[0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum durch Garraumwände begrenzt,
einer Tür zum Verschließen des Garraumes, einer Luftleiteinheit in lüftungstechnisch
kommunizierender Verbindung mit dem Garraum, einer Luftöffnung in einer Garraumwand
zur Verbindung des Garraumes mit der Luftleiteinheit, einem außerhalb des Garraumes
und innerhalb der Luftleiteinheit angeordnetem Gebläse zum Erzeugen eines Luftstromes,
wobei die Luftöffnung mit einem Gitter versehen ist, das aus einzelnen Stegen besteht,
um zwischen den Stegen Löcher oder Öffnungssegmente auszubilden.
[0002] Bei einem als Backofen ausgebildeten Gargerät ist im hinteren Teil des Garraumes
eine Garraumwand vorgesehen, die einen dahinterliegenden Gebläseraum vom Garraum trennt.
In dem Gebläseraum ist ein Gebläse mit ringförmigem Heizkörper aufgenommen. Die Garraumwand
zwischen Gebläseraum und Garraum weist in der Regel eine Öffnung auf, welche den Durchtritt
des vom Gebläse erzeugten Luftstroms durch die Garraumwand ermöglicht. Diese Öffnung
kann, wie in der Druckschrift
DE 23 39 446 A1 gezeigt, durch ein aufgesetztes Gitter gegen einen Eingriff verschlossen sein.
[0003] Eine andere Möglichkeit einen Eingriff in die Öffnung zu verhindern zeigt die Druckschrift
DE 44 13 252 A1 durch den Einsatz eines Luftkanalkörpers mit zahlreichen Röhren, welche einen runden
oder quadratischen Querschnitt aufweisen. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Vielzahl
von kreisrunden Löchern als Durchlassöffnungen in die Garraumzwischenwand einzubringen,
wie es in der Druckschrift
DE 30 69 018 D1 gezeigt ist.
[0004] Ein solches Gargerät ist als Heißluftbackofen unter anderem aus der Druckschrift
DE 10 2007 061 286 A1 bekannt. Hinter der zentralen, größten Durchlassöffnung ist das Gebläse angeordnet,
welches vorgesehen ist, den Luftstrom aus dem Garraum durch die Durchlassöffnungen
in der Garraumwand anzusaugen.
[0005] Bei runden Löchern weisen die Stege dabei unterschiedliche Breiten auf, welche den
Durchlassquerschnitt der Öffnung reduzieren. Bei gerade verlaufenden Stegen kann die
Stabilität leiden, sodass sich diese leicht verbiegen lassen, beispielsweise bei Berührung.
Eine weitere Eigenschaft beim Lüfterbetrieb ist, dass beim Einsatz von durchgehend
geraden Stegen Vibrationen auftreten, die bei üblichen Lüfterdrehzahlen im Resonanzbereich
liegen.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Gargerät mit einer Luftleiteinheit
hinsichtlich der Wirkung und der Geräuschentwicklung zu verbessern.
[0007] Erfindungsgemäß wird unter anderem diese Aufgabe durch ein Gargerät mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
[0008] Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass ein vergrößerter
Summenquerschnitt für Luftöffnung geschaffen wird, ohne den Gesamtdurchmesser der
Luftöffnung zu vergrößern. Ferner wird die Stabilität der Garraumwand im Bereich der
Luftöffnung erhöht, sodass Beschädigungen oder Vibrationen in dem Bereich vermieden
werden. Hierzu weisen die Stege des Gitters eine Struktur aus geraden Stegsegmenten
auf, die eine Mehrzahl von mehreckigen Löchern ausbildet wobei jeweils ein mehreckiges
Loch von einer Mehrzahl von den Stegsegmenten umgeben ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird die Stabilität der Garraumwand
im Bereich der Luftöffnung auch dadurch verbessert, dass alle Stegsegmente die gleiche
Breite aufweisen. Hierdurch kann ein gleichmäßiger Wärmefluss und eine gleichmäßige
Temperaturverteilung in den Stegsegmenten erreicht werden, wodurch Spannungen in den
Stegen des Gitters reduziert werden. Dies ist insbesondere bei hohen Prozesstemperaturen
im Garraum, beispielsweise bei einer pyrolytischen Reinigung, relevant.
[0010] In einer weiteren, insgesamt zweckmäßigen Ausführung sind die Stegsegmente einteilig
mit der, die Luftöffnung enthaltende Garraumwand ausgebildet. Vorzugsweise sind die
Löcher erzeugt, durch eine Bearbeitung des Materials der Garraumwand mit einem Schneidewerkzeug.
Durch die einteilige Ausführung wird die Stabilität der Garraumwand verbessert, insbesondere
durch reduzierte Spannungen bei thermischer Belastung.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Struktur der Stegsegmente
so ausgebildet, dass die Stegsegmente jeweils in einem Winkel ungleich 90 Grad und
ungleich 180 Grad aufeinandertreffen. Somit trifft jedes Stegsegment auf zwei benachbarte
Stegsegmente und bildet eine sternförmige Verbindung. Das bedeutet, dass Verformungen
oder Verwindungen aufgrund Wärmeausdehnung eines einzelnen Stegs immer auf zwei benachbarte
Stege sternförmig abgeleitet werden, sodass Spannungen innerhalb eines Steges erst
gar nicht entstehen.
[0012] In einer weiteren, insgesamt zweckmäßigen Ausführung sind die Stegsegmente so strukturiert,
dass die Löcher fünf, sechseckig oder achteckig geformt sind. Dies ergibt eine stabile
Gesamtstruktur des Gitters und eine optisch positive Anmutung.
[0013] Die Struktur der Stegsegmente ist dabei so ausgebildet, dass sich in radialer Erstreckung
von der Mitte zum Öffnungsrand der Luftöffnung ein Zickzack-Verlauf ergibt und dass
sich in Umfangsrichtung ebenfalls ein Zickzack-Verlauf ergibt. Dadurch können sich
die Stege leichter ausdehnen oder schrumpfen, ohne dass es Spannungen an den Anbindungsstellen
oder innerhalb der Stege selbst entstehen. Die Zickzack-Anordnung stellt einen sogenannten
Ziehharmonika-Effekt für den Längsverlauf der Stege bereit.
[0014] in einer insgesamt vorteilhaften Ausführung Struktur der Stegsegmente dazu eingerichtet,
die mehreckigen Löcher mit einer Schlüsselweite im Bereich von 3 mm bis 12 mm auszubilden,
wobei die Stegbreite der Stegsegmente einen Wert im Bereich 0,5 mm bis 3 mm aufweist.
Damit sind die Stegsegmente dünn genug, um durch die Öffnung geförderte Luft nicht
zu stark zu bremsen oder umzulenken, andererseits ist eine gute Stabilität des gesamten
Gitters gegeben.
[0015] In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung ist die Luftöffnung ist kreisförmig und
einen Durchmesser im Bereich von 5 cm bis 25 cm aufweist. Damit kann ein Ventilator,
dessen Lüfterrad etwa dem genannten Durchmesser entspricht verwendet werden und flachbauend
hinter der Garraumwand angeordnet werden. Bei den genannten Durchmessern ist es dabei
vorteilhaft, die Struktur der Stegsegmente so auszubilden, dass radial 3 bis 8 Löcher
von der Mitte der Luftöffnung bis zum Außenrand der Öffnung angeordnet sind, bevorzugt
4 bis 5 Löcher.
[0016] Als Gargerät kommt ein Backofen mit Umluftfunktion, ein Dampfgarer, ein Heißluftbackofen
oder ein Mikrowellenofen, bevorzugt mit Umluft- und/oder Heißluftfunktion in Frage.
Insgesamt ist für das Gargerät von Bedeutung, dass eine Garraumwand, bevorzugt die
Rückwand, mit einer Luftöffnung oder Dampföffnung versehen ist.
[0017] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein Gargerät mit Blick in den Garraum;
- Fig. 2:
- eine Detailansicht der Luftöffnung in der Garraumwand und
- Fig. 3:
- eine vergrößerte Ansicht der Struktur der Stegsegmente und die Löcher.
[0018] Die Fig.1 zeigt am Beispiel eines Backofens 1 mit Lüfterfunktion bzw. Heißluftfunktion
den Garraum 2, der hinter seiner Rückwand 21 eine Luftleiteinheit 3 mit einem Gebläse
31 umfasst. Die Rückwand 21 umfasst dabei eine Luftöffnung 4, um die Verbindung der
Luftleiteinheit 3 oder des Gebläses 31 mit dem Garraum 2 bereitzustellen. Die Luftöffnung
4 ist mit einem Gitter 41 abgedeckt, damit keine Gegenstände in das dahinterliegende
Gebläse 31 oder Luftleiteinheit 3 gelangen können und dass der Benutzer dort nicht
hineingreifen kann. Der Backofen 1 umfasst ferner eine Heizeirichtung 5, um den Garraum
zu erhitzen. Die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 81 dient zu Benutzereingaben und Bedienhandlungen
und zum Anzeigen von Zuständen, wie Temperatur des Garraums 2 oder des Gargutes. Eine
Steuereinrichtung 82 steht mit der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 81 in Verbindung
und dient dazu, das Gebläse 31 und die Heizeinrichtung 5 zu aktivieren und zu deaktivieren,
um den vom Benutzer vorgegeben Garprozess zu steuern. Im gezeigten Beispiel wird durch
die Luftöffnung 4 die Luft aus dem Garraum 2 angesaugt und mittels der Luftleiteinheit
3 zu den Auslassöffnungen 42 in den Garraum 2 hineingeblasen. Bei einem Heißluftbackofen
wird die Luft in der Luftleiteitheit 3 zusätzlich erhitzt mittels eines zusätzlichen
Luftheizers. Zu erkennen ist ferner, dass der Garraum 2 frontseitig eine Beladungsöffnung
umfasst, die mittels der Tür 11 verschlossen werden kann.
[0019] Fig. 2 zeigt die Luftöffnung 4 mit dem darauf angebrachten Gitter 41. Dieses umfasst
eine Wabenstruktur, sodass die Stege 42 aus Stegsegmenten 43 gebildet sind, die jeweils
im stumpfen Winkel zu den jeweils auftreffenden Stegsegmenten 43 liegen. Bei sechseckigen
Löchern 44 liegen die Stegsegmente 43 jeweils in einem Winkel von etwa oder genau
120 Grad zueinander. Jeder Steg 42, der vom Mittelteil 45 zum äußeren Rand 46 verläuft
oder der sich von einer Seite zur anderen erstreckt, verläuft dabei zickzackförmig
Z, kein Steg 42 verläuft geradlinig.
[0020] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt des wabenförmig strukturierten Gitters 41. Zu erkennen
ist das einzelne Stegsegment 43, das ein sechseckförmiges Loch 44 begrenzt. Sechs
solcher Stege 43 umgeben dabei jeweils ein Loch 44. Die Stegbreite B ist dabei über
gesamte Länge des Stegsegments 43 im Wesentlichen konstant. Die Dimensionierung ist
so gewählt, dass möglichst kleine partielle Luftumlenkungen oder Verwirbelungen des
Luftstromes verursacht werden, um das Anströmen des Lüfterrades 32 der Gebläseeinheit
31 zu optimieren. Ferner wird durch diese konstante Stegbreite B eine vergrößerte
Luftöffnung geschaffen, gegenüber einem Gitter mit runden Löchern. Bevorzugt sind
die Löcher 44 mit einer Schlüsselweite im Bereich von 3 mm bis 15 mm ausgebildet,
wobei die Schlüsselweite den Abstand einer geraden Seite des Lochs 44 zur gegenüberliegenden
geraden Seite definiert. Als Stegbreite B haben sich Werte im Bereich von 0,5 mm bis
3mm vorteilhaft erwiesen, bevorzugt 1mm bis 2 mm.
1. Gargerät (1) mit
einem Garraum (2) durch Garraumwände (21) begrenzt,
einer Tür (11) zum Verschließen des Garraumes (2),
einer Luftleiteinheit (3) in lüftungstechnisch kommunizierender Verbindung mit dem
Garraum (2),
einer Luftöffnung (4) in einer Garraumwand (21) zur Verbindung des Garraumes (2) mit
der Luftleiteinheit (3),
einem außerhalb des Garraumes (2) und innerhalb der Luftleiteinheit (3) angeordnetem
Gebläse (31) zum Erzeugen eines Luftstromes,
wobei die Luftöffnung (4) mit einem Gitter (41) versehen ist, das aus einzelnen Stegen
(42) besteht, um zwischen den Stegen (42) Löcher oder Öffnungssegmente (44) auszubilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Stege (42) eine Struktur aus geraden Stegsegmenten (43) aufweist, die eine Mehrzahl
von mehreckigen Löchern (44) ausbildet wobei jeweils ein mehreckiges Loch (44) von
einer Mehrzahl von den Stegsegmenten (43) umgeben ist und die Stegsegmente (43) jeweils
in einem Winkel ungleich 90 Grad und ungleich 180 Grad aufeinandertreffen.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1,
wobei die Stegsegmente (43) mit einer Garraumwand (21) einteilig ausgebildet sind.
3. Gargerät (1) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Stegsegmente (43) so strukturiert sind, dass die Löcher (44) fünf, sechseckig
oder achteckig geformt sind.
4. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Struktur der Stegsegmente (43) so ausgebildet ist, dass sich in radialer
Erstreckung vom Mittenbereich (45) zum Öffnungsrand (46) der Luftöffnung (4) ein Zickzack-Verlauf
ergibt und dass sich in Umfangsrichtung ebenfalls ein Zickzack-Verlauf ergibt.
5. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Struktur der Stegsegmente (43) dazu eingerichtet ist, die mehreckigen Löcher
(44) mit einer Schlüsselweite im Bereich von 3 mm bis 12 mm auszubilden.
6. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Stegbreite (B) der Stegsegmente (43) einen Wert im Bereich 0,5 mm bis 3
mm aufweist.
7. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Luftöffnung (4) kreisförmig ist und einen Durchmesser im Bereich von 5 cm
bis 25 cm aufweist.
8. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Struktur der Stegsegmente (44) so ausgebildet ist, dass radial 3 bis 8 Löcher
(44) von dem Mittenbereich (45) der Luftöffnung (4) bis zum Außenrand (46) der Öffnung
(4) angeordnet sind, bevorzugt 4 bis 5 Löcher (44).
9. Gargerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei das Gargerät (1) ein Backofen mit Umluftfunktion, ein Dampfgarer, ein Heißluftbackofen
oder ein Mikrowellenofen, bevorzugt mit Umluft- und/oder Heißluftfunktion, ist.