[0001] Die Erfindung betrifft eine Neutronenquelle und ein Verfahren zum Auffinden eines
Targetmaterials.
[0002] Bei ionenbeschleunigerbasierten Neutronenquellen [1] werden Neutronen durch die Wechselwirkung
von Ionen, wie zum Beispiel Protonen und Deuteronen mit Atomkernen eines Targets produziert,
wobei die Energie der Primärionen unterhalb der notwendigen Energie für eine Freisetzung
von Neutronen durch Fragmentierung der Atomkerne des Targets (Prozess in der Neutronen
in Spallation-Neutronenquelle) liegt. Bis heute bestehen Targets für ionenbeschleunigerbasierte
Neutronenquellen im niedrigen MeV-Bereich aus einem Einfachschichtsystem aus Lithium
[2] oder Beryllium [3], je nach Energie der Primärionen.
[0003] Targets aus Lithium oder Beryllium sind nicht auf eine maximale Neutronenproduktion
bei gleichzeitiger Minimierung von sicherheitsrelevanten Nebenprodukten, wie z.B.
Tritium, hin optimiert. Des Weiteren sind Lithium und Beryllium toxische Elemente
und Beryllium wird als kritischer Rohstoff eingestuft. Beryllium wird als kritischer
Stoff angesehen, da es beispielsweise Bedeutung für Kernwaffen hat und der Zugang
daher begrenzt ist. Außerdem beinhalttet Beryllium Verunreinigungen, welche nach Gebrauch
als Target radioaktiv zerfallen und Sondermüll darstellen, welcher schwer zu entsorgen
ist.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Target zur Verfügung zu stellen, welches
bei Betrieb von ionenbeschleunigenden Neutronenquellen eine höhere Neutronenausbeute
als einelementige Targets wie z.B. Beryllium liefert und das in einer bevorzugten
Ausführungsform, bei deren Verwendung keine radioaktiven Nebenprodukte entstehen.
Es ist auch die Aufgabe der Erfindung, Ersatzstoffe für Beryllium als Target aufzufinden,
welche die mit Beryllium einhergehenden Probleme nicht oder in verringertem Umfang
aufweisen.
[0005] Ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
mit den im kennzeichnenden Teil angegebenen Merkmalen.
[0006] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem damit identifizierten Target ist es nunmehr
möglich, eine höhere Neutronenausbeute als mit einelementigen Targets zu erzielen
und in einer bevorzugten Ausführungsform die Produktion von radioaktiven Nebenprodukten
zu verringern oder komplett auszuschalten. Es können Ersatzstoffe für z.B. Beryllium
aufgefunden werden, welche leichter verfügbar sind und weniger Probleme bei der Entsorgung
mit sich bringen, insbesondere weil nach Gebrauch des Targetmaterials kein oder weniger
radioaktiver Zerfall des Targetmaterials zu verzeichnen ist. Die mit der Verwendung
von Beryllium einhergehenden Probleme werden vermieden. Beryllium kann als Targetmaterial
vollkommen ersetzt werden oder in geringerem Umfang zum Einsatz kommen.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Im Folgenden wird die Erfindung in ihrer allgemeinen Form erläutert, ohne dass dies
einschränkend auszulegen ist.
[0009] Durch Abbremsung im Targetmaterial verlieren die Primärionen an Energie. Es wurde
erkannt, dass die Produktion von Neutronen und Nebenprodukten von der Energie der
Ionen, der Nukleonenzahl des Atomkerns und der Dichte des Targetmaterials abhängt,
die Optimierung der Neutronenproduktion und die Minimierung der radioaktiven Nebenprodukte
durch eine Anpassung des Targetmaterials an die Restenergie der Primärionen vorgenommen
werden kann, und dass damit Targets zur Verfügung gestellt werden können, die die
gestellten Aufgaben lösen.
[0010] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Auswahl von Targetmaterialen aus Schichten
und ein Mehrfachschichtsystem zur Verfügung gestellt, welches aus mindestens zwei
Schichten aus vorzugsweise mindestens zwei innerhalb der Schichtfolge nacheinander
folgenden Elementen besteht, welche beim Auftreffen von Primärionen Neutronen produzieren.
In einer speziellen Ausführungsform können auch zwei oder mehrere Schichten aus dem
gleichen Element aufeinanderfolgen, so dass diese Schichten äußerlich als eine Schicht
erscheinen, obwohl sie sich durch die Folge von einzelnen Schichten desselben Elements
zusammensetzt.
[0011] Erfindungsgemäß besteht das Target aus einem Mehrfachschichtsystem mit mindestens
zwei Schichten, in dem jede Schicht aus einem Element besteht, das bezüglich der in
diese Schicht eintretende Primärenergie des lonenstrahls die größte Ausbeute an Neutronen
liefert. Die Schichten können aus 2, 3, 4, 5.......10, beispielsweise 2-4 Schichten
bestehen. Die Anzahl der Schichten ist grundsätzlich nicht beschränkt sondern richtet
sich nach praktischen Kriterien.
