[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Befestigen wenigstens eines Farbwerkszylinders
an einem Schlitten eines Farbwerks nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] Zur Abwicklung von Druckaufträgen ist es häufig notwendig, Teile von Farbwerkszylindern,
insbesondere deren Funktionselement, in der Regel eine äußere Hülse, zu wechseln.
Daher ist es bekannt, einen Farbwerkzylinder während des Druckbetriebs beidendig in
jeweils einem Tragelement rotierbar zu lagern, zum Wechseln des Funktionselements
allerdings auf einer Seite ein Lagergehäuse vorzusehen, welchem ein Lager zugeordnet
ist, in welchem ein Zapfen des Farbwerkzylinders rotierbar gelagert ist, wobei das
Lagergehäuse relativ zum Tragelement um wenigstens eine Schwenkachse schwenkbar ist,
um den Zapfen des Farbwerkszylinders freizulegen oder zu lagern. Zusätzlich ist eine
Arretiervorrichtung vorgesehen, mit welcher das Lagergehäuse an dem Tragelement verbunden
ist.
[0003] Die Anmeldung
EP 2 079 588 A1 zeigt ein solches Farbwerk. Nachteilig bei einem solchen Farbwerk ist es allerdings,
dass die Arretierung manuell erfolgt, so dass die mechanische Stabilität vom Maschinenbediener
abhängt. Qualitativ minderwertige Drucke können die Folge sein.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Farbwerk und ein Verfahren
vorzuschlagen, mit welchen reproduzierbar qualitativ bessere Drucke als im Stand der
Technik möglich sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
In den abhängigen Ansprüchen sind mögliche Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Arretiervorrichtung wenigstens
zwei gelenkig miteinander verbundene Hebelelemente umfasst, wobei ein erstes Hebelelement
in dem Tragelement gelagert und relativ zu diesem bewegbar ist, insbesondere linear
bewegbar ist, und ein zweites Hebelelement schwenkbar an dem Lagergehäuse gelagert
ist, wobei die Arretiervorrichtung einen Anschlag für das Lagergehäuse und/oder das
zweite Hebelelement umfasst, wobei die Hebelelemente derart bewegbar und miteinander
verbunden sind, dass das Lagergehäuse und/oder der zweite Hebelarm mit einer Andrückkraft
gegen den Anschlag andrückbar ist.
[0007] Durch ein erstes Hebelelement ist also ein zweites Hebelelement bewegbar, wobei das
zweite Hebelelement schwenkbar an dem Lagergehäuse angeordnet ist. Durch die Bewegung
des ersten Hebelelements wird über das zweite Hebelelement das Lagergehäuse um eine
vorzugsweise vertikal verlaufende Schwenkachse geschwenkt. Ein Anschlag, welcher insbesondere
dem Tragelement zugeordnet ist, begrenzt dabei die Bewegung des Lagergehäuses. Dabei
kann der Anschlag auf das Lagergehäuse und/oder auf das zweite Hebelelement wirken.
Damit umfasst sind auch Anbauteile, welche mit dem Lagergehäuse und/oder mit dem zweiten
Hebelelement verbunden sind. Dies kann etwa ein leicht auswechselbares Verschleißstück
sein, welches an dem Lagergehäuse oder dem Hebelelement angebracht sein kann.
[0008] Durch das Vorsehen von zwei gelenkig miteinander verbundenen Hebelelementen kann
durch eine passend gewählte Übersetzung eine kleine Bewegung des ersten Hebelelements
in eine Andrückkraft übersetzt werden, mit welcher das Lagergehäuse oder das zweite
Hebelelement gegen den Anschlag andrückbar ist. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass
die Andrückkraft vergleichsweise groß sein kann, was zu einer erhöhten Stabilität
des gesamten Farbwerks führt. Dadurch können Schwingungen des Farbwerkszylinders vermieden
werden, welche im Stand der Technik für Schwingungsstreifen im Druck verantwortlich
sind. Insgesamt kann also durch die Erfindung die Qualität der Druckerzeugnisse gesteigert
werden.
[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Schwenkachse
in einer Ebene angeordnet ist, welche senkrecht zur Drehachse des Farbwerkszylinders
liegt. Damit kann ein platzsparender Aufbau des Farbwerks erreicht werden. In weiterer
Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Farbwerks kann das Tragelement relativ zu einem
Maschinenstell insbesondere auf Führungen in einer Verschieberrichtung verschiebbar
sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Schwenkachse auch senkrecht zu dieser
Verschieberichtung verläuft.
[0010] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn das erste Hebelelement linear bewegbar in dem Tragelement
gelagert ist, wobei mit der linearen Bewegung eine Schwenkbewegung des Lagergehäuses
hervorrufbar ist. Eine lineare Bewegung ist leicht handhabbar. Diese kann beispielsweise
manuell erfolgen. Insbesondere kann aber auch ein Linearzylinder oder ein Linearmotor
sein. Ein Linearzylinder kann beispielsweise ein Pneumatikzylinder, insbesondere ein
doppelt wirkender Pneumatikzylinder, sein.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Bewegung des ersten Hebelelements
durch zumindest eine Begrenzungseinrichtung begrenzbar. Eine solche Begrenzungseinrichtung
kann ein weiterer Anschlag sein. Die Begrenzungseinrichtung kann aber auch durch den
Hub des Pneumatikzylinders definiert sein, also durch die Endpunkte des innerhalb
des Pneumatikzylinders bewegbaren Kolbens. Durch die Begrenzung der Bewegung wird
verhindert, dass die Andrückkraft wieder übermäßig reduziert wird. Ein solcher Fall
wird weiter unten anhand der Figuren erläutert.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass wenn das
Lagergehäuse und/oder das zweite Hebelelement an dem Anschlag anliegt, das erste Hebelelement
weiter bewegbar ist, wobei mit dem ersten Hebelarm eine Position, in der das erste
Hebelelement und das zweite Hebelelement in einem Gleichgewicht zueinander stehen,
überschreitbar ist. In diesem Fall nehmen das erste Hebelelement und das zweite Hebelelement
einen spitzen Winkel ein. Dieses Gleichgewicht ist in der Regel ein labiles Gleichgewicht,
welches entsteht, wenn beispielsweise das erste Hebelelement und das zweite Hebelelement
genau senkrecht zueinander stehen. In diesem Fall ist die Andrückkraft maximal. Diese
Position wird oft auch als Totpunkt bezeichnet. Wird während der Bewegung des ersten
Hebelelements diese Position überschritten und ist die zudem die Bewegung des ersten
Hebelelements nach dem Überschreiten dieser Position begrenzt, so drückt weiterhin
das erste Hebelelement das zweite Hebelelement und/oder das Lagergehäuse mit der Andrückkraft
gegen den Anschlag. Die Gegenkraft zur Andrückkraft drückt nun das erste Hebelelement
gegen die Begrenzungseinrichtung, so dass insgesamt eine sehr stabile Arretierung
des Lagergehäuses an dem Tragelement erfolgt. Somit werden Schwingungen des Farbwerkszylinders
weiter reduziert und die Qualität des Druckerzeugnisses weiter verbessert.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tragelement
als Schlitten ausgestaltet ist, welcher relativ zu einem Farbwerksträger verschiebbar
ist. Der Farbwerksträger kann dabei Bestandteil eines Druckmaschinengestells sein
oder an diesem befestigt sein. Durch diese Ausgestaltung ist es beispielsweise möglich,
äußere Hülsen mit stark unterschiedlichen Durchmessern zu verwenden und anschließend
den Farbwerkzylinder durchmesserabhängig durch Verschiebung des Schlittens zu positionieren,
beispielsweise relativ zu anderen Druckwerkzylindern. In diesem Zusammenhang weist
die Erfindung durch die Schwenkbarkeit des Lagergehäuses im Gegensatz zu vielen anderen
aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen den Vorteil auf, dass zum Freilegen eines
Zapfens des Farbwerkzylinders das Tragelement nicht verschoben werden muss. Dies ist
insbesondere vorteilhaft bei einer Rasterwalze, welche durch eine Rakelkammer eingefärbt
ist. Eine solche Rakelkammer in der Regel an den Tragelementen, welche die Enden des
Farbwerkszylinders lagen, angeschlagen.
[0014] Die oben genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Befestigen wenigstens
eines Farbwerkszylinders an wenigstens einem Tragelement eines Farbwerks, mit einem
Lagergehäuse, welchem zumindest ein ein Zapfen des Farbwerkszylinders rotierbar lagerndes
Lager zugeordnet ist, wobei das Lagergehäuse relativ zum Tragelement um wenigstens
eine Schwenkachse geschwenkt wird, um den Zapfen des Farbwerkszylinders freizulegen
oder zu lagern, mit einer Arretiervorrichtung, mit welcher das Lagergehäuse an dem
Tragelement festgelegt wird, wobei sich das Verfahren dadurch auszeichnet, dass die
Arretiervorrichtung wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebelelemente
umfasst, wobei ein erstes Hebelelement in dem Tragelement gelagert ist und relativ
zu diesem bewegt wird und ein zweites Hebelelement schwenkbar an dem Lagergehäuse
gelagert ist, wobei die Arretiervorrichtung einen Anschlag für das Lagergehäuse und/oder
das zweite Hebelelement umfasst, wobei die Hebelelemente bewegt werden und miteinander
verbunden sind, dass das Lagergehäuse und/oder der zweite Hebelarm mit einer Andrückkraft
gegen den Anschlag angedrückt werden.
[0015] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden dieselben Vorteile erzielt, wie sie im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Druckwerk erzielt werden.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor, in der unter Bezugnahme auf die Figuren verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen erläutert sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder beliebige Kombinationen erwähnter
Merkmale erfindungswesentlich sein. Im Rahmen der gesamten Offenbarung gelten Merkmale
und Einzelheiten, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben
sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Farbwerk und
jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Aspekten der
Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann. Die
einzelnen Figuren zeigen:
- Fig. 1
- Sicht auf ein erfindungsgemäßes Farbwerk in geschlossenem Zustand
- Fig. 2
- Sicht auf das Farbwerk gemäß Figur 1, jedoch in geöffnetem Zustand.
- Fig. 3
- Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Farbwerks
- Fig. 4
- Das Farbwerk gemäß Figur 3, jedoch mit abgezogenen Lagern
- Fig. 5
- Eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Farbwerks
[0017] Die
Figur 1 zeigt eine Sicht auf das erfindungsgemäße Farbwerk 1 mit einem Farbwerkszylinder
2 und einem Lagergehäuse 3, in welchem der Zapfen 4 des Farbwerkszylinders lagerbar
ist. Dazu weist das Lagergehäuse 3 ein in dieser Figur nicht sichtbares Lager auf,
welche den Zapfen 4 umgibt. In diesem Zustand ist das Farbwerk betreibbar. Das Lagergehäuse
3 ist um die Drehachse 5 schwenkbar. Die Drehachse 5, welche durch ein Drehlager verkörperbar
ist, stütz sich auf einem Tragelement 6 ab und kann beispielsweise durch eine Höhenverstelleinrichtung
in ihrer Höhenposition relativ zum Tragelement verstellbar sein. Dadurch ist es möglich,
den Farbwerkszylinder auszurichten. Das Tragelement stützt sich auf nicht gezeigten
Bestandteilen eines Maschinengestells ab und wird im Druckbetrieb in der Regel relativ
zu diesem unbeweglich gehalten. Das Tragelement 6 trägt ein Ansatzstück 7, welches
auch einstückig mit dem Tragelement 6 ausgebildet sein kann. In oder an dem Ansatzstück
ist ein erstes Hebelelement 8 linear in Richtung des Doppelpfeils 9 mittels eines
nicht gezeigten Verschiebeantriebs verschiebbar, wobei das erste Hebelelement 8 gelenkig
mit einem zweiten Hebelelement 10 verbunden ist. Hierzu dient ein erstes Gelenk 11.
Mit einem zweiten Gelenk 12 ist das zweite Hebelelement 10 mit dem Lagergehäuse gelenkig
verbunden. In der in der Fig.1 gezeigten Position liegt das Hebelelement 10 nahe dem
Gelenk 12 an einer Anschlagkante 13 des Ansatzstücks 7 an. Dabei nehmen das erste
Hebelelement 8 und das zweite Hebelelement 10 einen spitzen Winkel α ein, also einen
Winkel von weniger als 90 ein, bevorzugt zwischen 80 und 89 Grad, insbesondere zwischen
85 und 89 Grad. Da das erste Hebelelement 11 in seiner Bewegung durch eine nicht dargestellte
Begrenzungseinrichtung begrenzt ist, kann eine Kraft, die beispielsweise von dem Farbwerkszylinder
2 auf das Lagergehäuse 3 übertragen werden, zwar auf das erste Hebelelement 8 übertragen
werden, führt aber zu keiner Bewegung des Lagergehäuses 3 relativ zum Tragelement
6. Damit ist eine hohe Druckqualität erreichbar.
[0018] In der
Figur 2 wurde nun im Vergleich zur Figur 1 das erste Hebelelement von dem Farbwerkszylinder
2 weg bewegt, so dass nun das erste Hebelelement und das zweite Hebelelement einen
stumpfen Winkel α zueinander einnehmen. Damit wurde ebenfalls das Lagergehäuse 3 durch
ein Schwenken um die Drehachse 5 abgeschwenkt, so dass nun der Zapfen 4 freiliegt
und beispielsweise eine äußere Hülse des Farbwerkszylinders 2 abziehbar ist. Dazu
ist es nicht erforderlich, den das Tragelement relativ zum Farbwerkzylinder zu bewegen.
[0019] Die
Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Farbwerks 1. Zusätzlich
zeigt diese Figur einen Schnitt durch einen Teil des Lagergehäuses 3, so dass man
verschiedene Funktionen innerhalb des Farbwerks 1 besser erkennen kann. Wenigstens
ein Lager 14 ist beispielsweise als Rollenlager ausgestaltet und in oder an einem
Lagerhalter 15 befestigt. Dieser Lagerhalter 15 ist beispielsweise entlang von Gleitflächen
relativ zum Lagergehäuse 3 verschiebbar, wobei der Lagerhalter 15 und damit das wenigstens
eine Lager 14 auf den Zapfen 4 aufschiebbar ist, so dass sich dieses und mit ihm der
Farbwerkszylinder 2 nicht mehr in radialer Richtung relativ zum Lagergehäuse 3 bewegen
kann.
[0020] Zum Verschieben des Lagerhalters 15 ist ein Antrieb 16 vorgesehen, welcher insbesondere
vom Lagergehäuse 3 umfasst ist. Der Antrieb 16 kann als Kolbenzylindereinheit ausgestaltet
sein und mittels einer am Kolben 17 befestigten Schub-/Zugstange 18 den Lagerhalter
15 verschieben.
[0021] Die
Figur 4 zeigt die Ausführungsform der Figur 3, wobei jedoch der Lagerhalter 15 von dem Zapfen
4 abgezogen ist. In diesem Zustand kann nun das Lagergehäuse abgeschwenkt werden,
wie es bereits im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 beschrieben wurde.
[0022] Die
Figur 5 zeigt eine Weiterbildung eines erfindungsgemäßen Farbwerks 1, insbesondere eines
nach den Figuren 3 und 4. Diese vorteilhafte Weiterbildung umfasst wiederum einen
am Lagergehäuse angeordneten Antrieb 16, mit welchem insbesondere ein Lager 14 auf
den Zapfen 4 aufschiebbar und wieder vom Zapfen 4 abziehbar ist. Über eine beliebig
geartete Verbindung, insbesondere einer mechanischen Verbindung, kann mittels des
Antriebs 16 ein Schutzelement 20 verschiebbar sein. Insbesondere kann das Lager 14
in einem Lagerhalter 15 angeordnet sein und der Lagerhalter 15 einen Stift 21 umfassen,
welcher beispielsweise durch ein Langloch 22 aus dem Lagergehäuse 3 herausragt. Dieser
Stift 21 ist entsprechend mit dem Lagerhalter 15 verschiebbar. Der Stift 21 kann auch
direkt einer Schub-/Zugstange 18 eines als Kolbenzylindereinheit ausgestalteten Antriebs
16 angeordnet sein.
[0023] Das Schutzelement 20 umfasst insbesondere einen Halter 23 sowie den eigentlichen
Schutz 24, welcher vom Halter 23 gehalten wird. Ein solcher Schutz 24 kann Teile der
Stirnseite und/oder Teile der Umfangsfläche in Stirnseitennähe des Farbwerkzylinders
2 abdecken, so dass beispielsweise eine Berührung des Farbwerkzylinders 2 durch einen
Bediener vermieden wird. Auch kann ein solcher Schutz ein Spritzschutz sein, wobei
insbesondere vermieden wird, dass Farbe von dem Farbwerkzylinder in die Umgebung gelangt.
Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn der Farbwerkzylinder als Rasterwalze ausgestaltet
ist. Der Halter 23 ist mit dem Stift wirkverbunden, d. h. bei einer Bewegung des Stifts
wird auch der Halter und mit ihm der Schutz bewegt. Der Halter kann dabei auf einer
Gleitfläche, welche sich beispielsweise auf einer Außenoberfläche des Lagergehäuses
3 befindet, gleiten. Mit dieser Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Farbwerks kann
das Schutzelement automatisch zusammen mit der Bewegung des Antriebs und insbesondere
zusammen mit dem Lager 14 von dem Farbwerkzylinder entfernt werden. Eine separate
oder gar manuelle Entfernung des Schutzelements ist nicht mehr notwendig.
1. Farbwerk einer Druckmaschine mit wenigstens einem Farbwerkszylinder und mit wenigstens
einem Tragelement,
mit einem Lagergehäuse, welchem zumindest ein Zapfen des Farbwerkszylinders rotierbar
lagerndes Lager zugeordnet ist, wobei das Lagergehäuse relativ zum Tragelement um
wenigstens eine Schwenkachse schwenkbar ist, um den Zapfen des Farbwerkszylinders
freizulegen oder zu lagern,
mit einer Arretiervorrichtung, mit welcher das Lagergehäuse an dem Tragelement festlegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Arretiervorrichtung wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebelelemente
umfasst, wobei ein erstes Hebelelement in dem Tragelement gelagert und relativ zu
diesem bewegbar ist und ein zweites Hebelelement schwenkbar an dem Lagergehäuse gelagert
ist,
wobei die Arretiervorrichtung einen Anschlag für das Lagergehäuse und/oder das zweite
Hebelelement umfasst, wobei die Hebelelemente derart bewegbar und miteinander verbunden
sind, dass das Lagergehäuse und/oder der zweite Hebelarm mit einer Andrückkraft gegen
den Anschlag andrückbar ist.
2. Farbwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schwenkachse in einer Ebene angeordnet ist, welche senkrecht zur Drehachse des
Farbwerkszylinders liegt.
3. Farbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Hebelelement linear bewegbar in dem Tragelement gelagert ist, wobei mit
der linearen Bewegung eine Schwenkbewegung des Lagergehäuses hervorrufbar ist.
4. Farbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenn das Lagergehäuse und/oder das zweite Hebelelement an dem Anschlag anliegt, das
erste Hebelelement weiter bewegbar ist, wobei mit dem ersten Hebelarm eine Position,
in der das erste Hebelelement und das zweite Hebelelement in einem Gleichgewicht zueinander
stehen, überschreitbar ist.
5. Farbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bewegung des ersten Hebelelements durch zumindest eine Begrenzungseinrichtung
begrenzbar ist.
6. Farbwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tragelement als Schlitten ausgestaltet ist, welcher relativ zu einem Farbwerksträger
verschiebbar ist.
7. Verfahren zum Befestigen wenigstens eines Farbwerkszylinders an wenigstens einem Tragelement
eines Farbwerks,
mit einem Lagergehäuse, welchem zumindest ein ein Zapfen des Farbwerkszylinders rotierbar
lagerndes Lager zugeordnet ist, wobei das Lagergehäuse relativ zum Tragelement um
wenigstens eine Schwenkachse geschwenkt wird, um den Zapfen des Farbwerkszylinders
freizulegen oder zu lagern,
mit einer Arretiervorrichtung, mit welcher das Lagergehäuse an dem Tragelement festgelegt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Arretiervorrichtung wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Hebelelemente
umfasst, wobei ein erstes Hebelelement in dem Tragelement gelagert ist und relativ
zu diesem bewegt wird und ein zweites Hebelelement schwenkbar an dem Lagergehäuse
gelagert ist,
wobei die Arretiervorrichtung einen Anschlag für das Lagergehäuse und/oder das zweite
Hebelelement umfasst, wobei die Hebelelemente bewegt werden und miteinander verbunden
sind, dass das Lagergehäuse und/oder der zweite Hebelarm mit einer Andrückkraft gegen
den Anschlag angedrückt werden.