[0001] Die Erfindung betrifft ein Gewebe mit einer Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden
Kettfäden und einer Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden Schussfäden. Zudem
betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Gewebe sind seit Jahrtausenden bekannt, wobei verschiedenste Techniken verwendet
wurden und werden. Üblicherweise werden in Längsrichtung verlaufende Kettfäden nebeneinander
eingespannt, wobei ein Teil der Kettfäden angehoben und ein Teil abgesenkt wird, um
durch das somit gebildete Webfach einen Schusseintrag senkrecht zu den Kettfäden zu
ermöglichen. Nahezu allen bekannten Webetechniken ist gemein, dass die Außenseiten
der Gewebe in Kettrichtung auf lineare Konturen begrenzt sind. Dies bedeutet, dass
die Gewebe feste Breiten besitzen.
[0003] Es besteht jedoch ein Bedarf an insbesondere endkontur- bzw. formgerechten Geweben,
die auch als "regulär" bezeichnet werden, für beispielsweise Halbzeuge aus preisintensiven
Hochleistungsfasermaterialien, wie z.B. aus Keramikfasern oder Kohlenstofffasern.
Um derartige formgerechte Strukturen zu realisieren, werden daher verschiedene Zuschnittmethoden
eingesetzt, woraus jedoch Verschnitte und somit Materialabfälle resultieren und zudem
ein hoher zeitlicher und manueller sowie finanzieller Aufwand vonnöten ist. Des Weiteren
verfügen solche formgerechten Strukturen verfahrensbedingt nur über lose Kanten, was
die Handhabung deutlich erschwert und zum Ausfransen der Kanten führen kann.
[0004] Ein anderes Verfahren zur Herstellung formgerechter Textilstrukturen stellt das Formstricken
dar, das allerdings auf die Maschentechnik beschränkt ist. Ein besonderer Nachteil
ist, dass das Verfahren relativ langsam ist.
[0005] Formgerechte Gewebe hingegen sind bisher nur eingeschränkt herstellbar. Beispielsweise
sind in Kettrichtung abgelängte Gewebe bekannt, zu deren Herstellung Leerschüsse eingebracht
und das Gewebe im entsprechenden Bereich getrennt wird. Auf diese Weise werden beispielsweise
Frottierwaren konfektioniert.
[0006] In Schussrichtung können formgerechte Gewebe mit Hilfe der Spulenschützwebtechnik
hergestellt werden. Dazu werden einzelne Kettfäden durch den Schuss nicht mit angebunden.
Diese Kettfäden laufen "leer", wobei jedoch ein großer Verschnitt resultiert.
[0007] Eine weitere Formgebungsmöglichkeit ist der Einsatz von sog. V-Webblättern, welche
die lokale Kettdichte in Kettrichtung zur Realisierung von Breitenvariationen des
Gewebes über die Gewebelänge verändern. In der
DE 37 23 433 A1 ist eine Variante dieses Verfahrens beschrieben. Allerdings wird diese Methode nur
in der Schmalweberei verwendet. Nachteilig ist zudem, dass nur inhomogene Gewebe gefertigt
werden können und die Flexibilität dieser Methode äußerst gering ist. Nachteilig ist
ebenfalls zum einen der erhöhte und somit ineffiziente Materialeinsatz und zum anderen
die nicht immer kraftflussgerechte Anordnung des Verstärkungsmaterials.
[0008] Da eine direkte Herstellung formgerechter Gewebe mittels eines V-Webblatts nicht
möglich ist, erfolgt die Formgebung im Normalfall über die oben erwähnten aufwändigen
Zuschnittprozesse mit dem damit einhergehenden Abfallanteil. Dieser ist aber insbesondere
beim Einsatz der genannten Hochleistungsfasermaterialien extrem unwirtschaftlich.
[0009] Die
JPH06272134 A kann ebenfalls nicht dazu beitragen, ein formgerechtes Gewebe zur Verfügung zu stellen.
Die
JPH06272134 A beschreibt ein Verfahren zum Herstellen eines Gewebes aus Glasfasern, bei dem erste
Dreherfäden verwendet werden, um die Kettfäden an den Längsseiten des Gewebes in einem
ersten Bereich abzubinden. Weiterhin sind in einem noch weiter außenliegenden zweiten
Bereich des Gewebes zusätzliche zweite Dreherfäden eingewebt. Das Gewebe wird zwischen
diesen beiden Bereichen entlang einer in Kettrichtung verlaufenden Linie geschnitten,
wobei der abgeschnittene Bereich Schnittabfall ist und das resultierende Gewebe von
den ersten Dreherfäden randseitig begrenzt wird.
[0010] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zumindest abschnittsweise formgerechtes
Gewebe, insbesondere aus Hochleistungsfaserstoffen, ohne die oben genannten Einschränkungen
sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung zur Verfügung zu stellen.
[0011] Diese Aufgabe wird bei dem eingangsgenannten Gewebe dadurch gelöst, dass die außenseitige
Kontur des Gewebes zumindest abschnittsweise, d.h. in einem oder mehreren Abschnitten,
durch mindestens einen von der gestreckten Kettrichtung (0°-Richtung) abweichend verlaufenden
und/oder nicht durchgehend verlaufenden Zusatzkettfaden gebildet ist, wobei der bzw.
die Zusatzkettfäden aus Hochleistungsmaterial bestehen, beispielsweise in Form von
Glasfasern, Keramikfasern, Kohlenstofffasern, Stahl-Fasern oder Draht.
[0012] Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass nahezu beliebige Gewebekonturen
in Längsrichtung des Gewebes, d.h. in gestreckter Kettrichtung, realisierbar sind.
Somit können insbesondere Gewebe entsprechend der benötigten Halbzeug-Geometrien gestaltet
werden und direkt, d.h. in einem Arbeitsgang ohne Verschnitt, gefertigt werden. Mit
anderen Worten kann das eingesetzte Fasermaterial äußerst effizient eingesetzt werden,
während Abfall minimiert oder vollständig vermieden wird. Es können auf diese Weise
Prozessstufen eingespart sowie zusätzliche Konfektionierungsstufen weitgehend vermieden
werden. Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 lässt sich
zudem relativ einfach mittels Abwandlung und Weiterentwicklung bekannter Webtechnologien
realisieren.
[0013] Die erfindungsgemäßen Gewebe sind mit allen textilen bzw. textil verarbeitbaren Materialien
und insbesondere auch mit Hochleistungsmaterialien wie z.B. in Form von Glasfasern,
Kohlenstofffasern, Keramikfasern, Stahl-Fasern, Draht, thermoplastische Materialien
usw. herstellbar. Auch sind Kombinationen von beispielsweise Baumwollfasern oder Polyesterfasern
für die aus dem Stand der Technik bekannte (innere) Gewebeform sowie Verstärkungsfasern
aus z.B. Kohlenstofffasern als Zusatzkettfäden zur - zumindest abschnittsweisen -
Bildung der gewebelängsseitigen Außenkontur möglich.
[0014] Wesentlich ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, dass ein Gewebe aus linear und
parallel verlaufenden Kett- und Schussfäden vorhanden ist und die Formgebung durch
zusätzliche Kettfäden - zumindest in einem oder mehreren Abschnitten längs des Gewebes
an seinen Längskanten - realisiert wird. Auch eine entsprechende Vorrichtung ist Teil
der Erfindung.
