(19)
(11) EP 3 653 940 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.05.2020  Patentblatt  2020/21

(21) Anmeldenummer: 19208672.6

(22) Anmeldetag:  12.11.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 15/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 19.11.2018 DE 102018219738

(71) Anmelder: BSH Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hepperle, Georg
    74081 Heilbronn (DE)
  • Herbst, Jens
    75015 Bretten (DE)
  • Vollmar, Daniel
    76327 Pfinztal (DE)

   


(54) DUNSTABZUGSHAUBE


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dunstabzugshaube, die eine Umlufthaube darstellt und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Dunstabzugshaube (1) mindestens zwei zumindest zeitweise voneinander beabstandete Gebläseeinheiten (10, 11) aufweist, in denen jeweils mindestens ein Gebläse (101, 111) vorgesehen ist und die übereinander angeordnet sind, dass die obere Gebläseeinheit (11) mindestens einen Geruchsfilter (112) aufweist und dass die untere Gebläseeinheit (10) zumindest einen Fettfilter (101) aufweist.




Beschreibung


[0001] Dunstabzugshauben werden verwendet, um Dünste und Wrasen, die beim Kochen entstehen, von Verunreinigungen zu befreien.

[0002] Hierzu weist die Dunstabzugshaube in der Regel ein Gebläse auf, mittels dessen Luft in die Dunstabzugshaube eingesaugt wird und über Fettfilter gereinigt wird. Über einen Auslass wird die in der Dunstabzugshaube gereinigte Luft dann über einen Mauerdurchbruch aus dem Raum herausgeführt. Solche Dunstabzugshauben werden auch als Ablufthauben bezeichnet.

[0003] Zudem sind Dunstabzugshauben bekannt, die sogenannte Umlufthauben darstellen. Hierbei ist zusätzlich zu einem Fettfilter ein Geruchsfilter vorgesehen. Die von Verunreinigungen befreite Luft wird vor oder nach dem Passieren des Gebläses durch den Geruchsfilter geführt und dort von Gerüchen befreit. Die so gereinigte Luft wird durch einen Luftauslass aus der Dunstabzugshaube in den Raum zurückgeführt, in dem die Dunstabzugshaube betrieben wird, insbesondere die Küche.

[0004] Insbesondere bei Dunstabzugshauben, die an der Raumdecke befestigt sind, ist der Abstand zwischen dem Kochfeld, auf dem die Dünste und Wrasen entstehen, und der Dunstabzugshaube groß. Daher ist es erforderlich das Gebläse groß auszulegen, um ein zuverlässiges Absaugen der Dünste und Wrasen zu gewährleisten.

[0005] Zudem ist in der DE202013009247U1 eine Dunstabzugshaube beschrieben, die aus einem Kastenkörper besteht, der von der Raumdecke nach unten abgehängt ist und in vertikaler Richtung durchströmt wird. In dem Kastenkörper ist eine Saugeinheit angeordnet, die mehrere zueinander benachbart Axialventilatoren aufweist. Die Dunstabzugshaube weist zudem Streckmetall als Fettfilter und eine Lage Aktivkohlefilter als Geruchsfilter auf.

[0006] Diese Dunstabzugshaube weist den Nachteil auf, dass, da axiale Lüfter sehr druckinstabil sind, nur sehr offene Filtermedien und nur wenige Lagenzahlen des Filtermaterials verwendet werden können. Geringere Lagenanzahl bei den Streckmetallfiltern und dünnere großmaschiger Aktivkohlefilter führen zu einer schlechten Filterleistung der Dunstabzugshaube.

[0007] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Dunstabzugshaube zu schaffen, die bei geringem Betriebsgeräusch eine gute Filterleistung liefert.

[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Dunstabzugshaube, die eine Umlufthaube darstellt. Die Dunstabzugshaube ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dunstabzugshaube mindestens zwei zumindest zeitweise voneinander beabstandete Gebläseeinheiten aufweist, in denen jeweils mindestens ein Gebläse vorgesehen ist und die übereinander angeordnet sind, dass die obere Gebläseeinheit mindestens einen Geruchsfilter aufweist und dass die untere Gebläseeinheit zumindest einen Fettfilter aufweist.

[0009] Als Umlufthaube wird eine Dunstabzugshaube bezeichnet, die zumindest zeitweise im Umluftbetrieb betrieben werden kann. Als Umluftbetrieb wird der Betrieb der Dunstabzugshaube bezeichnet, in dem verunreinigte Luft, insbesondere Dünste und Wrasen aus einem Raum, insbesondere einer Küche abgesaugt wird, und nach der Reinigung in der Dunstabzugshaube wieder in diesen Raum abgegeben wird. Die Luft wird in der Umlufthaube dabei sowohl von Verunreinigungen, wie Fett und Flüssigkeiten als auch von Gerüchen befreit.

[0010] Die erfindungsgemäße Dunstabzugshaube weist mindestens zwei zumindest zeitweise voneinander beabstandete Gebläseeinheiten auf. Als Gebläseeinheit wird hierbei eine Baueinheit bezeichnet, die zu der weiteren Gebläseeinheit separat ist. In jeder Gebläseeinheit ist ein Gebläse vorgesehen. Die Gebläseeinheiten stellen insbesondere Funktionseinheiten dar. Die Gebläseeinheiten weisen vorzugsweise ein Gehäuse auf, in dem das Gebläse angeordnet ist. Das Gehäuse kann ein quaderförmiges Gehäuse mit Lufteinlass und Luftauslass sein. Gemäß einer Ausführungsform kann das Gehäuse einen Rahmen darstellen, der nach oben und unten offen ist. Die Gebläseeinheiten liegen zumindest zeitweise voneinander beanstandet. Die Gebläseeinheiten können somit in einem festen Abstand voneinander angeordnet sein. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Gebläseeinheiten miteinander beweglich verbunden sind, so dass der Abstand zwischen den Gebläseeinheiten geändert werden kann. Der zwischen den Gebläseeinheiten bestehende Abstand ist vorzugsweise zu den Seiten offen. Insbesondere wird dieser Abstand nicht durch Seitenwände abgedeckt.

[0011] Die Gebläseeinheiten sind erfindungsgemäß übereinander angeordnet. Insbesondere liegen die Gebläseeinheiten in vertikaler Richtung übereinander.

[0012] Die obere Gebläseeinheit weist erfindungsgemäß mindestens einen Geruchsfilter auf. Der Geruchsfilter kann in der oberen Gebläseeinheit in Strömungsrichtung vor oder nach dem Gebläse der oberen Gebläseeinheit angeordnet sein. Der Geruchsfilter kann beispielsweise ein Aktivkohlefilter sein. Die untere Gebläseeinheit weist mindesten einen Fettfilter auf. Der Fettfilter ist hierbei vorzugsweise in Strömungsrichtung vor dem Gebläse der unteren Gebläseeinheit angeordnet.

[0013] Indem erfindungsgemäß zwei Gebläseeinheiten vorgesehen sind, können die Gebläseeinheiten und insbesondere die Gebläse entsprechend den Anforderungen, die in unterschiedlichen Bereichen bestehen, ausgelegt werden. Somit kann die Geräuschentwicklung minimiert werden und dennoch eine ausreichende Filtereffizienz erzielt werden. Indem die Gebläseeinheiten zudem zueinander beabstandet sind, kann das optische Erscheinungsbild der Dunstabzugshaube verbessert werden. Insbesondere kann der Benutzer durch den Abstand zwischen oberer und unterer Gebläseeinheit hindurchblicken und die Dunstabzugshaube erscheint damit wesentlich schlanker. Zudem kann durch den Abstand, der zu den Seiten offen ist, auch weitere Luft aus dem Raum in die obere Gebläseeinheit eingesaugt werden.

[0014] Die Gebläseeinheiten können über starre Verbindungselemente, wie beispielsweise Stangen, aneinander befestigt sein.

[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Gebläseeinheiten aber über Verbindungselemente beweglich miteinander verbunden. Die Gebläseeinheiten sind insbesondere so beweglich miteinander verbunden, dass die Gebläseeinheiten aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können. Die Verbindungselemente können hierzu beispielsweise teleskopierbare Stangen sein. Alternativ können die Verbindungselemente aber auch Stahlseile sein, deren Längenabschnitt zwischen den Gebläseeinheiten und damit der Abstand zwischen den Gebläseeinheiten eingestellt werden können. Die Einstellung des Abstandes, das heißt das Herunterlassen der unteren Gebläseeinheit und das Hochziehen der unteren Gebläseeinheit kann manuell erfolgen.

[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Gebläseeinheiten zueinander verfahrbar. Das Verfahren erfolgt vorzugsweise mittels Motors. Insbesondere kann das Verfahren mittels eines Elektromotors oder einer Hydraulik erfolgen. Hierdurch kann das Verfahren der Gebläseeinheiten automatisch durchgeführt werden. Beispielsweise kann bei Inbetriebnahme der Dunstabzugshaube, das heißt beim Anschalten der Dunstabzugshaube, die untere Gebläseeinheit nach unten verfahren werden.

[0017] Indem die Gebläseeinheiten beweglich miteinander verbunden sind, kann zum einen der Abstand zwischen den Gebläseeinheiten eingestellt werden. Zum anderen kann hierdurch aber auch der Abstand zwischen einem Kochfeld, das unter der Dunstabzugshaube angeordnet ist und der unteren Gebläseeinheit gezielt eingestellt werden. Durch eine Verringerung des Abstandes zwischen Kochfeld und unterer Gebläseeinheit kann die Wrasenfangrate erhöht werden. Da in der unteren Gebläseeinheit mindestens ein Fettfilter vorgesehen ist, kann damit die Filtereffizienz bezüglich der Ausfilterung von Verunreinigungen, wie Fett und Flüssigkeiten auch bei einem geringeren Fördervolumen des Gebläses der unteren Gebläseeinheit gesteigert werden.

[0018] Vorzugsweise sind in der oberen Gebläseeinheit und der unteren Gebläseeinheit unterschiedliche Lüfterarten aufgenommen.

[0019] Die für eine Umlufthaube benötigten Geruchsfilter erzeugen in der Regel einen großen Druckverlust. Damit dieser durch das Gebläse der oberen Gebläseeinheit ausgeglichen werden kann, ist das Gebläse der oberen Gebläseeinheit vorzugsweise ein Radiallüfter. Gemäß einer Ausführungsform ist das Gebläse, das im Folgenden auch als Lüfter bezeichnet wird, der oberen Gebläseeinheit daher ein Radiallüfter. Durch einen Radiallüfter kann im Vergleich zu einem Axiallüfter bereits bei kleinerer Größe des Lüfters ein höherer Druckaufbau in der oberen Gehäuseeinheit erreicht werden und damit ein zuverlässiges Einsaugen von Luft gewährleistet werden. Zudem können durch den höheren Druck, der durch den Radiallüfter erzeugt wird, auch Filterelemente in der oberen Gebläseeinheit verwendet werden, die entweder eine höhere Lagenanzahl aufweisen, oder deren Material eine geringere Luftdurchlässigkeit aufweist. Hierdurch kann die Filtereffizienz weiter gesteigert werden.