[0012] Die erfindungsgemäße Auswahl der Elemente und deren Schichtdicke für eine optimale
Neutronenproduktion erfolgt erfindungsgemäß rechnerisch unter Verwendung von Formel
1. Die Neutronenproduktion
n (Ei,
ΔE) (Neutronen pro Ion) für das ausgewählte Element, die Energie
Ei der Ionen beim Eintritt in das Element und den Energieverlust der Ionen
ΔE (MeV) wird mit
berechnet, wobei
n (Ei, ΔE) die Anzahl der produzierten Neutronen,
i = Index, der die Schicht bezeichnet, nämlich 1,2,3 .....n
NA die Avogadro-Konstante,
ρ (g cm-3) die Dichte des ausgewählten Elements,
M (g) die molare Masse des ausgewählten Elements,
Ei die Eintrittsenergie des Primärions in die Schicht i,
ΔE der Energieverlust des Primärions beim Durchtritt der Schichtdicke δ,
δ (Ei, ΔE) (cm) die Schichtdicke des ausgewählten Elements für einen Energieverlust der Ionen
ΔE bei einer Eintrittsenergie von Ei,
σ (Ei, ΔE) (cm2) der integrale Wirkungsquerschnitt über den Energiebereich ΔE für die Emissionswahrscheinlichkeit von einem oder mehreren Neutronen aus der Wechselwirkung
zwischen Ionen und Atomkernen des ausgewählten Elements ist.
[0013] Die Werte von
δ (Ei, ΔE) können mit der Software SRIM (Stopping and Range of ions in Matter) [4] berechnet
werden, die öffentlich zugänglich ist. Die Werte von
σ (Ei, ΔE) können der Datenbank TENDL-2017 [5] oder TENDL-2015 oder ENDF/B-VII oder jeder anderen
Dantenbank mit tabulierten Wirkungsquerschnitten entnommen werden, die öffentlich
zugänglich ist.
[0014] Für ein ausgewähltes Element wird unter Verwendung der in Formel 1 angegebenen Parameter
NA, p, M, die Neutronenproduktion berechnet, indem für
Ei, ΔE Werte als Parameter vorgegeben werden.
[0015] ΔE kann frei gewählt werden; beispielweise können für
ΔE 5MeV oder 1 MeV gewählt werden.
[0016] Für das ausgewählte Element, die Eintrittsenergie
Ei und den Energieverlust
ΔE wird der Wert für die Schichtdicke
δ (Ei, ΔE) ermittelt und in die Formel 1 eingesetzt.
Letzteres kann unter Verwendung der Software SRIM geschehen, die frei erhältlich ist.
Die Werte von
σ (Ei, ΔE) für das ausgewählte Element können der Datenbank TENDL-2017 oder TENDL-2015 oder
ENDF/B-VII oder jeder anderen Dantenbank mit tabulierten Wirkungsquerschnitten entnommen
werden.
[0017] Damit wird für ein Element und eine Schichtdicke die Neutronenproduktion nach Formel
1 berechnet.
[0018] Für jedes ausgewählte Element wird bei festgelegter Startenergie E
1, wobei i = 1 und einem festgelegten Energieverlust, z.B. ΔE = 1 MeV, die Neutroneproduktion
bis zur Endenergie E
n mit i = n beim Durchtritt der Ionen durch die Schichten berechnet.
Dies wird folgendermaßen gemacht. Man startet bei der Startenergie E
1 und berechnet die Neutronenproduktion nach Formel 1. Die Ionen haben nach Durchtritt
durch die Schicht eine Energie von E
2 = E
1 - ΔE, oder allgemeiner, E
i+1 = E
i - ΔE. Diese Energie ist die Eintrittsenergie in die nächste Schicht und man kann
nach Formel 1 die Neutronenproduktion der weiteren Schichten berechnen, indem die
Energien E
1, E
2, E
3, iterativ bis zur Endenergie E
n variiert werden. Für jedes E
i wird dabei der entsprechende Wirkungsquerschnitt
σ (Ei, ΔE) eingesetzt.
[0019] Diese iterative Rechnung wird für alle ausgewählten Elemente und sinnvolle Energieparameter
durchgeführt, jedoch mindestens für zwei Elemente, beispielsweise 5, 10, 15 oder 20
Elemente.
[0020] Vorzugsweise ist ein ausgewähltes chemisches Elemente ein Feststoff.
[0021] Jetzt kann bei jedem iterativen Schritt für die i-te Schicht das Element mit der
entsprechenden Schichtdicke ausgewählt werden, das die höchste Neutronenproduktion
besitzt.
[0022] Hiermit werden die aufeinanderfolgenden Schichten ausgewählt, welche in ihrer Kombination
den höchsten Wert für die Neutronenproduktion ergeben. Dabei können zwei aufeinanderfolgende
Schichten durchaus aus dem gleichen Material bestehen, so dass diese äußerlich zu
einer Schicht zusammenschmelzen.
[0023] Aus den so ermittelten Schichtdicken und der damit verbundenen Neutronenproduktion
können Schichtfolgen für Targets zusammengestellt werden, welche eine maximale Neutronenproduktion
ergeben.
[0024] Die maximale Gesamtneutronenproduktion des Mehrfachschichtsystems ist:
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform werden nach Formel 3 Schichten ausgewählt, welche
nicht sehr radioaktiv sind, weil sie die geringste Aktivierung aufweisen,
berechnet, wobei
a (Ei, ΔE) die Anzahl der radioaktiven Kerne,
i = Index, der die Schicht bezeichnet, nämlich 1,2,3 .....n
NA die Avogadro-Konstante,
ρ (g cm-3) die Dichte des ausgewählten Elements,
M (g) die molare Masse des ausgewählten Elements,
Ei die Eintrittsenergie des Primärions in die Schicht i,
ΔE der Energieverlust des Primärions beim Durchtritt der Schichtdicke δ,
δ (Ei, ΔE) (cm) die Schichtdicke des ausgewählten Elements für einen Energieverlust der Ionen
ΔE bei einer Eintrittsenergie von Ei,
σa (Ei, ΔE) (cm2) der integrale Wirkungsquerschnitt über den Energiebereich ΔE für die Erzeugung von radioaktiven Kernen aus der Wechselwirkung zwischen Ionen und
Atomkernen des ausgewählten Elements ist.
[0026] Wie für die Berechung der Neutronenproduktion können die Werte von
δ (Ei, ΔE) mit dem Software Package SRIM (Stopping and Range of ions in Matter) [4] berechnet
werden, das öffentlich zugänglich ist. Die Werte von
σ (Ei, ΔE) können der Datenbank TENDL-2017 [5] oder TENDL-2015 oder ENDF/B-VII oder jeder anderen
Dantenbank mit tabulierten Wirkungsquerschnitten entnommen werden, die öffentlich
zugänglich ist.
[0027] Für ein ausgewähltes Element wird unter Verwendung der in Formel 3 angegebenen Parameter
NA, p, M, die Produktion von radioaktiven Kernen berechnet, indem für
Ei, ΔE Werte als Parameter vorgegeben werden.
ΔE kann frei gewählt werden; beispielweise können für
ΔE 5MeV oder 1 MeV gewählt werden.
Für das ausgewählte Element, die Eintrittsenergie
Ei und den Energieverlust
ΔE wird der Wert für die Schichtdicke
δ (Ei, ΔE) ermittelt und in die Formel 3 eingesetzt.
Letzteres kann unter Verwendung der Software SRIM geschehen, die frei erhältlich ist.
Die Werte von
σa (Ei, ΔE) für das ausgewählte Element können der Datenbank TENDL-2017 oder TENDL-2015 oder
ENDF/B-VII oder jeder anderen Dantenbank mit tabulierten Wirkungsquerschnitten entnommen
werden.
Damit wird für ein Element und eine Schichtdicke die Produktion von radioaktiven Kernen
nach Formel 3 berechnet.
[0028] Für jedes ausgewählte Element wird bei festgelegter Startenergie E
1, wobei i = 1, und einem festgelegten Energieverlust, z.B. ΔE = 1 MeV, die Produktion
von radioaktiven Kernen bis zur Endenergie E
n mit i = n beim Durchtritt der Ionen durch die Schichten berechnet.
Dies wird folgendermaßen gemacht. Man startet bei der Startenergie E
1 und berechnet die Produktion von radioaktiven Kernen nach Formel 3. Die Ionen haben
nach Durchtritt durch die Schicht eine Energie von E
2 = E
1 - ΔE oder allgemeiner E
i+1 = E
i - ΔE. Diese Energie ist die Eintrittsenergie in die nächste Schicht, und man kann
nach Formel 3 die Produktion von radioaktiven Kernen der weiteren Schichten berechnen,
indem die Energien E
1, E
2, E
3, ..... iterativ bis zur Endenergie E
n variiert werden. Für jedes E
i wird dabei der entsprechende Wirkungsquerschnitt
σ (Ei, ΔE) eingesetzt.
[0029] Diese iterative Rechnung wird für alle ausgewählten Elemente und sinnvolle Energieparameter
durchgeführt, jedoch für mindestens zwei Elemente, beispielsweise 5, 10, 15 oder 20
Elemente.
[0030] Vorzugsweise ist ein ausgewähltes chemisches Element ein Feststoff.
[0031] Jetzt kann bei jedem iterativen Schritt für die i-te Schicht das Element mit der
entsprechenden Schichtdicke ausgewählt werden, das die niedrigste Produktion von radioaktiven
Kernen besitzt.
