[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Verdrängermaschinen nach dem Spiralprinzip
und betrifft einen, insbesondere elektromotorischen, Scrollverdichter als Kältemittelkompressor
für eine Fahrzeugklimaanlage, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige
Verdrängermaschiene und insbesondere ein solcher Scrollverdichter ist aus der
DE 10 2017 110 913 B3 bekannt.
[0002] Bei Kraftfahrzeugen sind regelmäßig Klimaanlagen eingebaut, die mit Hilfe einer einen
Kältemittelkreislauf bildenden Anlage den Fahrzeuginnenraum klimatisieren. Derartige
Anlagen weisen grundsätzlich einen Kreislauf auf, in dem ein Kältemittel geführt ist.
Das Kältemittel, beispielsweise Kohlenstoffdioxid (CO
2) oder R-134a (1,1,1,2-Tetrafluorethan) oder R-744 (Kohlenstoffdioxid), wird an einem
Verdampfer erwärmt und mittels eines (Kältemittel-)Verdichters beziehungsweise Kompressors
verdichtet, wobei das Kältemittel anschließend über einen Wärmetauscher die aufgenommene
Wärme wieder abgibt, bevor es über eine Drossel erneut zum Verdampfer geführt wird.
[0003] Als Kältemittelverdichter wird häufig die Scroll-Technologie eingesetzt, um ein Kältemittel-Öl-Gemisch
zu verdichten. Das dabei entstehende Gas-Öl-Gemisch wird getrennt, wobei das abgetrennte
Gas in den Klimakreislauf eingebracht wird, während das abgetrennte Öl gegebenenfalls
innerhalb des Scrollverdichters als geeigneterweise elektromotorisch angetriebenen
Kältemittelverdichter zur Schmierung von bewegten Teile an diese herangeführt werden
kann.
[0004] Der Aufbau und die Funktionsweise eines solchen Scrollverdichters für das Kältemittels
bzw. das Kältemittel-Öl-Gemisch einer Kraftfahrzeugklimaanlage ist beispielsweise
in der
DE 10 2012 104 045 A1 und in "
A Scroll Compressor for Air Conditioners", Tojo et al., Purdue e-Pubs (Purdue University),
International Compressor Engineering Conferenz, 1984, beschrieben. Eine Modellrechnung eines selbsteinstellenden Back-Preasure- oder Gegendruck-Mechanismus
bei einem Scrollverdichter (Scrollkompressor) ist in "
Computer Modeling of Scroll Compressor with Self Adjusting Back-Pressure Mechanism",
Tojo et al., Purdue e-Pubs (Purdue University), International Compressor Engineering
Conferenz, 1986, beschrieben.
[0005] Wesentliche Bestandteile des Scrollverdichters sind ein feststehender Scroll (fixed
scroll) und ein beweglicher, orbitierender Scroll (movable, orbiting scroll). Die
beiden Scrolls (Scrollteile) sind grundsätzlich gleichartig aufgebaut und weisen jeweils
eine Basisplatte (base plate) und eine spiralförmige, ausgehend von der Basisplatte
sich in Axialrichtung erstreckende Wandung (wrap) auf. Im zusammengesetzten Zustand
liegen die Spiralwände der beiden Scrolls ineinander und bilden zwischen den sich
abschnittsweise berührenden Scroll-Wandungen mehrere Verdichterkammern.
[0006] Wenn der bewegliche Scroll orbitiert, gelangt das angesaugte Gas-Öl-Gemisch über
einen Einlass zu einer ersten, radial äußeren Verdichterkammer und von dort über weitere
Verdichterkammern zur radial innersten Verdichterkammer sowie von dort über einen
zentralen Auslass, beispielsweise in Form einer Bohrung, und gegebenenfalls zwei benachbarte
Nebenventile in Form ebenfalls von Bohrungen in der Basisplatte des feststehenden
Scrolls in eine Auslass- oder Hochdruckkammer. Das Kammervolumen in den Verdichterkammern
wird von radial außen nach radial innen kleiner, und der Druck des zunehmend verdichtenden
Mediums wird größer. Während des Betriebs des Scrollverdichters steigt somit der Druck
in den Verdichterkammern von radial außen nach radial innen an.
[0007] Der zentrale Gas-Öl-Auslass (und gegebenenfalls jedes der Nebenventile bzw. - bohrungen)
ist auf der Basisplattenrückseite des feststehenden Scrolls durch ein Federventil
verschlossen. Das Federventil öffnet in Folge der Druckdifferenz zwischen den Verdichterkammern
und der Hochdruckkammer. Gegebenenfalls strömt das verdichtete Gas-Öl-Gemisch nach
Auslösen des Federventils in die Hochdruckkammer des Scrollverdichters (auf der Rückseite
des feststehenden Scrolls), um dort in Öl und Gas getrennt zu werden. Anschließend,
wenn der Druck in den der Hochdruckkammer gegenüberliegenden Verdichterkammern entsprechend
abgesunken ist, schließt das Federventil automatisch.
[0008] Während des Betriebs des Scrollverdichters werden aufgrund des in den Verdichterkammern
erzeugten Drucks und der dadurch bedingten Axialkraft die beiden Scrolls auseinander
gedrückt, so dass ein Spalt und somit Leckagen zwischen den Verdichterkammern entstehen
können. Um dies möglichst zu vermeiden, wird - gegebenenfalls zusätzlich zu einem
Ölfilm zwischen den Reibflächen der beiden Scrolls - der orbitierende Scroll gegen
den feststehenden Scroll gedrückt. Die entsprechende Axialkraft (Gegenkraft) wird
erzeugt, indem auf der Basisplattenrückseite des orbitierenden Scrolls ein Druckraum
(Gegendruckkammer, back pressure chamber) vorgesehen ist, in der ein spezifischer
Druck erzeugt wird.
[0009] Dies kann gemäß der bereits genannten
DE 10 2012 104 045 A1 dadurch erfolgen, dass in der Basisplatte des orbitierenden Scrolls an einer bestimmten
Position ein Mitteldruckkanal (Durchgang, Öffnung, Backpressure-Port) eingebracht
ist, der zumindest eine der von den Scrolls gebildeten Verdichterkammern mit der Gegendruckkammer
(Back-Pressure-Kammer) verbindet, so dass Kältemittelgas aus dem Verdichtungsprozess
zwischen den Scroll-Spiralen direkt in die Gegen- bzw. Mitteldruckkammer gelangt.
Aufgrund des Mitteldruckkanals im beweglichen Scroll in Verbindung mit der Gegendruckkammer
(back pressure chamber) wird somit der bewegliche Scroll selbst einstellend (automatisch)
gegen den feststehenden Scroll gedrückt, sodass eine ausreichende Dichtigkeit (axiale
Dichtigkeit) gegeben ist. Alternativ kann der Mitteldruckkanal im feststehenden Scroll
angeordnet und um den beweglichen Scroll herum zur Gegen- bzw. Mitteldruckkammer geführt
werden.
[0010] In Abhängigkeit von der Positionierung des Mitteldruckkanals (back pressure port)
steigt bei dem bekannten Scrollverdichter der Druck in der Gegendruckkammer bei einem
Druckverhältnis von beispielsweise 3 bar (Niederdruck) zu 25 bar (Hochdruck) auf beispielsweise
ca. 6 bar bis ca. 9 bar an. Bei dem bekannten Kältemittelscrollverdichter für eine
Kraftfahrzeugklimaanlage ist der Mitteldruckkanal, ausgehend vom Anfang der Scrollspirale
(Spiralwand) des beweglichen (orbitierenden) Scrolls bei etwa 405° positioniert.
[0013] In beiden p-v-Diagrammen ist in dem betrachten Volumenbereich ein (relativer) Druckabfall
bzw. Druckanstieg um den Faktor 2 (von 2.0 auf 1.0 bzw. von 1.0 auf 2.0) erkennbar.
Der Öffnungs-Startwert des back pressure ports liegt somit bei ca. 100% bzw. bei ca.
95% des relativen Verdichterkammervolumens.
[0015] In "
Dynamics of Compliance Mechanisms in Scroll Compressors, Part I: Axial Compliance",
Nieter et al., Purdue e-Pubs (Purdue University), International Compressor Engineering
Conferenz, 1990, ist die Winkelposition des back pressure ports (Figuren 7 und 8) diskutiert. Aus
Figur 3 und Seite 309, vorletzter Absatz, vorletzer Satz, ergibt sich ein Winkelbereich
von 360°, innerhalb dessen der Gegen- oder Mitteldruckkanal (Back-Pressure-Port) positioniert
sein sollte.
[0016] Aus der
EP 2 369 182 B1 ist ein Spiralkompressor mit einem Gehäuse bekannt, in dem ein feststehender Scroll
mit einer Basisplatte und daran angeformter Spirale und ein um eine Umlaufachse umlaufender
beweglicher Scroll mit ebenfalls einer Basisplatte und daran angeformter Spirale angeordnet
sind. Zwischen der Basisplatte des feststehenden Scrolls und einem Gehäuseabschnitt
ist eine Abgabekammer (Hochdruckkammer) gebildet. Eine im Gehäuse angeordnete Lagerzwischenwand
mit einem Wellenlager begrenzt eine Saug- oder Zulaufkammer und bildet mit der Basisplatte
des beweglichen Scrolls einen Gegendruckkammer (Backpressure-Kammer), die über einen
Lieferkanal im beweglichen Scroll mit der Verdichterkammer zwischen den Scrolls kommuniziert.
Die Abgabekammer und die Gegendruckkammer stehen über einen Sekundärlieferkanal in
Verbindung, der sich im Wesentlichen axial durch eine Außenwand des feststehenden
Scroll erstreckt. Der Sekundärlieferkanal liefert in der Abgabekammer mittels eines
Ölseparator abgetrenntes Öl oder Kühlmittelgas in die Gegendruckkammer, um den Druck
in der Gegendruckkammer nach einem Druckabfall in kurzer Zeit wiederherzustellen.
[0017] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen besonders geeigneten, insbesondere
elektromotorisch angetriebenen oder antreibbaren, Scrollverdichter als Kältemittelverdichter
für eine Fahrzeugklimaanlage anzugeben. Insbesondere soll durch ein geeignetes Druckkanalsystem
eine möglichst flexible und effektive Anpassung des Drucks in der Gegendruckkammer
(Backpressure-Kammer) an Arbeitspunkte des Scrollverdichters für eine Fahrzeugklimaanlage,
vorzugsweise im Kühlungs- und Wärmepumpenmodus, erzielt werden. Auch sollen Leckagen
möglichst weitgehend reduziert und Reibungsverluste zwischen dem feststehenden Scroll
und dem orbitierenden Scroll vermieden oder zumindest möglichst minimal gehalten werden.
[0018] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0019] Der Scrollverdichter weist in einem Gehäuse mit einer Hochdruckkammer und mit Verdichterkammern
sowie mit einer Gegendruckkammer einen feststehenden Scroll und einen beweglich, d.
h. im angetriebenen Zustand - also im Betreib (Verdichterbetrieb) - orbitierenden
(oszillierenden) Scroll auf. Die Scrolls oder Scrollteile weisen jeweils eine Basisplatte
und eine Spiralwand auf, wobei zwischen den ineinandergreifenden Spiralwänden der
beiden Scrolls (Scrollteile) die Verdichterkammern gebildet sind. Die Basisplatte
des feststehenden Scrolls begrenzt die Hochdruckkammer, und die Basisplatte des beweglichen
Scrolls begrenzt die Gegendruckkammer.
[0020] Die Gegendruckkammer steht über eine zumindest teilweise im feststehenden Scroll
verlaufende Druckleitung mit zumindest einer der Verdichterkammern in Verbindung.
Die Druckleitung steht über einen ersten Kanal mit zumindest einer der Verdichterkammern
und zudem über einen zweiten Kanal mit der Hochdruckkammer in Verbindung. Auf diese
Weise entsteht in der Druckleitung, über welche die Gegendruckkammer strömungstechnisch
mit der Hochdruckkammer und mit der zumindest einen Verdichterkammer kommuniziert,
ein auch in der Gegendruckkammer wirkender statischer Druck. Der Scrollverdichter
ist insbesondere für Kältemittel einer Fahrzeugklimaanlage vorgesehene und eingerichtete.
Geeigneterweise ist zumindest einer der Kanäle in der Basisplatte des feststehenden
Scrolls angeordnet. Vorzugsweise sind der mit der Verdichterkammer verbundene erste
Kanal und der mit der Hochdruckkammer verbundene zweite Kanal in der Basisplatte des
feststehenden Scrolls angeordnet. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der zweite
Kanal in einem Filter (Filter-Einsatz) angeordnet, der in der Hochdruckkammer in eine
Bohrungsöffnung eingesetzt ist, die in die Basisplatte auf deren Hochdruckkammer-Plattenseite
eingebracht und dort von einem Positionier- und Haltekragen für den Filter-Einsatz
umgeben ist.
[0021] Die Druckleitung weist zweckmäßigerweise mindestens einen ersten Leitungsabschnitt,
der in der Basisplatte des feststehenden Scrolls angeordnet ist, und einen mit dem
ersten Leitungsabschnitt verbundenen zweiten Leitungsabschnitt auf, der in einer Begrenzungswand
des feststehenden Scrolls angeordnet ist. Die Begrenzungswand kann Bestandteil des
feststehenden Scrolls oder des Gehäuses sein.
[0022] Gemäß einer ersten Alternative ist in einfacher Weise der erste Leitungsabschnitt
radial in die Basisplatte und der zweiten Leitungsabschnitt axial oder schräg verlaufend
in die Begrenzungswand des feststehenden Scrolls in Form jeweils einer Bohrung eingebracht
werden, wobei die Bohrungen innerhalb der Basisplatte unter Bildung der Druckleitung
ineinander münden bzw. ineinander übergehen.
[0023] Gemäß einer zweiten Alternative, bei der der zweite Kanal in einem Filter (Filter-Einsatz)
angeordnet bzw. von diesem gebildet ist, sind ausgehend von der Bohrungsöffnung in
der Basisplatte des feststehenden Scrolls zwei schräg verlaufende, erste Leitungsabschnitte
vorgesehen. Eine dieser ersten Leitungsabschnitte verläuft zum zweiten Leitungsabschnitt
in der Begrenzungswand und mündet in diese ein. Der andere dieser ersten Leitungsabschnitte
verläuft zum ersten Kanal, d. h. innerhalb der Basisplatte des feststehenden Scrolls
in Richtung der (gewählten) Position des ersten Kanals.
[0024] Die Gegendruckkammer ist mittels einer Zwischenwand von einer Niederdruckkammer abgegrenzt.
In diese Zwischenwand, die geeigneterweise als Lagerschild für eine den beweglichen
Scroll antreibende Welle dient, ist ein zur Gegendruckkammer führender (dritter) Leitungsabschnitt
der Druckleitung angeordnet. Dieser Leitungsabschnitt kann wiederum in einfacher Weise
als radiale Bohrung in der Zwischenwand ausgeführt sein. Alternativ ist dieser Leitungsabschnitt
der Druckleitung als Nut in der Zwischenwand in Verbindung mit einer diese überdeckenden
Platte (Wear-Plate) ausgeführt.