[0020] Gemäß einer alternativen oder zusätzlichen Ausführungsform ist das mindestens eine Gebläse der unteren Gebläseeinheit, das ebenfalls als Lüfter bezeichnet werden kann, ein Axiallüfter. Die Verwendung eines oder mehrerer Axiallüfter in der unteren Gebläseeinheit ist bei der vorliegenden Erfindung möglich, da die untere Gebläseeinheit einen geringen Abstand zu dem Entstehungsort der Dünste und Wrasen, insbesondere dem Kochfeld aufweist. Somit kann eine gute Filtereffizienz erreicht werden. Zudem kann durch die Verwendung eines Axiallüfters oder mehrerer Axiallüfter die erforderliche Bauhöhe der unteren Gebläseeinheit minimiert werden. Zudem wird durch die Verwendung eines Axiallüfters oder mehrerer Axiallüfter ohne Verlust der Filtereffizienz eine Reduzierung des Betriebsgeräusches erzielt. In der unteren Gebläseeinheit sind vorzugsweise mehrere Axiallüfter vorgesehen sein. Diese liegen vorzugsweise zueinander benachbart in der Horizontalen und die Rotationsachsen der Axiallüfter liegen in der Vertikalen. Es liegt allerdings auch im Rahmen der Erfindung, dass die Rotationsachsen der Axiallüfter jeweils eine aus der Vertikalen geneigte Schrägstellung aufweisen. Hierdurch kann die Ausblasrichtung von der unteren Gebläseeinheit zur oberen Gebläseeinheit optimiert werden.

[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die untere Gebläseeinheit mindestens ein Luftleitelement zum Lenken des Luftstroms auf die obere Gebläseeinheit aufweist. Das Luftleitelement führt den Luftstrom somit aus der unteren Gebläseeinheit in Richtung, die auf die obere Gebläseeinheit gerichtet ist. Insbesondere wird der Luftstrom, der durch das Gebläse der unteren Gebläseeinheit erzeugt wird so gelenkt, dass dieser beim Austreten aus der unteren Gebläseeinheit in Richtung auf einen Lufteinlass der oberen Gebläseeinheit gerichtet ist. Hierdurch wird die Anforderung an das Gebläse der oberen Gebläseeinheit weiter reduziert und dennoch ein zuverlässiges Reinigen der Luft in der oberen Gebläseeinheit gewährleistet.

[0022] Gemäß einer Ausführungsform sind das mindestens eine Gebläse der oberen Gebläseeinheit und das mindestens eine Gebläse der unteren Gebläseeinheit gemeinsam ansteuerbar. Bei dieser Ausführungsform kann die Leistungselektronik für die beiden Gebläseeinheiten in einer der Gebläseeinheiten aufgenommen sein. Alternativ ist es aber bei dieser Ausführungsform auch möglich, dass jede der Gebläseeinheiten eine eigene Leistungselektronik aufweist, die dann vorzugsweise mit einer gemeinsamen Steuereinheit verbunden ist. Als gemeinsam ansteuerbar wird hierbei verstanden, dass beim Aktivieren eines der Gebläse auch das andere Gebläse aktiviert wird. Die Gebläseeinheiten arbeiten hierbei dann synchron.

[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Gebläse der oberen Gebläseeinheit und das mindestens eine Gebläse der unteren Gebläseeinheit separat ansteuerbar. Bei dieser Ausführungsform kann die Leistungselektronik für die beiden Gebläseeinheiten in einer der Gebläseeinheiten aufgenommen sein und mit der anderen Gebläseeinheit verbunden sein. Alternativ weist bei dieser Ausführungsform jede der Gebläseeinheiten eine eigene Leistungselektronik auf. Insbesondere können die beiden Gebläseeinheiten separat zueinander aktiviert werden und/oder auf unterschiedlichen Betriebsstufen betrieben werden. Hierdurch können unterschiedliche Filterleistungen hinsichtlich Geruch oder Partikeln/Fett erfüllt werden. Soll beispielsweise nach dem Ende eines Kochvorgangs die Luft für eine gewisse Zeit weiterhin von Gerüchen befreit werden, kann die obere Gebläseeinheit betrieben werden, während die untere Gebläseeinheit ausgeschaltet ist. Das separate Betreiben der beiden Gebläseeinheiten ist bei der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube möglich, da die Gebläseeinheiten zueinander beanstandet angeordnet sind und somit Luft in die obere Gebläseeinheit eingesaugt werden kann, ohne, dass die Luft durch die untere Gebläseeinheit strömen muss.

[0024] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die obere Gebläseeinheit in der Unterseite einen Lufteinlass auf und an zumindest einem Teil der Seiten der oberen Gebläseeinheit einen Luftauslass auf. Der Lufteinlass kann durch die gesamte Unterseite der oberen Gebläseeinheit gebildet werden. Alternativ kann in der Unterseite eines Gehäuses der oberen Gebläseeinheit eine Lufteinlassöffnung eingebracht sein, die eine geringere Größe als die Größe der Unterseite aufweist. Der Luftauslass kann sich über den gesamten Umfang der oberen Gebläseeinheit erstrecken. Alternativ kann an einer oder mehreren Seiten eines Gehäuses jeweils eine Luftauslassöffnung eingebracht sein. Alternativ kann der Auslass auch an der Oberseite der oberen Gebläseeinheit vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform ist die obere Gebläseeinheit von einer Raumdecke des Raumes, in dem die Dunstabzugshaube betrieben wird, beabstandet angeordnet.

[0025] Gemäß einer Ausführungsform weist die obere Gebläseeinheit an der Oberseite eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an einer Raumdecke auf. Die Befestigungsvorrichtung ist vorzugsweise eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung der oberen Gebläseeinheit unmittelbar an der Raumdecke, das heißt, dass die obere Gebläseeinheit nach der Befestigung unmittelbar an der Raumdecke anliegt. Die Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise eine Schiene sein.

[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist die Höhe der unteren Gebläseeinheit geringer als die Höhe der oberen Gebläseeinheit. Die geringere Höhe ist möglich, da beispielsweise ein oder mehrere Axialgebläse in der unteren Gebläseeinheit als Gebläse verwendet werden können. Durch die geringere Höhe weist die untere Gebläseeinheit auch ein geringeres Gewicht auf, wodurch die Anforderungen an die Verbindungselemente verringert werden. Zudem ist auch ein Verfahren der unteren Gebläseeinheit gegenüber der oberen Gebläseeinheit vereinfacht. Insbesondere kann ein kleinerer Motor, das heißt ein Motor mit geringerer Leistung, verwendet werden.

[0027] Gemäß einer Ausführungsform weist die untere Gebläseeinheit an der Unterseite einen Lufteinlass und an der Oberseite einen Luftauslass auf. Der Lufteinlass und der Luftauslass können jeweils die gesamte Unterseite und Oberseite der unteren Gebläseeinheit darstellen. In diesem Fall kann das Gehäuse der unteren Gebläseeinheit einen Rahmen darstellen.

[0028] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden erneut unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erneut erläutert. Es zeigen:

Figur 1: eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube; und

Figur 2: eine schematische Darstellung der Luftströmung bei der Ausführungsform der Dunstabzugshaube nach Figur 1.



[0029] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dunstabzugshaube 1 gezeigt. Die Dunstabzugshaube 1 besteht aus einer unteren Gebläseeinheit 10 und einer oberen Gebläseeinheit 11. Die obere Gebläseeinheit 11 ist an einer Raumdecke D befestigt. In der gezeigten Ausführungsform liegt die Oberseite der oberen Gebläseeinheit 11 an der Raumdecke D an. Unterhalb der oberen Gebläseeinheit 11 ist in einem Abstand die untere Gebläseeinheit 10 angeordnet. Die untere Gebläseeinheit 10 ist über Verbindungselemente 12 an der oberen Gebläseeinheit 11 befestigt. Die Verbindungselemente 12 stellen beispielsweise Seile dar. Die untere Gebläseeinheit 10 weist eine geringere Höhe als die obere Gebläseeinheit 11 auf. Die Breite der unteren und oberen Gebläseeinheiten 10, 11 ist in der gezeigten Ausführungsform gleich. Auch die Tiefe (nicht sichtbar) der unteren und oberen Gebläseeinheiten 10, 11 ist gleich. Es liegt aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die Breite und Tiefe der unteren Gebläseeinheit 10 von der Breite und Tiefe der oberen Gebläseeinheit 11 abweicht und insbesondere größer ist.

