[0001] Die Erfindung betrifft ein Auftragswerk zum direkten oder indirekten Auftragen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Auftragswerke, wie beispielsweise eine Filmpresse, dienen dazu, einen exakten Film
vorzudosieren, der im Walzenspalt ohne Sumpf auf das Papier übertragen wird. Das Auftragswerk
ist auf der Gegenseite der Walze angesetzt. Die Zuführung der Auftrag- und Strichmengen
erfolgt wie in der Streicherei über Düsen- oder Walzenauftragssysteme. Die Bezeichnung
Filmpresse wird üblicherweise als Gattungsbegriff verwendet, wobei bekannte Lösungen
insoweit auch der Speedsizer und die Metering Blade Size Press sind.
[0003] Die Auftragswerke umfassen einen Tragbalken, der die Auftragsvorrichtung gegenüber
einer Auftragswalze führt, die ihrerseits ein Auftragsmedium auf diese Walze aufträgt.
Für die Funktion des Auftragswerks ist dabei wesentlich, dass der Tragbalken, der
die Auftragsvorrichtung trägt, möglichst gerade über die Maschinenbreite ist und auch
während des Betriebs.
[0004] Gegen die Geradheit des Tragbalkens wirken allerdings verschiedene Einflüsse wie
das Eigengewicht des Tragbalkens und das der Auftragsvorrichtung, beispielsweise der
Auftragskammer; die Druckkraft der Auftragsvorrichtung durch Mediumsdruck an der Walze;
thermische Einflüsse von der Auftragsvorrichtung; thermische Einflüsse von der Umgebung.
[0005] Damit die thermischen Einflüsse von der Auftragsvorrichtung auf den Tragbalken möglichst
gering sind kann vorgesehen sein, eine mechanische und thermische Entkopplung vorzusehen.
Es muss eine ausreichende Isolierung zwischen der Auftragsvorrichtung und dem Tragbalken
geben, und die thermische Längendehnung darf sich nicht auf den Tragbalken auswirken.
Bekannt ist dazu aus
DE 10 2008 041 119 A1, die Auftragsvorrichtung in Längsrichtung gleitend zu lagern. Der Einsatz von relativ
aufwändigen und teuren Durchbiegungsausgleichssystemen ist dann in der Regel geringer.
[0006] Trotz dieser Maßnahme können die thermischen Einflüsse von der Umgebung auf den Tragbalken
so ungünstig sein, dass dieser sich unzulässig weit durchbiegt. Es können Temperaturunterschiede
von bis zu 30 K auf den Tragbalken wirken, die ohne geeignete Gegenmaßnahmen zu einer
starken Krümmung des Tragbalkens führen. Aus dem Stand der Technik sind einige Maßnahmen
bekannt, den Tragbalken thermisch zu beeinflussen.
[0007] So ist aus
DE 39 25 517 A1 ein Tragbalken für ein Streichblade mit zwei Kühlkanälen bekannt, über die eine Verformung
durch Temperatureinflüsse weitgehend vermieden werden sollen. Einen ähnlichen Ansatz
verfolgt die
DE 699 29 298 T2, bei der mit zwei Temperierkanälen der Tragbalken für eine Jet-Düse möglichst gerade
gehalten werden soll. In der
DE 195 24 702 C1 wird eine Rakelbalkenanordnung gezeigt, bei der von einem der vier Temperierkanäle
Verdünnungsflüssigkeit für den Streichprozess abgezweigt wird. Die
DE 39 08 386 A1 beschreibt eine Balkentemperierung mittels elektrischer Heizbänder, die in Längsrichtung
im Balken verlegt sind.
[0008] Auch für Schaberbalken sind bereits Temperiervorrichtungen üblich, entweder werden
diese wie in der
US 3 221 357 komplett durchströmt oder wie in der
US 3 134 126 sektionsweise, so dass man über unterschiedliche Temperaturen die Krümmung beeinflussen
könnte. Alle bekannten Lösungen haben die Gemeinsamkeit, dass die Tragbalken der Länge
nach geradlinig durchströmt werden und über eine geeignete Temperaturwahl die Krümmung
der Balken beeinflusst werden soll.
[0009] Trotz des thermischen Durchbiegungsausgleichs und des Feindosierens mittels Feindosierrakel
gelingt es häufig dennoch nicht, die gewünschte Genauigkeit der Oberflächenbeschichtung
zu erzielen.
[0010] Aus
WO 2012/118438 A1 sind schließlich aufwändige Lagereinrichtungen mit Passflächen bekannt, deren Herstellung
teuer ist. Der Betrieb ist zudem wartungsintensiv.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Auftragswerk zu schaffen, mit dem die Qualität
der Oberflächenbeschichtung, insbesondere zur Erreichung eines möglichst gleichmäßigen
Querprofils der Beschichtungsdicke, verbessert werden kann.
[0012] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0013] Hierdurch wird ein Auftragswerk geschaffen, bei dem zur thermischen Entkopplung zwischen
Tragbalken und Streichvorrichtung, insbesondere Düse, an dem Tragbalken eine Mehrzahl
einzelner voneinander beabstandeter rippenförmiger Elemente befestigt sind. Diese
rippenförmigen Elemente lagern dabei die Streichvorrichtung derart, dass die Kraft
der Streichvorrichtung, insbesondere der Düse, die sich aus der Gewichtskraft und
Betriebskraft zusammensetzt, überwiegend über Druckkräfte übertragen werden kann.
So können einfache Schrauben reichen, um die Düse in Position zu halten. An den rippenförmigen
Elementen können dazu vorzugsweise zwei Isolierplatten angesetzt sein, um die Wärmeleitung
von der Düse zum Tragbalken zu minimieren. Die rippenförmigen Elemente können zudem
mit Ausschnitten versehen sein, um die Wärmeleitung von der Düse zum Tragbalken zu
minimieren.
[0014] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der Tragbalken über seine Länge ein Außenrohr
mit einen Innenrohr umfassen, zwischen denen ein flüssigkeitsdurchströmter Ringspalt
ausgebildet ist. In dem Ringspalt ist ein Strömungszwangslauf ausgebildet, der derart
dimensioniert ist, dass der Wärmeübergang an einer Innenwandung des Außenrohrs größer
ist als der Wärmeübergang an der Außenwandung des Außenrohrs. Es ist das Verdienst
der Erfinder erkannt zu haben, dass zum Zwecke des thermischen Durchbiegungsausgleichs
der Wärmeübergang an der Innenwandung des Außenrohrs bestimmend ist für eine gleichmäßige
Temperatur über die Länge des Tragbalkens dann, wenn der Wärmeübergang an der Innenwandung
des Außenrohrs größer ist als der Wärmeübergang an der Außenwandung des Außenrohrs.
[0015] Der Wärmeübergang an der Innenwandung des Außenrohrs folgt aus der Intensität des
Wärmeübergangs an dieser Grenzfläche und ist abhängig von der Fähigkeit des Strömungszwangslaufs,
Energie von der Oberfläche der Innenwandung abzuführen oder an die Oberfläche der
Innenwandung abzugeben. Bestimmt wird die Intensität des Wärmeübergangs durch den
Wärmeübergangskoeffizienten, der abhängig ist von der Strömungsgeschwindigkeit bzw.
der Art der Strömung (laminar oder turbulent) der Flüssigkeit, den geometrischen Abmessungen
des Ringspalts und der Oberflächenbeschaffenheit der Innenwandung. Über diese Einflussfaktoren
ist der Wärmeübergangskoeffizient an der Innenwandung des Außenrohrs steuerbar, und
zwar weitgehend unabhängig von der jeweiligen Flüssigkeitstemperatur, was zu einer
quasi Abschirmung gegenüber den Umgebungseinflüssen auf das Außenrohr führt, wenn
der dortige Wärmeübergang eine geringere Intensität hat.
[0016] Vorteilhaft ist es, wenn der Wärmeübertragungskoeffizient im Inneren des Tragbalkens
wesentlich größer ist als der Wärmeübertragungskoeffizient, über den die Umgebungseinflüsse
auf den Tragbalken wirken. Vorteilhaft ist insoweit, wenn dieser mindestens das 10-fache,
besonders bevorzugt das mindestens 100-fache bis zu 200-fache des Wärmeübertragungskoeffizienten
durch die Umgebungseinflüsse beträgt.
[0017] Weiterhin bevorzugt ist, dass der Tragbalken schraubenlinienförmig durchströmt wird.
Das Außenrohr und das Innenrohr, das einen Verdränger bilden kann, können jeweils
zylindrisch ausgebildet sein oder auch eine andere Querschnittsform besitzen. Das
Innenrohr kann dabei auch als Vollkörper ausgebildet sein. Ausbildbar ist eine schraubenlinienförmige
Durchströmung über ein Innenrohr mit aufgebrachter Wendel, die in dem Außenrohr als
Trägerrohr montiert werden. Durch die schraubenlinienförmige Zwangsführung des Temperierfluids
überstreicht dieses immer wieder wärmere und kühlere Bereiche des Außenrohres und
sorgt so für eine Vergleichmäßigung der Temperatur über die gesamte Rohrerstreckung
durch Aufprägen der für das Temperierfluid gewählten Temperatur auf das Außenrohr.
Dabei ist wesentlich, dass eine gezielte Einstellung der Fluidtemperatur auf eine
vorbestimmte Temperatur nicht erforderlich ist, da die Wirkung des Verhältnisses der
Wärmeübertragungskoeffizienten zueinander im Wesentlichen temperaturunabhängig ist.
Eine Anpassung an die Umgebungstemperatur ist genauso möglich wie ein beheiztes oder
gekühltes Temperierfluid zu erzeugen, das sich dann immer gleichmäßig auf den Tragbalken
über seine vorzugsweise gesamte Länge auswirkt.
[0018] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
und den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Auftragswerks,
Fig. 2 zeigt schematisch eine perspektivische Vorderansicht eines Auftragswerks,
Fig. 3 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Tragbalkens des Auftragswerks
mit einer Mehrzahl befestigter rippenförmiger Elemente, auf den eine Streichvorrichtung
montierbar ist,
Fig. 4 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines rippenförmigen Elements
als Festlager für eine montierbare Streichvorrichtung (ausgeblendet),
Fig. 5 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines rippenförmigen Elements
als Loslager für eine montierbare Streichvorrichtung (ausgeblendet).
[0020] Die Erfindung betrifft ein Auftragswerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines
Streichmediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton.
Unter Auftragswerk wird eine Einrichtung verstanden, welche eine Auftragsmedienzufuhr
zu einer zu beschichtenden Oberfläche ermöglicht. Die Auftragsmedienzufuhr kann dabei
über eine Auftragskammer oder Düsen erfolgen. Ein übliches Auftragswerk ist beispielsweise
die Filmpresse.
[0021] Wie Fig. 1 und Fig. 2 zeigen, umfasst das Auftragswerk einen Tragbalken 1 zum Führen
und Positionieren einer langgestreckten Streichvorrichtung 2 zur Abgabe von Streichmedium
über eine Maschinenbreite. Das Auftragswerk ist auf der Gegenseite einer Walze 3 angesetzt,
auf die vordosiert das Streichmedium von dem Auftragswerk als Film aufgetragen wird.
Die Walze 3 überträgt das Streichmedium auf die Materialbahn.
[0022] Der Tragbalken 1 ist mindestens maschinenbreit ausgebildet und dient hier beispielsweise
zur Lagerung und Abstützung einer Streichvorrichtung 2, die eine Auftragskammer 4
zum Auftragen des Streichmediums und ein Rakel 5 bzw. Egalisierungseinrichtung aufweist.
Diese Teile werden im Betrieb unterschiedlichen thermischen Einflüssen ausgesetzt,
so dass Durchbiegungen aufgrund inhomogener thermischer Ausdehnungen am Auftragswerk
die Folge sein können. Um dies zu verhindern, ist die Streichvorrichtung 2 thermisch
entkoppelt am Tragbalken 1 abgestützt. Dazu sind an dem Tragbalken 1 eine Mehrzahl
einzelner voneinander beabstandeter rippenförmiger Elemente 12, 13 befestigt, die
jeweils mindestens zwei Tragelemente 14, 15 zur mindestens 70%igen Aufspaltung einer
Lastaufnahme aus Gewichtskraft und Betriebskraft der auf den rippenförmigen Elementen
12, 13 gelagerten Streichvorrichtung 2 aufweisen.
[0023] Die rippenförmigen Elemente 12, 13 sind vorzugsweise skelettartig ausgebildet, um
die Wärmeleitung von der Streichvorrichtung 2, insbesondere einer Düse, zum Tragbalken
1 zu minimieren.
[0024] Wie Fig. 3 bis Fig. 5 zeigen, sind die rippenförmigen Elemente 12, 13 vorzugsweise
mit winkelig zueinander aufgestellten Tragelementen 14, 15 ausgebildet, die die Streichvorrichtung
2 gleitverschieblich gegenüber dem Tragbalken 1 aufnehmen können. Die Tragelemente
14, 15 tragen vorzugsweise Lagerflächen 16, 17, die aus einem plattenförmigen Isoliermaterial
zur thermischen Abschirmung gebildet sein können.
[0025] Ein rippenförmiges Element 13 ist vorzugsweise als Festlager und die übrigen rippenförmigen
Elemente 12 als Loslager für eine auf diese Elemente 12, 13 montierbare Streichvorrichtung
2 ausgebildet, um eine Kompensation thermischer Längenänderungen zwischen Tragbalken
1 und Streichvorrichtung 2 zu ermöglichen. Insbesondere ein antriebsseitiges rippenförmiges
Element 13 kann als Festlager ausgebildet sein. Die Los-/Festlagertechnik über die
erfindungsgemäßen rippenförmigen Elemente 12, 13 erlaubt eine ungehinderte Längenausdehnung
der beiden Vorrichtungskomponenten Tragbalken 1 und Streichvorrichtung 2 in deren
Längsrichtung relativ zueinander. Dabei sind diese fest, aber lösbar miteinander verbunden.
Eine Linearführung über die rippenförmigen Elemente 12, 13 ist gewährleistet.
[0026] Die Streichvorrichtung 2 kann über eine Zapfenverbindung 18 an den rippenförmigen
Elementen 12, 13 geführt und positioniert sein. Die als Loslager ausgebildeten rippenförmigen
Elemente 12 weisen in der jeweils abstützenden Lagerfläche 16 ein Langloch 19 zur
Aufnahme eines an der Streichvorrichtung 2 fixierten Zapfens 18 auf, wodurch eine
Gleitverschieblichkeit der Streichvorrichtung 2 an den als Loslager ausgebildeten
rippenförmigen Elementen 12 gegeben ist. Ein axialer thermischer Längenausgleich zwischen
Streichvorrichtung 2 einerseits und rippenförmigen Elementen 12 und Tragbalken 1 anderseits
wird dadurch ermöglicht.
[0027] Die rippenförmigen Elemente 12, 13 können über Halteplatten 20 an dem Tragbalken
1 befestigt sein. Die Befestigung kann mittels Schrauben (nicht dargestellt) erfolgen.
[0028] Weiterhin kann der Tragbalken 1 zum Zwecke des thermischen Durchbiegungsausgleichs
ein eine Außenwandung 6 und eine Innenwandung 7 aufweisendes Außenrohr 8 mit einem
darin angeordneten Innenrohr 9 aufweisen. Zwischen Außen- und Innenrohr 8, 9 ist ein
flüssigkeitsdurchströmter Raum 10 ausgebildet. Das Innenrohr 9 bildet somit einen
Verdränger im Inneren des Außenrohrs 8 und kann diese Funktion ausüben in einer Ausbildung
als Hohlkörper oder Vollkörper.
[0029] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann der flüssigkeitsdurchströmte Raum 10 als ein
Ringspalt ausgebildet sein, in dem ein Strömungszwangslauf ausgebildet ist, der derart
dimensionierbar ist, dass der Wärmeübergang an der Innenwandung 7 des Außenrohrs 8
größer ist als der Wärmeübergang an der Außenwandung 6 des Außenrohrs 8.
[0030] Das Innenrohr 9 ermöglicht auf Grund seiner Funktion, als Verdrängerkörper ausgebildet
zu sein, den innenliegenden flüssigkeitsdurchströmten Ringspalt 10 nach außen zu verlagern.
Die Innenwandung 7 des Außenrohrs 8 begrenzt somit den Ringspalt 10 beabstandet von
der Außenwandung 6 des Außenrohrs 8 nur durch eine Wandstärke des Außenrohrs 8, das
vorzugsweise zylindrisch ausgebildet ist. Das Außenrohr 8 mit seiner Außenwand 6 und
seiner Innenwandung 7 liefert erfindungsgemäß Grenzflächen, an denen die Intensität
des Wärmeübergangs unterschiedlich gewählt wird dadurch, dass thermisch wirksam Einfluss
genommen wird auf die Intensität des Wärmeübergangs an der Innenwandung 7. Die Grenzflächen
der sich gegenüberstehenden Wärmeübertragungskoeffizienten sind an einem Rohr, hier
dem Außenrohr 8, ausgebildet, wobei zwischen Innenwandung 7 und Außenwandung 6, also
dem Außenrohr 8 selbst, Wärmeleitung abhängig vom Material des Außenrohrs 8 stattfindet.
Das Außenrohr 8 und das Innenrohr 9 sind vorzugsweise beide kreiszylindrisch ausgebildet
und koaxial angeordnet. Das Innenrohr 9 ist folglich vorzugsweise ein umfänglich gleichmäßig
wirkender Verdränger gegenüber dem Außenrohr 8 und dessen Innenwandung 7.
[0031] Die Dicke des Ringspalts 10 ist wählbar und liegt vorzugsweise bei 1,5 bis 5 cm.
In dem Ringspalt 10 können Strömungsleitmittel 11 derart angeordnet sein, dass ein
gradliniger (nicht dargestellt) oder schraubenlinienförmiger Strömungszwangslauf ausgebildet
ist. Die Strömungsleitmittel 11 können dazu als an die axiale und radiale Erstreckung
des Ringspalts 10 angepasste Ablenkwandungen ausgebildet sein, die um das Innenrohr
9 herum und entlang des Längsverlaufs desselben sich wendelförmig erstrecken. Die
Ablenkwandungen können gerade oder schräg gestellt angeordnet sein.
[0032] Vorzugsweise beträgt ein thermisch aktiver Wärmeübertragungskoeffizient des Strömungszwangslaufs
an der Innenwandung 7 mindestens das 10-fache eines Wärmeübertragungskoeffizienten
der wirkenden Umgebungseinflüsse an der Außenwandung 6 des Außenrohrs 8. Der Wärmeübertragungskoeffizient
des Strömungszwangslaufs ist beispielsweise einstellbar durch die Strömungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit bzw. des Temperiermediums und/oder die geometrischen Abmessungen des
Ringspalts 10. Die Flüssigkeit/Temperiermedium des Strömungszwanglaufs kann auf eine
wählbare Fluideintrittstemperatur im Bereich von 10° bis 60° einstellbar sein. Wie
Fig. 2 zeigt, erstreckt sich der Tragbalken 1 über eine durch die Länge der Auftragswalze
3 gegebene Maschinenbreite hinaus. Die Längserstreckung des Ringspalts 10 ist folglich
größer als eine Längserstreckung der vom Tragbalken 1 abgestützten Streichvorrichtung
2. Der thermisch wirksame Durchbiegungsausgleich des Tragbalkens 1 ragt folglich vorzugsweise
mindestens einseitig über die medienauftragende Streichvorrichtung 2 hinaus, wodurch
verbesserte Thermorandzonen am Tragbalken erzeugt werden können.
[0033] Die Streichvorrichtung 2 ist weiterhin vorzugsweise thermisch entkoppelt am Tragbalken
1 abgestützt, wie vorstehend beschrieben.
1. Auftragswerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines Streichmediums auf eine
laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, mit einem Tragbalken (1)
zum Führen und Positionieren einer langgestreckten Streichvorrichtung (2) zur Abgabe
von Streichmedium über eine Maschinenbreite, wobei der Tragbalken (1) zum Zwecke des
thermischen Durchbiegungsausgleichs ein eine Außenwandung (6) und eine Innenwandung
(7) aufweisendes Außenrohr (8) mit einem darin angeordneten Innenrohr (9) umfasst,
wobei zwischen Außen- und Innenrohr (8, 9) ein flüssigkeitsdurchströmter Raum (10)
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Streichvorrichtung (2) thermisch entkoppelt am Tragbalken (1) abgestützt ist,
wozu an dem Tragbalken (1) eine Mehrzahl einzelner voneinander beabstandeter rippenförmiger
Elemente (12, 13) befestigt ist, die jeweils mindestens zwei Tragelemente (14, 15)
zur mindestens 70%igen Aufspaltung einer Lastaufnahme aus Gewichtskraft und Betriebskraft
der auf den rippenförmigen Elementen (12, 13) gelagerten Streichvorrichtung (2) aufweisen.
2. Auftragswerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rippenförmigen Elemente (12, 13) skelettartig ausgebildet sind mit winkelig zueinander
aufgestellten Tragelementen (14, 15), die die Streichvorrichtung (2) gleitverschieblich
gegenüber dem Tragbalken (1) aufnehmen.
3. Auftragswerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragelemente (14, 15) Lagerflächen (16, 17) tragen, die aus einem plattenförmigen
Isoliermaterial zur thermischen Abschirmung gebildet sind.
4. Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein rippenförmiges Element (13) als Festlager und die übrigen rippenförmigen Elemente
(12) als Loslager ausgebildet sind zur Kompensation thermischer Längenänderungen zwischen
Tragbalken (1) und Streichvorrichtung (2).
5. Auftragswerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein antriebsseitiges rippenförmiges Element (13) als Festlager ausgebildet ist.
6. Auftragswerk nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Streichvorrichtung (2) über eine Zapfenverbindung (18) an den rippenförmigen
Elementen (12, 13) geführt und positioniert ist, und das rippenförmige Element (12)
als Loslager ein Langloch (19) in der abstützenden Lagerfläche (16) für einen axialen
thermischen Längenausgleich zwischen Streichvorrichtung (2) und rippenförmigem Element
(12) aufweist.
7. Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die rippenförmigen Elemente (12, 13) über Halteplatten (20) an dem Tragbalken befestigt
sind.
8. Auftragswerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung mittels Schrauben erfolgt.
9. Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssigkeitsdurchströmte Raum (10) des Tragbalkens (1) als Ringspalt ausgebildet
ist, in dem ein Strömungszwangslauf ausgebildet ist, der derart dimensionierbar ist,
dass der Wärmeübergang an der Innenwandung (7) des Außenrohrs (8) größer ist als der
Wärmeübergang an der Außenwandung (6) des Außenrohrs (8).
10. Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenrohr (9) als ein Verdrängerkörper ausgebildet ist, wodurch der innenliegende
flüssigkeitsdurchströmte Raum (10) nach außen verlagert ist.
11. Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Raum (10) Strömungsleitmittel (11) derart angeordnet sind, dass ein gradliniger
oder schraubenlinienförmiger Strömungszwangslauf ausgebildet ist.
12. Auftragswerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein thermisch aktiver Wärmeübertragungskoeffizient des Strömungszwangslaufs an der
Innenwandung (7) mindestens das 10-fache eines Wärmeübertragungskoeffizienten der
wirkenden Umgebungseinflüsse an der Außenwandung (6) des Außenrohrs (8) beträgt.
13. Auftragswerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Außenrohr (8) und das Innenrohr (9) kreiszylindrisch ausgebildet sind und koaxial
angeordnet sind.