[0025] Die Querschnittsfläche der Druckleitung ist um mindestens den Faktor zwei (2) größer
als die Querschnittsfläche des mit der Verdichterkammer verbundenen ersten Kanals
und des mit der Hochdruckkammer verbundenen zweiten Kanals. Die Querschnittsfläche
des mit der Verdichterkammer verbundenen ersten Kanals ist vorteilhafterweise wiederum
größer als die Querschnittsfläche des mit der Hochdruckkammer verbundenen zweiten
Kanals.
[0026] Geeigneterweise ist das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche des mit der Verdichterkammer
verbundenen ersten Kanals und der Querschnittsfläche des mit der Hochdruckkammer verbundenen
zweiten Kanals zwischen 3 (drei) und 5 (fünf), vorzugsweise 4 (vier). Zweckmäßigerweise
sollten die Querschnittsflächen der beiden Kanäle möglichst klein sein.
[0027] Die Querschnittsfläche des mit der Verdichterkammer verbundenen ersten Kanals beträgt
zweckmäßigerweise zwischen 0,03 mm
2 und 1,5 mm
2, vorzugsweise 0,2 mm
2. Die Querschnittsfläche des mit der Hochdruckkammer verbundenen zweiten Kanals beträgt
zweckmäßigerweise zwischen 0,008 mm
2 und 0,2 mm
2, vorzugsweise 0,05 mm
2. Bezogen auf einen kreisrunden Kanalquerschnitt sollte der Durchmesser des ersten
Kanals zwischen 0,2 mm und 1 mm, vorzugsweise 0,5 mm, und derjenige des zweiten Kanals
zwischen 0,1 mm und 0,5 mm, vorzugsweise 0,25 mm, betragen.
[0028] In vorteilhafter Ausgestaltung sind der erste und/oder der zweite Kanal als Bohrung
ausgeführt, welche in die Druckleitung mündet. Aufgrund der geringen Wanddicke (Wandstärke)
der Basisplatte des feststehenden Scrolls im Bereich der beiden Kanäle wirkt die jeweilige
Bohrung bzw. der jeweilige Kanal somit als Blende oder Drossel.
[0029] Diese strömungstechnische Regelung und eine effektive adaptive Anpassung des Drucks
in der Gegendruckkammer an unterschiedliche Arbeitspunkte des Scrollverdichters (im
Kühlungs- oder Wärmepumpen-Modus) wird dadurch unterstützt oder kann dadurch weiter
verbessert werden, dass der mit der Verdichterkammer verbundene erste Kanal - ausgehend
von einem relativen Kammervolumen von etwa 100% in der radial äußersten Verdichterkammer
und einem Rotations- oder Wellenwinkel von 0° - bei einem Rotations- oder Wellenwinkel
von (63,5 ± 5,5)° vollständig geöffnet ist und bis zu einem Rotations- oder Wellenwinkel
von (343,5 ± 5,5)° geöffnet bleibt. Dies entspricht einer relativen Volumenänderung
des Verdicherkammervolumens von (91,15 ± 0,75)° auf (23,0 ± 0,3)°.
[0030] Die radialen Abstände der beiden Kanäle zu einem in der feststehenden Basisplatte
angeordneten und in die Hochdruckkammer führenden zentralen Auslass sind geeigneterweise
unterschiedlich groß, so dass die bedien Känale bewusst nicht einander direkt (axial)
gegenüberliegend angeordnet sind. Dabei kann der radiale Abstand des in die Hochdruckkammer
führenden zweiten Kanals größer oder kleiner sein als der radiale Abstand des mit
der Verdichterkammer verbundenen ersten Kanals zum zentralen Auslass.
[0031] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die beiden strömungsregelnden Kanäle in deren Verbindung mit der Druckleitung in dem
feststehenden Scroll eine effektive und selbst einstellende Anpassung des Drucks in
der Gegendruckkammer an den jeweiligen Arbeitspunkt des Scrollverdichters ohne zusätzliche
strömungsregelnde Bauteile zur Strömungsdrosselung, wie beispielsweise Ventile, Düsen,
Drosseln oder weitere Känale, Bohrungen oder Blenden erfolgt.
[0032] Die adaptive Regelung des Drucks in der Gegendruckkammer erfolgt mittels der beiden
Kanäle und der Druckleitung im feststehenden Scroll bei einem Druckverhältnis zwischen
Saugdruck (Niederdruck) und Hochdruck von 5 (bei einem Saugdruck von 3 bar und einem
Hochdruck von 15 bar) ebenso zuverlässig selbst einstellend, wie bei einem Druckverhältnis
von etwa 8 (bei einem Saugdruck von 3 bar und einem Hochdruck von 25 bar) oder 10
(bei einem Saugdruck von 1,5 bar und einem Hochdruck von 15 bar) für das Kältemittel
R-134A (Arbeitspunkt beim Betrieb als Wärmepumpe).
[0033] Zudem kann mittels dieses Zwei-Kanal-Druckleitungs-Systems im feststehenden Scroll
eine hohe Prozessstabilität für Serienfertigungen erreicht werden. So unterliegen
die beiden Kanäle in dem feststehenden Scroll im Zuge einer Scroll-Beschichtung, beispielsweise
einer Farbbeschichtung, quasi gleichen Bedingungen, so dass sich Toleranzen, die zu
Schwankungen im Gegendruck- bzw. Backpressure-Niveau führen können, gegenseitig aufheben
(herauskürzen).
[0034] Des Weiteren kann der Scrollverdichter aufgrund der adaptiven Anpassung des Drucks
in der Gegendruckkammer bei Arbeitspunkten im Kühlungs- und im Wärmepumpenmodus mit
hoher Effizienz betrieben werden, weil insbesondere Leckagen reduziert und Reibungsverluste
zwischen den Scrollteilen auf ein Minimum gehalten werden können. So ist die in Folge
des selbst einstellenden Drucks in der Gegendruckkammer wirksame Axialkraft aufgrund
der adaptiven Anpassung nicht oder stets lediglich um einen geringen Betrag größer
als die Summe der Axialkräfte in den Verdichterkammern, in denen im Verdichterbetrieb
typischerweise unterschiedliche Drücke herrschen.
[0035] Die besonders effektive strömungstechnische Regelung und adaptive Anpassung des Drucks
in der Gegendruckkammer an unterschiedliche Arbeitspunkte des Scrollverdichters wird
vorteilhaft bestimmt bzw. beeinflusst durch die angegebenen Querschnittsverhältnisse
der Druckleitung und der beiden Kanäle sowie deren Positionierung in Bezug auf die
Verdichterkammer(n). So ist die Positionierung geeigneterweise derart gewählt, dass
insbesondere der erste Kanal bei einem relativen Volumen der Verdichterkammer (Verdichterkammervolumen)
von ca. 90% öffnet und im Zuge einer relativen Druckänderung bis zu einem relativen
Volumen der Verdichterkammer von ca. 23% geöffnet bleibt, bevor der jeweilige Kanal
während der orbitierenden Bewegung des orbitierenden Scrolls von dessen Spiralwand
abgedeckt bzw. übergriffen wird und mit einer radial weiter außen liegenden Verdichterkammer
in Verbindung (Überdeckung) steht.
[0036] Wenn der orbitierende Scroll vom Kompressionsvorgang des Kältemittel-Gas-Gemisches
in den Verdichterkammern bis zum Ausstoßprozess des verdichteten Kältemittel-Gas-Gemisches
in die Hochdruckkammer des Scrollverdichters typischerweise 2,5 Umdrehungen - und
somit zwischen 0% und 100% relativem Verdichterkammervolumen - einen Winkelbereich
von 900° durchläuft, sollte der die Verdichterkammer mit der Druckleitung verbindende
erste Kanal im feststehenden Scroll bei einem Winkel (Spiralwinkel ϕ) von 350° bis
390°, insbesondere 370°, positioniert sein, wobei dieser Winkel ϕ ausgehend sowohl
vom Anfang als auch vom Ende der Spiralwand (Scrollspirale) des feststehenden Scrolls
gemessen (angelegt) sein kann.
[0037] Die Position des zweiten Kanals, der die Druckleitung mit der Hochdruckkammer innerhalb
des Gehäuses des Scrollverdichters verbindet, ergibt sich praktisch zwangsläufig entlang
derselben Radius- oder Winkellinie, wenn die Druckleitung bzw. deren erster Leitungsabschnitt
geradlinig ist. Bei der Variante mit schräg verlaufenden ersten Leitungsabschnitten
können die beiden axial beabstandeten Kanäle an zueinander unterschiedlichen Radial-
und/oder Azimutalposionen angerordnet sein.
[0038] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Seitenansicht einen Scrollverdichter mit einem elektromotorischen
Antriebsmodul und mit einem Verdichtermodul,
- Fig. 2
- in einer Schnittdarstellung schematisch vereinfacht den elektromotorisch angetrieben
Scrollverdichter mit einer Hochdruckkammer und mit einer Gegendruckkamer (Back-Pressure-Kammer)
sowie mit in diese führendem Druckleitungs- bzw. Kanalsystem,
- Fig. 3
- in einer Schnittdarstellung den Scrollverdichter mit in einem Verdichtergehäuse einem
feststehenden und einem beweglichen Scroll sowie mit einer zur Gegendruckkammer führenden
Druckleitung mit jeweils einem Verbindungskanal (erster Kanal und zweiter Kanal) in
die zwischen den Scrolls gebildeten Verdichterkammern einerseits und in die Hochdruckkammer
andererseits,
- Fig. 4
- in einem Blockschaltbild die Druckrückführung aus der Hochdruckkammer und aus den
scrollseitigen Verdichterkammern in die Gegendruckkammer sowie mit einer Ölrückführung
in eine saug- bzw. motorseitige Niederdruckkammer,
- Fig. 5
- in einer perspektivischen Darstellung den feststehenden Scroll mit einem an einer
innerhalb der Scrollwand (Scrollspirale) vorbestimmten Position (Winkel-Position)
in der Basisplatte angeordneten Kanal (Bohrung) zur Druckleitung,
- Fig. 6
- in einer Draufsicht den feststehenden Scroll mit zwei eingezeichneten Winkelpositionen
(Spiralwinkel) des zu einer Verdichterkammer führenden ersten Verbindungskanals in
der Basisplatte,
- Fig. 7
- in einer perspektivischen Darstellung den feststehenden Scroll mit Blick auf die hochdruckkammerseitige
Plattenfläche (Plattenseite) dessen Basisplatte und darin angeordneter Aufnahmeöffnung
für einen Filtereinsatz mit dem (zweiten) Verbindungskanal zur Hochdruckkammer,
- Fig. 8
- den feststehenden Scroll gemäß Fig. 7 in einer Draufsicht, und
- Fig. 9
- einen Schnitt IX-IX aus Fig. 8 mit von der Aufnahmeöffnung für den Filtereinsatz ausgehenden
Leitungsabschnitten der Druckleitung zum ersten Verbindungskanal und zu einem Leitungsabschnitt
in einer (radial äußeren) Begrenzungswand des feststehenden Scrolls.
[0039] Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0040] Der in Fig. 1 dargestellte Kältemittelverdichter 1 ist in einem nicht näher dargestellten
Kältemittelkreislauf einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs verbaut. Der elektromotorische
Kältemittelverdichter 1 weist ein elektrisches (elektromotorisches) Antriebsmodul
2 sowie ein mit diesem gekoppeltes Verdichtermodul in Form eines Scrollverdichter
3 auf. Über eine zwischen dem Antriebsmodul 2 und dem Scrollverdichter 3 gebildete
mechanische Schnittstelle 4 ist der Scrollverdichter 3 antriebstechnisch an das Antriebsmodul
2 angebunden. Die mechanische Schnittstelle 4 dient als antriebsseitiges Lagerschild
und bildet eine Zwischenwand 5 (Figuren 2 und 3). Der Scrollverdichter 3 ist mittels
umfangsseitig verteilten, sich in Axialrichtung A des Kältemittelverdichters 1 erstreckenden
Flanschverbindungen 6 mit dem Antriebsmodul 2 verbunden (gefügt, verschraubt).
[0041] Ein Gehäuseteilbereich eines Antriebsgehäuses 7 des Kältemittelverdichters 1 ist
als ein Motorgehäuse 7a zur Aufnahme eines Elektromotors 13 (Fig. 2) ausgebildet und
einerseits durch eine integrierte Gehäusezwischenwand 7b (Fig. 2) zu einem mit einem
Gehäusedeckel 7c versehenen Elektronikgehäuse 7d mit einer den Elektromotor 13 ansteuernden
Motorelektronik (Elektronik) 8 und andererseits durch die mechanische Schnittstelle
4 mit dem Lagerschild und der Zwischenwand 5 verschlossen. Das Antriebsgehäuse 7 weist
im Bereich des Elektronikgehäuses 7b einen Anschlussabschnitt 9 mit zur Elektronik
8 geführten Motoranschlüssen 9a und 9b zur elektrischen Kontaktierung der Elektronik
8 an ein Bordnetz des Kraftfahrzeugs auf.
[0042] Das Antriebsgehäuse 7 weist einen Kältemittel-Einlass oder Kältemittel-Zulauf 10
zum Anschluss an den Kältemittelkreislauf und einen Kältemittel-Auslass 11 auf. Der
Auslass 11 ist an dem Boden eines Verdichtergehäuses 12 des Scrollverdichter 3 angeformt.
Im angeschlossenen Zustand bildet der Einlass 10 die Niederdruck- oder Saugseite (Sauggasseite)
und der Auslass 11 die Hochdruck- oder Pumpseite (Pumpenseite) des Kältemittelverdichters
1.
[0043] Fig. 2 zeigt schematisch den elektromotorischen Kältemittelverdichter 1 in einer
Schnittdarstellung entlang einer Rotationsachse 14 des Elektromotors 13, der hier
ein bürstenloser Gleichstrommotor (BLDC) ist und einen zylindrischen Rotor 15 aufweist.
Dieser ist umfangsseitig mittels eines hohlzylindrischen Stators 16 umgeben. Der Rotor
15 umfasst eine Anzahl an Permanentmagneten und ist mittels einer Welle 17 drehbar
um die Rotationsachse 14 gelagert. Der Stator 16 weist eine Anzahl von elektrischen
Spulen auf, die mittels der Elektronik 8 bestromt sind, welche wiederum die beispielsweise
mit einem Bus-Systems und dem Bordnetz des Kraftfahrzeugs verbunden ist.
[0044] Die Elektronik 8 ist im Elektronikgehäuse 7d des Antriebsgehäuses 7 angeordnet, das
von dem Stator 16 und dem Rotor 15 mittels der Zwischenwand 5 getrennt ist. Der Gehäusedeckel
7c, der mittels Schrauben am Elektronikgehäuse 7d lösbar befestigt ist, verschließt
eine Zugangsöffnung des Elektronikgehäuses 7b. Die Motorelektronik 8 weist Leiterplatten
18, 19 auf, die in Axialrichtung A übereinander angeordnet sind. Eine Brückenschaltung
der Leiterplatte 18, welche der Gehäusezwischenwand 7b nächstgelegen ist, ist über
Bestromungsleitungen 19, welche durch die Gehäusezwischenwand 7b geführt sind, mit
den elektrischen Spulen des Stators 16 kontaktiert. Die Brückenschaltung wird mittels
des Bordnetzes gespeist und mittels einer Ansteuerschaltung der anderen Leiterplatte
19 gesteuert, die signaltechnisch mit dem Bus-System verbunden ist.
[0045] Wie in Verbindung mit Fig. 3 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, weist der
Scrollverdichter 3 einen im Verdichtergehäuse 12 angeordneten beweglichen Scroll (Scrollteil)
21 auf. Dieser ist über einen exzentrischen Wellenzapfen 17a mit beispielsweise zwei
Fügestiften, von denen nur ein Fügezapfen 17b sichtbar ist, an die Welle 17 des Elektromotors
13 gekoppelt, die in die mechanischen Schnittstelle 4 mit A-seitigem Lagerschild geführt
ist. Der exzentrische Wellenzapfen 17a ist in einem im beweglichen Scroll 21 gehaltenen
Wälz- oder Kugellager 22a gelagert. Ein weiteres, die Welle 17 lagerndes Wälz- oder
Kugellager 22b ist in der als A-seitiges Lagerschild dienenden mechanischen Schnittstelle
4 und dort in der Zwischenwand 5 angeordnet. Der bewegliche Scroll (Scrollteil) 21
ist im Betrieb des Scrollverdichters 3 orbitierend angetrieben.
[0046] Der Scrollverdichter 3 weist zudem einen starr im Verdichtergehäuse 12 befestigten
feststehenden Scroll (Scrollteil) 23 auf. Die beiden Scrolls (Scrollteile) 21, 23
greifen mit deren schnecken- oder spiralförmigen Scrollwänden (Scrollspiralen) 21a,
23a ineinander, die von einer jeweiligen Basisplatte 21b, 23b axial emporragen. Zwischen
den Scrolls 21, 23, d. h. zwischen deren Scrollwänden bzw. Scrollspiralen 21a, 23a
und den Basisplatten 21b, 23b sind Verdichterkammern 24 gebildet, deren Volumen bei
Betrieb des Elektromotors 13 verändert wird.
[0047] Zwischen dem A-seitigen Lagerschild und dem beweglicher Scroll 21 befindet sich in
der Zwischenwand 5 eine Gegendruckkammer (Backpressure-Kammer) 25. Diese ist im -
nachfolgend einfach als Gehäuse bezeichneten - Verdichtergehäuse 12 von der Basisplatte
21b des beweglichen Scrolls 21 und/oder von einer Zwischenplatte (Wear-Plate) 5a (Fig.
3) in Form einer Stahlplatte begrenzt, welche als gute Gleiteigenschaften für den
orbitierenden Scroll 21 aufweist. Die Gegendruckkammer 25 erstreckt sich bereichsweise
in die Basisplatte 21b des beweglichen Scrolls 21 hinein.
[0048] Beim Betrieb wird das Kältemittel durch den Zulauf 10 in das Antriebsgehäuse 7 und
dort in das Motorgehäuse 7a eingeleitet. Dieser Bereich des Antriebsgehäuses 7 bildet
die Saug- oder Niederdruckseite 26. Mittels der Gehäusezwischenwand 7b wird ein Eindringen
des Kältemittels in das Elektronikgehäuse 7d verhindert. Innerhalb des Antriebsgehäuses
7 wird das Kältemittel mit in dem Kältemittelkreislauf vorhandenem Öl vermischt und
entlang des Rotors 15 und des Stators 16 durch eine Öffnung (oder mehrere Öffnungen,
Fig. 3) 27 in der Zwischenwand 5 zum Scrollverdichter 3 gesaugt. Mittels des Scrollverdichters
3 wird das Gemisch aus Kältemittel und Öl verdichtet, wobei das Öl der Schmierung
der beiden Scrolls 21, 23 dient, sodass eine Reibung verringert und folglich ein Wirkungsgrad
erhöht ist. Auch dient das Öl der Abdichtung, um ein unkontrolliertes Entweichen von
dem zwischen den beiden Scrolls (Scrollteilen) 21, 23 befindlichen Kältemittel zu
vermeiden.
[0049] Das verdichtete Gemisch aus Kältemittel und Öl wird über einen zentralen Auslass
28 in der Basisplatte 23b des feststehenden Scrolls 23 in eine Hochdruckkammer 29
innerhalb des Verdichtergehäuses 12 geleitet. In der Hochdruckkammer 29 befindet sich
ein Ölabscheider (Zyklonabscheider) 30. Innerhalb des Ölabscheiders 30 wird das Gemisch
aus Kältemittel und Öl in eine Rotationsbewegung versetzt, wobei das schwerere Öl
aufgrund der erhöhten Trägheit und erhöhten Masse zu den Wänden des Ölabscheiders
30 geleitet und in einem unteren Bereich des Ölabscheiders 30 gesammelt wird, während
das Kältemittel nach oben oder seitlich durch den Auslass 11 abgeführt wird.
[0050] Wie in Fig. 3 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, ist die Hochdruckkammer 29
innerhalb des Gehäuses 12 mittels der Basisplatte 23b des feststehenden Scrolls 23
begrenzt. Der zentrale Auslass 28 in die Hochdruck- oder Auslasskammer 29, der sich
in der radial innersten Kammerbereich 24' der Verdichterkammern 24 befindet, ist in
die Basisplatte 23b des feststehenden Scrolls 23 als Bohrung eingebracht. Innerhalb
der Hochdruckkammer 29 ist der zentrale Auslass 28 mit einem Federventil (Fingerfeder-Ventil)
33 verschlossen, solange der Druck in den Verdichterkammern 24 geringer ist als der
Druck in der Hochdruckkammer 29. Wird der Druck des verdichteten Kältemittel-Öl-Gemisches
in den Verdichterkammern 24, insbesondere im der zentralen Kammerbereich 24', größer
als der Druck in der Hochdruckkammer 29, so öffnet das Federventil 33 quasi automatisch.
[0051] Ein Anschlagelement 34, das in der Hochdruckkammer 29 am feststehenden Scroll 23,
beispielsweise an dessen Basisplatte 23b, befestigt ist, begrenzt den Hub des Federventils
33. Wenn der Druck auf unterhalb des Drucks in der Hochdruckkammer 29 abgesunken ist,
verschließt das Federventil 33 den Auslass 28 erneut selbsttätig aufgrund dessen Federvorspannung.
Auf diese Weise gelangt das verdichtete Kältemittel-Öl-Gemisches - je nach Drehzahl
der Welle 17 bzw. in Abhängigkeit vom Arbeitspunkt des Scrollverdichters 3 - kontinuierliche
(durchgängig) oder stoßweise oder pulsierend über den zentralen Auslass 28 aus den
Verdichterkammer 24 in die Hochdruckkammer 29.
[0052] Im feststehenden Scroll 23 ist eine Druckleitung 35 vorgesehen, über welche die Verdichterkammern
24 und die Hochdruckkammer 29 strömungstechnisch mit der Gegendruckkammer 25 kommunizieren.
Hierzu steht die Druckleitung 35 über einen ersten Kanal 36 mit den zwischen den Scrollwänden
21a, 23a gebildeten Verdichterkammern 24 und über einen zweiten Kanal 37 mit der Hochdruckkammer
29 in einem Bereich in Verbindung, der bei Betrieb im Wesentlichen das Kältemittel
und nur eine geringe Menge Öl aufweist.
[0053] Fig. 4 zeigt schematisch in einem Blockschaltbild die strömungstechnische bzw. druckführende
Verbindung der Gegendruckkammer 25 über die Druckleitung 35 und die beiden Kanäle
36, 37, die als Blenden bzw. als Drosseln wirksam sind, einerseits mit der Hochdruckkammer
29 und andererseits mit den Verdichterkammern 24. Der in die Basisplatte 23b des feststehenden
Scrolls 23, beispielsweise als Bohrung, eingebrachte erste Kanal ist ebenso wie dessen
Blenden- oder Drosselsymbol mit dem Bezugszeichen 36 versehen.
[0054] Ebenfalls in Fig. 4 veranschaulicht ist eine als unterbrochene (strichlinierte) Linie
dargestellte Ölrückführung 38, inklusive Drosselorgan 39, aus der Hochdruckkammer
29 im Bereiche des Ölabscheiders 30 in die Niederdruckkammer (Saugaskammer) 26. Diese
steht über die Sauggasöffnung 27 mit den Verdichterkammern 24 des Scrollverdichters
3 strömungstechnisch in Verbindung, wie durch die unterbrochene Pfeillinie 40 veranschaulicht.
[0055] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Druckleitung 35 aus einem ersten Leitungsabschnitt
35a, der in die Basisplatte 23b des feststehenden Scrolls 23 geeigneterweise als radial
verlaufende Bohrung eingebracht ist, und aus einem zweiten Leitungsabschnitt 35b gebildet,
der geeigneterweise als axial verlaufende Bohrung in eine topfförmige Begrenzungswand
23c des feststehenden Scrolls 23 angeordnet ist. Auch kann der zweiten Leitungsabschnitt
35b in die (axiale) Gehäusewand des Verdichtergehäuses 12 eingebracht sein. Die Bohrungen
bzw. Leitungsabschnitte 35a, 35b münden innerhalb der Basisplatte 23b ineinander bzw.
gehen ineinander über. Die Eintrittsöffnung der radialen Bohrung des ersten Leitungsabschnitts
35a ist am Umfang der Begrenzungswand 23c in nicht näher dargestellter Art und Weise
verschlossen.
[0056] Die Gegendruckkammer 25 ist mittels der Zwischenwand 5 von der Saug- oder Niederdruckkammer
26 abgegrenzt. In die Zwischenwand 5, welche als Lagerschild die Lager 22a und 22b
für den Wellenzapfen 17a und die Welle 17 aufnimmt, ist ein zur Gegendruckkammer 25
führender dritter Leitungsabschnitt 35c der Druckleitung 35 angeordnet. Dieser Leitungsabschnitt
35c kann analog als radial verlaufende Bohrung in der Zwischenwand 5 ausgeführt sein.
Alternativ kann der dritte Leitungsabschnitt 35c in die Zwischenwand (Schnittstelle)
5 als zum orbitierenden Scroll 21 hin offene und durch die Zwischenplatte (Ware-Plate)
5a verschlossene Nut ausgeführt sein.
[0057] Die Querschnittsfläche der Druckleitung 35 ist um ein Vielfaches, beispielsweise
um das zehnfache, kleiner als die Querschnittsfläche des zentralen Auslasses 28. Die
Querschnittsfläche der Druckleitung 35 ist jedoch um ein Vielfaches größer als die
Querschnittsfläche der beiden Kanäle 36 und 37. Zudem ist die Querschnittsfläche des
mit den Verdichterkammern 24 verbundenen ersten Kanals 36 größer als die Querschnittsfläche
des mit der Hochdruckkammer 29 verbundenen zweiten Kanals 37.
[0058] Der Durchmesser des zentralen Auslasses 28 beträgt zwischen 5 mm und 10 mm. Der Durchmesser
der Druckleitung 35 beträgt zwischen 1 mm und 10 mm. Der Durchmesser des ersten Kanals
36 beträgt beispielsweise 0,5 mm, und der Durchmesser des zweiten Kanals 37 beträgt
beispielsweise 0,25 mm, jeweils bei kreisförmigem Bohrungs- oder Kanalquerschnitt.
[0059] Der erste Kanal 36 und der zweite Kanal 37 sind als Bohrungen ausgeführt und (strömungstechnisch)
als Blende bzw. Drossel wirksam. Mit diesem, aus der Druckleitung 35 und den beiden
Kanälen 36, 37 gebildeten Kanalsystem wird eine strömungstechnisch besonders effektive
Regelung des (statischen) Drucks in der Gegendruckkammer 25 erreicht. Der radiale
Abstand des mit den Verdichterkammern 24 verbundenen ersten Kanals 36 zum in der Basisplatte
23b des feststehenden Scrolls 23 angeordneten und in die Hochdruckkammer 29 führenden
zentralen Auslass 28 ist im Ausführungsbeispiel größer als der radiale Abstand des
mit der Hochdruckkammer 29 verbundenen zweiten Kanals 37 zum zentralen Auslass 28.
Jedoch kann der zweite Kanal 37 auch näher am zentralen Auslass 28 angeordnet sein
als der erste Kanal 36. Wesentlich ist, dass die beiden Kanäle 36 und 37 nicht direkt
axial einander gegenüberliegend angeordnet sind.
[0060] Aufgrund des bei Betrieb vorherrschenden statischen Drucks innerhalb der Gegendruckkammer
25 ist der bewegliche Scroll 21 druckbeaufschlagt und wird, wie durch die mit F
G bezeichneten Kraftpfeile veranschaulicht, entlang der Rotationsachse 14 gegen den
feststehenden Scroll 23 gepresst. Diese Kraft (Gegenkraft) F
G wirkt der durch die Kraftpfeile veranschaulichten Axialkraft F
V entgegen, die in Folge des in den Verdichterkammern 24 herrschenden Drucks wiederum
auf den beweglichen Scroll 21 wirkt. Zusammen mit dem aus der Hochdruckkammer 29 über
die Druckleitung 35 an die Gegendruckkammer 25 übertragenen (weitergegebenen) Druck
stellt sich ein Kräftegleichgewicht (F
G = F
V) und damit die gewünschte Dichtwirkung zwischen den beiden Scrolls 21, 23 ein.
[0061] Die Figuren 5 und 6 zeigen in einer perspektivischen Darstellung bzw. in einer Draufsicht
den feststehenden Scroll 23 mit dem ersten Kanal 36, der in der Basisplatte 23b an
einer innerhalb der Scrollwand (Scrollspirale) 23a vorbestimmten Winkelposition P
K1 angeordnet ist und dort zur Druckleitung 35, d. h. zu deren innerhalb der Basisplatte
23b verlaufenden ersten Leitungsabschnitt 35a führt. Die Position P
K1 des ersten Kanals 36 befindet sich ausgehend von dem in Fig. 6 als Winkellinie ϕ
1s eingezeichneten Spiral-Anfang der Spiralwand 23a des feststehenden Scrolls 23 vorzugsweise
bei dem Spiralwinkel ϕ
1 = 370°. Auch ist eine Position P
K2 des ersten Kanals 36 ausgehend vom in Fig. 6 als Winkellinie ϕ
2s eingezeichneten Spiral-Ende der Spiralwand 23a des feststehenden Scrolls 23 bei dem
Spiralwinkel ϕ
2 = 370 zweckmäßig. Erkennbar ist auch der in den dritten Leitungsabschnitt 35c mündende
Kanalaustritt des zweiten Leitungsabschnitts 35b innerhalb der, vorzugsweise umlaufend
geschlossenen, Begrenzungswand 23c des feststeheden Scrolls 23.
[0062] Die Figuren 7 und 8 zeigen in einer perspektivischen Darstellung bzw. in einer Draufsicht
den feststehenden Scroll 23 mit Blick auf dessen in der Hochdruckkammer 29 befindlichen
Plattenseite der Basisplatte 23b. Dort befindet sich eine Aufnahmeöffnung 41 in die
Verdichterkammern 24. In diese Aufnahmeöffnung 41 ist eine Filter (Filter-Einsatz)
42 aufgenommen, der einen Filterschaft 42a und einen Blenden- oder Drosselkopf 42b
aufweist, in welchem der zweite Kanal 37, beispielsweise als zentrale Bohrung, vorgesehen
ist. Die Öffnung 41 ist zur Aufnahme, Positionierung und/oder Lagestabilisierung des
Blenden- oder Drosselkopfes 42b des Filters (Filter-Einsatzes) 42 von einer Wandung
43 kragenartig umgeben.
[0063] Fig. 9 zeigt eine Schnittdarstellung des feststehenden Scrolls 23 entlang der Linien
IX-IX in Fig. 8. Bei dieser Ausführungsform ist der erste Leitungsabschnitt 35a der
Druckleitung 35 durch zwei Abschnitte a
1, a
2 in Form schräg verlaufender Bohrungen gebildet, die von der Aufnahmeöffnung 41 her
in die Basisplatte 23b eingebracht sind. Der erste Abschnitt a
1 verläuft in Richtung des Zentrums bzw. zum mittleren Bereich der Basisplatte 23b.
Der zweite Abschnitt a
2 verläuft zum zweiten Leitungsabeschnitt 35b der Druckleitung 35 in der Begrenzungswand
35c des feststehenden Scrolls 23 und mündet dort in den zweiten Leitungsabschnitt
35b der Druckleitung 35. In den ersten Abschnitt a
1 des ersten Leitungsabschnitts 35a der Druckleitung 35 mündet der erste Kanal 36 unter
Herstellung der (druck- und/oder strömungstechnischen) Verbindung der Verdichterkammern
24 mit der Druckleitung 35 und über diese mit der in Figur 9 nicht gezeigten Gegendruckkammer
25.
[0064] Durch die beiden strömungsregelnden Kanäle 36, 37 und deren Verbindung zu der in
die Gegendruckkammer 25 führenden Druckleitung 35 in dem feststehenden Scroll 23 wird
eine besonders effektive, selbst einstellende Anpassung des Drucks in der Gegendruckkammer
25 in praktisch allen Arbeitsbereichen oder - punkten des Scrollverdichters 3 erreicht.
So erfolgt die adaptive Regelung des Drucks in der Gegendruckkammer 25 mittels der
beiden Kanäle 36, 37 und der Druckleitung 35 im feststehenden Scroll 23 bei einem
Saugdruck (Niederdruck) von 3 bar und einem Hochdruck von 15 bar ebenso zuverlässig
und selbst einstellende, wie bei einem Saugdruck von 3 bar und einem Hochdruck von
25 bar oder einem Saugdruck von 1,5 bar und einem Hochdruck von 15 bar (Arbeitspunkt
im Wärmepumpenbetrieb). Der Scrollverdichter 3 und somit der Kältemittelverdichter
1 kann daher bei Arbeitspunkten im Kühlungs- und im Wärmepumpenmodus einer Fahrzeugklimaanlage
mit hoher Effizienz betrieben werden.
[0065] Die strömungstechnische Regelung und adaptive Anpassung des Drucks in der Gegendruckkammer
25, auch an unterschiedlichen Arbeitspunkte des Scrollverdichters 3, kann durch die
Querschnittsverhältnisse der Druckleitung 35 und der beiden Kanäle 36, 37 sowie deren
Positionierung in Bezug auf die Verdichterkammer(n) 24 beeinflusst werden. So ist
die Position P
K1, P
K2 des ersten Kanals 36 derart gewählt, dass dieser bei einem relativen Volumen der
Verdichterkammer 24 von ca. 90% öffnet und bis zu einem relativen Kammervolumen von
ca. 25% geöffnet bleibt.
[0066] Der orbitierenden Scroll 21 durchläuft vom Kompressionsvorgang des Kältemittel-Gas-Gemisches
in den Verdichterkammern 24 bis zum Ausstoßprozess des verdichteten Kältemittel-Gas-Gemisches
über den zentralen Auslass 28 in die Hochdruckkammer 29 des Scrollverdichters 3 typischerweise
einen Winkelbereich von 900°. Daher ist der die Verdichterkammern 24 mit der Druckleitung
35 verbindende erste Kanal 36 im feststehenden Scroll 23 geeigneterweise an der in
Fig. 4 veranschaulichten Position P
K1, P
K2 bei dem entsprechenden Spralwinkel ϕ
1,2 = 370° positioniert.
[0067] Zusammenfassend weist der, insbesondere für Kältemittel einer Fahrzeugklimaanlage
vorgesehene und eingerichtete, Scrollverdichter 3 in einem Verdichtergehäuse 12 mit
einer Hochdruckkammer 27 und mit Verdichterkammern 24 sowie mit einer Gegendruckkammer
(Backpressure-Kammer) 25 einen feststehenden Scroll 23 und einen beweglich, im Verdichterbetrieb
orbitierenden (oszillierenden, eine Rollbewegung durchführenden) Scroll 21 auf. Dabei
bilden die Scrolls 21, 23, die jeweils eine Basisplatte 21a, 23a und eine mit dieser
einteilige (an diese angeformte) Scroll- oder Spiralwand 21a, aufweisen, zwischen
deren ineinandergreifenden Scroll- oder Spiralwänden 21a bzw. 23a die Verdichterkammer(n)
24. Die Basisplatte 23b des feststehenden Scrolls 23 begrenzt die Hochdruckkammer
27, und die Basisplatte 21b des beweglichen Scrolls 21 begrenzt die Gegendruckkammer
25.
[0068] Die Gegendruckkammer 25 steht über eine zumindest teilweise im feststehenden Scroll
23 verlaufende Druckleitung 35 und einen ersten Kanal 36 mit zumindest einer der Verdichterkammern
24 und über einen zweiten Kanal 37 mit der Hochdruckkammer 27 in Verbindung. Dabei
entsteht bzw. herrscht betriebsbedingt in der Druckleitung 35, über welche die Gegendruckkammer
25 strömungstechnisch mit der Hochdruckkammer 27 und mit der zumindest einen der Verdichterkammern
24 kommuniziert, ein auch in der Gegendruckkammer 25 wirkender statischer Druck.
[0069] Die beanspruchte Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus
im Rahmen der offenbarten Ansprüche abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der beanspruchten
Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den verschiedenen
Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale im Rahmen der offenbarten Ansprüche
auch auf andere Weise kombinierbar, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0070]
- 1
- Kältemittelverdichter
- 2
- Antriebsmodul
- 3
- Scrollverdichter/Verdichtermodul
- 4
- Schnittstelle
- 5
- Lagerschild/Zwischenwand
- 5a
- Zwischenplatte/Ware-Plate
- 6
- Flanschverbindung
- 7
- Antriebsgehäuse
- 7a
- Motorgehäuse
- 7b
- Gehäusezwischenwand
- 7c
- Gehäusedeckel
- 7d
- Elektronikgehäuse
- 8
- Motorelektronik
- 9
- Anschlussabschnitt
- 9a,b
- Motoranschluss
- 10
- Einlass/Zulauf
- 11
- Auslass
- 12
- Verdichtergehäuse
- 13
- Elektromotor
- 14
- Rotorachse
- 15
- Rotor
- 16
- Stator
- 17
- Welle
- 17a
- Wellenzapfen
- 17b
- Fügestift
- 18,19
- Leiterplatte
- 20
- Bestromungsleitung
- 21
- beweglicher/orbitierender Scroll/-teil
- 21a
- Scrollwand/-spirale
- 21b
- Basisplatte
- 22a,b
- Wälz-/Kugellager
- 23
- feststehender Scroll/-teil
- 23a
- Scrollwand/-spirale
- 23b
- Basisplatte
- 23c
- Begrenzungswand
- 24
- Verdichterkammer
- 24'
- Kammerbereich
- 25
- Gegendruckkammer
- 26
- Niederdruck-/Saugseite
- 27
- Öffnung
- 28
- zentraler Auslass
- 29
- Hochdruck-/Auslasskammer
- 30
- Ölabscheider
- 31
- Bypasskanal
- 32
- Drosselorgan
- 33
- Federventil
- 34
- Anschlagelement
- 35
- Druckleitung
- 35a
- erster Leitungsabschnitt
- 35b
- zweiter Leitungsabschnitt
- 35c
- dritter Leitungsabschnitt
- 36
- erster Kanal
- 37
- zweiter Kanal
- 38
- Ölrückführung
- 39
- Drosselorgan
- 40
- (unterbrochene) Pfeillinie
- 41
- Aufnahmeöffnung
- 42
- Filter-/Einsatz
- 42a
- Filterschaft
- 42b
- Drossel-/Blendenkopf
- a1
- erster Abschnitt
- a2
- zweiter Abschnitt
- ϕ1,2
- Spiralwinkel
- ϕ1s
- Spiral-Anfang
- ϕ2s
- Spiral-Ende
- A
- Axialrichtung
- FG
- Gegenkraft
- FV
- Axial kraft
- PK1,2
- Position von 36
1. Scrollverdichter (3) für Kältemittel einer Fahrzeugklimaanlage, aufweisend
- ein Gehäuse (12) mit einer Hochdruckkammer (29) und mit Verdichterkammern (24) sowie
mit einer Gegendruckkammer (25),
- einen feststehenden Scroll (23) mit einer Basisplatte (23b) und mit einer Spiralwand
(23a), wobei die Basisplatte (23b) des feststehenden Scrolls (23) die Hochdruckkammer
(29) begrenzt,
- einen beweglichen Scroll (21) mit einer Basisplatte (21b) und mit einer Spiralwand
(21a), die in die Spiralwand (23b) des feststehenden Scrolls (23) eingreift und mit
dieser die Verdichterkammern (24) bildet, wobei die Basisplatte (21b) des beweglichen
Scrolls (21) die Gegendruckkammer (25) begrenzt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegendruckkammer (25) über eine Druckleitung (35) mit den Verdichterkammern (24)
und mit der Hochdruckkammer (29) in Verbindung steht, wobei die Druckleitung (35)
zumindest teilweise im feststehenden Scroll (23) verläuft und über einen ersten Kanal
(36) mit zumindest einer der Verdichterkammern (24) sowie über einen zweiten Kanal
(37) mit der Hochdruckkammer (29) verbunden ist.
2. Scrollverdichter (3) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Kanal (36), der mit der zumindest einen der Verdichterkammern (24) verbunden
ist, und/oder der mit der Hochdruckkammer (29) verbundene zweite Kanal (37) in der
Basisplatte (23b) des feststehenden Scrolls (23) angeordnet sind bzw. ist.
3. Scrollverdichter (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Druckleitung (35) einen ersten Leitungsabschnitt (35a) aufweist, der in der Basisplatte
(23b) des feststehenden Scrolls (23) angeordnet ist, und
- dass die Druckleitung (35) einen mit dem ersten Leitungsabschnitt (35a) verbundenen zweiten
Leitungsabschnitt (35b) aufweist, der in einer Begrenzungswand (23c) des feststehenden
Scrolls (23) oder in einer Gehäusewand des Gehäuses (12) angeordnet ist.
4. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegendruckkammer (25) von einer Niederdruckkammer (26) mittels einer Zwischenwand
(5) abgegrenzt ist, in welcher ein zur Gegendruckkammer (25) führender, insbesondere
als Bohrung oder Nut ausgebildeter, dritter Leitungsabschnitt (35c) der Druckleitung
(35) angeordnet ist.
5. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis der Querschnittsfläche der Druckleitung (35) zur Querschnittsfläche
des mit der Verdichterkammer (24) verbundenen ersten Kanals (36) zwischen 10 und 100
ist, vorzugsweise zwischen 15 und 70.
6. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis der Querschnittsfläche der Druckleitung (35) zur Querschnittsfläche
des mit der Hochkammer (29) verbundenen zweiten Kanals (36) zwischen 50 und 500 ist.
7. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche des mit der Verdichterkammer (24) verbundenen ersten Kanals
(36) größer ist als die Querschnittsfläche des mit der Hochdruckkammer (29) verbundenen
zweiten Kanals (37).
8. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche des mit der Verdichterkammer (24) verbundenen ersten Kanals
(36) zwischen 0,01 mm und 1 mm, vorzugsweise 0,25 mm, beträgt.
9. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche des mit der Hochdruckkammer (29) verbundenen zweiten Kanals
(37) zwischen 0,01 mm und 2 mm, vorzugsweise 0,5 mm, beträgt.
10. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche des mit der Verdichterkammer (24)
verbundenen ersten Kanals (36) und der Querschnittsfläche des mit der Hochdruckkammer
(29) verbundenen zweiten Kanals (37) zwischen 2 und 10, vorzugsweise 4, beträgt.
11. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Kanal (36) und/oder der zweite Kanal (37) als Bohrung ausgeführt und/oder
als Blende oder Drossel wirksam ist bzw. sind.
12. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit der Verdichterkammer (24) verbundene erste Kanal (36) ausgehend vom Anfang
und/oder vom Ende der Spiralwand (23a) des feststehenden Scrolls (23) bei einem Spiralwinkel
(ϕ1,2) von 350° bis 390°, vorzugsweise 370°, angeordnet ist.
13. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der radiale Abstand des mit der Verdichterkammer (24) verbundenen ersten Kanals (36)
zu einem in der Basisplatte (23b) des feststehenden Scrolls (23) angeordneten und
in die Hochdruckkammer (29) führenden zentralen Auslass (28) größer oder kleiner ist
als der radiale Abstand des mit der Hochdruckkammer (29) verbundenen zweiten Kanals
(37) zum zentralen Auslass (28).
14. Scrollverdichter (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Kanal (37) in einem Filter (42) angeordnet ist, der in eine Aufnahmeöffnung
(41) eingesetzt ist, die in der Basisplatte (23b) auf deren der Hochdruckkammer (29)
zugewandten Plattenseite eingebracht ist.
15. Scrollverdichter (3) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass ausgehend von der Aufnahmeöffnung (41) zwei schräg verlaufende Abschnitte (a1, a2) des oder eines ersten Leitungsabschnitts (35a) der Druckleitung (35) vorgesehen
sind, wobei der erste Kanal (36) in einen ersten Abschnitt (a1) mündet, und wobei der zweite Abschnitt (a2) in den oder in einen zweiten Leitungsabschnitt (35b) der Druckleitung (35) mündet.