Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkstoff mit einem Strukturüberwachungssystem
Hintergrund der Erfindung
[0002] Die Eigenschaften von Werkstoffen, welche in einem komplexen übergeordneten Gesamtgebilde
zum Einsatz kommen, können einer Überwachung ausgesetzt sein, beispielsweise um einen
regelmäßig wiederkehrenden Überblick über die Eigenschaften des überwachten Werkstoffs
zu erhalten. Insbesondere können die mechanischen und physikalischen Eigenschaften
eines Werkstoffs, wie z.B. die Festigkeit, Restfestigkeit, Ermüdung, E-Mudul das Ziel
solcher Strukturüberwachungsmaßnahmen sein.
[0003] Strukturüberwachungssysteme dienen der Überwachung der Eigenschaften, insbesondere
der mechanischen Eigenschaften, eines Werkstoffs. Eine permanente Strukturüberwachung
bei komplexen Systemen, welche hohen Belastungen sowie hohen Sicherheitsanforderungen
ausgesetzt sind, beispielsweise von Flugzeugstrukturen, kann zu einer flexiblen Anpassung
eines Wartungszyklus dieser komplexen Systeme beitragen und so zu einer verlängerten
Lebensdauer und erhöhten Zuverlässigkeit solcher Werkstoffe beitragen.
[0004] Eine bekannte Strukturüberwachungsvorrichtung arbeitet mit Ultraschall. Hierbei werden
Ultraschallköpfe nachträglich an einem Bauteil mittels einer Klebeverbindung montiert.
Der reflektierte Ultraschall kann in Abhängigkeit der Struktur eines Werkstoffs variieren,
was beispielsweise Rückschlüsse auf Rissen oder andere mechanische Schäden in der
Struktur des geprüften Werkstoffs zulässt.
[0005] Bei metallischen Strukturen, wie z.B. Komponenten von Flugzeugen oder von industriellen
Anlagen können neben akustischen auch optischen Strukturprüfverfahren eingesetzt werden.
[0006] US 2011/0142091 A1 beschreibt das Bestimmen von mechanischen Eigenschaften von strukturellen Elementen.
Verformungen oder Risse können dadurch bestimmt werden, dass die thermische oder elektrische
Leitfähigkeit von einem Verbund aus Kohlenstoffnanoröhren, der mit einem zu überwachenden
Strukturelement gekoppelt ist, ermittelt wird.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Werden Strukturüberwachungssysteme als zusätzliche Applikationen auf einen Werkstoff
aufgetragen, kann dies zu zusätzlichem Gewicht führen, was je nach Anwendungsgebiet
des Werkstoffs unerwünscht sein kann.
[0008] Bei auf einem Werkstoff aufgeklebten Ultraschallköpfen kann beispielsweise die Klebefuge
eine Schwachstelle bilden, insbesondere wenn erhebliche Umweltlasten wie Temperaturwechsel
oder mechanische Belastungen wie Dehnungen oder Vibrationen auftreten, was sowohl
die Ultraschallköpfe als auch die Klebestelle stark belasten kann.
[0009] Solche Ultraschallköpfe können den Nachteil haben, dass sie auf Grund ihrer Arbeitsweise
lediglich eine begrenzte lokale Überprüfung des Werkstoffs zulassen.
[0010] Es kann als Aufgabe der Erfindung betrachtet werden, einen Werkstoff mit einem Strukturüberwachungssystem
bereitzustellen, wobei das Strukturüberwachungssystem ein geringes Gewicht aufweist
und eine zuverlässige Überwachung einer Struktur des Werkstoffs ermöglicht. In der
Beschreibung wird daneben beispielhaft noch ein Verfahren zum Herstellen eines Werkstoffs
mit einem Strukturüberwachungssystem beschrieben, was lediglich dem Verständnis des
Aufbaus des Werkstoffs dienen soll.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der Patentansprüche.
[0012] Gemäß der Erfindung ist ein Werkstoff mit einem Strukturüberwachungssystem angegeben.
Das Strukturüberwachungssystem weist ein Signalübertragungselement und eine Sensoreinheit
mit einem Signalgenerator und einem Signalempfänger auf. Die Sensoreinheit ist ausgeführt,
ein erstes Signal in das Signalübertragungselement einzuspeisen und ein zweites Signal
aus dem Signalübertragungselement als Ergebnis des ersten Signals auszulesen, wobei
das zweite Signal dem mit einer Übertragungsfunktion des Signalübertragungselements
beaufschlagten ersten Signal entspricht. Der Werkstoff ist ein metallischer Werkstoff.