[0032] Hiermit werden die aufeinanderfolgenden Schichten ausgewählt, welche in ihrer Kombination
den niedrigsten Wert für die Produktion von radioaktiven Kernen ergeben. Dabei können
zwei aufeinanderfolgende Schichten durchaus aus dem gleichen Material bestehen, so
dass diese äußerlich zur einer Schicht zusammenschmelzen. Aus den so ermittelten Schichtdicken
und der damit verbundenen Produktion von radioaktiven Kernen können Schichtfolgen
für Targets zusammengestellt werden, welche eine minimale Produktion von radioaktiven
Kernen ergeben.
[0033] Die minimale Produktion von radioaktiven Kernen des Mehrfachschichtsystems ist:
[0034] Die Auswahl der Schichten nach diesen beiden Methoden kann sich widersprechen. Hier
kann man Präferenzen angeben, ob eine höhere Neutronenproduktion wichtiger ist oder
eine Minimierung der entstehenden Nebenprodukte. Dies kann man mit einer Gewichtungsfunktion
machen.
wobei
G(Ei, ΔE) die Gewichtungsfunktion ist, nach der das Material für die Eintrittsenergie der
Ionen von Ei und den Energieverlust von ΔE ausgewählt wird,
n(Ei, ΔE) die Neutronenproduktion bei Eintrittsenergie der Ionen von Ei und Energieverlust von ΔE,
a(Ei, ΔE) die Produktion von radioaktiven Nebenprodukten bei Eintrittsenergie der Ionen von
Ei und Energieverlust von ΔE,
x die Gewichtung der Neutronenproduktion und
y die Gewichtung der Produktion der radioaktiven Nebenprodukte ist.
[0035] x und y können frei gewählt werden, je nachdem ob die Maximierung der Neutronenproduktion
oder die Minimierung der radioaktiven Nebenprodukte Priorität haben soll.
Wenn nur die Neutronenproduktion betrachtet werden soll, dann ist x = 1 und y = 0
auszuwählen und Formel 5 reduziert sich auf Formel 1.
Soll nur eine Minimierung von radioaktiven Nebenprodukten stattfinden, dann wählt
man x = 0 und y = 1. Soll die Maximierung der Neutronenproduktion und die Minimierung
der radioaktiven Nebenprodukte gleichwertig sein, wählt man x = 0.5 und y = 0.5. Alle
anderen Werte sind aber auch zulässig.
[0036] Wie für die Bestimmung der Materialien bei der Neutronenproduktion oder der Produktion
von radioaktiven Nebenprodukten kann jetzt Formel (5) iterativ benutzt werden, um
eine Auswahl der Materialien durchzuführen.
[0037] Dafür wird für jedes Element bei festgelegten Gewichtungsfaktoren
x und
y, nach Formel (5) unter vorheriger Bestimmung der Neutronenproduktion nach Formel
(1) und der Produktion von radioaktiven Nebenprodukten nach Formel (3) die Gewichtung
für die jeweilige Eintrittsenergie
Ei und den Energieverlust
ΔE berechnet. Dies wird iterativ von der Startenergie E
1, wobei i = 1, und einem festgelegten Energieverlust, z.B. ΔE = 1 MeV, bis zur Endenergie
E
n mit i = n beim Durchtritt der Ionen durch die Schichten berechnet. Man startet bei
der Startenergie E
1 und berechnet den Wert für die Gewichtungsfunktion nach Formel 5. Die Ionen haben
nach Durchtritt durch die Schicht eine Energie von E
2 = E
1 - ΔE, allgemeiner E
i+1 = E
i-
ΔE. Diese Energie ist die Eintrittsenergie in die nächste Schicht und man kann nach
Formel 5 den Wert der Gewichtungsfunktion der weiteren Schichten berechnen, indem
die Energien E
1, E
2, E
3, ..... iterativ bis zur Endenergie E
n variiert werden.
[0038] Diese iterative Rechnung wird für alle ausgewählten Elemente und sinnvolle Energieparameter
durchgeführt, jedoch mindestens für 2 Elemente.
[0039] Jetzt kann bei jedem iterativen Schritt gleichbedeutend mit der i-ten Schicht das
Element mit der entsprechenden Schichtdicke ausgewählt werden, das das beste Verhältnis
von Neutronenproduktion und der Produktion von radioaktiven Nebenprodukten besitzt.
[0040] Hiermit werden die aufeinanderfolgenden Schichten ausgewählt, welche in ihrer Kombination
das beste Verhältnis von Neutronenproduktion und der Produktion von radioaktiven Nebenprodukten
ergeben. Dabei können zwei aufeinanderfolgende Schichten durchaus aus dem gleichen
Material bestehen, so dass diese äußerlich zu einer Schicht zusammen-schmelzen.
[0041] Bestandteil der Erfindung ist jedes Targetmaterial aus Schichten, welches mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren ermittelt werden kann.
[0042] Dabei können mindestens zwei aufeinander folgende Schichten aus demselben Element
bestehen.
[0043] Vorzugsweise bestehen die Schichten des erfindungsgemäßen Targets aus einem Feststoff.