[0030] In der Figur 2 ist eine schematische Darstellung der Luftströmung bei der Ausführungsform der Dunstabzugshaube 1 nach Figur 1 gezeigt. Zudem sind in der Figur 2 einige Bestandteile der Gebläseeinheiten 10 und 11 gezeigt. Die Verbindungselemente 12 sind in der Figur 2 nicht gezeigt. Die untere Gebläseeinheit 10 weist in der gezeigten Ausführungsform ein Gehäuse 100, das einen Rahmen darstellt, auf. In dem Gehäuse 100 sind Filterelemente 102 vorgesehen. Die Filterelemente 102 stellen Fettfilterelemente 102 dar. Die Filterelemente 102 sind an der Unterseite der unteren Gebläseeinheit 10 in dem Gehäuse 100 angeordnet. Die Filterelemente 102 können beispielsweise eine Filterkassette sein, in der Streckmetalllagen aufgenommen sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Fettfilter 102 aber ein elektrostatischer Filter. Zudem ist in dem Gehäuse 100 der unteren Gebläseeinheit 10 ein Gebläse 101 angeordnet. Das Gebläse 101 der unteren Gebläseeinheit 10 wird hierbei durch mehrere Axiallüfter gebildet, die zueinander benachbart angeordnet sind. Das Gebläse 101 liegt in Strömungsrichtung nach dem Fettfilter 102. Somit liegt das Gebläse 101 in der unteren Gebläseeinheit 10 oberhalb des Fettfilters 102.

[0031] Die Luft, die durch die Axialgebläse angesaugt wird, strömt durch den Fettfilter 102 und wird nach dem Passieren des Axialgebläses über die Oberseite der unteren Gebläseeinheit 10 ausgegeben. Hierzu kann die Oberseite des Gehäuses 100 offen sein und damit die gesamte Oberseite einen Luftauslass bilden. Alternativ ist in der Oberseite der unteren Gebläseeinheit 10 eine Luftauslassöffnung oder mehrere Luftauslassöffnungen eingebracht. Vorzugsweise ist oberhalb der Axialgebläse ein Luftleitelement (nicht gezeigt) vorgesehen, durch das der Luftstrom in Richtung auf die obere Gebläseeinheit 11 gelenkt wird.

[0032] Die obere Gebläseeinheit 11 umfasst in der dargestellten Ausführungsform ein Gehäuse 110, das eine Kastenform aufweist. In der Unterseite des Gehäuses 110 ist ein Lufteinlass (nicht gezeigt) eingebracht. Der Lufteinlass kann die gesamte Unterseite des Gebläses abdecken oder eine oder mehrere Öffnungen in dem Boden des Gehäuses 110 darstellen. In den Seiten des Gehäuses 110 der oberen Gebläseeinheit 11 sind Luftauslässe vorgesehen. Diese können sich über den gesamten Umfang des Gehäuses 110 erstrecken.

[0033] In der oberen Gebläseeinheit 11 ist ein Gebläse 111 aufgenommen. Das Gebläse 111 stellt ein Radialgebläse dar, um einen höheren Druckaufbau zu erreichen. Das Gebläse 111 saugt den gerichteten Luftstrom der unteren Gebläseeinheit 10 an und die Luft tritt über den Lufteinlass in die obere Gebläseeinheit 11 ein. Anschließend wird die Luft über das Gebläse 111 radial nach außen abgeben. In der oberen Gebläseeinheit 11 sind Geruchsfilter 112 angeordnet. Diese Geruchsfilter 112 sind in der gezeigten Ausführungsform an den seitlichen Rändern des Gehäuses 110 angeordnet. Die Geruchsfilter 112 decken dabei vorzugsweise den oder die Luftauslässe ab, die in dem Gehäuse 110 vorgesehen sind. Der Geruchsfilter 112 kann aus Aktivkohle bestehen. Alternativ können auch andere Kombinationen mit UV-Licht oder Plasmaerzeuger als Geruchsfilter 112 verwendet werden. Zudem können in der oberen Gebläseeinheit 11 mehrere Geruchsfilter 112 vorgesehen sein. Die Luft kann nach dem Passieren des Gebläses 111 dem Geruchsfilter 112 zugeführt werden und daran gereinigt werden bevor die gereinigte Luft über den oder die Luftauslässe an die Umgebung in dem Raum, in dem die Dunstabzugshaube 1 betrieben wird, abgegeben wird.

