[0001] Die Erfindung betrifft eine Drainbox für eine Rakelkammer einer Rotationsdruckmaschine.
[0002] Eine Farbkammer nach dem Stand der Technik ist beispielsweise aus der
DE 197 34 910 A1 bekannt, in der die Rakelkammer einer Flexodruckmaschine beschrieben ist.
[0003] Bei Flexodruckmaschinen wird die Druckfarbe auf den Druckzylinder mittels einer Rasterwalze
aufgetragen, die ihrerseits mit Hilfe einer Rakelkammer eingefärbt wird. Die Rasterwalze
weist an ihrer Oberfläche ein regelmäßiges Raster aus flachen Näpfchen auf, die mit
Druckfarbe gefüllt werden, wenn sich der betreffende Umfangsabschnitt der Rasterwalze
durch die mit Druckfarbe gefüllte Farbkammer der Rakelkammer bewegt. Beim Abrollen
an dem Druckzylinder wird dann die so aufgenommene Druckfarbe an den Druckzylinder
abgeben.
[0004] Die Farbkammer ist Teil der Rakelkammer und wird in deren Längsrichtung durch zwei
Rakelmesser und an deren Stirnseiten durch zwei Dichtungselemente begrenzt. Die Rakelmesser
und die Dichtungselemente der Dichtungskörper sind an die Farbauftragswalze anstellbar,
sodass die Farbdichtungswalze, die Rakelmesser, der Rakelkammerkörper und die Dichtungskörper
die rinnenartige Ausnehmung nach außen hin abdichten, sodass ein Innenraum entsteht,
der abgeschlossen ist.
[0005] Um diesem Innenraum Druckfarbe zuführen zu können, ist der Rakelkammerkörper mit
einem Farbzulauf versehen, der oft mittig angeordnet ist. Weiterhin sind in der Regel
auch Farbabläufe vorgesehen, um einen Farbkreislauf aufrecht halten zu können. Diese
Farbabläufe, über die Druckfarbe, die im Druckbetrieb unvermeidlich mit Luft angereichert
wird, abführbar ist, sind in den Endbereichen des Innenraums bzw. der rinnenartigen
Ausnehmung angeordnet.
[0006] Oft besteht bei solchen Farbkammern das Problem, dass sich ihren Endbereichen, also
im Bereich der Farbabläufe, Druckfarbe anreichert und festsetzt. Daher ist es häufig
erforderlich, die Endbereiche der Farbkammer zu reinigen. Hierzu ist gewöhnlich die
Farbkammer aus der Druckmaschine zu entfernen. Um die Druckmaschine während der Reinigung
weiter betreiben zu können, müssen weitere Farbkammern vorgehalten werden. Lässt sich
die Farbkammer nicht mehr in ausreichendem Maße reinigen, ist sie zu ersetzen. Sowohl
das Vorhalten als auch das Ersetzen der Farbkammern führt zu hohen Reinigungs- bzw.
Ersatzteilkosten.
[0007] Es ist außerdem bekannt, vor den Dichtungselementen eine sogenannte Drainbox vorzusehen,
die mit Zwischenwänden gegenüber dem Dichtungselement auf der einen Seite und der
Farbkammer auf der anderen Seite abgegrenzt ist. In dieser Drainbox kann überschüssige
Farbe und Luft abgesaugt werden, was das Dichtverhalten der Dichtungselemente verbessert.
Die Funktionsweise dieser Drainboxen ist in den eingangs erwähnten Patentschriften
beschrieben.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Reinigungskosten einer Rakelkammer
einer Rotationsdruckmaschine zu reduzieren.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Drainbox-Kartusche
kann bei Verschmutzung schnell und einfach entnommen werden und durch eine neue und
saubere Drainbox-Kartusche ersetzt werden. Die Drainbox ist damit ohne weitere Verzögerung
sofort wieder funktionsbereit. Hierdurch entstehen eine Reihe von Vorteilen:
- Das Reinigen der Dichtstelle zwischen Rakelkammer und Drainbox entfällt.
- Es ist keine dauerhaft mechanisch beanspruchte Dichtung zwischen Rakelkammer und Drainbox
notwendig.
- Die Prozesssicherheit wird erhöht.
- Die Drainbox-Kartusche ist schnell und einfach zu entfernen (selbst im eingefärbten
Zustand).
- Der Bediener der Druckmaschine benötigt keine aufwendige Schulung zum Wechsel der
Kartusche.
- Der zeitlicher Aufwand für den Wechsel der Drainbox-Kartusche ist bedeutend geringer
gegenüber einem Wechsel der gesamten Drainbox.
- Die Kosten für den Wechsel der Drainbox-Kartusche ist bedeutend geringer gegenüber
einem Wechsel der gesamten Drainbox.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine perspektivische Ansicht einer Stirnseite von einer Rakelkammer mit der
erfindungsgemäßen Drainbox-Kartusche.
- Fig. 2
- zeigt den Vorgang des Einschiebens der erfindungsgemäßen Drainbox-Kartusche in die
Stirnseite der Rakelkammer aus Fig. 1.
[0011] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Stirnseite von einer Rakelkammer
101 mit der erfindungsgemäßen Drainbox-Kartusche 102. Die Rakelkammer 101 weist in
bekannter Weise zwei Rakelmesser 103 und 104. An der Stirnseite ist die Öffnung 105
der Drainbox zu erkennen, die durch eine an das Dichtungselement 106 angrenzende erste
Zwischenwand (verdeckt durch das Dichtungselement 106) und eine zweite Zwischenwand
108 begrenzt wird. Das Dichtungselement 106 wird auf dessen Außenseite wiederum durch
eine schwenkbare Fixierplatte 107 gehalten.
[0012] Fig. 2 zeigt den Vorgang des Einschiebens der erfindungsgemäßen Drainbox-Kartusche
in die Stirnseite der Rakelkammer aus Fig. 1. Die nicht weiter gezeigten Bezugszeichen
entsprechen den Bezugszeichen aus Fig. 1, sodass diesbezüglich auf die obige Beschreibung
gemäß Fig. 1 verwiesen wird.
1. Drainbox für eine Farbkammer einer Rotationsdruckmaschine,
mit einer ersten Zwischenwand, die an ein Dichtungselement angrenzt, das im Betrieb
der Rotationsdruckmaschine an einem Walzenkörper anliegt,
mit einer zweiten Zwischenwand, die an der Farbkammer angrenzt,
wobei die Drainbox eine herausnehmbare Drainbox-Kartusche aufweist, in der überschüssige
Farbe während des Betriebs der Rotationsdruckmaschine gesammelt wird.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente