[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlussprofil, geeignet für die Abdichtung eines waagrechten
Übergangs zwischen einem Bauteil eines Gebäudes, vorzugsweise einer Attikaabdeckung,
und einer Wärmedämmung oder Putzschicht.
[0002] Im Bereich des waagrechten Übergangs zwischen einer putzbeschichteten Fassade und
einer Dachkonstruktion oder Attikaabdeckung muss darauf geachtet werden, dass keine
Feuchtigkeit bzw. kein Regenwasser in den Fassadenaufbau und/oder das angrenzende
Bauteil eindringt. Dieses Problem stellt sich insbesondere, wenn die Fassade eine
Wärmedämmung mit entsprechenden Dämmplatten aufweist. Zu diesem Zweck werden üblicherweise
Fugendichtbänder zwischen der putzbeschichteten Fassade und dem jeweils angrenzenden
Bauteil eingesetzt. Der Einbau derartiger Fugendichtbänder ist allerdings mit einem
beachtlichen Aufwand verbunden und muss von Fachkräften durchgeführt werden, damit
die gewünschte Dichtfunktion sichergestellt wird. In vielen Fällen kommt es nach einiger
Zeit im Übergangsbereich zwischen der Putzschicht und beispielsweise einer Attikaabdeckung
zu Leckagen, welche das Eindringen von Feuchte oder Regenwasser in den Fassadenaufbau
ermöglicht und langfristig Beschädigungen hervorruft.
[0003] Aus der
DE 20 2010 016 891 U1 ist dazu eine Dichtungsanordnung, für den Übergang zwischen einer putzbeschichteten
Fassade und einer Dachkonstruktion bekannt geworden, die auch als Unterkonstruktion
für eine Attika-Abdeckung dient. Dabei bildet ein aus Aluminium, Edelstahl oder verzinktem
Stahlblech bestehendes Profil eine umschließende Einheit um den oberen Abschluss der
Wärmedämmung. Das Profil besteht aus einem Befestigungsschenkel auf der Rückseite
der Wärmedämmung, der an der Attikawand befestigt wird, einem Begrenzungsschenkel
an der oberen Abschlussseite der Dämmplatte und einem außerhalb der Fassadenbeschichtung
freiliegenden Dichtungs- und Abtropfschenkel, in dem ein Armierungsgewebe in ein elastisches
Klebeband eingepresst ist, dass auch zur thermischen Trennung dient. Nachteilig ist
der relativ große Aufwand zur Anbringung des großvolumigen Blechprofils an der Attikawand,
welche bereits vor der Verlegung der Wärmedämmung erfolgen muss.
[0004] Weiters ist aus der
AT 506 993 B1 eine wärmebrückenfreie, wärmegedämmte Attika bekannt geworden, bei der in einer oberen,
stirnseitigen Ausnehmung einer Dämmplatte der Wärmedämmung ein Ringanker eingegossen
wird, der zur Befestigung einer Randplatte verwendet wird, die die Dämmplatte stirnseitig
abdeckt. An dieser Randplatte wird eine Randverblechung befestigt, die eine über die
Fassade vorstehende Tropfnase aufweist. Nachteilig ist der relative große bauseitige
Aufwand zur Herstellung der Randverblechung.
[0005] Für den Übergang zwischen einem Bauteil und der angrenzenden Wärmedämmung einer Fassade
sind auch Dichtprofile vorbekannt (siehe beispielsweise
EP 0 530 653 B1), die mittels einer Klebebefestigung, beispielsweise eines Doppelklebebandes, am
Bauteil befestigt werden und in einer U-förmigen Aufnahme des Profils ein komprimiertes
Dichtband aufweisen, das nach dem Abschluss der Putzarbeiten zur Expansion freigegeben
wird. Dazu wird eine Deckleiste, die das komprimierte Dichtband abdeckt, mittels einer
Folie aus deren Eingriffsverbindung gelöst und stellt nach der Expansion eine dauerhafte
Abdichtung bereit. In nachteiliger Weise müsste das Dichtprofil beim Übergang zu einer
waagrechten Attikaabdeckung bereits vor dem Anbringen der Dämmplatten passgenau an
der Unterseite des Bauteils angeklebt werden.
[0006] Die Dokumente
DE 10 2009 034 445 A1 und
DE 10 2012 223 268 A1 zeigen jeweils Anschlussprofile für an Putz angrenzende Bauteile mit einem Einputzschenkel
und einer Putzkante, wobei jeweils vom Anschlussprofil abstehende und am Bauteil anliegende
Dichtelemente in Form einer flexiblen Abdecklippe oder Schutzlippe vorgesehen sind.
Derartige Anschlussprofile sind jedoch am Übergang zu einer waagrechten Attikaabdeckung
ungeeignet, da Regenwasser und Feuchtigkeit nur unzureichend abgeführt werden können.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, die genannten Nachteile zu vermeiden und ein das Eindringen
von Feuchte und Regenwasser in einen Fassadenaufbau, insbesondere mit Wärmedämmung,
zuverlässig verhinderndes Anschlussprofil bereitzustellen. Das Anschlussprofil soll
einfach herstellbar und problemlos montierbar sein.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies durch ein Anschlussprofil mit folgenden Merkmalen gelöst:
einen Basisschenkel der zwischen dem Bauteil und der Wärmedämmung einführbar ausgeführt
ist und eine Aufnahme für ein in Richtung Bauteil expandierbares Dichtband aufweist,
das von einem entfernbaren Haltemittel in einem komprimierten Ausgangszustand gehalten
ist,
einen Einputzschenkel, der vom Basisschenkel auf der vom Dichtband abgewandten Seite
fortragend ausgeführt ist und eine Putzabzugskante aufweist, sowie
einen Wetterschenkel, der vom Anschlussprofil abstehend ausgeführt ist, mit dem Einputzschenkel
einen spitzen Winkel einschließt und in einer Abtropfkante endet.
[0009] Der Basisschenkel des erfindungsgemäßen Anschlussprofils, das bevorzugt aus Kunststoff
besteht und mittels Spritzgussverfahren hergestellt wird, kann bei der Montage auf
einfache Weise in eine bestehende oder zuvor hergestellte Fuge oder Ausnehmung zwischen
der Stirnfläche der obersten Dämmplatte und dem angrenzenden Bauteil (z.B. Attikaabdeckung)
eingeschoben werden, bis der Einputzschenkel an der Außenfläche der Dämmplatte anliegt,
auf die zuvor eine Spachtelmasse aufgetragen wurde. Eine passgenaue Klebebefestigung
des Anschlussprofils am angrenzenden Bauteil als Montagehilfe kann dadurch entfallen.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Anschlussprofil im Ausgangszustand des Profils in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 2
- das Anschlussprofil gemäß Fig. 1 nach dem Entfernen des Haltemittels in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 3
- das Anschlussprofil gemäß Fig. 1 in eingebautem Zustand und abgeschlossenen Verputzarbeiten
in einer Schnittdarstellung;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung eines Details A in Fig. 3; sowie
- Fig. 5
- eine dreidimensionale Darstellung des Anschlussprofils im Ausgangszustand gemäß Fig.
1.
[0011] Das in den Fig. 1 bis Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung, zeigt
ein Anschlussprofil 1, dessen Basisschenkel 2 zur dauerhaften Abdichtung eines waagrechten
Übergangs in den Spalt zwischen einem Bauteil 20 (hier eine Attikaabdeckung 20', beispielsweise
eine Deckplatte aus Holz) und der oberen Dämmplatte einer Wärmedämmung 21 eingesetzt
wird. Das Anschlussprofil 1 bzw. dessen Basisschenkel 2 kann auch in eine zuvor hergestellte
Aussparung 26 (siehe Fig. 4) an der Stirnseite der oberen Dämmplatte eingeschoben
werden und am Bauteil 20 anliegen. Das Bauteil 20 kann auch ein Teil einer Dach- oder
Balkonkonstruktion sein, an welche eine wärmegedämmte Putzfassade anschließt.
[0012] Der Basisschenkel 2 des Profils weist eine Aufnahme 5 für ein in Richtung Bauteil
20 expandierbares Dichtband 6 auf, das von einem entfernbaren Haltemittel 7 in einem
komprimierten Ausgangszustand gehalten ist. Weiters weist das Anschlussprofil 1 einen
Einputzschenkel 3 auf, der auf der vom Dichtband 6 abgewandten Seite im Wesentlichen
rechtwinkelig am Basisschenkel 2 angeordnet ist und an der Außenfläche eine Putzabzugskante
8 aufweist, sowie einen Wetterschenkel 4, der vom Anschlussprofil 1 abstehend und
über die Putzoberfläche vorstehend ausgeführt ist und in einer Abtropfkante 9 endet.
In der bestimmungsgemäßen Einbaulage (siehe Fig. 3, Fig. 4) ist der Wetterschenkel
4 vom Bauteil 20 und der Ebene der Putzschicht 22 wegragend ausgeführt.
[0013] Typischerweise schließt der Wetterschenkel 4 mit dem Einputzschenkel 3 einen spitzen
Winkel, beispielsweise einen Winkel zwischen 25° und 85°, bevorzugt zwischen 30° und
70°, vorzugsweise einen Winkel von ca. 45°, ein.
[0014] Am freien Ende des Basisschenkels 2 kann eine Einführhilfe in Form einer abgerundeten
oder V-förmigen Profilkante 18 ausgebildet sein. Dadurch wird die Montage des Profils
vereinfacht.
[0015] In den Fig. 3 und Fig. 4 ist die Einbausituation des Anschlussprofils 1 dargestellt,
wobei das Mauerwerk 23 der Attika, die mit einem Kleber 24 befestigte oberste Dämmplatte
der Wärmedämmung 21 und die mit einer Verblechung 28 eingefasste Attikaabdeckung 20'
als angrenzendes Bauteil 20 angedeutet sind.
[0016] Vor dem Einschieben des Basisschenkels 2 in den Spalt oder die Aussparung 26 zwischen
dem Bauteil 20 und der Dämmschicht 21 wird eine Spachtelmasse 25 auf die entsprechende
Dämmplatte aufgetragen und der Einputzschenkel 3 in die Spachtelmasse 25 eingedrückt.
Nach deren Aushärtung können die Verputzarbeiten mit der Aufbringung der Putzschicht
22 abgeschlossen werden.
[0017] Zum Schutz vor Verunreinigungen der Attikaabdeckung 20' und deren Verblechung 28
während der Verputzarbeiten, weist das Anschlussprofil 1 eine abtrennbare Schutzlasche
10 auf, die über eine Sollbruchlinie 11, beispielsweise eine Materialengstelle, an
der Putzabzugskante 8 befestigt ist und sich am Wetterschenkel 4 abstützt.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das entfernbare Haltemittel 7, das das Dichtband
6 in einem komprimierten Ausgangszustand hält, als Folienstreifen ausgeführt ist,
dessen erster Rand 12 am Basisschenkel 2 befestigt ist und dessen zweiter Rand 13
an der abtrennbaren Schutzlasche 10 fixiert ist (siehe Fig. 1). So kann - nach der
Beendigung der Verputzarbeiten - in einem Arbeitsschritt die Schutzlasche 10 und damit
der Folienstreifen entfernt und gleichzeitig die Expansion des Dichtbandes 6 ausgelöst
werden. Der Zustand des Anschlussprofils 1 nach der Entfernung der Schutzlasche 10
ist in Fig. 2 dargestellt. Im eingebauten Zustand des Anschlussprofils 1 wird die
Expansion des Dichtbandes 6 nach der Anlage am Bauteil 20 gestoppt, wodurch eine dauerhafte
Abdichtung gewährleistet ist.
[0019] Der erste Rand 12 des Folienstreifens kann beispielsweise in einem Klemmbereich 14
des Basisschenkels 2 gehalten sein und der zweite Rand 13 an einem Haltesteg 15 der
Schutzlasche 10 durch Klemmen oder Schweißen fixiert sein. Es muss lediglich darauf
geachtet werden, dass die Fixierung des Folienstreifens am Haltesteg 15 eine größere
Haltekraft aufweist als jene im Klemmbereich 14 des Basisschenkels 2.
[0020] Um das Abtrennen der Schutzlasche 10 zu vereinfachen, weist die Schutzlasche 10 einen
über den Haltesteg 15 hinausragenden Griffsteg 16 auf. Wird nun der Griffsteg 16 in
Richtung des Pfeiles 27 (siehe Fig. 4) bewegt, so wird das Haltemittel 7 (bzw. der
Folienstreifen) mit Hebelübersetzung aus dem Klemmbereich 14 des Basisschenkels 2
herausgezogen und die Expansion des Dichtbandes 6 ermöglicht.
[0021] Am Einputzschenkel 3 des Anschlussprofils 1 ist ein Armierungsgitter 17, vorzugsweise
mit Hilfe eines co-extrudierten Haltestreifens 19, befestigt.
1. Anschlussprofil (1), geeignet für die Abdichtung eines waagrechten Übergangs zwischen
einem Bauteil (20) eines Gebäudes, vorzugsweise einer Attikaabdeckung (20'), und einer
Wärmedämmung (21) oder Putzschicht (22),
gekennzeichnet durch,
einen Basisschenkel (2) der zwischen dem Bauteil (20) und der Wärmedämmung (21) einführbar
ausgeführt ist und eine Aufnahme (5) für ein in Richtung Bauteil (20) expandierbares
Dichtband (6) aufweist, das von einem entfernbaren Haltemittel (7) in einem komprimierten
Ausgangszustand gehalten ist,
einen Einputzschenkel (3), der vom Basisschenkel (2) auf der vom Dichtband (6) abgewandten
Seite fortragend ausgeführt ist und eine Putzabzugskante (8) aufweist, sowie
einen Wetterschenkel (4), der vom Anschlussprofil (1) abstehend ausgeführt ist, mit
dem Einputzschenkel (3) einen spitzen Winkel einschließt und in einer Abtropfkante
(9) endet.
2. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wetterschenkel (4) mit dem Einputzschenkel (3) einen Winkel zwischen 25° und
85°, beispielsweise zwischen 30° und 70°, vorzugsweise einen Winkel von ca. 45°, einschließt.
3. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (1) eine abtrennbare Schutzlasche (10) aufweist, die über eine
Sollbruchlinie (11), beispielsweise einer Materialengstelle, an der Putzabzugskante
(8) befestigt ist und sich am Wetterschenkel (4) abstützt.
4. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (7) als Folienstreifen ausgeführt ist, dessen erster Rand (12) am
Basisschenkel (2) befestigt ist und dessen zweiter Rand (13) an der abtrennbaren Schutzlasche
(10) befestigt ist.
5. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rand (12) des Folienstreifens in einem Klemmbereich (14) des Basisschenkels
(2) gehalten ist und dass der zweite Rand (13) des Folienstreifens an einem Haltesteg
(15) der Schutzlasche (10) durch Klemmen oder Schweißen fixiert ist.
6. Anschlussprofil (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzlasche (10) einen über den Haltesteg (15) hinausragenden Griffsteg (16)
zum Abtrennen der Schutzlasche (10) aufweist.
7. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Einputzschenkel (3) ein Armierungsgitter (17), vorzugsweise mit Hilfe eines co-extrudierten
Haltestreifens (19), befestigt ist.
8. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am freien Ende des Basisschenkels (2) eine Einführhilfe in Form einer abgerundeten
oder V-förmigen Profilkante (18) ausgebildet ist.
9. Anschlussprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (1) aus Kunststoff besteht und mittels Spritzgussverfahren hergestellt
ist.