Das Signalübertragungselement weist Kohlenstoffnanoröhren auf und ist in dem metallischen
Werkstoff angeordnet. Das Signalübertragungselement ist als Schweißzusatzwerkstoff
oder als Pulver-Metallurgie-Vormaterial bei der Herstellung des Werkstoffs eingebracht.
[0013] Ein solches Strukturüberwachungssystem kann in tragenden oder unterstützenden Strukturen
mit funktionaler Fähigkeit zur Signalübertragung im Rahmen der Strukturüberwachung
eingesetzt werden.
[0014] Beispielsweise kann das Strukturüberwachungssystem zur Überwachung von industriellen
Anlagen, Flugzeugkomponenten, Rohrleitungen oder Komponenten von Windkraftanlagen
oder allgemein zur Überwachung von mechanisch beanspruchten oder mechanisch belasteten
Komponenten eingesetzt werden.
[0015] Die Sensoreinheit weist einen Signalgenerator und einen Signalempfänger aufweisen.
Der Signalgenerator ist ausgeführt, ein Signal, beispielsweise ein elektrisches Signal,
in das Signalübertragungselement einzuspeisen. Der Signalempfänger ist ausgeführt,
das von dem Signalgenerator eingespeiste Signal zu empfangen. In Abhängigkeit des
von dem Signalgenerator empfangenen Signals können sodann Rückschlüsse auf Strukturschäden
des Werkstoffs gezogen werden.
[0016] Das von dem Signalgenerator eingespeiste Signal kann beispielsweise durch strukturelle
Schäden wie Risse oder Brüche in dem Signalübertragungselement geändert werden, z.B.
indem sich die Amplitude der Signalstärke insgesamt oder auch nur in bestimmten Frequenzbereichen
verändert. Aus einer solchen Signal-änderung kann darauf geschlossen werden, in welchem
lokalen Bereich und in welchem Umfang das Signalübertragungselement beschädigt ist.
[0017] Weil das Signalübertragungselement in einem Werkstoff angeordnet ist, übertragen
sich Schäden des Werkstoffs unmittelbar auf das Signalübertragungselement. Somit entsprechen
die Schäden des Signalübertragungselementes denen des überwachten Werkstoffs, welche
mittels des Strukturüberwachungssystems wie oben und im Folgenden beschrieben festgestellt
werden.
[0018] In anderen Worten wird also das Signalübertragungselement zur Übertragung eines Signals,
insbesondere eines elektrischen oder thermischen Signals, genutzt. Das Signal wird
von einem Signalgenerator eingespeist und von einem Signalempfänger empfangen. Abweichungen
des empfangenen Signals von dem eingespeisten Signals lassen Schlüsse auf die Struktur
bzw. Strukturveränderung des Signalübertragungselementes zu, wobei die Strukturveränderungen
des Signalübertragungselementes den Strukturveränderungen bzw. Schäden des Werkstoffs
entsprechen.
[0019] Das Signalübertragungselement weist Kohlenstoffnanoröhren auf. Diese zeichnen sich
durch eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit aus und können daneben auf
Grund ihrer mechanischen Festigkeit zusätzlich die mechanische Belastbarkeit des Werkstoffs
erhöhen, an oder in dem sie angebracht sind. Daneben weist Kohlenstoff eine im Vergleich
zu beispielsweise Kupfer, Silber oder Diamant geringere Dichte auf und führt damit
zu einem geringeren zusätzlichen Gewicht, was insbesondere bei der Überwachung von
bzw. Integration in Flugzeugkomponenten vorteilhaft sein kann.
[0020] Bei Kohlenstoffnanoröhren handelt es sich um röhrenförmige Gebilde aus Kohlenstoff,
deren Durchmesser zwischen wenigen Zehntel Nanometer (nm) bis zu 50 nm betragen kann.
Die Länge einer einzelnen Röhre kann bis zu einigen Millimeter (mm) betragen. Mehrere
einzelne Röhren können zu Röhrenbündeln zusammengesetzt werden.
[0021] Das Signalübertragungselement kann eine Vielzahl von Röhrenbündeln aufweisen, welche
beispielsweise netzartig ober wabenförmig aufgebaut sind.
[0022] Das Signalübertragungselement kann Kohlenstoff oder Kohlenstoffnanoröhren (Carbon
Nanotubes, CNT) aufweisen, welche in Form von Graphenen, Aerographit, CNT-Garn oder
sog. Buckypapier bereitgestellt sind.
[0023] Bei der Integration in einen Werkstoff ermöglicht das Strukturüberwachungssystem
wie oben und im Folgenden beschrieben eine Zustandsüberwachung während der Betriebs-
oder Einsatzzeit und ausgehend von sensorischen Elementen über elektronische Komponenten
zur Signalverarbeitung bis zur Vernetzung von Teilsystemen und deren Einbindung in
komplexe Strukturüberwachungsvorrichtungen, die eine Mehrzahl von Strukturüberwachungssystemen
wie oben und im Folgenden beschrieben aufweisen.
[0024] Das Strukturüberwachungssystem ermöglicht es, signifikante Strukturverhaltens-änderungen
zu detektieren, indem die über das Signalübertragungselement übertragenen Signale
einer Auswertung bzw. Bewertung zugeführt werden.
[0025] Die Anwendung dieser Strukturüberwachungssysteme für die Überwachung von sicherheitsrelevanten
komplexen metallischen Strukturen oder Faserverbundstrukturen während der Einsatzzeit
dieser Strukturen kann zu einer starken Verminderung der Wartezeiten bzw. von Leerlauf
der überwachten Strukturen bzw. Werkstoffe beitragen und deren Effizienz über die
gesamte Lebensdauer bzw. Einsatzzeit durch Schadenfrüherkennung wesentlich steigern.
[0026] Es sei darauf hingewiesen, dass das zweite Signal das über das Signalübertragungselement
übertragene erste Signal ist. In anderen Worten ist das erste Signal also das Eingangssignal
und das zweite Signal das Ausgangssignal.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform enthalten das erste Signal und das zweite Signal jeweils
eine elektrische Signalkomponente, wobei ein Verhältnis des ersten Signals zu dem
zweiten Signal herangezogen wird, um eine elektrische Übertragungsfunktion des Signalübertragungselementes
zu ermitteln.
[0028] Alternativ zu der elektrischen Übertragungsfunktion kann auch die elektrische Leitfähigkeit
ermittelt werden. Veränderungen der elektrischen Leitfähigkeit zwischen einem Einspeisungsort
und einem Abgreifort des elektrischen Signals weisen auf eine Strukturveränderung
des Signalübertragungselementes hin, was als Indiz einer Strukturveränderung des Werkstoffs
dient. Materialschäden können somit frühzeitig erkannt werden.
[0029] Das erste Signal und das zweite Signal können genutzt werden, um eine Übertragungsfunktion
im Zeit- und/oder Frequenzbereich des Signalübertragungselementes zu ermitteln. Veränderungen
dieser Übertragungsfunktion im Zeit- und/oder Frequenzbereich deuten auf Strukturveränderungen
des Signalübertragungselementes hin.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform enthalten das erste Signal und das zweite Signal
jeweils eine thermische Signalkomponente, wobei ein Verhältnis des ersten Signals
zu dem zweiten Signal herangezogen wird, eine thermische Übertragungsfunktion des
Signalübertragungselementes zu ermitteln.
[0031] Für die thermische Übertragungsfunktion gelten die Ausführungen zu der elektrischen
Übertragungsfunktion analog, mit dem Unterschied dass statt eines elektrischen Signals
ein thermisches Signal verwendet wird.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Signalübertragungselement eine Mehrzahl
von Übertragungsleitungen bestehend aus Kohlenstoffnanoröhren auf, wobei zumindest
eine Übertragungsleitung mit der Sensoreinheit gekoppelt ist.
[0033] Ein erster Endabschnitt einer Übertragungsleitung kann mit dem Signalgenerator und
ein zweiter Endabschnitt derselben oder einer anderen Übertragungsleitung kann mit
dem Signalempfänger gekoppelt sein, wobei der erste Endabschnitt mit dem zweiten Endabschnitt
über die Mehrzahl von Übertragungsleitungen gekoppelt ist, so dass das erste Signal
über den ersten Endabschnitt eingespeist und das zweite Signal über den zweiten Endabschnitt
ausgelesen wird.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kreuzt eine erste Übertragungsleitung eine zweite
Übertragungsleitung, so dass das Signalübertragungselement netzartig ausgebildet ist.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Werkstoff mit einem Strukturüberwachungssystem
wie oben und im Folgenden beschrieben angegeben.
