[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherungsgerät umfassend eine Bremsvorrichtung
und eine Blockiervorrichtung.
[0002] Im Verlauf des letzten Jahrzehnts hat sich Klettern zu einem Breitensport entwickelt
wobei sich die Kletter- und Sicherungstechniken in zunehmenden Maße von den Kletternden
ohne fachkundige Anleitung selbst beigebracht werden. Dies führt insbesondere in Notsituationen
zu einer Fehlbedienung der Sicherheitsausrüstung und daraus resultierenden schwerwiegenden
Verletzungen der Kletternden. Ebenso kann die Sicherheitsausrüstung auch durch einen
erfahrenen Kletterer in einer Paniksituation oder bei Bewusstseinsverlust fehlerhaft
mit denselben Folgen bedient werden.
[0003] Als besonders fehleranfällig hat sich in diesem Zusammenhang das Sichern mit einem
Halbmastwurf und das Sichern mit einem Abseilachter erwiesen. Insbesondere bei unerfahrenen
Kletterern kommt es immer wieder vor, dass ein Finger in den Sicherungsknoten oder
unter das Sicherungsseil eingezogen wird und falls der Sichernde dann das Sicherungsseil
loslässt, kann das Seil mit einer hohen Geschwindigkeit durch das Sicherungsgerät
hindurch gleiten, sodass der Kletternde einer hohen Verletzungsgefahr ausgesetzt ist.
Insbesondere beim Abseilachter besteht die Möglichkeit, dass das Seil durch die große
Öffnung des Abseilachters hindurch gefädelt wird, jedoch nicht um den Steg des Abseilachters
gelegt wird, sondern in den Sicherungskarabiner eingehakt wird, was die Bremsleistung
der Anordnung erheblich reduziert, jedoch im ersten Augenblick den Anschein erweckt,
als ob das Seil richtig in das Sicherungsgerät eingelegt worden wäre.
[0004] Um dem Problem des fehlerhaften Einlegens und der Fehlbedienung entgegenzuwirken,
ist eine Vielzahl von reibungsbasierten Sicherungsvorrichtungen, so genannten Tubern
wie sie beispielsweise in der USD 466794S abgebildet sind, entwickelt worden, bei
welchen ein Ziehen am Sicherungsseil die Bremswirkung des Sicherungsgeräts erhöht.
Viele dieser Tuber sind symmetrisch ausgebildet, sodass sie, unabhängig von der Wahl
eines Seilendes als Sicherungsende, die gewünschte Seilabbremsung bereitstellen. Ferner
erlaubt ein Ziehen an beiden aus dem Tuber herausragenden Seilenden eine einfache
und sichere Überprüfung, ob das Seil korrekt in das Sicherungsgerät eingelegt ist.
Derartige Tuber weisen jedoch weiterhin das Problem auf, dass ein Loslassen des Sicherungsseils
zu einer sehr hohen Seildurchlaufgeschwindigkeit durch das Sicherungsgerät führen
kann.
[0005] Ebenso bekannt sind Sicherungsgeräte, bei welchen, wie beispielsweise in der
DE 69 001 596 T2 gezeigt, das Seil durch eine durch einen Hebel betätigbare Klemmvorrichtung läuft,
wobei über die Hebelstellung das Seil von dem Sichernden freigegeben werden kann.
Wird der Hebel jedoch durch den Sichernden in der Stellung gehalten, in welcher er
dem Kletternden Seil geben kann, und stürzt dieser bei beibehaltener Hebelstellung,
so kann auch bei der Sicherung mit einem solchen Gerät der Kletternde sich verletzen,
obwohl beim Loslassen des Hebels der Seildurchlauf blockiert worden wäre. Bei der
Benutzung des Sicherungsgeräts der
DE 69 001 596 T2 muss der Sichernde seine Hände asynchron benutzen, um das Sicherungsgerät korrekt
zu bedienen: während eine Hand dafür zuständig ist, Seil zu geben oder Seil einzuziehen,
so ist die andere Hand für die Bedienung des Hebels zuständig. In Schrecksituationen
tendieren viele Sichernde jedoch mit beiden Händen zumindest eine ähnliche, somit
synchrone Bewegung auszuführen. Fällt der Kletternde ins Seil, so ist ein häufiger
und bei Tubern auch sinnvoller Reflex des Sichernden, ein Ziehen an dem freien Ende
des Sicherungsseils, wobei das Ziehen auch mit beiden Händen synchron geschehen kann.
Zieht der Sichernde bei dem Sicherungsgerät der
DE 69 001 596 T2 in einer solchen Situation an dem Sicherungsseil und bewegt die Hand am Hebel gleichzeitig
auch nach unten, was einer synchronen Bewegung beider Hände entsprechen würde, so
kann es passieren, dass der Hebel von der blockierenden oberen Position durch die
Abwärtsbewegung der Hand in eine Zwischenstellung gezogen wird, wodurch die Blockierung
des Seils in dem Sicherungsgerät gelöst wird. Hierdurch kann der Kletternde eine unbeabsichtigt
lange Strecke fallen oder das Gewicht des Kletternden kann die Hand des Sichernden,
welche sich am freien Seilende festhält, in das Sicherungsgerät hineinziehen, und
verletzen.
[0007] FR 2 149 047 A5 offenbart ein Sicherungsgerät umfassend eine Blockiervorrichtung mit einem beweglichen
Seilaufnahmeelement, welches dafür eingerichtet ist, von einem daran aufgenommenem
Seil bewegt zu werden, wobei die Blockiervorrichtung dafür eingerichtet ist, in einem
Blockierzustand eine Bewegung des Seilaufnahmeelements zu blockieren, wobei die Blockiervorrichtung
in einem Sicherungsfall in den Blockierzustand übergeht.
[0008] Die vorliegende Erfindung ist in Anbetracht der oben beschriebenen Probleme gemacht
worden und hat als Aufgabe die Bereitstellung eines Sicherungsgeräts, welches die
Sicherheit bei der Handhabung erhöht.
[0009] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die vorliegende Aufgabe durch ein Sicherungsgerät
gelöst, umfassend eine Blockiervorrichtung, wobei die Blockiervorrichtung ein bewegliches
Seilaufnahmeelement umfasst, welches dafür eingerichtet ist, von einem daran aufgenommenen
Seil bewegt zu werden, wobei die Blockiervorrichtung dafür eingerichtet ist, in einem
Blockierzustand eine Bewegung des Seilaufnahmeelements zu blockieren und in einem
Freilaufzustand die Bewegung des Seilaufnahmeelements zuzulassen, wobei die Blockiervorrichtung
in einem Sicherungsfall von dem Freilaufzustand in den Blockierzustand übergeht, wobei
die Blockiervorrichtung ferner ein Steuerelement aufweist, dessen Betätigung im Blockierzustand
den Übergang der Blockiervorrichtung in den Freilaufzustand bewirkt, dadurch gekennzeichnet,
dass sobald der Sicherungsfall vorliegt, die Blockiervorrichtung den Blockierzustand
unabhängig von einer Betätigung des Steuerelements, insbesondere durch einen Sichernden,
einnimmt bevor das Seilaufnahmeelement einen vorbestimmten Bewegungsabschnitt durchlaufen
hat. Wird ein Sicherungsfall beispielsweise durch eine Fliehkraftkupplung detektiert,
so nimmt die Blockiervorrichtung den Blockierzustand ein bevor das Seilaufnahmeelement
einen vorbestimmten Bewegungsabschnitt durchlaufen hat. Dies findet auch statt, wenn
der Sichernde mittels des Steuerelements den Übergang vom Blockierzustand in Freilaufzustand
bewirkt, wodurch eine überhöhte Geschwindigkeitsaufnahme des Gesicherten unterbunden
werden kann. Hängt beispielsweise der Kletterer im Seil und der Sichernde bewirkt
einen Übergang der Blockiervorrichtung vom Blockierzustand in den Freilaufzustand,
ohne sich um eine ausreichende Abbremsung des Sicherungsseils zu kümmern, das heißt
der Sicherungsfalls tritt im Wesentlichen instantan nach dem Übergang in den Freilaufzustand
ein, so wird durch das Seil das Seilaufnahmeelement mit bewegt und nachdem das Seilaufnahmeelement
einen vorbestimmten Bewegungsabschnitt durchlaufen hat, geht die Blockiervorrichtung
aufgrund des Vorliegens des Sicherungsfalls in den Blockierzustand über. Dieser Übergang
findet unabhängig davon statt, ob das Steuerelement betätigt wurde oder gerade betätigt
wird. Hierdurch wird insbesondere verhindert, dass beim Betätigen des Steuerelements
die Blockiervorrichtung einen inaktiven Zustand einnimmt, in welchem die Blockiervorrichtung
eine Bewegung des Seilaufnahmeelements nicht blockieren kann, welcher erst durch eine
weitere Betätigung des Steuerelements wieder aufgehoben wird. Die Bewegung des Seils
ist somit vorzugsweise in dem Sicherungsgerät bei Vorliegen eines Sicherungsfalls
beschränkt, vorzugsweise beschränkt auf eine Seildurchlauflänge von weniger als 1
m, besonders bevorzugt weniger als 0,5 m, höchst bevorzugt weniger als 0,2 m. Somit
wird ein durch Fehlbedienung verursachtes Abstürzen des Kletterers beim Lösen einer
Seilblockierung sicher verhindert.
[0010] Gemäß einer Ausfühungsform umfasst das Sicherungsgerät, eine Bremsvorrichtung, wobei
der Sicherungsfall vorliegt, wenn ein Bewegungsparameter der Bewegung des Seilaufnahmeelements
aus einer Bewegungsparametermenge außerhalb eines dem jeweiligen Bewegungsparameter
zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs des Bewegungsparameters liegt, wobei
die Bremsvorrichtung dafür eingerichtet ist, eine Bewegung des Seils unabhängig von
einer Seilbewegungsrichtung abzubremsen.
[0011] Die Bewegung des Seilaufnahmeelements ist vorzugsweise an die Bewegung des darin
aufgenommenen Seils gekoppelt. Insbesondere kann das Seilaufnahmeelement derart ausgebildet
sein, dass sich das Seil in einem Sicherungsfall nur unwesentlich gegenüber dem Seilaufnahmeelement
bewegt, bevor die Bewegung des Seilaufnahmeelements unterbunden wird. Hierdurch wird
vorzugsweise die Bewegung des Seils unterbunden. Im Rahmen der Erfindung kann daran
gedacht sein, dass das Seilaufnahmeelement in den Abschnitten, mit welchen es mit
dem Seil in Kontakt stehen kann, eine mit Vorsprüngen versehene Struktur (Vorsprungsstruktur)
aufweist, um die Reibung zwischen dem Seil und dem Seilaufnahmeelement zu erhöhen.
[0012] Dadurch, dass die Bremsvorrichtung dafür eingerichtet ist, eine Bewegung des Seils
unabhängig von einer Seilbewegungsrichtung abzubremsen, kann ein Sichernder die beispielsweise
zum Ablassen notwendige Seilabbremsung mit dem Sicherungsgerät unabhängig davon bereitstellen,
in welches Seilende der Kletternde sich eingehakt oder eingebunden hat. Dadurch, dass
das Sicherungsgerät die Seilabbremsung unabhängig davon bereitstellt, in welches Seilende
der Kletterer sich eingebunden hat, wird die insbesondere bei Anfängern häufig vorkommende
Fehlbedienung verhindert, dass der Kletterer sich in ein Seilende einbindet, dessen
Bewegung der Sichernde nicht abbremsen kann, hierdurch wird die Sicherheit des Kletterers
stark erhöht. Fällt der Kletternde und versetzt dadurch das Seil in Bewegung, so wird
das Seilaufnahmeelement von dem darin aufgenommenen Seil mitbewegt. Diese Bewegung
ist üblicherweise so abrupt, dass ein Bewegungsparameter der Bewegung des Seilaufnahmeelements,
welcher in einer Bewegungsparametermenge enthalten ist, außerhalb eines diesem Bewegungsparameter
zugeordneten vorbestimmten Sicherungsbereichs liegt, wodurch dann die Bewegung des
Seilaufnahmeelements blockiert wird. Vorzugsweise ist das Seilaufnahmeelement derart
ausgebildet, dass ein daran unter Spannung anliegendes Seil aufgrund von Reibung bezüglich
des Seilaufnahmeelements festgelegt ist, sodass eine Blockierung des Seilaufnahmeelements
zu einer Blockierung einer Bewegung des Seils führt. Somit umfasst das Sicherungsgerät
neben einer ersten durch die Bremsvorrichtung ausgebildeten Sicherheitseinrichtung,
mit welcher die Bewegung des Seils kontrolliert gesteuert werden kann, eine zweite
Sicherheitseinrichtung, welche für die Sicherheit in einem Sicherungsfall, beispielsweise
bei einem Sturz des Kletternden, verantwortlich ist. Ein derartiges zweistufiges Sicherheitssystem
erhöht die Sicherheit des Kletternden und die Unabhängigkeit der Bremswirkung von
einer Seilbewegungsrichtung reduziert die Gefahr aufgrund der Wahl des falschen Sicherungsendes.
Ein derartiges Sicherungsgerät erlaubt es dem Benutzer ferner sich an einem Seil abzulassen,
wobei die Bremsvorrichtung eine Kontrolle der Ablassgeschwindigkeit erlaubt, während
die Blockiervorrichtung in Sicherungsfällen für die Sicherheit des Benutzers verantwortlich
ist. Beide Funktionen werden in einem einzigen Sicherungsgerät vereint, während beispielsweise
beim Abseilachter eine zweite separate Sicherheitseinrichtung in Form eines Prusikknotens
zur Erfüllung beider Funktionen notwendig war.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Sicherungsgeräts umfasst die Bewegungsparametermenge
vorzugsweise als Bewegungsparameter der Bewegung des Seilaufnahmeelements eine Geschwindigkeit
und/oder eine Beschleunigung. Ist eine Geschwindigkeit Element der Bewegungsparametermenge,
so wird die Bewegung des Seilaufnahmeelements blockiert, wenn die Geschwindigkeit
außerhalb eines der Geschwindigkeit des Seilaufnahmeelements zugeordneten Sicherheitsbereichs
liegt, beispielsweise zu hoch liegt, sodass die Bewegung des Seils unterbunden wird
bevor der zu Sichernde eine zu hohe Geschwindigkeit erreicht, welche bei einem Aufprall
auf einen Stein oder den Boden zu einer Verletzung führen könnte. Ist eine Beschleunigung
des Seilaufnahmeelements ein Element der Bewegungsparametermenge, so wird die Bewegung
des Seilaufnahmeelements blockiert, wenn die Beschleunigung außerhalb eines der Beschleunigung
zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs liegt, beispielsweise die Beschleunigung
dem Betrag nach zu groß ist. Liegt die Beschleunigung außerhalb des der Beschleunigung
zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs, so ist dies ein Indiz für ein Fallen
des zu Sichernden, sodass das Sicherungsgerät die Bewegung des Seils unterbindet bevor
der zu Sichernde eine Geschwindigkeit aufnehmen kann, welche bei einem Aufprall zu
schwerwiegenden Verletzungen führen würde.
[0014] Eine Weiterbildung des Sicherungsgeräts ist dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierzustand
unabhängig von einer Einflussnahme eines Sichernden eintritt. Hierdurch wird die Bewegung
des Seilaufnahmeelements unabhängig davon blockiert, ob der Sichernde der Sicherungstätigkeit
die nötige Aufmerksamkeit schenkt, sich gegebenenfalls in Panik befindet, das Bewusstsein
verloren hat oder die Bremsvorrichtung nicht derart betätigt, dass die Bewegung des
Seils abgebremst wird.
[0015] In einer Ausführungsform des Sicherungsgeräts umfasst das Sicherungsgerät ferner
ein Basiselement, wobei das Seilaufnahmeelement als eine relativ zum Basiselement
drehbar gelagerte Seilrolle ausgebildet ist, und wobei die Blockiervorrichtung eine
einen Rotor, ein Klemmelement und ein Koppelelement umfassende Fliehkraftkupplung
umfasst, wobei die Seilrolle an dem Rotor derart ausgebildet oder gekoppelt ist, dass
eine Drehung der Seilrolle eine Drehung des Rotors bewirkt, und wobei in dem Blockierzustand
eine Kopplung des Rotor mittels des Klemmelements an dem Koppelelement vorliegt und/oder
wobei in dem Blockierzustand eine Sperrung einer Bewegung des Koppelelements gegenüber
dem Basiselement vorliegt. Eine derartige Fliehkraftkupplung ist ein zuverlässiges
Element, mit welchem die erfindungsgemäße Blockiervorrichtung realisiert werden kann.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Sicherungsgeräts ist es möglich, dass mindestens
einem Bewegungsparameter aus der Bewegungsparametermenge ein vorbestimmter Sicherheitsbereich
zugeordnet ist, der Werte des mindestens einen Bewegungsparameters umfasst, welche
eine Bewegung des Seilaufnahmeelements in einer ersten Richtung charakterisieren,
und der Werte des mindestens einen Bewegungsparameters umfasst, welche eine Bewegung
des Seilaufnahmeelements in einer zweiten Richtung charakterisieren, wobei die zweite
Richtung von der ersten Richtung verschieden ist. Ist einem Bewegungsparameter des
Seilaufnahmeelements ein derartiger vorbestimmter Sicherheitsbereich zugeordnet, so
kann das Seilaufnahmeelement sich in zwei voneinander verschiedene Richtungen bewegen,
ohne dass ein Sicherungsfall vorliegt. Da das Seilaufnahmeelement dafür eingerichtet
ist, von einem daran aufgenommenen Seil bewegt zu werden, erlaubt ein derartiges Sicherungsgerät
sowohl die Benutzung der Bremsvorrichtung unabhängig von einer Seilbewegungsrichtung
zum Abbremsen des Seils, als auch die Benutzung der Blockiervorrichtung, welche eine
Seilbewegung in zwei Richtungen zulässt. Hierdurch wird in besonders starkem Maße
eine Fehlbenutzung des Sicherungsgeräts durch das Einbinden oder Einhaken des Kletternden
in ein falsches Seilende unterbunden.
