[0001] Die Erfindung betrifft ein In-dem-Ohr-Hörgerät (IdO-Hörgerät) zum Einsetzen in einen
Gehörgang mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Hörgerät ist beispielsweise aus der
DE 39 08 673 A1 zu entnehmen.
[0003] Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, welche allgemein zur Ausgabe von Schall
ausgebildet sind. Hierbei wird unter Schall allgemein ein akustisches Signal, beispielsweise
Musik und / oder Sprache verstanden.
[0004] Unter einer Hörvorrichtung wird allgemein jedes im oder am Ohr tragbare, einen Schallreiz
produzierende Gerät, beispielweise ein Headset, Kopfhörer und dergleichen verstanden.
Hörgeräte sind speziell auch als Hörhilfegeräte ausgebildet. Unter Hörhilfegerät wird
ein Gerät zur Versorgung einer hörgeschädigten oder hörbeeinträchtigten Person verstanden,
welche das Hörhilfegerät insbesondere durchgängig oder die meiste Zeit trägt, um ein
Hördefizit auszugleichen. Gemäß dem allgemeinen Sprachgebrauch werden Hörhilfegeräte
auch kurz als Hörgeräte bezeichnet.
[0005] Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörgeräten, wie z.B. Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem
Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z.B. auch Concha-Hörgeräte
oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte
werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt
aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur
Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch
oder elektrisch.
[0006] Ein IdO-Hörgerät sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen IdO-Hörgerätes
sind aus der
US 6 473 512 B1 zu entnehmen. Das beschriebene IdO-Hör-gerät weist ein insbesondere elastisches Gehäuse
auf, um den Tragekomfort zu verbessern. Weiterhin weist das IdO-Hörgerät einen Belüftungskanal,
sowie ein an einer Stirnwand (auch Faceplate genannt) angeordnetes Mikrofon auf.
[0007] Weitere Beispiele für IdO-Hörgeräte sind aus der
DE 39 08 673 A1, der
EP 2 986 032 A1 sowie der
DE 202 08 601 U1 zu entnehmen. Bei dem in der
DE 39 08 673 A1 beschriebenen Hörgerät ist ein Belüftungskanal zwischen einer Außenwand und einer
Innenwand ausgebildet. Der Belüftungskanal wird zugleich als Schallkanal herangezogen.
In der Innenwand ist ein Durchbruch zu einem Mikrofon ausgebildet.
[0008] Üblicherweise ist ein Gehäuse eines Hörgerätes, insbesondere eines IdO-Hörgerätes
auf einen Gehörgang eines Nutzers angepasst. Hierdurch beschränkt sich ein Innenraum,
auch als Aufnahmeraum bezeichnet, zur Anordnung der einzelnen Hörgerätekomponenten,
wie beispielsweise ein Mikrofon, eine Signalverarbeitungseinheit und ein Hörer.
[0009] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein IdO-Hörgerät mit
einem großen Aufnahmeraum bereitzustellen.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein IdO-Hörgerät mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Das IdO-Hörgerät, im Folgenden kurz als Hörgerät bezeichnet, ist zum Einsetzen in
einen Gehörgang eines Nutzers ausgebildet. Das Hörgerät weist ein Gehäuse auf, das
eine Stirnwand sowie eine Seitenwand aufweist. Die Seitenwand ist im eingesetzten
Zustand zu einer Innenwand des Gehörgangs des Nutzers orientiert. Üblicherweise ist
die Seitenwand des Hörgeräts an den Gehörgang des Nutzers angepasst, insbesondere
derart, dass die Seitenwand zumindest teilweise an der Innenwand des Gehörgangs des
Nutzers anliegt. Hierzu ist das Gehäuse des Hörgeräts vorzugsweise nutzerspezifisch
angepasst. D.h. beispielsweise wird im Rahmen einer Pre-Fitting-Session beim Akustiker
vor der Fertigung des Hörgeräts ein Abdruck des Gehörgangs des Nutzers angefertigt,
an den das Gehäuse bei der Fertigung angepasst wird. Hierdurch ist insbesondere ein
passender Sitz des Hörgerätes und somit ein hoher Tragekomfort sichergestellt. Im
eingesetzten Zustand ist die Stirnwand ist nach vorne orientiert, d.h. verläuft quer
zum Gehörgang. Die Stirnwand verschließt oder überdeckt die Öffnung zum Gehörgang
vollständig oder zumindest weitgehend.
[0013] Weiterhin weist das Hörgerät zumindest ein Mikrofon zur Aufnahme von Schall, beispielsweise
Sprache und / oder Musik, auf. Das Mikrofon ist beispielsweise nach bekannter Weise
eines Schallwandlers ausgebildet.
[0014] Das Hörgerät weist zudem eine an einer Stirnwand des Gehäuses angeordnete Schallöffnung
zur Übertragung von Schall zu dem zumindest einen Mikrofon auf. Die Schallöffnung
ist über einen Schallkanal mit dem Mikrofon verbunden, wobei der Schallkanal zumindest
teilweise durch eine seitliche Aussparung in der Seitenwand des Gehäuses gebildet
ist. Zur Ausbildung der Aussparung ist eine Wandstärke der Seitenwand an der Stelle
des Schallkanals zumindest reduziert, sodass der Schallkanal in die Seitenwand integriert
ist. Der Schallkanal verläuft daher zumindest teilweise innerhalb der an den Gehörgang
des Nutzers angepassten Seitenwand. Durch die Aussparung ist allgemein die Wandstärke
der Seitenwand im Bereich des Schallkanals von einer Innenseite der Seitenwand her
zumindest reduziert. Der Schallkanal verläuft daher entlang der Seitenwand.
[0015] Durch die Integrierung des Schallkanals in die Seitenwand ist eine Vergrößerung eines
Innenraumes zur Aufnahme der einzelnen Hörgerätekomponenten erreicht.
[0016] Bevorzugt weist das Mikrofon einen Schalleintritt auf, der in Richtung zur Aussparung
orientiert ist. Unter Schalleintritt wird vorliegend ein Teil des zumindest einen
Mikrofons verstanden, der beispielsweise eine Membran zur Aufnahme des Schalls aufweist.
Der Vorteil ist, dass hierdurch eine unbeeinflusste Aufnahme des durch den Schallkanal
geleiteten Schalls ermöglicht ist.
[0017] Allgemein ist das Mikrofon in bevorzugter Ausgestaltung seitlich neben dem Schallkanal
positioniert und begrenzt die Aussparung seitlich. D.h. das Mikrofon bildet eine Begrenzung
des Schallkanals. Unter Mikrofon wird hierbei allgemein ein Bauteil verstanden, welches
ein Mikrofongehäuse mit der Schalleintrittsöffnung und einem innen im Mikrofongehäuse
einliegenden Schallwandler aufweist. Der Schallkanal erstreckt sich also von der Stirnwand
innerhalb der Seitenwand (in Richtung der Seitenwand und damit in Richtung des Gehörgangs).
Die Länge des Schallkanals entspricht dabei vorzugsweise der Länge des Mikrofons,
welches den Schallkanal zu einem Innenraum des Gehäuses begrenzt.
[0018] Um eine derartige Anordnung des zumindest einen Mikrofons zu gewährleisten, ist gemäß
einer zweckdienlichen Ausgestaltung eine Halterung vorgesehen, die mit der Seitenwand
verbunden ist und an der das zumindest eine Mikrofon angeordnet ist. Das Mikrofon
ist somit seitlich im Gehäuse angeordnet, sodass eine hinreichende Aufnahme des eintreffenden
Schalls sichergestellt ist.
[0019] Bevorzugt ist die Aussparung in Richtung zur Stirnwand offen, d.h. die Aussparung
weist keine stirnseitige Begrenzung im Bereich der Seitenwand auf. Dies erlaubt eine
einfache Herstellung der Aussparung.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist, wie bereits erwähnt, zur Ausbildung der
Aussparung die Wandstärke der Seitenwand, insbesondere lediglich an der Stelle der
Aussparung, reduziert. In den übrigen Bereichen weist die Seitenwand eine größere
Wandstärke auf. Somit verläuft der Schallkanal insbesondere gehäuseinnenseitig. Zur
Ausbildung der Aussparung ist an der Stelle der Aussparung die Wandstärke beispielsweise
nach Art einer Nut um ein Drittel, insbesondere um die Hälfte reduziert.
[0021] Der Vorteil ist, dass der Schallkanal auf eine einfache Weise seitlich in die Seitenwand
des Gehäuses integrierbar ist.