[0036] Die Struktur des Werkstoffs kann durch das Anbringen eines Strukturüberwachungssystems
überwacht werden, so dass Schäden durch mechanische Belastungen des Werkstoffs oder
sogar Strukturveränderungen durch an dem Werkstoff anliegende Kräfte während der Einsatzzeit
des Werkstoffs erkannt werden können.
[0037] Das Strukturüberwachungssystem kann in den Werkstoff integriert werden.
[0038] Die Sensoreinheit mit Signalgenerator und Signalempfänger werden an dem Werkstoff
angebracht und mit dem Signalübertragungselement elektrisch und/oder thermisch gekoppelt.
[0039] Gemäß einer Ausführungsform ist das Signalübertragungselement in einer Oberflächenschicht
des Werkstoffs angeordnet.
[0040] In anderen Worten ist das Signalübertragungselement damit in das Material des Werkstoffs
integriert. Die Oberflächenschicht kann wenige µm bis zu einigen mm tief sein. Das
Signalübertragungselement durchdringt die Oberflächenschicht bzw. verläuft durch diese.
[0041] Diese Ausführungsform ermöglicht eine Erkennung von Schäden, welche unter der Oberfläche
des Werkstoffs liegen.
[0042] Das Signalübertragungselement kann als Füllstoff in Substraten oder Materialien angeordnet
sein. Beispielsweise kann das Signalübertragungselement in Hohlräumen, welche in dem
Material des Werkstoffs vorkommen, angeordnet sein.
[0043] In einer anderen Ausführungsform kann das Signalübertragungselement als zusätzliche
Schicht zwischen jeweils zwei aneinandergrenzenden Materiallagen oder Schichten angeordnet
sein. Das Signalübertragungselement kann einzeln oder als Mischung, wie z.B. in Form
eines Schweißzusatzwerkstoffes zwischen Lagen oder Schichten des Werkstoffs eingewalzt
werden.
[0044] Gemäß einem Beispiel, das dem Verständnis der Erfindung dient, ist ein Verfahren
zum Herstellen eines Werkstoffs wie oben und im Folgenden beschrieben angegeben.
[0045] Gemäß der Erfindung ist das Signalübertragungselement als Schweißzusatzwerkstoff
oder als Pulver Metallurgie Vormaterial bei der Herstellung des Werkstoffs eingebracht.
[0046] Im Folgenden werden mit Bezug zu den Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0047]
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Strukturüberwachungssystems.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Werkstoffs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Werkstoffs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Werkstoffs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
[0048] Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu. Werden
in den folgenden Figuren gleiche Bezugsziffern verwendet, so betreffen diese gleiche
oder ähnliche Elemente.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0049] Fig. 1 zeigt ein Strukturüberwachungssystem 100 mit einem Signalübertragungselement
110 und einer Sensoreinheit 120. Die Sensoreinheit 120 ist mit dem Signalübertragungselement
110 gekoppelt, so dass zumindest ein elektrisches und/ oder ein thermisches Signal
in das Signalübertragungselement 110 eingespeist und hieraus ausgelesen werden können.
Dabei wird das Signal an unterschiedlichen Orten eingespeist und ausgelesen, so dass
das Signalübertragungselement mit der Übertragungsfunktion auf das eingespeiste Signal
wirkt.
[0050] Strukturveränderungen des Signalübertragungselementes 110 bewirken eine Veränderung
der Übertragungsfunktion, so dass diese Strukturveränderungen detektiert werden können.
[0051] In Fig. 1 ist das Signalübertragungselement der Einfachheit halber als flächiges
Element dargestellt.
[0052] Das Signalübertragungselement kann eine Vielzahl von Leitungen oder Leitungsabschnitten
aufweisen, welche netzartig oder wabenartig miteinander verbunden sind, um so das
eingespeiste Signal auf vorgegebenen Wegen zu leiten bzw. zu übertragen. In einem
solchen Szenario kann es bei Strukturveränderungen, wie z.B. Rissen, in dem Signalübertragungselement
auch zu einer vollständigen Unterbrechung der Signalübertragung kommen.
[0053] Fig. 2 zeigt einen Werkstoff 200 mit einer Sensoreinheit 120, welche auf der Oberfläche
202 des Werkstoffs angeordnet ist. Das Signalübertragungselement ist in Fig. 2 aus
Veranschaulichungsgründen nicht dargestellt, ist jedoch in der Oberflächenschicht
204 angeordnet.
