[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verfestigen eines Untergrunds und einen
Untergrundverfestiger.
[0002] Bei der Herstellung von Straßen wird in der Regel zunächst eine Bodenschicht abgetragen,
und nach Einebnung der Fläche wird eine Schottertragschicht aufgebracht, gefolgt von
einer Asphalt-Tragschicht, einer Asphalt-Bindemittelschicht und einer Asphalt-Deckschicht.
Die Schottertragschicht weist häufig eine Mächtigkeit von 50 bis 70 cm.
[0003] Bei der Herstellung von Fundamenten wird üblicherweise ebenfalls das Erdreich ausgehoben,
weil vor Fundamentherstellung eine Schotterungsschicht aufgebracht wird.
[0004] Diese bekannten Verfahren führen zu hohen Baukosten, da ein Bodenaustausch durchgeführt
werden muss und zudem kostspielige Materiallieferungen, Erdbau und Entsorgung von
Böden sowie zahlreiche Transporte notwendig sind. Typischerweise muss bestehender
Boden abtransportiert und in Deponien gelagert werden.
[0005] Somit ist also die Herstellung von Straßen und Fundamenttragschichten aufwendig.
Manche Straßenbeläge und Fundamente neigen zudem zu Rissbildung im Untergrund bzw.
haben eine unzureichende Druckfestigkeit sowie neigen zu Schäden bei Frosteinwirkung.
[0006] DE 10 2008 016 325 A1 offenbart einen Boden- oder Fundamentverfestiger, der ein Latexpolymer aufweist.
Der Boden- oder Fundamentverfestiger kann mit Wasser und Zement bearbeitet werden.
Ein Anteil des Verfestigers bezogen auf den Zement kann 0,1 bis 20 Gewichts-%, besonders
bevorzugt
0,3 bis 10 Gewichts-%, betragen.
[0007] DE 10 2004 009 509 A1 offenbart ein Verfahren zum Verfestigen sandhaltiger Bodenmaterialien unter Einarbeiten
eines in Wasser nichtlöslichen filmbildenden Polymerisats in einer Menge von 0,1-10
Gewichts-%, bezogen auf die festen Bestandteile des sandhaltigen Bodenmaterials, in
die sandhaltigen Bodenmaterialien. Das Verfahren wird durchgeführt unter Einarbeiten
eines Zements in einer Menge von 0,5-10 Gewichts-%, bezogen auf die festen Bestandteile
des sandhaltigen Bodenmaterials, in die sandhaltigen Bodenmaterialien. Der Boden enthält
während oder nach dem Einarbeiten Wasser in einer Menge von 0,1-30 Gewichts-%, bezogen
auf die festen Bestandteile des Bodens.
[0008] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Untergrundverfestigung mit geringem
Aufwand und hoher Qualität hinsichtlich Frostbeständigkeit bei ausreichender Rissvermeidung
und ausreichender Druckfestigkeit herzustellen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände gemäß den unabhängigen Patentansprüchen
gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0010] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Verfestigen eines Untergrunds (zum Beispiel
einer Straße und/oder einer Fundamenttragschicht) gemäß Patentanspruch 1 geschaffen.
Bei dem Verfahren wird ein polymerbasierter elastischer Netzwerkbildner (eines Untergrundverfestigers)
mit einem Bindemittel und Wasser zu einem verfestigten Untergrund verarbeitet. Dabei
wird eine Menge verwendeten Netzwerkbildners, eine Menge verwendeten Bindemittels
und eine Menge des verwendeten Wassers von der Beschaffenheit des Untergrunds abhängig
gemacht .
[0011] Ferner wird erfindungsgemäß ein Untergrundverfestiger gemäß Patentanspruch 7 zum
Verfestigen eines Untergrunds bereitgestellt (der in obigem Verfahren eingesetzt werden
kann), wobei der Untergrundverfestiger ein Bindemittel und 2 Gewichts-% bis 3,5 Gewichts-%
eines elastischen (insbesondere gummiartigen) Netzwerkbildners aufweist, bezogen auf
eine Menge des Bindemittels, mit dem der Netzwerkbildner und Wasser zum Bilden des
verfestigten Untergrunds verarbeitbar sind.
[0012] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein Untergrundverfestiger
mit den oben beschriebenen Merkmalen verwendet, wobei zwischen 2 Gewichts-% und 10
Gewichts-% Bindemittel, bezogen auf den zu verfestigenden Untergrund, verwendet werden.
[0013] Ein Untergrundverfestiger mit den oben beschriebenen Merkmalen kann als Zusatz zum
Erhöhen der Frostbeständigkeit eines zu verfestigenden Untergrunds verwendet werden.
[0014] Ein Untergrundverfestiger mit den oben beschriebenen Merkmalen kann als Zusatz zum
Erhöhen des Elastizitätsmoduls eines zu verfestigenden Untergrunds verwendet werden.
[0015] Ein Untergrundverfestiger mit hierin beschriebenen Merkmalen kann als Zusatz zum
Erhöhen der Spaltzugfestigkeit eines zu verfestigenden Untergrunds verwendet werden.
[0016] Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter dem Begriff "Untergrundverfestiger" insbesondere
ein Material bzw. eine Materialzusammensetzung verstanden werden, das oder die alleine
genommen oder bereits mit Wasser vermischt auf und/oder in einen zu verfestigenden
Untergrund gegeben werden kann, sodass durch Wechselwirkung zwischen dem Untergrundverfestiger
und dem zu verfestigenden Untergrund es zur Ausbildung eines verfestigten Untergrunds
kommt. Ein solcher Untergrundverfestiger kann zum Beispiel in einer festen Phase vorliegen,
insbesondere ein Granulat oder ein Pulver sein. Alternativ kann ein Untergrundverfestiger
auch in einer flüssigen Phase vorliegen oder ein viskoses Material sein, wobei während
des Aushärtens des Untergrundverfestigers dieser in eine feste Phase überführt werden
kann. Insbesondere kann der Untergrundverfestiger als Suspension (oder als Emulsion)
vorliegen.
[0017] Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter dem Begriff "polymerbasierter elastischer Netzwerkbildner"
insbesondere ein Material verstanden werden, das als Teil eines Untergrundverfestigers
eine Polymerkomponente aufweist, die bei ihrer Aushärtung vernetzt und dabei dem Untergrundverfestiger
an bzw. in dem Untergrund neben einer ausreichenden Stabilität auch ein gewisses Maß
an Elastizität verleiht. Durch das Vernetzen des Polymers des Netzwerkbildners kann
es zu einem Aushärten des Untergrundverfestigers und zu einem Verfestigen des damit
zusammenwirkenden Untergrunds kommen.
[0018] Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter dem Begriff "Bindemittel" insbesondere ein
Medium verstanden werden, das als Teil des Untergrundverfestigers und/oder als Teil
des zu verfestigenden Untergrunds für das Ausbilden einer Bindung zwischen den Komponenten
des Untergrundverfestigers untereinander sowie zwischen dem Untergrundverfestiger
und dem zu verfestigenden Untergrund konfiguriert ist. Solche hydraulischen Bindemittel
können zum Beispiel Zement und/oder Kalk enthalten. Bereits im Untergrund enthaltener
Kalk kann zusätzlich zu einem extern zugegebenen Zement die hydraulische Bindewirkung
bereitstellen. Als extern zugegebener Zement kann zum Beispiel Portlandzement CEM
I 32,5 R zum Einsatz kommen. Zum Beispiel können in einem zu verfestigenden Untergrund
3 bis 10 Gewichts-% Zement als hydraulisches Bindemittel und 2 bis 3,5 Gewichts-%
eines polymerbasierten Netzwerkbildners eingefräst werden.
[0019] Im Rahmen dieser Anmeldung kann unter dem Begriff "Beschaffenheit des Untergrunds"
insbesondere eine Eigenschaft des Untergrunds verstanden werden, die einen Einfluss
darauf hat, welche Menge Wasser zum Ausbilden einer zuverlässigen, insbesondere optimalen,
Verbindung zwischen Untergrund und Untergrundverfestiger zuzuführen ist. Die Beschaffenheit
kann temporäre Bodeneigenschaften betreffen, wie zum Beispiel eine gegenwärtig erhöhte
Feuchtigkeit aufgrund von Niederschlägen oder eine gegenwärtig reduzierte Feuchtigkeit
aufgrund einer Trockenperiode. Die Beschaffenheit kann aber auch dauerhafte Bodeneigenschaften
betreffen, wie zum Beispiel ein natürlicher Feuchtegehalt des Bodens. Wenn die Wasserhaltigkeit
des Untergrunds bei der Bemessung der Menge von Wasser berücksichtigt wird, die mit
dem Untergrundverfestiger zum Verfestigen des Untergrunds verarbeitet wird, kann eine
bodenspezifische Anpassung bzw. Optimierung der relativen Mengen der Einzelkomponenten
erfolgen.
[0020] Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren werden eine Wassermenge zum gemeinsamen Verarbeiten
mit einer Menge eines erfindungsgemäßen polymerbasierten elastischen Netzwerkbildners
eines Untergrundverfestigers sowie eine Bindemittelmenge nicht nur im Verhältnis zueinander
ausgewählt, sondern wird zudem die Beschaffenheit des zu verfestigenden Untergrunds
bei der Bemessung der Wassermenge, der Menge Netzwerkbildner und der Bindemittelmenge
mit einbezogen. Die Beschaffenheit des Untergrunds kann insbesondere dessen Wasserhaltigkeit
umfassen. Je mehr Wasser der Untergrund zum Verfestigen desselben unter Verwendung
des Untergrundverfestigers beisteuern kann, desto weniger Wasser muss extern zugegeben
werden, und umgekehrt. Auch auf eine angemessene Menge Netzwerkbildner und auf eine
angemessene Menge Bindemittel hat die Beschaffenheit, insbesondere der Feuchtigkeit,
des Untergrunds einen signifikanten Einfluss, der durch das untergrundbeschaffenheitsabhängige
Auswählen der Einzelmengen der genannten Bestandteile berücksichtigt werden kann.
Dadurch ist das logistisch aufwendige Vorhalten großer Mengen von möglicherweise gar
nicht benötigten Bestandteilen des Untergrundverfestigers entbehrlich. Vielmehr kann
zum Beispiel bei relativ feuchten Untergründen die bodenunabhängige Zugabe von Wasser
(zum Beispiel bei einer festen Vormischung des Untergrundverfestigers mit Wasser)
sogar kontraproduktiv sein, da sich übermäßige Wasserzugabe sogar negativ auf die
Druckfestigkeit und Robustheit gegen Rissbildung des Untergrunds auswirken kann. Wenn
zum Beispiel ein Untergrund eine ausgeprägt hohe Feuchtigkeit aufweist, würde das
Verwenden eines bereits vorab in Wasser unspezifisch verflüssigten Untergrundverfestigers
die Haltekraft im Boden verschlechtern. In diesem Fall kann ein trockener Untergrundverfestiger
(zum Beispiel in Form eines Granulats oder eines Pulvers) bessere Verarbeitungsergebnisse
liefern als ein bereits mit Wasser versetzter Untergrundverfestiger. Wenn also die
Beschaffenheit des Untergrunds als Basis für die Bestimmung der Menge von zuzuführendem
Netzwerkbildner, zuzuführendem Bindemittel und zuzuführendem Wasser berücksichtigt
wird, können besonders vorteilhafte Eigenschaften des verfestigten Untergrunds in
Hinblick auf Festigkeit und Frostbeständigkeit erreicht werden.
[0021] Erfindungsgemäß ist ein elastischer Netzwerkbildner des Untergrundverfestigers mit
einer Quantität in einem Korridor zwischen 2 Gewichts-% und 3,5 Gewichts-% bezogen
auf ein Bindemittel in einem Untergrundverfestiger vorgesehen, um gemeinsam mit dem
Bindemittel und Wasser zum Bilden des verfestigten Untergrunds auszuhärten. Das Elastizitätsmodul
kann mit Vorteil erhöht werden. Diese signifikanten Wirkungen sind durch Experimente
belegt. Außerdem kann in dem genannten Bereich zum Teil zusätzlich eine Verbesserung
der Festigkeit erreicht werden, jedenfalls aber die Festigkeit in akzeptablen Grenzen
gehalten werden. Ohne dass die Anmelderin wünscht, an eine bestimmte Theorie gebunden
zu werden, wird gegenwärtig angenommen, dass der polymerbasierte Netzwerkbildner bei
der Verarbeitung ein elastisches Netzwerk bildet, das Poren bzw. Lücken in dem Boden-Bindemittel-Gemisch
füllt. Genauer gesagt wird anschaulich davon ausgegangen, dass der zum Beispiel als
Polymersuspension zugeführte Netzwerkbildner für eine geordnete Abgabe von Wasser
an das hydraulische Bindemittel (insbesondere Zement) sorgt, was zu einer geordneten
Hydrophobierung führt. Der Netzwerkbildner bildet also ein Netzwerk mit Bindemittel
und Untergrund, sodass ein erhöhtes Elastizitätsmodul erreicht werden kann. Der verfestigte
Untergrund zeigt daher eine erhöhte Steifigkeit, ohne aber seine Elastizität zu verlieren,
wodurch Tendenzen zur Rissbildung wirksam unterdrückt werden. Darüber hinaus füllt
der Netzwerkbildner anschaulich kleine Lücken im Untergrund aus, sodass kein Wasser
mehr in diese Lücken eindringen kann, wodurch eine besonders gute Frostbeständigkeit
erreicht wird.
[0022] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der beschriebene Untergrundverfestiger
mit zwischen 2 Gewichts-% und 10 Gewichts-% Bindemittel, bezogen auf den zu verfestigenden
Untergrund, verarbeitet werden. Je mehr Bindemittel (insbesondere Zement) eingesetzt
wird, desto besser wird die Druckfestigkeit. Allerdings führt eine höhere Menge Bindemittel
zu einem Anstieg der Tendenz zu einer spröden Rissbildung. Der polymerbasierte Netzwerkbildner
des Untergrundverfestigers jedoch vermag es in mäßigen Mengen, die Rissbildung zu
unterdrücken.
[0023] Im Weiteren werden zusätzliche Ausführungsbeispiele des Untergrundverfestigers und
des Verfahrens beschrieben.
[0024] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Netzwerkbildner als Trockenpulver oder als
Polymeremulsion bzw. -suspension zugeführt werden.
[0025] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Wasser mit dem Untergrundverfestiger vermischt
werden, bevor der Untergrundverfestiger in den zu verfestigenden Untergrund eingebracht
wird - insbesondere unmittelbar bevor der Untergrundverfestiger in den zu verfestigenden
Untergrund eingebracht wird. Das Vermischen des Untergrundverfestigers mit dem Wasser
kann direkt an einer Baustelle und somit nach dem Transport des zum Beispiel pulverförmigen
Untergrundverfestigers von einer Fertigungsstätte an die Baustelle erfolgen. Dies
reduziert signifikant den logistischen Aufwand im Zusammenhang mit dem Verbringen
des Untergrundverfestigers an den Ort seiner Verarbeitung.
[0026] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Wasser mit dem Untergrundverfestiger vermischt
werden, nachdem der Untergrundverfestiger in den zu verfestigenden Untergrund eingebracht
ist. Hierbei kann der Untergrundverfestiger gleichzeitig mit, aber getrennt von dem
Wasser in den Untergrund eingeführt werden. Es ist auch möglich, erst den Untergrundverfestiger
und dann das Wasser in den Untergrund einzufüllen. Bei noch einer anderen Option wird
nur ein Wasserreservoir in dem Untergrund genutzt, um den in einer Festkörperphase
vorliegenden (zum Beispiel als Granulat oder Pulver vorliegenden) Untergrundverfestiger
zu verflüssigen. Dann ist gar kein externes Wasser erforderlich, um den Untergrund
mittels des Untergrundverfestigers zu verfestigen.
[0027] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann ein Feuchtegrad des Untergrunds ermittelt werden
und basierend auf dem ermittelten Feuchtegrad erst nachfolgend das Wasser mit dem
Untergrundverfestiger vermischt werden. Anders ausgedrückt kann die Menge von in den
Untergrund einzubringenden Wassers sowie die Menge des eingesetzten Netzwerkbildner
als auch die Menge des eingesetzten Bindemittels abhängig von dem Feuchtegrad des
Untergrunds eingestellt werden. Entsprechend kann vor oder während der Untergrundverfestigung
eine Feuchtegradbestimmung des Materials des zu verfestigenden Untergrunds durchgeführt
werden, und abhängig von dem ermittelten Feuchtegrad eine Menge Wasser, Netzwerkbildner
und Bindemittel ermittelt werden, die mit dem Untergrundverfestiger in den zu verfestigenden
Untergrund eingebracht werden. Dadurch wird es möglich, die korrekte Menge des hinzuzufügenden
Wassers, Netzwerkbildners und Bindemittels nicht nur basierend auf den Ingredienzien
des Untergrundverfestigers ermitteln zu können, sondern auch aus den Feuchtebedingungen
des Untergrunds.
[0028] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Bindemittel ganz oder teilweise Teil des
Untergrundverfestigers sein. Alternativ oder ergänzend kann das Bindemittel teilweise
Teil des zu verfestigenden Untergrunds sein. Das Bindemittel kann also zumindest zum
Teil eine Komponente des Untergrundverfestigers sein, die dann flexibel und passend
zu den anderen Komponenten ausgewählt werden kann. Es ist allerdings auch möglich,
ohnehin im Untergrund befindlichen Zement, Kalksand, etc. als Bindemittel zu verwenden.
In diesem Fall kann das extern hinzugefügte Bindemittel teilweise weggelassen werden.
Dies reduziert den Aufwand im Zusammenhang mit der Untergrundverfestigung. Außerdem
macht eine Nutzung von im Untergrund enthaltenen Komponenten für die Verfestigung
einen Abtrag und eine Entsorgung von Untergrundmaterial vor der Verfestigung entbehrlich.
[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Untergrundverfestiger in pulverförmiger
Form zu dem zu verfestigenden Untergrund verbracht werden. Das gewichtsintensive Wasser
kann in diesem Fall erst kurz oder während der Verarbeitung dem Untergrundverfestiger
und/oder dem Untergrund bedarfsweise hinzugefügt werden.
[0030] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann ein Gemisch aus dem Netzwerkbildner, dem Bindemittel
und dem zu verfestigenden Untergrund gebildet werden, eine Untersuchung an dem Gemisch
durchgeführt werden, basierend auf einem Ergebnis der Untersuchung die Menge des mit
dem Gemisch zu vermengenden Netzwerkbildners, Bindemittels und Wassers bestimmt werden,
und die bestimmte Menge Netzwerkbildner, Bindemittel und Wasser mit dem Gemisch dann
vermengt werden. Nachdem also der Untergrund mit dem wie beschrieben zusammengesetzten
Untergrundverfestiger versetzt worden ist, kann auf Basis der Erkenntnisse dieser
Materialeinbringung eine präzise Menge von Wasser und Bindemittel bestimmt werden,
die dem Untergrundverfestiger hinzugefügt werden sollten. Dies erlaubt es, eine optimale
Zusammensetzung des Untergrundverfestigers für die Bodenverfestigung aufzufinden und
zu verarbeiten.
[0031] Gemäß einem Ausführungsbeispiel können der Netzwerkbildner und das Bindemittel getrennt
voneinander und ohne Vormischung in den zu verfestigenden Untergrund verarbeitet werden.
Indem die beiden Komponenten unabhängig voneinander direkt in den Boden eingebracht
werden können, ist das Verarbeitungsverfahren besonders einfach durchführbar ("Mixed
in Place"). Alternativ ist es jedoch auch möglich, zunächst eine Mischung aus Netzwerkbildner
und Bindemittel in einem Mischwerk herzustellen und bereits die Mischung dieser Komponenten
gemeinsam in den Untergrund einzubringen ("Mixed in Plant").
[0032] Erfindungsgemäß weist der Untergrundverfestiger zwischen 2 Gewichts-% bis 3,5 Gewichts-%
des Netzwerkbildners auf, bezogen auf das Bindemittel. Experimentelle Befunde haben
gezeigt, dass bei einer derartigen Bemessung des elastischen polymerbasierten Netzwerkbildners
der verfestigte Boden nicht nur äußerst frostbeständig ist, sondern synergistisch
schnell und langanhaltend eine deutliche Erhöhung der Druckfestigkeit bei einer gleichzeitigen
Erhöhung des Elastizitätsmoduls zeigt. Diese vorteilhaften Effekte stellen sich in
besonders ausgeprägtem Maße im Bereich des genannten Korridors ein. In dem beschriebenen
Bereich können besonders vorteilhafte Eigenschaften in Hinblick auf eine Erhöhung
der Druckfestigkeit und der Steifigkeit erreicht werden. Besonders gute Ergebnisse
konnten mit ungefähr 2,5 Gewichts-% des Netzwerkbildners erreicht werden.
[0033] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Bindemittel aus einer Gruppe ausgewählt
sein, die besteht aus Zement und Kalk. Besonders die Verwendung von Zement führt zu
einer hohen Druckfestigkeit. Bei einem solchen bevorzugten Ausführungsbeispiel kann
von einer polymermodifizierten Zementstabilisierung gesprochen werden. Auch eine Mischung
aus Zement und Kalk stellt eine technisch vorteilhafte Lösung dar. Allerdings können
alternativ oder ergänzend andere hydraulische Bindemittel eingesetzt werden.
[0034] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Untergrundverfestiger pulverförmig sein
oder als Granulat bereitgestellt werden. Die Verflüssigung eines solchen Untergrundverfestigers
kann dann zum Beispiel erst während der Verarbeitung in dem Untergrund erfolgen.
[0035] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Untergrundverfestiger ferner Wasser aufweisen.
Dieses kann dem Untergrundverfestiger kurz vor oder während der Verarbeitung zugefügt
werden.
[0036] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Untergrundverfestiger frei von zumindest
einem aus einer Gruppe bestehend aus Stabilisatoren, einem Verdickungsmittel, einem
Entschäumer, und einem Salz oder Hydroxid eines Alkali- oder Erdalkalimetalls sein.
Die genannten Komponenten sind für den Untergrundverfestiger also entbehrlich. Dies
erlaubt eine kostengünstige und umweltfreundliche sowie schnelle Herstellung des Untergrundverfestigers,
der aus nur wenigen Komponenten zusammengesetzt zu sein braucht.
[0037] Erfindungsgemäß ist der Netzwerkbildner ein Latexpolymer, insbesondere Styrolbutadienlatex.
Es hat sich herausgestellt, dass ein Latexpolymer besonders vorteilhafte Eigenschaften
im Hinblick auf Vernetzung und Bereitstellung einer gegen Rissbildung dienenden Elastizität
ist.
[0038] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Netzwerkbildner Ligninsulfonat aufweisen.
Ligninsulfonate sind die Salze der Ligninsulfonsäure, einem wasserlöslichen, anionischen,
polyelektrolytischen, verzweigten Polymer. Ligninsulfonate entstehen beim chemischen
Aufschluss von Lignin, eines Biopolymers, welches im Sulfitverfahren mit Salzen der
Schwefligen Säure umgesetzt werden kann. Beim Aufschluss werden chemische Bindungen
im hydrophoben Ligningerüst aufgebrochen und die entstehenden Fragmente durch Anlagerung
von Sulfonat-Gruppen in eine wasserlösliche Form überführt. Ligninsulfonat ist ein
pulverförmiger Rohstoff, der herkömmlich zur Papierherstellung verwendet werden kann
und gemäß exemplarischen Ausführungsbeispielen der Erfindung wirksam als polymerbasierter
Netzwerkbildner des Untergrundverfestigers fungieren kann.
[0039] Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden höchstens 15 Gewichts-% Wasser, bezogen auf
den zu stabilisierenden Untergrund, verwendet. Die exakt zu verwendende Menge Wasser
kann abhängig von den Bodeneigenschaften eingestellt werden, insbesondere von der
ohnehin im Untergrund vorhandenen Feuchte. Die idealerweise gewählte Wassermenge hängt
unter anderem von der Verdichtungsfähigkeit des Untergrundmaterials ab.
[0040] Als Netzwerkbildner können Latexpolymere eingesetzt werden, die in Wasser löslich
oder dispergierbar sind. Zum Beispiel kann Styrol-Butadien-Latex (SBR), (Meth)acrylat-Latex,
Ethylen-Vinylacetat-Latex, Ethylen/Propylen-Latex, Ethylen/Propylen-Dien-Latex (EPDM),
Butadien-Acrylnitril-Latex (NBR), Silikon-Latex (SI), Polybutadien-Latex (BR), Naturkautschuk-Latex
oder ein Gemisch von zweien oder mehreren davon eingesetzt werden. Der Latex kann
dabei unvernetzt oder vernetzt sein. Es ist auch möglich, einen unvernetzten Latex
gemeinsam mit einem Vernetzungsmittel einzusetzen. Dabei werden insbesondere chemische
Vernetzer mitverwendet. Das Molekulargewicht des dem Latex zugrunde liegenden Polymers
kann 300 bis 1000000, bevorzugt 500 bis 100000 g/mol, betragen (Zahlenmittel des Molekulargewichts,
bestimmt durch Gelpermeationschromatographie).
[0041] Der Untergrundverfestiger (der auch als Bodenverfestiger bezeichnet werden kann)
kann mit einer Fräse in den zu verfestigenden Untergrund eingearbeitet werden. Dadurch
entfällt ein aufwendiges Ersetzen des Untergrunds. Beispielsweise kann der Untergrundverfestiger
gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung in pulverförmiger oder
flüssiger Form über eine beispielsweise prozessorgesteuerte Pumpe in den Einzugsbereich
einer Fräse eingesprüht und durch die Fräse mit dem Boden oder Erdreich vermischt
werden. Dabei kann beispielsweise Zement oder ein weiteres oder anderes Bindemittel
vorgestreut werden, das dann ebenfalls in den Untergrund eingebracht werden kann.
Bei der Sanierung eines Untergrunds, beispielsweise Straßen, kann die Straßenoberschicht
unter Hinzufügung eines Untergrundverfestigers gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit der Fräse vermischt werden. Ein Abtrag einzelner Schichten kann
dabei vermieden werden.
[0042] Ein Untergrundverfestiger gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann mit Vorteil für den Unterbau und die Tragschicht für Landesstraßen, Bundesstraßen
und Autobahnen, Geh- und Radwege mit und ohne Oberbau, Forst-, Wald- und Wirtschaftswege,
Parkplätze, Lager-, Containerflächen mit/ohne Oberbau, Baustellenzufahrten, Sanierungsarbeiten,
Aufbereitung von Wirtschaftswegen, Garten- und Landschaftsbau, ein Stabilisieren von
Flugaschen, Gründungen im Spezialtiefbau, Rollbahnen, Erschließungsstraßen und/oder
die Befestigung von Schotterpisten eingesetzt werden.
[0043] Das Verfahren zum Verfestigen eines Untergrunds kann wie folgt durchgeführt werden:
- 1. Entnahme einer Bodenprobe
- 2. Bestimmung des Wassergehalts der Bodenprobe
- 3. Bestimmung der Menge des hydraulischen Bindemittels und des elastischen Netzwerkbildners
- 4. Herstellen einer Suspension (oder Emulsion) auf Basis des polymerbasierten elastischen
Netzwerkbildners
- 5. Einbringen der Suspension (oder Emulsion) in den Boden
- 6. Einfräsen des hydraulischen Bindemittels
[0044] Im Folgenden werden exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
mit Verweis auf die folgenden Figuren detailliert beschrieben.
Figur 1 zeigt einen Behälter mit einem Untergrundverfestiger und einen Behälter von
damit zu vermischendem Wasser gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Figur 2 zeigt einen Untergrund, der mit einem Untergrundverfestiger gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung zu erfüllen und zu stabilisieren ist, und dessen
Feuchtegrad gemessen wird.
Figur 3 zeigt einen Behälter mit einem bereits mit einer Menge von Wasser vermischten
Untergrundverfestiger gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
welche Menge basierend auf einer Feuchtigkeitsbestimmung des Untergrunds bestimmt
worden ist.
Figur 4 zeigt einen mit einem Untergrundverfestiger gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung verfüllten Untergrund.
Figur 5 zeigt ein Diagramm, in dem für einen herkömmlich zementstabilisierten Untergrund
und für einen mit einem Untergrundverfestiger gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung sowie mit einem Vergleichsbeispiel verfestigten Untergrund eine Druckfestigkeit
in MN/m2 nach 7 Tagen und nach 28 Tagen aufgetragen ist.
Figur 6 zeigt ein auf Figur 5 bezogenes Diagramm, in dem für den herkömmlich zementstabilisierten
Untergrund und für den mit dem Untergrundverfestiger gemäß dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung sowie gemäß dem Vergleichsbeispiel verfestigten Untergrund die Spaltzugfestigkeit
nach 7 Tagen und nach 28 Tagen aufgetragen ist.
Figur 7 zeigt ein auf Figur 5 und Figur 6 bezogenes Diagramm, in dem für den herkömmlich
zementstabilisierten Untergrund und für den mit dem Untergrundverfestiger gemäß dem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie gemäß dem Vergleichsbeispiel
verfestigten Untergrund das Elastizitätsmodul in MN/m2 aufgetragen ist.
Figur 8 zeigt ein auf Figur 5 bis Figur 7 bezogenes Diagramm, in dem für den herkömmlich
zementstabilisierten Untergrund und für den mit einem Untergrundverfestiger gemäß
dem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie gemäß dem Vergleichsbeispiel
verfestigten Untergrund die lineare Ausdehnung infolge Frost-Tau-Wechsel aufgetragen
ist.
[0045] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen.
[0046] Bevor bezugnehmend auf die Figuren exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben werden, sollen noch einige allgemeine Aspekte der Erfindung erläutert
werden:
Gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein Untergrundverfestiger
geschaffen, bei dem eine polymermodifizierte Bodenstabilisierung mit hydraulischen
Bindemitteln durch folgende Zusammensetzung realisiert werden kann:
vorzugsweise 2-10 Gewichts-% Bindemittel in Bezug auf einen zu stabilisierenden Untergrund
(insbesondere Boden);
2-3,5 Gewichts-% Polymer als elastischer Netzwerkbildner (trocken), in Bezug auf eingesetztes
Bindemittel;
vorzugsweise gelöst in einer Wasserzugabemenge, die zum Beispiel basierend auf einem
Proctor-Test des Untergrund-Bindemittel-polymerbasierter Netzwerkbildner-Gemisches
ermittelt werden kann. Die Wassermenge bewegt sich dabei vorzugsweise im Bereich von
0-15 Gewichts-% in Bezug auf zu stabilisierenden Untergrund.
[0047] Die restlichen (zum Beispiel höchstens 70 Gewichts-%) des verfestigten Untergrunds
können durch den zu verfestigenden Untergrund selbst bereitgestellt werden.
[0048] Bei einem Proctor-Test kann einer Bodenprobe, deren Trockenrohdichte zuvor ermittelt
wurde, in einem definierten Gefäß nach einem festgelegten Arbeitsverfahren vordefinierte
Energie über einen Proctorverdichter (insbesondere einem Fallgewicht mit Führungsstange)
zugeführt und anschließend die erzielte Dichte ermittelt werden. Der Versuch kann
mindestens fünfmal mit unterschiedlichen Wassergehalten durchgeführt werden. Trägt
man die erzielten Dichten über dem zugehörigen Wassergehalt auf, ergibt sich eine
Kurve, die zunächst ansteigt, ein Maximum erreicht und dann wieder abfällt. Das Maximum
dieser Kurve ist die Proctordichte des Untergrunds mit zugehörigem optimalen Wassergehalt.
Hierbei wird ein Zusammenhang zwischen Verdichtbarkeit und Wassergehalt sichtbar.
[0049] Mit einem Untergrundverfestiger gemäß dem oben beschriebenen exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann ein wesentlicher Teil der Mischung (nämlich der polymerbasierte
Netzwerkstabilisator, der als Latexpolymer ausgebildet sein kann) flüssig oder trocken
direkt in den Untergrund eingebracht und verarbeitet werden. Bevorzugt wird ein flüssiges
Einbringen, da dann die Hydrophobierung des hydraulischen Bindemittels besonders geregelt
erfolgen kann.
[0050] Die mit einem solchen Ausführungsbeispiel der Erfindung erzielbaren Vorteile sind
zunächst ein erheblicher logistischer, da in einer flüssigen Mischung der größte Gewichtsanteil
nur Wasser ist und dann nicht mehr anfällt. Darüber hinaus kann die in den Untergrund
eingebrachte Menge an Wasser, welches zum Redispergieren des trockenen Latex (oder
eines anderen polymerbasierten Netzwerkbildners) und zum Abbinden eines zusätzlich
verwendeten Bindemittels (zum Beispiel Zement) eingesetzt wird, genau auf diese Komponenten
und die tatsächlichen Wasserverhältnisse im Untergrund angepasst werden kann.
[0051] Figur 1 zeigt einen Behälter 130 mit einem Untergrundverfestiger 104 und einen anderen Behälter
132 von damit zu vermischendem Wasser 108 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0052] Der Untergrundverfestiger 104 kann zum Verfestigen eines Untergrunds 100 (siehe Figur
2), wie zum Beispiel einer Straße oder einem Sanduntergrund, eingesetzt werden. Der
Untergrundverfestiger 104 weist ein schematisch dargestelltes Bindemittel 106 auf,
zum Beispiel Zementpulver oder Kalkpulver. Das Bindemittel 106 kann sich allerdings
auch teilweise bereits im Untergrund 100 befinden. Wenn sich das Bindemittel 106 ganz
im Untergrund 100 befindet, kann das Hinzufügen von Bindemittel 106 zu dem Untergrundverfestiger
104 auch entbehrlich sein. Der beschriebene Untergrundverfestigers 104 kann mit Vorteil
mit zwischen 2 Gewichts-% und 10 Gewichts-% Bindemittel 106 verarbeitet werden, bezogen
auf den zu verfestigenden Untergrund 100. Darüber hinaus weist der schematisch dargestellte
Untergrundverfestiger 104 erfindungsgemäß zwischen 2 Gewichts-% bis 3,5 Gewichts-%
eines elastischen, anschaulich gummiartigen, schematisch dargestellten Polymer-Netzwerkbildners
102 auf, bezogen auf eine Menge des Bindemittels 106. Der Netzwerkbildner 102 weist
erfindungsgemäß ein Latexpolymer auf oder besteht daraus (bevorzugt Styrolbutadienlatex).
[0053] Anschaulich kann der Netzwerkbildner 102 beim Verarbeiten des Untergrundverfestigers
100 mit dem Untergrund 100 ein Polymernetzwerk bilden und dabei den Untergrund verfestigen,
ihm aber gleichzeitig einen elastischen und somit rissfesten und frostbeständigen
Charakter verleihen. Bei den genannten mäßigen Mengen des Netzwerkbildners 102 kann
gleichzeitig eine Erhöhung der Druckfestigkeit und eine Erhöhung des Elastizitätsmoduls
des mittels des Untergrundverfestigers 104 verfestigten Untergrunds 100 erreicht werden.
Es ist vorteilhaft, dass die Menge des Netzwerkbildners 102 nicht zu stark absinkt
(insbesondere nicht weit unter 1 Gewichts-% absinkt, bezogen auf die Menge des Bindemittels
106) und nicht zu stark ansteigt (insbesondere nicht weit über 6 Gewichts-% ansteigt,
bezogen auf die Menge des Bindemittels 106). Der in dem Behälter 130 befindliche Untergrundverfestiger
104 ist pulverförmig und weist noch kein Wasser 108 auf, was dessen Transport von
einer Fertigungsstätte zu einer Baustelle signifikant vereinfacht.
[0054] Darüber hinaus kann der Untergrundverfestiger 104 gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung optional noch ein schematisch dargestelltes Additiv 110 bzw. eine gewisse
Menge Kaolin aufweisen.
[0055] Dagegen kann der Untergrundverfestiger 104 vorzugsweise frei von Stabilisatoren,
einem Verdickungsmittel, einem Entschäumer und einem Salz oder Hydroxid eines Alkali-
oder Erdalkalimetalls sein. Das vereinfacht die Herstellung des Untergrundverfestiger
104, ohne dessen Funktion zu beinträchtigen und reduziert die ohnehin schon geringe
Umweltbelastung des Untergrundverfestigers 104.
[0056] Wie anhand Figur 1 zu erkennen ist, können der Untergrundverfestiger 104 aus den
beschriebenen Bestandteilen 102, 106, 110 sowie das Wasser 108 in separaten Behältern
130, 132 zu einer Baustelle transportiert werden. Eine Vermischung des Untergrundverfestigers
104 mit dem Wasser 108 kann dann erst unmittelbar vor dem Einbringen in den Untergrund
100 erfolgen, während eines separaten Einbringens von Untergrundverfestiger 104 und
Wasser 108 in den Untergrund 100, oder nach dem Einbringen des Untergrundverfestigers
104 in den Untergrund 100.
[0057] Figur 2 zeigt einen Untergrund 100, der mit einem Untergrundverfestiger 104 gemäß einem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung zu verfüllen und zu stabilisieren ist und dessen
Feuchtegrad gerade mittels eines Feuchtesensors 134 gemessen wird.
[0058] Mit anderen Worten wird vor dem Einbringen des in Figur 1 gezeigten Untergrundverfestigers
104 in den Untergrund 100 zunächst mittels des Feuchtesensors 134 ein Feuchtegrad
des Untergrunds 100 gemessen. Somit wird mittels des Feuchtesensors 134 vor der Untergrundverfestigung
eine Feuchtegradbestimmung des Materials des zu verfestigenden Untergrunds 100 durchgeführt.
Basierend auf dem ermittelten Feuchtegrad wird erst nachfolgend das Wasser 108 mit
dem Untergrundverfestiger 104 vermischt. Dieser Maßnahme liegt die Erkenntnis zugrunde,
dass es für die Untergrundverfestigung in Hinblick auf Druckstabilität, Rissfestigkeit
und Beständigkeit des verfestigten Untergrunds 100 wesentlich von Vorteil sein kann,
nicht unabhängig von einem Feuchtegrad eines zu verfestigenden Untergrunds 100 eine
fest vorgemischte Mischung aus Untergrundverfestiger 104 und Wasser 108 einzusetzen.
Vielmehr ist es von Vorteil, dem granulatartigen oder pulverförmigen Untergrundverfestiger
104 eine variable Menge Wasser beizumischen, die von dem aktuellen Feuchtegrad des
Untergrunds 100 abhängig ist. Auch die Mengen von hinzugefügtem Bindemittel 106 und
Netzwerkbildner 102 können abhängig vom aktuellen Feuchtegrad des Untergrunds 100
eingestellt werden. Zum Beispiel kann kurz vor der Untergrundverfestigung fallender
Regen, ein hoher Grundwasserspiegel oder ein grundsätzlich hoher Feuchtegrad eines
Untergrunds 100 dazu führen, dass nur eine geringe Menge Wasser 108 oder sogar gar
kein Wasser 108 dem in einer festen Phase befindlichen Untergrundverfestiger 104 beigefügt
wird, bevor dieser in den Untergrund 100 eingebracht wird. Auf diese Weise kann eine
wesentlich flexiblere Verfestigung von Untergründen 100 mit variablen Bodenbeschaffenheiten
erreicht werden.
[0059] Zum Beispiel kann der folgende Prozess durchgeführt werden:
- 1. der Wassergehalt des Bodens wird bestimmt
- 2. die Proctordichte wird bestimmt
- 3. der Gesamtwassergehalt wird bemessen durch die Summe aus vorhandenem Wasser und
einer zusätzlichen Beigabe
- 4. das zusätzliche Wassers wird mit dem polymerbasierten Netzwerkbildner vermischt
[0060] Figur 3 zeigt den Behälter 130 mit dem bereits mit einer Menge von Wasser 108 vermischten
Untergrundverfestiger 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Menge von verwendetem Netzwerkbildner 102, die Menge verwendeten Bindemittels
106 und die Menge von zugefügtem Wasser 108 ist basierend auf einer Feuchtigkeitsbestimmung
des Untergrunds 100 (vergleiche Figur 2) bestimmt worden.
[0061] Indem die Menge von in den Untergrund 100 einzubringendem Wasser 108, Netzwerkbildner
102 und Bindemittel 106 abhängig von dem Feuchtegrad des Untergrunds 100 eingestellt
wird, kann die Zusammensetzung der Mischung aus Untergrundverfestiger 104 und Wasser
108 flexibel und anwendungsbezogen sowie präzise so eingestellt werden, dass eine
maximal feste Untergrundverfestigung erreicht werden kann. Abhängig von dem ermittelten
Feuchtegrad wird also eine Menge Wasser 108, Netzwerkbildner 102 und Bindemittel 106
ermittelt, die mit dem Untergrundverfestiger 104 in den zu verfestigenden Untergrund
100 eingebracht wird. Dies erfolgt gemäß Figur 3 so, dass die ermittelte Menge Wasser
108 aus dem Behälter 132 in den Behälter 130 mit dem zuvor pulverförmigen Untergrundverfestigter
104 eingefüllt wird und diese Komponenten zu einer fließfähigen viskosen oder flüssigen
Masse verrührt werden.
[0062] Bei dem beschriebenen Verfahren zum Verfestigen des Untergrunds 100 wird also zunächst
gemäß Figur 1 der polymerbasierte elastische Netzwerkbildner 102 des Untergrundverfestigers
104 mit dem Bindemittel 106 vermischt. Nach Bestimmung des Feuchtegrads des zu verfestigenden
Untergrunds 100 gemäß Figur 2 wird dann gemäß Figur 3 eine von dem Feuchtigkeitsgrad
abhängige definierte Menge Wasser 108 zu dem Untergrundverfestiger 104 (in einer ebenfalls
von dem Feuchtegrad des zu verfestigenden Untergrunds 100 abhängigen Menge) hinzugefügt
und das resultierende Gemisch zu einem verfestigten Untergrund 100 verarbeitet. Dabei
wird die Menge verwendeten Wassers 108 abhängig von einer Beschaffenheit des Untergrunds
100 eingestellt. Hierfür wird das Wasser 108 mit dem Untergrundverfestiger 104 vermischt,
und zwar erst kurz bevor der Untergrundverfestiger 104 in den zu verfestigenden Untergrund
100 eingebracht wird. Genauer ausgedrückt wird das Wasser 108 in einer definierten
untergrundfeuchtigkeitsabhängigen Menge mit dem Untergrundverfestiger 104 vermischt,
unmittelbar bevor der Untergrundverfestiger 104 in den zu verfestigenden Untergrund
100 eingebracht wird.
[0063] Alternativ ist es auch möglich, das hydraulische Bindemittel 106 (zum Beispiel Zement)
einerseits und den polymerbasierten elastischen Netzwerkbildner 102 (insbesondere
als Polymer-Suspension) voneinander getrennt in den Untergrund 100 einzubringen und
erst dort miteinander zu vermischen.
[0064] Vorzugsweise wird die gegebenenfalls in den Untergrundverfestigter 104 eingebrachte
Menge Wasser 108 bzw. die Menge des in den Untergrund 100 eingebrachten Untergrundverfestigers
104 so bemessen, dass höchstens 15 Gewichts-% Wasser, bezogen auf den zu stabilisierenden
Untergrund 100, verwendet werden. Eine Überwässerung kann dadurch vermieden werden.
[0065] Figur 4 zeigt einen mit dem Untergrundverfestiger 104 gemäß dem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung verfüllten Untergrund 100.
[0066] Um die Anordnung gemäß Figur 4 zu erhalten, wird der Untergrundverfestiger 100 gemäß
Figur 3 zunächst in den Untergrund 100 eingebracht (gemäß Figur 3 und Figur 4 in einen
Hohlraum 174 des Untergrunds 100) und gegebenenfalls durch Rollen oder Pressen in
eine gewünschte Form gebracht.
[0067] Der Netzwerkbildner 102, der gemeinsam mit dem Bindemittel 106 und dem Wasser 108
vermischt wurde, wird dann gemeinsam mit dem ursprünglichen Untergrund 100 zum Bilden
des verfestigten Untergrunds 100 verarbeitet und dadurch verfestigt.
[0068] Im Weiteren wird ein anderes vorteilhaftes Ausführungsbeispiel beschrieben, das in
der Figur nicht dargestellt ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird zunächst ein
Gemisch aus einem Netzwerkbildner 102, einem Bindemittel 106 und dem zu verfestigenden
Untergrund 100 gebildet. Sodann wird eine Untersuchung an dem Gemisch durchgeführt.
Basierend auf einem Ergebnis der Untersuchung kann dann die Menge des mit dem Gemisch
zu vermengenden Wassers 108 bestimmt werden. Die bestimmte Menge Wasser 108 wird nachfolgend
mit dem Gemisch vermengt. Auch durch diese Vorgehensweise kann eine hochpräzise Mischung
erstellt werden.
[0069] Figur 5 zeigt ein Diagramm 600, in dem für einen herkömmlich verfestigten Untergrund und
für einen mit einem Untergrundverfestiger 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispielen
der Erfindung sowie gemäß einem Vergleichsbeispiel verfestigten Untergrund 100 eine
Druckfestigkeit in MN/m
2 nach 7 Tagen und nach 28 Tagen aufgetragen ist. Genauer gesagt sind entlang einer
Abszisse 602 unterschiedliche verfestigte Untergründe aufgetragen, wohingegen entlang
einer Ordinate 604 die Druckfestigkeit ("unconfined compression strength") in MN/m
2 nach 7 Tagen (jeweils linker Balken) und nach 28 Tagen (jeweils rechter Balken) aufgetragen
ist.
Figur 6 zeigt ein auf Figur 5 bezogenes Diagramm 700, in dem für den herkömmlich verfestigten
Untergrund und für den mit dem Untergrundverfestiger 104 gemäß dem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie gemäß dem Vergleichsbeispiel verfestigten
Untergrund 100 die Spaltzugfestigkeit nach 7 Tagen und nach 28 Tagen aufgetragen ist.
[0070] Figur 7 zeigt ein auf Figur 5 und Figur 6 bezogenes Diagramm 800, in dem für den herkömmlich
verfestigten Untergrund und für den mit dem Untergrundverfestiger 104 gemäß dem exemplarischen
Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie gemäß dem Vergleichsbeispiel verfestigten
Untergrund 100 das Elastizitätsmodul in MN/m
2 aufgetragen ist.
[0071] Figur 8 zeigt ein auf Figur 5 bis Figur 7 bezogenes Diagramm 900, in dem für den herkömmlich
verfestigten Untergrund und für den mit einem Untergrundverfestiger 104 gemäß dem
exemplarischen Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie gemäß dem Vergleichsbeispiel
verfestigten Untergrund 100 die lineare thermische Ausdehnung infolge Frost-Tau-Wechsel
in Promille aufgetragen ist.
[0072] Die experimentellen Befunde gemäß Figur 5 bis Figur 8 geben die genannten Daten zum
einen für einen Referenzuntergrund wieder. Der Referenzuntergrund ist entlang den
Abszissen 602 gemäß Figur 5 bis Figur 8 jeweils durch die Ziffer "1" charakterisiert.
Bei dem Referenzuntergrund handelt es sich um einen herkömmlichen, zementstabilisierten
Untergrund.
[0073] Ziffer "2" in Figur 5 bis Figur 8 bezieht sich ebenfalls auf einen Untergrund, der
mit einem Untergrundverfestiger 104 gemäß einem exemplarischen Ausführungsbeispiel
der Erfindung behandelt wurde. Dieser enthält einen pulverförmigen latexbasierten
Polymer-Netzwerkbildner 102 und das Zement als Bindemittel 106.
[0074] Ziffer "3" in Figur 5 bis Figur 8 bezieht sich ebenfalls auf einen entsprechenden
Untergrund, der mit einem Untergrundverfestiger 104 gemäß einem Vergleichsbeispiel
verarbeitet wurde. Dieser enthält einen pulverförmigen latexbasierten Polymer-Netzwerkbildner
102 in einer anderen Menge als gemäß "2" und das Zement als Bindemittel 106.
[0075] Den experimentellen Befunden von Figur 5 bis Figur 8 ist zu entnehmen, dass der Untergrundverfestiger
104 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung eine signifikante Verbesserung gegenüber
dem herkömmlich verfestigten Referenzuntergrund hinsichtlich Festigkeit und Steifigkeit
zeigt. Außerdem ist eine signifikante Verbesserung der Frostbeständigkeit zu erkennen.
[0076] Im Weiteren werden die experimentellen Befunde gemäß Figur 5 bis Figur 8 näher beschrieben.
[0077] Um die Wirkungsweise des polymerbasierten Netzwerkbildners als Zusatzstoff des Bodenverfestigers
gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung hinsichtlich Veränderung der Festigkeit
und Frostbeständigkeit eines mittels hydraulischen Bindemittels verfestigten Bodens
erfassen zu können, sind die in Figur 5 bis Figur 8 dargestellten vergleichenden Laboruntersuchungen
durchgeführt worden.
[0078] Da jeder natürlich gewachsene Boden Inhomogenitäten aufweist, sind die Versuche,
zur Erhöhung der Vergleichbarkeit, an Probekörpern aus einem Vergleichsboden durchgeführt
worden. Der Vergleichsboden wurde aus 80 Gewichts-% Quarzsand (Produkt Siligrans)
und 20 Gewichts-% Quarzmehl (Produkt Microsil M300) hergestellt. Dieser Boden weist
einen Sandanteil von 80 Gewichts-%, einen Schluffanteil von 17 Gewichts-% und einen
Tonanteil von 3 Gewichts-% auf. Es handelt sich somit um einen schluffigen Sand (si
SA).
[0079] Als Bindemittel ist Zement des Typs CEM II/B-M (C-L) 32.5 R eingesetzt worden. Die
Bindemittelmenge betrug einheitlich 3,5 Gewichts-%.
[0080] Als Zusatzstoff ist der polymerbasierte Netzwerkbildner im Ausmaß von 0 Gewichts-%,
2,5 Gewichts-% und 4,0 Gewichts-% bezüglich Zementgehalt beigegeben worden. Der polymerbasierte
Netzwerkbildner 102 (der mit 0 Gewichts-%, 2,5 Gewichts-% bzw. 4,0 Gewichts-% bezüglich
Zementgehalt beigegeben wurde) wies einen relativen Anteil von ca. 80 Gewichts-% Styrolbutadienlatex
(allgemeiner: 70 bis 90 Gewichts-% Styrolbutadienlatex), ca. 10 Gewichts-% Kaolin
(allgemeiner: 2 bis 20 Gewichts-% Kaolin) und ca. 10 Gewichts-% weitere Additive 110
(allgemeiner: 3 bis 17 Gewichts-% Additive) auf (wobei dem Fachmann klar ist, dass
sich die Summe der Gewichtsprozente von Styrolbutadienlatex, Kaolin und Additiven
auf 100% summiert).
[0081] Aus diesen Gemischen sind die Probekörper unter Zugabe von 8 Gewichts-% Wasser und
Verdichtung nach Proctorbedingungen in Übereinstimmung mit der Norm EN 13286-2:2012
hergestellt worden.
[0082] Die maßgebenden Laborversuche zur Charakterisierung der Festigkeit und Frostbeständigkeit
der Probekörper sind wie folgt festgelegt worden:
- Druckfestigkeit nach 7 und 28 Tagen gemäß EN 13286-41:2003 (vergleiche Figur 5)
- Spaltzugfestigkeit nach 7 und 28 Tagen gemäß EN 13286-42:2003 (vergleiche Figur 6)
- Elastizitätsmodul gemäß EN 13286-43:2003 (vergleiche Figur 7)
- Frosthebungsversuche gemäß TP BF StB, Teil 11, Pkt. 1 (vergleiche Figur 8)
[0083] Die erstgenannten drei Versuche sind für die Beurteilung der Festigkeit des Bodenkörpers
und der letztgenannte Versuch für die Frostbeständigkeit des Bodens maßgebend.
[0084] Nachstehend sollen die Versuchsergebnisse angeführt und aus geotechnischer Sicht
bewertet werden. Zusätzlich wird in Klammer jeweils die prozentuelle Erhöhung gegenüber
den Werten des Zement-Bodengemisches ohne Zusatz des polymerbasierten Netzwerkbildners
angegeben.
[0085] Es wird dabei bezugnehmend auf die nachfolgenden Tabellen auf die Auswirkungen der
Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners auf die Festigkeit des Boden-Zement Gemisches
einerseits und die Frostbeständigkeit andererseits eingegangen.
Tabelle 1: einaxiale Druckfestigkeit (vergleiche Figur 5)
Probe |
7-Tage-Festigkeit (N/mm2) |
28-Tage-Festigkeit (N/mm2) |
Zement |
2,3 |
4,2 |
Zement + 2,5 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
2,6 (+10%) |
5,1 (+20%) |
Zement + 4 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
1,9 (-21%) |
4,2 (±0%) |
Tabelle 2: Spaltzugfestigkeit (vergleiche Figur 6)
Probe |
7-Tage-Festigkeit (N/mm2) |
28-Tage-Festigkeit (N/mm2) |
Zement |
0,10 |
0,30 |
Zement + 2,5 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
0,17 (+70%) |
0,33 (+10%) |
Zement + 4 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
0,10 (±0%) |
0,27 (-10%) |
Tabelle 3: E-Modul (vergleiche Figur 7)
Probe |
28-Tage-Festigkeit (N/mm2) |
Zement |
228 |
Zement + 2,5 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
419 (+83%) |
Zement + 4 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
356 (+56%) |
Tabelle 4: Frosthebung (vergleiche Figur 8)
Probe |
Lineare Ausdehnung (%o) |
Zement |
23,2 |
Zement + 2,5 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
7,9 (-66%) |
Zement + 4 Masseprozent polymerbasierter Netzwerkbildner |
6,1 (-74%) |
[0086] Hinsichtlich der Druckfestigkeit ist festzuhalten, dass die Zugabe von 2,5 Gewichts-%
des polymerbasierten Netzwerkbildners eine nennenswerte Festigkeitszunahme bewirkt.
Diese beträgt nach 7 Tagen 10 % und nach 28 Tagen 20 %. Der 7-Tagewert von 2,6 MN/m
2 liegt bei Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners nur knapp unter den Anforderungen
für zementstabilisierte Tragschichten gemäß RVS 08.17.01. Dort beträgt der Soll-Wert
3,0 MN/m
2. Bei Erhöhung des Zementgehaltes kann auch dieser Wert erreicht werden.
[0087] Eine deutlich höhere Dosis des polymerbasierten Netzwerkbildners bleibt hingegen
ohne positive Auswirkung auf die Druckfestigkeit. Die Werte entsprechen in etwa jenen
ohne Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners.
[0088] Im Falle der Spaltzugfestigkeit resultiert bei Zugabe von 2,5 Gewichts-% des polymerbasierten
Netzwerkbildners eine kurzzeitige Erhöhung um 70% nach 7 Tagen und eine langfristige
erhebliche Erhöhung um ca. 10 % nach 28 Tagen.
[0089] Eine weitere deutliche Erhöhung des Gehaltes des polymerbasierten Netzwerkbildners
wirkt sich hingegen auch bei diesem Parameter nicht mehr positiv aus. Die Werte liegen
in etwa 10 % unter jenen ohne Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners.
[0090] Der E-Modul (Verformungsverhalten), der für das Verformungsverhalten maßgebend ist,
erhöht sich durch die Zugabe von 2,5 Gewichts-% des polymerbasierten Netzwerkbildners
sehr stark. Es liegt ein um 83 % höherer Wert und somit eine wesentlich geringere
Verformbarkeit vor, was sich äußerst positiv auf die Tragfähigkeit auswirkt.
[0091] Eine weitere Erhöhung des Gehaltes des polymerbasierten Netzwerkbildners führt zu
einer etwas geringeren Erhöhung um 56 % gegenüber dem Ausgangswert ohne Zugabe des
polymerbasierten Netzwerkbildners.
[0092] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Zugabe von 2,5(±0,5) Gewichts-% des polymerbasierten
Netzwerkbildners das technische Optimum darstellt.
[0093] Diese Zugabemenge wirkt sich positiv auf das Tragverhalten und Verformungsverhalten
des mittels Zement verfestigten Bodens aus. Durch das höhere Tragverhalten kann eine
Reduzierung der Bodenauswechslungs- bzw. Tragschichtstärken erfolgen.
[0094] Die geringere Verformbarkeit wirkt sich hingegen positiv auf die Bemessung des Asphaltbelages
bzw. einer Betondecke aus. Es kann dementsprechend die Schichtstärke bzw. im Falle
der Betonplatte (Hallenbau) auch der Bewehrungsgehalt reduziert werden.
[0095] Ferner wird auch die Frostbeständigkeit durch die Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners
exorbitant erhöht. Die Frosthebung vermindert sich bei Zugabe von 2,5 Gewichts-% um
66 % und bei Zugabe von 4 Gewichts-% um 74 %.
[0096] Der für frostsichere Gesteinskörnungen in der ÖNORM B 4811:2013, Pkt. 5.4, angegebenen
Soll-Wert von 10 % (15 mm bei Probenhöhe 150 mm) wird jedenfalls nennenswert unterschritten.
[0097] Die Proben sind daher nach Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners für Straßen
als ausreichend frostbeständig einzustufen.
[0098] Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Zugabe von 2 Gewichts-% bis 3,5 Gewichts-%
des polymerbasierten Netzwerkbildners das Optimum aus technischer Sicht darstellt,
weil sich damit mit geringem Aufwand Druckfestigkeit, Spaltzugfestigkeit, Elastizitätsmodul
und Frostbeständigkeit verbessern lassen.
[0099] Im Weiteren soll auf Basis der Versuchsergebnisse und der geotechnischen Bewertung
ein Überblick über mögliche Anwendungsgebiete des polymerbasierten Netzwerkbildners
erfolgen. Bei den möglichen Anwendungen ist einerseits die Verbesserung des Trag-
und Verformungsverhalten und andererseits die Erhöhung der Frostbeständigkeit zu berücksichtigen.
[0100] Als mögliche Anwendung ist zunächst die Sanierung von untergeordneten Straßen mit
Frostschäden zu nennen.
[0101] Es existiert im untergeordneten Straßennetz eine Vielzahl an Straßen, wo kein ausreichender
Aufbau vorhanden ist. Dies führt laufend zu Frostschäden, die üblicherweise provisorisch
saniert werden. Eine Gesamtsanierung ist dann vorgesehen, wenn die Einzelschäden ein
zu großes Ausmaß annehmen.
[0102] In diesem Zusammenhang bietet der Zusatz des polymerbasierten Netzwerkbildners zum
Zement die Möglichkeit, den bestehenden Unterbau damit zu stabilisieren. Dadurch kann
einerseits die Tragfähigkeit auf die Anforderungen erhöht werden. Der polymerbasierte
Netzwerkbildner bietet allerdings auch den Vorteil, dass der Unterbau frostsicher
gemacht wird. Dementsprechend können zukünftig auch die Frostschäden minimiert werden.
[0103] Darüber hinaus können die bestehenden Materialien belassen werden. Es entfallen dadurch
der Materialbedarf und die Materialentsorgung. Durch den Entfall der Transporte kann
auch die Bauzeit und die Umweltbelastung minimiert werden.
[0104] Als weitere Anwendungsbeispiele sind die Errichtung von Straßen, Wirtschafts- und
Forstwegen, Parkplätzen und Betriebsgebieten zu nennen.
[0105] Auf Grund der Erhöhung der Frostbeständigkeit des anstehenden Untergrundes durch
die Zugabe des polymerbasierten Netzwerkbildners kann die Stärke der Frostschutzschichte
reduziert bzw. auf eine mechanisch stabilisierte Tragschichte (zum Beispiel 20 cm
oder weniger) beschränkt werden.
[0106] Zusätzlich ermöglicht die Erhöhung der Tragfähigkeit bzw. Verminderung der Verformbarkeit
eine Optimierung des Asphaltaufbaues.
[0107] Als weiteres Anwendungsbeispiel kommen Industriehallen in Betracht.
[0108] Im Falle von Industriebauten werden oftmals monolithische oder zweifach bewehrte
Bodenplatten ausgeführt.
[0109] Durch eine Bodenstabilisierung mittels hydraulischem Bindemittel und Zugabe des polymerbasierten
Netzwerkbildners kann am anstehenden Boden einerseits die Verformbarkeit minimiert
und die Frostsicherheit erreicht werden. Dementsprechend kann die Frostschutzschichte
reduziert bzw. auf eine mechanisch stabilisierte Tragschichte (20 cm oder weniger)
beschränkt werden. Die Erhöhung der Tragfähigkeit ermöglicht außerdem eine optimierte
Bemessung der Bodenplatte durch Erhöhung der Bettung der Platte.
1. Verfahren zum Verfestigen eines Untergrunds (100), wobei bei dem Verfahren:
ein polymerbasierter elastischer Netzwerkbildner (102) eines Untergrundverfestigers
(104) mit einem Bindemittel (106) und Wasser (108) zu einem verfestigten Untergrund
(100) verarbeitet werden; und
eine Menge verwendeten Netzwerkbildners (102), eine Menge verwendeten Bindemittels
(106) und eine Menge verwendeten Wassers (108) abhängig von einer Beschaffenheit des
Untergrunds (100) eingestellt wird;
wobei der zum Verfestigen des Untergrunds (100) verwendete Untergrundverfestiger (104)
aufweist:
das Bindemittel (106); und
die Menge des elastischen Netzwerkbildners (102), bezogen auf die Menge des Bindemittels
(106), mit dem der Netzwerkbildner (102) und das Wasser (108) zum Bilden des verfestigten
Untergrunds (100) verarbeitet werden, wobei der Netzwerkbildner (102) ein Latexpolymer
aufweist oder daraus besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des elastischen Netzwerkbildners (102), bezogen auf die Menge des Bindemittels
(106), 2 Gewichts-% bis 3,5 Gewichts-% beträgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, aufweisend eines der folgenden Merkmale:
wobei das Wasser (108) mit dem insbesondere pulverförmigen Untergrundverfestiger (104)
vermischt wird, bevor der Untergrundverfestiger (104) in den zu verfestigenden Untergrund
(100) eingebracht wird, insbesondere unmittelbar bevor der Untergrundverfestiger (104)
in den zu verfestigenden Untergrund (100) eingebracht wird;
wobei das Wasser (108) mit dem insbesondere pulverförmigen Untergrundverfestiger (104)
vermischt wird, während der Untergrundverfestiger (104) in den zu verfestigenden Untergrund
(100) eingebracht wird und/oder nachdem der Untergrundverfestiger (104) in den zu
verfestigenden Untergrund (100) eingebracht worden ist.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, aufweisend zumindest eines der folgenden
Merkmale:
wobei ein Feuchtegrad des Untergrunds (100) ermittelt wird und basierend auf dem ermittelten
Feuchtegrad erst nachfolgend eine daraus ermittelte Menge Netzwerkbildner (102), Menge
Bindemittel (106) und Menge Wasser (108) mit dem Untergrundverfestiger (104) vermischt
wird;
wobei das Bindemittel (106) ganz oder teilweise Teil des Untergrundverfestigers (104)
ist;
wobei das Bindemittel (106) teilweise Teil des zu verfestigenden Untergrunds (100)
ist.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Untergrundverfestiger (104)
in pulverförmiger Form oder als Granulat in den zu verfestigenden Untergrund (100)
eingebracht wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei:
ein Gemisch aus dem Netzwerkbildner (102), dem Bindemittel (106) und dem zu verfestigenden
Untergrund (100) gebildet wird;
eine Untersuchung an dem Gemisch durchgeführt wird;
basierend auf einem Ergebnis der Untersuchung die Menge des mit dem Gemisch zu vermengenden
Netzwerkbildners (102), Bindemittels (106) und Wassers (108) bestimmt wird;
die bestimmte Menge Netzwerkbildner (102), Bindemittel (106) und Wasser (108) mit
dem Gemisch vermengt wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Netzwerkbildner (102), insbesondere
trocken oder in einer wässrigen Suspension, und das Bindemittel (106) getrennt voneinander
und ohne Vormischung in den zu verfestigenden Untergrund (100) eingearbeitet werden.
7. Untergrundverfestiger (104) zum Verfestigen eines Untergrunds (100), wobei der Untergrundverfestiger
(104) aufweist:
ein Bindemittel (106); und
eine Menge eines elastischen Netzwerkbildners (102), bezogen auf eine Menge des Bindemittels
(106), mit dem der Netzwerkbildner (102) und Wasser (108) zum Bilden des verfestigten
Untergrunds (100) verarbeitbar sind, wobei der Netzwerkbildner (102) ein Latexpolymer
aufweist oder daraus besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des elastischen Netzwerkbildners (102), bezogen auf die Menge des Bindemittels
(106), 2 Gewichts-% bis 3,5 Gewichts-% beträgt.
8. Untergrundverfestiger (104) gemäß Anspruch 7, aufweisend zumindest eines der folgenden
Merkmale:
wobei das Bindemittel (106) aus einer Gruppe ausgewählt ist, die besteht aus Zement
und Kalk;
wobei der Untergrundverfestiger (104) trocken vorliegt, insbesondere pulverförmig
ist;
wobei der Untergrundverfestiger (104) als Suspension vorliegt;
wobei der Untergrundverfestiger (104) frei von zumindest einem aus einer Gruppe bestehend
aus Stabilisatoren, einem Verdickungsmittel, einem Entschäumer, und einem Salz oder
Hydroxid eines Alkali- oder Erdalkalimetalls ist;
wobei das Latexpolymer Styrolbutadienlatex ist.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zwischen 2 Gewichts-% und 10 Gewichts-%
Bindemittel (106), bezogen auf den zu verfestigenden Untergrund (100), verwendet werden.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei höchstens 15 Gewichts-% Wasser (108), bezogen auf
den zu stabilisierenden Untergrund (100), verwendet werden.
1. Method of solidifying a ground (100), wherein in the method:
a polymer based elastic network former (102) of a ground solidifier (104) is processed
with a binder (106) and water (108) to a solidified ground (100); and
an amount of the used network former (102), an amount of the used binder (106) and
an amount of the used water (108) is adjusted dependent on a composition of the ground
(100);
wherein the ground solidifier (104) which is used for solidifying the ground (100)
comprises:
the binder (106); and
the amount of the elastic network former (102) relating to the amount of the binder
(106), with which the network former (102) and the water (108) are processed for forming
the solidified ground (100), wherein the network former (102) comprises or consists
of a latex polymer,
characterized in that the amount of the elastic network former (102) relating to the amount of the binder
(106) is 2 weight percent to 3,5 weight percent.
2. Method according to claim 1, comprising one of the following features:
wherein the water (108) is mixed with the, in particular powdered, ground solidifier
(104) before the ground solidifier (104) is introduced into the ground (100) to be
solidified, in particular directly before the ground solidifier (104) is introduced
into the ground (100) to be solidified;
wherein the water (108) is mixed with the, in particular powdered, ground solidifier
(104) while the ground solidifier (104) is introduced into the ground (100) to be
solidified and/or after the ground solidifier (104) has been introduced into the ground
(100) to be solidified.
3. Method according to one of the claims 1 to 2, comprising at least one of the following
features:
wherein a degree of humidity of the ground (100) is determined and based on the determined
degree of humidity only subsequently the amount of the network former (102), the amount
of the binder (106) and the amount of the water (108), which are determined therefrom,
are mixed with the ground solidifier (104);
wherein the binder (106) is entirely or partially a part of the ground solidifier
(104);
wherein the binder (106) is partially a part of the ground (100) to be solidified.
4. Method according to one of the claims 1 to 3, wherein the ground solidifier (104)
is introduced into the ground (100) to be solidified in powdered form or as granulate.
5. Method according to one of the claims 1 to 4, wherein:
a mixture of the network former (102), the binder (106) and the ground (100) to be
solidified is formed;
an inspection of the mixture is performed;
based on a result of the inspection, the amount of the network former (102) to be
mixed with the mixture, the binder (106) and the water (108) is determined;
the determined amount of the network former (102), the binder (106) and the water
(108) is mixed with the mixture.
6. Method according to one of the claims 1 to 5, wherein the network former (102), in
particular dry or in an aqueous suspension, and the binder (106) are incorporated
into the ground (100) to be solidified separated from each other and without pre-mixture.
7. Ground solidifier (104) for solidifying a ground (100), wherein the ground solidifier
(104) comprises:
a binder (106); and
an amount of an elastic network former (102) relating to an amount of the binder (106),
with which the network former (102) and the water (108) are processable for forming
the ground (100) to be solidified, wherein the network former (102) comprises or consists
of a latex polymer,
characterized in that the amount of the elastic network former (102) relating to the amount of the binder
(106) is 2 weight percent to 3,5 weight percent.
8. Ground solidifier (104) according to claim 7, comprising at least one of the following
features:
wherein the binder (106) is selected from a group consisting of cement and lime;
wherein the ground solidifier (104) is dry, in particular powdered;
wherein the ground solidifier (104) is a suspension;
wherein the ground solidifier (104) is free from at least one of a group consisting
of stabilizers, a thickener, a defoamer, and a salt or hydroxide of an alkali metal
or an alkaline earth metal;
wherein the latex polymer is styrene-butadiene latex.
9. Method according to one of the claims 1 to 6, wherein between 2 weight percent and
10 weight percent binder (106) relating to the ground (100) to be solidified are used.
10. Method according to claim 9, wherein at most 15 weight percent water (108) relating
to the ground (100) to be stabilized are used.
1. Procédé de consolidation d'un sol (100), dans lequel pour le procédé :
un agent réticulant (102) élastique à base de polymère d'un consolidateur de sol (104)
avec un liant (106) et de l'eau (108) sont traités pour former un sol consolidé (100)
; et
une quantité d'agent réticulant utilisé (102), une quantité de liant utilisé (106)
et une quantité d'eau utilisée (108) sont définies en fonction d'une nature du sol
(100) ;
dans lequel le consolidateur de sol (104) utilisé pour la consolidation du sol (100)
présente :
le liant (106) ; et
la quantité de l'agent réticulant (102) élastique, par rapport à la quantité du liant
(106), avec lequel l'agent réticulant (102) et l'eau (108) sont traités pour la formation
du sol consolidé (100), dans lequel l'agent réticulant (102) présente un polymère
de latex ou s'en compose,
caractérisé en ce que la quantité de l'agent réticulant (102) élastique représente, par rapport à la quantité
du liant (106), 2 % en poids à 3,5 % en poids.
2. Procédé selon la revendication 1, présentant une des caractéristiques suivantes :
caractérisé en ce que l'eau (108) est mélangée avec le consolidateur de sol (104) en particulier poudreux
avant que le consolidateur de sol (104) ne soit introduit dans le sol (100) à consolider,
en particulier directement avant que le consolidateur de sol (104) ne soit introduit
dans le sol (100) à consolider ;
dans lequel l'eau (108) est mélangée avec le consolidateur de sol (104) en particulier
poudreux, alors que le consolidateur de sol (104) est introduit dans le sol à consolider
(100) et/ou après que le consolidateur de sol (104) a été introduit dans le sol à
consolider (100).
3. Procédé selon l'une des revendications 1 à 2, présentant au moins une des caractéristiques
suivantes :
caractérisé en ce qu'un degré d'humidité du sol (100) est déterminé et seulement ensuite sur la base du
degré d'humidité déterminé, une quantité déterminée à partir de celui-ci de l'agent
réticulant (102), une quantité de liant (106) et une quantité d'eau (108) sont mélangées
au consolidateur de sol (104) ;
dans lequel le liant (106) fait entièrement ou partiellement partie du consolidateur
de sol (104) ;
dans lequel le liant (106) fait partiellement partie du sol à consolider (100).
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le consolidateur de sol (104) est introduit sous la forme de poudre ou comme granulat
dans le sol (100) à consolider.
5. Procédé selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que :
un mélange de l'agent réticulant (102), du liant (106) et du sol (100) à consolider
est formé ;
un examen est réalisé au niveau du mélange ;
sur la base d'un résultat de l'examen la quantité de l'agent réticulant (102), du
liant (106) et de l'eau (108) à mélanger au mélange est déterminée ;
la quantité déterminée d'agent réticulant (102), de liant (106) et d'eau (108) est
mélangée au mélange.
6. Procédé selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que l'agent réticulant (102), en particulier à sec ou dans une suspension aqueuse, et
le liant (106) sont séparés l'un de l'autre et sont incorporés sans prémélange dans
le sol (100) à consolider.
7. Consolidateur de sol (104) pour la consolidation d'un sol (100), dans lequel le consolidateur
de sol (104) présente :
un liant (106) ; et
une quantité d'un agent réticulant (102) élastique, par rapport à une quantité du
liant (106), avec lequel l'agent réticulant (102) et de l'eau (108) peuvent être traités
pour la formation du sol (100) consolidé, dans lequel l'agent réticulant (102) présente
un polymère de latex ou s'en compose,
caractérisé en ce que la quantité de l'agent réticulant (102) élastique représente, par rapport à la quantité
du liant (106), 2 % en poids à 3,5 % en poids.
8. Consolidateur de sol (104) selon la revendication 7, présentant au moins une des caractéristiques
suivantes :
caractérisé en ce que le liant (106) est sélectionné à partir d'un groupe qui se compose de ciment et de
chaux ;
dans lequel le consolidateur de sol (104) se présente de manière sèche, en particulier
est poudreux ;
dans lequel le consolidateur de sol (104) se présente sous forme de suspension ;
dans lequel le consolidateur de sol (104) est exempt d'au moins un à partir d'un groupe
se composant de stabilisateurs, d'un épaississant, d'un agent antimoussant, et d'un
sel ou hydroxyde d'un métal alcalin ou alcalinoterreux ;
dans lequel le polymère de latex est du latex de styrène et de butadiène.
9. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'entre 2 % en poids et 10 % en poids de liant (106) sont utilisés par rapport au sol
(100) à consolider.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'au plus 15 % en poids d'eau (108) sont utilisés par rapport au sol (100) à stabiliser.