[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung für Schienenfahrzeuge gemäss dem
Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs. Die Erfindung betrifft ferner ein Schienenfahrzeug
mit wenigstens einer erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung. Zum technischen Umfeld
wird beispielsweise auf die
US 2170924 A verwiesen.
[0002] Kupplungsvorrichtungen dienen bei Schienenfahrzeugen dem Verbinden von Lokomotiven
und/oder Wagen zu Zügen. Dabei finden unterschiedliche Kupplungsvorrichtungen Anwendung.
Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen Schraubenkupplungen und Mittelpuffekupplungen.
[0003] Die in Europa am häufigsten anzutreffende Kupplungsvorrichtung ist die Schraubenkupplung.
Eine Schraubenkupplung umfasst an jeder Stirnseite des Schienenfahrzeugs wenigstens
einen Zughaken, an welchem die eigentliche Kupplung umfassend einen Zugbügel und eine
Spindel angehängt ist. Zum Kuppeln zweier Schienenfahrzeuge muss manuell der Zugbügel
eines Schienenfahrzeugs in den Zughaken des anderen Fahrzeugs eingehängt werden und
durch Drehen der Spindel die Kupplung verkürzt werden. Eine Schraubenkupplung kann
jedoch nur Zugkräfte übertragen. So sind mit einer Schraubenkupplung ausgestattete
Schienenfahrzeuge stets mit Federpuffern versehen, welche die Druckkräfte, welche
beispielsweise beim Bremsen oder Stossen auftreten, übertragen können. Je nach Spurweite
des Schienenfahrzeugs sind verschiedene Anordnungen der Schraubenkupplung und der
Federpuffer möglich. Bei normalspurigen Schienenfahrzeugen ist der Zughaken mittig
und die Federpuffer jeweils seitlich davon angeordnet. Bei Schmalspurbahnen wird meistens
eine Mittelpufferkupplung mit einem mittig angeordneten Mittelfederpuffer eingesetzt,
wobei die Schraubenkupplung darunter oder in zweifacher Ausführung jeweils seitlich
angeordnet ist.
[0004] Nachteilig bei einer Schraubenkupplung oder Mittelpufferkupplung ist die unmögliche
Druck- oder Stosskraftübertragung ohne Federpuffer, deren notwendigen manuellen Betätigung,
dass aufgrund der verschiedensten Anordnung von Federpuffern und Zughaken der Kompatibilität
Grenzen gesetzt sind und speziell während einer Kurvenfahrt bei der Druck- und Stosskraftübertragung
mittels Puffer Querkräfte entstehen, welche zur Wahrung der Entgleisungssicherheit
begrenzt werden müssen.
[0005] Eine automatische oder halbautomatische Mittelpufferkupplung vereint die Funktionen
der Zugraftübertragung und der Druck- und Stosskraftübertragung und ist mittig an
der Stirnseite des Schienenfahrzeugs angeordnet. Solche Mittelpufferkupplungen reduzieren
den Kupplungsaufwand und können auch elektrische und pneumatische Kupplungen aufweisen.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Kupplungsvorrichtung de eingangs genannten
Art anzugeben, welche die Nachteile aus dem Stand der Technik verhindert und insbesondere
die einfache Bildung oder Trennung von Zügen aus Schienenfahrzeugen mit unterschiedlichen
Kupplungsvorrichtungen, insbesondere mit Schrauben- und Mittelpufferkupplungen, erlauben
und die Entstehung von Querkräften während einer Kurvenfahrt weitestgehend reduzieren.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Kupplungsvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs gelöst.
[0008] Die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung eignet sich für Schienenfahrzeuge mit
wenigstens einem Puffer und wenigstens einer dazugehörigen Zugkraftübertragungseinrichtung.
[0009] Als Puffer im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Elemente gemeint, welche zur
Übertragung von Druck- und Stosskräften eingesetzt werden während eine Zugkraft mittels
der Zugkraftübertragungseinrichtung übertragen wird.
[0010] Demzufolge ist eine Zugkraftübertragungseinrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung
eine Einrichtung, welche dazu dient, Zugkräfte zwischen damit verbundenen Schienenfahrzeugen
zu übertragen. Bevorzugt ist eine solche Zugkraftübertragungseinrichtung als Schraubenkupplung
ausgebildet.
[0011] Die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung umfasst ein Kupplungselement für die Verbindung
mit einem zweiten, kompatiblen Kupplungselement eines anderen Schienenfahrzeugs.
[0012] Alternativ kann die Kupplungsvorrichtung ein einziges Kupplungselement aufweisen,
welches die Eigenschaften von zwei kompatiblen Kupplungselementen vereint.
[0013] Das Kupplungselement ist bevorzugt derart ausgebildet, dass es mit einer Mittelpufferkupplung
verbindbar ist. Damit ist gemeint, dass das Kupplungselement eines Schienenfahrzeugs
die wesentlichen Elemente des Kupplungselements des Schienenfahrzeugs mit der Mittelpufferkupplung
umfasst. Beispielsweise kann das Kupplungselement als Kupplungskopf einer automatischen
oder halbautomatischen Mittelpufferkupplung ausgebildet sein.
[0014] Die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung umfasst ferner eine bogenförmige Schiene,
auf welcher das Kupplungselement beweglich angeordnet ist.
[0015] Bevorzugt ist die bogenförmige Schiene derart ausgebildet, dass in beiden Fahrtrichtungen
des Schienenfahrzeug zwischen der bogenförmigen Schiene und dem Kupplungselement Formschluss
gewährleistet ist, wobei in andere Richtungen das Kupplungselement verschieblich ist.
Die bogenförmige Schiene ist ferner mittels Befestigungsmitteln am Schienenfahrzeug
befestigbar.
[0016] Es wird somit die Möglichkeit geschaffen, Schienenfahrzeuge mit einer Kupplungsvorrichtungsart
mittels des Kupplungselement und der bogenförmigen Schiene mit Schienenfahrzeugen
mit Kupplungsvorrichtungen nach Art des Kupplungselements zu verbinden. Damit kann
die Zug- und Stosskraftübertragung zur Verringerung oder Eliminierung von Querkräften,
wie sie bei Übertragung mittels Puffer bei Kurvenfahrt auftreten, optimiert werden.
[0017] Die bogenförmige Schiene dient dazu, eine Bewegungsfreiheit des Kupplungselements
zu ermöglichen, welche beim Kurvenfahren oder bei einem Gefällewechsel notwendig ist,
da sonst die dabei auftretenden Kräfte zur Zerstörung der Kupplungsvorrichtung oder
im schlimmsten Fall zur Entgleisung des Schienenfahrzeugs führen können und erlaubt
eine Kräfteübertragung wie bei einer gewöhnlichen Mittelpufferkupplung.
[0018] Die bogenförmige Schiene ist bevorzugt lösbar am Schienenfahrzeug befestigbar, um
eine schnelle Umrüstung des Schienenfahrzeugs zu ermöglichen und gegebenenfalls bei
Nichtbedarf die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung einfach entfernen zu können.
Erfindungsgemäß ist die bogenförmige Schiene indirekt über die Zugkraftübertragungseinrichtung
und das Kupplungselement am Schienenfahrzeug befestigbar. Durch eine besondere Ausgestaltung
von bogenförmigen Schiene und Kupplungselement kann die bogenförmige Schiene am Schienenfahrzeug
befestigt werden, ohne dass jedoch die Befestigungsmittel, sei es ganz oder nur teilweise,
unmittelbar am Schienenfahrzeug angeordnet sein müssen. Insbesondere kann die bogenförmige
Schiene durch eine Anpresskraft am Schienenfahrzeug befestigbar sein, wobei die Anpresskraft
durch Spannen des Kupplungselements mittels der Zugübertragungseinrichtung erzeugt
wird. Die bogenförmige Schiene kann dabei über Stutzen beispielsweise in bereits bestehende
Öffnungen des Schienenfahrzeugs eingesteckt werden, um einen Formschluss quer zur
Anpresskraft bilden zu können und um eine Selbstpositionierung zu erreichen.
[0019] Alternativ ist die bogenförmige Schiene direkt über die Zugkraftübertragungseinrichtung
am Schienenfahrzeug befestigbar. In diesem Fall können die Befestigungsmittel Bestandteil
der bogenförmigen Schiene sein. Insbesondere kann die bogenförmige Schiene durch eine
Anpresskraft am Schienenfahrzeug befestigbar sein, wobei die Anpresskraft durch Spannen
der bogenförmigen Schiene selbst mittels der Zugübertragungseinrichtung erzeugt wird.
Die bogenförmige Schiene kann auch hier über Stutzen beispielsweise in bereits bestehende
Öffnungen des Schienenfahrzeugs eingesteckt werden, um einen Formschluss quer zur
Anpresskraft bilden zu können und um eine Selbstpositionierung zu erreichen. Bevorzugt
stimmt der Mittelpunkt des Bogens der bogenförmigen Schiene im Wesentlichen mit einem
Drehpunkt der Zugkraftübertragungseinrichtung überein, wenn die bogenförmige Schiene
bestimmungsgemäss montiert worden ist.
[0020] Damit kann sichergestellt werden, dass die Kraftübertragung mit der erfindungsgemässen
Kupplungsvorrichtung der Kraftübertragung entspricht, welche ohne erfindungsgemässe
Kupplungsvorrichtung stattfindet. Insbesondere wenn die Zugkraftübertragungseinrichtung
als Schraubenkupplung ausgebildet ist stimmen Mittelpunkt des Bogens der bogenförmigen
Schiene und Drehpunkt der Schraubenkupplung bevorzugt überein.
[0021] Alternativ kann der Mittelpunkt des Bogens der bogenförmigen Schiene im Wesentlichen
mit einem Drehpunkt eines Drehgestells übereinstimmen oder auf einer Radachse des
Schienenfahrzeugs liegen.
[0022] Dies ist je nach Bau- und Betriebsart des Schienenfahrzeug notwendig, um eine optimale
Kraftübertragung zu sichern und insbesondere um Quer- und Scherkräfte zu minimieren,
welche andere Komponenten unnötig belasten und im schlimmsten Fall zum totalen Ausfall
oder zum Entgleisen des Schienenfahrzeugs führen können.
[0023] Ferner kann der Mittelpunkt des Bogens der bogenförmigen Schiene mit einem Drehpunkt
einer nachrüstbaren automatischen oder halbautomatischen Mittelpufferkupplung übereinstimmen.
[0024] Moderne Schienenfahrzeuge sind ohnehin bereits zur Umrüstung auf Mittelpufferkupplungen
vorbereitet, so dass auch eine solche Ausgestaltung der bogenförmigen Schiene je nach
Anwendung in Betracht gezogen werden kann.
[0025] Weiter bevorzugt können die Befestigungsmittel eine Aussparung der bogenförmigen
Schiene umfassen, wobei die Aussparung zur Aufnahme wenigstens eines Teils der Zugkraftübertragungseinrichtung
und/oder des Kupplungselements ausgebildet ist. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere
vorteilhaft, falls die bogenförmige Schiene durch Anpresskraft am Schienenfahrzeug
befestigt wird. Die Aussparung bildet somit eine Durchführung für die Zugkraftübertragungseinrichtung
und/oder das Kupplungselement oder Teile davon, so dass durch Spannen des Kupplungselements
mittels der Zugkraftübertragungseinrichtung die bogenförmige Schiene an das Schienenfahrzeug
angepresst wird.
[0026] Alternativ oder ergänzend zu den oben genannten Ausführungsformen können die Befestigungsmittel
Bereiche zur zumindest teilweisen Aufnahme des Puffers aufweisen.
[0027] Bei einer Befestigung am Puffer kann somit dessen Pufferwirkung benutzt werden. Die
Notwendigkeit zusätzlicher Pufferelemente für die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung
entfällt somit. Auch kann der Puffer lediglich als Widerlager für die bogenförmige
Schiene dienen und/oder als Zentrierelement dienen. Je nach Ausführungsform der bogenförmigen
Schiene können beispielsweise Aufnahmebereiche für den Puffer vorhanden sein. Durch
Anpressen der Schiene an das Schienenfahrzeug wird über die Aufnahmebereiche ein Formschluss
quer zur Anpresskraft und eine Selbstpositionierung der bogenförmigen Schiene erreicht.
[0028] Bevorzugt weist die bogenförmige Schiene eine gewölbte Kontaktfläche für das Kupplungselement
auf.
[0029] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter einer gewölbten Kontaktfläche eine
Krümmung der bogenförmigen Schiene in vertikaler Richtung verstanden. Die Krümmung
kann bevorzugt eine Konvexität oder eine Konkavität der bogenförmigen Schiene erzeugen.
Das Kupplungselement ist entsprechend ausgebildet und kann entlang der gewölbten Kontaktfläche
gleiten, um eine optimale Kraftübertragung auch bei einer Fahrt über einen Gefällewechsel
zu ermöglichen.
[0030] Bei ein bevorzugten Ausführungsform ist das Kupplungselement über ein Gleitelement
mit der bogenförmigen Schiene verbunden.
[0031] Mit einer solchen Ausführungsform kann der Montageaufwand einer erfindungsgemässen
Kupplungsvorrichtung verringert werden, da bei einem Wechsel der Kupplungsart nicht
die gesamte Kupplungsvorrichtung sondern lediglich das Kupplungselement ausgetauscht
werden muss.
[0032] Weiter bevorzugt kann das Gleitelement Nuten aufweisen, in welche ein Seitenbereich
der bogenförmigen Schiene eingreift.
[0033] Dabei ist bevorzugt das Kupplungselement im bestimmungsgemäss montierten Zustand
im Wesentlichen horizontal und/oder vertikal in dem Gleitelement verschiebbar angeordnet.
[0034] Um die gewünschte Bewegungsfreiheit des Kupplungselements zu gewährleisten, welche
für eine optimale Kraftübertragung notwendig ist, wird durch geeignete Konstruktion
der Verbindungsabschnitt zwischen Gleitelement und Kupplungselement entsprechend ausgebildet.
Dies kann ergänzend zu den oben genannten Ausführungsvarianten oder alternativ dazu
erfolgen.
[0035] Die Kontaktfläche der bogenförmigen Schiene und/oder die Fläche des Gleitelements,
welche im bestimmungsgemässen Zustand mit der Kontaktfläche der bogenförmigen Schiene
zusammenwirkt, sind bevorzugt aus einem Material mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten
gefertigt, um die Gleiteigenschaften noch weiter zu verbessern
[0036] Das Gleitelement und/oder die bogenförmige Schiene können zusätzlich oder alternativ
Stützrollen aufweisen, um das Gleiten zu unterstützen.
[0037] Ferner kann die bogenförmige Schiene Abschnitte aufweisen, über welche die bogenförmige
Schiene an einem Rahmen des Schienenfahrzeugs befestigbar ist.
[0038] Wie bereits oben beschrieben, kann die bogenförmige Schiene insbesondere Stützen
und dgl. aufweisen, welche mit im Schienenfahrzeug bereits vorhandenen Elementen wie
Öffnungen, Vorsprüngen, Vertiefungen, usw. zusammenwirken und eine Befestigung und/oder
Positionierung der bogenförmigen Schiene erlauben.
[0039] Die bogenförmige Schiene kann bevorzugt verstellbare Anschlagelemente zum Begrenzen
der Bewegung des Kupplungselements und/oder des Gleitelements entlang der bogenförmigen
Schiene aufweisen.
[0040] Um die erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung an das Schienenfahrzeug anzupassen
kann notwendig sein, die Bewegungsfreiheit des Kupplungselements einzuschränken. Dies
erfolgt bevorzugt mittels Anschlagelementen, welche an der bogenförmigen Schiene befestigbar
sind. Alternativ oder ergänzend dazu können am Gleitelement und/oder am Kupplungselement
ebenfalls Anschlagelemente vorhanden sein, welche ebenfalls eine Bewegungsfreiheit
des Kupplungselements einschränken können.
[0041] Die Erfindung betrifft ferner ein Schienenfahrzeug mit wenigstens einer erfindungsgemässen
Kupplungsvorrichtung.
[0042] Es ist aus der obigen Beschreibung ersichtlich, dass die dort genannten Vorteile
und Ausführungsformen auch auf ein Schienenfahrzeug mit einer solchen Kupplungsvorrichtung
anwendbar sind.
[0043] Die vorliegende Erfindung eignet sich nicht nur für Schienenfahrzeuge sondern ist
auch mit entsprechenden, dem Fachmann geläufigen Änderungen ohne weiteres bei Modellbahnschienenfahrzeugen
anwendbar.
[0044] Weitere Vorteile und Ausführungsformen werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung detailliert erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Ausführungsform der Figur 1;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Ausführungsform der Figur 1 mit seitlich versetzten Schienenfahrzeugen;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine alternative Kupplungsanordnung der Ausführungsform der Figur
1;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Kupplungsanordnung der Figur 4;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 7
- eine alternative Befestigungsvariante der Ausführungsform der Figur 6 in der Seitenansicht;
- Fig. 8
- eine Draufsicht der Befestigungsvariante der Figur 7;
- Fig. 9
- eine schematische Schnittansicht einer möglichen Befestigung der Schiene mit einem
Gleitelement;
- Fig. 10
- eine Draufsicht auf eine alternative Kupplungsanordnung der zweiten Ausführungsform
der Erfindung: und
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf eine weitere alternative Kupplungsanordnung der zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
[0045] In den Figuren 1 bis 3 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung
1 gezeigt, welche mit dem Pfeil 1 angedeutet wird. Die Kupplungsvorrichtung 1 ist
jeweils an einem Schienenfahrzeug 15 und 15' angeordnet und dient der Verbindung zweier
benachbarten Schienenfahrzeuge 15.
Das in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Ausführungsbeispiel umfasst jeweils zwei gleich
ausgebildete Kupplungsvorrichtungen 1, so dass nachfolgend nur eine Kupplungsvorrichtung
1 detailliert beschrieben wird. Entsprechend gilt für den Aufbau der Schienenfahrzeuge
15 und 15'.
[0046] Die Kupplungsvorrichtung 1 umfasst eine im bestimmungsgemässen, montierten Zustand
bogenförmige Schiene 5, welche an ihren zwei Enden mit zwei Stegen 13 versehen ist.
Die Stege 13 dienen bei der Montage als Abstandshalter zu einem Rahmen 14 des jeweiligen
Schienenfahrzeugs 15. Zusätzlich können die Stege 13 mit Befestigungsmitteln, beispielsweise
mit einem Schnellverschluss oder einem Flansch, versehen sein, um die Schiene 5 an
dem Schienenfahrzeug 15 zu befestigen. Auch können die Stege 13 in Öffnungen des Rahmens
14 eingesteckt werden und dort gesichert werden. Alternativ kann die Befestigung mittels
Anpressdruck erfolgen.
[0047] Bei dem in den Figuren bis 3 gezeigten Schienenfahrzeug 15 handelt es sich um ein
klassisches Schienenfahrzeug mit einer mittig angeordneten Schraubenkupplung mit einem
Zughaken 3 und seitlich angeordneten Puffern 2.
[0048] Die Schiene 5 weist eine gewölbte Kontaktfläche 9 auf. Ein Gleitelement 10 ist ebenfalls
mit einer entsprechend der Wölbung der Kontaktfläche 9 ausgebildeten Gleitfläche versehen,
so dass Gleitelement 10 und Schiene 5 relativ zueinander beweglich sind. In der Schiene
5 ist eine Aussparung 7 (besser sichtbar in Figur 5) vorhanden, welche zur Durchführung
eines u-förmigen Bügels 6 dient. Der Bügel 6 weist an seinen beiden Enden jeweils
ein Gewinde auf. Das Gleitelement 10 verfügt ferner über Öffnungen, welche zur Durchführung
der Enden des Bügels 6 dienen. Durch Einhängen des Bügels 6 in den Zughaken 3 und
Spannen von Schraubenmuttern 16 - andere Verschlussarten sind hier selbstverständlich
denkbar - werden die Stege 13 gegen den Rahmen 14 vorgespannt und somit die Schiene
5 mit dem Schienenfahrzeug 15 befestig. Im Rahmen 14 können Öffnungen zur zumindest
teilweisen Aufnahme der Stege 13 vorhanden sein.