[0054] Die Oberflächenschicht 204 kann eine Dicke oder Tiefe von wenigen mµ bis zu einigen
mm aufweisen. Die Sensoreinheit 120 ist mechanisch mit der Oberfläche 202 des Werkstoffs
gekoppelt bzw. an der Oberfläche befestigt.
[0055] Fig. 3 zeigt einen Werkstoff 200 in Form einer Flugzeugtragfläche, in der das Signalübertragungselement
110 mit mehreren Leiterbahnen bzw. Leiterbahnabschnitten angeordnet ist. Eine Sensoreinheit
120 ist auf der Oberfläche 202 angeordnet und mit einer Leiterbahn des Signalübertragungselements
110 elektrisch und/oder thermisch gekoppelt.
[0056] Es sei darauf hingewiesen, dass das Strukturüberwachungssystem eine Mehrzahl von
Sensoreinheiten 120 aufweisen kann, welche mit dem Signalübertragungselement 110 gekoppelt
sind. Dabei können Signale von einer ersten Sensoreinheit an eine zweite Sensoreinheit
übertragen werden. Durch die Anordnung mehrerer Sensoreinheiten an verschiedene Stellen
kann die Übertragungsfunktion unterschiedlicher Leiterbahnabschnitte überprüft bzw.
überwacht werden, so dass ein ggf. auftretender Strukturdefekt lokalisiert werden
kann.
[0057] Die Leiterbahnen des Signalübertragungselements 110 können insbesondere an mechanisch
hoch beanspruchten Stellen des Werkstoffs angeordnet werden, beispielsweise in einem
Bereich mit hohen Oberflächenspannungen oder hohen Biegekräften oder Vibrationsbeanspruchungen.
[0058] Fig. 4 zeigt einen Werkstoff 200 mit einem Strukturüberwachungssystem, dessen Signalübertragungselement
110 drei voneinander getrennte Leiterbahnen 110A, 110B, 110C aufweist, wobei an jeder
Leiterbahn jeweils zwei Sensoreinheiten 120 angeordnet sind.
[0059] Somit kann die Übertragungsfunktion jeder der drei Leiterbahnen gesondert überprüft
werden, da eine erste Sensoreinheit ein Signal einspeist, welches von der zweiten
Sensoreinheit empfangen und ausgewertet wird.
[0060] Das gesendete Signal kann über eine weitere Übertragungsstrecke von der ersten Sensoreinheit
an die zweite Sensoreinheit übertragen werden, so dass bei der empfangenden Sensoreinheit
die Übertragungsfunktion aus dem tatsächlich gesendeten Signal und dem empfangenen
Signal ermittelt werden kann. Alternativ kann eine vorher festgelegte Signalfolge
gesendet werden, welche der zweiten Sensoreinheit bekannt ist, so dass die Übertragungsfunktion
ohne zusätzliche Übertragung der Sendesignalfolge ermittelt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 100
- Strukturüberwachungssystem
- 110
- Signalübertragungselement
- 120
- Sensoreinheit
- 200
- Werkstoff
- 201
- Werkstoffdicke
- 202
- Oberfläche
- 204
- Oberflächenschicht
1. Werkstoff (200) mit einem Strukturüberwachungssystem (100),
wobei das Strukturüberwachungssystem aufweist:
ein Signalübertragungselement (110); und
eine Sensoreinheit (120) mit einem Signalgenerator und einem Signalempfänger;
wobei der Signalgenerator ausgeführt ist, ein erstes Signal in das Signalübertragungselement
(110) einzuspeisen,
wobei der Signalempfänger ausgeführt ist, ein zweites Signal aus dem Signalübertragungselement
als Ergebnis des ersten Signals auszulesen, wobei das zweite Signal dem mit einer
Übertragungsfunktion des Signalübertragungselements (110) beaufschlagten ersten Signal
entspricht;
wobei der Werkstoff ein metallischer Werkstoff ist;
wobei das Signalübertragungselement Kohlenstoffnanoröhren aufweist und in dem metallischen
Werkstoff angeordnet ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
das Signalübertragungselement als Schweißzusatzwerkstoff oder als Pulver-Metallurgie-Vormaterial
bei der Herstellung des Werkstoffs eingebracht ist.
2. Werkstoff (200) nach Anspruch 1,
wobei das erste Signal und das zweite Signal jeweils eine elektrische Signalkomponente
enthalten;
wobei ein Verhältnis des ersten Signals zu dem zweiten Signal herangezogen wird, um
eine elektrische Übertragungsfunktion des Signalübertragungselementes zu ermitteln.
3. Werkstoff (200) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei das erste Signal und das zweite Signal jeweils eine thermische Signalkomponente
enthalten;
wobei ein Verhältnis des ersten Signals zu dem zweiten Signal herangezogen wird, eine
thermische Übertragungsfunktion des Signalübertragungselementes zu ermitteln.
4. Werkstoff (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Signalübertragungselement eine Mehrzahl von Übertragungsleitungen bestehend
aus Kohlenstoffnanoröhren aufweist;
wobei zumindest eine Übertragungsleitung mit der Sensoreinheit gekoppelt ist.
5. Werkstoff (200) nach Anspruch 4,
wobei eine erste Übertragungsleitung eine zweite Übertragungsleitung kreuzt, so dass
das Signalübertragungselement netzartig ausgebildet ist.
1. Material (200) having a structure-monitoring system (100), wherein the structure-monitoring
system has:
a signal-transmitting element (110); and
a sensor unit (120) with a signal generator and a signal receiver;
wherein the signal generator is designed to feed a first signal into the signal-transmission
element (110),
wherein the signal receiver is designed to read a second signal out of the signal-transmission
element as a result of the first signal, wherein the second signal corresponds to
the first signal to which a transmission function of the signal-transmission element
(110) is applied;
wherein the material is a metallic material;
wherein the signal-transmission element has carbon nanotubes and is arranged in the
metallic material;
characterized in that
the signal-transmission element is introduced as a weld additive or as a powder metallurgy
primary material during the manufacture of the material.
2. Material (200) according to Claim 1,
wherein the first signal and the second signal each contain an electrical signal component;
wherein a ratio of the first signal to the second signal is used to determine an electrical
transmission function of the signal-transmission element.
3. Material (200) according to Claim 1 or 2,
wherein the first signal and the second signal each contain a thermal signal component;
wherein a ratio of the first signal to the second signal is used to determine a thermal
transmission function of the signal-transmission element.
4. Material (200) according to one of the preceding claims,
wherein the signal-transmission element has a multiplicity of transmission lines composed
of carbon nanotubes;
wherein at least one transmission line is coupled to the sensor unit.
5. Material (200) according to Claim 4,
wherein a first transmission line intersects a second transmission line so that the
signal-transmission element is embodied in a mesh-like manner.
1. Matériau (200) comprenant un système de surveillance de structure (100), le système
de surveillance de structure comportant :
un élément de transmission de signal (110) ; et
une unité de détection (120) dotée d'un générateur de signal et d'un récepteur de
signal ;
le générateur de signal étant réalisé pour injecter un premier signal dans l'élément
de transmission de signal (110),
le récepteur de signal étant réalisé pour lire un deuxième signal provenant de l'élément
de transmission de signal en tant que résultat du premier signal, le deuxième signal
correspondant au premier signal auquel a été appliquée une fonction de transmission
de l'élément de transmission de signal (110) ;
le matériau étant un matériau métallique ;
l'élément de transmission de signal possédant des nanotubes en carbone et étant disposé
dans le matériau métallique ;
caractérisé en ce que
l'élément de transmission de signal est incorporé lors de la fabrication du matériau
sous la forme d'un métal d'apport de soudage ou d'un produit primaire de la métallurgie
des poudres.
2. Matériau (200) selon la revendication 1,
le premier signal et le deuxième signal contenant respectivement une composante de
signal électrique ;
un rapport entre le premier signal et le deuxième signal étant utilisé pour déterminer
une fonction de transmission électrique de l'élément de transmission de signal.
3. Matériau (200) selon la revendication 1 ou 2,
le premier signal et le deuxième signal contenant respectivement une composante de
signal thermique ;
un rapport entre le premier signal et le deuxième signal étant utilisé pour déterminer
une fonction de thermique électrique de l'élément de transmission de signal.
4. Matériau (200) selon l'une des revendications précédentes,
l'élément de transmission de signal possédant une pluralité de lignes de transmission
constituées de nanotubes en carbone ;
au moins une ligne de transmission étant couplée à l'unité de détection.
5. Matériau (200) selon la revendication 4,
une première ligne de transmission croisant une deuxième ligne de transmission de
telle sorte que l'élément de transmission de signal est réalisé à la manière d'un
filet.