(19)
(11) EP 3 494 258 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.06.2020  Patentblatt  2020/25

(21) Anmeldenummer: 17742157.5

(22) Anmeldetag:  06.07.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01B 29/02(2006.01)
B61F 1/08(2006.01)
B61D 15/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2017/000797
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2018/024353 (08.02.2018 Gazette  2018/06)

(54)

GLEISBAUWAGEN ZUM AUFNEHMEN UND/ODER VERLEGEN VON GLEISJOCHEN

TRACK-BUILDING CARRIAGE FOR RECEIVING AND/OR LAYING TRACK SECTIONS

VÉHICULE DE CONSTRUCTION DE VOIE FERRÉE DESTINÉ À RECEVOIR ET/OU À POSER DES SEGMENTS DE VOIE FERRÉE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 03.08.2016 AT 19516 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.06.2019  Patentblatt  2019/24

(73) Patentinhaber: Plasser & Theurer Export von Bahnbaumaschinen GmbH
1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • STADLER, Lothar
    1190 Wien (AT)
  • LINTZ, Gerard
    57803 Bening-les-Saint-Avold (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 486 456
AT-B- 324 388
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung

    Gebiet der Technik



    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gleisbauwagen zum Aufnehmen und oder Verlegen eines Gleisjochs, einen auf Schienenfahrwerken abgestützten Wagenrahmen umfassend, wobei zwei Längsholme des Wagenrahmens eine freie Öffnung begrenzen und gegeneinander querverschiebbar sind, sodass die freie Öffnung in seiner Breite veränderbar ist und in einer Arbeitsstellung größere Öffnungsmaße als die einer horizontalen Projektion des Gleisjoches aufweist, und wobei an den Längsholmen Kranschienen für einen in Wagenlängsrichtung verfahrbaren Portalkran angeordnet sind.

    Stand der Technik



    [0002] Bei bekannten Gleisumbauverfahren dienen mehrere Gleisbauwagen dazu, in einem Zugverband Gleisabschnitte mittels eines Portalkranes auszutauschen.

    [0003] Beispielsweise kommen bei der AT 324 388 B Gleisbauwagen mit verstellbaren Wagenrahmen zum Einsatz. Der jeweilige Wagenrahmen umfasst Querverschiebevorrichtung, mittels derer zwei Längsholme gegenüber auf Schienenfahrwerken aufliegenden Querholmen querverschiebbar sind. Damit wird zwischen den Längsholmen eine Öffnung verbreitert, um das Aufnehmen bzw. Ablegen von Gleisjochen zu ermöglichen.

    [0004] Bei dieser bekannten Lösung sind Puffer und Zughaken an den Querholmen angeordnet. Dies führt bei einer Übertragung von Zug- und Druckkräften von einem Gleisbauwagen zum benachbarten Wagon in einem Zugverband zu unerwünschten Scherkräften und Momenten an Führungen und Antrieben der Querverschiebevorrichtungen.

    Zusammenfassung der Erfindung



    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Gleisbauwagen der eingangs genannten Art eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik anzugeben.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Gleisbauwagen gemäß Anspruch 1. Abhängige Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

    [0007] Die Erfindung sieht vor, dass an zwei freien Enden der Längsholme Puffer angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, dass in einem Zugverband keine Scherkräfte auf die Querverschiebevorrichtung übertragen werden. Dadurch kann ein Antrieb für eine Querverschiebung dementsprechend klein dimensioniert werden.

    [0008] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass an den freien Enden der Längsholme Zugvorrichtungen angeordnet sind. Somit wirken auch bei der Übertragung von Zugkräften im Zugverband keine Scherkräfte auf die Querverschiebevorrichtung.

    [0009] Dabei ist es günstig, wenn die Zugvorrichtungen als Schienenbrücken für die Kranschienen ausgebildet sind. Neben der Übertragung der Zugkräfte im Zugverband mit Längenausgleich für Kurvenfahrten werden somit auch die Kranschienenlücken zwischen den Gleisbauwagen überbrückt.

    [0010] Ein weiteres vorteilhaftes Detail der Erfindung ist, dass der Antrieb für die Querverschiebevorrichtung hydraulisch ausgeführt ist. Hierdurch ergibt sich eine optimale konstruktive Anpassung an Raumvorgaben und eine gleichförmige Bewegung der zu verschiebenden Längsholme.

    [0011] Alternativ dazu kann es auch vorteilhaft sein, wenn die jeweilige Querverschiebevorrichtung mit einem elektrischen Antrieb versehen ist. Hiermit entfällt die Notwendigkeit eines Hydrauliksystems.

    [0012] Vorteilhaft ist auch, die Querverschiebevorrichtung mit einem Spindelantrieb zu versehen. Hierdurch ergibt sich nicht nur eine exakte Parallelität der Querverschiebevorrichtungen, sondern auch eine hohe Stellgenauigkeit.

    [0013] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnungsbeschreibung.

    Kurze Beschreibung der Zeichnungen



    [0014] Die Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
    Fig. 1
    Seitenansicht Gleisbauwagen mit Portalkran,
    Fig. 2
    Draufsicht Gleisbauwagen in Transportstellung und
    Fig. 3
    Draufsicht Gleisbauwagen in Arbeitsstellung

    Beschreibung der Ausführungsformen



    [0015] Ein in Fig. 1 ersichtlicher Gleisbauwagen 1 weist einen balkenförmigen Wagenrahmen 2 auf, der sich in einer Wagenlängsrichtung 3 erstreckt und endseitig auf Schienenfahrwerken 4 gelagert bzw. mittels dieser auf einem Gleis 5 verfahrbar ist. Der Wagenrahmen 2 weist auf seinen in Gleisquerrichtung 6 verschiebbaren Längsholmen 7 Kranschienen 8 zum Verfahren eines mit Greifvorrichtungen 9 zum Erfassen von Gleisjochen 10 ausgestatteten Portalkranes 11 auf. Auf den beidseitig freien Enden 12 der Längsholme 7 sind Puffer 13 angeordnet.

    [0016] In Fig. 2 ist der Gleisbauwagen 1 in einer Transportstellung während einer Überstellungsfahrt dargestellt. Dazu sind die Längsholme 7 auf Querholmen 14 in Richtung einer Gleismitte 15 verschoben. Die normal zu den Längsholmen 7 angeordneten Querholme 14 sind um eine vertikale Achse 16 drehbar auf den als Drehgestelle 17 ausgebildeten Schienenfahrwerken 4 angeordnet. Auf den Querholmen 14 sind mit Verschiebeantrieben 18 und Führungen ausgestattete Querverschiebevorrichtungen 19 angeordnet. Mittels derer sind die Längsholme 7 gegeneinander querverstellbar.

    [0017] In Fig. 3 ist eine Arbeitsstellung des Gleisbauwagens 1 ersichtlich. In dieser Stellung sind die Längsholme 7 mittels der Querverschiebevorrichtungen 19 in Richtung eines jeweiligen Anschlages 20 der Querholme 14 verschoben.

    [0018] In einer in Fig. 2 und 3. dargestellten einfachen Ausführung sind Zughaken 21 mittig auf den Querholmen 14 angeordnet.

    [0019] Alternativ dazu befinden sich in einer gestrichelt dargestellten Ausführungsvariante Zugvorrichtungen 22 neben den Puffern 13 endseitig auf den Längsholmen 7, wobei ein Längsausgleich für Kurvenfahrten vorzusehen ist. Solche Zugvorrichtungen 22 können in kombinierter Bauweise als Schienenbrücken 23 zur Verbindung der Kranschienen im Zugverband ausgeführt sein.


    Ansprüche

    1. Gleisbauwagen (1) zum Aufnehmen und oder Verlegen eines Gleisjochs (10), einen auf Schienenfahrwerken (4) abgestützten Wagenrahmen (2) umfassend, wobei zwei Längsholme (7) des Wagenrahmens (2) eine freie Öffnung begrenzen und gegeneinander querverschiebbar sind, sodass die freie Öffnung in seiner Breite veränderbar ist und in einer Arbeitsstellung größere Öffnungsmaße als die einer horizontalen Projektion des Gleisjoches (10) aufweist, und wobei an den Längsholmen (7) Kranschienen (8) für einen in Wagenlängsrichtung (3) verfahrbaren Portalkran (11) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei freien Enden (12) der Längsholme (7) Puffer (13) angeordnet sind.
     
    2. Gleisbauwagen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den freien Enden (12) der Längsholme (7) Zugvorrichtungen (22) angeordnet sind.
     
    3. Gleisbauwagen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugvorrichtungen (22) als Schienenbrücken (23) für die Kranschienen (8) ausgebildet sind.
     
    4. Gleisbauwagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verschiebeantrieb (18) für eine Querverschiebevorrichtung (19) hydraulisch ausgeführt ist.
     
    5. Gleisbauwagen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verschiebeantrieb (18) für eine Querverschiebevorrichtung (19) elektrisch ausgeführt ist.
     
    6. Gleisbauwagen (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeantrieb (18) als Spindelantrieb ausgeführt ist.
     


    Claims

    1. A track maintenance wagon (1) for picking up and/or laying a track panel (10), comprising a wagon frame (2) supported on on-track undercarriages (4), wherein two longitudinal beams (7) of the wagon frame (2) delimit a free opening and are transversely displaceable relative to one another, so that the free opening is changeable as to its width and, in a working position, has greater opening dimensions as a horizontal projection of the track panel (10), and wherein crane rails (8) are arranged at the longitudinal beams (7) for a gantry crane (11) mobile in the longitudinal direction (3) of the wagon, characterized in that buffers (13) are arranged at two free ends (12) of the longitudinal beams (7).
     
    2. A track maintenance wagon (1) according to claim 1, characterized in that draw gears (22) are arranged at free ends (12) of the longitudinal beams (7).
     
    3. A track maintenance wagon (1) according to claim 2, characterized in that the draw gears (22) are designed as rail bridges (23) for the crane rails (8).
     
    4. A track maintenance wagon (1) according to one of claims 1 to 3, characterized in that a displacement drive (18) for a transverse displacement device (19) is configured hydraulically.
     
    5. A track maintenance wagon (1) according to one of claims 1 to 3, characterized in that a displacement drive (18) for a transverse displacement device (19) is configured electrically.
     
    6. A track maintenance wagon (1) according to one of claims 4 to 5, characterized in that the displacement drive (18) is configured as a spindle drive.
     


    Revendications

    1. Wagon de pose de voie (1) pour la réception et ou le montage d'une longueur de voie (10), comprenant un châssis de wagon (2) appuyé sur des mécanismes de roulement ferroviaires (4), dans lequel deux longerons (7) du châssis de wagon (2) délimitent une ouverture libre et peuvent être coulissés de manière transversale l'un contre l'autre de sorte que l'ouverture libre peut être modifiée dans sa largeur et présente dans une position de travail des dimensions d'ouverture supérieures à celles d'une projection horizontale de la longueur de voie (10), et dans lequel des rails de grue (8) pour une grue à portique (11) pouvant être déplacée dans la direction longitudinale de wagon (3) sont disposés sur les longerons (7), caractérisé en ce que des tampons (13) sont disposés à deux extrémités libres (12) des longerons (7).
     
    2. Wagon de pose de voie (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que des dispositifs de traction (22) sont disposés aux extrémités libres (12) des longerons (7).
     
    3. Wagon de pose de voie (1) selon la revendication 2, caractérisé en ce que les dispositifs de traction (22) sont réalisés en tant que ponts ferroviaires (23) pour les rails de grue (8).
     
    4. Wagon de pose de voie (1) selon une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un entraînement coulissant (18) pour un dispositif de coulissement transversal (19) est réalisé de manière hydraulique.
     
    5. Wagon de pose de voie (1) selon une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'un entraînement coulissant (18) pour un dispositif de coulissement transversal (19) est réalisé de manière électrique.
     
    6. Wagon de pose de voie (1) selon une des revendications 4 à 5, caractérisé en ce que l'entraînement coulissant (18) est réalisé en tant qu'entraînement à broche.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente