
solche Metalle ein besonderer Vorteil realisiert werden. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren lassen sich Gusskörper herstellen, die eine besonders dünne oder sogar keinerlei
Oxidschicht aus der Reaktion der Schmelze mit dem Material der Gussform aufweisen.
Und gerade bei den hochschmelzenden Metallen machen sich die erzielte verbesserte
Ausnutzung des induzierten Wirbelstroms und die exorbitante Reduktion der Wärmeverluste
durch thermischen Kontakt bei den Zykluszeiten erheblich bemerkbar. Ferner kann die
Tragkraft des erzeugten Magnetfelds erhöht werden, sodass auch schwerere Chargen in
der Schwebe gehalten werden können.
[0031] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das leitfähige Material
beim Schmelzen auf eine Temperatur überhitzt, die wenigstens 10 °C, wenigstens 20
°C oder wenigstens 30 °C über dem Schmelzpunkt des Materials liegt. Durch die Überhitzung
wird vermieden, dass das Material beim Kontakt mit der Gussform, deren Temperatur
unterhalb der Schmelztemperatur liegt, augenblicklich erstarrt. Es wird erreicht,
dass sich die Charge in der Gussform verteilen kann, bevor die Viskosität des Materials
zu hoch wird. Es ist ein Vorteil des Schwebeschmelzens, dass kein Tiegel verwendet
werden muss, der im Kontakt mit der Schmelze ist. So wird der hohe Materialverlust
des Kalttiegelverfahrens an der Tiegelwand genauso vermieden wie eine Kontamination
der Schmelze durch Tiegelbestandteile. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schmelze
verhältnismäßig hoch erhitzt werden kann, da ein Betrieb im Vakuum oder unter Schutzgas
möglich ist und kein Kontakt zu reaktionsfähigen Materialien stattfindet. Dennoch
können die meisten Materialien nicht beliebig überhitzt werden, da andernfalls eine
heftige Reaktion mit der Gussform zu befürchten ist. Daher ist die Überhitzung vorzugsweise
auf höchstens 300 °C, insbesondere höchstens 200 °C und besonders bevorzugt höchstens
100 °C über den Schmelzpunkt des leitfähigen Materials begrenzt.
[0032] Bei dem Verfahren wird zur Konzentration des Magnetfeldes und Stabilisierung der
Charge wenigstens ein ferromagnetisches Element horizontal um den Bereich angeordnet,
in dem die Charge geschmolzen wird. Das ferromagnetische Element kann ringförmig um
den Schmelzbereich angeordnet sein, wobei unter "ringförmig" nicht nur kreisrunde
Elemente, sondern auch eckige, insbesondere vier- oder mehreckige Ringelemente verstanden
werden. Das ferromagnetische Element kann ferner mehrere Stababschnitte aufweisen,
die insbesondere horizontal in Richtung des Schmelzbereiches ragen. Das ferromagnetische
Element besteht aus einem ferromagnetischen Material, vorzugsweise mit einer Amplitudenpermeabilität
µa > 10, mehr bevorzugt
µa > 50 und besonders bevorzugt
µa > 100. Die Amplitudenpermeabilität bezieht sich insbesondere auf die Permeabilität
in einem Temperaturbereich zwischen 25 °C und 150 °C und bei einer magnetischen Flussdichte
zwischen 0 und 500 mT. Die Amplitudenpermeabilität beträgt insbesondere wenigstens
ein Hundertstel, insbesondere wenigstens 10 Hundertstel oder 25 Hundertstel der Amplitudenpermeabilität
von weichmagnetischem Ferrit (z. B. 3C92). Dem Fachmann sind geeignete Materialien
bekannt.
[0033] In einer Ausführungsform werden die elektromagnetischen Felder mit wenigstens zwei
Paaren von Induktionsspulen erzeugt, deren Längsachsen horizontal ausgerichtet sind,
die Leiter der Spulen sind also vorzugsweise jeweils auf einen horizontal ausgerichteten
Spulenkörper gewickelt. Die Spulen können jeweils um einen in Richtung des Schmelzbereiches
ragenden Stababschnitt des ferromagnetischen Elements angeordnet sein. Die Spulen
können kühlmittelgekühlte Leiter aufweisen.
[0034] Erfindungsgemäß ist ferner auch eine Vorrichtung zum Schwebeschmelzen eines elektrisch
leitfähigen Materials, umfassend wenigstens ein Paar von gegenüberliegenden Induktionsspulen
mit einem Kern aus einem ferromagnetischen Material zur Herbeiführung des Schwebezustandes
einer Charge mittels elektromagnetischer Wechselfelder und ein ringförmiges Element
aus einem elektrisch leitfähigen Material, das in den Bereich des elektromagnetischen
Wechselfelds zwischen den Induktionsspulen einführbar ist.
[0035] Weiterhin ist erfindungsgemäß die Verwendung eines ringförmigen Elements, das aus
einem elektrisch leitfähigen Material besteht und Bestandteil einer Gussform ist,
in einem Schwebeschmelzverfahren zum Abguss einer Charge in die Gussform durch Einführen
in den Bereich zwischen den Induktionsspulen, die ein elektromagnetisches Wechselfeld
zur Herbeiführung des Schwebezustandes der Charge erzeugen.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0036]
Figur 1 ist eine seitliche Schnittansicht einer Gussform unterhalb eines Schmelzbereiches
mit ferromagnetischen Elementen, Spulen, einem ringförmigen Element und einer Charge
leitfähigen Materials.
Figur 2 ist eine seitliche Schnittansicht einer Variante von Figur 1, bei der das ringförmige
Element Teil der Gussform ist.
Figur 3a bis 3c sind eine seitliche Schnittansicht einer Variante mit einem ringförmigen Element
mit konischer Verjüngung im Verlaufe des Abgussprozesses.
Figur 4a bis 4d sind eine seitliche Schnittansicht einer Variante mit einem ringförmigen Element
mit Phasenwechselmaterial im Verlaufe des Abgussprozesses.
Figurenbeschreibung
[0037] Die Figuren zeigen bevorzugte Ausführungsformen. Sie dienen allein der Veranschaulichung.
[0038] Figur 1 zeigt eine Charge (1) aus leitfähigem Material, die sich im Einflussbereich von elektromagnetischen
Wechselfeldern befindet (Schmelzbereich), die mit Hilfe der Spulen (3) erzeugt werden.
Unterhalb der Charge (1) befindet sich eine leere Gussform (2), die von einem Halter
(5) im Füllbereich gehalten wird. Die Gussform (2) weist einen trichterförmigen Einfüllabschnitt
(6) auf. Der Halter (5) ist geeignet, die Gussform (2) von einer Zuführposition in
eine Abgussposition zu heben, was durch den eingezeichneten Pfeil symbolisiert wird.
Im Kern der Spulen (3) ist ein ferromagnetisches Element (4) angeordnet. Die Achsen
des Spulenpaars (3) sind horizontal ausgerichtet, wobei je zwei gegenüberliegende
Spulen (3) ein Paar bilden. Zwischen der Charge (1) und dem trichterförmigen Einfüllabschnitt
(6) der Gussform (2) ist das ringförmige Element (7) unterhalb des Spulenpaars (3)
angeordnet. Wie der Pfeil symbolisiert, ist es in der Vertikalen beweglich.
[0039] Die Charge (1) wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren schwebend geschmolzen und
nach erfolgter Schmelze in die Gussform (2) abgegossen. Zum Abguss wird das ringförmige
Element (7) langsam in den Bereich des Magnetfelds zwischen den Spulen (3) angehoben.
Infolge dessen läuft die Schmelze langsam und kontrolliert durch das ringförmige Element
(7) in die Gussform (2), ohne dabei die Spulen (3) oder ihre Kerne und die Innenseite
des ringförmigen Elements (7) zu verunreinigen oder im trichterförmigen Einfüllabschnitt
(6) der Gussform (2) zu verspritzen.
[0040] Figur 2 zeigt analog zu Figur 1 eine Ausgestaltungsvariante, bei der das ringförmige Element
(7) Teil der Gussform (2) ist. In der gezeigten Variante ist das ringförmige Element
(7) als Kragen um den trichterförmigen Einfüllabschnitt (6) der Gussform (2) ausgeführt.
Während der Halter (5) in der Variante von Figur 1 beim Abguss in der gezeigten Position
verharrt und nur das ringförmige Element (7) von einer nicht abgebildeten Mechanik
bewegt wird, wird hier die gesamte Gussform (2) mit dem Halter (5) zum Abguss von
der dargestellten Position aus noch weiter nach oben gefahren. Dies hat den zusätzlichen
Vorteil, dass der Abstand der Schmelze zum trichterförmigen Einfüllabschnitt (6) gleichzeitig
noch verringert wird und so die Freifallstrecke der Schmelze minimiert wird. Damit
kann ein Verspritzen sicher ausgeschlossen werden.
[0041] Die
Figuren 3 zeigen schrittweise den Ablauf eines Abgussvorgangs bei einer Ausgestaltungsvariante
mit einem ringförmigen Element (7) mit konischer Verjüngung an der Oberseite. Nicht
dargestellt ist in der Zeichnung die unterhalb des ringförmigen Elements (7) angeordnete
Gussform (2).
[0042] Figur 3a zeigt das Stadium am Ende des Schmelzvorgangs. Das ringförmige Element (7) befindet
sich unterhalb des Magnetfelds der Spulen (3). Die Schmelze levitiert im Bereich oberhalb
der Spulen (3). Die eingezeichneten magnetischen Feldlinien verlaufen frei zwischen
den Polen aus ferromagnetischem Material (4) der Spulen (3).
[0043] Figur 3b zeigt die Situation zu Beginn des Eintritts des ringförmigen Elements (7) in das
Magnetfeld der Spulen (3). Wie zu erkennen ist, werden die Magnetfeldlinien insbesondere
im Bereich des Konus verstärkt abgelenkt und um das ringförmige Element (7) herumgeführt,
sodass sie den Bereich im Inneren des Konus und des zylindrischen Teils nicht durchdringen.
In der Zeichnung sind die hinter dem ringförmigen Element (7) verlaufenden Feldlinien
gestrichelt dargestellt. Die Dichte der Lorentzkraft nimmt dabei aufgrund des durch
die Wirbelströme in dem ringförmigen Element (7) erzeugten Magnetfeldes entlang der
Schräge zu den Spitzen des ringförmigen Elements (7) hin stark zu.
[0044] Figur 3c zeigt schließlich die Situation zu Beginn des Abgusses. Im Zentrum des ringförmigen
Elements (7) hat sich durch die von den abgelenkten Magnetkräften erzeugte Trichterwirkung
der Anfang eines Schmelzestrahls gebildet. Der erste große Tropfen der Schmelze der
Charge (1) ragt bereits in die Öffnung des Konus hinein, wobei das Magnetfeld an der
Spitze des Konus sowohl für die Einschnürung der levitierenden Charge (1) an deren
Unterseite sorgt als auch eine Berührung verhindert. Entsprechend hat das Volumen
der Schmelze im Spulenbereich bereits etwas abgenommen. In der Zeichnung sind die
hinter dem ringförmigen Element (7) und dem Schmelzetropfen verlaufenden Magentfeldlinien
wiederum gestrichelt dargestellt. Das ringförmige Element (7) wird nun kontinuierlich
langsam weiter nach oben geschoben, bis die gesamte Schmelze der Charge (1) in die
Gussform (2) abgelaufen ist.
[0045] Die
Figuren 4 zeigen schrittweise den Ablauf eines Abgussvorgangs bei einer Ausgestaltungsvariante
mit einem ringförmigen Element (7) mit Phasenwechselmaterial in der Hohlwand und einer
gekühlten Lagerfläche.
[0046] Figur 4a zeigt die Situation am Ende des Schmelzvorgangs. Die fertige Schmelze (1) levitiert
oberhalb der Induktionsspulen (3) mit ihren Kernen aus ferromagnetischem Material
(4). Die Gussform (2) mit ihrem trichterförmigen Einfüllabschnitt (6) ist darunter
bereitgestellt. Zum Abguss wird die Gussform (2), wie mit dem Pfeil angedeutet, nach
oben bewegt. Der Abguss wird in diesem Beispiel durch ein ringförmiges Element (7)
in zylindrischer Rohrform eingeleitet, das mit einem Phasenwechselmaterial (8) in
der Hohlwand gefüllt ist. Während der Schmelzphase ruht es auf der stark gekühlten
Lagerfläche (10). Wird die Gussform (2) angehoben, fährt der Einfüllabschnitt durch
die gekühlte Lagerfläche hindurch in das ringförmige Element (7) ein und hebt das
ringförmige Element (7) mittels des Kragens (9) mit an. Das ringförmige Element (7)
und die gekühlte Lagerfläche (10), auf der es ruht, sind in ihrem Innendurchmesser
so dimensioniert, dass sie den oberen Außendurchmesser des Einfüllabschnitts (6) mit
geringem Spiel umschließen. Der flanschartige Kragen (9) ragt dabei gerade so weit
nach innen, dass er auf dem Rand des Einfüllabschnitts (6) aufsitzt, ohne die Trichterfläche
zu verdecken.
[0047] Figur 4b zeigt die Situation zu Beginn des Abgussvorgangs. Die Gussform (2) mit dem übergestülpten
ringförmigen Element (7) ist in das Spulenfeld hinein angehoben worden bis unterhalb
der levitierenden Schmelze (1). Zur Durchführung des Abgusses werden sie nun noch
ein Stück weiter hochgeschoben bis die Schmelze (1) in die Gussform (2) abgelaufen
ist. Das ringförmige Element (7) heizt sich dabei durch die Strahlungswärme der Schmelze
(1) und das magnetische Wechselfeld auf. Der Temperaturanstieg kann durch den Phasenwechsel
des Phasenwechselmaterials (8) im Inneren des ringförmigen Elements (7) während dessen
reduziert bzw. hinausgezögert werden.
[0048] In
Figur 4c ist die mit der Schmelze (1) gefüllte Gussform (2) nach dem Abguss wieder in Pfeilrichtung
auf dem Weg nach unten abgebildet. Dabei setzt sie das heiße ringförmige Element (7)
wieder auf der gekühlten Lagerfläche (10) ab, wo es unter erneutem Phasenwechsel des
Phasenwechselmaterials (8) für die nächste Schmelzcharge abgekühlt wird.
[0049] Dieser Zustand am Ende des Abgussvorgangs ist in
Figur 4d dargestellt. Die Gussform (2) ist komplett durch die gekühlte Lagerfläche (10) hindurch
abgesenkt worden und kann nun gegen eine neue leere Form getauscht werden. Das ringförmige
Element (7) ruht wieder wie in Figur 4a auf der gekühlten Lagerfläche (10). Wenn die
neue Gussform (2) positioniert ist, kann der nächste Schmelzvorgang durch Einbringen
der nächsten Charge (1) in das Magnetfeld gestartet werden.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Charge
- 2
- Gussform
- 3
- Induktionsspule
- 4
- ferromagnetisches Material
- 5
- Halter
- 6
- Einfüllabschnitt
- 7
- ringförmiges Element
- 8
- Phasenwechselmaterial
- 9
- Kragen
- 10
- gekühlte Lagerfläche
1. Verfahren zur Herstellung von Gusskörpern aus einem elektrisch leitfähigen Material
im Schwebeschmelzverfahren, wobei zur Herbeiführung des Schwebezustandes einer Charge
(1) elektromagnetische Wechselfelder eingesetzt werden, die mit wenigstens einem Paar
von gegenüberliegenden Induktionsspulen (3) mit einem Kern aus einem ferromagnetischen
Material (4) erzeugt werden, umfassend die folgenden Schritte:
- Einbringen einer Charge (1) eines Ausgangsmaterials in den Einflussbereich wenigstens
eines elektromagnetischen Wechselfelds, so dass die Charge (1) in einem Schwebezustand
gehalten wird,
- Schmelzen der Charge (1),
- Positionieren einer Gussform (2) in einem Füllbereich unterhalb der schwebenden
Charge (1),
- Abguss der gesamten Charge (1) in die Gussform (2),
- Entnahme des erstarrten Gusskörpers aus der Gussform (2),
dadurch gekennzeichnet, dass der Abguss der gesamten Charge (1) in die Gussform (2) durch Einführen eines ringförmigen
Elements (7) aus einem elektrisch leitfähigen Material in den Bereich des elektromagnetischen
Wechselfelds zwischen den Induktionsspulen (3) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material des ringförmigen Elements (7) ein oder mehrere
Elemente enthält aus der Gruppe bestehend aus: Silber, Kupfer, Gold, Aluminium, Rhodium,
Wolfram, Zink, Eisen, Platin und Zinn.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) sich auf der Seite, die zuerst in den Bereich des elektromagnetischen
Wechselfelds eingeführt wird, konisch verjüngt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) ein Teil der Gussform (2) ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetischen Felder mit wenigstens zwei Paaren von Induktionsspulen (3)
erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) hohlwandig ausgeführt ist und dieser Hohlraum mit einem
Phasenwechselmaterial gefüllt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) während des Schmelzvorgangs auf einer gekühlten Lagerfläche
aufsitzt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) zum Einführen in den Bereich des elektromagnetischen
Wechselfelds zwischen den Induktionsspulen (3) von der Gussform (2) angehoben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) Bestandteil einer Gussform (2) ist.
10. Vorrichtung zum Schwebeschmelzen eines elektrisch leitfähigen Materials, umfassend
wenigstens ein Paar von gegenüberliegenden Induktionsspulen (3) mit einem Kern aus
einem ferromagnetischen Material (4) zur Herbeiführung des Schwebezustandes einer
Charge (1) mittels elektromagnetischer Wechselfelder, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein ringförmiges Element (7) aus einem elektrisch leitfähigen Material umfasst,
das in den Bereich des elektromagnetischen Wechselfelds zwischen den Induktionsspulen
(3) einführbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material des ringförmigen Elements (7) ein oder mehrere
Elemente enthält aus der Gruppe bestehend aus: Silber, Kupfer, Gold, Aluminium, Rhodium,
Wolfram, Zink, Eisen, Platin und Zinn.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) sich auf der Seite, die zuerst in den Bereich des elektromagnetischen
Wechselfelds eingeführt wird, konisch verjüngt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromagnetischen Felder mit wenigstens zwei Paaren von Induktionsspulen (3)
erzeugt werden.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) hohlwandig ausgeführt ist und dieser Hohlraum mit einem
Phasenwechselmaterial gefüllt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das ringförmige Element (7) während des Schmelzvorgangs auf einer gekühlten Lagerfläche
aufsitzt.
1. A method for the production of cast bodies made of an electrically conductive material
with the levitation melting method, wherein for the realization of the levitation
state of a batch (1) electromagnetic alternating fields are used which are generated
with at least one pair of induction coils (3) being oppositely arranged and having
a core made of a ferromagnetic material (4), comprising the following steps of:
- introducing a batch (1) of a starting material into the zone of influence of at
least one electromagnetic alternating field so that the batch (1) is held in a levitation
state,
- melting the batch (1),
- positioning a casting mold (2) in a filling zone below the levitating batch (1),
- casting the whole batch (1) into the casting mold (2),
- removing the solidified cast body from the casting mold (2),
characterized in that the casting of the whole batch (1) into the casting mold (2) is carried out by inserting
an annular element (7) made of an electrically conductive material into the zone of
the electromagnetic alternating field between the induction coils (3).
2. The method according to claim 1, characterized in that the electrically conductive material of the annular element (7) contains one or more
elements of the group consisting of: silver, copper, gold, aluminum, rhodium, tungsten,
zinc, iron, platinum and tin.
3. The method according to claim 1 or 2, characterized in that the annular element (7) conically tapers on the side which is at first inserted into
the zone of the electromagnetic alternating field.
4. The method according to one of the preceding claims, characterized in that the annular element (7) is a part of the casting mold (2).
5. The method according to one of the preceding claims, characterized in that the electromagnetic fields are generated by at least two pairs of induction coils
(3).
6. The method according to one of claims 1 to 5, characterized in that the annular element (7) has a hollow wall design and that this hollow space is filled
with a phase change material.
7. The method according to claim 6, characterized in that the annular element (7) during the melting procedure rests on a cooled bearing face.
8. The method according to claim 7, characterized in that the annular element (7) is lifted from the casting mold (2) for being inserted into
the zone of the electromagnetic alternating field between the induction coils (3).
9. The method according to one of the preceding claims, characterized in that the annular element (7) is a constituent of a casting mold (2).
10. A device for the levitation melting of an electrically conductive material, comprising
at least one pair of induction coils (3) being oppositely arranged and having a core
made of a ferromagnetic material (4) for the realization of the levitation state of
a batch (1) by means of electromagnetic alternating fields, characterized in that it comprises an annular element (7) made of an electrically conductive material which
can be inserted into the zone of the electromagnetic alternating field between the
induction coils (3).
11. The device according to claim 10, characterized in that the electrically conductive material of the annular element (7) contains one or more
elements of the group consisting of: silver, copper, gold, aluminum, rhodium, tungsten,
zinc, iron, platinum and tin.
12. The device according to claim 10 or 11, characterized in that the annular element (7) conically tapers on the side which is at first inserted into
the zone of the electromagnetic alternating field.
13. The device according to one of claims 10 to 12, characterized in that the electromagnetic fields are generated by at least two pairs of induction coils
(3).
14. The device according to one of claims 10 to 13, characterized in that the annular element (7) has a hollow wall design and that this hollow space is filled
with a phase change material.
15. The device according to claim 14, characterized in that the annular element (7) during the melting procedure rests on a cooled bearing face.
1. Procédé de fabrication de corps coulés en matériau conducteur de l'électricité dans
le procédé de fusion en lévitation, selon lequel, en vue de l'établissement de l'état
flottant d'une charge (1), des champs électromagnétiques alternatifs sont mis en œuvre,
qui sont produits avec au moins une paire de bobines d'induction opposées l'une à
l'autre (3) avec un noyau en matériau ferromagnétique (4), comprenant les étapes suivantes
:
- l'apport d'une charge (1) d'un matériau de départ dans la zone d'influence d'au
moins un champ électromagnétique alternatif, de façon que la charge (1) soit maintenue
dans un état flottant,
- la fusion de la charge (1),
- le positionnement d'un moule (2) dans une zone de remplissage au-dessous de la charge
flottante (1),
- la coulée de la charge entière (1) dans le moule (2),
- le prélèvement du corps coulé solidifié hors du moule (2).
caractérisé en ce que la coulée de la charge entière (1) dans le moule (2) est réalisée par l'introduction
d'un élément annulaire (7) en matériau conducteur de l'électricité dans la portée
du champ électromagnétique alternatif entre les bobines d'induction (3).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le matériau conducteur de l'électricité de l'élément annulaire (7) contient un ou
plusieurs éléments du groupe consistant en : argent, cuivre, or, aluminium, rhodium,
tungstène, zinc, fer, platine et étain.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) se rétrécit de manière conique du côté qui est introduit
en premier lieu dans la portée du champ électromagnétique alternatif.
4. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) est une partie du moule (2).
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les champs électromagnétiques sont produits avec au moins deux paires de bobines
d'induction (3).
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) est réalisé avec une paroi creuse et ce creux est rempli
avec un matériau à changement de phase.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) repose sur une surface d'appui refroidie pendant le processus
de fusion.
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) est soulevé par le moule (2) pour être introduit dans la
portée du champ électromagnétique alternatif entre les bobines d'induction (3).
9. Procédé selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) est une partie constituante d'un moule (2).
10. Dispositif pour la fusion en lévitation d'un matériau conducteur de l'électricité,
comprenant au moins une paire de bobines d'induction opposées l'une à l'autre (3)
avec un noyau en matériau ferromagnétique (4) en vue de l'établissement de l'état
flottant d'une charge (1) au moyen de champs électromagnétiques alternatifs, caractérisé en ce qu'il comprend un élément annulaire (7) en matériau conducteur de l'électricité qui peut
être introduit dans la portée du champ électromagnétique alternatif entre les bobines
d'induction (3).
11. Dispositif selon la revendication 10, caractérisé en ce que le matériau conducteur de l'électricité de l'élément annulaire (7) contient un ou
plusieurs éléments du groupe consistant en : argent, cuivre, or, aluminium, rhodium,
tungstène, zinc, fer, platine et étain.
12. Dispositif selon la revendication 10 ou 11, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) se rétrécit de manière conique du côté qui est introduit
en premier lieu dans la portée du champ électromagnétique alternatif.
13. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 12, caractérisé en ce que les champs électromagnétiques sont produits avec au moins deux paires de bobines
d'induction (3).
14. Dispositif selon l'une des revendications 10 à 13, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) est réalisé avec une paroi creuse et ce creux est rempli
avec un matériau à changement de phase.
15. Dispositif selon la revendication 14, caractérisé en ce que l'élément annulaire (7) repose sur une surface d'appui refroidie pendant le processus
de fusion.