[0017] Das Sicherungsgerät kann in einer Weiterbildung dadurch gekennzeichnet sein, dass
die Bremsvorrichtung separat von der Blockiervorrichtung ausgebildet ist. Hierdurch
kann sowohl die Bremsvorrichtung als auch die Blockiervorrichtung unabhängig voneinander
auf die jeweilige Funktion hin ausgebildet werden, sodass eine besonders gute Abbremsung
des Seils und eine besonders zuverlässige Blockierung des Seilaufnahmeelements ermöglicht
wird. Insbesondere kann die Bremsvorrichtung separat von dem Seilaufnahmeelement oder
der Seilrolle ausgebildet sein, sodass die durch eine Bewegbarkeit des Seilaufnahmeelement
aufgeworfenen Konstruktionsbeschränkungen eine möglichst optimale Ausgestaltung der
Bremsvorrichtung nicht beeinträchtigen.
[0018] Ebenso ist es möglich, dass in einer weiteren Modifikation des Sicherungsgeräts die
Blockiervorrichtung dafür eingerichtet ist, in einem Freilaufzustand die Bewegung
des Seilaufnahmeelements zuzulassen, wobei in dem Freilaufzustand die Bremsvorrichtung
dafür eingerichtet ist, die Bewegung des Seils unabhängig von der Seilbewegungsrichtung
abzubremsen. In dem Freilaufzustand kann der Sichernde entweder den Kletternden oder
sich selbst abseilen und die Geschwindigkeit durch die Benutzung der Bremsvorrichtung
kontrollieren, sodass eine sichere Ausgabegeschwindigkeit ohne eine Blockierung des
Seilaufnahmeelements eingestellt werden kann.
[0019] Ebenso kann in einer weiteren Modifikation des Sicherungsgeräts die Bremsvorrichtung
in einem zur Sicherung bereiten Zustand des Sicherungsgeräts im Wesentlichen ortsfest
zu einem zur Kopplung an einem externen Sicherungspunkt vorgesehenen Kopplungspunkt
des Sicherungsgeräts angeordnet sein. Bewegt sich die Bremsvorrichtung nicht wesentlich
gegenüber einem Kopplungspunkt des Sicherungsgeräts, an welchem beispielsweise der
Klettergurt des Sichernden oder eine an einem Kletterhaken festgemachte Bandschlaufe
befestigt ist, so verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Sichernde mit einem
Teil der Hand oder der Kleidung in die Bremsvorrichtung während des Sicherns gerät,
da sich die Position der Bremsvorrichtung gegenüber dem Kopplungspunkt nicht wesentlich
ändert und der Sichernde die Position der Bremsvorrichtung beim Sichern nicht immer
wieder überprüfen muss.
[0020] Insbesondere kann in einer Ausführungsform des Sicherungsgeräts die Bremsvorrichtung
mindestens eine Reibungsfläche, vorzugsweise zwei Reibungsflächen, zum Abbremsen des
Seils aufweisen. Hierdurch wird eine besonders einfache und zuverlässige Bremsvorrichtung
bereitgestellt. Sind zwei Reibungsflächen bereitgestellt, so kann jede der Reibungsflächen
in besonderem Maße zur Abbremsung des Seils in jeweils einer Richtung ausgebildet
sein, wodurch sich die Bremswirkung der Bremsvorrichtung in vorteilhafter Weise erhöht.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform des Sicherungsgeräts ist die Bremsvorrichtung
als ein ringartiges Element ausgebildet. Hierdurch kann ein Herausrutschen des Seils
aus der Bremsvorrichtung unterbunden werden.
[0022] Unter einem ringartigen Element sollen im Rahmen dieser Anmeldung Elemente verstanden
werden, die einen Hohlraumabschnitt derart umschließen, dass ein diesen Hohlraumabschnitt
durchdringendes Seil durch das ringartige Element daran gehindert wird einfach in
einer Richtung quer zur Erstreckungsrichtung des Seils aus dem Hohlraumabschnitt bewegt
zu werden.
[0023] Unter einer einfachen Bewegung aus dem Hohlraumabschnitt soll verstanden werden,
dass zu jeder Zeit die Möglichkeit besteht, ohne das Seil in einer besonderen, gekrümmten
Form anzuordnen, das Seil in einer Richtung quer zur Erstreckungsrichtung des Seils,
beispielsweise durch einen Spalt in dem ringartigen Element, aus dem Hohlraumabschnitt
des ringartigen Elements heraus nach außen zu bewegen. Hierbei ist bei einer einfachen
Bewegung der Spalt doppelt so breit, vorzugsweise 1,5 mal so breit, höchst vorzugsweise
1,1 mal so breit wie das für die Benutzung mit dem Sicherungsgerät geeignete Seil.
Insbesondere kann das ringartige Element einen Spalt oder eine Öffnung aufweisen,
welche jeweils mit einer Vorrichtung versehen sind, um den Spalt derart zu verschließen,
dass das Seil, welches den Hohlraum im Inneren des ringartigen Elementes durchdringt,
nicht durch eine Bewegung zur Seite hin in einer Richtung quer zur Erstreckungsrichtung
des Seils aus dem ringartigen Element hinaus bewegt werden kann. Das ringartige Element
kann aus mehreren Unterelementen bestehen, welche erst zusammengesetzt, beispielsweise
in einem betriebsbereiten Zustand des Sicherungsgeräts, ein ringartiges Element formen.
Es kann daran gedacht sein, dass Baugruppen eines ringartigen Elements, relativ zueinander
beweglich angeordnet sein können. Insbesondere können Baugruppen eines ringartigen
Elementes dafür eingerichtet sein, durch eine Bewegung Spalte oder Öffnungen in dem
ringartigen Element zu verschließen.
[0024] Ein erfindungsgemäßes Sicherungsgerät kann sich in einer weiteren Modifikation des
dadurch auszeichnen, dass die Bremsvorrichtung dafür eingerichtet ist, zum Einlegen
eines Seils an dem Sicherungsgerät aufzuklappen. Hierdurch wird das Einlegen des Seils
erleichtert.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform umfasst ein Sicherungsgerät, ferner eine Bremsvorrichtung,
wobei die Bremsvorrichtung dafür eingerichtet ist, eine Bewegung eines Seils abzubremsen,
wobei die Blockiervorrichtung derart ausgebildet ist, dass eine Laständerung an einem
Seilende einen Übergang von dem Blockierzustand in den Freilaufzustand bewirkt. Hängt
der zu Sichernde im Seil und ist das Seilaufnahmeelement blockiert, so wird diese
Blockierung eine Bewegung des Seils beeinträchtigen, vorzugsweise blockieren. Eine
Laständerung an dem Seil stellt eine auch bei schweren Kletterern, die im Seil hängen,
einfach und komfortabel mit geringem Kraftaufwand auszuführende Betätigung des Sicherungsgeräts
durch den Sichernden dar, sodass das Sicherungsgerät sicher in den Freilaufzustand
überführt werden kann. Insbesondere ist es nicht notwendig, das in das Sicherungsgerät
eingeführte Seil vollständig zu entlasten, um einen Übergang von dem Blockierzustand
in den Freilaufzustand zu bewirken. Eine derartige Entlastung wäre nur unter großer
Kraftaufwendung möglich. Um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten ist insbesondere
daran gedacht, dass die Blockiervorrichtung derart ausgebildet ist, dass ausgehend
von einer Stellung des Seilaufnahmeelements bei einem Übergang von dem Blockierzustand
in den Freilaufzustand die Blockiervorrichtung dafür eingerichtet ist, die Bewegung
des Seilaufnahmeelements zu blockieren bevor das Seilaufnahmeelement einen vorbestimmten
Bewegungsabschnitt durchlaufen hat.
[0026] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Sicherungsgeräts kann die Laständerung
an einem Sicherungsende des Seils durch ein Ziehen an dem Sicherungsende von dem Sicherungsgerät
weg bewirkt werden. Ein derartiges Vorgehen zur Laständerung stellt sicher, dass der
Sichernde das Sicherungsende beim Übergang von dem Blockierzustand in den Freilaufzustand
gesichert hat, sodass eine kontrollierte Bewegung des Seils ermöglicht wird.
[0027] In einer weiteren Modifikation des Sicherungsgeräts ist es möglich, dass die Laständerung
an einem Lastende des Seils durch ein Ziehen des Lastendes zu dem Sicherungsgerät
hin bewirkt wird. Somit kann der Sichernde in einer Paniksituation auch durch das
Ziehen an einem Lastabschnitt des Seils den Übergang vom Blockierzustand in den Freilaufzustand
bewirken, um die Zeit zu verkürzen, die ein gegebenenfalls verletzter zu Sichernder
an einem blockierten Seil hängt. Auch hier ist es nicht notwendig, das Seil vollständig
zu entlasten, um einen Übergang von dem Blockierzustand in den Freilaufzustand zu
bewirken, was wiederum nur unter einem hohen Kraftaufwand möglich ist.
[0028] Insbesondere kann in einer Weiterbildung des Sicherungsgeräts das Sicherungsgerät
dadurch gekennzeichnet sein, dass die Blockiervorrichtung eine ein Koppelelement umfassende
Fliehkraftkupplung umfasst, wobei das Koppelelement derart in dem Sicherungsgerät
angeordnet ist, dass das Koppelelement eine Bewegung innerhalb des Sicherungsgeräts
ausführen kann, und dass die Bewegung des Koppelelements sperrbar ist, wobei die Laständerung
des Seils eine Lösung einer Sperrung des Koppelelements bewirkt. Durch das Vorsehen
eines sperrbaren Koppelelements ist es möglich, eine bekannte Fliehkraftkupplung in
dem Sicherungsgerät zu verwenden und die Wechselwirkung der Laständerung des Seils
nur auf die Bewegung des Koppelelements zu beschränken, wobei die Sperrung des Koppelelements
vorzugsweise in dem Blockierzustand der Blockiervorrichtung vorliegt.
[0029] In einer Ausführungsform des Sicherungsgeräts kann die Fliehkraftkupplung ferner
einen Rotor und ein Klemmelement umfassen, wobei in dem Blockierzustand eine Kopplung
des Rotors mittels des Klemmelements an dem Koppelelement vorliegt, und wobei das
Lösen der Sperrung des Koppelelements die Kopplung des Rotors an dem Koppelelement
löst. Eine derartige Ausbildung der Fliehkraftkupplung, welche vorzugsweise bei Vorliegen
einer Geschwindigkeit außerhalb eines der Geschwindigkeit zugeordneten vorbestimmten
Sicherheitsbereichs oder bei Vorliegen einer Beschleunigung außerhalb eines der Beschleunigung
zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs des Seilaufnahmeelements koppelt, stellt
sicher, dass das Lösen der Sperrung des Koppelelements die Kopplung des Rotors an
dem Koppelelement löst, wodurch der Rotor in der Fliehkraftkupplung wieder rotieren
kann und somit eine gefährliche Bewegung des Seilaufnahmeelements detektiert werden
kann. Durch die Lösung der Sperrung wird das Koppelelement in die Lage versetzt sich
zu bewegen, was vorzugsweise eine Entlastung des Klemmelements zur Folge hat, welches
sich in der Kopplung des Rotor an dem Koppelelement vorzugsweise in Anlage mit dem
Rotor und dem Koppelelement befindet und sich bei Vorliegen der Entlastung sich aus
der Anlage löst, was die Kopplung des Rotors an dem Koppelelement löst.
[0030] In einer weiteren Modifikation des Sicherungsgeräts ist es möglich, dass die Blockiervorrichtung
ferner ein Steuerelement umfasst, welches dafür eingerichtet ist eine Sperrstellung
einzunehmen, wobei das Koppelelement ein Stoppelement aufweist, wobei in der Sperrstellung
in dem Blockierzustand das Stoppelement mit dem Steuerelement derart zusammenwirkt,
dass die Bewegung des Koppelelements in dem Sicherungsgerät gesperrt ist, und wobei
bei einer Bewegung des Steuerelements aus der Sperrstellung aus dem Blockierzustand
das Stoppelement mit dem Steuerelement derart zusammenwirkt, dass die Sperrung der
Bewegung des Koppelelements gegenüber dem Sicherungsgerät gelöst wird. Durch das Vorsehen
des Stoppelements an dem Koppelelement und einem Steuerelement, welches mit dem Stoppelement,
vorzugsweise in Form einer Anlage oder in Form einer Nocke-Führungsfläche-Wechselwirkung,
zusammen wirkt, wird ein besonders einfaches Steuerkonzept zur Sperrung der Bewegung
des Koppelelements und Lösung dieser Sperrung in dem Sicherungsgerät realisiert.
[0031] Eine Ausführungsform des Sicherungsgeräts kann das dadurch gekennzeichnet sein, dass
die Blockiervorrichtung eine ein Klemmelement umfassende Fliehkraftkupplung umfasst,
wobei das Klemmelement derart in dem Sicherungsgerät angeordnet ist, dass das Klemmelement
eine Bewegung innerhalb des Sicherungsgeräts ausführen kann, und dass die Bewegung
des Klemmelements sperrbar ist, wobei die Laständerung des Seils eine Lösung einer
Sperrung des Klemmelement bewirkt. Durch das Vorsehen eines sperrbaren Klemmelements
ist es möglich, eine bekannte Fliehkraftkupplung in dem Sicherungsgerät zu verwenden
und die Wechselwirkung der Laständerung des Seils nur auf die Bewegung des Klemmelements
zu beschränken, wobei die Sperrung des Klemmelements vorzugsweise in dem Blockierzustand
der Blockiervorrichtung vorliegt. Ferner kann auf ein separates Koppelelement verzichtet
werden, wodurch die Anzahl der Bauteile und somit die Kosten reduziert werden.
[0032] In einer Weiterbildung des Sicherungsgeräts kann in dem Sicherungsgerät die Fliehkraftkupplung
ferner einen Rotor umfassen, wobei in dem Blockierzustand eine Kopplung des Rotors
mittels des Klemmelements an einem Steuerelement vorliegt, und wobei das Lösen der
Sperrung des Klemmelements die Kopplung des Rotors an dem Steuerelement löst. Dieses
einfache Konzept erlaubt, dass das Lösen der Sperrung des Klemmelements gleichzeitig
die Kopplung des Rotors an dem Steuerelement löst, wodurch der Vorgang des Lösens
der Kopplung des Rotors an dem Steuerelement unkomplizierter und somit störungsunanfälliger
abläuft.
[0033] In einer weiteren Ausfürhungsform des Sicherungsgeräts ist es weiterhin möglich,
dass das Sicherungsgerät dadurch gekennzeichnet ist, dass das Steuerelement dafür
eingerichtet ist eine Sperrstellung einzunehmen, wobei das Klemmelement ein Stoppelement
aufweist, wobei in der Sperrstellung in dem Blockierzustand das Stoppelement mit dem
Steuerelement derart zusammenwirkt, dass die Bewegung des Klemmelements in dem Sicherungsgerät
gesperrt ist, und wobei bei einer Bewegung des Steuerelements aus der Sperrstellung
aus dem Blockierzustand das Stoppelement mit dem Steuerelement derart zusammenwirkt,
dass die Sperrung des Klemmelements innerhalb des Sicherungsgeräts gelöst wird. Durch
das Vorsehen des Stoppelements an dem Klemmelement und einem Steuerelement, welches
mit dem Stoppelement, vorzugsweise in Form einer Anlage oder in Form einer Nocke-Führungsfläche-Wechselwirkung,
zusammen wirkt, wird ein besonders einfaches Steuerkonzept zur Sperrung der Bewegung
des Klemmelements und Lösung dieser Sperrung in dem Sicherungsgerät realisiert.
[0034] In einer Weiterbildung des Sicherungsgeräts kann daran gedacht werden, die Bremsvorrichtung
an dem Steuerelement anzubringen. Insbesondere kann die Bremsvorrichtung einstückig
mit dem Steuerelement ausgebildet sein oder die Bremsvorrichtung kann über ein Gelenk,
beispielsweise ein Scharnier, an dem Steuermittel angebracht sein. Ist die Bremsvorrichtung
an dem Steuermittel angebracht, so wird das Steuerelement durch eine Betätigung der
Bremsvorrichtung bewegt, wodurch die Sperrung des Koppelelements gelöst wird, jedoch
kann auf das Seil während der Lösung schon eine Bremskraft einwirken, sodass eine
Seilbewegung abgebremst werden kann.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform umfasst ein Sicherungsgerätferner eine Bremsvorrichtung,
wobei die Blockiervorrichtung eine Fliehkraftkupplung umfasst, und wobei die Bremsvorrichtung
von beweglichen Teilen der Fliehkraftkupplung separat ausgebildet ist. Ein Sicherungsgerät,
bei welchem die Blockiervorrichtung eine Fliehkraftkupplung umfasst und eine Bremsvorrichtung,
die von den beweglichen Teilen der Fliehkraftkupplung separat ausgebildet ist, bildet
eine einfache und sichere Ausbildung eines Sicherungsgeräts.
[0036] In einer Ausführungsform des Sicherungsgeräts ist die Bremsvorrichtung als ein ringartiges
Element ausgebildet. Bei einer derartigen Ausbildung der Bremsvorrichtung wird ein
Herausrutschen des Seils aus der Bremsvorrichtung verhindert.
[0037] In einer weiteren Modifikation des Sicherungsgeräts kann das Seilaufnahmeelement
mit der Fliehkraftkupplung gekoppelt sein, wobei die Fliehkraftkupplung einen ersten
und einen zweiten Abschnitt der Fliehkraftkupplung umfasst, wobei die Fliehkraftkupplung
dafür eingerichtet ist, in einem Blockierzustand eine Bewegung des Seilaufnahmeelements
zu blockieren und eine Bewegung des Seils abzubremsen, wobei die Fliehkraftkupplung
in einem Sicherungsfall in den Blockierzustand übergeht, wobei der Sicherungsfall
vorliegt, wenn ein Bewegungsparameter der Bewegung des Seilaufnahmeelements aus einer
Bewegungsparametermenge außerhalb eines dem jeweiligen Bewegungsparameter zugeordneten
vorbestimmten Sicherheitsbereichs des Bewegungsparameters liegt, wobei der erste Abschnitt
der Fliehkraftkupplung dafür eingerichtet ist, bei Vorliegen des Sicherungsfalls eine
Bewegung des Seilaufnahmeelements zu blockieren, wenn das Seilaufnahmeelement sich
in einer ersten Richtung bewegt, und dazu eingerichtet ist, die Bewegung des Seilaufnahmeelements
zuzulassen, wenn das Seilaufnahmeelement sich in einer der ersten Richtung entgegengesetzten
zweiten Richtung bewegt, wobei der zweite Abschnitt der Fliehkraftkupplung dafür eingerichtet
ist, bei Vorliegen des Sicherungsfalls die Bewegung des Seilaufnahmeelements zu blockieren,
wenn das Seilaufnahmeelement sich in der zweiten Richtung bewegt, und dazu eingerichtet
ist, die Bewegung des Seilaufnahmeelements zuzulassen, wenn das Seilaufnahmeelement
sich in der ersten Richtung bewegt. Durch das vorsehen des ersten und einen zweiten
Abschnitts der Fliehkraftkupplung mit getrennten Aufgaben können die einzelnen Abschnitte
der Fliehkraftkupplung besonders gut auf die jeweilige Aufgabe abgestimmt werden.
Ferner kann bei einer beispielsweise durch einen Unfall verursachten Fehlfunktion
eines der Abschnitte der Fliehkraftkupplung das Sicherungsgerät zur Sicherung verwendet
werden, wobei das Lastende und das Sicherungsende des Seils entsprechend dem unbeschädigten
Abschnitt der Fliehkraftkupplung zu wählen sind. Hierdurch ist das mit einer Redundanz
ausgestattet, welche eine weitere Verwendung des Sicherungsgeräts bei Fehlfunktionen
ermöglicht.
[0038] In den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung kann die Blockiervorrichtung
des Sicherungsgeräts einen Klinkenmechanismus umfassen. Der Klinkenmechanismus ist
vorzugsweise dazu eingerichtet, zumindest eine schrittweise Bewegung des Seilaufnahmeelementes
zuzulassen. In den Aspekten eins bis vier der vorliegenden Erfindung kann die Blockiervorrichtung,
falls nicht schon bereits dargelegt, eine Fliehkraftkupplung, vorzugsweise mit einem,
insbesondere beweglichen, Koppelelement und/oder einem, insbesondere beweglichen,
Steuerelement und/oder einem Rotor und/oder einem Klemmelement, umfassen.
[0039] Das Koppelelement kann die Funktion eines Sperrrads des Klinkenmechanismus aufweisen.
Ferner kann das Steuerelement die Funktion einer Klinke in dem Klinkenmechanismus
aufweisen. Vorzugsweise ist der Klinkenmechanismus dazu eingerichtet, eine Bewegung
des Koppelelements schrittweise zuzulassen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Klinkenmechanismus dazu eingerichtet die Bewegung des Koppelelements auf Bewegungsabschnitte
zu beschränken. Vorzugsweise ist der Klinkenmechanismus symmetrisch in Bezug auf die
möglichen Bewegungsrichtungen des Seilaufnahmeelementes ausgebildet. Das Seilaufnahmeelement
kann als eine Seilrolle ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist die Seilrolle drehbar
gelagert, wodurch das Ausgeben und/oder das Einziehen des Seils an dem Sicherungsgerät
sich besonders komfortabel gestaltet. Die Seilrolle kann reibungsarm drehbar gelagert
sein, wobei die Lagerung der Seilrolle vorzugsweise durch ein Gleitlager realisiert
wird. Die Verwendung eines Gleitlagers erlaubt eine kostengünstige, reibungsarme,
drehbare Lagerung der Seilrolle. Es soll auch nicht ausgeschlossen werden, dass die
drehbare Lagerung der Seilrolle unter Zuhilfenahme eines Kugellagers realisiert wird.
Vorzugsweise ist der Klinkenmechanismus symmetrisch in Bezug auf die Vorwärts- und
Rückwärtsdrehung der Seilrolle ausgebildet. Es ist ebenso möglich, dass der Klinkenmechanismus
dazu eingerichtet ist, die Bewegung des Seilaufnahmeelementes, vorzugsweise in Zusammenwirken
mit dem Koppelelement, besonders bevorzugt im Zusammenwirken mit der Fliehkraftkupplung,
höchst bevorzugt bei Vorliegen einer Kopplung des Rotors an dem Koppelelement, auf
Bewegungsabschnitte zu beschränken. Insbesondere ist daran gedacht, dass die Kopplung
des Rotors an das Koppelelement durch ein Einrasten des Klemmelements in dem Koppelelement
in eine vorbestimmte Struktur zustande kommt.
[0040] Es ist möglich, die Fliehkraftkupplung und/oder den Klinkenmechanismus in zwei Abschnitte
zu unterteilen, wobei der erste Abschnitt der Fliehkraftkupplung und/oder des Klinkenmechanismus
dafür eingerichtet ist, in einem Sicherungsfall einen Übergang der Blockiervorrichtung
in den Blockierzustand zu bewirken, wenn das Seilaufnahmeelement sich in einer ersten
Richtung bewegt und in einem Sicherungsfall keinen Übergang der Blockiervorrichtung
in den Blockierzustand zu bewirken, wenn das Seilaufnahmeelement sich in einer von
der ersten Richtung verschiedenen, vorzugsweise entgegengesetzten, zweiten Richtung
bewegt und wobei der zweite Abschnitt der Fliehkraftkupplung und/oder des Klinkenmechanismus
dafür eingerichtet ist, in einem Sicherungsfall einen Übergang der Blockiervorrichtung
in den Blockierzustand zu bewirken, wenn das Seilaufnahmeelement sich in der zweiten
Richtung bewegt und in einem Sicherungsfall keinen Übergang der Blockiervorrichtung
in den Blockierzustand zu bewirken, wenn das Seilaufnahmeelement sich in der ersten
Richtung bewegt.
[0041] In allen Modifikationen der vorliegenden Erfindung kann das Sicherungsgerät ferner
ein Basiselement und einen zur Kopplung an einem externen Sicherungspunkt vorgesehen
Kopplungspunkt umfassen, wobei die Blockiervorrichtung ein bewegliches Seilaufnahmeelement
umfasst, welches dafür eingerichtet ist, von einem daran aufgenommenen Seil bewegt
zu werden, das Seilaufnahmeelement als eine relativ zum Basiselement drehbar gelagerte
Seilrolle ausgebildet ist, der Kopplungspunkt ortsfest bezüglich des Basiselements
ausgebildet ist und die Drehachse der Seilrolle ortsfest bezüglich des Basiselements
ausbildet ist. In einer derartigen Konfiguration ist das Sicherungsgerät besonders
einfach ausgebildet, an dem Basiselement ist ein Kopplungspunkt, insbesondere eine
Öffnung zum Einfädeln eines Karabiners, ortsfest ausgebildet und am selben Basiselement
ist eine Drehachse der Seilrolle ortsfest bezüglich des Basiselements ausbildet, beispielsweise
durch eine ortsfest bezüglich des Basiselements angeordnete Drehwelle. Hierdurch entsteht
eine Kraftübertragung von der Seilrolle zum Kopplungspunkt über besonders wenige Elemente.
Dies fördert nicht nur einen einfachen und kostengünstigen Aufbau, sondern, insbesondere
wenn die Drehwelle der Seilrolle ortsfest und vorzugsweise drehfest an dem Basiselement
angebracht ist, erhöht ein derartiger Aufbau die Zuverlässigkeit des Sicherungsgeräts,
da die Kraft von der Seilrolle zum Kopplungspunkt über eine sehr geringe Anzahl von
Elementen übertragen wird. Da ein Gehäuse des Sicherungsgeräts als ein Basiselement
des Sicherungsgeräts ausgebildet sein kann, ist insbesondere bei mehrteiligen Gehäusen,
bei welchen mehrere zueinander verschiebbare und/oder verdrehbare Abschnitte Kopplungspunkte
oder Kopplungspunktabschnitte aufweisen, die oben beschriebene Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dahin-gehend zu verstehen, dass bezüglich eines Abschnitts
des Gehäuses die Drehachse der Seilrolle ortsfest ausgebildet ist und dass der Kopplungspunkt
ortsfest bezüglich dieses Gehäuseabschnitts ausgebildet ist. Insbesondere kann ein
Abschnitt des Gehäuses (Gehäuseabschnitt) als ein Basiselement ausgebildet sein. Unter
einem ortsfest bezüglich eines Gehäuseabschnitts ausgebildeten Kopplungspunkt sollen
auch ortsfest bezüglich dieses Gehäuseabschnitts ausgebildete Durchgangsöffnungen
oder Kopplungspunkte zum Einfädeln eines Karabiners verstanden werden, welche im betriebsbereiten
Zustand der Sicherungsvorrichtung nur zusammen mit einer weiteren Durchgangsöffnung
oder einem weiteren Kopplungspunkt verwendet werden können, hierbei ist insbesondere
an ein zweigeteiltes Gehäuse gedacht, wobei sowohl in dem einen Teil als auch in dem
anderen Teil des Gehäuses eine Öffnung vorgesehen ist, und in einem betriebsbereiten
Zustand des Sicherungsgeräts beide Öffnungen übereinander gebracht werden, so dass
ein Karabiner hindurchgeführt werden kann.
[0042] In allen Modifikationen der vorliegenden Erfindung kann das Sicherungsgerät derart
ausgebildet sein, dass die Bremsvorrichtung als ein ringartiges Element ausgebildet
ist, welches dafür eingerichtet ist, auseinandergeklappt zu werden, wobei vorzugsweise
das ringartige Element ein erstes Teilelement und ein zweites Teilelement aufweist,
und, wenn das ringartige Element ein erstes Teilelement und ein zweites Teilelement
aufweist, ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform das ringartige Element
dafür eingerichtet, auseinandergeklappt zu werden, indem das erste Teilelement und
das zweite Teilelement gegeneinander verschoben und/oder verdreht werden. Hierdurch
wird der Bedienungskomfort des Sicherungsgeräts erhöht, da ein Einlegen eines Seils
in das Sicherungsgerät durch das auseinandergeklappte ringartige Element besonders
komfortabel ist.
[0043] Das Sicherungsgerät ist nicht nur für den Einsatz beim Klettern geeignet, sondern
kann auch zum Ablassen eines Kletterers, zum Ablassen von dem Sichernden selbst oder
zum Sichern beim Soloklettern verwendet werden. Ferner ist das Sicherungsgerät auch
nicht auf den Einsatz im Kletterbereich beschränkt, sondern kann überall dort eingesetzt
werden, wo eine Last oder eine Person an einem Seil gesichert werden muss, als derartige
Bereiche sind beispielsweise das Industrieklettern, die Bergrettung, sowie Einsätze
der Polizei oder der Feuerwehr anzusehen. Aus diesem Grund werden Begriffe wie der
Kletterer, der Kletternde oder der zu Sichernde im Rahmen dieser Anmeldung als Synonyme
verwendet.
[0044] Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, es zeigen:
- Figur 1a
- eine erste Ansicht der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 1b
- eine zweite Ansicht der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei auch
Elemente einer Alternative gezeigt werden;
- Figur 1c
- ein Stoppelement;
- Figur 2
- eine Benutzung der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figuren 3a - 3f
- die Funktion der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 4a
- eine vereinfachte Darstellung des Gehäuses einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung; und
- Figur 4b
- eine Ansicht der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 5
- eine erste Ansicht einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 6
- eine zweite Ansicht der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 7
- eine dritte Ansicht einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 8a - 8e
- Ansichten einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei in Fig.
8e über ein Rechteck ein Bereich A markiert ist;
- Figur 8f
- eine Vergrößerte Darstellung des Bereichs A aus Fig. 8e, wobei einige verdeckte Konturen
durch gestrichelte Linien angedeutet sind;
wobei unter Ansichten auch Teilansichten, Schnittansichten usw. zu verstehen sind.
Erste Ausführungsform
[0045] Figur 1a zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherungsgeräts
2, wobei ein Gehäuse 4 (siehe Figur 2) in Figur 1a weggelassen worden ist. Das Sicherungsgerät
umfasst eine Bremsvorrichtung 6 und eine Blockiervorrichtung 8. Die Blockiervorrichtung
8 umfasst vorzugsweise eine Fliehkraftkupplung 10. Die Blöckiervorrichtung umfasst
ein bewegliches Seilaufnahmeelement 12, welches in einer bevorzugten Ausführungsform
als eine Seilrolle 14 ausgebildet ist. Das Seilaufnahmeelement 12 kann von dem Seil
16 bewegt werden, wenn das Seil 16 an dem Seilaufnahmeelement 12 aufgenommen ist.
Die Bewegung des Seils wird beispielsweise durch eine Reibung des Seils 16 an einer
vorzugsweise mit einer Vorsprungsstruktur 18 versehenen Aufnahmefläche 20 an das Seilaufnahmeelement
12 übertragen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Aufnahmefläche
20 an der Innenseite einer Seilaufnahmenut 22 der Seilrolle 14 vorgesehen. Die Vorsprungsstruktur
18 ist vorzugsweise in der Seilaufnahmenut 22 vorgesehen und kann konisch zur Mitte
der Seilaufnahmenut 22 hin zulaufen. Hierdurch können Seile 16 mit unterschiedlichen
Durchmessern in dem Sicherungsgerät 2 verwendet werden, da sich das verwendete Seil
16 seinem Durchmesser entsprechend an einem geeigneten konischen Abschnitt der Vorsprungsstruktur
18 bei Belastung verkeilen kann. Vorzugsweise ist das Seilaufnahmeelement 12 derart
ausgebildet, dass das Seil 16 im Wesentlichen schlupffrei eine Bewegung des Seilaufnahmeelements
12 bewirkt und in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ein blockiertes Seilaufnahmeelement
aufgrund der Reibung den Schlupf des Seils 16 an dem Seilaufnahmeelement 12, und somit
eine Bewegung des Seils 16, unterbinden kann. Ist wie in Figur 1a gezeigt die Vorsprungsstruktur
18 an den Seitenwänden der Seilaufnahmenut 22 ausgebildet, so verklemmt sich das Seil
16 in den aufeinander zulaufenden Wänden der Seilaufnahmenut 22 und ein Schlupf des
Seils 16 wird bei Belastung des Seils 16 verhindert.
Bremsvorrichtung
[0046] Die Bremsvorrichtung 6 ist vorzugsweise separat von der Blockiervorrichtung 8 ausgebildet,
insbesondere separat von beweglichen Teilen der Blockiervorrichtung 8. In dem Fall,
dass die Blockiervorrichtung eine Fliehkraftkupplung 10 umfasst, ist die Bremsvorrichtung
6 insbesondere separat von den beweglichen Teilen der Fliehkraftkupplung 10 ausgebildet.
Die Bremsvorrichtung 6 kann teilweise, insbesondere vollständig, aus Metall hergestellt
sein, um die beim Bremsen des Seils 16 entstehende Wärme ableiten zu können. Ist die
Bremsvorrichtung 6 teilweise oder vollständig aus Metall hergestellt, so weist sie
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Abrieb auf und ist somit besonders verschleißfest
ausgebildet.
[0047] Das Gehäuse 4 des Sicherungsgeräts 2 kann eine Aufnahme oder ein Lager einer ersten
Rotationswelle 24 aufweisen, wobei die ersten Rotationswelle 24 zur Aufnahme des Seilaufnahmeelements
12 eingerichtet sein kann.
[0048] In dem in Figur 1a gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Bremsvorrichtung als ein
ringartiges Element 26 ausgebildet, welches vollumfänglich eine Öffnung (einen Innenraum
des ringartigen Elements 26) umschließt, durch die eine Seilschlaufe des Seils 16
eingefädelt werden kann und das Seil 16 kann an dem Seilaufnahmeelement 12 aufgenommen
werden.
[0049] Es ist jedoch auch möglich die erste Ausführungsform, wie in Figur 1b gezeigt, soweit
abzuwandeln, dass das ringartige. Element 26 mit einem Spalt 28 versehen ist (um die
Übersicht zu verbessern, ist in Figur 1b die Rückwand des ringartige Elements 26 hinter
dem Spalt 28 nicht dargestellt), sodass das Seil 16 durch den Spalt in den Innenraum
des ringartigen Elements 26 gelangen kann, um die Seilaufnahme an dem Seilaufnahmeelement
12 zu erleichtern. Es ist ferner möglich ein vorzugsweise arretierbares und dearretierbares
Verschlusselement 30 vorzusehen, wodurch sowohl das Einlegen des Seils 16 in den Innenraum
des ringartigen Elements 26 vereinfacht werden kann, als auch bei arretierten Verschlusselement
30 das Herausgleiten des Seils 16 durch den Spalt 28 verhindert werden kann.
[0050] Die Bremsvorrichtung 6 weist mindestens eine Reibungsfläche 32r, 32l auf, vorzugsweise
zwei Reibungsflächen 32r und 32l. Die mindestens eine Reibungsfläche 32r, 32l kann
teilweise, insbesondere vollständig, aus Metall hergestellt sein, um die beim Bremsen
des Seils 16 entstehende Wärme ableiten zu können. Die Reibungsflächen 32r, 32l sind
in der Lage, das Seil 16 unabhängig von der Bewegungsrichtung abzubremsen, hierzu
reicht es üblicherweise aus, die Stellung des Seilabschnitts, an welchem der Sichernde
die Seilbewegung kontrolliert, gegenüber dem Sicherungsgerät 2 wie bei einem Tuber
abzuändern. Insbesondere ist eine derartige Reibungsfläche 32r, 32l konkav ausgebildet,
sodass das Seil 16 in der konkaven Reibungsfläche 32r, 32l deformiert wird und eine
Abbremsung des Seils 16 durch Reibung im verstärkten Maße auch an den Seitenwänden
34r, 34l der konkaven Reibungsfläche 32r, 32l stattfindet. Die Seitenwände 34r, 34l
und/oder der zwischen zwei Seitenwänden 34r beziehungsweise 34l liegende Bodenabschnitt
können mit Rippen 36, beziehungsweise anders ausgebildeten Vorsprüngen (nicht gezeigt)
versehen sein, um die Reibung des Seils 16 in der Bremsvorrichtung 6 zu erhöhen, und
somit die Abbremsung des Seils 16 zu unterstützen.
[0051] Vorzugsweise ist die Bremsvorrichtung 6, wie in Figur 1a in dem ersten Ausführungsbeispiel
gezeigt, an dem Sicherungsgerät 2 aufklappbar angeordnet. Das Aufklappen wird realisiert
durch ein teilweise in Figur 1a angedeutetes Scharnier 38, welches das ringartige
Element 26 mit einem Steuerelement 40 verbindet. Wird das ringartige Element 26 an
dem Scharnier 38 in Richtung K1 aufgeklappt, so kann eine Seilschlaufe des Seils 16
durch die Öffnung des ringartigen Elements 26 eingeführt werden, um um die Seilrolle
14 gelegt zu werden. Das ringartige Element 26 kann in Richtung K2 zurückgeklappt
werden. Vorzugsweise fluchtet die Öffnung des ringartigen Elements 26 im Wesentlichen
mit der Seilaufnahmenut 22.
Blockiervorrichtung
[0052] Die Blockiervorrichtung 8 umfasst das in der ersten Ausführungsform als Seilrolle
14 ausgebildete Seilaufnahmeelement 12 und blockiert in einem später noch zu beschreibenden
Blockierzustand eine Bewegung des Seilaufnahmeelements 12, hier die Rotation der Seilrolle
14. Mittels der Aufnahmefläche 20 koppelt die Bewegung der Seilrolle 14 an die Bewegung
des Seils 16. Die Seilrolle 14 kann in einer bevorzugten Ausführungsform, wie in der
ersten Ausführungsform gezeigt, eine erste Halbrolle 42v und eine zweite Halbrolle
42h umfassen, welche vorzugsweise zueinander ortsfest angeordnet sind, es ist jedoch
auch möglich, die Seilrolle 14 einstückig auszubilden. Ferner umfasst die Blockiervorrichtung
8 vorzugsweise die Fliehkraftkupplung 10. Die Fliehkraftkupplung umfasst vorzugsweise
einen Rotor 44, mindestens ein Klemmelement 46 und ein Koppelelement 48. Der Rotor
44 ist vorzugsweise drehfest mit der Seilrolle 14 verbunden, beispielsweise indem
der Rotor 44 und die Seilrolle 14 fest mit der ersten Rotationswelle 24 verbunden
sind oder miteinander, jedoch auf der Rotationswelle 24 drehbar, fest verbunden sind.
Es kann jedoch auch daran gedacht werden, den Rotor 44 drehfest an einem ersten Rotationsabschnitt
einer nicht gezeigten Reibungskupplung anzubringen und die Seilrolle 14 drehfest an
einem zweiten Rotationsabschnitt der nicht gezeigten Reibungskupplung anzubringen,
sodass, wenn die Rotation des Rotors 44 blockiert wird, die nicht gezeigte Reibungskupplung
einen Stoppvorgang der Seilrolle 14 abfedert, wodurch der Fall eines zu Sichernden
abgefedert wird.
[0053] Der Rotor 44 weist vorzugsweise zur Gewichtsreduzierung mindestens eine Ausnehmung
50 auf. Ferner weist der Rotor 44 mindestens eine Anlagefläche 52 zur Wechselwirkung
mit dem mindestens einen Klemmelement 46 auf. Vorzugsweise weist die Anlagefläche
52 eine Kerbe 54 auf, welche eine Neutralposition des mindestens einen Klemmelements
46 definiert. Es ist möglich, dass die Anlagefläche 52 eine Führungsnut 56 aufweist,
in welcher ein elastisches Element (nicht gezeigt) zum Zurückhalten des mindestens
einen Klemmelements 46 geführt ist. Bei dem elastischen Element handelt es sich in
einer bevorzugten Ausführungsform um ein elastisches Band, wobei eine Führung des
mindestens einen Klemmelements 46 an dem elastischen Band mittels einer weiteren Führungsnut
in dem mindestens einen Klemmelement 46 gewährleistet wird. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform kann alternativ ein elastisches Element als eine Federanordnung zum
Zurückhalten des mindestens einen Klemmelements 46 ausgebildet sein, welche bevorzugt
sowohl an dem mindestens einen Klemmelement 46 und dem Rotor 44 koppelt. Sind mehrere,
vorzugsweise zwei Klemmelemente 46 vorgesehen, so besteht ferner alternativ die Möglichkeit,
ein elastisches Element als eine Federanordnung zum Zurückhalten mindestens zweier
Klemmelemente 46 auszubilden, welche bevorzugt die zwei Klemmelemente 46 miteinander
koppelt. Das mindestens eine Klemmelement 46 ist vorzugsweise durch die Federanordnung
oder das elastische Element in Richtung auf den Rotor 44 vorgespannt. Um die Sicherheit
der Funktion der Fliehkraftkupplung 10 zu gewährleisten, umfasst die Fliehkraftkupplung
10 vorzugsweise eine Mehrzahl von Anlageflächen 52 und vorzugsweise eine Mehrzahl
von Klemmelementen 46. Vorzugsweise weist das mindestens eine Klemmelement 46 eine
zylindrische Form auf.
[0054] Das Koppelelement 48 ist vorzugsweise beweglich in dem Gehäuse 4 angeordnet. Vorzugsweise
ist das Koppelelement 48 ringförmig ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Koppelelement 48 eine Innenfläche auf, an welcher das mindestens eine Klemmelement
46 in Zusammenspiel mit dem Rotor 44 koppeln kann, sodass der Rotor 44 wenigstens
in einer Drehrichtung des Rotors 44 nicht gegenüber dem Koppelelement 48 drehbar ist,
also mit dem Koppelelement 48 gekoppelt ist. Insbesondere kann die Kopplung des mindestens
einen Klemmelements 46 dadurch erreicht werden, dass die Innenfläche des Koppelelements
48 eine an die Form des mindestens einen Klemmelements 46 angepasste Struktur aufweist,
in welcher das mindestens eine Klemmelement 46 eingreifen kann. Insbesondere ist hierbei
an eine Verzahnung gedacht. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die
Innenfläche des Koppelelements 48 eine Verzahnung auf, bei welcher die Zahnzwischenräume
als Teilabschnitte einer runden, vorzugsweise zylindrischen, Öffnungswandung ausgebildet
sind. Vorzugsweise ist das Koppelelement 48 drehbar bezüglich der Seilrolle 40, insbesondere
drehbare an der ersten Rotationswelle 24 gelagert.
[0055] Das Koppelelement 48 ist vorzugsweise wiederum mit wenigstens einer Aussparung 60
zur Gewichtsreduktion versehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
das Koppelelement 48 an seinem Außenumfang mit mindestens einem Stoppelement 62 versehen,
vorzugsweise mit einer Mehrzahl von Stoppelementen 62, welches vorzugsweise als ein
Vorsprung ausgebildet ist. Vorzugsweise weist das Stoppelement 62 eine erste Kontaktfläche
64r und eine zweite Kontaktfläche 64l auf, siehe Figur 1c. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform weist das Stoppelement 62 einen Nockenabschnitt 66 auf. Das Stoppelement
62 wirkt, wie im weiteren noch zu beschreiben sein wird, in einer bevorzugten Ausführungsform
mit dem Steuerelement 40 zusammen. Das Steuerelement 40 ist vorzugsweise drehbar an
dem Gehäuse 4 angeordnet. Insbesondere weist es einen ersten Abschnitt 68 auf, an
welchem ein Sichernder mittelbar oder unmittelbar angreifen kann, um es zu bewegen,
und einen zweiten Abschnitt 70 auf, welcher dazu eingerichtet ist, mit dem Stoppelement
62 zusammenzuwirken. Der zweite Abschnitt 70 weist in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform eine linke Stoppfläche 72l und eine rechte Stoppfläche 72r, einen
linken 74l und einen rechten 74r Begrenzungsvorsprung sowie eine dazwischen liegende
Nockenführungsfläche 76 auf.
[0056] Liegt keine Kopplung des Rotors 44 an dem Koppelelement 48 mittels des mindestens
einen Klemmelements 46 vor, so kann sich das beispielsweise als Seilrolle 14 ausgebildete
Seilaufnahmeelement 12 in einem Freilaufzustand frei bewegen. Die richtungsunabhängige
Bremswirkung der Bremsvorrichtung 6 auf das Seil 16 ist unabhängig von dem Vorliegen
des Freilaufzustandes, beispielsweise wird dies erreicht, indem die Seilrolle 14 separat
von der Bremsvorrichtung 6 ausgebildet ist.
Gehäuse
[0057] Das Gehäuse 4 oder ein Teil des Gehäuses 4 kann als ein Basiselement ausgebildet
sein, gegenüber welchem die Seilrolle 14 sich drehen kann.
[0058] Um das Sicherungsgerät an einem externen Sicherungspunkt, beispielsweise einem Klettergurt
oder einer Bandschlinge, anzukoppeln, weist das Sicherungsgerät 2, vorzugsweise das
Gehäuse 4, einen Kopplungspunkt, bevorzugt in Form einer Öffnung 78, auf. Vorzugsweise
weist das Gehäuse 4 eine erste Hälfte 80h und eine zweite Hälfte 80v auf, wobei insbesondere
das Steuerelement 40 an der ersten Hälfte 80h des Gehäuses 4 drehbar gelagert ist
und die Öffnung 78 vorzugsweise auch in der ersten Hälfte 80h des Gehäuses 4 ausgebildet
ist. Die erste Rotationswelle 24 ist vorzugsweise ortsfest, insbesondere auch drehfest,
bezüglich der ersten Hälfte 80h des Gehäuses 4 ausgebildet. Beispielsweise ist die
Rotationswelle 24 mit der ersten Hälfte 80h des Gehäuses 4 derart verbunden, dass
die durch die Rotationswelle 24 definierte Drehachse der Seilrolle 14 sich nicht bezüglich
der ersten Hälfte 80h des Gehäuses 4 bewegen kann. Insbesondere kann die erste Hälfte
80h des Gehäuses 4 auch alleine als ein Basiselement angesehen werden. Die zweite
Hälfte des Gehäuses 80v ist vorzugsweise an der ersten Rotationswelle 24 derart drehbar
gelagert, dass es gegenüber dem ringartigen Element 26 und der Öffnung 78 verschwenkt
werden kann. Insbesondere kann das Verschlusselement 30 integral mit der zweiten Hälfte
80v des Gehäuses 4 ausgebildet sein. Weiterhin kann die zweite Hälfte 80v des Gehäuses
4 eine Aussparung 82 aufweisen, welche je nach Stellung der zweiten Hälfte 80v des
Gehäuses 4 gegenüber der ersten Hälfte 80h des Gehäuses 4 die Öffnung 78 freigeben
kann.
[0059] Es ist ferner möglich, die Anordnung der Öffnung 78 und der Aussparung 82 in Bezug
auf die erste Hälfte 80h und eine zweite Hälfte 80v gegenüber der Anordnung aus Figur
1b umzudrehen, wie in Figur 2 dargestellt.
[0060] Die als ringartiges Element 26 ausgebildete Bremsvorrichtung 6 ist während des Sicherns
mit dem Sicherungsgerät 2 in Bezug auf die Öffnung 78 im Wesentlichen ortsfest angeordnet.
Die Wippbewegung der Bremsvorrichtung 6, welche bei einer Drehung des Steuerelements
40 um die zweite Rotationswelle 86 auftritt, ist gering und beeinträchtigt die Anordnung
der Bremsvorrichtung 6 gegenüber der Öffnung 78 kaum.
[0061] Die Aussparung 82 kann dazu eingerichtet sein, das Seil 16 in die Seilrolle 14 einzuführen.
[0062] Im Folgenden wird die Funktion und die Benutzung des Sicherungsgeräts beschrieben.
Herstellung der Betriebsbereitschaft des Sicherungsgeräts
[0063] In der ersten Ausführungsform wird eine Seilschlaufe in das Sicherungsgerät 2 eingelegt,
indem das ringartige Element 26 an dem Scharnier 38 in Richtung K1 aufgeklappt wird,
die Seilschlaufe um die Seilrolle 14 gelegt wird und das ringartige Element 26 wird
danach wieder am Scharnier 38 in die in Figur 1a gezeigte Stellung in Richtung K2
zurückgeklappt. Ferner kann daran gedacht sein, eine der Halbrollen 42v, 42h kleiner
als die andere Halbrolle 42h, 42v auszubilden, sodass ein Einlegen der Seilschlaufe
des Seils 16 vereinfacht wird.
[0064] In einer nicht gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist die Aussparung 82 derart
in der zweiten Hälfte 80v des Gehäuses 4 angeordnet, dass, wenn die Öffnung 78 durch
die Aussparung 82 freigelegt ist, das integral an der zweiten Hälfte 82v des Gehäuses
4 ausgebildete Verschlusselement 30 den Spalt 28 abdeckt. Somit kann ein Karabiner,
eine Bandschlaufe oder ein Seil in die Öffnung 78 zum Koppeln an einen externen Sicherungspunkt
nur dann eingelegt werden, wenn der Spalt 28 durch das Verschlusselement 30 abgedeckt
ist, sodass das Seil 16, sobald es um die Seilrolle 14 herumgeführt ist, nicht mehr
ungewollt zur Seite aus dem Sicherungsgerät 2 herausgleiten kann. Dies wird insbesondere
dadurch verhindert, dass die erste Rotationswelle 24 zusammen mit dem ringartigen
Element 26 und den beiden Hälften 80v und 80h des Gehäuses 4 eine im Wesentlichen
kontinuierliche Struktur bilden, sodass die Seilschlaufe des Seils 16, auch wenn sie
aus der Seilaufnahmenut 22 herausspringt, durch diese Struktur daran gehindert wird,
in den Innenraum des ringartigen Elements 26 zu gelangen, wodurch ein Herausgleiten
der Seilschlaufe aus dem Sicherungsgerät 2 verhindert wird.
Sicherungs- und Blockierfunktion
[0065] Wie aus der Figur 2 zu erkennen ist, ist das Sicherungsgerät 2 in Bezug auf die Verwendung
der beiden Seilenden 84a, 84b als ein Lastende und ein Sicherungsende symmetrisch.
Unter einem Lastende ist ein Abschnitt des Seils zu verstehen, welcher zwischen dem
Sicherungsgerät 2 und dem Kletternden liegt. Beim Soloklettern oder beim sich selbst
Abseilen ist das Lastende der Seilabschnitt, welcher durch das Gewicht des Solokletternden
oder des sich selbst Abseilenden belastet werden kann. Das Sicherungsende ist der
von dem Lastende durch das Sicherungsgerät getrennte Seilabschnitt, mittels welchem
der Sichernde vorzugsweise die Benutzung der Bremsvorrichtung steuert. Aufgrund der
Symmetrie wird eine Fehlbedienung des Sicherungsgeräts 2, beispielsweise durch ein
Einbinden des Kletternden in einem falschen Seilende, unterbunden.
[0066] Klettert der zu Sichernde, so kann der Sichernde Seil 16 geben, indem er an dem Lastende
des Seils 16 in Richtung von dem Sicherungsgerät 2 weg zieht, ohne dabei das Sicherungsende
des Seils 16 gegen eine der Reibungsflächen 32l, 32r zu drücken. Die Seilrolle 14
rotiert dann aufgrund der Reibung des Seils 16 an der Vorsprungsstruktur 18 zusammen
mit dem Rotor 44 innerhalb des Gehäuses 4 mit. Da die Geschwindigkeit des Rotors 44
gering ist, ist die aufgrund der Rotation auftretende Zentrifugalkraft nicht groß
genug, um gegen die Rückstellkraft des elastischen Bandes das mindestens eine Klemmelement
46 aus der Anlage mit der Kerbe 54 zu lösen. Ebenso ist bei einer üblichen Seilbewegung
beim Seilgeben die Beschleunigung der Seilrolle 14 und somit des Rotors 44 nicht groß
genug, als dass die aufgrund der Masseträgheit des mindestens einen Klemmelements
46 vorliegende Kraft gegen die Rückstellkraft des elastischen Bands ein Lösen des
mindestens einen Klemmelements 46 aus der Kerbe 54 ermöglicht. Bei einer höheren Geschwindigkeit
oder einer höheren Beschleunigung kann das mindestens eine Klemmelement 46 aus der
Kerbe 54 gelöst sein, jedoch wird eine kleine Abweichung auch nicht ausreichen, damit
das mindestens eine Klemmelement 46 in eine Innenverzahnung des Koppelelements 48
eingreift. Erst wenn eine vorbestimmte Geschwindigkeit der Rotation des Rotors 44
dem Betrag nach vorliegt, ist die Zentrifugal groß genug, sodass ein ausreichender
Abstand des mindestens einen Klemmelements 46 von der Kerbe 54 vorliegt und das mindestens
eine Klemmelement 46 in die Innenverzahnung des Koppelelements 48 eingreift. Die vorzugsweise
leicht V-förmig ausgebildete Anlagefläche 52, wobei die Kerbe 54 die Spitze des Vs
bildet, verkeilt dann das mindestens eine Klemmelement 46 in der Innenverzahnung des
Koppelelements 48, sodass eine auf die Seilrolle 14 wirkende Kraft über den Rotor
44, welcher drehfest oder zumindest im Wesentlichen drehfest bezüglich der Seilrolle
14 angeordnet ist, über das mindestens eine Klemmelement 46 an das Koppelelement 48
übertragen wird. Eine analoge Situation liegt vor, wenn aufgrund einer erhöhten Beschleunigung
die Trägheitskraft des mindestens einen Klemmelements 46 ausreicht, um eine Beabstandung
des mindestens einen Klemmelements 46 von der Kerbe 54 zu bewirken, sodass das mindestens
eine Klemmelement 46 in die Innenverzahnung des Koppelelements 48 eingreift. Hierbei
ist wiederum der Absolutbetrag der Beschleunigung maßgeblich.
[0067] Die Grenzgeschwindigkeit oder die Grenzbeschleunigung, ab welcher eine Kopplung des
Rotors 44 über das mindestens eine Klemmelement 46 an dem Koppelelement 48 vorliegt,
kann durch eine geeignete Auswahl der elastischen Eigenschaften des verwendeten elastischen
Elements, insbesondere des elastischen Bandes beziehungsweise der Federanordnung oder
den Abstand der Kerbe 54 zur Innenverzahnung des Koppelelements 48 eingestellt werden.
[0068] Insbesondere handelt es sich bei der Grenzgeschwindigkeit und/oder der Grenzbeschleunigung
um Absolutbetragswerte, sodass beispielsweise alle Geschwindigkeiten in Vorwärts-
und Rückwärtsrichtung, deren Betrag kleiner als die Grenzgeschwindigkeit ist, zu einem
Sicherheitsbereich der Geschwindigkeit gehören. Ebenso können alle Beschleunigungen
in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung, deren Betrag kleiner als die Grenzbeschleunigung
ist, zu einem Sicherheitsbereich der Grenzbeschleunigung gehören.
[0069] Ist eine Kopplung des Rotors 44 an dem Koppelelement 48 nur bei Überschreiten einer
vorbestimmten Geschwindigkeit und nicht bei Überschreiten einer vorbestimmte Beschleunigung
erwünscht, so kann dies erreicht werden, indem die Bewegung des mindestens einen Klemmelements
46, beispielsweise durch eine Führungsnut, auf eine Bewegung mit im Wesentlichen nur
einer Radialkomponente eingeschränkt wird.
[0070] Die Fliehkraftkupplung detektiert somit, wenn ein Bewegungsparameter, beispielsweise
die Geschwindigkeit oder die Beschleunigung, außerhalb eines vorbestimmten Parameterbereichs
liegt und koppelt in diesem Fall den Rotor 44, und somit auch die Seilrolle 14, an
das Koppelelement 48. Diese Kopplung kann einen Übergang in den Blockierzustand, vorzugsweise
aus dem Freilaufzustand, in welchem das Seilaufnahmeelement 12 sich frei bewegen kann,
bewirken.
[0071] Ein Sicherungsfall liegt somit vor, wenn ein Bewegungsparameter der Bewegung des
Seilaufnahmeelements 12, hier der Seilrolle 14, außerhalb eines vorbestimmten, dem
Bewegungsparameter zugeordneten, Sicherheitsbereich liegt. Ein solcher Sicherungsfall
wird von der Fliehkraftkupplung detektiert und ist nicht auf die Detektion eines Bewegungsparameters
beschränkt, sondern ein Sicherungsfall wird insbesondere dann detektiert, wenn die
Geschwindigkeit und/oder die Beschleunigung der Seilrolle 14 außerhalb dem jeweils
zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs des jeweiligen Bewegungsparameters
liegt.
[0072] Es kann auch daran gedacht werden, Bewegungsparameter der Bewegung des Seilaufnahmeelements
unter Verwendung von elektronischen Bauteilen zu erfassen. Insbesondere kann die Drehgeschwindigkeit
der Seilrolle und die Beschleunigung der Drehbewegung der Seilrolle unter Verwendung
von elektronischen Komponenten erfasst werden. Derartige elektronische Komponenten
sind vorzugsweise mit einer elektronischen Verarbeitungseinrichtung gekoppelt, sodass,
wenn ein Bewegungsparameter der Bewegung der Seilrolle aus einer Bewegungsparametermenge
außerhalb eines dem jeweiligen Bewegungsparameters zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereich
des Bewegungsparameters liegt, die elektronische Verarbeitungseinrichtung eine entsprechend
ausgebildete BLockiervorrichtung die Bewegung der Seilrolle blockiert. Dies kann beispielsweise
durch eine elektrisch betätigbare Bremse der Seilrolle durchgeführt werden.
[0073] In Figur 3a ist beim Angreifen einer Kraft in Richtung W an der Seilrolle 14 der
Blockierzustand dargestellt, wobei eine Drehbewegung in Richtung W der Seilrolle 14
blockiert ist. Dies geschieht bevorzugt über eine Kraftübertragung von der Seilrolle
14 an die Fliehkraftkupplung 10, weiter an das Steuerelement 40 und noch weiter an
das Gehäuse 4. Vorzugsweise verhindert ein blockiertes Seilaufnahmeelement 12 eine
Bewegung eines daran aufgenommenen Seils 16. In dem Blockierzustand liegt eine Kopplung
des Rotors 44 an dem Koppelelement 48 mittels des mindestens einen Klemmelements 46
vor.
[0074] Ist das Steuerelement 40 und das Koppelelement 48 in der in der Figur 3a gezeigten
Stellung und koppelt der Rotor 44 über das mindestens eine Klemmelement 46 an dem
Koppelelement 48 in der in Figur 3a gezeigten Art und Weise und greift ferner an der
Seilrolle 14 eine Kraft an, welche das Koppelelement 48 in Richtung W bewegen würde,
so befindet sich die Blockiervorrichtung in Figur 3a in dem Blockierzustand: das an
einer zweiten Rotationswelle 86 drehbar an dem Gehäuse 4 gelagerte Steuerelement 40
liegt mit dem rechten Begrenzungsvorsprung 74r an dem Außenumfang des Koppelelements
48 an. Ferner besteht eine Anlage zwischen der rechten Stoppfläche 72r und der linken
Kontaktfläche 64l eines Stoppelements 62. Hierbei wird die an der Seilrolle 14 durch
das Seil eingreifende Kraft an den Rotor 44 weitergeleitet. Der Rotor 44 leitet diese
Kraft über das mindestens eine Klemmelement 46 an das Koppelelement 48 weiter. Dieses
wiederum leitet diese Kraft über die Anlage der Kontaktfläche 64l mit der Stoppfläche
72r auf das Steuerelement 40 weiter. Die Bewegung des Koppelelements 48, insbesondere
gegenüber dem Basiselement 4, ist in diesem Zustand gesperrt. Von einer Sperrung der
Bewegung des Koppelelements 48 soll in dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel jedoch
nur dann gesprochen werden, wenn eine Kraft, welche an der Seilrolle 14 angreift,
die Anlage der Kontaktfläche 64l mit der Stoppfläche 72r bewirkt.
[0075] Da die Bewegung des Steuerelements 40 auf eine Rotation um die zweite Rotationswelle
86 beschränkt ist und diese durch die Anlage des Begrenzungsvorsprungs 74r am Außenumfang
des Koppelelements 48 verhindert ist, wird diese Kraft auf die zweite Rotationswelle
86 und schlussendlich auf das Gehäuse 4 übertragen. Somit ist eine Bewegung der Seilrolle
14 blockiert. Hierdurch wird bevorzugt aufgrund der Ausgestaltung der Seilrolle 14
auch die Bewegung des Seils 16 blockiert.
[0076] Liegt hingegen eine Situation vor, wie sie in Abbildung 3b dargestellt ist, so kann
das Koppelelement 48 noch in Richtung W rotieren, da keine Anlage einer Stoppfläche
72r und einer Kontaktfläche 64l vorliegt. In diesem Fall gleitet jedoch der Nockenabschnitt
66 des Stoppelements 62 an der Nockenführungsfläche 76 des Steuerelements 40 entlang,
wenn dieselben Kraftverhältnisse vorliegen, wie sie in Bezug auf die Figur 3a diskutiert
worden sind. Die aus der Bewegung des Koppelelements 48 im Zusammenspiel des Nockenabschnitts
66 und der Nockenführungsfläche 76 resultierende Bewegung des Steuerelements 40 ist
in den Figuren 3c bis 3e dargestellt. Die Bewegung des Nockenabschnitts 66 entlang
der Nockenführungsfläche bewirkt eine Annäherung des rechten Begrenzungsvorsprungs
74r an den Außenumfang des Koppelelements 48, sobald das Koppelelement 48 maximal
einen ersten vorbestimmten Bewegungsabschnitt ausgeführt hat. Die Länge des ersten
vorbestimmten Bewegungsabschnitt wird, wenn ein Stoppelements 62 vorgesehen ist, durch
360° begrenzt; sind mehrere Stoppelemente 62 vorhanden, so wird die Länge des ersten
vorbestimmten Bewegungsabschnitts durch die Winkelanordnung der Stoppelemente 62 bestimmt.
Das Koppelelement 48 ist aufgrund der vorliegenden Kopplung des Rotors 44 an das Koppelelement
48 an die Bewegung der Seilrolle 14 gekoppelt, sodass die Bewegung des Nockenabschnitts
66 entlang der Nockenführungsfläche 76 eine Annäherung des rechten Begrenzungsvorsprungs
74r an den Außenumfang des Koppelelements bewirkt, sobald die Seilrolle 12 maximal
den ersten vorbestimmten Bewegungsabschnitt ausgeführt hat.
[0077] Sobald der rechte Begrenzungsvorsprung 74r in der Nähe des Außenumfangs des Koppelelements
48 angelangt ist, verhindert eine Wechselwirkung des Nockenabschnitts 66 eines ersten
Stoppelements 88 mit dem linken Begrenzungsvorsprung 74l eine Rotation des Steuerelements
40 um die zweite Rotationswelle 86 entgegen dem Uhrzeigersinn bis die Stellung eines
zweiten Stoppelements 90 sich soweit verändert hat, dass eine Rotation des Steuerelements
40 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn eine Anlage der Stoppfläche 72r oder des Begrenzungsvorsprungs
74r an der Kontaktfläche 64l des zweiten Stoppelements 90 bewirken würde, das Steuerelement
40 befindet sich dann in einer Sperrstellung.
[0078] Dreht sich das Koppelelement 48 weiter in Richtung W, so nimmt das Sicherungsgerät
2 die Position ein, wie sie in Figur 3a dargestellt ist. Dies geschieht spätestens
nachdem das Koppelelement 48, und aufgrund der vorliegenden Kopplung auch die Seilrolle
14, einen zweiten vorbestimmten Bewegungsabschnitt durchlaufen hat, dessen Länge kleiner
als 360° ist oder, wenn mehrere Stoppelemente 62 vorliegen, durch die Winkelanordnung
der Stoppelemente 62 bestimmt ist.
[0079] In der Position wie sie in Figur 3a dargestellt ist, ist eine Bewegung in Richtung
W der Seilrolle 14 verhindert und der Blockierzustand liegt vor. Die Weiterdrehung
des Koppelelements 48, und aufgrund dessen Kopplung an den Rotor 44 auch die Weiterdrehung
der Seilrolle 14, in Richtung W ist begrenzt durch den Anschlag der Stoppfläche 72r
an der Kontaktfläche 64l.
[0080] Zusammenfassend ist die Bewegung der Seilrolle 14 bei Vorliegen eines Sicherungsfalls
bevor der Blockierzustand eingenommen wird durch die Bewegung des Koppelelements 48
beschränkt, somit kann sich bei Vorliegen des Sicherungsfalls die Seilrolle 14 soweit
drehen, bis ein Stoppelement 62 eine Drehbewegung vollzieht, welche kleiner als 720°
ist, und bei Vorliegen von mehreren Stoppelementen 62 kann bei Vorliegen des Sicherungsfalls
die Seilrolle 14 sich soweit drehen, bis ein Winkelbereich überstrichen wird, welche
kleiner ist als der doppelte maximale Zwischenwinkel α zwischen zwei Stoppelementen
62.
[0081] Um eine freie Rotation der Seilrolle 14 in der Freilaufzustand der Blockiervorrichtung
zu ermöglichen, kann ausgehend von der in Figur 3a gezeigten Stellung, der Sichernde
das Lastende des Seils 16 in Richtung auf das Sicherungsgerät 2 zu ziehen, wodurch
eine Laständerung an dem Lastende des Seils hervorgerufen wird. Hierdurch wird die
Kraft, mit welcher der Rotor 44 das mindestens eine Klemmelement 46 in die Innenverzahnung
des Koppelelements 48 drückt, soweit reduziert, dass das elastische Band das mindestens
eine Klemmelement 46 aus der Innenverzahnung des Koppelelements 48 löst, worauf das
mindestens eine Klemmelement 46 in die Kerbe 54 zurückgleitet und somit die Kopplung
des Rotors an dem Koppelelement löst. Der Rotor 44, und somit die Seilrolle 14, können
sich nun wieder frei bewegen. Da eine Kraft in Richtung W auf die Kontaktfläche 64l
nicht mehr wirkt, ist das Koppelelement 48 nicht mehr in seiner Bewegung gesperrt.
[0082] Unabhängig von der Stellung des Steuerelements und somit von einer Einflussnahme
des Sichernden oder einer Betätigung des Steuerelements, kann bei der Detektion eines
Sicherungsfalls der Rotor 44 wieder an das Koppelelement 48 gekoppelt werden, sodass
der Fall aus Figur 3a oder Figur 3b je nach Rotationsrichtung vorliegt und eine Blockierung
der Bewegung der Seilrolle 14 spätestens nach Durchlauf des vorbestimmten Bewegungsabschnitts,
insbesondere eines Winkelintervalls, vorliegen kann. Die Bewegung der Seilrolle 14
ist somit bei Vorliegen eines Sicherungsfalls auf den vorbestimmten Bewegungsabschnitt
beschränkt, welcher kleiner ist als die Kombination des ersten und zweiten vorbestimmten
Bewegungsabschnitts. Dies wird durch die Wechselwirkung des Stoppelements mit dem
Steuerelement gewährleistet. Insbesondere garantiert das Vorsehen eines Nockenabschnitts
66 an dem Stoppelement 62 und einer Nockenführungsfläche 76 an dem Steuerelement 40,
dass das Steuerelement 40 die Sperrstellung spätestens nach Durchlaufen des ersten
vorbestimmten Bewegungsabschnitts des Koppelelements 48, und somit der Seilrolle 14
bei Vorliegen der Kopplung des Rotors 44 an dem Koppelelement 48 über das mindestens
eine Klemmelement 46, einnimmt.
[0083] Anders betrachtet wirkt das Steuerelement 40 wie eine Klinke mit dem Stoppelement
62 zusammen: wird das Steuerelement 40 aus der in Figur 3a gezeigten Stellung entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht, so kann das in Figur 3a in Anlage mit der Stoppfläche 72r
liegende Stoppelement 62 sich zusammen mit dem Koppelelement 48 entgegen dem Uhrzeigersinn
drehen. Entsprechend umfasst die Blockiervorrichtung somit einen Klinkenmechanismus.
Die Drehung des Koppelelementes 48 stoppt spätestens beim Anschlag des folgenden Stoppelements
62, da das Steuerelement, aufgrund der Wechselwirkung des Nockenabschnitts 66 des
Stoppelements mit der Nockenführungsfläche 76, wieder seine Sperrstellung eingenommen
hat.
[0084] Eine Blockierung der Seilrolle 12 in dem Blockierzustand, wie sie in Figur 3a gezeigt
ist, kann auch dadurch gelöst werden, dass an einem Sicherungsende des Seils 16 von
dem Sicherungsgerät 2 in Richtung F weg gezogen wird, wodurch eine Laständerung an
dem Sicherungsende des Seils hervorgerufen wird. Hierdurch wird eine Rotation des
Steuerelements 40 in Richtung K3, welches sich in der Sperrstellung befindet, um die
zweite Rotationswelle 86 aufgrund einer Hebelwirkung einer durch das Seil 16 an dem
ringartigen Element 26 angreifenden Kraft, bewirkt. Über die Anlage der Stoppfläche
72r an der Kontaktfläche 64l wird das Koppelelement 48 im Uhrzeigersinn gedreht. Eine
solche kleine Rotation reicht aus, um das mindestens eine Klemmelement 46 derart zu
entlasten, dass das elastische Band das mindestens eine Klemmelement 46 aus der Innenverzahnung
des Koppelelements 48 löst und das mindestens eine Klemmelement 46 in die Kerbe 54
zurückgleitet. Somit wird der Rotor 44 von dem Koppelelement 48 entkoppelt und die
Seilrolle 14 kann im Freilaufzustand frei rotieren. Ebenso wirkt keine Kraft mehr
auf Kontaktflächen 64l, 64r von Stoppelementen 62, sodass eine Sperrung des Koppelelements
48 gelöst ist. Bei diesem Vorgang, welcher die Sperrung des Koppelelements 48 löst,
wird vorzugsweise gleichzeitig die Kopplung des Rotors 44 an dem Koppelelement 48
gelöst, insbesondere wird bei diesem Vorgang das Steuerelement 40 bewegt.
[0085] Die Funktion des Sicherungsgeräts 2 ist in Bezug auf die Rotationsrichtung W der
Seilrolle 14 beschrieben worden. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus des Sicherungsgeräts
2 entspricht die Funktion des Sicherungsgeräts 2 in der der Rotationsrichtung W entgegengesetzten
Rotationsrichtung der Funktion des Sicherungsgeräts 2 in der Rotationsrichtung W in
analoger Weise.
Zweite Ausführungsform
[0086] Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede der zweiten Ausführungsform von der ersten
Ausführungsform eingegangen.
[0087] In der zweiten Ausführungsform, welche in den Figuren 4a und 4b dargestellt ist,
ist eine Bremsvorrichtung 106 integral an einem Gehäuse 104 ausgebildet, um das Gewicht
des Sicherungsgeräts 102 zu reduzieren. Der erste Abschnitt 168 des Steuerelements
weist einen von der Bremsvorrichtung 106 separaten Betätigungsabschnitt 192 auf.
[0088] Vorzugsweise ist der Betätigungsabschnitt 192 dafür eingerichtet, von einem Sichernden
zur Bewegung des Steuerelements betätigt zu werden.
[0089] Die Bremsvorrichtung 106 ist als ein ringartiges Element 126 mit einem Schlitz 128
ausgebildet, durch welchen eine Seilschlaufe in den Innenbereich des ringartigen Elements
126 eingeführt werden kann. Hierbei ragt vorzugsweise ein erstes Seilende 184a aus
dem ringartigen Element 126 nach oben heraus, während das zweite Seilende 184b vom
Benutzer um die Seilrolle 114 herumgeführt und dann durch den Schlitz 128 in das Innere
des ringartigen Elements 126 eingeführt wird. Eine der Halbrollen 142v kann eine in
Radialrichtung ausgerichtete Ausnehmung 194 aufweisen, sodass das zweite Seilende
184b in die Seilaufnahmenut eingeführt werden kann. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn ein Teil der Seilrolle 114, wie in FIG 4b gezeigt, mit einem Abschnitt
des Gehäuses 104 im Wesentlichen bündig abschließt, um ein ungewolltes Herausgleiten
des Seils 116 zu verhindern. Das Herausgleiten des Seils 116 kann ferner durch ein
Verschlusselement 130 verhindert werden, welches vorzugsweise bezüglich des Gehäuses
104 verschiebbar gelagert ist. Das Verschlusselement 130 ist vorzugsweise dafür eingerichtet,
den Schlitz 128 zu verschließen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
das Verschlusselement 130 dafür eingerichtet, den Innenraum des ringartigen Elements
126 in zwei im Wesentlichen geschlossene Ösen zu unterteilen, wobei durch jede dieser
Ösen jeweils das erste Seilende 184a oder das zweite Seilende 184b hindurchläuft.
[0090] Die Bremsvorrichtung 106 ist in Bezug auf einen als Öffnung 178 ausgebildeten Kopplungspunkt
ortsfest angeordnet.
Dritte Ausführungsform
[0091] Im Folgenden wird eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die Figuren 5 bis 7 beschrieben, welche sich dadurch auszeichnet, dass mindestens
ein Stoppelement 262 direkt an mindestens einem Klemmelement 246 angeordnet ist, wodurch
in der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung das Klemmelement 246 zusammenhängend,
vorzugsweise einstückig, mit einem Koppelelement ausgebildet ist. Das Klemmelement
246 kann im Sinne der oder einiger Ansprüche sowohl ein Klemmelement als auch ein
Koppelelement sein. In Figur 7 ist der nicht sichtbare Rand der Aufnahmenut 298 gestrichelt
dargestellt.
[0092] Im Folgenden wird nur auf die Unterschiede zu den Ausführungsformen 1 und 2 Bezug
genommen. Insbesondere ist ein Sicherungsgerät 202 der dritten Ausführungsform symmetrisch
in Bezug auf eine Benutzungsrichtung eines Eingefädelten Seils aufgebaut.
[0093] Das Sicherungsgerät 202 der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist
ein ringartiges Element 226, eine Bremsvorrichtung 206, eine als eine Seilrolle 214
ausgebildetes Seilaufnahmeelement 212, und ein Basiselement 204 auf. Die Bremsvorrichtung
206 weist mindestens eine Reibungsfläche 232r, 232l, vorzugsweise zwei Reibungsflächen
232r und 232l auf. Die Reibungsflächen 232r, 232l sind in der Lage, ein nicht gezeigtes
Seil unabhängig von der Bewegungsrichtung des Seils abzubremsen. Jede der Reibungsflächen
232r, 232l kann analog zu einer der Reibungsflächen 32r, 32l des ersten Ausführungsbeispiels
ausgebildet sein. Das Stoppelement 262 weist eine erste Kontaktfläche 264r, eine zweite
Kontaktfläche 264l sowie einen Nockenabschnitt 266 auf.
[0094] Das ringartige Element 226 kann zwei Teilelemente 226l, 226r aufweisen, welche in
einer bevorzugten Ausführungsform an einer gemeinsamen Rotationswelle 286 an dem Basiselement
204 drehbar gelagert sind. Eines der Teilelemente 226r des ringartigen Elements 226
ist zusammenhängend mit einem Steuerelement 240 ausgebildet, wobei das Teilelement
226r Elemente der Bremsvorrichtung 206 umfassen kann. Das Steuerelement 240 weist
in einer bevorzugten Ausführungsform eine Nockenführungsfläche 276, Stoppflächen 272l,
272r und Begrenzungsvorsprünge 274l, 274r auf. Die Seilrolle 214 kann eine erste Halbrolle
242v und eine zweite Halbrolle 242h umfassen.
[0095] Vorzugsweise ist in einem Flächenelement 296 der zweiten Halbrolle 242h mindestens
eine Aufnahmenut 298, besonders bevorzugt sind zwei Aufnahmenuten 298, vorgesehen.
Das Flächenelement 296 der zweiten Halbrolle 242h kann auch als ein Rotor angesehen
werden. Das Flächenelement 296 kann ein Rotor im Sinne der oder einiger Ansprüche
sein.
[0096] Das Flächenelement 296 kann zusammenhängend mit der zweiten Halbrolle 242h ausgebildet
sein, es ist jedoch auch möglich, dass das Flächenelement 296 separat hergestellt
wird und an der zweiten Halbrolle 242h mittels Schrauben und/oder Nieten montiert
wird, sodass die zweite Halbrolle 242h und das Flächenelement 296 drehfest miteinander
verbunden sind. Vorzugsweise umfasst das Sicherungsgerät 202 zwei Klemmelemente 246.
Jedes dieser Klemmelemente ist mit mindestens einem, vorzugsweise zwei, Führungspins
300l, 300r ausgerüstet. Vorzugsweise ist die Form eines Pins 300l, 300r an die Ausgestaltung
einer zugeordneten Aufnahmenut 298 angepasst. Ferner wird bevorzugt, dass mindestens
einer der Pins 300l, 300r, vorzugsweise beide Pins 300l, 300r in die zugeordnete Aufnahmenut
298 hineinragen.
[0097] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die mindestens eine Aufnahmenut
298 einen äußeren Umfangsbereich 298out, welcher sich vorzugsweise entlang eines Kreisabschnitts
um eine Rotationsachse 224 des Flächenelements 296 erstreckt.
[0098] Der äußere Umfangsbereich 298out wird vorzugsweise in jeder Rotationsrichtung durch
einen Blockierbereich 298rb, 298lb begrenzt. Zwischen den Blockierbereichen 298rb,
298lb kann eine Stützanordnung 302 an der dem äußeren Umfangsbereich 298out gegenüberliegenden
Seite der Aufnahmenut 298 vorgesehen sein. Die Stützanordnung 302 umfasst vorzugsweise
einen linken Pinsitz 298ls und einen rechten Pinsitz 298rs. Vorzugsweise umfasst der
Bereich der Stützanordnung 302 zwischen dem linken 298ls Pinsitz und dem rechten 298rs
Pinsitz eine linke 298lf und eine rechte 298lf Führungsfläche. Vorzugsweise weist
die mindestens eine Aufnahmenut 298 einen spiegelsymmetrischen Aufbau auf, wobei die
Spiegelebene durch die Rotationsachse 224 hindurch läuft. Vorzugsweise ist das Klemmelement
246 mittels einer Federanordnung 304 derart vorgespannt, dass die Pins 300l, 300r
in den jeweiligen Pinsitzen 298ls, 298rs aufliegen. Sind zwei Klemmelemente 246 vorgesehen,
so koppelt die Federanordnung 304 vorzugsweise die zwei Klemmelemente 246 miteinander.
[0099] Das Flächenelement 296, das mindestens eine Klemmelement 246 sowie das Steuerelement
240 sind Elemente einer Fliehkraftkupplung sowie einer Blockiervorrichtung des Sicherungsgeräts
202. Die Bremsvorrichtung 206, insbesondere die Reibungsflächen 232r, 232l, ist/sind
separat von Elementen der Fliehkraftkupplung und/oder der Blockiervorrichtung 208,
insbesondere beabstandet und/oder separat von beweglichen Elementen der der Fliehkraftkupplung
und vorzugsweise ortsfest in Bezug auf einen als Durchgangsloch ausgebildeten Kopplungspunkt
278 ausgebildet.
[0100] Der Kopplungspunkt 278 ist vorzugsweise in dem Basiselement 204, und somit bezüglich
des Basiselements 204 ortsfest, ausgebildet, welches auch vorzugsweise die Rotationsachse
224 bzw. eine die Rotationsachse 224 definierende Welle derart trägt, dass die Rotationsachse
224 ortsfest bezüglich des Basiselements 204 ausgebildet ist. Dies kann insbesondere
dadurch erreicht werden, dass die die Rotationsachse 224 definierende Welle ortsfest
und/oder drehfest bezüglich des Basiselements 204 ausgebildet ist. Unter einer drehfest
bezüglich eines Basiselements ausgebildeten Welle ist eine Welle zu verstehen, welche
sich bezüglich des Basiselements nicht drehen kann. Die die Rotationsachse 224 definierende
Welle lagert vorzugsweise die Seilrolle 214 drehbar. Vorzugsweise ist die Rotationsachse
224 bzw. die die Rotationsachse 224 definierende Welle ortsfest bezüglich des Basiselements
204 angeordnet.
[0101] Liegen die Pins 300l, 300r in den jeweiligen Pinsitzen 298ls, 298rs auf, so befindet
sich die Blockiervorrichtung 208 in einem Freilaufzustand, in welchem sie die Bewegung
der Seilrolle 214 zulässt.
[0102] Fängt die Seilrolle 214 an sich sprunghaft in Richtung des Pfeils W zu drehen, sodass
die Beschleunigung der Seilrolle 214 (als Bewegungsparameter der Seilrolle) außerhalb
des der Beschleunigung zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs der Beschleunigung
liegt (wodurch ein Sicherungsfall vorliegt), so greift eine aus der Trägheit des mindestens
einen Klemmelements 246 resultierende Kraft F (angedeutet über Pfeile in Fig. 7) über
den Pin 300r entgegengesetzt der Richtung W an der rechten Führungsfläche 298rf an.
Da die Führungsfläche 298rf zu einer Radialrichtung R geneigt ist, und somit eine
Komponente der Kraft F entlang der rechten Führungsfläche 298rf zum Außenumfang der
Seilrolle 214 weist, gleitet der Pin 300r entlang der rechten Führungsfläche 298rf
in Richtung auf den Außenumfang des Flächenelement 296 zu. Sobald der Pin 300r eine
Abflachung 306 der Stützanordnung 302 in seiner Bewegung zum Außenumfang des Flächenelement
296 passiert, bewegt sich das Koppelelement 246 im Wesentlichen entgegengesetzt der
Rotationsrichtung W bis der Pin 300l im Blockierbereich 298lb anschlägt. Diese Bewegung
des Klemmelements 246 kann durch eine Wechselwirkung des mindestens einen Stoppelements
262 mit dem Steuerelement 240 unterstützt werden. Sobald der Pin 300l in den Blockierbereich
298lb zum liegen kommt, treibt die Trägheitskraft den Pin 300r an den äußeren Umfangsbereich
298out (gegebenenfalls unterstützt durch die Wechselwirkung des mindestens einen Stoppelements
262 mit dem Steuerelement 242), sodass im Wesentlichen ein Zustand vorliegt, in dem
beide Pins 300l, 300r am äußeren Umfangsbereich 298out anliegen und der Pin 300r in
einer Radialrichtung oberhalb des der Abflachüng 306 liegt.
[0103] Nimmt die Drehgeschwindigkeit der Seilrolle hingegen 214 allmählich zu, so treibt
eine Zentrifugalkraft das mindestens eine Klemmelement 246 in Richtung des Außenumfangs
des Flächenelements 296, bis beide Pins 300l, 300r am äußeren Umfangsbereich 298out
der Aufnahmenut 298 anschlagen. Dieser Zentrifugalkraft wirkt die durch die Federanordnung
ausgeübte Kraft entgegen, sodass beide Pins 300l, 300r erst am äußeren Umfangsbereich
298out der Aufnahmenut 298 anschlagen, wenn die Drehgeschwindigkeit der Seilrolle
214 eine Grenzgeschwindigkeit überschreitet, und somit außerhalb des der Drehgeschwindigkeit
(als Bewegungsparameter der Seilrolle) zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs
der Drehgeschwindigkeit liegt (wodurch ein Sicherungsfall vorliegt). Wechselwirkt
dann das Stoppelement 262 mit dem Steuerelement 242, so wird der Pin 300l in dem Blockierbereich
298lb bewegt, sodass im Wesentlichen ein Zustand vorliegt, in dem beide Pins 300l,
300r am äußeren Umfangsbereich 298out anliegen und der Pin 300r in einer Radialrichtung
oberhalb des der Abflachung 306 liegt.
[0104] Für den Vorgang der Kopplung des mindestens einen Klemmelements 246 an dem Steuerelement
240 können im Wesentlichen zwei Fälle vorliegen: der Fall 1), dass der in Drehrichtung
W zuerst kommende Begrenzungsvorsprung 274l an der Umfangsfläche des Flächenelements
296 anliegt, oder Fall 2), dass der in Drehrichtung W als zweites kommende Begrenzungsvorsprung
274r an der Umfangsfläche des Flächenelements 296 anliegt.
[0105] Im Fall 1) schlägt die erste Kontaktfläche 264r an die Stoppfläche 272l des linken
Begrenzungsvorsprungs 274l an und da der Pin 300l im Stoppbereich 298lb anliegt und
das mindestens eine Kopplungselement 246 aufgrund der Lage des Pins 300r oberhalb
der Abflachung 306 nicht bezüglich einer Radialrichtung des Flächenelements 296 zur
Drehachse hin ausweichen kann, wird die Drehung (eine Bewegung) des Flächenelements
296, und aufgrund der drehfesten Verbindung des Flächenelements 296 mit der Seilrolle
214 auch der Seilrolle 214, blockiert, ohne dass ein Stoppelement 262 das Steuerelement
240 seit dem Auftreten des Sicherungsfalls passiert hat. Der Vorgang des Anschlagens
der ersten Kontaktfläche 264r (eine Wechselwirkung) an die Stoppfläche 272l kann die
in Fig. 7 angedeutete Position der Pins 300l, 300r in Bezug auf den Blockierbereich
298lb und die Abflachung 306 sicherstellen.
[0106] Im Fall 2) liegt hingegen eine Situation vor, bei der linke Begrenzungsvorsprung
274l angehoben ist, so passiert ein erstes Stoppelement 288 den linken Begrenzungsvorsprung
274l und das erste Stoppelement 288 wirkt mit seinem Nockenabschnitt 266 und seiner
Kontaktfläche 264r mit der Nockenführungsfläche 276 zusammen (eine Wechselwirkung),
wodurch das Steuerelement 240 in eine Position gebracht wird, sodass ein zweites Stoppelement
290 mit seiner rechten Kontaktfläche 264r an der Stoppfläche 272l des linken Begrenzungsvorsprungs
274l anschlägt, wodurch analog zu Fall 1) eine Bewegung der Seilrolle 214 blockiert
wird.
[0107] Ist das Flächenelement 296, und somit die Seilrolle 214 blockiert und liegt die erste
Kontaktfläche 264r an der Stoppfläche 272l an, so ist das mindestens eine Klemmelement
(Koppelelement) 246 in seiner Bewegung gesperrt. Wird die Blockierung der Seilrolle
214 bzw. des Flächenelements 296 gelöst, so wird auch die Sperrung der Bewegung des
mindestens einen Klemmelements (Koppelelements) 246 gelöst. Ist der Begrenzungsvorsprungs
274l soweit in Richtung auf das Flächenelement 296 zu bewegt, dass die Kontaktfläche
264r an die Stoppfläche 272l anstößt, so geht das Steuerelement 240 in seine Sperrstellung
über, sobald die Kontaktfläche 264r an die Stoppfläche 272l anstößt und die Blockiervorrichtung
208 daraufhin in die Blockierstellung übergeht. Wird der linke Teilbereich 226l an
der Rotationsachse 224 entgegengesetzt der Richtung Z gedreht, so verlässt das Steuerelement
240 seine Sperrstellung, die Blockierung der Seilrolle 214 bzw. des Flächenelements
296 wird gelöst, wodurch auch die
Sperrung der Bewegung des mindestens einen Klemmelements (Koppelelements) 246 gelöst
wird.
[0108] Sowohl am Ende des in Fall 1) als auch Fall 2) beschriebenem Vorgang liegt ein Blockierzustand
der Blockiervorrichtung 208 vor. Insbesondere wird der Blockierzustand spätestens
während der Bewegung des zweiten Stoppelements in dem durch das Steuerelement 240
beeinflussten Bereich eingenommen, sodass die Blockiervorrichtung den Blockierzustand
unabhängig von einer Betätigung des Steuerelements 240 einnimmt bevor das Seilaufnahmeelement
114 einen vorbestimmten Bewegungsabschnitt durchlaufen hat. In dem Blockierzustand
ist die Bewegung des Klemmelements (Koppelelements) 246 gegenüber dem Basiselement
204 gesperrt, da das Steuerelement 240 vorzugsweise über die Welle 286 eine Kraftverbindung
zwischen dem Klemmelement 246 und dem Basiselement 204 in dem Blockierzustand aufbaut.
[0109] Unabhängig von der durch den Benutzer beeinflussbaren Position des Steuerelements
240, oder einer anderen Einflussnahme durch den Benutzer tritt der Blockierzustand
nach eintreten eines Sicherungsfalles auf.
[0110] Analog zur ersten Ausführungsform kann die Funktion der Blockiervorrichtung in der
dritten Ausführungsform derart interpretiert werden, dass das Steuerelement 240 die
Funktion einer Klinke aufweist und entsprechend umfasst die Blockiervorrichtung dann
einen Klinkenmechanismus.
Einlegen des Seils
[0111] Zum Einlegen des Seils wird das Teilelement 226r des ringartigen Elements 226 in
Richtung des Pfeils Z um die zweite Achse 286 gedreht (aufgeklappt), wodurch ein Verschluss
308 zwischen dem rechten Teilbereich 226r und dem linken Teilbereich 226l geöffnet
wird. Gleichzeitig wird ein Verschluss 310 auf der anderen Seite zwischen dem linken
226l und rechten 226r Teilelement des ringartigen Elements 226 geöffnet. Durch diese
zwei Öffnungen kann das Seil um die Seilrolle herum in einen später zu schließenden
Innenbereich des ringartigen Elements 226 eingefädelt werden. Ist das Seil eingefädelt,
wird das rechte Teilelement 226r des ringartigen Elements 226 entgegengesetzt der
Richtung Z wieder zurückgedreht (zurückgeklappt), sodass die beiden Verschlüsse 308
und 310 geschlossen sind und das Seil nicht mehr aus dem Innenbereich des ringartigen
Elements 226 herausgleiten kann. In diesem Fall kann sich das Sicherungsgerät 202
in einem zur Sicherung bereiten Zustand befinden und die Bremsvorrichtung 206 ist
vorzugsweise im Wesentlichen ortsfest zu dem Kopplungspunkt 278 angeordnet. Vorzugsweise
verhindert die Achse 286 ein Herausgleiten einer Seilschlaufe aus dem Innenraum des
ringartigen Elements 226, welche aus der Seilrolle 214 herausgesprungen ist. Wird
das rechte Teilelement 226r des ringartigen Elements 226 an der Achse 286 nach unten
verschwenkt, so dient mindestens der Verschluss 308, vorzugsweise die Verschlüsse
308 und 310, einer Kraftübertragung auf das linke Teilelement 226l des ringartigen
Elements 226. Wird das linke Teilelement 226l an der Drehachse 268 nach unten verschwenkt,
so dient mindestens der Verschluss 310, vorzugsweise die Verschlüsse 308 und 310,
der Kraftübertragung auf das rechte Teilelement 226r.
[0112] Ein eingelegtes Seil kann die Seilrolle 214 in Bewegung versetzen.
Lösen des Blockierzustandes
[0113] Zum Lösen des Blockierzustandes reicht eine Verringerung der Kraft in der Kraftübertragungskette
von dem Blockierbereich 298lb zu dem Pin 300l über das mindestens eine Klemmelement
246, dessen Stoppelement 262 und dem Begrenzungsvorsprung 274l, sodass das Klemmelement
246 durch die Federanordnung 304 derart bewegt wird, dass die Pins 300l, 300r wieder
in die jeweiligen Pinsitze 298ls, 298rs zurückgleiten, wodurch die Kraftübertragungskette
unterbrochen, der Blockierzustand gelöst und die Blockiervorrichtung in den Freilaufzustand
übergeht. In der Kraftübertragungskette wurden die die genauen Anlageflächen und eine
gegebenenfalls vorliegende Abstützung des Pins 300r an der Abflachung 306 ausgelassen,
um die Lesbarkeit zu erhöhen.
[0114] Das Lösen des Blockierzustandes kann auf folgende Arten geschehen:
- Herunterdrücken des Teilelements 226r, wodurch die Anlage der Kontaktfläche 264r an
der Stoppfläche 272l des linken Begrenzungsvorsprungs 274l gelöst wird, indem die
Stoppfläche 272l aufgrund der Drehung des Teilelements 226r um die Achse 286 nach
oben gleitet und die oben beschriebene Kraftübertragungskette unterbrochen wird und
das mindestens eine Klemmelement 246 durch die Federanordnung 304 derart bewegt wird,
dass die Pins 300l, 300r wieder in die jeweiligen Pinsitze 298ls, 298rs zurückgleiten.
- Ziehen am Sicherungsende des Seils von dem Sicherungsgerät 202 weg, wodurch über die
Anlage des Seils an dem Teilelement 226r das Teilelement 226r wie oben beschreiben
heruntergedrückt wird und die oben beschriebene Kraftübertragungskette unterbrochen
wird und das mindestens eine Klemmelement 246 durch die Federanordnung 304 derart
bewegt wird, dass die Pins 300l, 300r wieder in die jeweiligen Pinsitze 298ls, 298rs
zurückgleiten.
- Ziehen am Lastende des Seils zu dem Sicherungsgerät 202 hin, wodurch über die Anlage
des Seils an der Seilrolle 214 und deren drehfeste Verbindung mit dem Flächenelement
296 die über die oben beschriebene Kraftübertragungskette anliegende Kraft soweit
reduziert wird, dass die durch die Federanordnung 304 auf das mindestens eine Klemmelement
246 ausgeübte Kraft ausreicht, um das mindestens eine Klemmelement 246 derart zu bewegen,
dass dessen die Pins 300l, 300r wieder in die jeweiligen Pinsitze 298ls, 298rs zurückgleiten.
[0115] Zu beachten ist, dass die beiden letzten Punkte eine Laständerung an einem Seilende
beschreiben, welche eine Lösung einer Sperrung des Klemmelements 246 (Koppelelement)
bewirken.
[0116] Zwar wurde die Funktion des Sicherungsgeräts für eine Drehung in Richtung W beschreiben,
jedoch ist auf Grund der Symmetrieeigenschaften des Aufbaus des Sicherungsgeräts 202
die Funktion analog auch in der der Richtung W entgegengesetzten Drehrichtung gegeben.
Zu beachten ist hierbei, dass eine Drehung eines der Teilelemente 226l, 226r mittels
mindestens eines der Verschlüsse 308, 310 auf das jeweils andere aus den Teilelementen
226l, 226r übertragen wird.
[0117] In einer nicht gezeigten Ausführungsform (um die Anschaulichkeit zu erhöhen, werden
im Folgenden auch bei dieser nicht gezeigten Ausführungsform die bereits verwendeten
Bezugszeichen benutzt) kann auf der dem Basiselement 204 gegenüberliegenden Seite
der Seilrolle 2014 ein Gehäuseabschnitt vorgesehen sein. Die Welle 224 ist vorzugsweise
verdrehfest an dem Gehäuseabschnitt angeordnet und drehbar in dem Basiselement 204
gelagert. Vorzugsweise sind in dieser Ausführungsform die beiden Teilelemente 226l,
226r (erstens und zweites Teilelement) des ringartigen Elements 226 an jeweils einer
zugeordneten ersten bzw. zweiten Rotationswelle, welche die Rotationswelle 286 ersetzt,
drehbar gelagert, wobei daran gedacht werden kann, das Teilelement 226l über die erste
Rotationswelle drehbar an dem Basiselement 204 und das Teilelement 226r über die zweite
Rotationswelle drehbar an dem Gehäuseabschnitt zu lagern. In diesem Fall sind die
durch die Welle 224 und die zweite Rotationswelle definierten Rotationsachsen relativ
zueinander über den Gehäuseabschnitt festgelegt. Wird nun eines oder werden beide
der Teilelemente 226l, 226r derart gedreht, dass die Verschlusse 308 und 310 sich
öffnen, so können das Basiselement und der Gehäuseabschnitt gegeneinander verdreht
werden, wodurch die erste Rotationswelle gegenüber der zweiten Rotationswelle verschoben
wird und das ringartige Element 226 auseinandergeklappt wird. Das ringartige Element
226 kann insbesondere auseinandergeklappt werden, indem das erste Teilelement 226l
und das zweite Teilelement 226r gegeneinander verschoben und/oder verdreht werden.
In dieses auseinandergeklappte oder allgemeiner geöffnete ringartige Element 226 kann
ein Seil besonders einfach eingelegt werden, insbesondere durch eine Öffnung in dem
ringartigen Element 226, welche durch das Öffnen des Verschlusses 308 oder 310 entsteht
bzw. durch die Öffnungen in dem ringartigen Element 226, welche durch das Öffnen der
Verschlusse 308 oder 310 entstehen . Das Basiselement 204 kann als ein weiterer Gehäuseabschnitt
angesehen werden und der oben beschriebene Gehäuseabschnitt kann im Sinne dieser Anmeldung
als ein Basiselement angesehen werden.
Vierte Ausführungsform
[0118] Im Folgenden wird eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die Figuren 8a bis 8e beschrieben, welche sich dadurch auszeichnet, dass die Fliehkraftkupplung
und der Klinkenmechanismus des Sicherungsgeräts 402 zwei Abschnitte umfasst, wobei
der erste Abschnitt der Fliehkraftkupplung eine Kopplung von Elementen, welche zu
einer Blockierung der Seilrolle führt, bei Überschreiten einer Beschleunigung oder
einer Geschwindigkeit einer Seilrolle in einer ersten Drehrichtung der Seilrolle (vorliegen
eines Sicherungsfalls), bewirkt und keine zu einer Blockierung der Seilrolle führende
Kopplung von Elementen bewirkt, wenn die Seilrolle eine der ersten Drehrichtung entgegengesetzte
zweite Drehrichtung aufweist, auch wenn ein Sicherungsfall bei einer Drehung der Seilrolle
in der zweiten Drehrichtung vorliegt; und der zweite Abschnitt der Fliehkraftkupplung
eine Kopplung von Elementen, welche zu einer Blockierung der Seilrolle führt, bei
Überschreiten einer Beschleunigung oder einer Geschwindigkeit der Seilrolle in der
anderen Drehrichtung der Seilrolle bewirkt (vorliegen eines Sicherungsfalls) und keine
zu einer Blockierung der Seilrolle führende Kopplung von Elementen bewirkt, wenn die
Seilrolle die erste Drehrichtung aufweist, auch wenn ein Sicherungsfall bei einer
Drehung der Seilrolle in der ersten Drehrichtung vorliegt.
[0119] Fig. 8a zeigt ein Sicherungsgerät 402, dessen Aufbau dem des Sicherungsgeräts 202
ähnlich ist, sich jedoch in der Fliehkraftkupplung und dem Steuerelement unterscheidet.
Entsprechende Teile des Sicherungsgeräts 202 werden bei dem Sicherungsgerät 402 mit
gleichen Bezugszeichen versehen. Um die Funktionsweise des Sicherungsgeräts 402 hervorzuheben
ist auf die Darstellung eines Gehäuses oder eines Basiselements in den Figuren 8a
bis 8e verzichtet worden.
[0120] Im Folgenden wird nur auf die Fliehkraftkupplung und das Steuerelement eingegangen,
wobei die weiteren Elemente und Funktionen des Sicherungsgeräts 402 denen des Sicherungsgeräts
202 entsprechen können. Auf Modifikationen von Elementen des Sicherungsgeräts 202
der dritten Ausführungsform wird gesondert eingegangen.
[0121] Fig. 8a zeigt einen ersten Abschnitt einer Fliehkraftkupplung des Sicherungsgeräts
402. Der erste Abschnitt Fliehkraftkupplung des Sicherungsgeräts 402 kann eine Sperrausnehmung
404 und mindestens ein an einer Welle 406 drehbar gelagertes Fliehgewicht 408, welches
mit einem Umschaltzahn 410 versehen ist, umfassen. Das Fliehgewicht 408 kann über
ein elastisches Element, beispielsweise eine Feder 412 (zur Übersicht nur in Fig.
8a angedeutet) zu einer Ruhelage hin vorgespannt sein. In der Ruhelage liegt ein Freilaufzustand
vor und die Seilrolle 214 kann sich drehen. Die Ruhelage kann durch ein Anliegen des
Fliehgewichts 408 an einem Anliegeabnschnitt 413, welcher beispielsweise als ein Bolzen
oder eine Erhebung ausgebildet ist, definiert sein. Die Sperrausnehmung 404 und die
Welle 406 sind jeweils ortsfest bezüglich der Seilrolle 214 (dem Seilaufnahmeelement)
angeordnet. Eine Blockiervorrichtung des Sicherungsgeräts 402 umfasst die Fliehkraftkupplung
und die Seilrolle 214 als ein Seilaufnahmeelement. Die Seilrolle 214 ist an einer
Welle 224 drehbar gelagert.
[0122] Ferner weist der erste Abschnitt der Fliehkraftkupplung vorzugweise ein Steuerelement
416 auf, welches an einer Welle 414 drehbar an dem ringartigen Element 226 gelagert
sein kann. Das Steuerelement 416 ist vorzugsweise in eine in Fig. 8a dargestellte
Passivstellung vorgespannt, beispielsweise durch eine Feder (nicht gezeigt).
[0123] Das Steuerelement 416 kann eine Klinke 418 und/oder eine Steuerelementanschlagfläche
420 und/oder eine Nockenführungsfläche 422 und/oder eine Umschaltzahnanschalgfläche
424 aufweisen. Das ringartige Element 226 kann dahingehend modifiziert sein, dass
es eine Steuerelementanschlaggegenfläche 426 aufweist. Das ringartige Element 226
ist vorzugsweise an der Welle 414 schwenkbar gelagert. Entsprechend kann die Blockiervorrichtung
somit einen Klinkenmechanismus umfassen.
[0124] Der zweite Abschnitt der Fliehkraftkupplung ist auf der in Fig. 8a nicht gezeigten
Rückseite der Seilrolle 214 angeordnet und ist bezüglich einer Ebene durch die Zentren
der Welle 414 und der Welle 224, welche relativ zueinander ortsfest gelagert sind,
vorzugsweise spiegelsymmetrisch zum ersten Abschnitt der Fliehkraftkupplung aufgebaut,
um dieselbe Funktionalität (bei umgekehrten Drehrichtungen der Bauteile) bei einer
W entgegengesetzten Drehrichtung der Seilrolle 214 aufzuweisen.
[0125] Wird die Seilrolle 214 in Richtung W (erste Drehrichtung) schnell genug rotiert (bewegt),
so treibt die Zentrifugalkraft das Fliehgewicht 408 gegen die Kraft der Feder 412,
vorzugsweise durch eine Rotation um die Welle 406, insbesondere in Richtung S, in
eine Aktivstellung, welche in Fig. 8b dargestellt ist.
[0126] Wird die Seilrolle 214 in Richtung W schnell genug beschleunigt, so treibt die Trägheitskraft
das Fliehgewicht 408 gegen die Kraft der Feder 412, vorzugsweise durch eine Rotation
um die Welle 406, insbesondere in Richtung S, in eine in Fig. 8b dargestellte Aktivstellung.
In der Aktivstellung liegt das Fliehgewicht 408 an einem Anschlagselement 434 an,
wodurch eine weitere Drehung des Fliehgewichts 408 in Richtung S verhindert wird.
Das Anschlagselement 434 ist ortsfest bezüglich, und vorzugsweise zusammenhängend
mit, der Seilrolle 214 ausgebildet.
[0127] Befindet sich das Fliehgewicht 408 in der Aktivstellung liegt ein Sicherungsfall
vor. Befindet sich das Fliehgewicht 408 in der Aktivstellung und rotiert die Seilrolle
214 weiter in Richtung W, so schlägt der Umschaltzahn 410 an der Umschaltzahnanschalgfläche
424 an (Fig. 8c), was eine Rotation des Steuerelements 416 um die Welle 414 in Richtung
P bewirkt, wodurch die Klinke 418 in die Sperrausnehmung 404 eingreift. Vorzugsweise
ist eine Flanke 428 der Sperrausnehmung 404 gegenüber einer Radialrichtung der Seilrolle
214 in Richtung W geneigt, sodass beim Eingriff der Klinke 418 in die Sperrausnehmung
404 ein Zustand erreicht wird, in welchem die Rotation (die Bewegung) der Seilrolle
214 sicher blockiert ist, sodass ein Blockierzustand vorliegt, wobei die Rotation
der Seilrolle 214 blockiert (gestoppt) wird und die Seilbewegung gestoppt wird. Eine
Flanke 430 der Klinke 418 ist (betrachtet im Eingriff in die Sperrausnehmung 404)
vorzugsweise entgegengesetzt der Richtung W geneigt, und insbesondere komplementär
zur Flanke 428 der Sperrausnehmung 404 ausgebildet.
[0128] Gleichzeitig greift die Steuerelementanschlagfläche 420 an der Steuerelementanschlaggegenfläche
426 an, was eine Rotation des ringartigen Elements 226 in Richtung P bewirkt. Ferner
kann, wenn die Klinke 418 in die Sperrausnehmung 404 eingegriffen hat, das Fliehgewicht
408 in die Ruhestellung zurückkehren (Fig. 8d).
[0129] Drückt der Sichernde das ringartige Element 226 entgegengesetzt der Richtung P bei
vorliegen eines Sicherungsfalls herunter, so greift die Steuerelementanschlagfläche
420 an der Steuerelementanschlaggegenfläche 426 an und die Bewegung in Richtung W
des Umschaltzahns 410 wird gestoppt, was aufgrund der Anlage des Fliehgewicht 408
am Anschlagselement 434 ein Stoppen der Seilrolle 214 zur Folge hat und auch als ein
Blockierzustand anzusehen ist. Einer der Blockierzustände tritt somit unabhängig von
einer Einflussnahme eines Sichernden ein.
[0130] Wird nun aus dieser in Fig. 8d gezeigten Stellung das ringartige Element 226 entgegengesetzt
der Richtung P durch ein Angreifen eines Sichernden, oder ein Zug an einem Sicherungsende
eines Seil 432 nach unten, rotiert, so rotiert das Steuerelement 416 um die Welle
414 entgegengesetzt der Richtung P auf Grundlage des Angriffs der Steuerelementanschlaggegenfläche
426 an der Steuerelementanschlagfläche 420. Hierdurch wird, was von einer Rotation
der Seilrolle 214 entgegengesetzt der Richtung W begleitet sein kann, der Eingriff
der Klinke 418 in die Sperrausnehmung 404 gelöst und die Seilrolle 214 kann wieder
rotieren. Wird die Spannung am Lastende des Seils 432 gelöst bzw. reduziert, so kann
die Vorspannung des Steuerelements 416 in seine Passivstellung oder eine Rotation
der Seilrolle 214 entgegengesetzt der Richtung W (beispielsweise durch ein Schieben
mit dem Seil) ausreichen, um den Eingriff der Klinke 418 in die Sperrausnehmung 404
zu lösen, wie in Fig. 8e dargestellt. Ist der Eingriff der Klinke 418 in die Sperrausnehmung
404 gelöst, liegt wieder der Freilaufzustand vor.