[0049] Der Bügel 6 und die gewölbte Kontaktfläche 9 erlauben ein Schwenken des Gleitelements
10 entlang der Schiene 5, wie beispielsweise in der Figur 3 dargestellt.
[0050] Am Gleitelement 10 ist ein Kupplungselement 4 befestig, welches beispielsweise als
Scharfenberg-Kupplung ausgebildet sein kann und welches die Verbindung des Schienenfahrzeugs
15 mit einem mit einer solchen Kupplung versehenen Schienenfahrzeug 15' erlaubt, wie
in den Figuren 4 und 5 dargestellt. Die Kupplungselemente 4 und 4' können auch einstückig
ausgebildet sein, so dass eine Trennung am Kupplungselement nicht möglich ist.
[0051] Bei Schienenfahrzeugen mit einem Mittelpuffer 2 kann die Befestigung der Schiene
5 wie in den Figuren 6, 7, 8, 10 und 11 erfolgen.
[0052] In der Figur 6 wird die Schiene 5 mit zwei Bügeln 6 und 6' gegen den Mittelpuffer
2 mit Hilfe von Schraubenmuttern 16 vorgespannt und befestigt. Das schematisch dargestellte
Kupplungselement 4 ist über ein ebenfalls schematisch dargestelltes Gleitelement 10
mit der Schiene 5 verbunden und gleitend gelagert.
[0053] Zur besseren Verbindung der Schiene 5 mit dem Mittelpuffer 2 kann die Schiene, wie
in den Figuren 7 und 8 dargestellt, mit einer Pufferaufnahme 8 versehen werden. In
diesem Fall hintergreift die Pufferaufnahme 8 den Kopf des Mittelpuffers 2. Alternativ
können in der Schiene 5 Aussparungen und/oder Öffnungen vorhanden sein, welche zur
zumindest teilweisen Aufnahme des Mittelpuffers 2 und insbesondere dessen Kopf dienen.
[0054] Auch bei einem Schienenfahrzeug mit einem Mittelpuffer 2 wird, je nach Typ des Schienenfahrzeugs
und Art des Kupplungselements 4 die Krümmung der Schiene 5 entsprechend gewählt.
[0055] In der Figur 9 ist schematisch eine beispielhafte Anordnung des Gleitelements 10
gezeigt. Ein Seitenbereich 12 der Schiene 5 dient als Führung für eine Nut 11 des
Gleitelements 10, so dass damit das Gleitelement 10 entlang der Schiene 5 gleiten
kann. Zusätzlich kann das Gleitelement 10 oder der Seitenbereich 12 der Schiene 5
Stützrollen oder dgl. aufweisen, welche das Schwenken vereinfachen. Da damit das Gleitelement
10 lediglich um eine Achse schwenken kann, kann das Gleitelement 10 ferner mit weiteren
Mitteln versehen sein, welche ein Schwenken um eine andere Achse ermöglichen. Die
in der Figur 9 dargestellte Befestigungsmöglichkeit eignet sich insbesondere bei einer
Ausführungsform wie in den Figuren 6, 7, 8, 10 und 11 gezeigt.
[0056] In den Figuren 10 und 11 ist eine weitere Variante der Kupplungsvorrichtung 1 gezeigt.
Bei dieser Variante ist das Schienenfahrzeig 15 mit einem Mittelpuffer 6 ausgestattet,
wie in der Figur 6 dargestellt. Das Schienenfahrzeug 15' ist jedoch mit einer Mittelpufferkupplung,
wie aus der Figur 4 bekannt, versehen.
[0057] Das Kupplungselement 4 ist in Figur 10 jedoch starr mit der Schiene 5 verbunden,
so dass bei Kurvenfahrt die gesamte Schiene 5 verschoben wird. In der Figur 11 ist
das Kupplungselement 4 über ein Gleitelement 10 mit der Schiene 5 verbunden und gleitend
gelagert, so dass bei Kurvenfahrt sich die in der Figur 11 gezeigte Verschiebung des
Kupplungselements 4 mit Gleitelement 10 ergibt.
1. Kupplungsvorrichtung (1) für Schienenfahrzeuge mit wenigstens einem Puffer (2) und
wenigstens einer dazugehörigen Zugkraftübertragungseinrichtung (3), wobei die Kupplungsvorrichtung
(1) umfasst:
- ein Kupplungselement (4) für die Verbindung mit einem zweiten, kompatiblen Kupplungselement
(4') eines anderen Schienenfahrzeugs,
- eine bogenförmige Schiene (5), auf welcher das Kupplungselement (4) beweglich angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (5) mittels Befestigungsmitteln (6) indirekt über die Zugkraftübertragungseinrichtung
(3) und das Kupplungselement (4) oder direkt über die Zugkraftübertragungseinrichtung
(3) am Schienenfahrzeug befestigbar ist.
2. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im bestimmungsgemäss montierten Zustand der Mittelpunkt (M) des Bogens der Schiene
(5) im Wesentlichen mit einem Drehpunkt der Zugkraftübertragungseinrichtung (3) übereinstimmt.
3. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im bestimmungsgemässen Zustand der Mittelpunkt (M) des Bogens der Schiene (5) im
Wesentlichen mit einem Drehpunkt eines Drehgestells übereinstimmt oder auf einer Radachse
des Schienenfahrzeugs liegt.
4. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Schiene (5) mittels Befestigungsmitteln
(6) indirekt über die Zugkraftübertragungseinrichtung (3) und das Kupplungselement
(4) am Schienenfahrzeug befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6) eine Aussparung (7) in der Schiene (5) umfassen, welche
zur Aufnahme wenigstens eines Teils der Zugkraftübertragungseinrichtung (3) ausgebildet
ist.
5. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (6) Bereiche (8) zur zumindest teilweisen Aufnahme des Puffers
(2) aufweisen.
6. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (5) eine gewölbte Kontaktfläche (9) für das Kupplungselement (4) aufweist.
7. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (4) über ein Gleitelement (10) mit der Schiene (5) verbunden
ist.
8. Kupplungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (10) Nuten (11) aufweist, in welche ein Seitenbereich (12) der Schiene
(5) eingreift.
9. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungselement (4) im bestimmungsgemäss montierten Zustand im Wesentlichen
horizontal und/oder vertikal verschiebbar in dem Gleitelement (10) angeordnet ist.
10. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitelement (10) Stützrollen aufweist.
11. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (5) Abschnitte (13) aufweist, über welche die Schiene (5) an einem Rahmen
(14) des Schienenfahrzeugs befestigbar ist.
12. Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (5) verstellbare Anschlagelemente zum Begrenzen der Bewegung entlang
der Schiene (5) des Kupplungselements (4) und/oder des Gleitelements (10) aufweist.
13. Schienenfahrzeug mit wenigstens einer Kupplungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
1. Coupling apparatus (1) for rail vehicles, having at least one buffer (2) and at least
one associated traction transfer device (3), wherein the coupling apparatus (1) comprises:
- a coupling element (4) for connecting to a second, compatible coupling element (4')
of another rail vehicle,
- an arcuate rail (5), on which the coupling element (4) is arranged in a movable
manner, characterized in that the rail (5) is able to be fastened to the rail vehicle by means of fastening means
(6) indirectly via the traction transfer device (3) and the coupling element (4) or
directly via the traction transfer device (3).
2. Coupling apparatus (1) according to Claim 1, characterized in that, in the state mounted as intended, the centre (M) of the curve of the rail (5) corresponds
substantially with a pivot point of the traction transfer device (3).
3. Coupling apparatus (1) according to Claim 1, characterized in that, in the intended state, the centre (M) of the curve of the rail (5) corresponds substantially
to a pivot point of a bogie or lies on a wheel axis of the rail vehicle.
4. Coupling apparatus (1) according to Claim 1, wherein the rail (5) is able to be fastened
to the rail vehicle by means of fastening means (6) indirectly via the traction transfer
device (3) and the coupling element (4), characterized in that the fastening means (6) comprise a cutout (7) in the rail (5), which is configured
to receive at least a part of the traction transfer device (3).
5. Coupling apparatus (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the fastening means (6) have regions (8) for at least partially receiving the buffer
(2).
6. Coupling apparatus (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the rail (5) has a curved contact face (9) for the coupling element (4).
7. Coupling apparatus (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the coupling element (4) is connected to the rail (5) via a sliding element (10).
8. Coupling apparatus (1) according to Claim 7, characterized in that the sliding element (10) has slots (11) in which a lateral region (12) of the rail
(5) engages.
9. Coupling apparatus (1) according to either of Claims 7 and 8, characterized in that the coupling element (4) in the state mounted as intended is arranged in a substantially
horizontally and/or vertically displaceable manner in the sliding element (10).
10. Coupling apparatus (1) according to one of Claims 7 to 9, characterized in that the sliding element (10) has supporting rollers.
11. Coupling apparatus (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the rail (5) has portions (13) via which the rail (5) is able to be fastened to a
frame (14) of the rail vehicle.
12. Coupling apparatus (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the rail (5) has adjustable stop elements for limiting the movement along the rail
(5) of the coupling element (4) and/or of the sliding element (10).
13. Rail vehicle having at least one coupling apparatus (1) according to one of the preceding
claims.
1. Dispositif d'accouplement (1) pour véhicules sur rails, comprenant au moins un tampon
(2) et au moins un dispositif de transfert de force de traction associé (3), le dispositif
d'accouplement (1) comprenant :
- un élément d'accouplement (4) pour la liaison à un deuxième élément d'accouplement
compatible (4') d'un autre véhicule sur rails,
- un rail de forme courbe (5) sur lequel est disposé de manière déplaçable l'élément
d'accouplement (4),
caractérisé en ce que le rail (5) peut être fixé au véhicule sur rails par des moyens de fixation (6),
indirectement par le biais du dispositif de transfert de force de traction (3) et
de l'élément d'accouplement (4), ou directement par le biais du dispositif de transfert
de force de traction (3).
2. Dispositif d'accouplement (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que dans l'état monté conforme, le centre (M) de l'arc du rail (5) coïncide essentiellement
avec un centre de rotation du dispositif de transfert de force de traction (3).
3. Dispositif d'accouplement (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que dans l'état conforme, le centre (M) de l'arc du rail (5) coïncide essentiellement
avec un centre de rotation d'un bogie ou est situé sur un essieu de roues du véhicule
sur rails.
4. Dispositif d'accouplement (1) selon la revendication 1, dans lequel le rail (5) peut
être fixé au véhicule sur rails par des moyens de fixation (6) indirectement par le
biais du dispositif de transfert de force de traction (3) et de l'élément d'accouplement
(4), caractérisé en ce que les moyens de fixation (6) comprennent un évidement (7) dans le rail (5), lequel
est réalisé pour recevoir au moins une partie du dispositif de transfert de force
de traction (3).
5. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les moyens de fixation (6) présentent des régions (8) pour recevoir au moins en partie
le tampon (2).
6. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le rail (5) présente une surface de contact cintrée (9) pour l'élément d'accouplement
(4).
7. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'élément d'accouplement (4) est connecté au rail (5) par le biais d'un élément de
glissement (10).
8. Dispositif d'accouplement (1) selon la revendication 7, caractérisé en ce que l'élément de glissement (10) présente des rainures (11) dans lesquelles s'engage
une région latérale (12) du rail (5).
9. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications 7 et 8, caractérisé en ce que l'élément d'accouplement (4), dans l'état monté conforme, est disposé de manière
déplaçable essentiellement horizontalement et/ou verticalement dans l'élément de glissement
(10).
10. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications 7 à 9, caractérisé en ce que l'élément de glissement (10) présente des galets de support.
11. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le rail (5) présente des portions (13) par le biais desquelles le rail (5) peut être
fixé à un châssis (14) du véhicule sur rails.
12. Dispositif d'accouplement (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le rail (5) présente des éléments de butée réglables pour limiter le déplacement
le long du rail (5) de l'élément d'accouplement (4) et/ou de l'élément de glissement
(10).
13. Véhicule sur rails comprenant au moins un dispositif d'accouplement (1) selon l'une
quelconque des revendications précédentes.