[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Laminats mit einem innenliegenden
Sicherheitsmerkmal sowie ein Laminat mit einem solchen innenliegenden Sicherheitsmerkmal.
[0002] Aus der
DE 10 2011 004 935 A1 ist ein Laminat mit einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal bekannt. Dieses Laminat
umfasst eine mittlere opake Substratschicht sowie jeweils an einer Außenseite der
Substratschicht aufgebrachte weitere Schichten, die transparent und/oder transluzent
sind. In die opake Substratschicht sind Mikroperforationen eingebracht. Diese Mikroperforationen
sind mit den zumindest zwei äußeren, die Mikroperforation überdeckenden Schichten
gefüllt.
[0003] Es besteht fortwährender Bedarf, derartige Sicherheitsmerkmale für Sicherheitsdokumente
zu schaffen, die eine erhöhte Fälschungssicherheit aufweisen und Manipulationen erschweren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Laminats
sowie ein Laminat als auch ein Wert- oder Sicherheitsdokument zu schaffen, bei welchem
ein innenliegendes Sicherheitsmerkmal eine erhöhte Fälschungs- und Manipulationssicherheit
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Laminats mit einem innenliegenden
Sicherheitsmerkmal gelöst, bei welchem das Laminat zumindest eine transluzente oder
opake Substratschicht sowie mindestens eine weitere transluzente oder transparente
Schicht umfasst, die zu einem Laminat laminiert werden, wobei in eine Oberseite und/oder
in eine Unterseite der zumindest einen Substratschicht vor dem Zusammenführen mit
der zumindest einen weiteren transparenten oder transluzenten Schicht Vertiefungen
eingebracht werden und danach die zumindest eine transparente oder transluzente Schicht
auf die mit Vertiefungen versehene Oberseite und/oder Unterseite der Substratschicht
aufgebracht und wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen mit der zumindest einen
transparenten oder transluzenten Schicht gefüllt werden. Dadurch wird zumindest durch
die Teilmenge der gefüllten Vertiefungen ein innenliegendes Sicherheitsmerkmal geschaffen,
welches vorzugsweise als Durchsichtsmerkmal ausgebildet ist. Durch die eingebrachten
Vertiefungen können auch unterschiedliche optische Transmissionsgrade erzielt werden,
so dass dadurch ein Durchsichtsmerkmal in Form eines Wasserzeichens gebildet werden
kann. Dieses Durchsichtsmerkmal kann in allgemeiner oder individualisierter Form,
beispielsweise als Seriennummer, Bild, Logo, Name, Bezeichnung und/oder dergleichen
ausgebildet sein. Sofern die Substratschicht opak ausgebildet ist, kann die zumindest
eine weitere Schicht transluzent oder transparent ausgebildet sein. Sofern die Substratschicht
transluzent ausgebildet ist, kann die zumindest eine weitere Schicht transparent ausgebildet
sein oder die zumindest eine weitere transluzente Schicht mit einer höheren Lichtdurchlässigkeit
als die der Substratschicht ausgebildet sein.
[0006] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Vertiefung der Substratschicht durch ein partielles
Abtragen eines Materials der Substratschicht hergestellt wird. Beispielsweise kann
ein solcher partieller Abtrag durch Bohren, Ansenken oder mittels einer Laserbestrahlung,
insbesondere eines CO
2-Lasers, erzielt werden. Auch können chemische Verfahren eingesetzt werden, um einen
partiellen Abtrag zu erzielen.
[0007] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Vertiefungen in der Substratschicht durch
eine partielle Verdrängung von Material der Substratschicht hergestellt werden. Hierbei
kann ein Prägen oder ein Stempeln oder dergleichen vorgesehen sein.
[0008] Zumindest eine Teilmenge der Vertiefungen, insbesondere alle Vertiefungen in der
Oberseite und/oder Unterseite der transluzenten oder opaken Substratschicht, werden
mit zumindest einer weiteren, die Vertiefungen überdeckenden transparenten oder transluzenten
Schicht beim Laminieren verfüllt. Dadurch kann ein einfarbiges Durchsichtsmerkmal
in dem Laminat geschaffen werden. Bevorzugt kann die die Vertiefungen überdeckende
Schicht eine von der Substratschicht abweichende Transluzenz oder Opazität aufweisen.
[0009] Alternativ kann vorgesehen sein, dass nach dem Einbringen der Vertiefungen in die
zumindest eine transluzente oder opake Substratschicht und vor dem Zusammenführen
mit der zumindest einen weiteren transluzenten oder transparenten Schicht eine vorbestimmte
Anzahl der Vertiefungen teilweise oder vollständig mit zumindest einem funktionalen
Material gefüllt werden. Dadurch können verschiedene Charakteristiken erzielt werden.
Beispielsweise kann ein Sicherheitsmerkmal teilweise farbig und teilweise nicht farbig
ausgebildet sein. Darüber hinaus können in Abhängigkeit der Einbringungen der funktionellen
Materialien auch Sicherheitsmerkmale mit verschiedenen optischen Signalen bei Anregung
mit einer Wellenlänge und/ oder einer Magnetkraft geschaffen werden. Als funktionale
Materialien können fluoreszierende oder lumineszierende Materialen vorgesehen sein.
Auch kann ein magnetisches Material oder ein mit Metallpartikeln versehenes Material
oder eine beliebige Kombination hiervon vorgesehen sein.
[0010] Des Weiteren kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Vertiefungen teilweise oder
vollständig mit dem funktionellen Material gefüllt werden. Dadurch kann die Fälschungssicherheit
erhöht werden, indem beispielsweise eine Vertiefung oder eine bestimmte Anzahl oder
Auswahl von Vertiefungen nur halbvoll ist und eine weitere Anzahl oder Auswahl von
Vertiefungen vollständig gefüllt wird. Weitere Variationen des Füllgrades der Vertiefungen
sind ebenso möglich.
[0011] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass in die Vertiefungen und auf Flächenabschnitte,
die sich zwischen den Vertiefungen erstrecken, ein oder mehrere funktionale Materialien
aufgebracht werden. Somit können einzelne Flächenabschnitte vollständig mit zumindest
einem funktionalen Material sowie Vertiefungen überdeckt werden. Dadurch können weitere
Ausgestaltungsvarianten des innenliegenden Sicherheitsmerkmals geschaffen werden.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das zumindest eine funktionale Material durch Rakeln,
Drucken oder Folieren aufgebracht wird.
[0013] Bevorzugte Druckverfahren sind z.B. Hochdruck (Letterset), Tiefdruck (Rastertiefdruck)
oder Flachdruck (Offset) sowie Non-Impaktdruckverfahren wie Tintenstrahldruck (engl.
Ink-Jet).
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass in die zumindest
eine transluzente oder opake Substratschicht verschiedene Graustufen durch die Anpassung
der Größe der Tiefe der Form des Füllgrades und/oder der Flächendichte der Vertiefungen
hergestellt werden. Dadurch kann beispielsweise ein Graustufenverlauf oder eine Art
Schattierung bei einem solchen Durchsichtsmerkmal geschaffen werden, insbesondere
bei gleichen Transmissionseigenschaften der aufzubringenden transparenten oder transluzenten
Schicht.
[0015] Das Laminat wird bevorzugt aus zumindest einer Substratschicht und zumindest einer
transparenten oder transluzenten Schicht hergestellt, wobei die Substratschicht einen
höheren Schmelzpunkt als die zumindest eine weitere Schicht aufweist. Dadurch bleiben
während dem Laminieren der zumindest einen weiteren Schicht mit der Substratschicht
die Vertiefungen weitestgehend aufrechterhalten, um die Form und/oder Gestalt des
zumindest einen Sicherheitsmerkmals aufrechtzuerhalten.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass vor dem Aufbringen
der Vertiefungen in die zumindest eine opake oder transluzente Substratschicht auf
eine Oberseite und/oder Unterseite der Substratschicht ein Muster oder ein Raster
mit einem Material aufgebracht wird, welches einen höheren Schmelzpunkt als die opake
oder transluzente Substratschicht aufweist und beim Einbringen der zumindest einen
Vertiefung in die Oberseite und/oder Unterseite der opaken oder transluzenten Substratschicht
das Muster oder Raster bestehen bleibt. Beispielsweise kann ein solches Muster oder
Raster durch geometrische Formen, wie beispielsweise Linien, Quadrate, Dreiecke oder
dergleichen ausgebildet sein. Dieses aufgebrachte Muster oder Raster besteht beispielsweise
aus Silber oder einem anderen metallischen Material. Weitere Materialien mit einem
höheren Schmelzpunkt als die Substratschicht können ebenfalls vorgesehen sein. Zum
Verbinden der einzelnen geometrischen Formen zu einem Sicherheitsmerkmal kann dazwischenliegend
zumindest eine Vertiefung eingebracht werden. Die zumindest eine Vertiefung in der
opaken oder transluzenten Substratschicht wird nur in dem nicht beschichteten Bereich
abgetragen. Das aufgebrachte Muster oder Raster bleibt auf der Substratschicht stehen.
Darauffolgend kann diese Ober- und/oder Unterseite, welche das aufgebrachte Muster
mit den Vertiefungen umfasst, mit einer transluzenten oder transparenten Schicht abgedeckt
und laminiert werden.
[0017] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Laminat mit
einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal gelöst, bei welchem das Laminat zumindest
eine transluzente oder opake Substratschicht und zumindest eine transluzente oder
eine transparente Schicht aufweist, die laminiert sind, wobei in die Substratschicht
Vertiefungen eingebracht sind, und wenigstens eine Teilmenge der verfüllten Vertiefungen
das innenliegende Sicherheitsmerkmal bildet. Dieses innenliegende Sicherheitsmerkmal
ist aufgrund der darauf aufgebrachten transluzenten oder transparenten Schicht vor
Manipulationen geschützt. Zudem kann ein im Durchlicht verifizierbares Sicherheitsmerkmal
geschaffen sein, dessen Aufwand für Fälscher deutlich erhöht ist oder eine Fälschung
leicht sichtbar macht.
[0018] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die zumindest eine Vertiefung der opaken oder transluzenten
Substratschicht mit der zumindest einen weiteren transparenten oder transluzenten
Schicht gefüllt sind. Dies stellt eine einfache Ausgestaltung eines solchen innenliegenden
Sicherheitsmerkmals in dem Laminat dar.
[0019] Die Vertiefungen der transluzenten oder opaken Substratschicht sind bevorzugt mit
zumindest einem funktionalen Material teilweise oder vollständig gefüllt. Als funktionale
Materialien können fluoreszierende oder lumineszierende Materialen vorgesehen sein.
Auch kann ein magnetisches Material oder ein mit Metallpartikeln versehenes Material
oder eine beliebige Kombination hiervon vorgesehen sein. Beispielsweise durch die
Änderung des Füllgrades in der jeweiligen Vertiefung kann wiederum eine spezifische
optische Eigenschaft erzielt werden, indem beispielsweise der Transmissionsgrad verändert
werden kann. Zusätzlich kann auch ein ein- oder mehrfarbiges Durchsichtsmerkmal geschaffen
werden, in dem die funktionalen Merkmale, wie beispielsweise farbige Partikel, ausgewählt
werden.
[0020] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass eine vorbestimmte Anzahl oder Auswahl
der eingebrachten Vertiefungen verfüllt werden. Auch dadurch kann die Fälschungssicherheit
bei einer entsprechenden Auswahl in der Anzahl der verfüllten Vertiefungen erhöht
sein.
[0021] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass eine Schicht aus einem funktionalen Material
vorgesehen ist, welche die Vertiefungen als auch die dazwischenliegenden Flächenabschnitte
zumindest teilweise überdeckt. Auch können die Vertiefungen und die dazwischenliegenden
Flächenabschnitte zumindest teilweise oder ergänzend mit der zumindest einen transparenten
oder transluzenten Schicht überdeckt sein.
[0022] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Wert- oder Sicherheitsdokument
gelöst, welches ein Laminat mit einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal aufweist,
wobei das Laminat aus zumindest einer transluzenten oder opaken Substratschicht und
zumindest einer transparenten oder transluzenten Schicht besteht, die miteinander
laminiert sind, wobei in die zumindest eine Substratschicht Vertiefungen eingebracht
und wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen in der zumindest einen Substratschicht
mit der zumindest einen transparenten oder transluzenten Schicht gefüllt sind und
das innenliegende Sicherheitsmerkmal bilden. Durch dieses innenliegende Merkmal ist
eine Manipulation leicht sichtbar. Der Aufwand für Fälscher wird deutlich erhöht.
[0023] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Schnittansicht eines ersten Arbeitsschritts zur Herstellung
eines Laminats,
Figur 2 eine schematische Schnittansicht eines zweiten Arbeitsschrittes zur Herstellung
eines Laminats,
Figur 3 eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform des Laminats,
Figur 4 eine schematische Schnittansicht einer mit Vertiefungen versehenen Substratschicht
für ein Laminat,
Figur 5 eine schematische Schnittansicht eines Arbeitsschrittes zum Verfüllen der
Vertiefungen in der Substratschicht,
Figur 6 eine schematische Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform zum Verfüllen
der Vertiefungen der Substratschicht wie in Figur 5,
Figur 7 eine schematische Schnittansicht des Laminats nach den Arbeitsschritten in
Figur 4 und 6,
Figur 8 eine schematische Schnittansicht auf ein innenliegendes Sicherheitsmerkmal
des Laminats gemäß Figur 3, und
Figur 9 eine schematische Ansicht auf eine Substratschicht zur Herstellung eines alternativen
innenliegenden Sicherheitsmerkmals.
[0024] In den Figuren 1 bis 3 wird nachfolgend ein Verfahren zur Herstellung eines Laminats
11 mit einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal 12 beschrieben, welches die einzelnen
nachfolgenden Schritte umfasst:
[0025] Zunächst wird eine Substratschicht 14 bereitgestellt. Diese Substratschicht 14 kann
als opake oder transluzente Schicht ausgebildet sein. Diese Substratschicht 14 kann
eine Dicke von 50 bis 300 Mikrometer, vorzugsweise eine Dicke von 70 bis 200 Mikrometer
und insbesondere eine Dicke von 80 bis 150 Mikrometer, aufweisen. Beispielsweise ist
diese Substratschicht 14 aus einem thermoplastischen Polymermaterial, insbesondere
Polycarbonat, ausgebildet.
[0026] In einem ersten Arbeitsschritt gemäß Figur 1 wird diese Substratschicht 14 bearbeitet,
um Vertiefungen 16 einzubringen. Diese Vertiefungen 16 können als Sacklochbohrungen
ausgebildet sein. Ebenso können die Vertiefungen 16 halbkreisförmig oder bogenförmig
in der Kontur ausgebildet sein. Weitere geometrische Formen der Vertiefungen 16 sind
möglich. Jedenfalls ist eine Perforation, also ein vollständig ausgebildetes Durchgangsloch,
nicht unter einer Vertiefung 16 zu verstehen.
[0027] In einer ersten Ausführungsform kann die Vertiefung 16 durch einen partiellen Abtrag
des Materials der Substratschicht 14 erfolgen. Beispielsweise kann ein Bohren oder
ein Ansenken vorgesehen sein. Insbesondere erfolgt eine Bearbeitung mittels eines
Laserstrahls. In Abhängigkeit der Pulszahlen bzw. der Leistung des Laserstrahls und
der Fokussierung des Laserstrahls kann die Größe, Tiefe und/oder Form bestimmt werden.
Insbesondere bei der Ausgestaltung einer opaken Substratschicht 14 kann durch Variation
der Tiefe, des Durchmessers und/oder der Form der Vertiefungen 16 eine unterschiedliche
Graustufe für ein innenliegendes Sicherheitsmerkmal 12 erzielt werden.
[0028] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 sind die Vertiefungen 16 nur auf einer Oberseite
17 eingebracht. Alternativ können diese Vertiefungen auch nur auf einer Unterseite
18 eingebracht sein. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass sowohl auf der Oberseite
17 als auch auf der Unterseite 18 die Vertiefungen 16 vorgesehen sind. Diese sind
bevorzugt aufeinander abgestimmt, um eine Durchgangsbohrung zu vermeiden. Zusätzlich
kann dadurch wieder ein bestimmter Transmissionsgrad für ein innenliegendes Sicherheitsmerkmal
erzielt werden.
[0029] In Figur 2 ist schematisch ein zweiter Arbeitsschritt dargestellt. Zumindest auf
die mit Vertiefungen 16 versehene Ober- und/oder Unterseite 17, 18 der Substratschicht
14 wird eine weitere Schicht 21 aufgebracht. Diese Schicht 21 kann transluzent oder
transparent ausgebildet sein. Auch können mehrere, sich voneinander abweichende Schichten
21 aufgebracht werden. Im Ausführungsbeispiel ist sowohl auf der Oberseite 17 als
auch auf der Unterseite 18 der Substratschicht 14 jeweils eine weitere Schicht 21,
22 zugeführt.
[0030] Die zumindest eine Substratschicht 14 weist bevorzugt einen höheren Schmelzpunkt
als zumindest eine weitere transparente oder transluzente Schicht 21, 22 auf.
[0031] In einem darauffolgenden Arbeitsschritt gemäß Figur 3 erfolgt ein Laminieren der
Schichten 21, 22 und mit der Substratschicht 14 zu dem Laminat 11. Bei diesem Laminationsprozess
werden die Vertiefungen 16 durch die zumindest eine Schicht 21 gefüllt. Dadurch entsteht
ein durch die Vertiefungen 16 gebildetes innenliegendes Sicherheitsmerkmal 12. Dieses
innenliegende Sicherheitsmerkmal 12 kann nach Art eines Wasserzeichens ausgebildet
sein. Sofern die verwendeten Schichten keine Einfärbung umfassen, kann durch die Ausgestaltung
der Vertiefungen 16 ein Sicherheitsmerkmal 12 mit verschiedenen Graustufen erzielt
werden, da größere Vertiefungen bei Durchlicht heller erscheinen als kleinere Vertiefungen
oder Vertiefungen mit einer geringen Tiefe.
[0032] Die weiteren transluzenten oder transparenten Schichten 21, 22, welche das Laminat
11 v bilden, können ebenfalls aus einem thermoplastischen Polymermaterial wie die
Substratschicht 11 bestehen, wobei der Schmelzpunkt bei der Substratschicht 14 höher
als bei den weiteren Schichten 21, 22 ist. Dies weist des Weiteren den Vorteil auf,
dass nach dem Laminieren eine Art monolithisches Laminat ausgebildet sein kann. Die
weiteren Schichten 21, 22 können denselben Transmissionsgrad aufweisen oder auch voneinander
abweichen.
[0033] Ein solches Laminat 11 kann als Sicherheitsdokument ausgebildet sein. Sicherheitsdokumente
umfassen beispielsweise ID-Dokumente, Reisepässe, Personalausweise, Identifikationskarten,
Führerscheine, Fahrzeugscheine, Fahrzeugbriefe, Zulassungsbescheinigungen, Firmenausweise,
Bankkarten oder Kreditkarten, Zugangskarten, Visa, aber auch gegen eine Fälschung
gesicherte Etiketten, Eintrittskarten, Banknoten, Postwertzeichen, Wertpapiere oder
ähnliches.
[0034] Unter den thermoplastischen Polymermaterialien für ein solches Laminat 11 werden
Materialien verstanden, die in einem bestimmten Temperaturbereich plastisch verformbar
sind. Beispiele für thermoplastische Polymermaterialien sind Polyethylenterephthalate
(PET), Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS), Polyamide (PA), Polyacetat (PLA), Polymethylmetacrylat (PMMA), Polycarbonat
(PC), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyetherketon (PEEK).
Ebenso können thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan
(TPU) als thermoplastische Werkstoffe zur Herstellung eines Laminats 11 genutzt werden.
[0035] Die Materialschicht für die zumindest eine weitere Schicht 21, 22 kann in einem Bereich
zwischen 10 bis 200 Mikrometer, vorzugsweise 20 bis 70 Mikrometer, liegen.
[0036] Als transparent wird eine Schicht bezeichnet, welche Licht, d.h. elektromagnetische
Strahlung, einer Wellenlänge oder eines Wellenlängenbereiches in Form gerichteter
Strahlung passieren lässt. Eine gerichtete Strahlung weist eine Intensitätsverteilung
auf, die nur in einem zusammenhängen begrenzten Raumwinkelbereich eine hohe Intensität
aufweist. Unter den übrigen Raumwinkeln ist die Intensität wesentlich, in der Regel
um mehrere Größenordnungen, schwächer, vorzugsweise nahe Null. Tritt eine solche gerichtete
Strahlung durch ein transparentes Material, so bleibt die Eigenschaft erhalten, dass
die Intensität in einem begrenzten Raumwinkelbereich konzentriert ist. Der Raumwinkelbereich
kann sich zwar vergrößern, eine nennenswerte diffuse Streuung tritt jedoch nicht auf.
Eine Abschwächung hinsichtlich einer Intensität der durch den transparenten Bereich
bzw. das transparente Raumgebiet tretenden Strahlung kann jedoch auftreten. Durch
ein transparentes Material hindurch ist eine Abbildung gemäß der geometrischen Optik
möglich.
[0037] Als transluzent wird hingegen ein Material bezeichnet, bei dem die beschriebene Eigenschaft
der Erhaltung der Richtungscharakteristik nicht mehr vorliegt. Hauptsächlich durch
diffuse Streuung wird aus einer ursprünglich gerichteten Strahlung, eine Strahlung,
deren Intensitätsverteilung in einem großen Raumwinkelbereich eine deutlich wahrnehmbare
Intensität aufweist. Eine Intensitätsüberhöhung in dem oder um den Winkelbereich,
der mit der ursprünglichen Ausbreitungsrichtung der gerichteten Strahlung assoziiert
werden kann, ist zwar möglich, beträgt aber nicht mehr mehrere Größenordnungen.
[0038] Als opak wird die Eigenschaft bezeichnet, welche ein Durchlicht von Licht, d.h. elektromagnetischer
Strahlung, zumindest für eine Wellenlänge oder einen oder mehrere Wellenlängenbereiche
unterbindet. Für die Angabe, ob ein Gegenstand oder ein Raumgebiet transparent oder
opak ist, ist es von Bedeutung, dass die Wellenlänge oder Wellenlängenbereich angegeben
wird, für den diese Eigenschaft untersucht werden oder gelten. Es gibt eine Vielzahl
von Materialien, welche beispielsweise im sichtbaren Wellenlängenbereich transparent,
jedoch im ultravioletten Wellenlängenbereich opak sind.
[0039] Angaben wie opak, transluzent und transparent beziehen sich jeweils auf die Eigenschaft
der Materialschicht nach dem Laminieren bzw. bei einer Substratschicht auf die Eigenschaft
der nach dem Laminieren hieraus gebildeten Materialschicht.
[0040] In den Figuren 4 bis 7 sind einzelne Arbeitsschritte zur Herstellung eines alternativen
Laminats 11 zu Figur 3 dargestellt. In Figur 4 ist die Substratschicht 14 bereits
bearbeitet und weist Vertiefungen 16 auf. Diese Vertiefungen 15 können wie bei der
vorstehend beschriebenen Ausführungsform hergestellt sein. Diese Vertiefungen 16 können
alternativ zu der Ausführungsform gemäß Figur 1 durch Prägen, Stempeln oder dergleichen
eingebracht werden. In diesem letztgenannten Fall findet eine Materialverdrängung
statt, um die Vertiefungen 16 auszubilden. Darauffolgend werden gemäß einer ersten
Ausführungsform in Figur 5 die Vertiefungen 16 sowie Flächenabschnitte 23, die zwischen
den Vertiefungen 16 liegen, mit einem funktionalen Material beschichtet und gefüllt.
Beispielsweise kann dieses vollflächige Füllen der Vertiefungen und das vollflächige
Aufbringen des funktionalen Materials durch Rakeln, Siebdruck, Folieren oder durch
einschlägig bekannte Druckverfahren und dergleichen ausgebildet sein.
[0041] Alternativ kann gemäß Figur 6 vorgesehen sein, dass nur die Vertiefungen 16 verfüllt
werden. Dies kann beispielsweise durch berührungslose Hochleistungsspritzen, insbesondere
Jetten, oder Einbringen von Kugeln oder dergleichen erfolgen. Bei der Ausführungsform
gemäß Figur 6 kann des Weiteren vorgesehen sein, dass jede Vertiefung 16 einen bestimmten
Füllgrad umfasst. Beispielsweise können benachbarte Vertiefungen 16 voneinander abweichende
Füllgrade aufweisen. Ebenso können einzelne Sektionen aus Vertiefungen 16 einen spezifischen
Füllgrad aufweisen, der von dem Füllgrad in einer benachbarten Sektion vorgesehenen
Vertiefungen 16 abweicht.
[0042] Als funktionale Materialien können beispielsweise Farben vorgesehen sein. Auch kann
ein fluoreszierendes, lumineszierendes, magnetisches und/oder metallisches Material
eingebracht werden. Darauffolgend wird auf die Substratschicht 14 mit den verfüllten
Vertiefungen 16 zumindest eine weitere Schicht 21 aufgebracht. Bevorzugt wird eine
transparente Schicht 21 als Deckschicht oder Oberschicht aufgebracht. Anschließend
erfolgt eine Lamination der einzelnen Schichten 21, 22 und 14 zu einem Laminat 11
gemäß Figur 7.
[0043] In Figur 8 ist eine schematische Ansicht auf ein beispielhaftes innenliegendes Sicherheitsmerkmal
12 des Laminats 11 dargestellt. Diese Ansicht zeigt ein Sicherheitsmerkmal 12, welches
beispielsweise gemäß den Figuren 1 bis 3 aufgebaut und hergestellt ist. Durch die
unterschiedliche Größe, Tiefe, Form, Füllgrad und/oder Flächendichte der Vertiefungen
16 lässt sich beispielsweise ein Buchstabe, hier als "B" dargestellt, schaffen. Dieser
kann eine deutlich sichtbare Umrandung aufweisen. Diese Umrandung wird durch Vertiefungen
16 gebildet, welche im Durchmesser groß und/oder tief sind. Innerhalb der Umrandung
kann eine Schattierung vorgesehen sein, indem kleinere Vertiefungen und/oder Vertiefungen
mit einer geringeren Tiefe vorgesehen sind.
[0044] In Figur 9 ist eine schematische Ansicht auf eine Substratschicht 14 mit einer alternativen
Ausführungsform eines innenliegenden Sicherheitsmerkmals 12 in Figur 8 dargestellt.
Auf die Substratschicht 14 wird ein Muster oder ein Raster aufgebracht, insbesondere
aufgedruckt. Beispielsweise ist ein Raster aus quadratischen oder rechteckförmigen
Flächen 26 gebildet, die beispielsweise aus Silber bestehen. Darauffolgend wird ein
Abtrag der Substratschicht 14 mittels eines Lasers durchgeführt. Die dabei entstehenden
Vertiefungen 16 sind in dem Ausführungsbeispiel jeweils in einem Eckbereich der quadratischen
Fläche 26 vorgesehen. Da die Laserleistung des Laserstrahls derart eingestellt ist,
dass Material der Substratschicht 14 abgetragen werden kann, jedoch das Material des
Rasters 25 nicht beeinflusst wird, kann das beispielsweise dargestellte Muster hergestellt
werden, in dem eine Vertiefung 16 vier Eckbereiche der quadratischen Flächen 26 miteinander
verbindet. Dies stellt nur eines von vielen Ausführungsbeispielen für die Herstellung
eines innenliegenden Sicherheitsmerkmals 12 dar, bei welchem Vertiefungen 16 eingebunden
sind. Es versteht sich, dass weitere innenliegende Sicherheitsmerkmale 12 mit den
Vertiefungen 16 kombiniert, verbunden oder miteinander integriert sein können.
Bezugszahlenliste
[0045]
11. Laminat
12. Sicherheitsmerkmal
14. Substratschicht
16. Vertiefung
17. Oberseite von 14
18. Unterseite von 14
21. Schicht
22. Schicht
23. Flächenabschnitt
25. Raster
26. Rechteckförmige Fläche
1. Verfahren zur Herstellung eines Laminats (11) mit einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal
(12),
- bei dem zumindest eine transluzente oder opake Substratschicht (14) bereitgestellt
wird,
- bei dem mindestens eine weitere transluzente oder transparente Schicht (21, 22)
bereitgestellt wird,
- bei dem die zumindest eine Substratschicht (14) und die zumindest eine weitere Schicht
(21, 22) zusammengeführt und zu einem Laminat (11) miteinander laminiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass in eine Oberseite (17) und/oder Unterseite (18) der zumindest einen Substratschicht
(14) vor dem Zusammenführen mit der zumindest einen weiteren transluzenten oder transparenten
Schicht (21, 22) Vertiefungen (16) eingebracht werden, und
- dass die zumindest eine transparente oder transluzente Schicht (21, 22) auf die mit Vertiefungen
(16) versehene Oberseite (17) und/oder Unterseite (18) der Substratschicht (14) aufgebracht
und wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen (16) mit der zumindest einen transparenten
und/oder transluzenten Schicht (21, 22) gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (16) in der Substratschicht (14) durch ein partielles Abtragen von
einem Material der Substratschicht (14) hergestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (16) in der Substratschicht (14) durch ein partielles Verdrängen
von einem Material der Substratschicht (14) hergestellt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufbringen der Vertiefungen (16) in die zumindest eine transluzente oder
opake Substratschicht (14) auf die Substratschicht (14) ein Raster (25) mit einem
Material aufgebracht wird, welches einen höheren Schmelzpunkt als das Material der
Substratschicht (14) aufweist und beim Einbringen der Vertiefungen (16) in die Substratschicht
(14) das Raster (25) bestehen bleibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (16) der Substratschicht (14) mit der zumindest einen weiteren transparenten
oder transluzenten Schicht (21, 22) beim Laminieren verfüllt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Einbringen der Vertiefungen (16) in die Substratschicht (14) und vor dem
Zusammenführen mit der zumindest einen weiteren transluzenten oder transparenten Schicht
(21, 22) wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen (16) mit zumindest einem funktionalen
Material versehen werden und vorzugsweise als funktionales Material farbige Partikel,
fluoreszierendes, lumineszierendes, magnetisches und/oder metallisches Material aufgebracht
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen (16) in der Substratschicht (14) mit einem
vorbestimmten Füllgrad mit zumindest einem funktionalen Material gefüllt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Vertiefungen (16) und auf Flächenabschnitte (23), die sich zwischen den Vertiefungen
(16) erstrecken, das zumindest eine funktionale Material aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine funktionale Material durch Rakeln, Drucken oder Folieren aufgebracht
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das innenliegende Sicherheitsmerkmal (12) in die zumindest eine Substratschicht (14)
mit verschiedenen Graustufen durch die Anpassung in der Größe, der Tiefe, der Form,
dem Füllgrad und/oder der Flächendichte der Vertiefungen (16), insbesondere bei gleichen
Transmissionseigenschaften der aufzubringenden transparenten und/oder transluzenten
Schicht (21, 22), hergestellt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Laminat (11) aus der zumindest einen Substratschicht (14) und der zumindest einen
transparenten oder transluzenten Schicht (21, 22) hergestellt wird, wobei die Substratschicht
(14) einen höheren Schmelzpunkt als die zumindest eine transparente oder transluzente
Schicht (21, 22) aufweist.
12. Laminat mit einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal (12),
- mit zumindest einer transluzenten oder opaken Substratschicht (14), - mit zumindest
einer transluzenten oder transparenten Schicht (21, 22), die zu einem Laminat (11)
laminiert sind,
dadurch gekennzeichnet,
- dass in die zumindest eine Substratschicht (14) Vertiefungen (16) eingebracht sind, und
wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen (16) in der zumindest einen Substratschicht
(14) mit der zumindest einen transluzenten oder transparenten Schicht (21, 22) gefüllt
sind und die gefüllten Vertiefungen (16) das innenliegende Sicherheitsmerkmal (12)
bilden.
13. Laminat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen (16) in der zumindest einen Substratschicht
(14) mit zumindest einem funktionalen Material teilweise oder vollständig verfüllt
ist.
14. Laminat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (16) der Substratschicht (14) teilweise oder vollständig mit einem
funktionalen Material verfüllt und die zwischen den Vertiefungen (16) liegenden Flächenabschnitte
zumindest teilweise mit dem funktionalen Material und/oder mit zumindest einer transparenten
oder transluzenten Schicht (21, 22) überdeckt sind.
15. Sicherheits- oder Wertdokument mit einem innenliegenden Sicherheitsmerkmal (12), bei
dem zumindest eine transluzente oder opake Substratschicht (14) mit zumindest einer
transluzenten oder transparenten Schicht (21, 22) zu einem Laminat (11) verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, dass in die zumindest eine Substratschicht (14) Vertiefungen (16) eingebracht sind und
wenigstens eine Teilmenge der Vertiefungen (16) in der zumindest einen Substratschicht
(14) mit der zumindest einen transluzenten oder transparenten Schicht (21, 22) gefüllt
sind und die gefüllten Vertiefungen (16) das innenliegende Sicherheitsmerkmal (12)
bilden.