[0131] Das Ziehen am Sicherungsende oder die Reduzierung/Lösung der Spannung am Sicherungsende
kann als Laständerungen verstanden werden.
[0132] Befindet sich das Fliehgewicht 408 während einer Rotation der Seilrolle 214 entgegengesetzt
der Richtung W (beispielsweise durch eine Zentrifugal- oder Trägheitskraft) in der
Aktivstellung, so schlägt im Verlauf der Rotation der Umschaltzahn 410 an der Nockenführungsfläche
422 an. Die an der Nockenführungsfläche 422 anschlagende Fläche des Umschaltzahns
410 ist vorzugsweise derart ausgebildet, beispielsweise in Richtung W geneigt oder
abgerundet, sodass der Anschlag des Umschaltzahns 410 an der Nockenführungsfläche
422 eine Bewegung des Fliehgewichts 408 aus der Aktivstellung heraus, vorzugsweise
eine Rotation um die Welle 406 entgegengesetzt der Richtung S auslöst, wodurch der
Umschaltzahn 410 unter dem Steuerelement 416 entgegengesetzt der Richtung W hindurchgleiten
kann.
[0133] Auf Grundlage des spiegelsymmetrischen Aufbaus des zweiten Abschnitts der Fliehkraftkupplung
weist diese für die W entgegengesetzte Drehrichtung der Seilrolle 214 dieselbe Funktionalität
auf, wie der erste Abschnitt der Fliehkraftkupplung für die Drehrichtung W.
[0134] Liegt eine Geschwindigkeit oder Beschleunigung der Seilrolle 214 (Bewegungsparameter
des Seilaufnahmeelements aus einer Bewegungsparametermenge) oberhalb eines Grenzwertes
(außerhalb eines Sicherheitsbereichs eines der Bewegungsparameters) vor, sodass ein
Sicherungsfall vorliegt, befinden sich sowohl das Fliehgewicht 408 des ersten Abschnitts
der Fliehkraftkupplung als auch das nicht gezeigte Fliehgewicht des zweiten Abschnitts
der Fliehkraftkupplung in der Aktivstellung. Je nach Drehrichtung der Seilrolle 214
entsteht entweder ein Eingriff der Klinke 418 in die Sperrausnehmung 404 in dem ersten
Abschnitt der Fliehkraftkupplung oder es entsteht ein Eingriff der Klinke in die Sperrausnehmung
in dem zweiten Abschnitt der Fliehkraftkupplung. Somit wird die Bewegung der Seilrolle
214, unabhängig von einer Drehrichtung und somit der Bewegungsrichtung des geführten
Seils, blockiert, woraufhin eine Bewegung des Seils blockiert wird. Die Bewegung der
Seilrolle 214 wird, da ein Zusammenwirken des Umschaltzahns 410 mit der Umschaltzahnanschalgfläche
424 die Klinke 418 vorzugsweise direkt in die Sperrausnehmung 404 hinein bewegt, bei
Vorliegen eines Sicherungsfalls somit spätestens nach einer Drehung der Seilrolle
214 um 360° gestoppt, da spätestens dann die Blockiervorrichtung den Blockierzustand
eingenommen hat.
[0135] Der erste Abschnitt der Fliehkraftkupplung und der zweite Abschnitt der Fliehkraftkupplung
sind vorzugsweise funktional unabhängig voneinander. Hierunter ist beispielsweise
zu verstehen, dass beispielsweise, wenn das Steuerelement, wobei hier unter dem Steuerelement
vorzugsweise der gesamte einstückige mit dem Steuerelement verbundene Materialabschnitt
gemeint ist, des einen (ersten oder zweiten) Abschnitts der Fliehkraftkupplung fehlt
oder defekt ist, die Funktion des anderen Abschnitts der Fliehkraftkupplung unberührt
bleibt. Analoges kann für die Sperrausnehmung und/oder das Fliehgewicht des einen
Abschnitts der Fliehkraftkupplung gelten, wobei wiederum insbesondere unter dem Fliehgewicht
vorzugsweise der gesamte einstückige mit dem Fliehgewicht verbundene Materialabschnitt
gemeint ist.
1. Sicherungsgerät (2; 102; 202) umfassend eine Blockiervorrichtung (8; 108; 208),
wobei die Blockiervorrichtung (8; 108; 208) ein bewegliches Seilaufnahmeelement (12,
14; 112, 114; 212, 214) umfasst, welches dafür eingerichtet ist, von einem daran aufgenommenen
Seil (16; 116; 432) bewegt zu werden,
wobei die Blockiervorrichtung (8; 108; 208) dafür eingerichtet ist, in einem Blockierzustand
eine Bewegung des Seilaufnahmeelements (12, 14; 112, 114; 212, 214) zu blockieren
und in einem Freilaufzustand die Bewegung des Seilaufnahmeelements (12, 14; 112, 114;
212, 214) zuzulassen, wobei die Blockiervorrichtung (8; 108; 208) in einem Sicherungsfall
von dem Freilaufzustand in den Blockierzustand übergeht, wobei die Blockiervorrichtung
(8; 108; 208) ferner ein Steuerelement (40; 240) aufweist, dessen Betätigung im Blockierzustand
den Übergang der Blockiervorrichtung (8; 108; 208) in den Freilaufzustand bewirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass sobald der Sicherungsfall vorliegt, die Blockiervorrichtung (8; 108; 208) den Blockierzustand
unabhängig von einer Betätigung des Steuerelements (40; 240), insbesondere durch einen
Sichernden, einnimmt bevor das Seilaufnahmeelement (12, 14; 112, 114; 212, 214) einen
vorbestimmten Bewegungsabschnitt durchlaufen hat.
2. Sicherungsgerät (2; 102; 202, 402) nach Anspruch 1, ferner umfassend eine Bremsvorrichtung
(6 ; 106; 206), wobei der Sicherungsfall vorliegt, wenn ein Bewegungsparameter der
Bewegung des Seilaufnahmeelements (12, 14; 112, 114; 212, 214) aus einer Bewegungsparametermenge
außerhalb eines dem jeweiligen Bewegungsparameter zugeordneten vorbestimmten Sicherheitsbereichs
des Bewegungsparameters liegt,
wobei die Bremsvorrichtung (6; 106; 206) dafür eingerichtet ist, eine Bewegung des
Seils (16; 116) unabhängig von einer Seilbewegungsrichtung abzubremsen.
3. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsparametermenge als Bewegungsparameter der Bewegung des Seilaufnahmeelements
(12, 14; 112, 114; 212, 214) eine Geschwindigkeit und/oder eine Beschleunigung umfasst.
4. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierzustand unabhängig von einer Einflussnahme eines Sichernden eintritt.
5. Sicherungsgerät (2; 102) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, ferner umfassend
ein Basiselement (4),
wobei das Seilaufnahmeelement (12, 14; 112, 114) als eine relativ zum Basiselement
(4) drehbar gelagerte Seilrolle (14; 114) ausgebildet ist, und
wobei die Blockiervorrichtung (8; 108) eine einen Rotor (44), ein Klemmelement (46)
und ein Koppelelement (48) umfassende Fliehkraftkupplung (10) umfasst,
wobei die Seilrolle (12, 14; 112, 114) an dem Rotor (44) derart ausgebildet oder gekoppelt
ist, dass eine Drehung der Seilrolle (12, 14; 112, 114) eine Drehung des Rotors (44)
bewirkt, und
wobei in dem Blockierzustand eine Kopplung des Rotors (44) mittels des Klemmelements
(46) an dem Koppelelement (48) vorliegt und/oder wobei in dem Blockierzustand eine
Sperrung einer Bewegung des Koppelelements gegenüber dem Basiselement vorliegt.
6. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens einem Bewegungsparameter aus der Bewegungsparametermenge ein vorbestimmter
Sicherheitsbereich zugeordnet ist, der Werte des mindestens einen Bewegungsparameters
umfasst, welche eine Bewegung des Seilaufnahmeelements (12, 14; 112, 114; 212, 214)
in einer ersten Richtung charakterisieren, und der Werte des mindestens einen Bewegungsparameters
umfasst, welche eine Bewegung des Seilaufnahmeelements (12, 14; 112, 114; 212, 214)
in einer zweiten Richtung charakterisieren, wobei die zweite Richtung von der ersten
Richtung verschieden ist.
7. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (6; 106; 206) separat von der Blockiervorrichtung (8; 108; 208)
ausgebildet ist.
8. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
wobei in dem Freilaufzustand die Bremsvorrichtung (6; 106; 206) dafür eingerichtet
ist, die Bewegung des Seils (16; 116; 432) unabhängig von der Seilbewegungsrichtung
abzubremsen.
9. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei die Bremsvorrichtung (6; 106; 206) in einem zur Sicherung bereiten Zustand des
Sicherungsgeräts (2; 102; 202; 402) im Wesentlichen ortsfest zu einem zur Kopplung
an einem externen Sicherungspunkt vorgesehenen Kopplungspunkt (78; 178; 278) des Sicherungsgeräts
angeordnet ist.
10. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 9, wobei die Bremsvorrichtung
(6; 106; 206) mindestens eine Reibungsfläche (32r, 32l; 232r, 232l), vorzugsweise
zwei Reibungsflächen (32r, 32l; 232r, 232l), zum Abbremsen des Seils (16; 116; 432)
aufweist.
11. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 10, wobei die Bremsvorrichtung
(6; 106; 206) als ein ringartiges Element (26; 126; 226) ausgebildet ist.
12. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402) nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsvorrichtung (6; 106; 206) dafür eingerichtet ist, zum Einlegen eines Seils
(16; 116; 432) an dem Sicherungsgerät (2; 102; 202; 406) aufzuklappen.
13. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner
umfassend eine Bremsvorrichtung (6; 106; 206),
wobei die Bremsvorrichtung (6; 106; 206) dafür eingerichtet ist, eine Bewegung eines
Seils (16; 116; 432) abzubremsen,
wobei die Blockiervorrichtung (8; 108; 208) derart ausgebildet ist, dass eine Laständerung
an einem Seilende (84r, 84l; 184r, 184l) einen Übergang von dem Blockierzustand in
den Freilaufzustand bewirkt.
14. Sicherungsgerät (2; 102; 202; 402), nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner
umfassend eine Bremsvorrichtung (6, 26; 106, 126; 206),
wobei die Blockiervorrichtung (8; 108; 208) eine Fliehkraftkupplung (10) umfasst,
und
wobei die Bremsvorrichtung (6, 26; 106, 126; 206) von beweglichen Teilen der Fliehkraftkupplung
(10) separat ausgebildet ist.
15. Sicherungsgerät (2; 102; 202, 402) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner
umfassend
ein Basiselement (4) und
einen zur Kopplung an einem externen Sicherungspunkt vorgesehenen Kopplungspunkt (78;
178; 278),
wobei das Seilaufnahmeelement (12, 14; 112, 114) als eine relativ zum Basiselement
(4) drehbar gelagerte Seilrolle (14; 114, 214) ausgebildet ist, und
wobei der Kopplungspunkt (78; 178; 278) ortsfest bezüglich des Basiselements (4) ausgebildet
ist, und
eine Drehachse (24, 224) der Seilrolle (14; 114, 214) ortsfest bezüglich des Basiselements
(4) ausgebildet ist.
1. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202) comprenant un dispositif de blocage (8
; 108 ; 208),
dans lequel le dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208) comprend un élément de réception
de corde mobile (12, 14 ; 112, 114 ; 212, 214) adapté pour être déplacé par une corde
(16 ; 116 ; 432) reçue sur celui-ci,
dans lequel le dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208) est adapté pour bloquer un mouvement
de l'élément de réception de corde (12, 14 ; 112, 114 ; 212, 214) dans un état de
blocage et pour permettre le mouvement de l'élément de réception de corde (12, 14
; 112, 114 ; 212, 214) dans un état de roue libre, dans lequel le dispositif de blocage
(8 ; 108 ; 208) passe de l'état de roue libre à l'état de blocage dans un cas de sécurisation,
dans lequel le dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208) comporte en outre un élément
de commande (40 ; 240) dont l'actionnement à l'état de blocage provoque la transition
du dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208) à l'état de roue libre,
caractérisé en ce que, dès que le cas de sécurisation est présent, le dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208)
prend l'état de blocage indépendamment d'un actionnement de l'élément de commande
(40 ; 240), en particulier par une personne effectuant l'opération de sécurisation,
avant que l'élément de réception de corde (12, 14 ; 112, 114 ; 212, 214) n'ait parcouru
une section de mouvement prédéterminée.
2. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202, 402) selon la revendication 1, comprenant
en outre un dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206), dans lequel le cas de sécurisation
est présent lorsqu'un paramètre de mouvement du mouvement de l'élément de réception
de corde (12, 14 ; 112, 114 ; 212, 214) d'un ensemble de paramètres de mouvement se
trouve en dehors d'une plage de sécurité prédéterminée du paramètre de mouvement associé
au paramètre de mouvement respectif,
dans lequel le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) est adapté pour freiner un mouvement
de la corde (16 ; 116) indépendamment d'une direction de mouvement de la corde.
3. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon la revendication 2,
caractérisé en ce que l'ensemble de paramètres de mouvement comprend une vitesse et/ou une accélération
comme paramètre de mouvement du mouvement de l'élément de réception de corde (12,
14 ; 112, 114 ; 212, 214).
4. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon la revendication 2 ou la revendication
3,
caractérisé en ce que l'état de blocage se produit indépendamment d'une influence d'une personne effectuant
l'opération de sécurisation.
5. Dispositif de sécurisation (2 ; 102) selon l'une quelconque des revendications 2 à
4, comprenant en outre
un élément de base (4),
dans lequel l'élément de réception de corde (12, 14 ; 112, 114) est conçu comme une
poulie à corde (14 ; 114) montée de manière rotative par rapport à l'élément de base
(4), et
dans lequel le dispositif de blocage (8 ; 108) comprend un embrayage centrifuge (10)
comprenant un rotor (44), un élément de serrage (46) et un élément d'accouplement
(48),
dans lequel la poulie à corde (12, 14 ; 112, 114) est adaptée ou accouplée sur le
rotor (44) de telle sorte qu'une rotation de la poulie à corde (12, 14 ; 112, 114)
provoque une rotation du rotor (44), et
dans lequel, à l'état de blocage, un accouplement du rotor (44) au moyen de l'élément
de serrage (46) à l'élément d'accouplement (48) est présent et/ou dans lequel, à l'état
de blocage, un blocage d'un mouvement de l'élément d'accouplement par rapport à l'élément
de base est présent.
6. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 5, caractérisé en ce qu'à au moins un paramètre de mouvement de l'ensemble des paramètres de mouvement est
attribué une plage de sécurité prédéterminée qui comprend des valeurs dudit au moins
un paramètre de mouvement qui empêchent le mouvement de l'élément de réception de
corde (12, 14 ; 112, 114 ; 212, 214) dans une première direction et qui comprend des
valeurs d'au moins un paramètre de mouvement caractérisant un mouvement de l'élément
de réception de corde (12, 14 ; 112, 114 ; 212, 214) dans une deuxième direction,
la deuxième direction étant différente de la première direction.
7. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 6, caractérisé en ce que le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) est formé séparément du dispositif de blocage
(8 ; 108 ; 208).
8. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 7, dans lequel le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) est adapté, à l'état de
roue libre, pour freiner le mouvement de la corde (16 ; 116 ; 432) indépendamment
du sens de déplacement de la corde.
9. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 8, dans lequel, dans un état du dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402)
prêt à la sécurisation, le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) est disposé de manière
sensiblement stationnaire par rapport à un point d'accouplement (78 ; 178 ; 278) du
dispositif de sécurisation prévu pour l'accouplement à un point de sécurisation externe.
10. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 9, dans lequel le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) présente au moins une surface
de friction (32r, 32l ; 232r, 232l), de préférence deux surfaces de friction (32r,
32l ; 232r, 232l), pour freiner la corde (16 ; 116 ; 432).
11. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 10, le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) étant formé comme un élément annulaire
(26 ; 126; 226).
12. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402) selon l'une des revendications 2
à 11, caractérisé en ce que le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) est adapté pour s'ouvrir pour l'insertion
d'une corde (16 ; 116 ; 432) sur le dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202; 406).
13. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402), selon l'une des revendications précédentes,
comprenant en outre un dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206),
dans lequel le dispositif de freinage (6 ; 106 ; 206) est adapté pour freiner un mouvement
d'une corde (16 ; 116 ; 432),
dans lequel le dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208) est adapté de telle sorte qu'un
changement de charge à une extrémité de la corde (84r, 84l ; 184r, 184l) provoque
une transition de l'état de blocage à l'état de roue libre.
14. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202 ; 402), selon l'une des revendications précédentes,
comprenant en outre un dispositif de freinage (6, 26 ; 106, 126 ; 206),
dans lequel le dispositif de blocage (8 ; 108 ; 208) comprend un embrayage centrifuge
(10), et
dans lequel le dispositif de freinage (6, 26 ; 106, 126 ; 206) est formé séparément
des parties mobiles de l'embrayage centrifuge (10).
15. Dispositif de sécurisation (2 ; 102 ; 202, 402) selon l'une des revendications précédentes,
comprenant en outre
un élément de base (4) et
un point d'accouplement (78 ; 178 ; 278) prévu pour l'accouplement à un point de fixation
externe,
dans lequel l'élément de réception de corde (12, 14 ; 112, 114) est formé comme une
poulie de corde (14 ; 114, 214) supportée de manière rotative par rapport à l'élément
de base (4), et
dans lequel le point d'accouplement (78 ; 178 ; 278) est formé de manière stationnaire
par rapport à l'élément de base (4), et
un axe de rotation (24, 224) de la poulie de corde (14 ; 114, 214) est formé de manière
stationnaire par rapport à l'élément de base (4).