[0015] Die Erfindung erlaubt es, beliebige Gewebekonturen zu erhalten. Die Kontur kann dabei
in beliebigen Winkeln zwischen -90° und 90° verlaufen. Es können sowohl eckige als
auch geschwungene Konturen realisiert werden. Des Weiteren können sowohl außen liegende
als auch innen liegende Kanten erzeugt werden. Damit wird eine partielle Unterteilung
des Gewebes in Längsrichtung in zwei bzw. mehrere Teile ermöglicht. Diese endkontur-
bzw. formgerechte Gestaltung kann überdies zur Bildung von Krafteinleitungszonen eingesetzt
werden. Asymmetrische Konturen sind ebenfalls realisierbar.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform (nachfolgend auch als Variante 1 bezeichnet)
bilden die linear und parallel verlaufenden Kettfäden und die linear und parallel
verlaufenden Schussfäden einen ersten Kettbereich mit in gestreckter Kettrichtung
(0°-Richtung) konstanter Breite. Die Breite dieses ersten Kettbereichs, dessen Breite
dementsprechend durch eine Kettfadenschar der besagten linear und parallel laufenden
Kettfäden definiert ist, entspricht der minimal zu realisierenden Gewebebreite. Des
Weiteren ist gemäß dieser Ausführungsform mindestens ein Zusatzkettfaden, bevorzugt
mindestens eine Fadengruppe aus mehreren nebeneinander laufender Zusatzkettfäden (die
dann eine Kettfadenschar bilden), vorhanden, um einen zweiten Kettbereich zu definieren,
der an einer Längsseite des ersten Kettbereichs anschließt. Der mindestens eine Zusatzkettfaden
bzw. die mindestens eine Fadengruppe bildet zumindest in einem Abschnitt längs des
Gewebes die maximale Breite des in Schussrichtung zum ersten Kettbereich versetzt
verlaufenden zweiten Kettbereichs aus. Auf diese Weise formt der zweite Kettbereich
randseitig (gesehen in Längsrichtung, d.h. Kettrichtung, des Gewebes) zumindest abschnittsweise,
d.h. in einem oder mehreren, in Kettrichtung aufeinander folgenden Abschnitten, einen
seitlichen nichtlinearen, d.h. von der gestreckten Kettrichtung abweichenden, Konturbereich
des Gewebes. "Abschnittsweise" bedeutet hierbei, dass der zweite Kettbereich in seiner
Breite schwankt (dies ist der Grund für den nicht-linear Konturverlauf an der oder
den Gewebelängskanten) und die maximale Breite des zweiten Kettbereichs nur abschnittsweise
von einem oder mehreren Zusatzkettfäden realisiert wird. Die Breite des zweiten Kettbereichs
kann auch abschnittsweise null sein, wenn also der oder die Zusatzkettfäden in einem
oder mehreren Abschnitten in Kettrichtung in den ersten Kettbereich eintauchen.
[0017] Gemäß einer diesbezüglich vorteilhaften Weiterentwicklung sind mehrere Fadengruppen,
die jeweils mehrere nebeneinander verlaufende Zusatzkettfäden umfassen, in einem solchen
zweiten Kettbereich vorgesehen. Diese mehreren Fadengruppen überlagern sich bevorzugt
zumindest abschnittsweise in Kettrichtung. Auf diese Weise sind insbesondere unterschiedliche
Krafteinleitungszonen im zweiten Kettbereich realisierbar.
[0018] Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen ist an beiden längsseitigen Gewebekanten ein
derartiger zweiter Kettbereich vorhanden.
[0019] Es hat sich herstellungstechnisch als besonders bevorzugt erwiesen, dass die Zusatzkettfäden
innerhalb einer Fadengruppe, vorzugsweise innerhalb jeder der Fadengruppen, mit jeweils
in Schussrichtung gleichem Abstand zueinander verlaufen. Eine solche Ausgestaltung
lässt sich besonders einfach mittels einer Modifikation der sog. Open-Reed-Weave-Technologie
(Weben mit offenem Webblatt) erreichen, die weiter unten genauer erläutert wird. Demgegenüber
sind die Abstände der Fadengruppen zueinander bevorzugt variabel in Schussrichtung
und/oder in Kettrichtung einstellbar.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Alternative weist das erfindungsgemäße Gewebe in Schussrichtung
variable Abstände zwischen Zusatzkettfäden - auch innerhalb einer Fadengruppe - auf,
wobei diese Abschnitte variabler Abstände bei Verlauf der Zusatzkettfäden in gestreckter
Kettrichtung (0°-Richtung) und/oder in von der gestreckten Kettrichtung (K) abweichend
verlaufender Richtung und/oder bei deren nicht durchgehendem Verlauf vorhanden sein
können.
[0021] Besonders bevorzugt ist zu beiden Seiten des ersten Kettbereichs mindestens ein besagter
zweiter Kettbereich mit mindestens einer besagten Fadengruppe mit jeweils mehreren
Zusatzkettfäden angeordnet. Somit lassen sich nahezu beliebige formgerechte Gewebekonturen
realisieren. Die Fäden der beiden zweiten Kettbereiche werden entsprechend der gewünschten
Kontur durch den Schussfaden angebunden.
[0022] Das erfindungsgemäße Gewebe erhält insbesondere dann eine feste Struktur, wenn zumindest
ein und vorzugsweise mehrere Zusatzkettfäden mindestens einer Fadengruppe mindestens
einen und vorzugsweise mehrere Kettfäden des ersten Kettbereichs schneiden. In diesen
Überlappungsbereichen ist somit eine hohe Kettdichte gegeben, die zur höheren Gewebebelastbarkeit
beiträgt.
[0023] Die seitliche Begrenzung des Gewebes kann verschiedenartig realisiert werden. Gemäß
einer vorteilhaften Variante weisen die Schussfäden eine konstante Länge auf, wobei
die überstehenden Fäden nachträglich abgeschnitten werden. Alternativ wird die Spulenschützentechnik
eingesetzt, bei der der Schussfaden an der Gewebekante umgelenkt wird. Gemäß einer
weiteren Alternative findet die Greiferwebtechnik Einsatz, wobei der Schussfaden unter
Realisierung eines variablen Greiferhubs eine definierte Länge aufweist. Bei den beiden
letztgenannten Verfahren kann jeweils ein konturiertes Gewebe mit fester Kante ohne
Materialverlust erzeugt werden. Es sind aber auch alle anderen Schusseintragsverfahren
anwendbar, bei denen der Hub variabel gestaltbar ist.
[0024] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung (nachfolgend als Variante 2 bezeichnet)
sind zumindest einige der das Gewebe begrenzenden Zusatzkettfäden in Webrichtung unterbrochen
und anschließend, d.h. nach mehreren definierten Schusszyklen, wieder im Gewebe aufgenommen.
Auch auf diese Weise lässt sich eine seitliche Konturierung (Breitenkontur) des Gewebes
erreichen.
[0025] Eine weitere Variante der Erfindung (nachfolgend auch als Variante 3 bezeichnet)
zeichnet sich dadurch aus, dass ein oder mehrere Zusatzkettfäden entsprechend der
gewünschten Breitenkontur in das Gewebe integriert sind. Bei einer entsprechenden
Ausführung ist zumindest ein Zusatzkettfaden als Klebefaden ausgeführt, der in das
Gewebe eingewoben wird und eine Klebeverbindung mit den Kett- und Schussfäden eingeht.
Gemäß einer weiteren Alternative besteht der zur Breitenkonturierung vorgesehene mindestens
eine Zusatzkettfaden aus thermoplastischem Material, welcher am Gewebe aufgeschmolzen
ist. Bei den verschiedenen Ausführungsformen gemäß der Variante 3 wird das Gewebe
entlang des besagten mindestens einen Zusatzkettfadens auf die Endkontur zugeschnitten.
[0026] Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens wird das Gewebe besonders
bevorzugt unter Verwendung der Prinzipien des sog. Open-Reed-Weave produziert, welches
beispielsweise in der
DE 10 2010 007 048 A1 beschrieben ist. Bei diesem bekannten Verfahren werden Zusatzfadenschusseffekte während
der Herstellung eines rechteckigen Gewebes erzielt, indem mindestens ein Effektfaden
mittels einer in Schussrichtung hin und her verschiebbaren sowie vertikal bewegbaren
Versatzeinrichtung aus einer nach oben offenen Rietlücke austaucht und in eine andere
nach oben offene Rietlücke des Webblatts eintaucht. Anschließend wird ein Schussfaden
eingetragen. Soll der Effektfaden in Schussrichtung erneut an einer anderen Stelle
platziert werden, wird er vor dem nächsten Schusseintrag erneut von einer Rietlücke
zu einer anderen Rietlücke überführt.
[0027] Bei einer bevorzugten Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung, welche dann über eine entsprechend ausgestaltete Maschinensteuerung verfügt,
wird diese bekannte Technologie weiterentwickelt. Hierbei wird die Kettfaden-Versatzeinrichtung
derart ausgestaltet, dass - zur Produktion mindestens eines zweiten Kettbereichs (s.o.)
- statt eines stets innerhalb des rechteckförmigen Gewebes platzierten Effektfadens
nun zumindest ein Zusatzkettfaden abschnittsweise außerhalb dieses Rechtecks platziert
wird und für eine außenseitige Konturierung des Gewebes - zumindest abschnittsweise
- verwendet wird. Die Kettfaden-Versatzeinrichtung ist also in Schussrichtung über
die Randbereiche des aus linearen Kett- und Schussfäden hergestellten Gewebes hinaus
variabel entsprechend der gewünschten Endkontur des Gewebes hin und her changierbar.
Eine größere Flexibilität wird erhalten, wenn mehrere Kettfaden-Versatzeinrichtungen,
welche für die Einbringung von Zusatzkettfäden vorgesehen sind, hintereinander (d.h.
versetzt in gestreckter Kettrichtung) zwischen den Fachbildeelementen und dem offenen
Webblatt, welches in Kettrichtung vor und zurückschwenkt, angeordnet sind.
[0028] Es ist hierbei bevorzugt, nicht nur einen Zusatzkettfaden zu verwenden, sondern eine
Fadengruppe mit mehreren nebeneinander verlaufenden Zusatzkettfäden, da auf diese
Weise größere Winkel bzw. Breiten außerhalb des besagten Geweberechtecks erzielbar
sind. Hierzu ist in dem Webblatt eine entsprechende Vielzahl von nach oben offenen
Rietlücken vorgesehen. Eine sehr große Flexibilität ergibt sich, wenn alle Rietlücken
des Webblatts nach oben offen ausgestaltet sind.
[0029] Auf diese Weise kann zusätzlich zu dem ersten Kettbereich konstanter Breite an jeweils
einer Längsseite des Gewebes ein zweiter Kettbereich erzeugt werden, der eine von
der gestreckten Kettrichtung abweichende Kontur aufweist. Wenn mehrere Fadengruppen
mit jeweils mehreren nebeneinander verlaufenden Zusatzkettfäden in einem zweiten Kettbereich
vorgesehen sein sollen, werden vorzugsweise - wie oben angedeutet - mehrere in Gewebelängs-
bzw. Kettrichtung hintereinander angeordnete Kettfaden-Versatzeinrichtungen eingesetzt.
Hierdurch lässt sich zudem erreichen, dass sich die mehreren Fadengruppen abschnittsweise
überlagern. Es ist auch anzumerken, dass die mittels der Kettfaden-Versatzeinrichtung(en)
verschiebbaren Zusatzkettfäden sowohl in Kettrichtung als auch diagonal bzw. von der
Kettrichtung abweichend angeordnet werden können.
[0030] Durch die Ausgestaltung des offenen Webblattes kann zudem ohne Weiteres realisiert
werden, dass zumindest ein Zusatzkettfaden eines zweiten Kettbereichs mindestens einen
Kettfaden des ersten Kettbereichs schneidet.
[0031] Zur Herstellung eines Gewebes gemäß der Variante 2 wird vorzugsweise die Gewebekante
durch positionierbare Kettfäden realisiert, welche gezielt aus dem Webprozess ausgeschaltet
werden können. Die diesbezügliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vorzugsweise folgenden Schrittablauf vor:
- 1) Ausschalten des Kettfadens aus dem Webprozess, insbesondere durch Ab- bzw. Durchschneiden,
- 2) Vorhalten des ausgeschalteten Kettfadens,
- 3) Erneutes Einbringen des Kettfadens in den Webprozess.
[0032] Auf diese Weise sind homogene formgerechte Gewebe realisierbar. Es kommt hierbei
zu keiner Anhäufung bzw. Verdichtung von Kettfäden.
[0033] Auch kann ein Gewebe gemäß der Variante 3 durch eine Weiterentwicklung des Open-Reed-Weaves
realisiert werden, indem ein oder mehrere Zusatzkettfäden entsprechend der gewünschten
endgültigen Breitenkontur in das Gewebe integriert werden. Diese Zusatzfäden bestehen
gemäß der Variante 3 aus thermoplastischem Material, welches aufgeschmolzen wird,
oder sind z.B. als Klebefaden ausgeführt. Im Anschluss erfolgt dann der Zuschnitt
entlang der (äußersten) Zusatzkettfäden, um die gewünschte Form des Gewebes zu erhalten.
Dieser Zusatzkettfaden kann auch als Markerfaden (zum Beispiel farbig oder metallisch)
ausgeführt sein und zur Steuerung des Zuschnittes genutzt werden.
[0034] Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0035] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Gewebes in der Draufsicht mit einem ersten
und zwei zweiten Kettbereichen mit jeweils einer Fadengruppe;
- Figur 2
- ein Gewebe ähnlich wie in Figur 1, allerdings mit zwei Fadengruppen in einem zweiten
Kettbereich;
- Figur 3
- ein Gewebe ähnlich wie in Figur 1, allerdings mit Schussumlenkung an der Gewebekante;
- Figur 4
- ein Gewebe ähnlich wie in Figur 1, allerdings mit Schusseintrag entsprechend der Gewebebreite;
- Figur 5
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Gewebes mit unterbrochenen Kettfäden als
Zusatzkettfäden, und
- Figur 6
- einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Gewebes mit Klebefäden als Zusatzkettfäden.
[0036] Die Figur 1 zeigt ein Gewebe 1 entsprechend der Erfindung in Draufsicht. Das Gewebe
1 weist in einem ersten Kettbereich 4 eine Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden
Kettfäden 2 und eine Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden Schussfäden 3 auf.
Die Schussfäden 3 ragen über diesen ersten Kettbereich 4 hinaus, der eine konstante
Breite aufweist. Seitlich links und rechts schließt sich jeweils ein zweiter Kettbereich
10 bzw. 11 an, die jeweils von einer Fadengruppe 12 bzw. 13 mit jeweils mehreren Zusatzkettfäden
5 bzw. 6 definiert werden. In dem beispielhaften Fall sind vier Zusatzkettfäden 5
und fünf Zusatzkettfäden 6 aus beispielsweise Keramikfasern oder Kohlenstofffasern
vorgesehen (sie sind der besseren Übersichtlichkeit halber mit breiteren Strichen
gezeichnet). Dabei weisen die Zusatzkettfäden 5 untereinander den gleichen Abstand
in Schussrichtung S auf. Ebenso besitzen die Zusatzkettfäden 6 zueinander den gleichen
Abstand in Schussrichtung S. Auch ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß
der Figur 1 vorgesehen, dass der Abstand von benachbarten Zusatzkettfäden 5, 6 der
gleiche ist wie der Abstand von benachbarten Kettfäden 2. Dies ist allerdings nicht
zwangsläufig so, sondern hängt von der Ausgestaltung der Abstände der Kettfaden-Versatzeinrichtung
und deren Fadenbelegung ab.