Konkrete Ausführungsbeispiele:
[0044] In den nachfolgenden Beispielen sind Beispiele für mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifizierte Targets dargestellt.
Die Gliederung der Beispiele ist folgendermaßen gegeben:
Mit der Überschrift wird bezeichnet, für welche Primärenergie die Targets geeignet
sind. Je Beispiel werden zwei Tabellen angeführt, die folgende Inhalte haben:
In der ersten Tabelle wird das Target mit seiner Schichtenfolge beschrieben.
In der ersten Spalte wird für jedes Targetmaterial der Energiebereich in MeV angeführt,
mit dem die Primärionen in das Material eintreten, und mit welcher Energie sie austreten.
Die zweite Spalte bezeichnet das Material der Schicht, die dritte Spalte die Schichtdicke
des Materials in mm. Spalte vier bezeichnet das Verhältnis zwischen erzeugten Neutronen
pro in die Probe eintretendem Primärion. In Spalte 5 sind die pro Primärion erzeugten
Tritiumionen als Nebenprodukt angegeben.
[0045] In der zweiten Tabelle werden Parameter zum erfindungsgemäßen Target angegeben. Spalte
1 listet das erfindungsgemäße Target in der ersten Zeile und Beryllium als Vergleichstarget
in der zweiten Zeile. Die nächsten Spalten beinhalten die erzeugten Neutronen pro
eingetragenem Primärion, den Gewinnfaktor für Neutronen sowie die Anzahl der erzeugten
Tritiumionen pro eingetragenem Primärion in absoluten Zahlen, jeweils als Vergleich
zwischen dem Target und Beryllium als Standard, der durch das erfindungsgemäße Target
ersetzt werden soll.
1) Im Folgenden wird als Beispiel die Optimierung einer Neutronenquelle für die Neutronenemission
und die Minimierung von Nebenprodukten (Tritium) für Protonen mit Wirkunsgquerschnitten
entnommen, aus der TENDL-2017 Datenbank mit einer Startenergie E
1 der Primärionen von 30, 50 und 70 MeV und einer Endenergie der Ionen von 0 MeV gegeben.
Zum Vergleich ist die Neutronen- bzw. Tritium-Produktion aus einem Beryllium-Target
in den Tabellen unten gezeigt. Die Neutronenproduktion ist als Funktion der Primärenergie
der Protonen in Abbildung 6 gezeigt. Die Tritium-Produktion ist als Funktion der Primärenergie
der Protonen in Abbildung 7 gezeigt. Oberhalb einer Protonenenergie von 30 MeV besteht
das optimierte Target aus einem Mehrfachschichtsystem aus Vanadium und Wolfram.
•
Für Protonen mit einer Primärenergie von 30 MeV:
Energiebereich (MeV) |
Element |
Dicke (mm) |
Neutronen/Ion |
Tritium/ion |
0 - 20 |
Vanadium (V) |
1.09 |
0.00735 |
2.00 10-7 |
20 - 30 |
Wolfram (W) |
0.5149 |
0.0124 |
1.076 10-5 |
Target |
Neutronen/Ion |
Gewinnfaktor Neutronen |
Tritium/Ion |
V + W |
0.0198 |
2.19 |
1.096 10-5 |
Be |
0.00906 |
- |
1.29 10-3 |
•
Für Protonen mit einer Primärenergie von 50 MeV:
Energiebereich (MeV) |
Element |
Dicke (mm) |
Neutronen/Ion |
Tritium/ion |
0 - 20 |
Vanadium (V) |
1.09 |
0.00735 |
2.00 10-7 |
20 - 50 |
Wolfram (W) |
1.9449 |
0.06576 |
1.17 10-4 |
Target |
Neutronen/Ion |
Gewinnfaktor Neutronen |
Tritium/Ion |
V + W |
0.07311 |
2.71 |
1.17 10-4 |
Be |
0.02695 |
- |
5.5610-3 |
•
Für Protonen mit einer Primärenergie von 70 MeV:
Energiebereich (MeV) |
Element |
Dicke (mm) |
Neutronen/Ion |
Tritium/ion |
0 - 20 |
Vanadium (V) |
1.09 |
0.00735 |
2.00 10-7 |
20 - 70 |
Wolfram (W) |
3.855 |
0.15388 |
3.44 10-4 |
Target |
Neutronen/Ion |
Gewinnfaktor Neutronen |
Tritium/Ion |
V + W |
0.16123 |
3.01 |
3.48 10-4 |
Be |
0.05361 |
- |
1.04 10-2 |
2) Im Folgenden wird als Beispiel die Optimierung einer Neutronenquelle für die Neutronenemission
und die Minimierung von Nebenprodukten (Tritium) für Deuteronen mit Wirkungsquerschnitten
entnommen aus der TENDL-2017 Datenbank, mit einer Startenergie E
1 der Primärionen von 30, 50 und 70 MeV und einer Endenergie der Ionen von 0 MeV gegeben.
Zum Vergleich ist die Neutronen- bzw. Tritium-Produktion aus einem Beryllium-Target
in den Tabellen unten gezeigt. Die Neutronenproduktion ist als Funktion der Primärenergie
der Deuteronen in Figur 8 gezeigt. Die Tritium-Produktion ist als Funktion der Primärenergie
der Deuteronen in Figur 9 gezeigt. Oberhalb einer Deuteronenenergie von 30 MeV besteht
das optimierte Target aus einem Mehrfachschichtsystem aus Bor, Vanadium und Wolfram.
•
Für Deuteronen mit einer Primärenergie von 30 MeV:
Energiebereich (MeV) |
Element |
Dicke (mm) |
Neutronen/Ion |
Tritium/ion |
0 - 20 |
Bor (B) |
1.25 |
0.0116 |
4.16 10-4 |
20 - 30 |
Vanadium (V) |
0.6715 |
0.0138 |
7.33 10-5 |
Target |
Neutronen/Ion Total |
Gewinnfaktor Neutronen |
Tritium/Ion Total |
B+ V |
0.02545 |
1.10 |
4.89 10-4 |
Be |
0.02311 |
- |
3.86 10-3 |
•
Für Deuteronen mit einer Primärenergie von 50 MeV:
Energiebereich (MeV) |
Element |
Dicke (mm) |
Neutronen/Ion |
Tritium/ion |
0 - 20 |
Bor (B) |
1.25 |
0.0116 |
4.16 10-4 |
20 - 30 |
Vanadium (V) |
0.6715 |
0.0138 |
7.33 10-5 |
30 - 50 |
Wolfram (W) |
0.8787 |
0.05142 |
1.77 10-4 |
Target |
Neutronen/Ion Total |
Gewinnfaktor Neutronen |
Tritium/Ion Total |
B + V + W |
0.07687 |
1.30 |
6.66 10-4 |
Be |
0.05903 |
- |
1.27 10-2 |
•
Für Deuteronen mit einer Primärenergie von 70 MeV:
Energiebereich (MeV) |
Element |
Dicke (mm) |
Neutronen/Ion |
Tritium/ion |
0 - 20 |
Bor (B) |
1.25 |
0.0116 |
4.16 10-4 |
20 - 30 |
Vanadium (V) |
0.6715 |
0.0138 |
7.33 10-5 |
30 - 70 |
Wolfram (W) |
2.0587 |
0.14915 |
4.95 10-4 |
Target |
Neutronen/Ion Total |
Gewinnfaktor Neutronen |
Tritium/Ion Total |
B + V + W |
0.17460 |
1.608 |
9.83 10-4 |
Be |
0.10873 |
- |
2.32 10-2 |
[0046] Im Folgenden werden die Figuren erläutert.
[0047] Es zeigt:
- Fig. 1:
- Das Prinzip des Mehrfachschichtsystems zur Maximierung der Neutro-nenproduktion bei
Minimierung der Tritiumproduktion im Vergleich zu einem Einfachschichtsystem bestehend
aus Beryllium
- Fig. 2:
- Die Neutronenproduktion (n/ion/MeV) als Funktion der Kernladungszahl des Targetatoms
und der Protonenenergie (Energiebereich von 1 bis 70 MeV)
- Fig. 3:
- Die Neutronenproduktion (n/ion/MeV) als Funktion der Kernladungszahl des Targetatoms
und der Deuteronenenergie (Energiebereich von 1 bis 70 MeV)
- Fig. 4:
- Die Tritiumproduktion (T/ion/MeV) als Funktion der Kernladungszahl des Targetatoms
und der Protonenenergie (Energiebereich 1 bis 70 MeV)
- Fig. 5:
- Die Tritiumproduktion (T/ion/MeV) als Funktion der Kernladungszahl des Targetatoms
und der Deuteronenenergie (Energiebereich 1 bis 70 MeV)
- Fig. 6:
- Die Neutronenproduktion eines optimierten Targets im Vergleich zur Neutronen-produktion
eines Berylliumtargets als Funktion der Primärenergie der Protonen
- Fig. 7:
- Die Tritiumproduktion eines optimierten Targets im Vergleich zur Tritiumproduktion
eines Berylliumtargets als Funktion der Primärenergie der Protonen
- Fig. 8:
- Die Neutronenproduktion eines optimierten Targets im Vergleich zur Neutronen-produktion
eines Berylliumtargets als Funktion der Primärenergie der Deuteronen
- Fig. 9:
- Die Tritiumproduktion eines optimierten Targets im Vergleich zur Tritiumproduktion
eines Berylliumtargets als Funktion der Primärenergie der Deuteronen.
[0048] In Figur 1 sind beispielhaft ein Einfachschichtsystem nach dem Stand der Technik
sowie ein erfindungsgemäßes Schichtsystem dargestellt. Die linke Ausführungsform besteht
aus Beryllium, die rechte, erfindungsgemäße aus einer Schichtfolge mit den Schichten
A, B, C und D. Die Formeln unter den Bildern verdeutlichen, dass das Mehrfachschichtsystem
eine erhöhte Neutronenproduktion, gegeben durch die Summe der Einzelneutronenproduktionen
ni in den Schichten i = A, B, C und D gegenüber einer Einzelschicht, wie z.B. Beryllium,
gegeben durch
n. Das Mehrfachschichtsystem hat eine erniedrigte Produktion von radioaktiven Nebenprodukten,
gegeben durch die Summe der einzelnen Produktion von Nebenprudukten
ai in den Schichten i = A, B, C und D gegenüber einer Einzelschicht, wie z.B. Beryllium,
gegeben durch
a.
[0049] In den Teilfiguren zu Figur 2 bedeuten die Grautöne die Neutronenproduktion als Funktion
der Kernladungszahl des Targetatoms und der Protonerenergie (Primärenergie).
[0050] In den Teilfiguren zu Figur 3 bedeuten die Grautöne die Neutronenproduktion als Funktion
der Kernladungszahl des Targetatoms und der Deuteronenerenergie (Primärenergie).
[0051] In den Teilfiguren 4 bedeuten die Grautöne die Tritiumproduktion als Funktion der
Kernladungszahl des Targetatoms und der Protonenerenergie (Primärenergie).
[0052] In den Teilfiguren 5 bedeuten die Grautöne die Tritiumproduktion als Funktion der
Kernladungszahl des Targetatoms und der Deuteronenerenergie (Primärenergie).
[0053] In Figur 6 bezeichnet die Abszisse die Primärenergie in MeV und die Ordinate die
Neutronenproduktion n/Primärion, also den Gewinnfaktor.
[0054] In Figur 7 bezeichnet die Abszisse die Primärenergie in MeV und die Ordinate die
Tritiumproduktion.
[0055] In Figur 8 bezeichnet die Abszisse die Primärenergie in MeV und die Ordinate die
Neutronenproduktion n/Primärion, also den Gewinnfaktor.
[0056] In Figur 9 bezeichnet die Abszisse die Primärenergie in MeV und die Ordinate die
Tritiumproduktion.
Literatur:
1. Verfahren zum Auffinden eines Targetmaterials,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Neutronenproduktion
n (Ei, ΔE) für ein ausgewähltes Element, die Energie
Ei der Ionen beim Eintritt in das Element und den Energieverlust der Ionen
ΔE (MeV) mit Formel 1
berechnet wird, wobei
n (Ei, ΔE) die Anzahl der produzierten Neutronen,
i = Index, der die Schicht bezeichnet, nämlich 1,2,3 .....n
NA die Avogadro-Konstante,
ρ (g cm-3) die Dichte des ausgewählten Elements,
M (g) die molare Masse des ausgewählten Elements,
Ei die Eintrittsenergie des Primärions in die Schicht i,
ΔE der Energieverlust des Primärions beim Durchtritt der Schichtdicke δ,
δ (Ei, ΔE) (cm) die Schichtdicke des ausgewählten Elements für einen Energieverlust der Ionen
ΔE bei einer Eintrittsenergie von Ei,
σ (Ei, ΔE) (cm2) der integrale Wirkungsquerschnitt über den Energiebereich ΔE für die Emissionswahrscheinlichkeit von einem oder mehreren Neutronen aus der Wechselwirkung
zwischen Ionen und Atomkernen des ausgewählten Elements ist,
wobei die Neutronenproduktion für ein ausgewähltes Element unter Verwendung der Parameter
NA, p, M, berechnet wird, indem für
Ei und
ΔE Werte als Parameter vorgegeben werden, für das ausgewählte Element sowie die Eintrittsenergie
Ei, und den Energieverlust
ΔE der Wert für die Schichtdicke
δ (Ei, ΔE) ermittelt und in Formel 1 eingesetzt wird, wobei für das ausgewählte Element bei
festgelegter Startenergie E
1 und festgelegtem Energieverlust
ΔE beim Durchtritt der Ionen die Neutronenproduktion durch die Schichten berechnet wird,
wobei die Austrittsenergie E
2 = E
1-
ΔE einer Schicht als Eintrittsenergie in die darauffolgende Schicht verwendet und dieser
Schritt iterativ für E
i+1 = E
i-
ΔE ausgeführt wird, wobei für jedes E
i der entsprechende Wirkungsquerschnitt
σ (Ei, ΔE)
eingesetzt, diese iterative Rechnung für mindestens zwei ausgewählte Elemente durchgeführt und
für jede i-te Schicht das Element ausgewählt wird, welches die höchste Neutronenproduktion
hat und aufeinanderfolgende Schichten bestimmt werden, welche in ihrer Kombination
den höchsten Wert für die Neutronenproduktion haben.
2. Verfahren nach einem der Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Element ein Feststoff gewählt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den Wert ΔE ein Wert von 5 MeV oder 1 MeV eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine weitere Auswahl durchgeführt wird, um die Schichtfolge des Targetmaterials hinsichtlich
einer verminderten Radioaktivität zu optimieren, indem gemäß Formel 3
die geringste Radioaktivität berechnet wird, wobei
a (Ei, ΔE) die Anzahl der radioaktiven Kerne,
i = Index, der die Schicht bezeichnet, nämlich 1,2,3 .....n
NA die Avogadro-Konstante,
ρ (g cm-3) die Dichte des ausgewählten Elements,
M (g) die molare Masse des ausgewählten Elements,
Ei die Eintrittsenergie des Primärions in die Schicht i,
ΔE der Energieverlust des Primärions beim Durchtritt der Schichtdicke δ,
δ (Ei, ΔE) (cm) die Schichtdicke des ausgewählten Elements für einen Energieverlust der Ionen
ΔE bei einer Eintrittsenergie von Ei,
σa (Ei, ΔE) (cm
2) der integrale Wirkungsquerschnitt über den Energiebereich
ΔE für die Erzeugung von radioaktiven Kernen aus der Wechselwirkung zwischen Ionen und
Atomkernen des ausgewählten Elements ist, wobei die Anzahl der produzierten radioaktiven
Kerne für ein ausgewähltes Element unter Verwendung der Parameter
NA, p, M, berechnet werden, indem für
Ei und
ΔE Werte als Parameter vorgegeben werden, und für das ausgewähltes Element sowie die
Eintrittsenergie
Ei und den Energieverlust
ΔE der Wert für die Schichtdicke
δ (Ei, ΔE) ermittelt und in Formel 3 eingesetzt wird,
wobei für das ausgewählte Element bei festgelegter Startenergie E
1 und festgelegtem Energieverlust beim Durchtritt der Ionen die Zahl der produzierten
radioaktiven Kerne durch die Schichten berechnet wird, wobei die Austrittsenergie
E
2 = E
1-
ΔE einer Schicht als Eintrittsenergie in die darauffolgende Schicht verwendet wird,
und dieser Schritt iterativ für E
i+1 = E
i-
ΔE ausgeführt wird, wobei für jedes E
i der entsprechende Wirkungsquerschnitt
σa (Ei, ΔE) eingesetzt wird, und diese iterative Rechnung für mindestens zwei ausgewählte Elemente durchgeführt
wird und für jede i-te Schicht das Element ausgewählt wird, welches die niedrigste
Produktion von radioaktiven Kernen besitzt und aufeinanderfolgende Schichten bestimmt
werden, welche in ihrer Kombination die niedrigste Produktion von radioaktiven Kernen
besitzt
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet;
dass als Element ein Feststoff gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Abwägung zwischen hoher Neutronenproduktion und Minimierung der Entstehung der
radioaktiven Kerne vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Gewichtungsfunktion nach Formel 5
eingesetzt wird, wobei
G(Ei, ΔE) die Gewichtungsfunktion ist, nach der das Material für die Eintrittsenergie der
Ionen von Ei und der Energieverlust von ΔE ausgewählt wird,
n(Ei, ΔE) die Neutronenproduktion ist, bei Eintrittsenergie der Ionen von Ei und Energieverlust von ΔE,
a(Ei, ΔE) die Produktion von Nebenprodukten bei Eintrittsenergie der Ionen von Ei und Energieverlust von ΔE ist,
x die Gewichtung der Neutronenproduktion und
y die Gewichtung der Produktion der Nebenprodukte ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jedes Element bei festgelegten Gewichtungsfaktoren x und y, nach Formel (5) unter vorheriger Bestimmung der Neutronenproduktion nach Formel
(1) und der Produktion von Nebenprodukten nach Formel (3) die Gewichtung für die jeweilige
Eintrittsenergie Ei und den Energieverlust ΔE berechnet wird, was iterativ von der Startenergie E1, wobei i = 1, und einem festgelegten Energieverlust ΔE bis zu einer Endenergie En mit i = n beim Durchtritt der Ionen berechnet wird, wobei die Ionen nach Durchtritt
durch eine Schicht eine Energie von E2 = E1- ΔE aufweisen und diese Energie E2 als Eintrittsenergie in eine Iteration nach Formel 5 eingesetzt werden, und dieser
Schritt iterativ für Ei+1 = Ei- ΔE ausgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass x und y frei gewählt werden können, je nachdem ob die Maximierung der Neuronenproduktion
oder die Minimierung der radioaktiven Nebenprodukte Priorität haben.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass für x = 1 und y = 0 eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass für y = 1 und x = 0 eingesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass für x = 0,5 und y = 0,5 eingesetzt wird.
13. Targetmaterial,
dadurch gekennzeichnet,
dass es nach dem Verfahren von einem der Ansprüche 1 bis 13 aufzufinden ist.
14. Targetmaterial nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass es aus mindestens zwei Schichten besteht.
15. Targetmaterial nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens 2 aufeinanderfolgende Schichten aus demselben Element bestehen.