[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
zum Erzeugen einer Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenze, wobei die Beleuchtungsvorrichtung
zumindest eine Lichtquelle, einen lichtdurchlässigen Körper, ein oder mehrere Lichteinspeiseelemente
zum Einspeisen von Licht, welches die zumindest eine Lichtquelle emittiert, sowie
eine Projektionsvorrichtung aufweist, wobei der lichtdurchlässige Körper eine Blendenvorrichtung
mit einem Blendenkantenbereich aufweist, wobei die Blendenvorrichtung in Lichtausbreitungsrichtung
zwischen dem Lichteinspeiseelement und der Projektionsvorrichtung angeordnet ist,
und wobei über das Lichteinspeiseelement Licht der zumindest einen Lichtquelle in
den lichtdurchlässigen Körper eintritt, welches sich in dem lichtdurchlässigen Körper
als erstes Lichtbündel fortpflanzt, und wobei von der Blendenvorrichtung das erste
Lichtbündel derart zu einem modifizierten, zweiten Lichtbündel modifiziert wird, dass
dieses zweite Lichtbündel von der Projektionsvorrichtung als Lichtverteilung mit einer
Hell-Dunkel-Grenze abgebildet wird, wobei die Hell-Dunkel-Grenze, insbesondere die
Form und Lage der Hell-Dunkel-Grenze, von einem Blendenkantenbereich der Blendenvorrichtung
bestimmt wird, und wobei die Blendenvorrichtung von Begrenzungsflächen des lichtdurchlässigen
Körpers gebildet ist.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugscheinwerfer umfassend zumindest
eine solche Beleuchtungsvorrichtung.
[0003] Eine oben beschriebene Beleuchtungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
bzw. Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einer oder mehreren solchen Beleuchtungsvorrichtungen
sind aus dem Stand der Technik bekannt und dienen beispielsweise zur Realisierung
einer Abblendlichtverteilung oder eines Teiles einer Abblendlichtverteilung, insbesondere
der Vorfeld-Lichtverteilung einer Abblendlichtverteilung.
[0004] Nach den gesetzlichen Bestimmungen haben Lichtverteilungen von Fahrzeugscheinwerfern
eine Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen.
[0005] Zum Beispiel sind nach ECE und SAE oberhalb der Hell-Dunkellinie (HD-Linie) - also
außerhalb des primär beleuchteten Bereichs - in bestimmten Regionen minimale und maximale
Lichtstärken erforderlich. Diese fungieren als sogenanntes "Signlight" und ermöglichen
z.B. das Ausleuchten von Überkopf-Wegweisern. Die dabei verwendeten Lichtstärken liegen
üblicherweise in der Größenordnung der üblichen Streulichtwerte, somit bei weitem
unter den Lichtstärken unterhalb der HD-Linie, es sind aber vorgegebene Mindestlichtstärken
zu übertreffen. Die geforderten Lichtwerte müssen mit möglichst geringer Blendwirkung
erzielt werden.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Beleuchtungsvorrichtung für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
bereitzustellen, mit welcher ein oben genannten "Signlight" erzeugt werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wir mit einer eingangs erwähnten Beleuchtungsvorrichtung dadurch gelöst,
dass erfindungsgemäß ein Teil-Lichtbündel des ersten Lichtbündels auf eine der Begrenzungsflächen,
die Einfall-Begrenzungsfläche, trifft, und wobei zumindest ein Teil des Teil-Lichtbündels
über einen Bereich der Einfall-Begrenzungsfläche vollständig oder teilweise, als Austrittslichtbündel,
aus dem lichtdurchlässigen Körper austritt, und wobei das Austrittslichtbündel über
eine der Begrenzungsflächen, die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche, vollständig oder
teilweise als Eintritts-Lichtbündel wieder in den lichtleitenden Körper eintritt,
und wobei das Eintritts-Lichtbündel oder Teile des Eintritts-Lichtbündels von der
Projektionsoptikvorrichtung als Signlight-Lichtbündel in einen oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze
liegenden Bereich der Lichtverteilung projiziert, und, beispielsweise als Signlight-Lichtverteilung,
im Lichtbild abgebildet wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Einfall-Begrenzungsfläche oder ein Bereich dieser Einfall-Begrenzungsfläche
derart ausgestaltet und/oder angeordnet, dass Licht aus dem lichtdurchlässigen Körper
austreten kann. Beispielsweise geschieht dies, indem ein Bereich der Einfall-Begrenzungsfläche
in Bezug auf eine optische Achse der Projektionsvorrichtung bzw. des lichtleitenden
Körpers derart geneigt ist, dass auftreffendes Licht nicht (total)-reflektiert oder
absorbiert wird, sondern aus dem lichtleitenden Körper austreten kann.
[0009] Dieses austretende Licht, dass insbesondere nicht absorbiert wird, kann auf der anderen
Seite der Strahlenblende wieder in den Körper eindringen und erreicht so eine Austrittsfläche
der Projektionsvorrichtung und wird oberhalb der HD-Linie abgebildet.
[0010] Über die Größe des Bereiches, der im Extremfall auch die gesamte Einfall-Begrenzungsfläche
darstellen kann, und den Anstellwinkel kann die austretende Lichtmenge und zum Teil
auch die Position im Lichtbild gesteuert werden, um gesetzliche Signlight-Anforderungen
zu erfüllen.
[0011] Das Signlight wird vorteilhafter Weise mit einem einzigen Bauteil erzeugt, es sind
keine weiteren Bauteile oder zusätzliche Beleuchtungsvorrichtungen notwendig.
[0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass Lichtstrahlen, die nicht in das Lichtbild gehen,
d.h. jene Strahlen, die nicht wieder in den lichtleitenden Körper eintreten, vorzugsweise
absorbiert werden, damit Streulicht unterdrückt werden kann.