[0037] Die Zusatzkettfäden 5, 6 weisen einen von der gestreckten Kettrichtung K (0°-Richtung)
abweichenden Verlauf auf. In dem dargestellten Ausschnitt des Gewebes 1 biegen die
Zusatzkettfäden 5, 6 nach einem jeweils in Kettrichtung K verlaufenden Abschnitt 20
schräg nach innen (Abschnitt 21), laufen dort wiederum linear in gestreckter Kettrichtung
K (Abschnitt 22), bis sie jeweils nach schräg außen abbiegen (Abschnitt 23), um anschließend
mit der ursprünglichen Richtung des Abschnitts 20 zu fluchten (Abschnitt 24). In den
beiden Abschnitten 21, 23 verlaufen die Zusatzkettfäden 5, 6 abweichend von der gestreckten
Kettrichtung K.
[0038] Wie der Figur 1 weiter zu entnehmen ist, laufen die Zusatzkettfäden 5, 6 sowohl in
den zweiten Kettbereichen 10, 11 als auch im ersten Kettbereich 4. Mit anderen Worten
schneiden die Zusatzkettfäden 5, 6 einige Kettfäden 2 sowie Schussfäden 3 im ersten
Kettbereich 4. Prinzipiell sind beliebige Führungen der Zusatzkettfäden 5, 6 im zweiten
und in den ersten Kettbereich 10, 11, 4 hinein möglich.
[0039] Vorliegend wird demnach der erste Kettbereich 4 dadurch definiert, dass in ihm nur
linear und parallel verlaufende Kettfäden 2 vorhanden sind, während in den zweiten
Kettbereichen 10, 11 nur Zusatzkettfäden 5, 6 laufen. Die Zusatzkettfäden 5, 6 laufen
hierbei nicht ausschließlich in den zweiten Kettbereichen 10, 11, sondern auch abschnittsweise
im ersten Kettbereich 4.
[0040] Die Verläufe, die Anzahl, die Abstände, die Materialien etc. der Zusatzkettfäden
5, 6 in der Figur 1 sind beispielhaft. Ohne Weiteres sind andere Verläufe und damit
andere Konturen realisierbar, beispielsweise Konturen mit beliebigem Winkelverlauf
zwischen -90° und 90°, eckige und geschwungene Konturen, außen und innen liegende
Kanten sowie asymmetrische Konturen. Hierbei bezeichnet 0°die (gestreckte) Kettrichtung
K und 90° die Schussrichtung S. Auf diese Weise wird ein Gewebe mit einer Teilung
in zwei bzw. mehrere Teile ermöglicht. Die kontur- bzw. formgerechte Gestaltung kann
überdies zur Bildung von Krafteinleitungszonen eingesetzt werden; diese können gemäß
der Figur 1 in allen Abschnitten 20-24 vorhanden sein.
[0041] Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 2 sind im linken zweiten Kettbereich 10 zwei
Fadengruppen 12 und 14 mit jeweils mehreren Zusatzkettfäden 5, 7 vorgesehen, wobei
die beiden Fadengruppen 12, 14 einen unterschiedlichen Fadenverlauf aufweisen. In
den Abschnitten 20 und 24 schneiden sich die Zusatzkettfäden 5, 7 der beiden Fadengruppen
12, 14 nicht, hingegen aber am linken Geweberand in den beiden Abschnitten 25 und
26 aufgrund der unterschiedlichen Bogenradien. Im mittleren Abschnitt 22 laufen die
beiden Fadengruppen 12, 14 wiederum im Wesentlichen parallel. Der Verlauf der Zusatzkettfäden
6 am rechten Geweberand in den Abschnitten 25, 26 entspricht dem nicht-linearen Verlauf
in den Abschnitten 21, 23 des rechten Geweberandes in der Fig. 1.
[0042] Es ist offensichtlich, dass durch eine Mehrzahl von Fadengruppen im zweiten Kettbereich
10 und auch durch ein zwischenzeitliches Hineinlaufen in den ersten Kettbereich 4
eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten zur Gewebeherstellung realisierbar ist.
Werden Hochleistungsfasern für die Zusatzkettfäden 5, 6, 7 - und vorzugsweise auch
für die Kettfäden 2 und Schussfäden 3 - verwendet, können formgerechte Halbzeuge präzise
und ohne Verschnitt hergestellt werden.
[0043] Bei den Geweben 1 der Figuren 1 und 2 fallen als Verschnitt lediglich die seitlich
über das Gewebe 1 überstehenden Schussfäden 3 an, die bei der Gewebeproduktion eine
konstante Länge aufweisen und daher entsprechend dem Konturenverlauf des Gewebes 1
nachträglich abgeschnitten werden.
[0044] Bei dem Gewebe 1 gemäß der Figur 3 wird deren Kontur analog zu den Geweben 1 gemäß
der Figuren 1 und 2 realisiert. Allerdings wird der Schussfaden 3 nicht mit einer
konstanten Länge eingetragen, sondern in bedarfsgerechter Länge. Hierfür wird bevorzugt
die bekannte Spulenschützenwebtechnik verwendet, bei denen Schussumlenkungen 17 an
der Gewebekante 18 realisiert werden. In den Abschnitten 27 verlaufen die Zusatzkettfäden
5, 6 wiederum abweichend von der gestreckten Kettrichtung K.
[0045] Alternativ wird die ebenfalls bekannte Greiferwebtechnik verwendet, bei der zur Kanten-
bzw. Konturherstellung ein variabler Greiferhub eingestellt wird. Hier werden die
Schussfäden 3 mit definierter, variabler Länge eingetragen, s. Figur 4. Alternativ
kann ein variabler Schusseintrag mittels Luft, Wasser oder Projektil erfolgen. In
der Figur 4 sind wiederum zwei Abschnitte 28 dargestellt, in denen Zusatzkettfäden
5, 6 abweichend von der gestreckten Kettrichtung K verlaufen.
[0046] In den Fig. 1-4 sind die Abschnitte 21, 23, 25, 26, 27, 28 nur am linken Geweberand
mit Bezugszeichen versehen, da die nicht-linearen Verläufe der Zusatzkettfäden 5,
6, 7 in diesen Abschnitten am linken und rechten Geweberand sich jeweils auf gleicher
Höhe befinden. Es ist selbstverständlich auch möglich, dass die von der linearen bzw.
gestreckten Kettrichtung K abweichenden Abschnitte an den beiden Geweberändern (wenn
überhaupt an beiden Geweberändern und nicht nur an einem vorhanden) in Kettrichtung
K gegeneinander versetzt sind.
[0047] In der Figur 5 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung wiedergegeben (oben
auch mit "Variante 2" bezeichnet). Dort sind positionierbare Zusatzkettfäden 8 eingesetzt,
welche gezielt aus dem Webprozess ausgeschaltet und wieder in diesen eingegliedert
wurden. Bei einem diesbezüglichen Vorgehen werden diese Zusatzkettfäden 8 - je nach
Webfortschritt - aus dem Webprozess durch Abschneiden ausgeschlossen. Bei dem Gewebeausschnitt
gemäß der Figur 5 ist zuerst der äußerste Zusatzkettfaden 8 im zweiten Kettbereich
10 durchgeschnitten, im weiteren Webvorgang dann der benachbarte Zusatzkettfaden usw.
Die im späteren Webprozess wieder einzubringenden Zusatzkettfäden werden außerhalb
des Gewebes bevorratet ("zwischengeparkt") und zum vorgesehenen Zeitpunkt wieder eingebracht.
Bei dem Beispiel gemäß der Figur 5 wird zunächst der innerste Zusatzkettfaden 8 im
linken zweiten Kettbereich 10 in den Webprozess wiedereingeführt, dann der außenseitig
benachbarte usw. Beim Beispiel der Figur 5 ist weiterhin ein kleinerer, rechter zweiter
Kettbereich 11 vorgesehen, der vorliegend nur aus zwei Zusatzkettfäden 8 besteht.
Insgesamt sind mit diesem Verfahren homogene formgerechte Gewebe realisierbar, d.h.
es kommt an keiner Stelle zu einer Verdichtung von Kettfäden. In den Abschnitten 29
resultiert die Ausgestaltung der Zusatzkettfäden 8 in einem von der gestreckten bzw.
linearen Kettrichtung K abweichenden längsseitigen Konturverlauf des Gewebes 1.
[0048] In der Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt (oben auch mit "Variante
3" bezeichnet), wobei die Zusatzkettfäden 9 als Klebefaden, Markerfaden oder als Faden
aus einem thermoplastischen Material ausgeführt sind. In beiden Fällen - hier durch
Kleben, dort durch Aufschmelzung an den linear verlaufenden Kett- und Schussfäden
2, 3 - werden der oder die Zusatzkettfäden 9 (es können mehrere solche Zusatzkettfäden
9 nebeneinander vorgesehen sein) in das aus Kett- und Schussfäden 2, 3 bestehende
Gewebe 1 entsprechend der gewünschten Längsseitenkontur integriert. Hierbei bilden
die Zusatzkettfäden 9 in den Abschnitten 30 einen Konturverlauf des Gewebes 1, der
(bis auf kleinste Längen im Bereich der Umlenkung an den Gewebekanten) über den gesamten
Gewebeausschnitt der Fig. 6 von der gestreckten Kettrichtung K abweicht. Anschließend
werden die überstehenden Schussfäden 2 abgeschnitten. Die Zusatzkettfäden 9 verleihen
dem Gewebe 1 stabile Kanten, was dessen Handhabung wesentlich verbessert. Alternativ
(nicht dargestellt) kann das Gewebe entsprechend der gewünschten Kontur bebindert
werden.
[0049] Die in den Figuren gezeigten Möglichkeiten zur Einbringung von Zusatzkettfäden 5,
6, 7, 8, 9 sind ohne Weiteres untereinander kombinierbar.
[0050] Die Einbringung der Zusatzkettfäden 5, 6, 7, 8, 9 erfolgt besonders bevorzugt mittels
einer Weiterentwicklung des bekannten Open-Reed-Weave. Bei den Ausführungsbeispielen
gemäß den Figuren 1-5 werden die Zusatzkettfäden - im Gegensatz zu der bekannten Technologie
- mittels einer oder mehrerer (dann hintereinander in Kettrichtung K angeordneter)
Kettfaden-Versatzeinrichtungen jenseits einer oder beider Längsseiten des ersten,
eine konstante Breite aufweisenden Kettbereichs 4 eingebracht und auf diese Weise
ein oder zwei zweite Kettbereiche 10, 11 geschaffen. Bei den Ausführungsbeispielen
der Figuren 1-4 (oben auch mit "Variante 1" bezeichnet) tauchen die Zusatzkettfäden
5, 6, 7 zudem abschnittsweise in den ersten Kettbereich 4 ein. Bei der Fig. 1 sind
dies die Abschnitte 21, 22, 23, in denen die Zusatzkettfäden 5, 6 zuerst Kettfäden
2 schneiden, dann parallel zu diesen im ersten Kettbereich 4 verlaufen, um schließlich
wieder den ersten Kettbereich 4 zu verlassen. Insgesamt entsteht die in den Figuren
1-4 dargestellte, nichtlineare Konturierung.
[0051] Demgemäß weist der erste Kettbereich 4 eine über die Gewebelänge konstante Breite
auf, während die zweiten Kettbereiche 10, 11 rechts und/oder links neben dem ersten
Kettbereich 4 variabel sind.
[0052] Bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 5 und 6 kann ebenfalls eine entsprechend
adaptierte Open-Reed-Weave-Technologie eingesetzt werden.
[0053] Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Figur 5 können einzelne Kettfäden gezielt in Eingriff
gebracht bzw. aus dem Webprozess ausgeschlossen werden. Damit ist eine Veränderung
der Gewebebreite ohne Änderung der lokalen Kettdichte - im Gegensatz zum Einsatz eines
V-Webblatts - möglich.
[0054] Gemäß einer Variantenkombination können zusätzlich einzelne Kettfäden (Ausführungsbeispiele
gemäß der Figuren 1-4) anforderungsgerecht in nahezu beliebigen Winkeln (außerhalb
der 0°-Lage) angeordnet werden. Somit können kraftflussgerechte Gewebe, lokale Krafteinleitungszonen
sowie Gewebe mit gradienten Eigenschaften realisiert werden.
[0055] Derartige Krafteinleitungszonen sind beispielsweise auch durch Zusatzkettfäden realisierbar,
welche die nicht-linearen, von der gestreckten Kettrichtung abweichenden Konturen
(mit)bestimmen oder über das aus linearen Kett- und Schussfäden bestehende Gewebe
beispielsweise von einer Gewebelängsseite zur anderen und ggf. wieder - zumindest
teilweise - zurück laufen. Im letzten Fall sind erfindungsgemäß weitere Zusatzkettfäden
für die nichtlineare Endkontur des Gewebes vorhanden. Zwei sich - ggf. wiederholt
in gestreckter Kettrichtung K - kreuzende Zusatzkettfäden oder Fadengruppen aus mehreren
Zusatzkettfäden sind ebenfalls realisierbar, wobei diese Ausgestaltungen auch lediglich
beispielhaft genannt sein sollen. Allen erfindungsgemäßen Geweben ist gemeinsam, dass
sie nicht-lineare, von der gestreckten Kettrichtung K abweichende Konturen aufweisen,
die durch mindestens einen Zusatzkettfaden erreicht werden.
[0056] Mit Hilfe einer variabel verstellbaren Schusszuführ- und Schneideinrichtung können
weiterhin variable Schusslängen realisiert werden, wodurch eine auf die lokale Gewebebreite
angepasste Schusslänge ermöglicht wird. Damit entfällt ein nachträglicher Zuschnitt
und Schussabfall wird vermieden.
[0057] Insgesamt wird mit der Erfindung ein automatisiert herstellbares formgerechtes Gewebe
unter bestmöglicher Ausnutzung des einzusetzenden Fasermaterials zur Herstellung endkonturnaher
Gewebe mit anforderungsgerecht angeordnetem Verstärkungsmaterial realisiert. Das gesamte
System ist hochvariabel und ermöglicht eine absolute Flexibilität hinsichtlich der
erzielbaren Konturen und der Anordnung des Verstärkungsmaterials.
[0058] Die Erfindung wurde anhand einiger Ausführungsbeispiele beschrieben. Sie ist allerdings
keinesfalls auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen und Kombinationen
innerhalb der Ansprüche sind ohne Weiteres möglich.
1. Gewebe (1) mit einer Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden Kettfäden (2) und
einer Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden Schussfäden (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (1) in einem oder mehreren Abschnitten (21, 23; 25, 26; 27; 28; 29; 30)
längs des Gewebes (1) eine von der gestreckten Kettrichtung (K) abweichende Außenkontur
aufweist, die durch mindestens einen von der gestreckten Kettrichtung (K) abweichend
verlaufenden und/oder nicht durchgehend verlaufenden Zusatzkettfaden (5; 6; 7; 8;
9) gebildet ist, wobei der bzw. die Zusatzkettfäden (5; 6; 7; 8; 9) aus Hochleistungsmaterial
bestehen, beispielsweise in Form von Glasfasern, Keramikfasern, Kohlenstofffasern,
Stahl-Fasern oder Draht, oder aus thermoplastischem Material.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die linear und parallel verlaufenden Kettfäden (2) und die linear und parallel verlaufenden
Schussfäden (3) einen ersten Kettbereich (4) mit über die Gewebelänge konstanter Breite
bilden, und dass zumindest an einer der beiden Längsseiten des ersten Kettbereichs
(4) ein von mindestens einem besagten Zusatzkettfaden (5; 6; 7) definierter zweiter
Kettbereich (10, 11) vorhanden ist.
3. Gewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Fadengruppe (12, 13, 14), welche mehrere nebeneinander verlaufende
Zusatzkettfäden (5; 6; 7) umfasst, einen besagten zweiten Kettbereich (10, 11) definiert.
4. Gewebe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Fadengruppen (12, 14) umfassend mehrere nebeneinander verlaufende Zusatzkettfäden
in einem zweiten Kettbereich (10) vorgesehen sind, wobei sich die mehreren Fadengruppen
(12, 14) in Kettrichtung (K) in einem oder mehreren Abschnitten (25, 26) längs des
Gewebes (1) überlagern.
5. Gewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzkettfäden (5; 6; 7) innerhalb mindestens einer Fadengruppe (12, 13, 14),
vorzugsweise innerhalb aller Fadengruppen (12, 13, 14), mit jeweils in Schussrichtung
(S) gleichem Abstand zueinander verlaufen, und/oder dass Zusatzkettfäden (5, 6, 7)
variable Abstände entlang ihres gemeinsamen Verlaufs aufweisen.
6. Gewebe nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zusatzkettfaden (5; 6; 7) eines zweiten Kettbereichs (10, 11) mindestens
einen Kettfaden (2) des ersten Kettbereichs (4) schneidet.
7. Gewebe nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die besagten linear und parallel verlaufenden Schussfäden (3) den mindestens einen
zweiten Kettbereich (10, 11) begrenzen, wobei die Schussfäden (3) an der Gewebekante
(18) umgelenkt sind (Spulenschützentechnik) oder eine definierte Länge entsprechend
der lokalen Breite des Gewebes (1) aufweisen (Greifertechnik, Schusseintrag mit Luft-/Wasserdüse
oder Projektil).
8. Gewebe nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der das Gewebe (1) längsseitig begrenzenden Zusatzkettfäden (8)
in Webrichtung unterbrochen und nachfolgend wieder aufgenommen sind.
9. Gewebe nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zusatzkettfaden (9) als Klebefaden oder Markerfaden ausgeführt ist
oder entsprechend der gewünschten Kontur bebindert ist oder aus thermoplastischem
Material besteht, welcher am Gewebe (1) aufgeschmolzen ist, und dass das Gewebe (1)
entlang dieses mindestens einen Zusatzkettfadens zugeschnitten ist.
10. Verfahren zum Herstellen eines Gewebes, insbesondere eines Gewebes nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, umfassend den Schritt, dass eine Mehrzahl von linear und
parallel verlaufenden Kettfäden (2) und einer Mehrzahl von linear und parallel verlaufenden
Schussfäden (3) gewebt werden, wobei in demselben Webprozess durch Eintrag mindestens
eines von der gestreckten Kettrichtung (K) abweichend verlaufenden und/oder nicht
durchgehend verlaufenden Zusatzkettfadens (5; 6; 7; 8; 9) eine von der gestreckten
Kettrichtung (K) abweichende außenseitige Kontur des Gewebes (1) in einem oder mehreren
Abschnitten (21, 23; 25, 26; 27; 28; 29; 30) längs des Gewebes (1) gebildet wird,
wobei für den oder die Zusatzkettfäden (5; 6; 7; 8; 9) Hochleistungsfasern verwendet
werden, beispielsweise Glasfasern, Keramikfasern, Kohlenstofffasern, Stahl-Fasern
oder Draht, oder thermoplastisches Material.
11. Verfahren nach Verfahrensanspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die linear und parallel verlaufenden Kettfäden (2) und die linear und parallel verlaufenden
Schussfäden (3) zu einem ersten Kettbereich (4) mit konstanter Breite gewebt werden,
wobei zumindest an einer der beiden Längsseiten des ersten Kettbereichs (4) in einem
oder mehreren Abschnitten (21, 23; 25, 26; 27; 28; 29) ein aus mindestens einem besagten
Zusatzkettfaden (5; 6; 7; 8) gebildeter, vorzugsweise ein aus einer Fadengruppe (12,
13, 14) aus mehreren nebeneinander verlaufenden Zusatzkettfäden (5; 6; 7) zweiter
Kettbereich (10, 11) gewebt wird, wobei vorzugsweise
- mehrere Fadengruppen (12, 13, 14) in dem zweiten Kettbereich (10, 11) eingewebt
sind, wobei sich die mehreren Fadengruppen (12, 13, 14) in Kettrichtung (K) in einem
oder mehreren Abschnitten (25, 26) überlagern, und/oder
- die Zusatzkettfäden (5; 6; 7; 8) innerhalb mindestens einer Fadengruppe (12, 13,
14), vorzugsweise innerhalb aller Fadengruppen (12, 13, 14), mit jeweils in Schussrichtung
(S) gleichem Abstand zueinander eingetragen werden, und/oder
- Zusatzkettfäden (5, 6, 7; 9) in einem oder mehreren Abschnitten (21, 23; 25, 26;
27; 28; 30) mit in Schussrichtung (S) variablem Abstand zueinander eingetragen werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Schussfäden (3) mit konstant gleicher Länge eingetragen werden, wobei die überstehenden
Schussfäden (3) nachträglich abgeschnitten werden, oder dass die besagten linear und
parallel verlaufenden Schussfäden (3) in bedarfsgerechter Länge eingetragen werden,
wobei sie an der Gewebekante (18) umgelenkt werden (Spulenschützentechnik) oder eine
definierte Länge aufweisen (Greifertechnik, Schusseintrag mit Luft-/Wasserdüse oder
Projektil).
13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der das Gewebe (1) längsseitig begrenzenden Zusatzkettfäden (8)
in Webrichtung unterbrochen und nachfolgend wieder aufgenommen werden.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Verfahrensansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Zusatzkettfaden (9):
a) als Klebefaden ausgeführt wird, oder
b) als Markerfaden ausgeführt wird, oder
c) aus thermoplastischem Material besteht, welcher an den linear verlaufenden Kett-
und Schussfäden (2, 3) aufgeschmolzen wird, wobei nach Schritt a), b) oder c) das
Gewebe (1) entlang des oder der besagten Zusatzkettfäden (9) zugeschnitten wird.
15. Vorrichtung zum Herstellen eines Gewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 9, mit einer
Einrichtung zur Einbringung von Kettfäden in Kettrichtung und einer Einrichtung zur
Einbringung von Schussfäden in Schussrichtung sowie einer Webeinrichtung zum Verweben
der Kett- und Schussfäden zu einem ersten, rechteckigen Kettbereich, gekennzeichnet durch eine mindestens eine in Schussrichtung über den ersten Kettbereich hinaus changierbare
Kettfaden-Versatzeinrichtung zur Einbringung der aus einem Hochleistungsmaterial oder
aus thermoplastischem Material bestehenden Zusatzkettfäden in das Gewebe.
1. A weave (1) having a plurality of warp threads (2) running linearly and in parallel,
and a plurality of weft threads (3) running linearly and in parallel, characterized in that the weave (1) comprises an outer contour deviating from the extended warp direction
(K) in one or more segments (21, 23; 25, 26; 27; 28; 29; 30) along the weave (1),
formed by at least one additional warp thread (5; 6; 7; 8; 9) deviating from the extended
warp direction (K) and/or running discontinuously, wherein the additional warp thread
or threads (5; 6; 7; 8; 9), respectively, are made of high-performance material, for
example in the form of glass fibers, ceramic fibers, carbon fibers, steel fibers or
wire, or of a thermoplastic material.
2. The weave according to claim 1, characterized in that the warp threads (2) running linearly and in parallel and the weft threads (3) running
linearly and in parallel form a first warp region (4) having a constant width over
the length of the weave, and that a second warp region (10, 11) defined by at least
one of said additional warp threads (5; 6; 7) is present at least on one of the two
long sides of the first warp region (4).
3. The weave according to claim 2, characterized in that at least one thread group (12, 13, 14) comprising a plurality of additional warp
threads (5; 6; 7) running adjacent to each other defines said second warp region (10,
11).
4. The weave according to claim 2 or 3, characterized in that a plurality of thread groups (12, 14) comprising a plurality of additional warp threads
running adjacent to each other are provided in a second warp region (10), wherein
the plurality of thread groups (12, 14) overlap each other in the warp direction (K)
in one or more segments (25, 26) along the weave (1).
5. The weave according to any one of the claims 2 through 4, characterized in that the additional warp threads (5; 6; 7) within at least one thread group (12, 13, 14),
preferably within all thread groups (12, 13, 14), run spaced apart from each other
at equal intervals in the weft direction (S), and/or that additional warp threads
(5, 6, 7) comprise variable spacing along the entire joint run thereof.
6. The weave according to any one of the claims 2 through 5, characterized in that at least one additional warp thread (5; 6; 7) of a second warp region (10, 11) intersects
at least one warp thread (2) of the first warp region (4).
7. The weave according to any one of the preceding claims, characterized in that said weft threads (3) running linearly and in parallel bound the at least one second
warp region (10, 11), wherein the weft threads (3) are deflected at the edge (18)
of the weave (bobbin protection technique) or have a defined length corresponding
to the local width of the weave (1) (gripper technique, weft insertion by means of
an air/water nozzle or projectile).
8. The weave according to any one of the preceding claims, characterized in that at least some of the additional warp threads (8) bounding the long side of the weave
(1) are interrupted and then resumed again in the weaving direction.
9. The weave according to any one of the preceding claims, characterized in that at least one additional warp thread (9) is embodied as an adhesive thread or a marker
thread, or is bound according to the desired contour or is made of a thermoplastic
material melted onto the weave (1), and that the weave (1) is cut to size along said
at least one additional warp thread.
10. A method for producing a weave, particularly a weave according to any one of the preceding
claims, comprising the step that a plurality of warp threads (2) running linearly
and in parallel and a plurality of weft threads (3) running linearly and in parallel
are woven, wherein an outer contour of the weave (1) deviating from the extended warp
direction (K) is formed in the same weaving process in one or more segments (21, 23;
25, 26; 27; 28; 29; 30) along the weave (1) by introducing at least one additional
warp thread (5; 6; 7; 8; 9) deviating from the extended warp direction (K) and/or
not running continuously, wherein for the additional warp threads (5; 6; 7; 8; 9)
high-performance fibers, for example glass fibers, ceramic fibers, carbon fibers,
steel fibers or wire, are used or a thermoplastic material.
11. The method according to method claim 10,
characterized in that the warp threads (2) running linearly and in parallel and the weft threads (3) running
linearly and in parallel are woven into a first warp region (4) having a constant
width, where a second warp region (10, 11) formed of at least one of said additional
warp threads (5; 6; 7; 8), preferably of a fiber group (12, 13, 14) made of a plurality
of additional warp threads (5; 6; 7) running adjacent to each other, is woven at least
at one of the two long sides of the first warp region (4) in one or more segments
(21, 23; 25, 26; 27; 28; 29), wherein preferably
- a plurality of thread groups (12, 13, 14) are woven in the second warp region (10,
11), wherein the plurality of thread groups (12, 13, 14) overlap each other in the
warp direction (K) in one or more segments (25, 26), and/or
- the additional warp threads (5; 6; 7; 8) are introduced within at least one thread
group (12, 13, 14), preferably within all thread groups (12, 13, 14), spaced apart
evenly in the weft direction (S) in each case, and/or
- additional warp threads (5, 6, 7; 9) are introduced in one or more segments (21,
23; 25, 26; 27; 28; 30) spaced variably apart from each other in the weft direction
(S).
12. The method according to any one or more of the preceding method claims, characterized in that all warp threads (3) are introduced at a constantly identical length, wherein the
protruding weft threads (3) are subsequently cut off, or that said weft threads (3)
running linearly and in parallel are introduced at an demand-oriented length, wherein
the weft threads are deflected at the edge (18) of the weave (bobbin protection technique)
or have a defined length (gripper technique, weft insertion by means of an air/water
nozzle or projectile).
13. The method according to any one or more of the preceding method claims, characterized in that at least some of the additional warp threads (8) bounding the long side of the weave
(1) are interrupted and then resumed again in the weaving direction.
14. The method according to any one or more of the preceding method claims,
characterized in that at least one additional warp thread (9):
a) is embodied as an adhesive thread, or
b) is embodied as a marker thread, or
c) is made of a thermoplastic material, which is melted onto the warp and weft threads
(2, 3) running linearly,
wherein the weave (1) is cut to size along said additional warp threads (9) after
step a), b), or c).
15. A device for producing a weave according to any one of the claims 1 through 9, having
a device for introducing warp threads in the warp direction and a device for introducing
weft threads in the weft direction and a weaving device for weaving the warp and weft
threads into a first, rectangular warp region, characterized by at least one warp thread offset device for oscillating in the weft direction beyond
the first warp region for introducing into the weave the additional warp threads made
of a high-performance material or of a thermoplastic material.
1. Tissu (1) comportant une pluralité fils de chaîne (2) s'étendant linéairement et parallèlement,
et une pluralité de fils de trame (3) s'étendant linéairement et parallèlement, caractérisé en ce que le tissu (1) présente dans une ou plusieurs sections (21, 23 ; 25, 26 ; 27 ; 28 ;
29 ; 30) le long du tissu (1) un contour extérieur qui s'écarte de la direction de
chaîne tendue (K), qui est formé par au moins un fil de chaîne supplémentaire (5 ;
6 ; 7 ; 8 ; 9) s'écartant de la direction de chaîne tendue (K) et/ou ne s'étendant
pas continuellement, le ou les fils de chaîne supplémentaire(s) (5 ; 6 ; 7 ; 8 ; 9)
étant constitué(s) d'un matériau à hautes performances, par exemple sous forme de
fibres de verre, de fibres de céramique, de fibres de carbone, de fibres d'acier ou
de fil métallique, ou d'un matériau thermoplastique.
2. Tissu selon la revendication 1, caractérisé en ce que les fils de chaîne (2) s'étendant linéairement et parallèlement et les fils de trame
(3) s'étendant linéairement et parallèlement forment une première zone de chaîne (4)
ayant une largeur constante sur la longueur du tissu, et en ce qu'une seconde zone de chaîne (10, 11) définie par au moins l'un desdits fils de chaîne
supplémentaires (5 ; 6 ; 7) est présente sur au moins l'un des deux côtés longitudinaux
de la première zone de chaîne (4).
3. Tissu selon la revendication 2, caractérisé en ce qu'au moins un groupe de fils (12, 13, 14) comprenant plusieurs fils de chaîne supplémentaires
(5 ; 6 ; 7) s'étendant les uns à côté des autres définit une dite seconde zone de
chaîne (10, 11).
4. Tissu selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que plusieurs groupes de fils (12, 14) comprenant plusieurs fils de chaîne supplémentaires
s'étendant les uns à côté des autres sont prévus dans une seconde zone de chaîne (10),
les plusieurs groupes de fils (12, 14) se chevauchant dans la direction de chaîne
(K) dans une ou plusieurs sections (25, 26) le long du tissu (1).
5. Tissu selon l'une quelconque des revendications 2 à 4, caractérisé en ce que les fils de chaîne supplémentaires (5 ; 6 ; 7) s'étendent à la même distance les
uns des autres dans la direction de trame (S) au sein d'au moins un groupe de fils
(12, 13, 14), de préférence au sein de tous les groupes de fils (12, 13, 14), et/ou
en ce que les fils de chaîne supplémentaires (5, 6, 7) présentent des espacements variables
le long de leur étendue commune.
6. Tissu selon l'une quelconque des revendications 2 à 5, caractérisé en ce qu'au moins un fil de chaîne supplémentaire (5 ; 6 ; 7) d'une seconde zone de chaîne
(10, 11) coupe au moins un fil de chaîne (2) de la première zone de chaîne (4).
7. Tissu selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que lesdits fils de trame (3) s'étendant linéairement et parallèlement limitent l'au
moins une seconde zone de chaîne (10, 11), les fils de trame (3) étant déviés au niveau
du bord (18) du tissu (technique de protection des bobines) ou présentant une longueur
définie en fonction de la largeur locale du tissu (1) (technique de préhenseur, insertion
de la trame à la buse à air/eau ou projectile).
8. Tissu selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que quelques-uns au moins des fils de chaîne supplémentaires (8) délimitant longitudinalement
le tissu (1) sont interrompus dans le sens du tissage et sont repris par la suite.
9. Tissu selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins un fil de chaîne supplémentaire (9) est réalisé sous la forme d'un fil de
collage ou d'un fil marqueur ou est lié selon le contour souhaité ou est constitué
d'une matière thermoplastique qui est fondue sur le tissu (1), et en ce que le tissu (1) est coupé à finition le long de ce au moins un fil de chaîne supplémentaire.
10. Procédé pour fabriquer un tissu, en particulier un tissu selon l'une quelconque des
revendications précédentes, comprenant l'étape consistant à tisser une pluralité de
fils de chaîne (2) s'étendant linéairement et parallèlement et une pluralité de fils
de trame (3) s'étendant linéairement et parallèlement, dans lequel, dans le même processus
de tissage, un contour extérieur du tissu (1) s'écartant de la direction de chaîne
tendue (K) est formé dans une ou plusieurs sections (21, 23 ; 25, 26 ; 27 ; 28 ; 29
; 30) le long du tissu (1) par insertion d'au moins un fil de chaîne supplémentaire
(5 ; 6 ; 7 ; 8 ; 9) s'écartant de la direction de chaîne tendue (K) et/ou ne s'étendant
pas continuellement, dans lequel des fibres à haute performance, par exemple des fibres
de verre, des fibres de céramique, des fibres de carbone, des fibres d'acier ou un
fil métallique, ou un matériau thermoplastique sont utilisés pour le ou les fils de
chaîne supplémentaires (5 ; 6 ; 7 ; 8 ; 9).
11. Procédé selon la revendication de procédé 10,
caractérisé en ce que les fils de chaîne (2) s'étendant linéairement et parallèlement et les fils de trame
(3) s'étendant linéairement et parallèlement sont tissés en une première zone de chaîne
(4) de largeur constante, dans lequel est tissée, sur au moins l'un des deux côtés
longitudinaux de la première zone de chaîne (4), dans une ou plusieurs sections (21,
23 ; 25, 26 ; 27; 28 ; 29), une seconde zone de chaîne (10, 11) constituée d'au moins
l'un desdits fils de chaîne supplémentaire (5 ; 6 ; 7 ; 8), de préférence une zone
de chaîne constituée d'un groupe de fils (12, 13, 14) regroupant plusieurs fils de
chaîne supplémentaires (5 ; 6 ; 7) s'étendant les uns à côté des autres, dans lequel,
de préférence,
- plusieurs groupes de fils (12, 13, 14) sont tissés dans la seconde zone de chaîne
(10, 11), sachant que les plusieurs de groupes de fils (12, 13, 14) se chevauchent
dans une ou plusieurs sections (25, 26) dans la direction de chaîne (K), et/ou
- les fils de chaîne supplémentaires (5 ; 6 ; 7 ; 8) sont respectivement insérés à
la même distance les uns des autres dans la direction de trame (S) au sein d'au moins
un groupe de fils (12, 13, 14), de préférence au sein de tous les groupes de fils
(12, 13, 14), et/ou
- des fils de chaîne supplémentaires (5, 6, 7 ; 9) sont insérés dans une ou plusieurs
sections (21, 23 ; 25, 26 ; 27 ; 28 ; 30) à une distance variable les uns des autres
dans la direction de trame (S).
12. Procédé selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications de procédé précédentes,
caractérisé en ce que tous les fils de trame (3) sont insérés avec une longueur égale constante, dans lequel
les fils de trame (3) débordants sont coupés ultérieurement, ou en ce que lesdits fils de trame (3) s'étendant linéairement et parallèlement sont insérés en
une longueur adaptée au besoin, sachant qu'ils sont déviés au niveau du bord (18)
du tissu (technique de protection des bobines) ou qu'ils présentent une longueur définie
(technique de préhenseur, insertion de la trame à la buse à air/eau ou projectile).
13. Procédé selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications de procédé précédentes,
caractérisé en ce que certains au moins des fils de chaîne supplémentaires (8) délimitant longitudinalement
le tissu (1) sont interrompus dans le sens du tissage et sont repris par la suite.
14. Procédé selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications de procédé précédentes,
caractérisé en ce qu'au moins un fil de chaîne supplémentaire (9) :
a) est réalisé sous la forme d'un fil de collage, ou
b) est réalisé sous la forme d'un fil marqueur, ou
c) est constitué d'une matière thermoplastique, qui est fondue sur les fils de chaîne
et de trame (2, 3) s'étendant linéairement,
dans lequel, après l'étape a), b) ou c), le tissu (1) est coupé à finition le long
dudit ou desdits fils de chaîne supplémentaires (9).
15. Dispositif pour fabriquer un tissu selon l'une quelconque des revendications 1 à 9,
avec un dispositif pour introduire des fils de chaîne dans la direction de chaîne
et un dispositif pour introduire des fils de trame dans la direction de trame, ainsi
qu'un dispositif de tissage pour tisser les fils de chaîne et les fils de trame en
une première zone de chaîne rectangulaire, caractérisé par au moins un dispositif de déplacement de fil de chaîne déplaçable en va-et-vient
dans la direction de trame au-delà de la première zone de chaîne pour introduire dans
le tissu les fils de chaîne supplémentaires constitués d'un matériau à haute performance
ou d'un matériau thermoplastique.