[0034] Weitere Gerätekomponenten (nicht gezeigt) wie beispielsweise die Leistungselektronik befinden sich bevorzugt in der oberen Gebläseeinheit 11 und sind zusätzlich mit der unteren Gebläseeinheit 10 verbunden. Die untere Gebläseeinheit 10 kann zudem beispielsweise auch Beleuchtungs- und Bedienelemente (nicht gezeigt) besitzen.

[0035] Die beiden Gebläseeinheiten 10, 11 können synchron arbeiten, wenn beide Filterfunktionen in gleicher Intensität benötigt werden. Je nach benötigter Filterleistung für Geruch oder Partikel/Fett können auch unterschiedliche Betriebsstufen der Gebläseeinheiten 10, 11 verwendet werden.

[0036] Eine weitere Möglichkeit des Betriebs der Dunstabzugshaube 1 ist beispielsweise, dass nur die obere Gebläseeinheit 11 oder nur die untere Gebläseeinheit 10 aktiviert wir. Ist beispielsweise der Kochvorgang beendet, so wird die untere Gebläseeinheit 10 nicht weiter benötigt und kann den Betrieb reduzieren oder beenden. Offene Speisen und Kochgeschirr erzeugen jedoch weiterhin Gerüche, so dass die obere Gebläseeinheit 11 weiter benötigt wird um die Raumluft von Gerüchen zu befreien.

[0037] Die Steuerung der untere Gebläseeinheit 10 und oberen Gebläseeinheit 11 kann durch manuelle Eingabe des Benutzers erfolgen oder durch entsprechende Sensoren automatisch erfolgen. So kann beispielsweise die obere Gebläseeinheit 11 mit einem Sensor, insbesondere einem VOC Sensor, und die untere Gebläseeinheit 10 mit einem Partikelsensor ausgestattet sein.

[0038] Mit der vorliegenden Erfindung wird somit ein Aufbau und eine Funktionsweise einer Dunstabzugshaube, die auch als Dunstabzug bezeichnet werden kann, speziell für den Umluftbetrieb geschaffen. Durch die Anordnung und Betriebsparameter können mehrere Funktionsverbesserungen gegenüber bisherigen Gerätekonzepten erreicht werden:
Die vorliegende Erfindung erlaubt insbesondere eine schmale und kleine Bauform des im Raum hängenden Teils der Dunstabzugshaube, insbesondere der unteren Gebläseeinheit. Damit besteht keine störende räumliche Barriere für moderne Wohnküchen Die Verringerung der Bauhöhe ist insbesondere durch die Trennung der Filterfunktionen in zwei Funktionseinheiten realisierbar.

[0039] Zudem kann das Gewicht der unteren Gebläseeinheit im Vergleich zu bekannten Dunstabzugshauben verringert werden. Diese starke Gewichtsreduktion ist besonders vorteilhaft für Ausführungsformen, bei denen die untere Gebläseeinheit höhenverfahrbar ist. Durch die kompakte und leichte Bauweise der unteren Gebläseeinheit ist eine zudem eine wesentlich kleinere und günstigere Lift-Funktion realisierbar. Eine verfahrbare untere Gebläseeinheit ist kostengünstig realisierbar, da beispielsweise ein kleinerer Motor verwendet werden kann.

[0040] Weiterhin bietet die vorliegende Erfindung eine optimale Kombination von Gebläse und Fettfilter sowie Gebläse und Geruchsfilter, wodurch eine bessere Filterleistung gegenüber bisherigen Kombinationsgeräten erreicht werden kann.

[0041] Infolge der idealen Gebläse/Filterkombination können diese optimal ausgelegt werden und eine signifikante Geräuschreduzierung während des Betriebs gegenüber aktuellen Umluftgeräten kann erreicht werden. Bei Verwendung eines oder mehrerer Axiallüfter in der unteren Gebläseeinheit wird eine Reduzierung des Betriebsgeräusches erreicht ohne Verlust der Filtereffizienz. Wird in der unteren Gebläseeinheit eine großflächige Kombination aus einem oder mehreren axialen Lüftern als Gebläse und einem elektrostatischen Filter als Filterelement gewählt, kann bei Steigerung der Filtereffizienz und bei gleichem Fördervolumen eine Reduzierung des Betriebsgeräusches erreicht werden.

[0042] Da der Geruchsfilter räumlich vom Benutzer distanziert wird, kann eine weitere Minderung des Betriebsgeräusches erreicht werden.

[0043] Schließlich kann durch die unabhängige und flexible Anpassung der Geruchs- und Fettfilterleistungen, entsprechend der Wrasenmenge und Zusammensetzung, die bei der Dunstabzugshaube beispielsweise durch separates Ansteuern der Gebläseeinheiten möglich ist, eine weitere Reduktion des Stromverbrauches und Geräuschreduzierung erzielt werden.

BEZUGSZEICHEN



[0044] 
1
Dunstabzugshaube
10
untere Gebläseeinheit
100
Gehäuse
101
Gebläse
102
Fettfilter
11
obere Gebläseeinheit
110
Gehäuse
111
Gebläse
112
Geruchsfilter
12
Verbindungselement
D
Raumdecke



Ansprüche

1. Dunstabzugshaube, die eine Umlufthaube darstellt, dadurch gekennzeichnet, dass die Dunstabzugshaube (1) mindestens zwei zumindest zeitweise voneinander beabstandete Gebläseeinheiten (10, 11) aufweist, in denen jeweils mindestens ein Gebläse (101, 111) vorgesehen ist und die übereinander angeordnet sind, dass die obere Gebläseeinheit (11) mindestens einen Geruchsfilter (112) aufweist und dass die untere Gebläseeinheit (10) zumindest einen Fettfilter (101) aufweist.
 
2. Dunstabzugshaube nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gebläseeinheiten (10, 11) über Verbindungselemente (12) beweglich miteinander verbunden sind und vorzugsweise zueinander verfahrbar sind.
 
3. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gebläse (111) in der oberen Gebläseeinheit (11) ein Radiallüfter ist.
 
4. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gebläse (101) in der unteren Gebläseeinheit (10) ein Axiallüfter ist.
 
5. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Gebläseeinheit (10) mindestens ein Luftleitelement zum Lenken des Luftstroms auf die obere Gebläseeinheit (11) aufweist.
 
6. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gebläse (111) der oberen Gebläseeinheit (11) und das mindestens eine Gebläse (101) der unteren Gebläseeinheit (10) gemeinsam ansteuerbar sind.
 
7. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Gebläse (111) der oberen Gebläseeinheit (11) und das mindestens eine Gebläse (101) der unteren Gebläseeinheit (10) separat ansteuerbar sind.
 
8. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Gebläseeinheit (11) in der Unterseite einen Lufteinlass aufweist und an zumindest einem Teil der Seiten der oberen Gebläseeinheit (11) einen Luftauslass aufweist.
 
9. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Gebläseeinheit (11) an der Oberseite eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an einer Raumdecke (D) aufweist.
 
10. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der unteren Gebläseeinheit (10) geringer ist als die Höhe der oberen Gebläseeinheit (11).
 
11. Dunstabzugshaube nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Gebläseeinheit (10) an der Unterseite einen Lufteinlass und an der Oberseite einen Luftauslass aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente