[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln, Prüfen und Weiterleiten von
Münzen mit einer drehbar gelagerten Mitnehmerscheibe zum Transport von Münzen aus
einem Sammelbehälter und einer Vorrichtung zum Weiterleiten von auf der Mitnehmerscheibe
geführten Münzen zu einer Überführungsvorrichtung.
[0002] In Bezahlautomaten mit Geldrückzahlung werden sogenannte Hopper verwendet, wobei
teilweise bis zu acht Hopper für jeweils eine Münzsorte im Einsatz sind. Durch einen
Hopper für mehrere Münzsorten werden Bauraum und Kosten der Automaten reduziert. Bei
dem sogenannten Multi Coin Hopper werden Münzen in einen Aufnahme- oder Sammelbehälter
ungeregelt eingefüllt und die Münzen aus dem Sammelbehälter mittels einer Vorrichtung
vereinzelt und einer Kasse und/oder einer Auszahleinheit weitergeleitet. Beispielsweise
ist aus der
US 7 628 685 B2 ein Hopper mit einer Drehscheibe bekannt, die eine Mehrzahl von radial angeordneten
Münzkammern bzw. Münzausnehmungen aufweist, wobei außerdem eine Auswurfeinheit zum
Wegführen der in den einzelnen Kammern aufgenommenen Münzen nach außen vorgesehen
ist.
[0003] Die Automatenwirtschaft ist bemüht, behindertengerechte Automaten zu schaffen, deren
Münzeinwurf und Münzrückgabe eng beieinander liegen. Dazu muss die Bauform der Hopper
für eine Auszahlung der Münzen nach oben angepasst werden.
[0004] Ausgehend vom Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Vereinzeln, Prüfen und Weiterleiten von Münzen zu schaffen, bei
der Münzen unterschiedlicher Größen und Dicken in schneller Weise geprüft und an eine
Sortier- bzw. Auszahleinheit ebenfalls mit großer Geschwindigkeit weitergegeben werden,
wobei eine Variabilität der Bauform für einen einen oder mehrere Hopper verwendenden
Automaten zur Verfügung gestellt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen möglich.
[0007] Entsprechend der Erfindung ist die Vorrichtung zum Vereinzeln, Prüfen und Weiterleiten
von Münzen mit einer drehbar gelagerten Mitnehmerscheibe zum Fördern von Münzen aus
einem Sammelbehälter und einer Vorrichtung zum Weiterleiten von auf der Mitnehmerscheibe
geführten Münzen zu einer Überführungsvorrichtung versehen, wobei die Vorrichtung
zum Weiterleiten eine drehbare Transportscheibe aufweist, die benachbart zur Mitnehmerscheibe
angeordnet ist und ausgebildet ist, jeweils die auf der Mitnehmerscheibe geführten
Münzen einzeln zu übernehmen und an einer Sensoreinheit zur Bestimmung mindestens
eines Parameters der Münze vorbeizuführen. Die Überführungsvorrichtung weist eine
Umlenkanordnung auf, die ausgebildet ist, abhängig von dem mindestens einen Parameter
der Münze diese in unterschiedliche Transportwege zu leiten.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können Münzen unterschiedlicher Arten aus
einem Sammelbehälter mit großer Geschwindigkeit gefördert, vermessen und in unterschiedliche
Transportwege geleitet werden, wobei verhindert wird, dass es zu Kollisionen zwischen
den Münzen untereinander kommt. Dabei werden die mittels der Transportscheibe der
Vorrichtung zum Weiterleiten der von der Mitnehmerscheibe übernommenen Münzen in Bezug
auf die Mitnehmerscheibe nach oben zu der Umlenkanordnung transportiert, die die Münzen
z. B. zu einer Auszahlungsanordnung leitet, wobei letztere im Automaten entsprechend
der Anforderungen an verschiedenen Auszahlungsstellen angeordnet werden kann.
[0009] Entsprechend einer Weiterbildung weist die Transportscheibe eine Grundplatte und
mindestens einen Greifarm auf, die gemeinsam umlaufen, weiterhin sind Mittel zum Einklemmen
der Münze zwischen der Grundplatte und dem mindestens einen Greifarm vorgesehen. Mittels
des Greifarms bzw. der Greifarme können Münzen schnell von der Mitnehmerscheibe abgezogen
werden, wobei die Mittel zum Einklemmen dazu beitragen, eine Münze zwischen der Grundplatte
und dem mindestens einen Greifarm einzuklemmen, wodurch die Münze sicher zwischen
der Grundplatte und dem Greifarm, die gemeinsam umlaufen, weitertransportiert wird.
[0010] Bei dem Ausführungsbeispiel läuft die Transportscheibe synchron zur Mitnehmerscheibe
in einem vorgegebenen Geschwindigkeitsverhältnis um, d.h. die Drehpositionen der Scheiben
müssen immer synchron bleiben, da ansonsten der Greifarm nicht in der richtigen Position
greift. Entsprechend diesen Verhältnissen können die Geschwindigkeiten der Transportscheibe
und der Mitnehmerscheibe zur Erhöhung der Fördergeschwindigkeit optimal aneinander
angepasst werden.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel umfasst die Transportscheibe mehrere Greifarme, und
die Mitnehmerscheibe weist mehrere Mitnahmeausnehmungen bzw. Mitnahmekammern auf,
in denen die vereinzelten Münzen aufgenommen sind, wobei die Anzahl der Greifarme
und die Anzahl der Mitnahmekammern in einem festen Verhältnis stehen. Dadurch können
die Geschwindigkeit der Mitnehmerscheibe und die Geschwindigkeit der Transportscheibe
zueinander weiterhin optimiert werden, wodurch trotz hoher Geschwindigkeit eine Kollision
oder ein Überholen der Münzen untereinander vermieden werden kann. Vorzugsweise wurde
ein Übersetzungsverhältnis von 3:1 gewählt, das auf Erfahrungswerten beruht. Die Mitnehmerscheibe
sollte allerdings auch nicht zu schnell drehen. Die Münzen brauchen Zeit, um in die
Münzkammern zu gelangen. Zudem brauchen die Münzen Zeit, um sich zu vereinzeln, wobei
das Vereinzeln ab der neun Uhr Stellung der Mitnehmerscheibe beginnt. Eine zu schnell
drehende Mitnehmerscheibe kann dieses nicht gewährleisten. Eine nicht immer gefüllte
Mitnehmerscheibe sorgt auch für einen Geschwindigkeitsverlust. Es ist denkbar, dass
andere Übersetzungsverhältnisse möglich sind, diese sollten jedoch in Abhängigkeit
vom Durchmesser der Mitnehmerscheibe gewählt werden.
[0012] Entsprechend einem Ausführungsbeispiel weisen die Mittel zum Einklemmen der Münze
ein relativ zu dem mindestens einen umlaufenden Greifarm feststehendes Kulissensegment
zum Anheben und Absenken des mindestens einen Greifarms auf. Durch Vorsehen eines
solchen Kulissensegments kann das Einklemmen einer Münze zwischen Greifarm und Grundplatte
der Transportscheibe in einfacher und kostengünstiger Weise durchgeführt werden. Dabei
weist das Kulissensegment einen ebenen Abschnitt und zwei Schrägen jeweils an den
Enden des ebenen Abschnitts auf, wodurch an dem einen Ende des Kulissenabschnitts
der Greifarm in einfacher Weise angehoben wird, auf dem ebenen Kulissensegment in
angehobener Position gleitet und am Ende des Kulissensegments an der Schräge wieder
abgesenkt wird.
[0013] In einem Ausführungsbeispiel weisen die Mittel zum Einklemmen mindestens einen Gleitstift
auf, der dem mindestens einen Greifarm zugeordnet ist und ausgebildet ist, auf dem
Kulissensegment zu gleiten. Durch die Zusammenarbeit zwischen Kulissensegment und
Gleitstift wird eine einfache mechanische Lösung zum Anheben und Absenken des Greifarms
zur Verfügung gestellt. Weiterhin kann durch diese Maßnahme eine sichere und reibungsarme
Führung zwischen dem mindestens einen Greifarm und dem Kulissensegment erzielt werden.
[0014] Vorzugsweise ist dem mindestens einen Greifarm eine Feder zugeordnet, die ausgebildet
und angeordnet ist, bei angehobenem Greifarm komprimiert zu werden und sich beim Absenken
zu entspannen. Durch eine solche Feder wird ein schnelles und sicheres Absenken des
Greifarms unterstützt.
[0015] In einem Ausführungsbeispiel weist der mindestens eine Greifarm eine Klemmfläche
in Form einer flachen Kuppe zur Anlage auf eine zu transportierende Münze auf. besteht
aus. Diese Kuppe ist sehr flach und aus weichem Material z.B. Fluorkautschuk mit einer
vorgegebenen Shore Härte beispielsweise von 80 gewählt, um punktuell die Münze zu
greifen und sich über den Federandruck flächiger anzupassen. Dieses gleicht auch stärkere
Prägungstiefen an der Münze aus. Die Klemmfläche sollte einen ausreichenden Grip aufweisen,
um eine Schlupf der Münze zu verhindern. Auf diese Weise kann die Münze sicher zwischen
Greifarm und Grundfläche eingeklemmt und transportiert werden.
[0016] In besonders vorteilhafter Weise weist die Überführungsvorrichtung einen Auswurfhebel
mit Schnappanordnung auf, wobei an der Transportscheibe Vorsprünge zum Auslösen der
Schnappanordnung und Betätigen des Auswurfhebels angeordnet sind. Durch das Versehen
des Auswurfhebels mit der Schnappanordnung wird bei Auslösen der Schnappanordnung
die Münze sicher und schnell in die Umlenkanordnung gefördert.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel ist die Sensoreinheit unterhalb der Grundplatte der
Transportscheibe feststehend angeordnet und ist zur Feststellung der Münzgröße und
mindestens einer Materialeigenschaft ausgebildet. Durch diese Anordnung kann schon
auf dem Weg der Münze auf der Transportscheibe die Münze hinsichtlich ihrer Art unterschieden
werden und entsprechend in der Umlenkanordnung verarbeitet werden. Durch diese Maßnahme
wird die Geschwindigkeit der Förderung und Erkennung der Münze erhöht.
[0018] In einem Ausführungsbeispiel weist die Umlenkanordnung eine Klappenanordnung auf,
die abhängig von dem mindestens einen Parameter der Münze steuerbar ist. Durch die
Klappenanordnung, die in den Weg der Münze eingeschwenkt werden kann, kann bei Betätigung
des Auswurfhebels die Münze in unterschiedliche Wege, wie Weiterleitung an die Auszahlung
oder Weiterleitung in eine Hauptkasse oder Rückführung in den Sammelbehälter, geleitet
werden.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Figur 1, bei der
die Greifarme in getrennter Darstellung gezeigt sind,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des Mittenbereichs der im Ausführungsbeispiel nach Figur
1 und Figur 2 verwendeten Transportscheibe,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts der Mitnehmerscheibe und der Transportscheibe
mit angehobenem Greifarm,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht in die Figur 4, bei der der Greifarm eine Münze übernommen
hat, und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei der eine
auf der Transportscheibe geführte Münze in die Umlenkeinheit geleitet wird.
[0020] In Figur 1 ist die Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Vereinzeln, Prüfen und Weiterleiten von Münzen dargestellt, die üblicherweise
als Hopper bezeichnet wird. Die Vorrichtung weist eine an einer Basisplatte 1 befestigte
Mitnehmerscheibe 2 auf, wobei über der Mitnehmerscheibe 2 zur teilweisen Abdeckung
derselben ein nicht dargestellter Sammelbehälter angeordnet ist, der mit einem in
Figur 1 gezeigten, als Trichter 3 bezeichnetes Leitblech versehen ist. In dem Sammelbehälter
und auf dem Trichter 3 befindet sich im Betrieb eine Vielzahl von Münzen unterschiedlicher
Sorten, aber üblicherweise einer Münzart bzw. Währung, beispielsweise Euromünzen.
Über ihren Umfangsbereich verteilt ist die Mitnehmerscheibe 2 mit einer Mehrzahl von
Mitnahmekammern 4 versehen, die durch in der Mitnehmerscheibe 2 vom Umfang her eingearbeiteten
Ausnehmungen 4 gebildet sind. Die in dem nicht dargestellten Sammelbehälter aufgenommenen
Münzen können in Kontakt mit der in der Basisplatte 1 drehbar gelagerten Mitnehmerscheibe
2 kommen, die über einen Antrieb mit Getriebe zur Drehung um eine Mittelachse angetrieben
wird. Mithilfe der Mitnahmekammern bzw. -ausnehmungen 4 werden Münzen, die in dem
Sammelbehälter regellos und unsortiert aufgenommen sind, bei Drehung der Mitnehmerscheibe
2 in den einzelnen Kammern bzw. Ausnehmungen 4 mitgenommen und durch die Drehbewegung
der Mitnehmerscheibe 2 vom unteren Bereich des Sammelbehälters weg nach oben transportiert.
Die Basisplatte 1 ist in der Einbaulage, in der die Vorrichtung in einen Automaten
eingebaut wird, mit einem vorgegebenen Winkel schräg zur Vertikalen angeordnet, so
dass von einem Transport der Münzen von unten nach oben gesprochen werden kann.
[0021] Oberhalb der Mitnehmerscheibe 2 und teilweise unter dieser liegend ist eine Transportscheibe
5 angeordnet, die eine Grundplatte 6 und ein Greifarmteil 7 aufweist. Das Greifarmteil
7 und die Grundplatte 6 sind derart miteinander verbunden, dass sie sich gemeinsam
um eine Mittelachse drehen. Die Transportscheibe 5 bzw. das Greifarmteil 7 weist drei
Greifarme 8 auf, die in gleichmäßigen Winkelabständen zueinander angeordnet sind.
Die Greifarme 8 haben eine solche Länge, dass sie im Wesentlichen bis zum Umfang der
Grundplatte 6 der Transportscheibe 5 reichen.
[0022] Wie die Mitnehmerscheibe 2 wird auch die Transportscheibe 5 über den nicht dargestellten
Antrieb zur Drehung angetrieben. Zwischen den beiden Scheiben 2, 5 besteht eine starre
Verbindung, die im Ausführungsbeispiel als Zahnradverbindung ausgebildet ist, wobei
auch eine Zahnriemenverbindung denkbar wäre. Die Drehpositionen der Scheiben müssen
immer synchron bleiben, ansonsten greift der Greifarm nicht in der richtigen Position,
wobei Die Mitnehmerscheibe 2 und die Transportscheibe 5 laufen synchron zueinander,
aber mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten um, d.h. die Drehpositionen beider Scheiben
5, 7 sind immer synchron. Im vorliegenden Fall hat die Transportscheibe 5 die dreifache
Geschwindigkeit zu der Mitnehmerscheibe 2, d. h., das Verhältnis der Geschwindigkeit
der Transportscheibe zu der der Mitnehmerscheibe ist 3:1, und die Anzahl der Greifarme
8 der Transportscheibe 5 ist drei, während die Mitnehmerscheibe 2 neun Mitnahmekammern
4 aufweist.
[0023] Neben dem oberen Bereich der Transportscheibe 5 ist eine als Klappenteil 9 ausgebildete
Umlenkanordnung vorgesehen, die eine zugeführte Münze in unterschiedliche Münzkanäle
oder -schächte oder -wege leitet. Das Klappenteil 9 wird von einer Relaisanordnung
10 gesteuert, die Klappankermagnete aufweist.
[0024] Schließlich ist ebenfalls im oberen Bereich der Transportscheibe 5 zwischen Greifarmteil
7 und Klappenteil 9 eine Auswerfeinheit 11 an einem in Bezug auf die Transportscheibe
5 feststehenden Teil angeordnet, die, wie später beschrieben wird, eine zwischen einem
Greifarm 8 und der Grundplatte 6 geführte Münze mit einer Auswerfbewegung in das Klappenteil
9 befördert.
[0025] Figur 2 ist eine perspektivische Ansicht entsprechend Figur 1, bei der das Greifarmteil
7 explosionsartig getrennt von der Anordnung dargestellt ist, und Figur 3 zeigt eine
vergrößerte Darstellung des mit einem Kreis umfassten Mittelbereichs der Transportscheibe
5, bei dem das Greifarmteil 7 entfernt ist.
[0026] Im Mittelbereich der Transportscheibe 5 ist ein drehbares Achsenteil 12 angeordnet,
an dem das Greifarmteil 7 befestigt ist und zusammen mit der Grundplatte 6 der Transportscheibe
5 umläuft. Das Achsenteil 12 des Mittelbereichs der Transportscheibe 5 wird von einem
feststehenden Kulissenteil 13 umgeben, das ein Kulissensegment 14 aufweist. Das Kulissensegment
14 erstreckt sich in etwa über den halben Umfang des Achsenteils und ist mit einer
Anhebeschräge 15, einem ebenen Abschnitt 16 und einer Absenkschräge 17 versehen, auf
denen die Gleitarme 8 geführt werden. Die Anhebeschräge 15, der ebene Abschnitt 16
und die Absenkschräge 17 sind vorzugsweise mit einem Material bedeckt bzw. bestehen
aus einem Material, das eine geringe Reibung aufweist.
[0027] In Figur 3 ist auf der rechten Seite unterhalb der Grundplatte ein eine Sensoranordnung
aufweisendes Messsystem angeordnet, das dazu ausgebildet ist, verschiedene Parameter
einer Münze, wie Größe bzw. Durchmesser und das Material der Münze, zu erfassen. Dabei
kann die Sensoranordnung eine Spule mit Ferritkern umfassen.
[0028] Weiterhin ist in Figur 3 genauer die Auswerfeinheit 11 zu erkennen, die den Auswerfhebel
18, einen Schnapphebel 19 und eine Rückholfeder 20 aufweist.
[0029] Wie ausgeführt, ist das Greifarmteil 7 mit dem Achsenteil 12 fest verbunden. Das
Greifarmteil 7 entsprechend Figur 2 weist drei Greifarme 8 auf, die zwischen zwei
Halteplatten 25 aufgenommen sind. An einer der Halteplatten 25, der unteren in Figur
2, sind am Umfang Vorsprünge 21 vorgesehen, die zum Auslösen der Auswerfeinheit 11
bzw. der Schnappanordnung der Auswerfeinheit 11 dienen. Da drei Greifarme 8 vorgesehen
sind, sind ebenfalls drei Auslösevorsprünge 21 vorgesehen.
[0030] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird anhand der Figuren 4, 5,
6, die Ausschnitte der Vorrichtung zeigen, näher beschrieben.
[0031] Im Betrieb dreht sich die Mitnehmerscheibe 2 und fördert aus dem Sammelbehälter Münzen,
die mittels der Mitnahmekammern 4 der Mitnehmerscheibe 2 aus der Menge von Münzen
heraus geführt werden und in den Mitnahmekammern 4 entsprechend Figur 1 und 2 nach
oben transportiert werden. Im Ausführungsbeispiel weist die Mitnehmerscheibe 2 neun
Mitnahmekammern 4 auf und läuft mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit um. Synchron
dazu dreht sich die Transportscheibe 5, an der drei Greifarme 8 vorgesehen sind, wobei
im Ausführungsbeispiel die Transportscheibe 5 mit einer dreifachen Geschwindigkeit
der Mitnehmerscheibe 2 umläuft.
[0032] Die Greifarme 8 weisen jeweils einen federbelasteten Gleitstift 22 (siehe Fig. 4)
auf, der auf dem Kulissensegment 14 gleitet. Dabei wird der jeweilige Greifarm 8 angehoben,
wenn sich der zugeordnete Gleitstift 22 über die Anhebeschräge 15 bewegt, der Arm
8 wird im angehobenen Zustand, bei dem der Gleitstift 22 auf dem ebenen Abschnitt
16 gleitet, weiterbewegt, und bei der Absenkschräge 17 drückt die dem Gleitstift 22
zugeordnete Feder 26 den Stift 22 nach unten, wobei er im Bereich außerhalb des Kulissensegments
14 ohne Kontakt zu dem feststehenden Kulissenteils 13 ist. Die Feder 26 ist in den
Figuren 4 bis 6 im entspannten Zustand gezeigt, da die Halteplatten 25, die die Greifarme
8 festlegen, nicht dargestellt sind.
[0033] In Figur 4 ist eine Position zu sehen, in der der Greifarm 8 kurz vor der Absenkschräge
17 über einer zu greifenden Münze 23, die in der Mitnahmekammer 4 aufgenommen ist,
steht. Der Greifarm 8 ist mit einer eine flache Kuppe aufweisende Kontaktfläche 24
versehen, die aus einem weichen Material z.B. Fluorkautschuk besteht, das eine gewisse
Reibung zwischen der Münze 23 und der Kontaktfläche 24 dahingehend vorsieht, dass
die Münze 23 von der Kontaktfläche 24 mitgezogen wird. Dabei passt sich das weiche
Material der Kontaktfläche an die Oberfläche der Münze 23 an, deren Prägetiefe je
nach Münzsorte unterschiedlich sein kann.
[0034] Wenige Winkelgrade nach der in Figur 4 dargestellten Stellung schnellt der Greifarm
auf die Stelle der unteren Mitnehmerscheibe 2. Falls, wie in Figur 4, eine Münze 23
vorhanden ist, drückt der Greifarm 8 mit seiner Kontaktfläche 24 auf die Münze 23,
und da sich die Transportscheibe 5 dreimal schneller dreht als die Mitnehmerscheibe
2, zieht der Greifarm 8 die Münze 23 aus der Mitnahmekammer 4 der Mitnehmerscheibe
2 heraus. Die Münze befindet sich dann kurz vor dem unter der Transportscheibe 5 liegenden
nicht dargestellten Messsystem und kann dann hinsichtlich ihrer Größe und/oder ihrer
anderen Eigenschaften gemessen werden. Da beispielsweise zwölf Münzen pro Sekunde
mittels der Transportscheibe 5 gefördert werden können, werden die beschriebenen Schritte
in schneller Abfolge durchgeführt.
[0035] Das Herausziehen der Münze aus der Mitnahmekammer 4 der Mitnehmerscheibe 2 ist in
Figur 5 dargestellt. Wenn eine Münze 23 aus der Münzaussparung 4 gezogen wird, beginnt
die Vermessung der Münze 23 durch die unterhalb der Transportscheibe 5 liegende Sensoranordnung
bei ca. vier Uhr, im Uhrziffernblatt gesehen. Bei zwei Uhr ist die Münze 23 vermessen
und eine einen Prozessor aufweisende Steuereinheit entscheidet, was mit dieser Münze
23 passieren soll.
[0036] Die Münze 23 wird nun nach oben transportiert, bis sie den Bereich der Auswerfeinheit
11 erreicht, in dem der Greifarm kurz davor steht, die Anhebeschräge 15 des Kulissensegments
14 zu erreichen, um die Münze 23 loszulassen. Dabei ist die Münze 23 schon vermessen,
und es ist entschieden, wohin sie weitergeleitet werden soll. Durch die Anhebeschräge
15 wird der Greifarm 8 angehoben und gibt die Münze 23 frei, wobei diese auf dem geraden
Teil des sich noch in seiner Ruhestellung befindenden Auswerfhebels 18 aufliegt. Dann
wird der Auswerfhebel 18 durch den dem Greifarm 8 zugeordneten Vorsprung 21 an dem
Greifarmteil 7 betätigt und schnellt nach vorn bzw. hoch, wie in Figur 6 (in der Figur
ist der Greifarm 8 "durchsichtig" dargestellt) gezeigt ist. Der Vorsprung 21 läuft
am Schnapphebel 19 entlang und löst die Schnappvorrichtung aus, durch die der Münze
23 noch ein Schlag mitgeteilt wird. Die Rückstellfeder 20 bringt dann die Auswerfeinheit
11 in ihre Ausgangsstellung zurück.
[0037] Die Umlenkanordnung 9 weist ein Klappenteil auf, das abhängig von den gemessenen
Parametern der Münze und von zusätzlichen Bezahlbedingungen von der Relaisanordnung
10 in unterschiedliche Stellungen bewegt wird, wodurch die eingeschobene Münze 23
in unterschiedliche Wege geleitet werden kann. Beispielsweise kann die Münze 23 über
einen Münzkanal, in dem eine Lichtschranke zum Quittieren angeordnet ist, zu einer
Hauptkasse geführt werden. Zumeist soll die Münze 23 jedoch ausgezahlt werden. Dann
bekommt der erste Klappankermagnet sein Signal von der Steuereinheit und öffnet eine
den Weg zur Auszahlung freigebende Klappe. Sobald die Münze 23 in eine erste, gleich
an der Klappenöffnung liegende Lichtschranke eintritt, wird nach wenigen Millisekunden
die Klappe mittel Druckfeder wieder zurückgestellt und am Austritt mit einer weiteren
Lichtschranke quittiert. Schließlich ist die Klappenanordnung auch so ausgebildet,
dass eine Münze 23 an einer Ablenkfläche 27, die dem Betrachter beispielsweise in
Figur 1 zugewandt ist, wieder in den Sammelbehälter fällt, wobei sie auf den Trichter
3 gelangt und wieder in die Vielzahl von Münzen im Sammelbehälter zurückgeführt wird.
[0038] Die Signale der verschiedenen Lichtschranken werden an die nicht dargestellte Steuereinheit
gesendet, die entsprechend die Klappenanordnung 9 und die Maßnahmen zur Weiterleitung
der Münzen steuert.
1. Vorrichtung zum Vereinzeln, Prüfen und Weiterleiten von Münzen mit einer drehbar gelagerten
Mitnehmerscheibe (2) zum Fördern von Münzen aus einem Sammelbehälter und einer Vorrichtung
zum Weiterleiten von auf der Mitnehmerscheibe geführten Münzen zu einer Überführungsvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Weiterleiten eine drehbare Transportscheibe (5) aufweist, die
benachbart zur Mitnehmerscheibe (2) angeordnet ist und ausgebildet ist, jeweils die
auf der Mitnehmerscheibe (2) geführten Münzen einzeln zu übernehmen und an einer Sensoreinheit
zur Bestimmung mindestens eines Parameters der Münze vorbeizuführen, und dass die
Überführungsvorrichtung eine Umlenkanordnung (9) aufweist, die ausgebildet ist, abhängig
von dem mindestens einen Parameter der Münze diese zu unterschiedliche Transportwege
zu leiten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportscheibe (5) eine Grundplatte (6) und mindestens einen Greifarm (8) aufweist,
die gemeinsam umlaufen, und dass Mittel zum Einklemmen (24, 14, 17) der Münzen zwischen
der Grundplatte (6) und dem mindestens einen Greifarm (8) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportscheibe (5) synchron zur Mitnehmerscheibe (2) in einem vorgegebenen
Geschwindigkeitsverhältnis umläuft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportscheibe (5) mehrere Greifarme (8) aufweist, wobei das Geschwindigkeitsverhältnis
abhängig von der Anzahl der Greifarme (8) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportscheibe (5) mehrere Greifarme (8) umfasst und dass die Mitnehmerscheibe
(2) mehrere Mitnehmerausnehmungen (4) zur Aufnahme der Münzen aufweist, wobei die
Anzahl der Greifarme (8) und die Anzahl der Mitnehmerausnehmungen (4) in einem festen
Verhältnis stehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Einklemmen der Münze ein relativ zu dem mindestens einen umlaufenden
Greifarm (8) feststehendes Kulissensegment (14) zum Anheben und Absenken des mindestens
einen Greifarms aufweisen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kulissensegment (14) einen ebenen Abschnitt (16) und zwei Schrägen (15, 17) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Einklemmen mindestens einen Gleitstift (22) aufweist, der dem mindestens
einem Greifarm (8) zugeordnet ist und zum Gleiten auf dem Kulissensegment (14) ausgebildet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem mindestens einen Greifarm (8) eine Feder (26) zugeordnet ist, die ausgebildet
und angeordnet ist, bei angehobenem Greifarm (8) komprimiert zu sein und sich zum
Absenken zu entspannen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Greifarm (8) eine Klemmfläche (24) zur Anlage auf eine zu transportierende
Münze (23) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungsvorrichtung einen Auswurfhebel (18) mit Schnappanordnung (19, 20)
aufweist, wobei an der Transportscheibe (8) Vorsprünge (21) zum Auslösen der Schnappanordnung
und Betätigen des Auswurfhebels (18) angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit unterhalb der Grundplatte (6) der Transportscheibe (5) feststehend
angeordnet ist und zur Feststellung der Münzgröße und mindestens einer Materialeigenschaft
ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung eine Klappenanordnung (9) aufweist, die abhängig von dem mindestens
einen Parameter der Münze steuerbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfläche (24) aus einem Kautschukmaterial, vorzugsweise Fluorkautschuk, besteht,
das ausgebildet ist, sich an eine Prägetiefe der transportierenden Münze anzupassen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerscheibe (2) und die Transportscheibe (5) von einem Antrieb zur Drehung
antreibbar sind, wobei der Antrieb eine starre Verbindung zwischen Mitnehmerscheibe
und Transportscheibe vorsieht, die vorzugsweise eine Zahnradverbindung oder eine Zahnriemenverbindung
ist.