[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenspanneinrichtung für eine Nähmaschine sowie eine
Maschine mit einer derartigen Fadenspanneinrichtung.
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fadenspanneinrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, dass deren Wirkung auf den zu spannenden Faden
verbessert ist.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Fadenspanneinrichtung mit den
im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Aufteilung einer Fadenspannungswirkung der
Fadenspanneinrichtung auf zwei Fadenspannungsbeiträge, zwischen denen ein Umlenken
des Fadenlaufs am Fadenlauf-Umlenkelement erfolgt, eine Kraftausübung der Fadenspanneinrichtung
auf den Nähfaden vorteilhaft verteilen hilft. Insbesondere lässt sich ein Verdrillen
des Nähfadens vermeiden, sodass im Fadenlauf der Fadenspanneinrichtung keine unerwünschten
Torsionskräfte auf den Nähfaden ausgeübt und insbesondere nicht kumuliert werden (sogenannter
unerwünschter Drall-aufschub). Die Verteilung der Wirkung der Fadenspanneinrichtung
auf zwei Fadenspannungsbeiträge, die beide über das Umschlingen ein- und derselben
Spannwelle erreicht werden, führt zu einer kompakten Anordnung der Fadenspanneinrichtung.
Es ist zudem möglich, mehrere unterschiedliche Fadenspannungsbeiträge zu erzeugen,
die insbesondere verschieden angesteuert werden können, sodass ein insgesamt erzeugbarer
Fadenspannungshub vorteilhaft vergrößert werden kann. Bei dem Nähfaden kann es sich
um einen Oberfaden der Nähmaschine handeln. Mit der Fadenspanneinrichtung können auch
mehr als zwei Fadenspannungsbeiträge erzeugt werden. Es kann dann ein entsprechender,
weiterer Fadenlauf über das Fadenlauf-Umlenkelement oder ein weiteres Fadenlauf-Umlenkelement
und wiederum Fadenlauf über die Spannwelle zur Erzeugung des nächsten Fadenspannungsbeitrages
gegeben sein. Die Fadenspanneinrichtung kann genau eine Spanneinheit aufweisen. Alternativ
kann die Fadenspanneinrichtung auch mindestens zwei Spanneinheiten aufweisen. Die
Spanneinheit kann über eine Vorspannfeder vorgespannt werden. Bei der Vorspannfeder
kann es sich um eine Druckfeder handeln. Die Druckfeder kann als Federwendel oder
auch als Wellfeder ausgeführt sein.
[0006] Ein als drehbarer Stift oder auch als Rolle ausgeführtes Fadenlauf-Umlenkelement
nach Anspruch 2 ist in Bezug auf Ausübung von Kräften auf den Nähfaden besonders neutral.
Der drehbare Stift bzw. die drehbare Rolle kann sich dann mit dem hierüber laufenden
Nähfaden mitdrehen.
[0007] Eine Ausgestaltung der Spanneinheit nach Anspruch 3 ist, isoliert für eine Spanneinheit
betrachtet, aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 196 33 223 C2 bekannt. Die Druck-Spannungsscheiben können als Tellerfedern ausgeführt sein. Die
Spanneinheit kann zwei Paare von Druck-Spannungsscheiben oder auch mehr als zwei Paare
von Druck-Spannungsscheiben, z. B. drei, vier, fünf oder noch mehr Paare von Druck-Spannungsscheiben
aufweisen. Anstelle eines motorischen Aktors kann auch ein manuell bedienbares Stellelement
zur Einstellung einer Spannkraft der Spanneinheit zum Einsatz kommen, z. B. eine Stellschraube.
Die Druck-Spannungsscheiben können drehfest zur Spannwelle angeordnet sein.
[0008] Eine Spanneinheit nach Anspruch 4 hat sich zur Erzeugung einer Fadenspannung über
einen vorteilhaft großen Spannungshub und insbesondere zur reproduzierbaren Erzeugung
einer vorgegebenen Fadenspannung als besonders geeignet herausgestellt. Scheibenabschnitte
der jeweiligen Rad-Spannungsscheibe, die den zu spannenden Faden zwischen sich aufnehmen,
können fest miteinander verbunden sein, beispielsweise miteinander verschweißt sein.
Eine Haltewirkung der Rad-Spannungsscheiben kann über umfangsseitige Halteabschnitte
erfolgen, die insbesondere als zungenförmige Halteabschnitte ausgeführt sein können.
Diese Halteabschnitte können so ineinander greifen, dass ein reproduzierbarer Reibschluss
zwischen den Halteabschnitten und dem zu spannenden Faden vorliegt. Die Rad-Spannungsscheiben
können drehbar auf die Spannwelle aufgesetzt sein. In diesem Fall können sich die
Rad-Spannungsscheiben bei der Förderung des zu spannenden Fadens mit diesem um die
Spannwelle drehen. Eine Fadenspannung kann dann über den Aktordruck durch eine entsprechende
druckabhängige Bremswirkung eines aktorbetätigten Bremskörpers auf die Rad-Spannungsscheiben
erzeugt werden.
[0009] Der Aktor der auf das Spannungsscheiben-Paar wirkt, kann auf dieses Spannungsscheiben-Paar
über eine Drahtfeder und/oder über eine Wellfeder wirken.
[0010] Ein Schrittmotor nach Anspruch 5 ermöglicht eine besonders feine und reproduzierbare
Fadenspannungsvorgabe. Der Schrittmotor kann über ein Getriebe auf die mindestens
eine Spanneinheit wirken, was entweder eine Sensitivität der Wirkung des Schrittmotors
auf den erzeugten Fadenspannungsbeitrag oder eine Geschwindigkeit eines Stellvorgangs
oder eines Öffnens der jeweiligen Spanneinheit verbessern hilft. Anstelle eines Schrittmotors
kann auch ein Linearmotor zum Einsatz kommen. Der Aktor kann ein Getriebe aufweisen.
Zur Kraftübertragung zwischen dem Aktor und den Spannungsscheiben kann ein mehrgängiges
Gewinde eingesetzt werden. Der Schrittmotor kann drehmomentgeregelt sein.
[0011] Mindestens zwei Spanneinheiten nach Anspruch 6 ermöglichen eine besonders unabhängige
Vorgabe verschiedener Fadenspannungsbeiträge.
[0012] Alternativ zur Gestaltung der Spanneinheit durch ein Paar von Spannungsscheiben kann
die Spanneinheit selbst durch mindestens einen Schrittmotor nach Anspruch 7 gebildet
sein. Die Spannwelle kann entweder die Motorwelle des Schrittmotors selbst darstellen
oder mit dieser Motorwelle über ein Getriebe verbunden sein.
[0013] Die Vorteile einer Nähmaschine nach Anspruch 8 entsprechen denen, die vorstehend
im Zusammenhang mit der Fadenspanneinrichtung bereits erläutert wurden. Zusätzlich
zu der vorstehend erläuterten Fadenspanneinrichtung, die dann als Haupt-Fadenspanneinrichtung
zum Einsatz kommt, kann noch eine Vor-Fadenspanneinrichtung im der Haupt-Fadenspanneinrichtung
vorausgehenden Lauf des Nähfadens angeordnet sein.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine teilweise innere Details preisgebende Vorderansicht einer Doppelsteppstich-Nähmaschine,
wobei ein Oberfadenlauf im Bereich in der Fig. 1 nicht dargestellter Fadenspannungskomponenten
unterbrochen, also nicht dargestellt ist;
- Fig. 2
- eine zusätzliche Details zeigende Vorderansicht eines Gehäuseabschnitts der Nähmaschine,
wobei Komponenten einer Fadenspanneinrichtung in einem Ausschnitt I/II dargestellt
sind, die dem Ausschnitt I/II in der Fig. 1 entsprechen;
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Gehäuseabschnitts, gesehen aus Blickrichtung IV in Fig. 2;
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht des Gehäuseabschnitts nach Fig. 2, gesehen schräg von
vorne;
- Fig. 6
- eine Rad-Spannungsscheibe mit zwei Scheibenabschnitten, die alternativ zu einem Paar
von Druck-Spannungsscheiben eine Spanneinheit einer Haupt-Fadenspanneinrichtung der
Fadenspannvorrichtung bilden können; und
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer Ausführung der Spanneinheit mit zwei Paaren von Druck-Spannungsscheiben
zusammen mit einem Fadenlauf-Umlenkelement mit Darstellung eines Fadenlaufes im Bereich
der Fadenspanneinrichtung.
[0015] Eine Doppelsteppstich-Nähmaschine 1 hat einen Maschinenrahmen 1a mit einer Grundplatte
2 mit einem sich davon aufwärts erstreckenden Ständer 3 und einem abgewinkelten Arm
4. Letzterer endet in einem Kopf 5. In dem Arm 4 ist eine Armwelle 6 drehbar gelagert.
Diese treibt in dem Kopf 5 einen Kurbeltrieb 7 mit einem Fadenhebel 8 an. Der Kurbeltrieb
7 steht antriebsmäßig mit einer in dem Kopf 5 axial verschiebbar gelagerten Nadelstange
9 in Verbindung. Diese hat an ihrem unteren Ende eine Nadel 10. Die Nadel 10 ist durch
den Kurbeltrieb 7 auf einer vertikalen Achse 11 aufund abbewegbar.
[0016] Zur Vereinfachung der Darstellung von Lagebeziehungen wird nachfolgend ein kartesisches
xyz-Koordinatensystem verwendet. Die vertikale Achse 11 verläuft längs der z-Richtung
dieses Koordinatensystems. Die x-Richtung verläuft senkrecht zur Zeichenebene der
Fig. 1 in diese hinein und verläuft parallel zu einer Nährichtung der Nähmaschine
1. Die y-Richtung verläuft in der Fig. 1 nach links.
[0017] Die Nadel 10 führt in einem Öhr einen Nadelfaden 13, der von einem Oberfadenvorrat
in Form einer Spule 12 über eine Fadenspannvorrichtung, die nachfolgend im Zusammenhang
mit den Fig. 2 f. noch erläutert wird, und den Fadenhebel 8 zugeführt wird und auch
als Oberfaden bezeichnet ist. Der Nadelfaden 13 hat einen freien Oberfaden-Anfangsabschnitt
13a. Die Grundplatte 2 trägt eine mit Schrauben befestigte Auflageplatte 14, auf der
ein Nähgutteil 15 aufliegt. Ein als Stichplatte 16 ausgeführter Abschnitt der Auflageplatte
14 ist mit einer Ausnehmung für den Durchtritt eines unteren Stoffschiebers 17 ausgebildet,
der auch als Untertransporteur bezeichnet ist. Letzterer hat ein Stichloch 18 für
den Durchtritt der Nadel 10. Der Stoffschieber 17 befindet sich in bekannter Weise
in Antriebsverbindung mit einem unterhalb der Grundplatte 2 angeordneten Schub- und
Hubgetriebe.
[0018] Unterhalb der Auflageplatte 14 befindet sich ein Greifer 19, der einen Greiferkörper
20 mit einer Greiferspitze 21 aufweist. In dem Greiferkörper 20 ist ein topfförmiges
Spulengehäuse zur Aufnahme eines Greiferfadenvorrats in Form einer Spule 22 oder eines
Fadenwickels gelagert. Die Spule 22 dient als Unterfadenvorrat. Der Greiferfaden wird
auch als Unterfaden bezeichnet.
[0019] Zusammen mit der Nadel 10 stellt der Greifer 19 ein Stichbildungswerkzeug dar. Die
Nadel 10 dient dabei zur Oberfadenführung. Der Greifer 19 dient zur Umschlingung von
Ober- und Unterfaden.
[0020] Der Greifer 19 ist um eine vertikale, in z-Richtung verlaufende Greiferachse 23 drehbar.
Der Greiferkörper 20 ist fest mit einer Welle 25 verbunden, die koaxial zur Greiferachse
23 verläuft. Die Welle 25 ist drehbar in einem mit der Grundplatte 2 verschraubten
Lagerbock 26 gelagert. In diesem ist eine Antriebswelle 27 gelagert, die mit einem
im Inneren des Lagerbocks 26 angeordneten Zahnradgetriebe verbunden ist. Das Zahnradgetriebe
weist ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 2 auf, so dass sich bei einer Umdrehung der
Antriebswelle 27 der auf der Welle 25 befindliche Greiferkörper 20 zweimal dreht.
Die Antriebswelle 27 ist über einen Riementrieb 28 antriebsmäßig mit der Armwelle
6 verbunden.
[0021] Die Fadenspannvorrichtung 29, die im Abschnitt I/II der Fig. 1 und 2 auf einem Gehäuseabschnitt
30 des Arms 4 angeordnet ist, weist im Fadenlauf des Oberfadens 13 mehrere nacheinander
angeordnete Fadenspannkomponenten auf. Im Fadenlauf des Oberfadens 13 nach der Spule
12 folgt zunächst eine nicht näher dargestellte Vor-Fadenspanneinrichtung und nachfolgend
eine Haupt-Fadenspanneinrichtung 32. Je nach Ausführung der Nähmaschine 1 kann die
Vor-Fadenspanneinrichtung auch entfallen.
[0022] Die Haupt-Fadenspanneinrichtung 32 hat eine Spannwelle 33 (vgl. Fig. 3), die vom
zu spannenden Oberfaden 13 umschlungen wird. Mit der Spannwelle 33 wirken zwei Spanneinheiten
34, 35 zusammen, die jeweils zur Erzeugung eines Fadenspannungsbeitrages ausgeführt
sind. Jede der Spanneinheiten 34, 35 dient zur Erzeugung einer Fadenspannung beziehungsweise
eines Fadenspannungsbeitrages des Oberfadens 13 in einem der Spannwelle 33 nachfolgenden
Lauf des Oberfadens 13. Je nach Ausführung der Haupt-Fadenspanneinrichtung 32 kann
auch nur genau eine Spanneinheit, also beispielsweise die Spanneinheit 34 vorhanden
sein und zur Erzeugung der Fadenspannung genutzt werden.
[0023] Jede der Spanneinheiten 34, 35 ist durch ein Paar von Druck-Spannungsscheiben 36
und einen Aktor 37 gebildet. Die Druck-Spannungsscheiben 36 des jeweiligen Spannungsscheibenpaars
sind derart angeordnet, dass der zu spannende Oberfaden 13 zwischen den Spannungsscheiben
36 dieses Paars hindurchgeführt ist. Die Spannungsscheiben 36 des jeweiligen Paars
wirken mit dem Aktor 37 zur Vorgabe eines Drucks zwischen den Spannungsscheiben 36
zusammen. Diese Wirkung eines Paars der Druck-Spannungsscheiben 36 und des Aktors
37 ist aus dem Stand der Technik bekannt und beispielsweise beschrieben in der
DE 196 33 223 C2 insbesondere im Zusammenhang mit der Fig. 4.
[0024] Als Aktor 37 kann ein Elektromagnet zum Einsatz kommen. Als Aktor 37 kann auch ein
Schrittmotor zum Einsatz kommen.
[0025] Die beiden Spanneinheiten 34, 35 wirken mit demselben Aktor 37 zusammen. Die beiden
Spanneinheiten 34, 35 sind auf der Spannwelle 33 einander direkt axial benachbart
angeordnet. Zwischen den beiden Spanneinheiten 34, 35 ist eine Lagerscheibe 37a angeordnet,
gegen die sich diejenigen Spannungsscheiben 36 der beiden Spanneinheiten 34, 35 abstützen,
die dieser Lagerscheibe 37a direkt axial benachbart angeordnet sind. Die Lagerscheibe
37a ist, wie die Spannungsscheiben 36, auf die Spannwelle 33 aufgesteckt und dient
der Radiallagerung der zugewandten Spannungsscheiben 36. Hierzu hat die Lagerscheibe
37a beiderseits jeweils eine umlaufende Lagernut, in die ein Randabschnitt der jeweils
zugewandten Spannungsscheibe 36 eingreift.
[0026] Zusätzlich zu den beiden Spanneinheiten 34, 35 hat die Haupt-Fadenspanneinrichtung
ein Fadenlauf-Umlenkelement 38 zum Umlenken des Fadenlaufs des Oberfadens 13. Dieser
Fadenlauf des Oberfadens 13 in der Haupt-Fadenspanneinrichtung 32 ist derart, dass
der Oberfaden 13 zunächst zur Erzeugung eines ersten Fadenspannungsbeitrags die Spannwelle
33 im Bereich einer ersten der beiden Spanneinheiten 34, 35 umschlingt, anschließend
über das Fadenlauf-Umlenkelement 38 läuft und anschließend zur Erzeugung eines zweiten
Fadenspannungsbeitrags die Spannwelle 33 im Bereich einer zweiten der beiden Spanneinheiten
34, 35 erneut umschlingt. Dieser Fadenlauf in der Haupt-Fadenspanneinrichtung 32 kann
auch derart sein, dass mehr als zwei Fadenspannungsbeiträge erzeugt werden. Es kann
in einem solchen Fall ein entsprechend weiterer Fadenlauf über das gleiche Fadenlauf-Umlenkelement
38 oder über ein weiteres, nicht dargestelltes Fadenlauf-Umlenkelement und wiederum
um die Spannwelle 33 zur Erzeugung des jeweils nächsten Fadenspannungsbeitrages erfolgen.
Hierzu kann die Spanwelle 33 weitere Spanneinheiten nach Art der Spanneinheiten 34,
35 tragen, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
[0027] Das Fadenlauf-Umlenkelement 38 ist als Umlenkstift ausgebildet. Ein derartiger Umlenkstift
kann fest am Gehäuseabschnitt 30 montiert sein oder kann alternativ um seine Stiftachse
drehbar gestaltet sein. Der Stift ist in diesem Fall nach Art einer Rolle über ein
Radiallager im Gehäuseabschnitt 30 gelagert.
[0028] Alternativ ist es möglich, die Spanneinheiten 34, 35 jeweils als Paar von Scheibenabschnitten
einer Rad-Spannungsscheibe auszuführen. Ein Paar derartiger Scheibenabschnitte einer
Rad-Spannungsscheibe 39, die beispielhaft eine der Spanneinheiten 34 oder 35 bilden
können, ist in der Fig. 6 dargestellt.
[0029] Die beiden Scheibenabschnitte 39a der Rad-Spannungsscheibe 39 sind fest miteinander
verbunden, beispielsweise miteinander verschweißt. Ein Au-ßenumfang des Paares der
Scheibenabschnitte 39a der Rad-Spannungsscheibe 39 hat eine angenähert U- bzw. V-förmige
Nut-Profilierung, in der der Oberfaden 13 in einem Umfangwinkelbereich, beispielsweise
über eine Umschlingung der Spannwelle 33 von 360°, geführt ist.
[0030] Die Außen-Profilierung des Paares der Scheibenabschnitte 39a der Rad-Spannungsscheibe
39 ist durch zwei Steg-Ringe 40 gebildet, die jeweils eine Mehrzahl von in +/- x-Richtung
axial nach außen gebogene Stege 41 aufweisen. Die Anordnung der Stege 41 der beiden
Stegringe 40 in Umfangsrichtung ist so, dass die Zuordnung der Stege 41 alternierend
jeweils zu einem der beiden Steg-Ringe 40 und dann zum anderen der beiden Steg-Ringe
40 ist. Ein Profilgrund der Nut-Profilierung ist durch einander in der x-Richtung
überlappende Halteabschnitte 42 der Stege 41 gebildet. Dies stellt sicher, dass der
Oberfaden 13 bei der Umschlingung des Paars der Scheibenabschnitte 39a der Rad-Spannungsscheibe
39 in einem exakt definierten Radius zur Wellenachse der Spannwelle 33 läuft.
[0031] Die Halteabschnitte 42 können als Zungenabschnitte ausgebildet sein.
[0032] Unabhängig von der Ausführung der Spanneinheiten 34, 35 als Paare von Druck-Spannungsscheiben
36 oder als Paare von Scheibenabschnitten 39a einer Rad-Spannungsscheibe 39 kann die
mindestens eine Spanneinheit der Haupt-Fadenspanneinrichtung 32 durch mindestens einen
Schrittmotor gebildet sein, der eine Umdrehung der Spannwelle 33 antreibt. Die Spannwelle
33 kann dabei als Motorwelle eines derartigen Schrittmotors direkt ausgeführt sein
oder die Spannwelle kann mit der Motorwelle des Schrittmotors über ein Getriebe verbunden
sein. Bei der Ausführung der Spanneinheit beziehungsweise der Spanneinheiten als Schrittmotor
kann der Oberfaden 13 die Spannwelle 33 insbesondere mehr als einmal komplett umschlingen.
[0033] Wie den Fig. 2 bis 5 entnommen werden kann, kann der Gehäuseabschnitt 30 mit Komponenten
bestückt sein, über die zwei Haupt-Fadenspannungs-Einrichtungen nach Art der vorstehend
beschriebenen Haupt-Spannungseinrichtung 32 durch eine entsprechende Führung des Oberfadens
13 gebildet werden können. Der Gehäuseabschnitt 30 kann also, wie in diesen Figuren
dargestellt, zwei Haupt-Fadenspannungs-Einrichtungen mit zugeordneter Spannwelle,
mit zugeordnetem Aktor und zugeordneten Spanneinheiten sowie zugeordnetem Fadenlauf-Umlenkelement
tragen.
[0034] Der Aktor 37 wirkt über eine Druckfeder 43 auf die Spannungsscheiben 36 bzw. 39 der
Spanneinheiten 34, 35. Bei der Druckfeder 43 kann es sich um eine Federwendel, insbesondere
um eine Draht-Federwendel handeln. Bei Einsatz eines drehmomentgeregelten Stell- beziehungsweise
Schrittmotors als Aktor 37 kann eine solche Spannfeder auch entfallen.
[0035] Bei der Ausführung der Spanneinheiten 34, 35 mit den Druck-Spannungsscheiben 36 wird
die Fadenspannung über den Druck erzeugt, den der Aktor 37 zwischen den jeweiligen
Spannungsscheiben 36 auf den zwischenliegenden Faden ausübt. Die Spannungsscheiben
36 können dabei drehfest auf der Spannwelle 33 angeordnet sein. Bei der Ausführung
mit den Scheibenabschnitten 39a der jeweiligen Rad-Spannungsscheibe 39 ergibt sich
die Spannungswirkung über eine vom Druck des Aktors 37 ausgeübte Bremswirkung zwischen
der jeweiligen Rad-Spannungsscheibe 39, die sich mit dem Fadenlauf des um sie geschlungenen
Fadens mitdreht, und einem Bremskörper, der wiederum drehfest zur Spannwelle 33 angeordnet
sein kann. Bei dem Bremskörper kann es sich beispielsweise um die Lagerscheibe 37a
handeln.
[0036] Im Fadenlauf nach der Haupt-Fadenspanneinrichtung 32 passiert der Oberfaden 13 noch
eine Fadenanzugsfeder 44 (vgl. auch Fig. 1). Im Anschluss hieran verläuft der Oberfaden
13 über den Fadenhebel 8 hin zum Öhr der Nadel 10.
[0037] Fig. 7 zeigt den Fadenlauf der Fadenspanneinrichtung 32. Dargestellt ist eine der
beiden Fadenspanneinrichtungen 32 der Ausführung nach den Fig. 1 bis 5. Der Fadenlauf
in der anderen Fadenspanneinrichtung 32 ist dann entsprechend.
[0038] Der Nadelfaden 13 läuft von einer in der Fig. 7 nicht dargestellten Vor-Fadenspanneinrichtung
zunächst über ein erstes Paar 45 von Druck-Spannungsscheiben 36 (erste Spanneinheit).
Dabei umschlingt der Nadelfaden die Spannwelle 33 um mehr als 180° und kann die Spannwelle
33 auch mehr als einmal komplett umschlingen. Bei der dargestellten Ausführung umschlingt
der Nadelfaden im Bereich des ersten Paars 45 der Druck-Spannungsscheiben 36 die Spannwelle
33 in einem Winkelbereich von etwa 270°. Beim Umschlingen des ersten Paars 45 wird
ein erster Fadenspannungsbeitrag für den Nähfaden 13 erzeugt.
[0039] Anschließend umschlingt der Nadelfaden 13 das Fadenlauf-Umlenkelement 38 mit einer
Umschlingung von etwa 180° und läuft dann in das zweite Paar 46 der Druck-Spannungsscheiben
36 (zweite Spanneinheit) der Fadenspanneinrichtung 32 ein und umschlingt dabei die
Spannwelle 33 in gleicher Weise wie bei der Umschlingung des ersten Paars 45. Bei
der Umschlingung des zweiten Paars 46 wird der zweite Fadenspannungsbeitrag für den
Nähfaden 13 erzeugt.
[0040] Anschließend läuft der Nadelfaden 13 hin zur in der Fig. 7 nicht dargestellten Fadenanzugsfeder.
[0041] Das erste Paar 45 der Druck-Spannungsscheiben 36 ist gehäuseseitig und das zweite
Paar 46 ist hin zu einem freien Ende der Spannwelle 33 angeordnet.
[0042] Bei der Ausführung nach Fig. 7 ist die Druckfeder 43 als Wellenfeder bzw. Wellfeder
ausgestaltet. Auch ein Wellenfederpaket kann hier zum Einsatz kommen.
[0043] Der Nähfaden 13 kann die Spannwelle 33 im Bereich der jeweiligen Spanneinheiten 45,
46 mit gleichem Drehsinn oder mit entgegengesetztem Drehsinn umlaufen. Je nach Fadentyp
und Betriebssituation kann sich eine der beiden Umlauforientierungen "gleicher Drehsinn"
oder "entgegengesetzter Drehsinn" als vorteilhafter zur Vermeidung eines Drallaufschubs
herausstellen.
1. Fadenspanneinrichtung (32) für eine Nähmaschine
- mit einer Spannwelle (33), die von einem zu spannenden Nähfaden (13) umschlingbar
ist,
- mit mindestens einer mit der Spannwelle (33) zusammenwirkenden Spanneinheit (34,
35) zur Erzeugung einer Fadenspannung im der Spannwelle (33) nachfolgenden Lauf des
Nähfadens (13),
- mit einem Fadenlauf-Umlenkelement (38) zum Umlenken eines Fadenlaufs des Nähfadens
(13),
- wobei ein Fadenlauf der Fadenspanneinrichtung (32) derart ist, dass der Nähfaden
(13)
-- zunächst zur Erzeugung eines ersten Fadenspannungsbeitrages die Spannwelle (33)
umschlingt,
-- anschließend über das Fadenlauf-Umlenkelement (38) läuft und
-- anschließend zur Erzeugung eines zweiten Fadenspannungsbeitrages die Spannwelle
(33) erneut umschlingt.
2. Fadenspanneinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenlauf-Umlenkelement (38) als um eine Stiftachse drehbarer Stift ausgeführt
ist, der vom Nähfaden (13) umschlingbar ist.
3. Fadenspanneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Spanneinheit (34, 35) durch mindestens ein Paar von Druck-Spannungsscheiben
(36) und mindestens einen Aktor (37) gebildet wird, wobei die Druck-Spannungsscheiben
(36) paarweise derart angeordnet sind, dass der zu spannende Nähfaden (13) zwischen
den Druck-Spannungsscheiben (36) hindurchgeführt ist, wo-09.01 2020 M/Ht P190400EP-2020002103
bei die Druck-Spannungsscheiben (36) mit dem Aktor (37) zur Vorgabe eines Drucks zwischen
den Druck-Spannungsscheiben (36) zusammenwirken.
4. Fadenspanneinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Spanneinheit (34, 35) durch eine Rad-Spannungsscheibe (39), einen Bremskörper
(37a) und mindestens einen Aktor (37) gebildet wird, die derart angeordnet sind, dass
der zu spannende Nähfaden (13) zwischen Scheibenabschnitten der Rad-Spannungsscheibe
(39) hindurchgeführt ist, wobei die Rad-Spannungsscheibe (39) mit dem Aktor (37) zur
Vorgabe eines Drucks des Bremskörpers auf die Rad-Spannungsscheibe (39) zusammenwirkt.
5. Fadenspanneinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (37) als Schrittmotor ausgeführt ist.
6. Fadenspanneinrichtung nach einem der Ansprüche 3 und 4, gekennzeichnet durch mindestens zwei Spanneinheiten (34, 35), die auf der Spannwelle (33) angeordnet sind,
wobei die Spanneinheiten (34, 35) zur Erzeugung des jeweiligen Fadenspannungsbeitrages
ausgeführt sind.
7. Fadenspanneinrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinheit durch mindestens einen Schrittmotor gebildet ist, wobei die Spannwelle
(33) vom Schrittmotor angetrieben ist.
8. Nähmaschine mit einer Fadenspanneinrichtung (32) nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
1. Thread tensioning device (32) for a sewing machine
- with a tensioning shaft (33) configured such as to allow a sewing thread (13) to
be tensioned to be wound around said tensioning shaft (33),
- with at least one tensioning unit (34, 35) interacting with the tensioning shaft
(33) to generate a thread tension in the path of the sewing thread (13) downstream
of the tensioning shaft (33),
- with a thread path deflecting element (38) to deflect a thread path of the sewing
thread (13),
- wherein a thread path of the thread tensioning device (32) is such that the sewing
thread (13)
-- is first wound around the tensioning shaft (33) to generate a first thread tension
contribution,
-- then runs over the thread path deflecting element (38) and
-- is then wound around the tensioning shaft (33) again to generate a second thread
tension contribution.
2. Thread tensioning device as claimed in claim 1, characterized in that the thread path deflecting element (38) is configured as a pin, which is rotatable
about a pin axis, said pin being configured such as to allow the sewing thread (13)
to be wound around said pin.
3. Thread tensioning device as claimed in claim 1 or 2, characterized in that the respective tensioning unit (34, 35) is formed by at least one pair of pressure
tension discs (36) and at least one actuator (37), the pressure tension discs (36)
being arranged in pairs in such a way that the sewing thread (13) to be tensioned
is passed through between the pressure tension discs (36), the pressure tension discs
(36) interacting with the actuator (37) to set a pressure between the pressure tension
discs (36).
4. Thread tensioning device as claimed in claim 1 or 2, characterized in that the respective tensioning unit (34, 35) is formed by a wheel tension disc (39), a
braking body (37a) and at least one actuator (37), which are arranged such that the
sewing thread (13) to be tensioned is passed through between disc portions of the
wheel tension disc (39), the wheel tension disc (39) interacting with the actuator
(37) to set a pressure exerted on the wheel tension disc (39) by the braking body.
5. Thread tensioning device as claimed in claim 3 or 4, characterized in that the actuator (37) is configured as a stepper motor.
6. Thread tensioning device as claimed in any one of claims 3 and 4, characterized by at least two tensioning units (34, 35), which are arranged on the tensioning shaft
(33), the tensioning units (34, 35) being configured such as to generate the respective
thread tension contribution.
7. Thread tensioning device as claimed in any one of claims 1 and 2, characterized in that the tensioning unit is formed by at least one stepper motor, the tensioning shaft
(33) being driven by the stepper motor.
8. Sewing machine with a thread tensioning device (32) as claimed in any one of claims
1 to 7.
1. Dispositif de tension de fil (32) pour une machine à coudre
- comportant un arbre de tension (33) pouvant être entouré par un fil à coudre (13)
à tendre,
- comportant au moins une unité de tension (34, 35) coopérant avec l'arbre de tension
(33) pour produire une tension de fil au cours du fil à coudre (13) suivant l'arbre
de tension (33),
- comportant un élément de déviation de passage de fil (38) pour dévier un passage
de fil du fil à coudre (13),
- dans lequel un passage de fil du dispositif de tension de fil (32) est tel que le
fil à coudre (13)
- entoure l'arbre de tension (33) pour produire une première contribution de tension
de fil,
- passe ensuite par-dessus l'élément de déviation de passage de fil (38) et
- entoure ensuite à nouveau l'arbre de tension (33) pour produire une seconde contribution
de tension de fil.
2. Dispositif de tension de fil selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de déviation de passage de fil (38) est réalisé sous la forme d'une broche
qui peut tourner autour d'un axe de broche et autour de laquelle le fil à coudre (13)
peut être enroulé.
3. Dispositif de tension de fil selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'unité de tension respective (34, 35) est formée par au moins une paire de disques
de compression-tension (36) et au moins un actionneur (37), dans lequel les disques
de compression-tension (36) sont disposés par paires de telle manière que le fil à
coudre (13) à tendre passe entre les disques de compression-tension (36), dans lequel
les disques de compression-tension (36) coopèrent avec l'actionneur (37) pour prérégler
une pression entre les disques de compression-tension (36).
4. Dispositif de tension de fil selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que l'unité de tension respective (34, 35) est formée par un disque de tension de roue
(39), un corps de freinage (37a) et au moins un actionneur (37) qui sont disposés
de telle manière que le fil à coudre (13) à tendre soit guidé entre des sections de
disque du disque de tension de roue (39), dans lequel le disque de tension de roue
(39) coopère avec l'actionneur (37) pour prérégler une pression du corps de freinage
sur le disque de tension de roue (39).
5. Dispositif de tension de fil selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que l'actionneur (37) est réalisé sous la forme d'un moteur pas à pas.
6. Dispositif de tension de fil selon l'une des revendications 3 et 4, caractérisé par au moins deux unités de tension (34, 35) disposées sur l'arbre de tension (33), dans
lequel les unités de tension (34, 35) sont conçues pour produire la contribution de
tension de fil respective.
7. Dispositif de tension de fil selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que l'unité de tension est formée par au moins un moteur pas à pas, dans lequel l'arbre
de tension (33) est entraîné par le moteur pas à pas.
8. Machine à coudre comportant un dispositif de tension de fil (32) selon l'une des revendications
1 à 7.