[0022] Bevorzugt ist die Aussparung als ein Wanddurchbruch ausgebildet. Unter Wanddurchbruch
wird vorliegend verstanden, dass die Seitenwand an der Stelle der Aussparung vollständig
entfernt ist, sodass der Schallkanal seitlich zum Gehörgang hin offen ist. Die seitliche
Aussparung des Schallkanals erfolgt daher erst im eingesetzten Zustand durch eine
Innenwand des Gehörganges des Nutzers. Hierdurch ist weiterhin eine Einsparung von
Material und somit eine Vergrößerung des Innenraums erreicht.
[0023] Zur Begrenzung der Aussparung und somit zur Begrenzung des Schallkanals ist der Wanddurchbruch
zumindest und vorzugsweise lediglich an drei Seiten durch ein Material der Seitenwand
begrenzt. Vorzugsweise wird unter den drei Seiten alle Seiten der insbesondere rechteckig
ausgeformten Aussparung verstanden mit Ausnahme der Seite, die der Stirnwand des Gehäuses
zugewandt ist. Der Schallkanal ist in dieser Variante daher durch eine insbesondere
schlitzartige Öffnung in der Seitenwandung gebildet, die nach oben zur Stirnwand offen
ist. Die zumindest drei Seiten der Aussparung bilden daher lediglich in etwa eine
U-förmige Begrenzung. Zumindest eine, vorzugsweise beide der von dieser U-förmigen
Begrenzung aufgespannten Zwischenflächen ist / sind offen.
[0024] Die Aussparung ist gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung nach außen hin von einem
Materialfilm begrenzt. Unter "nach außen" wird vorliegend in Richtung der Innenwand
des Gehörgangs des Nutzers verstanden. Unter Materialfilm wird vorliegend speziell
eine Abdeckung der Aussparung beispielsweise nach Art einer Folie, insbesondere einer
wasserabweisenden Folie verstanden.
[0025] Hierdurch ist insbesondere einer Verschmutzung des Schallkanals und / oder des zumindest
einen Mikrofons beispielsweise durch Schweiß und / oder Zerumen vorgebeugt.
[0026] Allgemein erfolgt eine Herstellung des Gehäuses beispielsweise durch ein (Spritz
-) Gießen. Der Materialfilm ist hierbei ein integraler, einteiliger Bereich des Gehäuses.
[0027] Vorzugsweise weist das Gehäuse an seiner Stirnwand eine Batterieklappe auf. Die Batterieklappe
ist an einer Schwenkachse angeordnet und um diese schwenkbar ausgebildet. Sie dient
einer Zugänglichkeit der innerhalb des Gehäuses angeordneten Batterie, beispielsweise
um diese zu wechseln. Weiterhin ist in die Batterieklappe die Schallöffnung integriert.
Hierzu weist die Batterieklappe beispielsweise einen Materialvorsprung auf, der als
Schallöffnung beispielsweise eine Bohrung aufweist. Der Materialvorsprung deckt einen
Eingang des Schallkanals ab. Hierdurch ist insbesondere ein Eindringen von beispielsweise
Schmutz und / oder Zerumen in den Schallkanal verhindert. Zugleich ist ein "Hindurchdringen"
des Schalls durch die Bohrung sichergestellt.
[0028] In zweckdienlicher Ergänzung weist die Batterieklappe ein sich in die Aussparung
erstreckendes Schutzelement auf. Bevorzugt ist das Schutzelement in Richtung des Schallkanals
abgewinkelt an der Batterieklappe angeordnet. Es dient insbesondere zum Entfernen
von in die Aussparung eingedrungenem Schmutz, beispielsweise Zerumen. Hierzu ist das
Schutzelement derart an der Batterieklappe angeordnet, dass bei einem Öffnen der Batterieklappe
das Schutzelement aus der Aussparung gezogen wird und somit den Schmutz aus der Aussparung
mitführt.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung liegt das Schutzelement zumindest teilweise
an Wandungsbereichen an, die die Aussparung begrenzen. Insbesondere liegt das Schutzelement
formschlüssig an den Wandungsbereichen in der Aussparung an. Der Vorteil dieser Ausgestaltung
ist, dass somit ein Entfernen von Schmutz aus der gesamten Aussparung ermöglicht ist.
[0030] Zweckdienlicherweise ist das Schutzelement als ein Rahmen ausgebildet, welcher insbesondere
formschlüssig in der Aussparung einliegt. Zu dem bereits genannten Vorteil der vollständigen
Entfernung von Schmutz aus der gesamten Aussparung, hat diese Ausgestaltung den weiteren
Vorteil, dass das Schutzelement den Schalleintritt des Mikrofons nicht bedeckt und
somit eine ungestörte und ungedämpfte Aufnahme des Schalls von dem Mikrofon gewährleistet
ist.
[0031] Insbesondere ist das beschriebene IdO-Hörgerät als ein Kanalhörgerät, vorzugsweise
als ein Completely-In-The-Canal-Hörgerät (CIC-Hörgerät) ausgebildet. Bei derartigen
Hörgeräten ist die Stirnwand des Gehäuses beispielsweise in Richtung des Gehörgangs
geneigt angeordnet, wodurch CIC-Hörgeräte optisch unauffällig sind. Weiterhin weisen
CIC-Hörgeräte - im Bereich der IdO-Geräte - einen vorteilhaften Kompromiss in Bezug
auf Unauffälligkeit, technischer Ausstattung und Batterielebensdauer auf.
[0032] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
Diese zeigen teilweise in stark vereinfachten Darstellungen:
- Fig. 1
- eine skizzierte Querschnittsdarstellung eines eingesetzten IdO-Hörgerätes sowie
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines IdO-Hörgerätes mit einem angeordneten Schutzelement.
[0033] In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.
[0034] In Fig. 1 ist eine skizzierte Querschnittsdarstellung eines IdO-Hörgerätes H gezeigt.
Das IdO-Hörgerät H, im Folgenden als Hörgerät H bezeichnet, ist im Ausführungsbeispiel
als ein Completely-In-The-Canal-Hörgerät H (CIC-Hörgerät) ausgebildet. Das Hörgerät
H ist in einen Gehörgang 6 eines Nutzers in eine Längsrichtung L eingesetzt. Weiterhin
weist das Hörgerät H ein an den Gehörgang 6 des Nutzers angepasstes Gehäuse 1 mit
einer Stirnwand 12 und einer Seitenwand 14 auf. Die Seitenwand 14 ist im eingesetzten
Zustand zu einer Innenwand 15 des Gehörganges 6 des Nutzers orientiert. Die Stirnwand
12 ist quer zur Längsrichtung L orientiert und entgegen der Längsrichtung L an einem
Ende des Gehäuses 1 angeordnet. Üblicherweise weist die Stirnwand 12 auch Bedienelemente
auf, beispielsweise einen Lautstärkeregler zur Regelung der Lautstärke des verstärkten
Signals und / oder einen Auswahlknopf zur Auswahl verschiedener Betriebsmodi des Hörgerätes
H.
[0035] Das Hörgerät H weist zudem hörgerätespezifische Komponenten auf, wie beispielsweise
ein Mikrofon 2, eine Signalverarbeitungseinheit 3, einen Hörer 4 sowie eine Batterie
5 zur elektrischen Versorgung des Hörgerätes H, insbesondere der Signalverarbeitungseinheit
3. Der Hörer 4 überträgt ein akustisches Ausgangssignal durch einen Gehäuseausgang
8 an das Trommelfell 10 (in Fig. 2 nicht dargestellt) des Nutzers.
[0036] Weiterhin ist an der Stirnwand 12 des Gehäuses 1 eine Schallöffnung 16 zur Übertragung
von Schall zum Mikrofon 2 angeordnet. Die Schallöffnung 16 ist über einen Schallkanal
18 mit dem Mikrofon 2 verbunden. D.h. gemäß der ersten Ausgestaltungsvariante ist
der Schallkanal 18 in die Seitenwand 14 integriert. Hierzu weist die Seitenwand 14
eine seitliche Aussparung 20 auf. Mit anderen Worten: Eine Wandstärke W der Seitenwand
14 ist gemäß einer ersten Ausgestaltungsvariante in einem Bereich B zur Ausbildung
der Aussparung 20 reduziert. Unter dem Bereich B wird vorliegend ein in Richtung der
Stirnwand 12 orientierter Teil der Seitenwand 14 des Gehäuses 1 verstanden.
[0037] Alternativ weist der Bereich B einen Wanddurchbruch auf, wodurch der Schallkanal
18 erst im eingesetzten Zustand des Hörgeräts H außenseitig von der Innenwand 15 des
Gehörgangs 6 des Nutzers gebildet ist. Alternativ oder ergänzend zu der letztgenannten
Variante weist die Aussparung einen Materialfilm 22 auf, der die Aussparung 20 nach
außen zur Innenwand 15 des Gehörgangs 6 hin begrenzt und somit den Schallkanal 18
ausbildet. Unter Materialfilm 22 wird vorliegend vorzugsweise eine Abdeckung nach
Art einer Folie verstanden, welche eine Dicke D aufweist, welche beispielsweise einem
Zehntel der Wandstärke W der Seitenwand entspricht.
[0038] Beispielsweise ist der Materialfilm 22 insbesondere hydrophob ausgebildet, um beispielsweise
ein Eindringen von Flüssigkeiten, z.B. Schweiß und / oder Wasser in das Mikrofon 2
zu verhindern.
[0039] Das Mikrofon 2 des Hörgeräts H ist mittels einer Halterung 24 derart an einer Innenseite
der Seitenwand 14 angeordnet, dass ein Schalleintritt 26 des Mikrofons 2 zur Aussparung
20 orientiert ist. Hierdurch ist eine optimale Aufnahme des Schalls sichergestellt.
Das Mikrofon 2 ist dabei bevorzugt als eine Baueinheit mit einem Mikrofongehäuse und
dem Schalleintritt 26 ausgebildet und weist einen hier nicht näher dargestellten Schallwandler
auf.
[0040] Somit ist der Schallkanal 18 durch die seitliche Aussparung 20 sowie das Mikrofon
2, insbesondere dem Schalleintritt 26 sowie durch die Aussparung 20 umgebene Wandungsbereiche
34 des Gehäuses 1 (vgl. Fig. 2) gebildet. Das Mikrofon 2, also insbesondere das Mikrofongehäuse
erstreckt sich daher entlang der Aussparung 20 und schließt diese zur Innenseite hin
ab.
[0041] Weiterhin weist das Hörgerät H eine Batterieklappe 28 auf, die um eine Schwenkachse
Z schwenkbar an dem Gehäuse 1, insbesondere an der Stirnwand 12, angeordnet ist. Die
Batterieklappe 28 dient im Ausführungsbeispiel einer Aufnahme der Batterie 5 und ist
insbesondere zum Wechseln der Batterie 5 aufschwenkbar.
[0042] Zudem ist in die Batterieklappe 28 die Schallöffnung 16 integriert. Hierzu weist
die Batterieklappe 28 im Ausführungsbeispiel ein Loch nach Art einer Bohrung 30 auf,
durch das der Schall in den Schallkanal 18 gelangt.
[0043] In Fig. 2 ist eine perspektivische Ansicht eines IdO-Hörgerätes H im nicht eingesetzten
Zustand gezeigt. Das dargestellte Hörgerät H ist insbesondere baugleich zu dem in
Fig. 1 beschriebenen Hörgerät H. Somit weist es zugleich alle in Fig. 1 genannten
Komponenten auf, welche teilweise nicht sichtbar sind. Das Hörgerät H weist zusätzlich
an einer Batterieklappe 28 ein in Richtung eines Schallkanals 18 abgewinkeltes optionales
Schutzelement 32 auf. Das Schutzelement 32 ist hierzu an der Batterieklappe 28 angeordnet,
beispielsweise geklebt. Alternativ sind die Batterieklappe 28 und das Schutzelement
32 als ein einstückiges, insbesondere monolithisches, Werkstück gefertigt, beispielsweise
als ein Spritzgussteil.
[0044] Der Schallkanal 18 wird im eingesetzten Zustand durch eine Aussparung 20 in Form
eines Wanddurchbruchs in einer Seitenwand 14 eines Gehäuses 1 ausgebildet. Das Schutzelement
32 ist im Ausführungsbeispiel nach Art eines Rahmens ausgebildet und liegt insbesondere
an den Wandungsbereichen 34 an, die die Aussparung 20 begrenzen. Im Ausführungsbeispiel
liegt das Schutzelement 32 formschlüssig an den Wandungsbereichen 34 an.
[0045] Hierdurch ist ein Entfernen von Schmutz, beispielsweise Zerumen innerhalb des Schallkanals
18 sichergestellt, da bei einem Öffnen der Batterieklappe 28 das Schutzelement 32
entgegen der Längsrichtung L aus dem Schallkanal 28 gezogen wird und somit darin angesammelten
Schmutz mitführt.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinheit
- 4
- Hörer
- 5
- Batterie
- 6
- Gehörgang des Nutzers
- 8
- Gehäuseausgang
- 12
- Stirnwand
- 14
- Seitenwand
- 15
- Innenwand des Gehörgangs
- 16
- Schallöffnung
- 18
- Schallkanal
- 20
- seitliche Aussparung
- 22
- Materialfilm
- 24
- Halterung
- 26
- Schalleintritt
- 28
- Batterieklappe
- 30
- Bohrung zur Ausbildung der Schallöffnung
- 32
- Schutzelement
- 34
- Wandungsbereiche
- B
- Bereich der Seitenwand
- D
- Dicke des Materialfilms
- H
- Hörvorrichtung
- S
- akustisches Signal
- L
- Längsrichtung
- W
- Wandstärke der Seitenwand
- Z
- Schwenkachse
1. IdO-Hörgerät (H) zum Einsetzen in einen Gehörgang (6) eines Nutzers mit
- einem Gehäuse (1), das eine Stirnwand (12) sowie eine Seitenwand (14) aufweist,
die im eingesetzten Zustand zu einer Innenwand (15) des Gehörgangs (6) orientiert
ist und die im eingesetzten Zustand zumindest teilweise an der Innenwand des Gehörgangs
des Nutzers anliegt,
- einem im Gehäuse (1) angeordneten Mikrofon (2),
- einer an der Stirnwand (12) des Gehäuses (1) angeordnete Schallöffnung (16) zur
Übertragung von Schall zum Mikrofon (2), wobei
- die Schallöffnung (16) über einen Schallkanal (18) mit dem Mikrofon (2) verbunden
ist
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schallkanal (18) zumindest teilweise durch eine seitliche Aussparung (20) in
der Seitenwand (14) des Gehäuses (1) gebildet ist.
2. IdO-Hörgerät (H) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mikrofon (2) einen Schalleintritt (26) aufweist, der zur Aussparung (20) orientiert
ist.
3. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mikrofon (2) seitlich neben dem Schallkanal positioniert ist.
4. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Mikrofon (2) von einer Halterung (24) gehalten ist, die mit der Seitenwand (14)
verbunden ist.
5. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (20) in der Seitenwand (14) in Richtung zur Stirnwand (12) offen ist.
6. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausbildung der Aussparung (20) eine Wandstärke (W) der Seitenwand (14) reduziert
ist.
7. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (20) als ein Wanddurchbruch ausgebildet ist.
8. IdO-Hörgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (20) zumindest an drei Seiten durch Material der Seitenwand (14) begrenzt
ist.
9. IdO-Hörgerät (H) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (20) nach außen zum Gehörgang (6) hin von einem Materialfilm (22)
begrenzt ist.
10. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (1) an seiner Stirnwand (12) eine Batterieklappe (28) aufweist, in die
die Schallöffnung (16) integriert ist.
11. IdO-Hörgerät (H) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aussparung (20) in Richtung zur Batterieklappe (28) offen ist.
12. IdO-Hörgerät (H) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Batterieklappe (28) ein sich in die Aussparung (20) erstreckendes Schutzelement
(32) aufweist.
13. IdO-Hörgerät (H) nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzelement (32) zumindest teilweise an die Aussparung (20) begrenzende Wandungsbereiche
(34) der Seitenwand (14) anliegt und insbesondere formschlüssig in der Aussparung
(20) einliegt.
14. IdO-Hörgerät (H) nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schutzelement (32) als ein Rahmen ausgebildet ist.
1. ITE-hearing aid (H) for insertion into an auditory canal (6) of a user with
- a housing (1) which has an end wall (12) and a side wall (14), said side wall in
the inserted state being oriented towards an inner wall (15) of the auditory canal
(6) and in the inserted state at least partially resting against the inner wall of
the auditory canal of the user,
- a microphone (2) arranged in the housing (1),
- a sound opening (16) arranged on the end wall (12) of the housing (1) for transmitting
sound to the microphone (2), wherein
- the sound opening (16) is connected to the microphone (2) via a sound channel (18),
characterized in
that the sound channel (18) is formed at least partially by a lateral recess (20) in the
side wall (14) of the housing (1).
2. ITE-hearing aid (H) according to the preceding claim,
characterized in
that the microphone (2) has a sound inlet (26) which is oriented towards the recess (20).
3. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
that the microphone (2) is positioned laterally next to the sound channel.
4. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
that the microphone (2) is held by a holder (24) which is connected to the side wall (14).
5. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
that the recess (20) in the side wall (14) is open in the direction of the end wall (12).
6. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
that to form the recess (20) a wall thickness (W) of the side wall (14) is reduced
7. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
that the recess (20) is formed as a wall opening.
8. ITE-hearing aid according to one of the preceding claims,
characterized in
that the recess (20) is limited on at least three sides by material of the side wall (14).
9. ITE-hearing aid (H) according to one of Claims 1 to 5 or 6,
characterized in
that the recess (20) is limited on the outside towards the auditory canal (6) by a material
film (22).
10. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
in that the housing (1) has a battery flap (28) on its end wall (12), in which the sound
opening (16) is integrated.
11. ITE-hearing aid (H) according to one of the preceding claims,
characterized in
that the recess (20) is open in the direction of the battery flap (28).
12. ITE-hearing aid (H) according to one of the two preceding claims,
characterized in
that the battery flap (28) has a protective element (32) extending into the recess (20).
13. ITE-hearing aid (H) according to one of the two preceding claims,
characterized in
in that the protective element (32) rests at least partially against wall regions (34) of
the side wall (14), said wall regions limiting the recess (20), and that in particular
it lies in the recess (20) in a form-fitting manner.
14. ITE-hearing aid (H) according to the preceding claim,
characterized in
that the protective element (32) is formed as a frame.
1. Aide auditive intra-auriculaire (H) destinée à être insérée dans le canal auditif
(6) d'un utilisateur avec
- un boîtier (1) qui présente une paroi d'extrémité (12) et une paroi latérale (14),
ladite paroi latérale à l'état inséré étant orientée vers une paroi interne (15) du
canal auditif (6) et à l'état inséré reposant au moins partiellement contre la paroi
interne du canal auditif de l'utilisateur,
- un microphone (2) disposé sur le boîtier (1),
- une ouverture sonore (16) disposée sur la paroi d'extrémité (12) du boîtier (1)
pour transmettre le son au microphone (2), dans lequel
- l'ouverture sonore (16) est reliée au microphone (2) par un canal sonore (18)
caractérisée en ce,
que le canal sonore (18) est au moins partiellement formé par un évidement latéral (20)
dans la paroi latérale (14) du boîtier (1).
2. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon la revendication précédente,
caractérisée en ce
que le microphone (2) comprend une entrée sonore (26) qui est orientée vers l'évidement
(20).
3. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que le microphone (2) est placé latéralement à côté du canal sonore.
4. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que le microphone (2) est tenu par un support (24) qui est relié à la paroi latérale
(14).
5. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que l'évidement (20) dans la paroi latérale (14) est ouvert en direction de la paroi
frontale (12).
6. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que pour former l'évidement (20) une épaisseur de paroi (W) de la paroi latérale (14)
est réduite.
7. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que l'évidement (20) est formé comme un passage de la paroi.
8. Aide auditive intra-auriculaire selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que l'évidement (20) est délimité sur au moins trois côtés par le matériau de la paroi
latérale (14).
9. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications 1 à 5 ou 6,
caractérisé en ce
que l'évidement (20) est délimité à l'extérieur vers le canal auditif (6) par un film
de matériau (22).
10. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que le boîtier (1) comporte sur sa paroi frontale (12) une porte de batterie (28) dans
laquelle est intégrée l'ouverture sonore (16).
11. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce
que l'évidement (20) est ouvert en direction de la porte de la batterie (28).
12. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des deux revendications précédentes,
caractérisée en ce
que porte de batterie (28) comporte un élément de protection (32) s'étendant dans l'évidement
(20).
13. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon l'une des deux revendications précédentes,
caractérisée en ce
que l'élément de protection (32) s'appuie au moins partiellement contre des parties de
paroi (34) de la paroi latérale (14) qui délimitent l'évidement (20) et en particulier
qu'il est logé à engagement positif dans l'évidement (20).
14. Aide auditive intra-auriculaire (H) selon la revendication précédente,
caractérisée en ce
que l'élément de protection (32) est formé comme un cadre.