[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckluftnagler mit einer Sicherheitseinrichtung, die
den Druckluftnagler von einem auslösebereiten in einen gesperrten Zustand versetzen
kann und die von einem Druck in einer Sicherheitssteuerkammer gesteuert wird.
[0002] Durch eine solche Sicherheitseinrichtung kann verhindert werden, dass der Druckluftnagler
einen unbeabsichtigten Eintreibvorgang ausführt, wie nachfolgend am Beispiel eines
Druckluftnaglers mit einem Aufsetzfühler erläutert wird. Wird ein solcher Druckluftnagler
an ein Werkstück angesetzt, wird der Aufsetzfühler gegen die Kraft einer Feder verlagert,
bis ein Mündungswerkzeug an dem Werkstück anliegt oder fast anliegt. Nur bei derart
betätigtem Aufsetzfühler kann ein Eintreibvorgang ausgelöst werden. Einige Druckluftnager
mit Aufsetzfühler können in zwei unterschiedlichen Betriebsarten eingesetzt werden:
Bei der sogenannten Einzelauslösung wird der Druckluftnagler zunächst an ein Werkstück
angesetzt und dadurch der Aufsetzfühler betätigt. Nachfolgend wird ein Auslöser des
Druckluftnaglers von Hand betätigt, und dadurch wird ein einzelner Eintreibvorgang
ausgelöst. Bei der sogenannten Kontaktauslösung, auch als "Touchen" bezeichnet, hält
der Benutzer den Auslöser bereits gedrückt, während er den Druckluftnagler an das
Werkstück ansetzt. Beim Ansetzen an das Werkstück wird der Aufsetzfühler betätigt
und dadurch ein Eintreibvorgang auslöst. Der Druckluftnagler kann wiederholt in schneller
Folge angesetzt werden, was ein sehr schnelles Arbeiten ermöglicht, insbesondere wenn
für eine ausreichende Befestigung viele Befestigungsmittel eingetrieben werden müssen,
an deren Positioniergenauigkeit nur geringe Anforderungen gestellt werden.
[0003] In bestimmten Situationen geht von dem Kontaktauslöseverfahren jedoch ein erhöhtes
Verletzungsrisiko aus. Hält der Benutzer den handbetätigten Auslöser beispielsweise
nicht nur dann gedrückt, wenn er den Druckluftnagler auf ein und demselben Werkstück
in einem Abstand von einigen Zentimetern vom zuletzt eingetriebenen Befestigungsmittel
aufsetzen will, sondern auch dann, wenn er zu einem anderen, entfernt angeordneten
Werkstück wechselt, kann bei einer unbeabsichtigten Berührung eines Gegenstands oder
Körperteils mit dem Aufsetzfühler ein Eintreibvorgang ausgelöst werden. Beispielsweise
kann es zu Unfällen kommen, wenn ein Benutzer (unter Missachtung wichtiger Sicherheitsvorschriften)
mit dem Druckluftnagler auf eine Leiter steigt, dabei den Auslöser gedrückt hält und
versehentlich mit dem Aufsetzfühler sein Bein streift.
[0004] Einige bekannte Druckluftnagler suchen dieses mit dem Kontaktauslösebetrieb einhergehende
Risiko mit Hilfe einer Sicherheitseinrichtung zu verringern, die eine Kontaktauslösung
nach dem Betätigen des Auslösers bzw. nach einem Eintreibvorgang nur für einen kurzen
Zeitraum zulässt. Ist der Zeitraum verstrichen, muss zunächst der Auslöser wieder
losgelassen werden.
[0005] Ein Beispiel hierfür ist aus der Druckschrift
EP 2 767 365 B1 bekannt geworden. Der darin beschriebene Druckluftnagler hat einen Auslöser und einen
Aufsetzfühler, denen jeweils ein Steuerventil zugeordnet ist. Außerdem hat das bekannte
Gerät eine Sicherheitseinrichtung mit einer Steuerkammer, deren Druck auf einen Sperrkolben
einwirkt. In einer bestimmten Stellung des Sperrkolbens wird das Auslösen eines Eintreibvorgangs
verhindert. Die Steuerkammer wird über das dem Auslöser zugeordnete Steuerventil und
eine Drossel belüftet. Dadurch ist nach dem Betätigen des Auslösers eine Kontaktauslösung
nur solange möglich, bis der Druck in der Steuerkammer eine vorgegebene Druckschwelle
überschritten hat. Danach ist der Druckluftnagler solange gesperrt, bis der Auslöser
losgelassen wird und der Druck in der Steuerkammer wieder unter die Druckschwelle
gesunken ist.
[0006] Eine ähnliche Funktionalität bietet der aus der
US-Patentschrift Nr. 3,964,659 bekannt gewordene Druckluftnagler, der ebenfalls in einem Einzel- und in einem Kontaktauslösebetrieb
eingesetzt werden kann und bei dem ein Auslöser und ein Aufsetzfühler mechanisch über
eine Wippe gekoppelt sind. Die Wippe wirkt auf ein Steuerventil ein, um einen Eintreibvorgang
durch Entlüften einer Hauptsteuerleitung auszulösen. Wird nur der Auslöser und nicht
der Aufsetzfühler betätigt, wird ein Steuerstift des Steuerventils nur über einen
Teil seines Verstellwegs verlagert. Diese teilweise Betätigung des Steuerventils führt
zu einer langsamen Belüftung einer Steuerkammer über eine kleine Belüftungsöffnung.
Der in der Steuerkammer herrschende Druck wirkt auf eine Ventilhülse ein, die das
Steuerventil umgibt, und verlagert diese Ventilhülse schließlich in eine Sperrstellung,
in der eine vollständige Betätigung des Ventilstifts die Hauptsteuerleitung nicht
länger entlüften kann, so dass eine Kontaktauslösung nicht möglich ist.
[0007] Aus der Druckschrift
DE 10 2013 106 657 A1 ist ebenfalls ein Druckluftnagler mit einer Sicherheitseinrichtung bekannt geworden,
die in einem Ausführungsbeispiel einen kleinen Kolben aufweist, der die Stellung einer
in eine Auslöseeinrichtung integrierten Wippe verändert. Der Kolben wird mit dem Druck
in einer Steuerkammer beaufschlagt und gegen die Kraft einer Feder verlagert. In einem
anderen Ausführungsbeispiel weist die Sicherheitseinrichtung eine um einen Ventilstift
herum angeordnete Hülse auf, die gegen die Kraft einer Feder verlagerbar ist. Die
Stellung der Hülse wird ebenfalls über den Druck in einer Steuerkammer gesteuert.
In beiden Fällen wird das Auslösen eines Eintreibvorgangs verhindert, wenn sich der
Kolben bzw. die Hülse in einer bestimmten Stellung befindet. Die Steuerkammer wird
bei jedem Eintreibvorgang aus dem Arbeitsvolumen belüftet und anschließend über eine
kleine Entlüftungsöffnung langsam entlüftet.
[0008] Eine Gemeinsamkeit der diskutierten Beispiele aus dem Stand der Technik besteht darin,
dass der zeitliche Verlauf des Drucks in der Steuerkammer maßgeblich durch eine allmähliche
Entlüftung oder Belüftung durch eine Drossel oder eine sonstige kleine Öffnung beeinflußt
wird. Die auf diese Weise erzielte Zeitsteuerung der Sicherheitseinrichtung ist von
dem Querschnitt der jeweils verwendeten Öffnung abhängig. Insbesondere in Verbindung
mit kleinen Steuerkammern müssen relativ kleine Öffnungsquerschnitte verwendet werden,
was die bekannten Lösungen konstruktiv aufwendig und empfindlich gegen Verschmutzung
macht.
[0009] Aus der Druckschrift
WO 2015/094504 A1 ist ein Druckluftnagler bekannt geworden, der in einem Kontaktauslösungsbetrieb eingesetzt
werden kann. Eine Auslöseeinrichtung des bekannten Druckluftnaglers umfasst einen
Aufsetzfühler und einen Auslöser, in dem eine Wippe schwenkbar angelenkt ist. Im Kontaktauslösungsbetrieb
nimmt der Aufsetzfühler beim Ansetzen des Druckluftnaglers an ein Werkstück auf seinem
Weg nach oben ein freies Ende der Wippe mit, sodass bei betätigtem Auslöser ein Steuerventil
von der Wippe betätigt wird, was zum Auslösen eines Eintreibvorgangs führt. Eine Abwärtsbewegung
der Wippe wird durch einen Dämpfer so verlangsamt, dass innerhalb einer vorgegebenen
Zeitdauer weitere Kontaktauslösungen möglich sind. Nach Ablauf der Zeitdauer hat sich
das freie Ende der Wippe so weit zurück nach unten bewegt, dass es bei einem erneuten
Ansetzen des Druckluftnaglers an ein Werkstück von dem Aufsetzfühler verfehlt wird.
Weitere Auslösungen sind dann erst wieder möglich, nachdem der Auslöser losgelassen
wurde. Diese bekannte Sicherheitseinrichtung weist keine Steuerkammer auf.
[0010] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Druckluftnagler mit einer
einfachen und robusten Sicherheitseinrichtung zur Verfügung zu stellen.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Druckluftnagler mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Der Druckluftnagler hat
- einen Arbeitskolben, der mit einem Eintreibstößel zum Eintreiben eines Befestigungsmittels
verbunden ist und beim Auslösen eines Eintreibvorgangs mit Druckluft beaufschlagt
wird,
- eine Auslöseeinrichtung zum Auslösen eines Eintreibvorgangs,
- eine von einem Druck in einer Steuerkammer gesteuerte Sicherheitseinrichtung, die
dazu ausgebildet ist, den Druckluftnagler von einem auslösebereiten in einen gesperrten
Zustand zu versetzen,
- ein Steuerventil zur Steuerung des Drucks in der Steuerkammer, wobei das Steuerventil
ein entlang eines Verstellwegs bewegliches Steuerventilglied aufweist, und
- einen Dämpfer, der mit dem Steuerventilglied gekoppelt ist.
[0013] Der Druckluftnager wird zum Eintreiben von Befestigungsmitteln wie Nägeln, Stiften
oder Klammern verwendet. Hierzu kann der Druckluftnagler ein Magazin für die Befestigungsmittel
aufweisen, aus dem jeweils ein Befestigungsmittel einer Aufnahme eines Mündungswerkzeugs
des Druckluftnaglers zugeführt wird. Beim Auslösen eines Eintreibvorgangs wird ein
Arbeitskolben des Druckluftnaglers mit Druckluft beaufschlagt. Dadurch treibt der
Arbeitskolben einen Eintreibstößel an, der mit dem Arbeitskolben verbunden ist. Der
Eintreibstößel trifft auf ein hinteres Ende des Befestigungsmittels in der Aufnahme
des Mündungswerkzeugs und treibt das Befestigungsmittel in das Werkstück ein.
[0014] Die Auslöseeinrichtung kann insbesondere einen handbetätigbaren Auslöser aufweisen,
beispielsweise in Form eines Auslösehebels oder -schiebers. Die Auslöseeinrichtung
kann ein Steuerventil oder mehrere Steuerventile aufweisen, das bzw. die von dem Auslöser
und gegebenenfalls von weiteren Elementen der Auslöseeinrichtung, beispielsweise einem
Aufsetzfühler und/oder einer damit und/oder mit dem Auslöser gekoppelten Kraftübertragungseinrichtung,
betätigt wird bzw. werden. Bei ordnungsgemäßer Betätigung der Auslöseeinrichtung wird
dadurch ein Eintreibvorgang ausgelöst, sofern sich der Druckluftnagler in seinem auslösebereiten
Zustand befindet. Befindet sich der Druckluftnagler hingegen in seinem gesperrten
Zustand, ist das Auslösen eines Eintreibvorgangs durch Betätigen der Auslöseeinrichtung
nicht möglich.
[0015] Der Druckluftnagler weist eine Sicherheitseinrichtung auf, die dazu ausgebildet ist,
den Druckluftnagler von dem auslösebereiten Zustand in den gesicherten Zustand zu
versetzen. Ein Beispiel für diesen Zustandswechsel ist das Zurücksetzen des Druckluftnaglers
von einem Kontaktauslösungsbetrieb in einen Einzelauslösungsbetrieb. Ein anderes Beispiel
könnte eine Abschaltung des Druckluftnaglers sein, die für einen weiteren Eintreibvorgang
eine erneute Inbetriebnahme des Druckluftnaglers erforderlich macht, beispielsweise
durch Betätigen eines Reset-Knopfs. Um den Druckluftnagler abzuschalten, könnte er
beispielsweise vollständig entlüftet werden.
[0016] Wie bei den eingangs zum Stand der Technik erläuterten Sicherheitseinrichtungen auch
gibt es bei der Erfindung eine Steuerkammer, die die Sicherheitseinrichtung steuert.
Beispielsweise kann die Sicherheitseinrichtung so ausgestaltet sein, dass sie den
Druckluftnagler von dem auslösebereiten in den gesicherten Zustand versetzt, wenn
der Druck in der Steuerkammer eine vorgegebene Druckschwelle passiert, also diese
Druckschwelle entweder über- oder unterschreitet. Anders als bei den bekannten Lösungen
ist der Druck in der Steuerkammer jedoch nicht oder jedenfalls nicht maßgeblich von
einem allmählichen Ein- oder Ausströmen von Luft durch eine Drossel oder dergleichen
abhängig. Stattdessen wird der Druck in der Steuerkammer mithilfe eines Steuerventils
gesteuert, dessen entlang eines Verstellwegs bewegliches Steuerventilglied mit einem
Dämpfer gekoppelt ist.
[0017] Der Dämpfer nimmt durch diese Kopplung Einfluss auf den zeitlichen Verlauf der Bewegung
des Steuerventilglieds. Mithilfe des Steuerventils kann die Steuerkammer beispielsweise
be- oder entlüftet werden, wenn das Steuerventilglied eine vorgegebene Stellung (nachfolgend
auch bezeichnet als erster Schaltpunkt) entlang seines Verstellwegs erreicht. Insbesondere
kann der Dämpfer so auf das Steuerventil und die bei bestimmten Arbeitsschritten erfolgenden
Abläufe abgestimmt werden, dass diese vorgegebene Stellung nach Ablauf einer vorgegebenen
Zeitdauer erreicht wird. Die vorgegebene Zeitdauer kann mit einem bestimmten Ereignis
beginnen, beispielsweise mit einer Betätigung eines Auslösers und/oder eines Aufsetzfühlers
und/oder einem Eintreibvorgang.
[0018] Der Dämpfer ist ein mechanisches Bauteil, das eine Bewegung in einer bestimmten Richtung
dadurch dämpft, dass es der Bewegung eine in entgegengesetzter Richtung wirkende Gegenkraft
entgegensetzt. Diese Gegenkraft kann insbesondere von der Geschwindigkeit der Bewegung
abhängig sein, insbesondere im Wesentlichen proportional. Die Bewegung, die von dem
Dämpfer gedämpft wird, kann dabei von einer Kraft erzeugt werden, die beispielsweise
von einer Feder oder pneumatisch ausgeübt wird. Geeignete Dämpfer sind in unterschiedlichsten
Bauformen erhältlich. Sie können auf vielfältige Art und Weise in den Druckluftnagler
integriert werden. Für die erfindungsgemäße Wirkung kommt es dabei lediglich darauf
an, dass die Bewegung des Steuerventilglieds in der gewünschten Weise beeinflusst
wird, d. h. so, dass der Druck in der Steuerkammer so gesteuert wird, dass die Sicherheitseinrichtung
den Druckluftnagler in einer als potentiell gefährlich erkannten Situation zuverlässig
von dem auslösebereiten in den gesicherten Zustand versetzt.
[0019] Ein besonderer Vorteil der Erfindung gegenüber den bekannten Druckluftnaglern mit
einer Steuerkammer besteht darin, dass die Steuerung des Drucks in der Steuerkammer
ohne eine Drossel oder einen sonstigen, vergleichbar kleinen Öffnungsquerschnitt gelingt.
Dadurch ist der Druckluftnagler weniger anfällig gegen Verschmutzungen, die im rauen
Praxiseinsatz häufig kaum vermeidbar sind. Außerdem kann der Druck in der Steuerkammer
mithilfe des hierfür vorgesehenen Steuerventils unter Umständen viel schneller auf
einen für die ordnungsgemäße Funktion der Sicherheitseinrichtung erforderlichen Wert
gebracht werden, was die Zuverlässigkeit der Sicherheitseinrichtung ebenfalls verbessern
kann.
[0020] In einer Ausgestaltung ist der Dämpfer derart mit dem Steuerventilglied gekoppelt,
dass er eine Bewegung des Steuerventilglieds mindestens entlang eines Abschnitts des
Verstellwegs verlangsamt. Durch diese Verlangsamung der Bewegung wird die gewünschte
Zeitsteuerung erreicht.
[0021] In einer Ausgestaltung weist die Auslöseeinrichtung einen Aufsetzfühler auf, der
dazu ausgebildet ist, das Steuerventilglied in eine voll betätigte Stellung zu verlagern,
wenn der Druckluftnagler an ein Werkstück angesetzt wird. Bei dem Aufsetzfühler kann
es sich um ein mechanisches Bauelement handeln, das über das vordere Ende eines Mündungswerkzeugs
übersteht und beispielsweise von einer Feder in dieser Stellung gehalten wird, bis
der Druckluftnagler an ein Werkstück angesetzt wird. Dann wird der Aufsetzfühler entgegen
der Eintreibrichtung verlagert, bis ein Mündungswerkzeug des Druckluftnaglers an dem
Werkstück anliegt oder fast anliegt. Der Aufsetzfühler wirkt mittelbar oder unmittelbar
so auf das Steuerventilglied ein, dass sich das Steuerventilglied in dieser voll betätigten
Stellung des Aufsetzfühlers ebenfalls in einer voll betätigten Stellung befindet.
Der Druckluftnagler kann insbesondere so konstruiert sein, dass diese Einwirkung des
Aufsetzfühlers auf das Steuerventilglied unabhängig von der Stellung eines Auslösers
eintritt. Außerdem kann der Aufsetzfühler weitere Funktionen erfüllen, zum Beispiel
in einem Kontaktauslösungsbetrieb aufeinanderfolgende Eintreibvorgänge auslösen. Diese
weiteren Funktionen können grundsätzlich mithilfe eines gesonderten Steuerventils,
das mit dem Aufsetzfühler zusammenwirkt, erfüllt werden. Wie am später im Einzelnen
erläuterten Ausführungsbeispiel deutlich werden wird, können die unterschiedlichen
Funktionen jedoch insbesondere mithilfe einer Steuerventilanordnung erfüllt werden,
in die das Steuerventil, das den Druck in der Steuerkammer steuert, integriert ist.
In jedem Fall zeichnet sich die Ausgestaltung der Erfindung mit einem Aufsetzfühler
dadurch aus, dass das Steuerventil, mit dem der Druck in der Steuerkammer gesteuert
wird, auf einfache und zuverlässige Weise in eine definierte Stellung versetzt wird,
wenn der Aufsetzfühler betätigt wird. Insbesondere kann das Steuerventilglied in dieser
definierten Stellung verbleiben, bis der Druckluftnagler von dem Werkstück entfernt
wird.
[0022] In einer Ausgestaltung weist das Steuerventilglied einen ersten Schaltpunkt auf,
an dem das Steuerventil die Steuerkammer be- oder entlüftet, und der Dämpfer ist derart
mit dem Steuerventilglied gekoppelt, dass nach dem Entfernen des Druckluftnaglers
von einem Werkstück das Steuerventilglied den ersten Schaltpunkt ausgehend von der
voll betätigten Stellung nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer erreicht. In dieser
Ausgestaltung versetzt die Sicherheitseinrichtung den Druckluftnagler nach Ablauf
der vorgegebenen Zeitdauer von dem auslösebereiten Zustand in den gesperrten Zustand.
Innerhalb der vorgegebenen Zeitdauer verbleibt der Druckluftnagler in dem auslösebereiten
Zustand, sodass, falls der Druckluftnagler hierfür eingerichtet ist, insbesondere
Kontaktauslösungen möglich sind.
[0023] In weiteren Ausgestaltungen weist der Druckluftnagler eine Hauptsteuerleitung auf,
die zum Auslösen eines Eintreibvorgangs be- oder entlüftet werden muss, und das Steuerventilglied
weist einen zweiten Schaltpunkt auf, an dem das Steuerventil die Hauptsteuerleitung
ent- bzw. belüftet. Ein Eintreibvorgang kann mittels der Hauptsteuerleitung auf unterschiedliche
Art und Weise eingeleitet werden. Bekannt ist beispielsweise eine Ausführung mit einem
Hauptventil und einem Vorsteuerventil, das über die Hauptsteuerleitung angesteuert
wird. Denkbar sind jedoch auch andere Konstruktionen mit oder ohne Vorsteuerventil.
Für die hier beschriebene Ausgestaltung der Erfindung kommt es lediglich darauf an,
dass der Eintreibvorgang durch Be- oder Entlüften der Hauptsteuerleitung ausgelöst
wird. Diese Bauweise setzt in der Regel voraus, dass, bevor ein weiterer Eintreibvorgang
ausgelöst werden kann, die Hauptsteuerleitung entlüftet wird (falls die Hauptsteuerleitung
zum Auslösen eines Eintreibvorgangs zu belüften ist) bzw. dass die Hauptsteuerleitung
belüftet wird (falls die Hauptsteuerleitung zum Auslösen eines Eintreibvorgangs zu
Entlüften ist). Diese Voraussetzung wird erfüllt, sobald das Steuerventilglied seinen
zweiten Schaltpunkt erreicht. Der zweite Schaltpunkt kann dabei ausgehend von der
voll betätigten Stellung des Steuerventilglieds sehr schnell erreicht werden, beispielsweise
schon dann, wenn der Druckluftnagler um beispielsweise 1 mm von einem Werkstück entfernt
wurde und sich der Aufsetzfühler noch entsprechend nahe seiner voll betätigten Stellung
befindet. Insbesondere kann der zweite Schaltpunkt ausgehend von der voll betätigten
Stellung des Steuerventilglieds deutlich vor dem ersten Schaltpunkt erreicht werden.
Dadurch ist insbesondere in einem Kontaktauslösunsbetrieb eine hohe Frequenz von Eintreibvorgängen
erreichbar.
[0024] In einer Ausgestaltung ist der Dämpfer derart ausgebildet und mit dem Steuerventilglied
gekoppelt, dass er eine Bewegung des Steuerventilglieds von der voll betätigten Stellung
bis zum zweiten Schaltpunkt nicht dämpft. Durch diese Maßnahme wird das Erreichen
des zweiten Schaltpunkts durch den Dämpfer nicht verzögert, was ebenfalls schnell
aufeinanderfolgende Kontaktauslösungen ermöglicht.
[0025] In einer Ausgestaltung weist eine Befestigung des Dämpfers ein Langloch auf, so dass
eine Relativbewegung von zwei über den Dämpfer verbundenen Bauteilen über eine Teilstrecke
eines möglichen Bewegungsbereichs nicht durch den Dämpfer gedämpft wird. Ein solches
Langloch ist eine einfache konstruktive Lösung, um eine ungedämpfte Bewegung in einem
durch das Langloch definierten Bewegungsbereich zu erzielen.
[0026] In einer Ausgestaltung ist eine Dämpfungswirkung des Dämpfers auf eine von zwei möglichen
Bewegungsrichtungen des Dämpfers beschränkt. Beispielsweise kann der Dämpfer so beschaffen
sein, dass er bei einer Verlagerung des Steuerventilglieds in eine voll betätigte
Stellung nicht wirksam wird. Er dämpft dann gezielt nur die Zurückbewegung des Steuerventilglieds,
die für das gewünschte Zeitverhalten von Bedeutung ist. In der anderen Bewegungsrichtung
ist eine einfache Verlagerung des Steuerventilglieds möglich, was einen reibungslosen
Bewegungsablauf ermöglicht und einen unnötigen Verschleiß vermeidet.
[0027] In einer Ausgestaltung weist der Dämpfer zwei relativ zueinander bewegliche Elemente
auf, deren Relativbewegung er dämpft, wobei eines der beiden Elemente an einem gehäusefesten
Teil des Druckluftnaglers befestigt und/oder angelenkt ist und das andere der beiden
Elemente an dem Aufsetzfühler, an dem Steuerventilglied oder an einer Kraftübertragungseinrichtung,
die zur Übertragung einer Kraft von dem Aufsetzfühler auf das Steuerventilglied ausgebildet
ist, befestigt und/oder angelenkt ist. Die drei Varianten dieser Ausgestaltung betreffen
unterschiedliche konstruktive Lösungen für die Integration des Dämpfers in den Druckluftnagler.
In der ersten Variante bewirkt der Dämpfer eine Dämpfung der Relativbewegung zwischen
Aufsetzfühler und Gehäuse des Druckluftnaglers. Die Relativbewegung des Aufsetzfühlers
gegenüber dem Gehäuse verläuft im Wesentlichen geradlinig und über eine definierte,
relativ lange Strecke. Die gewünschte Dämpfung der Relativbewegung ist darum besonders
einfach und robust möglich. In der zweiten Variante bewirkt der Dämpfer eine Dämpfung
der Relativbewegung zwischen Steuerventilglied und Gehäuse des Druckluftnaglers. Anders
als in der vorigen Variante wird der Dämpfer also unmittelbar auf das Steuerventilglied
ein. Eine solche direkte Dämpfung der Bewegung des Steuerventilglieds kann besonders
kompakt ausgeführt werden. In der dritten Variante bewirkt der Dämpfer eine Dämpfung
der Relativbewegung zwischen einer Kraftübertragungseinrichtung und dem Gehäuse des
Druckluftnaglers. Die Kraftübertragungseinrichtung kann beispielsweise eine Wippe
oder ein Hebel sein, die bzw. der mit dem Aufsetzfühler gekoppelt ist, um auf das
Steuerventilglied einzuwirken. Auch diese Variante ermöglicht eine wirksame Integration
eines Dämpfers bei kompaktem Aufbau.
[0028] In einer Ausgestaltung ist der Dämpfer ein Lineardämpfer oder ein Rotationsdämpfer.
Beide Bauformen sind für die Erfindung geeignet und in unterschiedlichen Ausführungen
verfügbar.
[0029] In einer Ausgestaltung ist der Dämpfer ein Fluiddämpfer oder ein Reibungsdämpfer.
Bei einem Fluiddämpfer wird die Dämpfung durch den Strömungswiderstand eines Gases
oder einer Flüssigkeit erzielt, bei einem Reibungsdämpfer durch die Reibung zwischen
zwei Festkörpern. Beide Mechanismen sind für die Erfindung geeignet und in unterschiedlichen
Ausführungen verfügbar.
[0030] In einer Ausgestaltung weist die Sicherheitseinrichtung ein Sicherheitsstellglied
auf, das zwischen einer Auslösestellung, in der eine Betätigung der Auslöseeinrichtung
einen Eintreibvorgang auslösen kann, und einer Sicherungsstellung, in der eine Betätigung
der Auslöseeinrichtung keinen Eintreibvorgang auslösen kann, verlagerbar ist, wobei
der Druck in der Steuerkammer eine Kraft auf das Sicherheitsstellglied ausübt. Eine
zusätzlich auf das Sicherheitsstellglied einwirkende Gegenkraft kann ebenfalls pneumatisch
und/oder von einer Feder erzeugt werden. Insbesondere kann das Sicherheitsstellglied
dazu ausgebildet sein, in der Sicherungsstellung derart in einen Auslöse- oder Eintreibvorgang
einzugreifen, dass eine ordnungsgemäße Betätigung der Auslöseeinrichtung keinen Eintreibvorgang
auslöst.
[0031] In einer Ausgestaltung wird das Sicherheitsstellglied von der Auslösestellung in
die Sicherungsstellung verlagert, wenn der Druck in der Steuerkammer eine vorgegebene
Druckschwelle passiert. Entspricht der Druck in der Steuerkammer der vorgegebenen
Druckschwelle, können sich die von dem Druck in der Steuerkammer ausgeübte Kraft einerseits
und eine auf andere Weise auf das Sicherheitsstellglied ausgeübte Gegenkraft im Gleichgewicht
befinden.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines Druckluftnaglers in einer schematischen Querschnittsansicht;
und
- Fign. 2 bis 7
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 in unterschiedlichen Betriebszuständen des
Druckluftnaglers.
[0033] Der Druckluftnagler, von dem in Figur 1 nur ein Ausschnitt dargestellt ist, weist
einen Druckluftanschluss und einen Arbeitszylinder auf, in dem ein mit einem Eintreibstößel
verbundener Arbeitskolben verschieblich geführt ist. Nach oben ist der Arbeitszylinder
von einem Hauptventil verschlossen, welches über ein Vorsteuerventil angesteuert wird.
Soweit jetzt und im Folgenden die Richtungsangaben oben und unten verwendet werden,
beziehen sich diese auf die gewöhnliche Arbeitsposition des Druckluftnaglers, bei
der der Druckluftnagler auf ein Werkstück mit horizontaler Oberfläche aufgesetzt ist.
Ein Magazin dient zur Aufnahme eines Vorrats an Befestigungsmitteln, insbesondere
Nägeln oder Klammern, und endet vorn an einem Mündungswerkzeug, in das einzelne Befestigungsmittel
eingeführt werden. Diese werden dann von dem Eintreibstößel in ein Werkstück eingetrieben,
wenn der Arbeitskolben, gesteuert über das Hauptventil und das Vorsteuerventil, mit
Druckluft beaufschlagt wird. Diese Elemente des Druckluftnaglers entsprechen im Wesentlichen
dem Stand der Technik und können beispielsweise so ausgestaltet werden, wie in der
Druckschrift
EP 3 257 633 B1 anhand der Figuren 1 und 2 im Einzelnen beschrieben.
[0034] In der Figur 1 hingegen gut erkennbar ist ein Ausschnitt eines Gehäuses 10, das einen
ebenfalls ausschnittsweise dargestellten Handgriff 12 bildet. Ein Aufsetzfühler 14
ist in vertikaler Richtung verschieblich an dem Gehäuse 10 geführt, wobei ein in Figur
1 nicht gezeigtes, unteres Ende des Aufsetzfühlers 14 in aus dem Stand der Technik
bekannter Art und Weise in seiner unteren Stellung über das Mündungswerkzeug übersteht.
In dieser unteren Stellung, die in der Figur 1 gezeigt ist, ist der Druckluftnagler
nicht an ein Werkstück angesetzt. An seinem oberen Ende weist der Aufsetzfühler 14
ein Langloch 16 auf, indem ein an dem Gehäuse 10 befestigter Stift 18 angeordnet ist.
An der Position dieses Stifts 18 in dem Langloch 16 ist in allen Figuren gut erkennbar,
in welcher Stellung sich der Aufsetzfühler 14 gerade befindet.
[0035] Zwischen dem Gehäuse 10 und dem Aufsetzfühler 14 ist eine Feder 20 angeordnet, die
den Aufsetzfühler 14 nach unten presst. Außerdem ist zwischen Gehäuse 10 und Aufsetzfühler
14 ein Dämpfer 22 angeordnet, der im dargestellten Beispiel ein zylindrisches Dämpfergehäuse
24 aufweist, in dem ein Dämpferstößel 26 verschieblich geführt ist. Der Dämpferstößel
26 steht aus dem unteren Ende des Dämpfergehäuses 24 heraus und ist an seinem freien
Ende an dem Aufsetzfühler 14 befestigt. Am gegenüberliegenden, oberen Ende weist der
Dämpfer 22 einen Befestigungsabschnitt 28 auf, der fest mit dem Dämpfergehäuse 24
verbunden ist. Das obere, freie Ende dieses Befestigungsabschnitts 28 ist mit einem
horizontal angeordneten Stift 30 an einem im Gehäuse 10 ausgebildeten Langloch 32
angelenkt. Die Länge des Langlochs 32 ist kleiner als die Länge des Langlochs 16,
im Beispiel etwa halb so groß.
[0036] Der Dämpfer 22 ist so ausgebildet, dass er eine Bewegung des Dämpferstößels 26 nach
unten, also aus dem Dämpfergehäuse 24 hinaus, dämpft, eine Bewegung in Gegenrichtung,
also in das Dämpfergehäuse 24 hinein, jedoch nicht. Dies führt dazu, dass der Aufsetzfühler
14 beim Ansetzen des Druckluftnaglers an ein Werkstück im Wesentlichen unbeeinflusst
von dem Dämpfer 22 nach oben verlagert werden kann. Nach dem Entfernen des Druckluftnaglers
von einem Werkstück bestimmt das Zusammenwirken der Feder 20 mit dem Dämpfer 22 die
Geschwindigkeit, in der sich der Aufsetzfühler 14 wieder nach unten bewegt, wenn der
Stift 30 am unteren Ende des Langlochs 32 anliegt und für die weitere Abwärtsbewegung
der Dämpferstößel 26 aus dem Dämpfergehäuse 24 herausgezogen werden muss.
[0037] Eine Auslöseeinrichtung des Druckluftnaglers umfasst einen an seinem vorderen Ende
um eine horizontale Achse 34 schwenkbar gelagerten Auslöser 36. Der Auslöser 36 weist
eine Betätigungsfläche 38 zur Betätigung eine Ventilstifts 40 eines Auslöserventils
42 auf. Weiterhin umfasst die Auslöseeinrichtung ein Kraftübertragungselement in Form
eines Hebels 44, der an seinem hinteren Ende um eine horizontal und gehäusefest angeordnete
Achse 46 schwenkbar gelagert ist. Das freie Ende 48 des Hebels 44 liegt an einer oberen
Fläche 50 des Aufsetzfühlers 14 an.
[0038] Eine an der Oberseite des Hebels 44 angeordnete Betätigungsfläche 52 dient zur Betätigung
eines als Ventilstift ausgebildeten Steuerventilglieds 54 eines Steuerventils 56.
Wie anhand der weiteren Figuren noch näher erläutert werden wird, führt eine ordnungsgemäße
Betätigung von Aufsetzfühler 14 und Auslöser 36 zum Auslösen eines Eintreibvorgangs,
indem eine Hauptsteuerleitung 58 über das Auslöserventil 42 und das Steuerventil 56
mit Druckluft aus einem belüfteten Gehäuseinnenraum 60 beaufschlagt wird.
[0039] Figur 2 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1. Der Aufsetzfühler 14 befindet
sich weiterhin in seiner unteren Endstellung und der Auslöser 36 ist nicht betätigt.
Das entlang eines Verstellwegs bewegliche Steuerventilglied 54 befindet sich ebenfalls
in einer unteren Endstellung, die einer vollständig unbetätigten Stellung des Steuerventils
56 entspricht. Der Ventilstift 40 des Auslöserventils 42 ist ebenfalls unbetätigt.
Er weist einen unteren O-Ring 62, der sich nicht in Dichtung befindet, und einen oberen
O-Ring 64 auf, der sich in Dichtung befindet.
[0040] In dieser Stellung ist eine Querbohrung 66, die sich in einer Hülse 68 des Auslöserventils
42 befindet, über einen Ringspalt 70 und vorbei an dem unteren O-Ring 62 mit Außenluft
verbunden. Die mit der Querbohrung 66 verbundene Leitung 72 zwischen Auslöseventil
42 und Steuerventil 56 ist deshalb entlüftet. Gleichzeitig ist der belüftete Gehäuseinnenraum
60 durch den in Dichtung befindlichen, oberen O-Ring 64 von der Querbohrung 66 und
der Leitung 72 abgesperrt.
[0041] Das Steuerventilglied 54 ist beweglich in einer gehäusefest angeordneten, zweiteilig
ausgebildeten Hülse mit einem inneren Hülsenteil 74 und einem äußeren Hülsenteil 76
geführt. Das äußere Hülsenteil 76 ist von einem Sicherheitsstellglied 78 umgeben,
das ebenfalls hülsenförmig ausgebildet ist. Das Sicherheitsstellglied 78 ist in vertikaler
Richtung verschieblich in dem Gehäuse 10 aufgenommen. Es wird von einer Feder 80 in
seine in der Fig. 2 gezeigte, obere Endstellung gepresst, die einem auslösebereiten
Zustand des Druckluftnaglers entspricht.
[0042] Das Sicherheitsstellglied 54 weist vier O-Ringe auf: Ein erster O-Ring 82 dichtet
in jeder Stellung des Steuerventilglieds 54 gegenüber dem inneren Hülsenteil 74 ab.
Zwischen einem zweiten O-Ring 84 und einem dritten O-Ring 86, die sich beide nicht
in Dichtung befinden, endet eine Querbohrung 88 in dem Steuerventilglied 54, die über
eine Längsbohrung 90 in dem Steuerventilglied 54 und eine weitere Querbohrung 92 in
dem Steuerventilglied 54 mit Außenluft verbunden ist. Ein vierter O-Ring 94 befindet
sich in Fig. 2 in Dichtung. Das Steuerventilglied 54 wird von einer Feder 96 in seine
untere Endstellung gepresst.
[0043] Unterhalb des Sicherheitsstellglied 78 ist eine Steuerkammer 98 angeordnet. Ein in
dieser Steuerkammer 98 herrschender Druck übt ebenso wie die Feder 80 eine Kraft auf
das Sicherheitsstellglied 78 nach oben aus. In der gezeichneten Stellung ist die Steuerkammer
98 über eine Querbohrung 100 im äußeren Hülsenteil 76 und eine Querbohrung 102 im
inneren Hülsenteil 74 vorbei an dem zweiten O-Ring 84 über die Bohrungen 88, 90, 92
im Sicherheitsstellglied 54 mit Außenluft verbunden.
[0044] Die Hauptsteuerleitung 58 ist ebenfalls entlüftet, und zwar über eine Querbohrung
104 im Sicherheitsstellglied 78, vorbei an einem nicht in Dichtung befindlichen O-Ring
106, der zwischen dem äußeren Hülsenteil 76 und dem Sicherheitsstellglied 78 angeordnet
ist, eine Querbohrung 108 im äußeren Hülsenteil 76 und vorbei an dem dritten O-Ring
86 durch die Bohrungen 88, 90, 92 im Steuerventilglied 54.
[0045] In Fig. 3 wurde der Druckluftnagler auf ein Werkstück aufgesetzt, wobei der Aufsetzfühler
14 in seine obere Endstellung gelangt ist. Der Stift 18 befindet sich daher am unteren
Ende des Langlochs 16. Bei der Aufwärtsbewegung des Aufsetzfühlers 14 relativ zum
Gehäuse 10 wurden die Feder 20 und der Dämpfer 22 (nur gezeigt in Fig. 1) zusammengepresst.
Der Dämpferstößel 16 ist dabei ein Stück weit in das Dämpfergehäuse 24 eingeschoben
worden, wobei er eine obere Endstellung innerhalb des Dämpfergehäuses 24 erreicht
haben kann. Außerdem wurde gemeinsam mit dem Dämpfergehäuse 24 der Befestigungsabschnitt
28 so weit nach oben geschoben, dass der Stift 30 nunmehr am oberen Ende des Langlochs
32 anliegt.
[0046] Auf seinem Weg nach oben hat die obere Fläche 50 des Aufsetzfühlers 14 das freie
Ende 48 des Hebels 44 mitgenommen, sodass die Betätigungsfläche 52 das Steuerventilglied
54 sich in seine voll betätigte Stellung verlagert hat. In dieser Stellung befinden
sich der zweite O-Ring 84 und der dritte O-Ring 86 nunmehr in Dichtung, so dass zwischen
den Bohrungen 88, 90, 92 (siehe Fig. 2) im Steuerventilglied 54 und den Querbohrung
108, 104 und dem dazwischen liegenden Ringspalt keine Verbindung mehr besteht. Gleichzeitig
ist der vierte O-Ring 94 aus der Dichtung gefahren, so dass die Leitung 72 nunmehr
über die Querbohrung 108 mit der Hauptsteuerleitung 58 verbunden ist. Da die Leitung
72 weiterhin über das Auslöserventil 42 mit Außenluft verbunden ist, führt dies noch
nicht zum Auslösen eines Eintreibvorgangs.
[0047] Wird anschließend der Auslöser 36 betätigt, ergibt sich die in Fig. 4 gezeigte Stellung.
Der Ventilstift 40 wurde nach oben verlagert und befindet sich nunmehr in einer voll
betätigten Stellung, in der sich der untere O-Ring 62 in Dichtung befindet und der
obere O-Ring 64 aus der Dichtung gefahren ist. Dadurch wird die Leitung 72 an dem
oberen O-Ring 64 vorbei über die Bohrung 66 aus dem Gehäuseinnenraum 60 belüftet.
Ebenfalls belüftet wird die Steuerkammer 98, und zwar aus der Leitung 72 vorbei an
dem vierten O-Ring 94, durch eine Querbohrung 110 in dem äußeren Hülsenteil 76, die
mit einem weiteren O-Ring 112 ein Rückschlagventil bildet, und durch einen Ringspalt
114 zwischen dem äußeren Hülsenteil 76 und dem Sicherheitsstellglied 78. Die von dem
Druck in der Steuerkammer 98 und der Feder 80 auf das Sicherheitsstellglied 78 ausgeübte
Kraft ist dabei so groß, dass sie die von dem Druck in dem Raum 116 oberhalb des Sicherheitsstellglieds
78 ausgeübte Kraft überwiegt, so dass das Sicherheitsstellglied 78 zunächst in seiner
oberen Endstellung verbleibt. Diese obere Endstellung des Sicherheitsstellglieds 78
kann auch als Auslösestellung bezeichnet werden.
[0048] Weiterhin besteht in der Stellung der Fig. 4 eine Verbindung zwischen der Leitung
72 und der Hauptsteuerleitung 58, so dass bei der Belüftung der Leitung 72 zugleich
ein Eintreibvorgang ausgelöst wird.
[0049] Nach dem Abheben des Druckluftnaglers von dem Werkstück gelangt der Druckluftnagler
sehr schnell in die in Fig. 5 gezeigte Stellung, in der sich der Aufsetzfühler 14
bereits ein Stück weit nach unten bewegt hat, und zwar bis der Stift 30 am unteren
Ende des Langlochs 32 anliegt und die Wirkung des Dämpfers 22 einsetzt. Die Abwärtsbewegung
des Aufsetzfühlers 14 ist über den Hebel 44 an eine Abwärtsbewegung des Steuerventilglieds
54 gekoppelt, weil das Steuerventilglied 54 wegen der von der Feder 96 ausgeübten
Kraft an der Betätigungsfläche 52 des Hebels 44 und das freie Ende 48 des Hebels 44
am oberen Ende 50 des Aufsetzfühlers 14 anliegt.
[0050] Zu dem in Fig. 5 dargestellten Zeitpunkt hat das Steuerventilglied 54 gerade einen
zweiten Schaltpunkt erreicht, an dem der vierte O-Ring 94 wieder in Dichtung gelangt
und der dritte O-Ring 86 aus der Dichtung fährt. Dadurch wird die Hauptsteuerleitung
58 von der Leitung 72 abgesperrt und, vorbei an dem O-Ring 106, durch die Querbohrung
108, vorbei an dem dritten O-Ring 86 und durch die Bohrungen 88, 90, 92 (siehe Fig,
2) im Steuerventilglied 54 entlüftet. Die Steuerkammer 98 ist weiterhin von Außenluft
abgesperrt und bleibt unter Druck, sodass das Sicherheitsstellglied 78 in seiner Auslösestellung
verbleibt. Infolgedessen sind ausgehend von dem in Fig. 5 gezeigten Zustand jederzeit
Kontaktauslösungen möglich.
[0051] Falls der Druckluftnagler nicht wieder an das Werkstück angesetzt wird, setzt der
Aufsetzfühler 14 seine Abwärtsbewegung von der zu dem zweiten Schaltpunkt des Steuerventilglieds
54 korrespondierenden, in der Fig. 5 gezeigten Stellung unter Einfluss des Dämpfers
22 verlangsamt fort. Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer, die beispielsweise
im Bereich zwischen 1 Sekunde und 5 Sekunden liegen kann, erreicht er die in Fig.
6 gezeigte Stellung, die etwas oberhalb seiner vollständig unbetätigten Stellung aus
Fig. 2 liegt.
[0052] In der in Fig. 6 gezeigten Stellung befindet sich das Steuerventilglied 54, das sich
gekoppelt an die Bewegung des Aufsetzfühlers 14 ebenfalls nach unten bewegt, unmittelbar
vor einem ersten Schaltpunkt. An diesem ersten Schaltpunkt fährt der zweite O-Ring
84 aus der Dichtung, was zu einer sofortigen Entlüftung der Steuerkammer 98 über die
Querbohrungen 100 und 102, vorbei an dem zweiten O-Ring 84 und durch die Bohrungen
88, 90,92 (siehe Fig. 2) hindurch führt.
[0053] Figur 7 zeigt den Zustand des Druckluftnaglers nochmals kurze Zeit später. Zu diesem
Zeitpunkt hat der Aufsetzfühler 14 seine vollständig unbetätigte Stellung erreicht
und das Steuerventilglied 54 hat den ersten Schaltpunkt überschritten, so dass die
Steuerkammer 98 mit Außenluft verbunden ist und keine Kraft mehr auf das Sicherheitsstellglied
78 ausübt. Die von dem Druck in dem Raum 116 auf das Sicherheitsstellglied 78 ausgeübte
Kraft überwiegt dann die Kraft der Feder 80, sodass sich das Sicherheitsstellglied
78 in seine untere Endstellung verlagert hat.
[0054] Diese untere Endstellung ist eine Sicherungsstellung, in der keine weiteren Eintreibvorgänge
ausgelöst werden können, insbesondere nicht mittels Kontaktauslösung durch nochmaliges
Ansetzen des Druckluftnaglers an ein Werkstück. Der Druckluftnagler befindet sich
somit in einem gesperrten Zustand. Dies liegt daran, dass unabhängig von der Stellung
des Ventilstifts 40 und des Steuerventilglieds 54 keine Belüftung der Hauptsteuerleitung
58 mehr erfolgen kann, weil die Querbohrung 104 durch den jetzt in Dichtung befindlichen
O-Ring 106 und die beiden stets in Dichtung befindlichen O-Ringe 118 und 120 abgesperrt
ist. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sind die O-Ringe 122, 124 nicht mehr in Dichtung.
Zwischen diesen O-Ringen 122, 124 liegt eine nicht gezeigte Bohrung, die die Steuerkammer
98 und die Hauptsteuerleitung 58 zusätzlich mit Außenluft verbindet.
[0055] Weitere Auslösungen sind erst wieder möglich, wenn zuvor der Auslöser 36 losgelassen
wird. Dann gelangt das Sicherheitsstellglied 78 wieder zurück in seine in Fig. 2 gezeigte
Auslösestellung und der Druckluftnagler befindet sich wieder in einem auslösebereiten
Zustand.
[0056] Darüber hinaus zeigt Fig. 7 zugleich den Zustand des Druckluftnaglers, der sich einstellt,
wenn vor einer Betätigung des Aufsetzfühlers 14 der Auslöser 36 betätigt wird. In
diesem Fall wird das Sicherheitsstellglied 78 von dem in dem Raum 116 aufgebauten
Druck in seine Sicherungsstellung verlagert, während die Steuerkammer 98 mit Außenluft
verbunden bleibt. Darum muss bei dem beispielhaft erläuterten Druckluftnagler ein
erster Eintreibvorgang stets per Einzelauslösung ausgeführt werden.
Liste der Bezugszeichen
[0057]
- 10
- Gehäuse
- 12
- Handgriff
- 14
- Aufsetzfühler
- 16
- Langloch
- 18
- Stift
- 20
- Feder
- 22
- Dämpfer
- 24
- Dämpfergehäuse
- 26
- Dämpferstößel
- 28
- Befestigungsabschnitt
- 30
- Stift
- 32
- Langloch
- 34
- Achse
- 36
- Auslöser
- 38
- Betätigungsfläche
- 40
- Ventilstift
- 42
- Auslöserventil
- 44
- Hebel
- 46
- Achse
- 48
- freies Ende
- 50
- obere Fläche
- 52
- Betätigungsfläche
- 54
- Steuerventilglied
- 56
- Steuerventil
- 58
- Hauptsteuerleitung
- 60
- Gehäuseinnenraum
- 62
- unterer O-Ring
- 64
- oberer O-Ring
- 66
- Querbohrung
- 68
- Hülse
- 70
- Ringspalt
- 72
- Leitung
- 74
- inneres Hülsenteil
- 76
- äußeres Hülsenteil
- 78
- Sicherheitsstellglied
- 80
- Feder
- 82
- erster O-Ring
- 84
- zweiter O-Ring
- 86
- dritter O-Ring
- 88
- Längsbohrung
- 90
- Querbohrung
- 92
- weitere Querbohrung
- 94
- vierter O-Ring
- 96
- Feder
- 98
- Steuerkammer
- 100
- Querbohrung
- 102
- Querbohrung
- 104
- Querbohrung
- 106
- O-Ring
- 108
- Querbohrung
- 110
- Querbohrung
- 112
- weiterer O-Ring
- 114
- Ringspalt
- 116
- Raum
- 118
- O-Ring
- 120
- O-Ring
- 122
- O-Ring
- 124
- O-Ring
1. Druckluftnagler mit
• einem Arbeitskolben, der mit einem Eintreibstößel zum Eintreiben eines Befestigungsmittels
verbunden ist und beim Auslösen eines Eintreibvorgangs mit Druckluft beaufschlagt
wird,
• einer Auslöseeinrichtung zum Auslösen eines Eintreibvorgangs,
• einer von einem Druck in einer Steuerkammer (98) gesteuerten Sicherheitseinrichtung,
die dazu ausgebildet ist, den Druckluftnagler von einem auslösebereiten in einen gesperrten
Zustand zu versetzen, und
• einem Steuerventil (56) zur Steuerung des Drucks in der Steuerkammer (98), wobei
das Steuerventil (56) ein entlang eines Verstellwegs bewegliches Steuerventilglied
(54) aufweist,
• gekennzeichnet durch einen Dämpfer (22), der mit dem Steuerventilglied (54) gekoppelt ist.
2. Druckluftnagler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (22) derart mit dem Steuerventilglied (54) gekoppelt ist, dass er eine
Bewegung des Steuerventilglieds (54) mindestens entlang eines Abschnitts des Verstellwegs
verlangsamt.
3. Druckluftnagler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöseeinrichtung einen Aufsetzfühler (14) aufweist, der dazu ausgebildet ist,
das Steuerventilglied (54) in eine voll betätigte Stellung zu verlagern, wenn der
Druckluftnagler an ein Werkstück angesetzt wird.
4. Druckluftnagler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventilglied (54) einen ersten Schaltpunkt aufweist, an dem das Steuerventil
(56) die Steuerkammer (98) be- oder entlüftet, und dass der Dämpfer (22) derart mit
dem Steuerventilglied (54) gekoppelt ist, dass nach dem Entfernen des Druckluftnaglers
von einem Werkstück das Steuerventilglied (54) den ersten Schaltpunkt ausgehend von
der voll betätigten Stellung nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer erreicht.
5. Druckluftnagler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftnagler eine Hauptsteuerleitung (58), die zum Auslösen eines Eintreibvorgangs
belüftet werden muss, und das Steuerventilglied (54) einen zweiten Schaltpunkt aufweist,
an dem das Steuerventil (56) die Hauptsteuerleitung (56) entlüftet.
6. Druckluftnagler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftnagler eine Hauptsteuerleitung (58), die zum Auslösen eines Eintreibvorgangs
entlüftet werden muss, und das Steuerventilglied (54) einen zweiten Schaltpunkt aufweist,
an dem das Steuerventil (56) die Hauptsteuerleitung (58) belüftet.
7. Druckluftnagler nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer derart ausgebildet und mit dem Steuerventilglied (54) gekoppelt ist,
dass er eine Bewegung des Steuerventilglieds (54) von der voll betätigten Stellung
bis zum zweiten Schaltpunkt nicht dämpft.
8. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Befestigung des Dämpfers (22) ein Langloch (32) aufweist, so dass eine Relativbewegung
von zwei über den Dämpfer (22) verbundenen Bauteilen über eine Teilstrecke eines möglichen
Bewegungsbereichs nicht durch den Dämpfer (22) gedämpft wird.
9. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dämpfungswirkung des Dämpfers (22) auf eine von zwei möglichen Bewegungsrichtungen
des Dämpfers (22) beschränkt ist.
10. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (22) zwei relativ zueinander bewegliche Elemente aufweist, deren Relativbewegung
er dämpft, wobei eines der beiden Elemente an einem gehäusefesten Teil des Druckluftnaglers
befestigt und/oder angelenkt ist und das andere der beiden Elemente an dem Aufsetzfühler
(14), an dem Steuerventilglied (54) oder an einer Kraftübertragungseinrichtung, die
zur Übertragung einer Kraft von dem Aufsetzfühler (14) auf das Steuerventilglied (54)
ausgebildet ist, befestigt und/oder angelenkt ist.
11. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (22) ein Lineardämpfer oder ein Rotationsdämpfer ist.
12. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Dämpfer (22) ein Fluiddämpfer oder ein Reibungsdämpfer ist.
13. Druckluftnagler nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung ein Sicherheitsstellglied (78) aufweist, das zwischen
einer Auslösestellung, in der eine Betätigung der Auslöseeinrichtung einen Eintreibvorgang
auslösen kann, und einer Sicherungsstellung, in der eine Betätigung der Auslöseeinrichtung
keinen Eintreibvorgang auslösen kann, verlagerbar ist, wobei der Druck in der Steuerkammer
(98) eine Kraft auf das Sicherheitsstellglied (78) ausübt.
14. Druckluftnagler nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsstellglied (78) von der Auslösestellung in die Sicherungsstellung
verlagert wird, wenn der Druck in der Steuerkammer (78) eine vorgegebene Druckschwelle
passiert.