[0013] Beispielsweise sind die beiden Begrenzungsflächen als ebene Flächen, die quer zur
optischen Achse verlaufen, ausgebildet. Die beiden Flächen sind unter Winkeln zur
optischen Achse geneigt. Der Bereich der Einfall-Begrenzungsfläche, der für einen
gezielten Lichtaustritt vorgesehen ist, ist dabei typischerweise etwas anders geneigt
als der Rest der Einfall-Begrenzungsfläche.
[0014] Generell ist mit Vorteil vorgesehen, dass zumindest der Bereich der Einfall-Begrenzungsfläche
derart, insbesondere zu einer optischen Achse der Projektionsvorrichtung, geneigt
ist, dass Licht vollständig oder teilweise, als Austrittslichtbündel, aus dem lichtdurchlässigen
Körper austreten und auf die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche auftreffen kann, und
die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche derart, insbesondere zu einer optischen Achse
der Projektionsvorrichtung, geneigt ist, dass das Austrittslichtbünde über eine der
Begrenzungsflächen, vollständig oder teilweise als Eintritts-Lichtbündel wieder in
den lichtleitenden Körper eintreten kann.
[0015] Oder es kann generell mit Vorteil vorgesehen sein, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
derart, insbesondere zu einer optischen Achse der Projektionsvorrichtung, geneigt
ist, und/oder der Bereich und die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche derart, insbesondere
zu einer optischen Achse der Projektionsvorrichtung, geneigt und weiters unter einem
Winkel derart zueinander geneigt sind, dass Eintritts-Lichtbündel auf seinem Weg durch
den lichtleitenden Körper die optische Achse der Projektionsvorrichtung schneidet,
bevor es von der Projektionsvorrichtung in einen Bereich vor dem lichtleitenden Körper
projiziert wird.
[0016] Wie oben bereits ausgeführt, kann die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche als ebene
Fläche ausgeführt sein.
[0017] Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
in horizontalen Schnitten gekrümmt ausgebildet ist.
[0018] Beispielsweise kann dabei vorgesehen sein, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
in horizontalen Schnitten konvex gekrümmt ist, wobei die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
beispielsweise in manchen oder vorzugsweise in allen horizontalen Schnitten konvex
gekrümmt ist, alternativ kann vorgesehen sein, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
in horizontalen Schnitten konkav gekrümmt ist, wobei die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
beispielsweise in manchen oder vorzugsweise in allen horizontalen Schnitten konkav
gekrümmt ist.
[0019] Typischerweise hat die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche in allen horizontalen Schnitten
entweder eine konvexe oder eine konkave Krümmung (bis auf jene Abschnitte, wo sie
in geradlinige Bereich übergeht, z.B. im Bereich der Blendenkante).
[0020] Es kann aber auch vorgesehen sein, dass in manchen Bereichen die Krümmung konkav,
in anderen konvex ist. Auf diese Weise kann eine optimale Anpassung der Lichtverteilung,
die mittels jener Lichtstrahlen, welche über die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
wieder in den lichtleitenden Körper eintreten, erzeugt wird, erfolgen.
[0021] Generell bietet eine konkave Ausgestaltung den Vorteil, dass die Breite der Signlight-Verteilung
aufgrund der zerstreuenden Linsenwirkung vergrößert wird.
[0022] Eine konvexe Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass die Breite der Signlight-Verteilung
vergrößert werden kann, ohne dass Totalreflexionen an den seitlichen Begrenzungsflächen
des Lichtleitkörpers auftreten. Dadurch können besonders schmale Optikkörper verwendet
werden (geringe horizontale Ausdehnung).
[0023] Weiters kann vorgesehen sein, dass Schnittkurven, die sich durch Schneiden der Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
mit horizontalen Ebenen, die z.B. parallel zur optischen Achse der Projektionsvorrichtung
verlaufen, ergeben, jeweils einen Scheitelpunkt aufweisen.
[0024] Als Scheitelpunkt werden dabei jene Punkte auf der Schnittkurve bezeichnet, welche
einen maximalen Normalabstand zu einer Geraden, welche Gerade die beiden äußersten
Punkte der jeweiligen Schnittkurve miteinander verbindet, haben.
[0025] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Scheitelpunkte der Schnittkurven bei einer Projektion
in eine Horizontalebene, welche eine optische Achse der Projektionsoptikvorrichtung
enthält, auf dieser optischen Achse liegen.
[0026] Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass der Verlauf der Schnittkurven in einer
Projektion in die Horizontalebene seitlich des Scheitelpunktes symmetrisch zur optischen
Achse ist.
[0027] Mit Vorteil kann vorgesehen sein, dass die Einfall-Begrenzungsfläche derart ausgebildet
und angeordnet ist, dass auf die Einfall-Begrenzungsfläche auftreffende Lichtstrahlen,
vorzugsweise alle auf die Einfall-Begrenzungsfläche auftreffenden Lichtstrahlen orthogonal
durch die Einfall-Begrenzungsfläche durchtreten und/oder die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
derart ausgebildet und angeordnet ist, dass Lichtstrahlen des Austrittslichtbündels,
vorzugsweise alle Lichtstrahlen des Austrittslichtbündels orthogonal durch die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
in den lichtleitenden Körper eintreten. Beispielsweise sind dazu in Vertikalschnitten
durch und/oder parallel zu optischen Achse die beiden Begrenzungsflächen (d.h. die
sich ergebenden Schnittgeraden der Begrenzungsflächen) in etwa normal zueinander.
Bei dieser Ausgestaltung werden unerwünschte Farbeffekt vermieden.
[0028] Beispielsweise ist vorgesehen, dass die Projektionsvorrichtung als Projektionslinsenanordnung
ausgebildet ist oder eine solche umfasst, wobei beispielsweise die Projektionslinsenanordnung
aus einer Projektionslinse besteht.
[0029] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der lichtleitende Körper und die Projektionsvorrichtung
einstückig ausgebildet sind. Vorteilhafterweise ist auch vorgesehen, dass das Lichteinspeiseelement
einstückig mit dem lichtleitenden Körper ausgebildet ist. Insbesondere ist bevorzugt
vorgesehen, dass das (oder die) Lichteinspeiseelement(e), der lichtleitenden Körper
und die Projektionsvorrichtung einstückig miteinander ausgebildet sind, insbesondere
aus einem einzigen, lichtleitenden Material gebildet sind und einen einzigen Körper
bilden.
[0030] Bei dem lichtleitenden Körper handelt es sich vorzugsweise um einen Vollkörper, wie
dies in der Figurenbeschreibung beispielhaft noch näher erörtert wird. Insbesondere
von Vorteil ist es, wenn die Projektionsvorrichtung und auch das Lichteinspeiseelement
integraler Bestandteil des lichtleitenden Körpers sind, also gemeinsam einen einzigen
Körper (im Folgenden auch als "Optikkörper" bezeichnet) bzw. ein einziges Bauteil
bilden.
[0031] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich der Bereich, in welchen das Eintritts-Lichtbündel
oder Teile davon projiziert wird bzw. werden, sich im Lichtbild in vertikaler Richtung
über einen Bereich von ca. 1° - 6°, vorzugsweise über einen Bereich von 1,5° - 4,5°
oberhalb der 0°-0° (H-H-) Linie, dem Horizont, erstreckt.
[0032] Weiters kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass sich der Bereich, in
welchen das Eintritts-Lichtbündel oder Teile davon projiziert wird bzw. werden, im
Lichtbild in horizontaler Richtung über einen Bereich von ca. -24° - +24°, vorzugweise
von ca. -18° - +18° erstreckt. Mit einer solchen Beleuchtungsvorrichtung, welche z.B.
eine Vorfeldverteilung und Signlight erfüllt, können auch bei Kurvenlicht, obwohl
die Beleuchtungsvorrichtung und somit auch die Vorfeldlichtverteilung nicht verschwenkt
werden, gesetzeskonforme Signlight-Werte realisiert werden.
[0033] Weiters kann vorgesehen sein, dass der Blendenkantenbereich zumindest eine sich im
Wesentlichen quer zu einer optischen Achse der Projektionsvorrichtung erstreckende
Blendenkante umfasst.
[0034] Beispielsweise handelt es sich bei der Blendenkante um eine Einfachkante. Es kann
aber auch eine Doppelkante vorliegen, wobei die Kanten dann in Lichtaustrittsrichtung
hintereinander angeordnet sein können. Die Kante kann bzw. die Kanten können möglichst
scharf ausgebildet oder beispielsweise abgerundet sein können. Der Blendenkantenbereich
kann quer zur optischen Achse X in Bezug auf eine Horizontalebene, beispielsweise
eine Horizontalebene, welche die optische Achse X enthält, überall den gleichen Normalabstand
zu dieser Horizontalebene aufweisen. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass in unterschiedlichen
Abschnitten der Blendenkantenbereich unterschiedliche (vertikale) Normalabstände zu
der Ebene aufweist. Beispielsweise kann in einem ersten Abschnitt der Blendenkantenbereich
einen ersten Normalabstand zu der Ebene aufweisen und in einem zweiten Abschnitt einen
zweiten, größeren Normalabstand aufweisen. Die unterschiedlichen Abschnitte können
durch einen schräg verlaufenden Abschnitt miteinander verbunden sein. Auf diese Weise
kann eine asymmetrische Hell-Dunkel-Grenze erzeugt werden.
[0035] Es kann bei solchen lichtleitenden Körpern eine Asymmetrie in der Hell-Dunkel-Grenze
auch dadurch erreicht werden, dass die unterschiedlichen Bereiche der Blendenkante
in horizontaler Richtung, d.h. in Lichtausbreitungsrichtung bzw. in Richtung der optischen
Achse, unterschiedliche Abstände zu einer Vertikalebene normal auf die optische Achse
aufweisen.
[0036] Vorzugsweise das Lichteinspeiseelement eine Lichtform-Optik umfasst, welche das von
der zumindest einen Lichtquelle emittierte Licht derart formt, dass dieses im Wesentlichen
in den Blendenkantenbereich der Blendenvorrichtung abgestrahlt wird.
[0037] Die obige Formulierung, die ein Bündeln der Lichtstrahlen auf einen Brennpunkt bzw.
eine Brennebene der Projektionsvorrichtung beschreibt, welche im oder annähernd im
Blendenkantenbereich liegt, beschreibt eine vereinfachte Darstellung für eine punktförmige
Lichtquelle. Bei den verwendeten, realen, räumlich ausgedehnten Lichtquellen (z.B.
LED-Chip, etwa mit 1mm Emissionskantenlänge) fällt unerwünschtes Licht ab, das z.B.
auf die Begrenzungsfläche (und auf den oben erörterten Bereich, über den Licht austritt)
des lichtleitenden Körpers auftrifft und erfindungsgemäß genutzt wird.
[0038] Beispielsweise handelt es sich bei der Lichtform-Optik um einen Kollimator oder diese
umfasst einen Kollimator. Es kann zusätzlich auch vorgesehen sein, dass das Lichteinspeiseelement,
z.B. als Teil der Lichtform-Optik, Umlenkmittel umfasst, z.B. eine oder mehrere reflektierende
Flächen, vorzugsweise eine oder mehrere Flächen, an welchen Licht totalreflektiert
wird, mit welchen das Licht der zumindest einen Lichtquelle in die gewünschte Richtung
umgelenkt wird.
[0039] Die zumindest eine Lichtquelle kann beispielsweise im Bereich der optischen Ache
des Optikkörpers angeordnet sein und eine Hauptabstrahlrichtung in etwa in Richtung
der optischen Achse aufweisen. Die zumindest eine Lichtquelle kann aber auch oberhalb
oder unterhalb der optischen Achse liegen und Licht unter einem Winkel >0° zu der
optischen Achse, z.B. unter 90° zu der optischen Achse, abstrahlen. Insbesondere bei
einer solchen Anordnung der Lichtquellen sind Umlenkmittel von Vorteil.
[0040] Beispielsweise wird die Lichtform-Optik weiters derart ausgelegt, Licht nicht nur
im Brennpunkt zu sammeln, sondern derart, dass Licht auch vertikal höher, über die
Blendenkante zielt. Damit kann ein Auslaufen der Lichtverteilung entlang der VV-Linie
vom HV-Punkt abwärts bis knapp vor das Fahrzeug erreicht werden. Auf diese Art und
Weise bilden die erfindungsgemäßen lichtleitenden Körper eine Vorfeldlichtverteilung
aus.
[0041] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Blendenkantenbereich im Wesentlichen in einer
Brennlinie bzw. in einer Brennfläche der Projektionsvorrichtung liegt.
[0042] Die Brennlinie liegt vorzugsweise unterhalb der Blendenkante und verläuft horizontal
durch den Brennpunkt F, sowie quer, insbesondere senkrecht auf die optische Achse
der Projektionsvorrichtung.
[0043] Es kann vorgesehen sein, dass eine Außenfläche der Projektionsvorrichtung durch eine
rillenförmige Struktur in einer glatten Basisfläche gebildet ist, wobei die die rillenförmige
Struktur bildenden Rillen in im Wesentlichen vertikaler Richtung verlaufen, und wobei
vorzugsweise jeweils zwei in horizontaler Richtung nebeneinander liegende Rillen durch
eine, insbesondere im Wesentlichen vertikal verlaufende, Erhebung, die sich vorzugsweise
über die gesamte Vertikalerstreckung der Rillen erstreckt, getrennt sind.
[0044] Auf diese Weise kann der Signlight-Bereich gezielt in horizontaler Richtung verbreitert
werden.
[0045] Beispielsweise ist vorgesehen, dass die zumindest eine Lichtquelle eine Leuchtdiode
oder eine Mehrzahl von Leuchtdioden umfasst.
[0046] Im Folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erörtert. In dieser zeigt
Fig. 1 die wesentlichen Bestandteile einer erfindungsgemäßen Ausführungsform einer
Beleuchtungseinheit für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer in einer ersten perspektivischen
Ansicht,
Fig. 2 die Beleuchtungseinheit aus Figur 1 in einem Vertikalschnitt entlang einer
Vertikalebene durch die optische Achse,
Fig. 3 eine Detailansicht eines Ausschnittes aus Figur 2 im Bereich des Blendenkantenbereiches
des lichtleitenden Körpers,
Fig. 4 eine beispielhafte, schematische Darstellung einer Lichtverteilung erzeugt
mit einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinheit,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinheit in
einer perspektivischen Ansicht von unten,
Fig. 6 grob schematisch mehrere horizontale Schnitte parallel zu der optischen Achse
X durch die Beleuchtungseinheit aus Figur 5,
Fig. 7 noch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinheit
in einer perspektivischen Ansicht von unten, und
Fig. 8 grob schematisch mehrere horizontale Schnitte parallel zu der optischen Achse
X durch die Beleuchtungseinheit aus Figur 7.
[0047] Im Folgenden werden verschiedene beispielhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Beleuchtungsvorrichtung beschrieben. Die grundsätzliche Funktionsweise wird dabei
vorerst an Hand von
Figur 1 näher erörtert. Details, auch optionaler Natur, die an Hand von
Figur 1 beschrieben sind, können auch - ohne dass dies im Folgenden explizit erwähnt wird
- bei den anderen Ausgestaltungen der Erfindung verwirklicht sein. Unterschiede zwischen
den einzelnen Ausgestaltungen werden im Folgenden explizit erwähnt.
[0048] Figur 1 zeigt eine Beleuchtungsvorrichtung 1 für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer zum Erzeugen
einer Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenze. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst
zumindest eine Lichtquelle 10, welche z.B. eine oder mehrere LED's umfasst, sowie
einen Optikkörper 110, in welchem sich Licht der zumindest einen Lichtquelle 10 fortpflanzen
kann.
[0049] In dem gezeigten Beispiel besteht der Optikkörper 110 aus einem lichtdurchlässigen
Körper 100, welcher einstückig mit einem Lichteinspeiseelement 101 zum Einspeisen
von Licht, welches die zumindest eine Lichtquelle 10 emittiert, sowie einstückig mit
einer Projektionsvorrichtung 200, ausgebildet ist.
[0050] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Optikkörper 110 um einen Vollkörper, d.h. um
einen Körper, der keine Durchgangsöffnungen oder Öffnungseinschlüsse aufweist. Das
transparente, lichtdurchlässige Material, aus dem der Körper 110 gebildet ist, weist
einen Brechungsindex größer als jener von Luft auf. Das Material enthält z.B. PMMA
(Polymethylmethacrylat) oder PC (Polycarbonat) und ist insbesondere vorzugsweise daraus
gebildet. Der Körper 110 kann aber auch aus Glasmaterial, insbesondere anorganischem
Glasmaterial gefertigt sein.
[0051] Der Optikkörper 110, konkret der lichtdurchlässige Körper 100, weist eine Blendenvorrichtung
103 mit einem Blendenkantenbereich 104 auf, wobei die Blendenvorrichtung 103 zwischen
dem Lichteinspeiseelement 101 und der Projektionsvorrichtung 200 angeordnet ist.
[0052] Wie
Figur 1, aber auch
Figur 2 und besonders gut
Figur 3 entnommen werden kann, wird die Blendenvorrichtung 103 von zwei Begrenzungsflächen
105, 106 des lichtdurchlässigen Körpers 100 gebildet ist, welche in dem Blendenkantenbereich
104, insbesondere in eine gemeinsame Blendenkante zusammenlaufen.
[0053] Im Folgenden wird zur prinzipiellen Funktionsweise der gezeigten Beleuchtungsvorrichtung
auf
Figur 2 verwiesen: Über das Lichteinspeiseelement 101 wird Licht der zumindest einen Lichtquelle
10 in den lichtdurchlässigen Körper 100 eingespeist, welches sich in dem lichtdurchlässigen
Körper 100 als erstes Lichtbündel S1 fortpflanzt. Das Lichteinspeiseelement 101, welches
beispielsweise als Kollimator ausgebildet ist, ist derart ausgelegt, dass es das Licht
der zumindest einen Lichtquelle hauptsächlich in den Blendenkantenbereich 104 bündelt.
Der Blendenkantenbereich 104 liegt in einem Brennpunkt F bzw. in einer Brennfläche
FB der Projektionsvorrichtung 200.
[0054] Von der Blendenvorrichtung 103 wird das erste Lichtbündel S1 derart zu einem modifizierten,
zweiten Lichtbündel S2 modifiziert wird, dass dieses zweite Lichtbündel S2 von der
Projektionsvorrichtung 200 als Lichtverteilung LV mit einer Hell-Dunkel-Grenze HD
abgebildet wird (siehe
Figur 4, die eine beispielhafte Lichtverteilung zeigt). Die Hell-Dunkel-Grenze HD, insbesondere
die Form und Lage der Hell-Dunkel-Grenze HD, wird von dem Blendenkantenbereich 104
der Blendenvorrichtung 103 bestimmt.
[0055] Bei der gezeigten Lichtverteilung LV handelt es sich um eine klassische Vorfeldverteilung
In dem gezeigten Beispiel gemäß
Figur 1 - Figur 3 sind die beiden Flächen 105, 106 als ebene Flächen ausgebildet, die quer zu einer
optischen Achse X des Optikkörpers 110 (bzw. der Projektionsvorrichtung 200) verlaufen.
Die beiden Flächen sind jeweils um einen Winkel α, β gegen die optische Achse X geneigt.
Vorzugsweise verläuft eine der beiden Flächen, insbesondere jede der beiden Flächen
105, 106 horizontal in der Querrichtung unter einem Winkel von 90° zu der optischen
Achse X.
[0056] Unter der optischen Achse X ist die optische Achse des Optikkörpers 110, z.B. die
Mittenlinie des Optikkörpers 110 definiert in Bezug auf den Apex der Austrittslinse,
zu verstehen.
[0057] Wie oben beschrieben, wir zwar der Großteil des Lichtes der Lichtquelle in den Blendenkantenbereich
104 gerichtet, es lässt sich aber nicht vermeiden, dass Licht auch auf die Begrenzungsfläche
105 auftrifft. Diese Licht kann typischer Weise zu unerwünschtem Streulicht führen,
sodass üblicherweise dieser Bereich 105 z.B. mit einer absorbierenden Schicht versehen
ist oder derart geneigt ist, dass Licht in einen unkritischen Bereich abgestrahlt
wird.
[0058] Die Erfindung macht sich nun das auf die Fläche 105 auftreffende Licht wie im Folgenden
beschrieben zu Nutze: ein Teil-Lichtbündel S1a des ersten Lichtbündels S1 trifft wie
beschrieben auf die Begrenzungsflächen 105, im Folgenden auch als Einfall-Begrenzungsfläche
bezeichnet. Die Fläche 105 weist nunmehr einen Bereich 105' auf, der derart ausgebildet
ist, dass zumindest ein Teil S1a' (siehe
Figur 3) des Teil-Lichtbündels S1a über diesen Bereich 105' der Einfall-Begrenzungsfläche
105, als sogenanntes Austrittslichtbündel S3, aus dem lichtdurchlässigen Körper 100
austreten kann. Beispielsweise handelt es sich bei dem Bereich 105' um eine ebene
Fläche 105', welche z.B. innerhalb der Fläche 105 liegt, und welche unter einem anderen
Winkel ϕ gegen die optische Achse X geneigt ist. Während nun der Winkel α der Fläche
105 z.B. so gewählt ist, dass Licht aus dem Bündel S1a nach unten gebrochen wird,
sodass es keine nachteiligen Effekte bewirken kann, ist der Winkel ϕ derart gewählt,
dass Licht austreten kann und außerdem auf die gegenüberliegende Fläche 106, die sogenannte
Wieder-Eintrittsfläche, in Form des Lichtbündels S3 abgelenkt wird.
[0059] Nach dem Eintritt und entsprechender Ablenkung an der Fläche 106 pflanzt sich das
Lichtbündel als Eintritts-Lichtbündel S4 wieder im lichtleitenden Körper 100 fort,
von wo es (oder Teile davon) zu der Projektionsoptikvorrichtung 200 gelangen und als
Signlight-Lichtbündel SL
(Figur 2) in einen oberhalb der Hell-Dunkel-Grenze liegenden Bereich B der Lichtverteilung
projiziert, und, beispielsweise als Signlight-Lichtverteilung SV, im Lichtbild abgebildet
wird
(Figur 4).
[0060] Der Winkel β, unter dem die Fläche 106 gegen die optische Achse X geneigt ist, ist
dabei derart zu wählen, dass das Lichtbündel S3 in den Optikkörper 110 wieder eintreten
kann und über die optische Achse X hinweg auf die Projektionsvorrichtung 200 abgelenkt
wird.
[0061] Der Bereich B, in welchen das Eintritts-Lichtbündel S4 oder Teile davon projiziert
wird bzw. werden, erstreckt sich im Lichtbild in vertikaler Richtung über einen Bereich
von ca. 1° - 6°, vorzugsweise wie gezeigt über einen Bereich von 1,5° - 4,5° oberhalb
der H-H-Linie erstreckt.
[0062] In horizontaler Richtung erstreckt sich der Bereich B typischerweise über einen Bereich
von ca. -10° - +10°, vorzugsweise über -8° - +8°.
[0063] Figur 4 zeigt neben den Bereich SV auch noch zwei schraffierte Bereiche; diese werden
von dem Signlight der Beleuchtungsvorrichtung beleuchtet, wenn die Beleuchtungsvorrichtung
oder der Scheinwerfer, welcher zumindest eine solche Beleuchtungsvorrichtung enthält,
bei einer Kurvenfahrt nach links bzw. rechts geschwenkt wird, sodass ein Bereich von
-18° - +18° oder sogar von -24° - +24° entsprechend beleuchtet werden kann.
[0064] Generell handelt ist die Projektionsvorrichtung 200 z.B. als Projektionslinsenanordnung
ausgebildet oder umfasst eine solche. Konkret umfasst die Projektionsvorrichtung 200
in den gezeigten Beispiel eine Grenzfläche 201 (oder sie besteht aus einer solchen
Grenzfläche 201), welche den Optikkörper 110 nach vorne begrenzt, und über welche
Grenzfläche 201 das sich im Optikkörper fortpflanzende Licht, insbesondere die Lichtstrahlen
S4, als Lichtverteilung in einen Bereich vor dem Optikkörper 110 abgebildet werden.
Um eine entsprechende Ablenkung durch Lichtbrechung der Lichtstrahlen beim Austritt
über die Lichtaustrittsfläche 201 zu erreichen, ist diese entsprechend geformt, insbesondere
gekrümmt. Vorzugsweise ist die Grenzfläche 201 dabei konvex ausgestaltet. In dem gezeigten
Beispiel ist die Grenzfläche 201 dabei in vertikalen Schnitten konvex gekrümmt, während
sie in horizontalen Schnitten parallel zu der optischen Achse gerade verläuft.
[0065] Eine Verbreiterung des Bereiches SV in horizontaler Richtung kann erzielt werden,
wenn die Außenfläche bzw. Grenzfläche 201 der Projektionsvorrichtung 200 durch eine
rillenförmige Struktur 202 in der glatten Basisfläche 201 gebildet ist, wobei die
die rillenförmige Struktur bildenden Rillen in im Wesentlichen vertikaler Richtung
verlaufen, und wobei vorzugsweise jeweils zwei in horizontaler Richtung nebeneinander
liegende Rillen durch eine, insbesondere im Wesentlichen vertikal verlaufende, Erhebung,
die sich vorzugsweise über die gesamte Vertikalerstreckung der Rillen erstreckt, getrennt
sind.
[0066] In den
Figuren 5 und 6 ist eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1 gezeigt.
Diese unterscheidet sich von der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform dadurch, dass
die Wieder-Eintritts-Fläche 106 nicht eben, sondern gekrümmt ausgebildet ist. Konkret
ist in
Figur 6 zu erkennen, dass in horizontalen Schnitten parallel zur optischen Achse X durch
die Fläche 106 die sich ergebenden Schnittkurven 106a1, 106a2 konkav verlaufen.
Figur 6 zeigt dabei drei übereinander liegende Schnitte in unterschiedlichen Höhen, projiziert
in eine gemeinsame Ebene, wobei ein Schnitt im Bereich der Blendenkante 104 erfolgt,
wo die entsprechende Schnittkurve (ausnahmsweise) in Folge der (in dem gezeigten Beispiel)
geraden Blendenkante 104 gerade verläuft. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird
eine gerade Hell-Dunkel-Grenze erzeugt, wozu die Kante 104 gerade und quer zur optischen
Achse X verläuft; insbesondere verläuft die Kante 104 normal zu der Achse X und alle
Punkt der Kante 104 haben zu einer Horizontalebene durch die Achse X denselben Normalabstand.
Im Falle einer Hell-Dunkel-Grenze mit Asymmetrie (nicht dargestellt) weist die Kante
hingegen zwei oder üblicherweise 3 unterschiedliche hohe Abschnitte, in Bezug auf
die Horizontalebene durch die Achse X, auf.
[0067] In dem gezeigten Beispiel verlaufen die Schnittkurven 106a1, 106a2 jeweils symmetrisch
zur optischen Ache X, sodass jede Schnittkurve 106a1, 106a2 einen Scheitelpunkt Pa1,
Pa2 aufweist, der bei Projektion der Schnittkurve in eine Horizontalebene, welche
die optische Achse X enthält, auf der optischen Achse X liegt.
[0068] Figur 6 zeigt den Verlauf der Lichtstrahlen S4 nach dem Wiedereintritt über die Fläche 106
in den optischen Körper. Wie zu erkennen ist, verlaufen in Folge der spezifischen
Ausgestaltung der Fläche 106 die Strahlen S4 divergent, sodass das Signlight Lichtbündel
aufgeweitet ist und einen breiten horizontalen Bereich in der Lichtverteilung beleuchtet.
[0069] In den
Figuren 7 und 8 ist noch eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung 1
gezeigt. Diese unterscheidet sich von der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform dadurch,
dass die Wieder-Eintritts-Fläche 106 nicht eben, sondern gekrümmt ausgebildet ist.
Konkret ist in
Figur 8 zu erkennen, dass in horizontalen Schnitten parallel zur optischen Achse X durch
die Fläche 106 die sich ergebenden Schnittkurven 106b1, 106b2 konvex verlaufen.
Figur 8 zeigt dabei drei übereinander liegende Schnitte in unterschiedlichen Höhen, projiziert
in eine gemeinsame Ebene, wobei ein Schnitt im Bereich der Blendenkante 104 erfolgt,
wo die entsprechende Schnittkurve (ausnahmsweise) in Folge der (in dem gezeigten Beispiel)
geraden Blendenkante 104 gerade verläuft. In dem gezeigten Beispiel verlaufen die
Schnittkurven 106b1, 106b2 jeweils symmetrisch zur optischen Ache X, sodass jede Schnittkurve
106b1, 106b2 einen Scheitelpunkt Pb1, Pb2 aufweist, der bei Projektion der Schnittkurve
in eine Horizontalebene, welche die optische Achse X enthält, auf der optischen Achse
X liegt.
[0070] Figur 8 zeigt den Verlauf der Lichtstrahlen S4 nach dem Wiedereintritt des Lichtes über die
Fläche 106 in den optischen Körper. Wie zu erkennen ist, verlaufen in Folge der spezifischen
Ausgestaltung der Fläche 106 die Strahlen S4 konvergierend zusammen und im Anschluss
divergent. Vorzugsweise erfolgt dabei die Abstimmung derart, dass sich die Strahlen
S4 außerhalb des Optikkörpers 110, also insbesondere nach der Austrittsfläche der
Projektionsvorrichtung 200 im Wesentlichen in einem Punkt schneiden, bevor sie anschließend
divergent auseinander laufen. Eine entsprechende Abstimmung kann über die Krümmungsradien
der Kurven 106b2, 106b1 erfolgen; durch geeignete große Krümmungsradien wandert der
entstehende Schnittpunkt in Lichtaustrittsrichtung vor den Optikkörper. Bei einer
Lage des Schnittpunktes vor dem Optikkörper kann auch die Breite der Optikkörpers
kleiner gewählt werden, ohne dass die Strahlen S4 an den seitlichen Seitenflächen
totalreflektiert werden.
[0071] Bei herkömmlichen Optikkörpern ist es häufig notwendig, an der Fläche 105, z.B. außerhalb
der Fläche 105, einen Licht absorbierenden Körper vorzusehen. Bei der vorliegenden
Erfindung kann bei geeigneter Auslegung, z.B. in dem die gesamte Fläche 105 als LichtAustritts-Fläche
105' ausgestaltet wird, oder jener Bereich der Fläche 105, aus welchem störende Lichtstrahlen
austreten, als Bereich 105', über den Licht gezielt im erfindungsgemäßen Rahmen austreten
kann, ausgebildet ist, auf einen absorbierenden Zusatzbauteil verzichtet werden.
1. Beleuchtungsvorrichtung (1) für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer zum Erzeugen einer
Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenze, wobei die Beleuchtungsvorrichtung
• zumindest eine Lichtquelle (10),
• einen lichtdurchlässigen Körper (100),
• zumindest ein Lichteinspeiseelement (101) zum Einspeisen von Licht, welches die
zumindest eine Lichtquelle (10) emittiert, sowie
• eine Projektionsvorrichtung (200) aufweist,
wobei der lichtdurchlässige Körper (100) eine Blendenvorrichtung (103) mit einem Blendenkantenbereich
(104) aufweist, wobei die Blendenvorrichtung (103) in Lichtausbreitungsrichtung zwischen
dem Lichteinspeiseelement (101) und der Projektionsvorrichtung (200) angeordnet ist,
und wobei
über das Lichteinspeiseelement (101) Licht der zumindest einen Lichtquelle (10) in
den lichtdurchlässigen Körper (100) eintritt, welches sich in dem lichtdurchlässigen
Körper (100) als erstes Lichtbündel (S1) fortpflanzt, und wobei von der Blendenvorrichtung
(103) das erste Lichtbündel (S1) derart zu einem modifizierten, zweiten Lichtbündel
(S2) modifiziert wird, dass dieses zweite Lichtbündel (S2) von der Projektionsvorrichtung
(200) als Lichtverteilung (LV) mit einer Hell-Dunkel-Grenze (HD) abgebildet wird,
wobei die Hell-Dunkel-Grenze (HD), insbesondere die Form und Lage der Hell-Dunkel-Grenze
(HD), von einem Blendenkantenbereich (104) der Blendenvorrichtung (103) bestimmt wird,
und wobei
die Blendenvorrichtung (103) von Begrenzungsflächen (105, 106) des lichtdurchlässigen
Körpers (100) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Teil-Lichtbündel (S1a) des ersten Lichtbündels (S1) auf eine der Begrenzungsflächen
(105, 106), die Einfall-Begrenzungsfläche (105), trifft, und wobei
zumindest ein Teil (S1a') des Teil-Lichtbündels (S1a) über einen Bereich (105') der
Einfall-Begrenzungsfläche (105) vollständig oder teilweise, als Austrittslichtbündel
(S3), aus dem lichtdurchlässigen Körper (100) austritt, und wobei
das Austrittslichtbündel (S3) über eine der Begrenzungsflächen (105, 106), die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
(106), vollständig oder teilweise als Eintritts-Lichtbündel (S4) wieder in den lichtleitenden
Körper (100) eintritt,
und wobei das Eintritts-Lichtbündel (S4) oder Teile des Eintritts-Lichtbündels von
der Projektionsoptikvorrichtung (200) als Signlight-Lichtbündel (SL) in einen oberhalb
der Hell-Dunkel-Grenze liegenden Bereich (B) der Lichtverteilung projiziert, und,
beispielsweise als Signlight-Lichtverteilung (SV), im Lichtbild abgebildet wird.
2. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Bereich (105') der Einfall-Begrenzungsfläche (105) derart, insbesondere
zu einer optischen Achse (X) der Projektionsvorrichtung (200), geneigt ist, dass Licht
vollständig oder teilweise, als Austrittslichtbündel (S3), aus dem lichtdurchlässigen
Körper (100) austreten und auf die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) auftreffen
kann, und die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) derart, insbesondere zu einer
optischen Achse (X) der Projektionsvorrichtung (200), geneigt ist, dass das Austrittslichtbündel
(S3) über eine der Begrenzungsflächen (105, 106), vollständig oder teilweise als Eintritts-Lichtbündel
(S4) wieder in den lichtleitenden Körper (101) eintreten kann.
3. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) derart, insbesondere zu einer optischen
Achse (X) der Projektionsvorrichtung (200), geneigt ist, und/oder der Bereich (105')
und die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) derart, insbesondere zu einer optischen
Achse (X) der Projektionsvorrichtung (200), geneigt und weiters unter einem Winkel
derart zueinander geneigt sind, dass Eintritts-Lichtbündel (S4) auf seinem Weg durch
den lichtleitenden Körper (100) die optische Achse (X) der Projektionsvorrichtung
(200) schneidet, bevor es von der Projektionsvorrichtung (200) in einen Bereich vor
dem lichtleitenden Körper (100) projiziert wird.
4. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) in horizontalen Schnitten gekrümmt ausgebildet
ist.
5. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) in horizontalen Schnitten konvex gekrümmt
ist, wobei die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) beispielsweise in manchen
oder vorzugsweise in allen horizontalen Schnitten konvex gekrümmt ist.
6. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) in horizontalen Schnitten konkav gekrümmt
ist, wobei die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) beispielsweise in manchen
oder vorzugsweise in allen horizontalen Schnitten konkav gekrümmt ist.
7. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Schnittkurven (106a1, 106a2; 106b1, 106b2), die sich durch Schneiden der Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
(106) mit horizontalen Ebenen, die z.B. parallel zur optischen Achse (X) der Projektionsvorrichtung
(200) verlaufen, ergeben, jeweils einen Scheitelpunkt (Pa1, Pa2; Pb1, Pb2) aufweisen.
8. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheitelpunkte (Pa1, Pa2; Pb1, Pb2) der Schnittkurven (106a, 106b) bei einer
Projektion in eine Horizontalebene, welche eine optische Achse (X) der Projektionsoptikvorrichtung
(200) enthält, auf dieser optischen Achse (X) liegen.
9. Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Verlauf der Schnittkurven (106a1, 106a2, 106b1, 106b2) in einer Projektion in
die Horizontalebene seitlich des Scheitelpunktes (Pa1, Pa2; Pb1, Pb2) symmetrisch
zur optischen Achse (X) ist.
10. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Projektionsvorrichtung (200) als Projektionslinsenanordnung ausgebildet ist oder
eine solche umfasst, wobei beispielsweise die Projektionslinsenanordnung aus einer
Projektionslinse besteht.
11. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der lichtleitende Körper (100) und die Projektionsvorrichtung (200) mit dem Lichteinspeiseelement
(101) einstückig ausgebildet sind.
12. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bereich (B), in welchen das Eintritts-Lichtbündel (S4) oder Teile davon
projiziert wird bzw. werden, im Lichtbild in vertikaler Richtung über einen Bereich
von ca. 1° - 6°, vorzugsweise über einen Bereich von 1,5° - 4,5° oberhalb der H-H-Linie
erstreckt, und/ oder dadurch gekennzeichnet, dass sich der Bereich (B), in welchen das Eintritts-Lichtbündel (S4) oder Teile davon
projiziert wird bzw. werden, im Lichtbild in horizontaler Richtung über einen Bereich
von ca. -24° - +24°, vorzugweise von ca. -18° - +18° erstreckt.
13. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichteinspeiseelement (101) eine Lichtform-Optik umfasst, welche das von der
zumindest einen Lichtquelle (10) emittierte Licht (S1) derart formt, dass dieses im
Wesentlichen in den Blendenkantenbereich (104) der Blendenvorrichtung (103) abgestrahlt
wird, und wobei vorzugsweise der Blendenkantenbereich (104) im Wesentlichen in einer
Brennlinie bzw. in einer Brennfläche (FB) der Projektionsvorrichtung (200) liegt.
14. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenfläche der Projektionsvorrichtung (200) durch eine rillenförmige Struktur
in einer glatten Basisfläche gebildet ist, wobei die die rillenförmige Struktur bildenden
Rillen in im Wesentlichen vertikaler Richtung verlaufen, und wobei vorzugsweise jeweils
zwei in horizontaler Richtung nebeneinander liegende Rillen durch eine, insbesondere
im Wesentlichen vertikal verlaufende, Erhebung, die sich vorzugsweise über die gesamte
Vertikalerstreckung der Rillen erstreckt, getrennt sind.
15. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfall-Begrenzungsfläche (105) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass auf
die Einfall-Begrenzungsfläche (105) auftreffende Lichtstrahlen (S1a', S1a), vorzugsweise
alle auf die Einfall-Begrenzungsfläche (105) auftreffenden Lichtstrahlen orthogonal
durch die Einfall-Begrenzungsfläche (105) durchtreten und/oder die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche
(106) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass Lichtstrahlen des Austrittslichtbündels
(S3), vorzugsweise alle Lichtstrahlen des Austrittslichtbündels (S3) orthogonal durch
die Wieder-Eintritts-Begrenzungsfläche (106) in den lichtleitenden Körper (100) eintreten.
16. Kraftfahrzeugscheinwerfer mit zumindest einer Beleuchtungsvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 15.