[0001] Die Erfindung betrifft ein Lackierverfahren und eine Lackieranlage zum Lackieren
eines Bauteils mit einem Dekor, insbesondere zum Lackieren eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils.
[0002] Bei der Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen besteht teilweise der Wunsch
nach einer mehrfarbigen Lackierung, wobei das Kraftfahrzeugkarosseriebauteil mit einem
Dekor (z.B. Zierstreifen, Designerstreifen, Muster, Grafik oder Kontrastfläche) versehen
wird.
[0003] Eine Möglichkeit für eine solche Dekorlackierung besteht darin, dass entsprechende
Folien auf den Basislack oder auf den Klarlack aufgeklebt werden, wobei derartige
Folien auch mit einem Klarlack überlackiert werden können.
[0004] Eine andere Möglichkeit zur Realisierung einer solchen Dekorlackierung besteht darin,
dass nach dem Auftragen und Einbrennen des Klarlacks das gewünschte Dekor mittels
Abkleben gestaltet wird, wobei die freie Fläche dann automatisch oder von Hand auslackiert
wird. Nach diesem Aufbringen des Dekors kann dann eine weitere Klarlackschicht auf
das Dekor aufgebracht werden.
[0005] In wenigen Ausnahmefällen (z.B. bei Luxuslimousinen) werden Zierstreifen von Hand
mit einem Pinsel aufgetragen, was sich jedoch nicht für die Massenproduktion eignet.
[0006] Falls das Dekor aus einer Kontrastfläche mit einer abweichenden Farbe besteht, so
kann die Kraftfahrzeugkarosserie nacheinander zweimal durch dieselbe Lackierlinie
gefahren werden oder zwei separate Linien nacheinander durchfahren, wobei jeweils
Basislack und Klarlack aufgetragen wird. Hierbei werden jeweils die nicht zu lackierenden
Teilbereiche der Kraftfahrzeugkarosserie abgeklebt.
[0007] Bei bekannten Lackierverfahren für eine Dekorlackierung könnte man die als Untergrund
für das Dekor dienende Basislack- und Klarlackschicht zwischentrocknen und einbrennen,
wobei sich das Zwischentrocknen und das Einbrennen über die gesamte Bauteiloberfläche
erstrecken würde, was mit einem entsprechend großen Energie- und Zeitaufwand verbunden
wäre.
[0008] Die Entwicklung eines Lackierverfahrens, welches ohne weitere Hilfsmittel randscharf
und oversprayfrei Beschichtungsmittel oder Lacke aufträgt (
DE 10 2013 002 413.7,
DE 10 2013 002 412.9,
DE 10 2013 002 411.0,
DE 10 2013 002 433.1) ermöglicht die Herstellung von Dekoren, Mustern oder Kontrastflächen ohne Abkleben.
Mit einem solchen Verfahren kann das Dekor, das Muster oder die Kontrastfarbe zum
Beispiel direkt auf einen Basislack aufgebracht werden. Dazu ist allerdings (zumindest
bei wasserbasierten Basislacken) die Vortrocknung desselben erforderlich. Nach dem
Stand der Technik würde hierfür das Beschichtungsobjekt komplett durch einen Konvektionstrockner
gefördert. Vor dem Auftrag der Klarlackschicht muss erneut der Gehalt der flüchtigen
Bestandteile in der Dekor-, Muster- oder Kontrastschicht soweit erniedrigt werden,
dass es zu keinen Störungen in der Klarlackschicht kommt. Nach dem Stand der Technik
bedeutet dies einen erneuten Durchlauf des kompletten Bauteils durch einen Trockner
mit daran anschließender Abkühlung. Dieser Vorgang erfordert einen hohen Energieeinsatz.
Nach dem Stand der Technik würde das oversprayfreie Lackierverfahren damit nur Einsparungen
durch den Entfall der Abklebematerialien ermöglichen.
[0009] Aus
DE 38 06 257 A1 ist eine Lackieranlage zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosserien bekannt, bei der
ein Infrarotstrahler seitlich neben der Lackierstraße angeordnet ist und den Schwellerbereich
der Kraftfahrzeugkarosserien trocknet, um anschließend ein Dekor auf den Schweller
aufbringen zu können. Diese bekannte Lackieranlage eignet sich jedoch nur zur Dekorlackierung
im Schwellerbereich.
[0011] DE 103 12 381 A1 offenbart eine Trocknungseinheit die den Trocknungsbereich über das Bauteil bewegt.
[0012] US 2010/304039 A1,
DE 102 61 298 A1,
FR 2 961 718 A1 und
EP 1 518 609 A1 offenbaren ein Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils mit einem Dekor mit
den folgenden Schritten:
- a) Aufbringen einer Lackschicht auf das Bauteil,
- b) Aufbringen eines flächenmäßig begrenzten Dekors auf das Bauteil, wobei das Dekor
einen flächenmäßig begrenzten Dekorbereich auf dem Bauteil umfasst, und
- c) Trocknen des Bauteils zum Reduzieren des Gehalts an flüchtigen Bestandteilen, wobei
das Bauteil nur flächenmäßig begrenzt innerhalb eines Trocknungsbereichs getrocknet
wird und der Trocknungsbereich den Dekorbereich mindestens teilweise umfasst, und
der Trocknungsbereich über das Bauteil bewegt wird.
[0013] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein entsprechend verbessertes Lackierverfahren
und eine verbesserte Lackieranlage zum Lackieren eines Bauteils mit einem Dekor zu
schaffen.
[0014] Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Lackierverfahren bzw. durch eine erfindungsgemäße
Lackieranlage gemäß den Nebenansprüchen gelöst.
[0015] Das erfindungsgemäße Lackierverfahren sieht zunächst vor, dass mindestens eine Lackschicht
auf das Bauteil aufgebracht wird, die dann als Grundlage für das Dekor dienen kann.
[0016] Erfindungsgemäß handelt es sich bei dieser Lackschicht um eine Basislackschicht,
was an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist und deshalb nicht näher beschrieben
werden muss. Hierbei ist zu erwähnen, dass die im Rahmen der Erfindung erwähnte Lackschicht
in der Regel nicht die unterste Lackschicht ist, die auf das Bauteil aufgebracht wird.
Bei einem typischen Mehrschichtlack zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen
befinden sich unter dieser Lackschicht vorzugsweise noch weitere Lackschichten, wie
beispielsweise eine kathodische Tauchlackierung (KTL) oder eine Füllerschicht. Ferner
ist zu erwähnen, dass die Erfindung hinsichtlich der Lackschicht nicht beschränkt
ist auf einen Nasslack. Vielmehr kann die Lackschicht im Rahmen der Erfindung auch
aus Pulverlack bestehen.
[0017] Weiterhin sieht das erfindungsgemäße Lackierverfahren in Übereinstimmung mit dem
Stand der Technik vor, dass ein flächenmäßig begrenztes Dekor (z.B. Zierstreifen,
Grafik, Kontrastfläche oder Muster) auf das Bauteil aufgebracht wird. Das Dekor wird
hierbei auf die Lackschicht aufgebracht. Eine Möglichkeit hierzu besteht darin, dass
das Dekor direkt auf die Lackschicht aufgebracht wird, d.h. ohne eine dazwischenliegende
weitere Schicht. Eine andere Möglichkeit sieht dagegen vor, dass das Dekor mittelbar
auf die Lackschicht aufgebracht wird, d.h. mit einer dazwischenliegenden weiteren
Schicht.
[0018] Hinsichtlich der Aufbringung des Dekors wird auch auf die oben schon erwähnte Patentanmeldung
DE 10 2013 002 433.1 verwiesen, so dass der Inhalt dieser Patentanmeldung der vorliegenden Beschreibung
in vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0019] Erfindungsgemäß erfolgt die Applikation des Dekors mit einem geeigneten Verfahren,
welches in der Lage ist ein Beschichtungsmittel randscharf und oversprayfrei aufzutragen,
wie es z. B. in der oben ebenfalls erwähnten Patentanmeldung
DE 10 2013 002 412.9 beschrieben ist.
[0020] Bei dem erfindungsgemäß zur Lackaufbringung verwendeten Applikator könnte es sich
um an sich bekannte Geräte einschließlich Zerstäubern, Druckköpfen, Düsenanordnungen
oder dergleichen handeln. Insbesondere kann es sich aber um ein Gerät handeln, das
sich für das oben erwähnte Lackierverfahren eignet, welches ohne weitere Hilfsmittel
randscharf und oversprayfrei Lack- oder andere Beschichtungsmittel aufträgt.
[0021] Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Dekors ist nicht auf die vorstehend
erwähnten Zier-, Design- oder Dekorstreifen beschränkt. Vielmehr umfasst der Begriff
eines Dekors im Rahmen der Erfindung auch Grafiken, Bilder und Ähnliches. Ein weiteres
Beispiel eines Dekors ist die Lackierung einer Teilfläche (z.B. eines Dachholms oder
einer Dachfläche einer Kraftfahrzeugkarosserie), die in einer anderen Farbe lackiert
werden soll als die sonstige Kraftfahrzeugkarosserie. Allgemein umfasst der Begriff
eines Dekors also im Rahmen der Erfindung jegliche Teilflächen einer Bauteiloberfläche,
die mit einem anderen Beschichtungsmittel (z.B. in einem anderen Farbton oder in einem
anderen Glanzgrad) beschichtet werden sollen als der Rest der Bauteiloberfläche. Der
im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Dekors bedeutet, dass das Dekor nur
eine Teilfläche der Bauteiloberfläche abdeckt, d.h. nicht die gesamte Bauteiloberfläche.
Weiterhin impliziert der Begriff eines Dekors vorzugsweise, dass das Dekor nicht flächig
durchgehend ist, sondern die Bauteiloberfläche lediglich bei den jeweiligen Dekordetails
(z.B. Linien) abdeckt.
[0022] Darüber hinaus sieht das erfindungsgemäße Lackierverfahren vor, dass das Bauteil
getrocknet wird, um den Gehalt an flüchtigen Bestandteilen in der Lackschicht bzw.
in dem Dekor zu reduzieren und unter die für den weiteren Lackierprozess notwendige
Restfeuchte zu bringen. Beispielsweise liegt die Restfeuchte bei wässrigen Lacksystemen
in üblichen Lackierprozessen nach der Zwischentrocknung zwischen 5 - 20 %, im Wesentlichen
zwischen 8 - 15 %. Die Restfeuchte bei Lacksystemen auf Basis organischer Lösemittel
kann sich hiervon deutlich unterscheiden, spielt dabei aber eine eher untergeordnete
Rolle, da aufgrund der organischen Lösemittel die Verdunstung so schnell ist, dass
keine Prozessprobleme (beispielsweise Kocher oder Nadelstiche bzw. Vermattungen) durch
im Film verbliebenes Lösemittel auftreten.
[0023] Das erfindungsgemäße Lackierverfahren sieht weiterhin vor, dass das Bauteil nur flächenmäßig
begrenzt innerhalb eines bestimmten Trocknungsbereichs getrocknet wird, der nicht
die gesamte Bauteiloberfläche umfasst, wobei der Trocknungsbereich den Dekorbereich
mindestens teilweise umfasst. Der erfindungsgemäß vorgesehene Trocknungsschritt hat
also einen wesentlich geringeren Zeit- und Energieverbrauch, da nicht die gesamte
Bauteiloberfläche getrocknet wird, sondern nur der flächenmäßig begrenzte Trocknungsbereich.
[0024] Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass der begrenzte Trocknungsbereich über die
Bauteiloberfläche bewegt wird. Beispielsweise kann hierzu ein mehrachsiger Trocknungsroboter
verwendet werden, der eine Trocknungseinheit über die Bauteiloberfläche bewegt, um
die Bauteiloberfläche jeweils an der richtigen Stelle zu trocknen.
[0025] Das erfindungsgemäße Lackierverfahren ist dabei nicht auf einen bestimmten Lacktyp
(zum Beispiel wässrig, lösemittelhaltig, UV-trocknend) beschränkt.
[0026] Erfindungsgemäß wird die Lackschicht vor dem Aufbringen des Dekors auf ihrer gesamten
Bauteiloberfläche getrocknet. Anschließend wird dann das flächenmäßig begrenzte Dekor
auf die getrocknete Lackschicht aufgebracht. Schließlich wird das Dekor dann getrocknet,
wobei diese Trocknung des Dekors flächenmäßig begrenzt innerhalb des Trocknungsbereiches
erfolgt und nicht die gesamte Bauteiloberfläche umfasst. Bei dieser Erfindungsvariante
tritt die Einsparung an Zeit und Energie also bei der flächenmäßig begrenzten Trocknung
des Dekors auf.
[0027] Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Trocknungsarten zu unterscheiden, nämlich
zum einen die aus dem Stand der Technik bekannte, flächenmäßig unbegrenzte Trocknung
des Bauteils auf seiner gesamten Bauteiloberfläche einerseits und die erfindungsgemäß
vorgesehene flächenmäßig begrenzte Trocknung des Bauteils innerhalb des Trocknungsbereichs
andererseits.
[0028] Diese beiden verschiedenen Trocknungsarten führen in der Regel zu einem bestimmten
Restfeuchtegrad nach der Trocknung.
[0029] In einer Variante der Erfindung ist der bei der flächenmäßig begrenzten Trocknung
erreichte Restfeuchtegrad im Wesentlichen gleich dem bei der flächenmäßig unbegrenzten,
herkömmlichen Trocknung erreichten Restfeuchtegrad.
[0030] Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass der bei der flächenmäßig
begrenzten Trocknung erreichte Restfeuchtegrad kleiner ist als der bei der flächenmäßig
unbegrenzten Trocknung erreichte Restfeuchtegrad.
[0031] Schließlich besteht auch noch die Möglichkeit, dass der bei der flächenmäßig begrenzten
Trocknung erreichte Restfeuchtegrad größer ist als der bei der flächenmäßig unbegrenzten
Trocknung erreichte Restfeuchtegrad.
[0032] Im Rahmen der Erfindung können verschiedene Trocknungsverfahren eingesetzt werden,
die teilweise an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind und deshalb nicht näher
beschrieben werden müssen.
[0033] Beispielsweise kann die Trocknung durch Bestrahlen des zu trocknenden Bauteils mit
einer Strahlung erfolgen. Bei der Strahlung kann es sich beispielsweise um elektromagnetische
Strahlung handeln, z.B. Mikrowellenstrahlung, Infrarot-Strahlung oder Ultraviolett-Strahlung,
oder aber auch um Beschuss mit Elektronen. Die elektromagnetische Strahlung kann beispielsweise
durch Leuchtdioden (LEDs: Light-emitting diodes), organische Leuchtdioden (OLEDs:
Organic light-emitting diodes), Halogen-Glühlampen oder Carbon-Infrarot-Strahler erzeugt
werden.
[0034] Beispielsweise kann die elektromagnetische Strahlung kurzwellig sein mit einer Wellenlänge
im Bereich von 0,8µm-1,2µm. Die Strahlung kann jedoch auch mittelwellig sein mit einer
Wellenlänge im Bereich von 1,2µm -4µm. Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass die
Strahlung langwellig ist mit einer Wellenlänge im Bereich von 4µm -10µm. Schließlich
besteht auch noch die Möglichkeit, dass es sich bei der Strahlung um Mikrowellenstrahlung
handelt, die beispielsweise eine Wellenlänge in der Größenordnung von einigen cm (1-100
cm) aufweisen kann. Ebenso besteht die Möglichkeit, mit UV-Strahlung zu trocknen,
wenn die Lacke dafür geeignet sind.
[0035] Die Strahlungsquelle an sich kann aber auch scharf begrenzt und/oder gerichtet sein
(zum Beispiel vom Typ eines Lasers), um zumindest einen Teil der zu trocknenden Fläche
zu bestrahlen und zu trocknen.
[0036] Alternativ oder zusätzlich kann das Bauteil durch Lufttrocknung getrocknet werden,
beispielsweise mit kalter Luft (Lufttemperatur von 0°C bis +40°C), warmer Luft (Lufttemperatur
von +40°C bis +300°C) und/oder mit trockener Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit
von weniger als 20%, 10%, 5% oder 1%.
[0037] Schließlich besteht auch noch die Möglichkeit einer Unterdrucktrocknung, wobei das
zu trocknende Bauteil einem lokalen Unterdruck ausgesetzt wird.
[0038] Die vorstehend erwähnte Unterdrucktrocknung kann beispielsweise mittels einer Saugglocke
erfolgen, die über die zu trocknende Bauteilteiloberfläche geführt wird und einen
örtlich begrenzten Unterdruck erzeugt.
[0039] Bei der vorstehend beschriebenen Trocknung durch Strahlung oder Luft kann der flächenmäßig
begrenzte Trocknungsbereich durch eine Blende maskiert werden, so dass die Strahlung
oder ein Luftstrom im Wesentlichen nur auf den Trocknungsbereich trifft.
[0040] Zu der vorstehend erwähnten Lufttrocknung ist zu erwähnen, dass ein Luftstrom durch
einen Diffusor auf die zu trocknende Bauteiloberfläche gerichtet werden kann, so dass
der Luftstrom diffus auf die zu trocknende Bauteiloberfläche auftrifft. Beispielsweise
kann der Diffusor ein Drahtgeflecht, porös gesintertes Metall oder porös gesinterte
Keramik aufweisen oder aus porös gesintertem Kunststoff bestehen.
[0041] Vorteilhafterweise kann die Strahlungstrocknung mit Lufttrocknung (kalt, warm, trocken)
und/oder Unterdrucktrocknung kombiniert werden.
[0042] Darüber hinaus kann der Luftstrom zum Trocknen des Bauteils durch mindestens eine
Düse auf die zu trocknende Bauteiloberfläche gerichtet werden. In einer Variante der
Erfindung sind mehrere Düsen parallel zueinander und vorzugsweise rechtwinklig zu
der zu trocknenden Bauteiloberfläche ausgerichtet. Es besteht jedoch alternativ die
Möglichkeit, dass die Düsen parallel zueinander und schräg zu der zu trocknenden Bauteiloberfläche
ausgerichtet sind. Ferner besteht alternativ die Möglichkeit, dass die Düsen am Umfangsrand
des Trocknungsbereiches schräg nach innen und in der Mitte des Trocknungsbereichs
im Wesentlichen rechtwinklig zu der zu trocknenden Bauteiloberfläche ausgerichtet
sind.
[0043] Die Kombination von schräg und rechtwinklig ausgerichteten Düsen ist aber nicht auf
die beschriebene Ausführungsform beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten
möglich, bei denen beide Düsenarten in unterschiedlichster Art und Weise auf der Trocknungseinheit
angeordnet werden.
Der Düsenaustritt kann rund, oval oder auch schlitzförmig sein.
[0044] Die Düsen können auch diffus, d. h. in vielen voneinander verschiedenen Winkeln angeordnet
sein und hierbei keiner Symmetrie unterliegen.
[0045] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Bauteil mittels einer
Trocknungseinheit getrocknet, die beispielsweise Luft oder Strahlung abgeben kann,
um das Bauteil zu trocknen. Hierbei ist vorteilhaft, wenn die Trocknungseinheit eine
Form aufweist, die an die Form des zu trocknenden Bauteils angepasst ist. Beispielsweise
kann die Trocknungseinheit deshalb eine ebene, konvexe oder konkave Form aufweisen.
[0046] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Trocknungseinheit gemeinsam mit
dem Applikator entlang einer Lackierbahn über das Bauteil bewegt, insbesondere durch
einen mehrachsigen Lackierroboter. Hierbei besteht die Möglichkeit, dass auf einer
gemeinsamen Lackierbahn sowohl die Trocknungseinheit das Bauteil trocknet als auch
der Applikator das Dekor aufträgt.
[0047] Eine Möglichkeit besteht hierbei darin, dass die Trocknungseinheit in Bahnrichtung
vor dem Applikator angeordnet ist, so dass die Lackschicht zunächst von der Trocknungseinheit
getrocknet wird, woraufhin der nachfolgende Applikator dann das Dekor auf die zwischengetrocknete
Lackschicht aufträgt.
[0048] Es ist jedoch alternativ auch möglich, dass die Trocknungseinheit in Bahnrichtung
hinter dem Applikator angeordnet ist, so dass bei einer Bewegung zunächst der Applikator
das Dekor aufträgt und dann die nachfolgende Trocknungseinheit das zuvor aufgebrachte
Dekor flächenmäßig begrenzt trocknet.
[0049] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass das Trocknen und Auftragen des Dekors
auf getrennten Bewegungsbahnen zeitlich nacheinander erfolgt. Beispielsweise kann
zunächst eine Bewegungsbahn der Trocknungseinheit erfolgen, wobei die Trocknungseinheit
dann die Lackschicht flächenmäßig begrenzt trocknet. Anschließend erfolgt dann eine
zweite Bewegungsbahn, bei welcher der Applikator das Dekor aufträgt. Es ist jedoch
auch umgekehrt möglich, dass auf der ersten Bewegungsbahn zunächst das Dekor aufgetragen
wird und bei der folgenden zweiten Bewegungsbahn dann die Trocknungseinheit das Dekor
trocknet.
[0050] Erfindungsgemäß wird zunächst eine Basislackschicht auf das Bauteil aufgebracht.
Die Basislackschicht wird dann auf der gesamten Bauteiloberfläche zwischengetrocknet,
beispielsweise durch Lufttrocknung mit einer Lufttemperatur von +60°C bis +80°C. Nach
dieser Zwischentrocknung und folgender Abkühlung der Basislackschicht wird dann das
Dekor auf die zwischengetrocknete Basislackschicht aufgebracht. Anschließend erfolgt
dann eine flächenmäßig begrenzte Trocknung des Dekors innerhalb des Trocknungsbereichs,
wobei der Trocknungsbereich den Dekorbereich mindestens teilweise einschließt. Schließlich
wird dann noch eine Klarlackschicht auf die Basislackschicht und das Dekor aufgebracht.
[0051] Ferner ist zu bemerken, dass die oben und in den Ansprüchen erwähnten Temperaturbereiche
nicht einschränkend zu verstehen sind, sondern in manchen Fällen auch über- oder unterschritten
werden können.
[0052] Schließlich beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine erfindungsgemäße Lackieranlage
zum Aufbringen einer Dekorlackierung. Die erfindungsgemäße Lackieranlage weist in
Übereinstimmung mit dem Stand der Technik eine Applikationseinrichtung zum Aufbringen
einer Lackschicht auf. Bei dieser Applikationseinrichtung kann es sich beispielsweise
um einen herkömmlichen Lackierroboter mit einem Rotationszerstäuber handeln.
[0053] Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Lackieranlage in Übereinstimmung mit dem
Stand der Technik eine Applikationseinrichtung auf, um das flächenmäßig begrenzte
Dekor auf das Bauteil aufzubringen. Bei dieser Applikationseinrichtung kann es sich
beispielsweise um einen herkömmlichen Rotationszerstäuber handeln, insbesondere aber
um einen Applikator, wie er beispielsweise in
DE 10 2013 002 413.7,
DE 10 2013 002 412.9 und
DE 10 2013 002 411.0 beschrieben ist, so dass der Inhalt dieser Patentanmeldungen der vorliegenden Beschreibung
in vollem Umfang zuzurechnen ist.
[0054] Darüber hinaus umfasst die Erfindung auch eine Trocknungseinheit zum Trocknen des
Bauteils zum Reduzieren des Gehalts an flüchtigen Bestandteilen. Die erfindungsgemäße
Lackieranlage zeichnet sich nun dadurch aus, dass die Trocknungseinrichtung so ausgebildet
ist und betrieben wird, dass das Bauteil nur flächenmäßig begrenzt innerhalb eines
bestimmten Trocknungsbereiches getrocknet wird, wobei der Trocknungsbereich den Dekorbereich
mindestens teilweise umfasst.
[0055] Hierbei sieht die Erfindung vor, dass der begrenzte Trocknungsbereich über die Bauteiloberfläche
bewegt wird. Beispielsweise kann hierzu ein mehrachsiger Trocknungsroboter verwendet
werden, der eine Trocknungseinheit über die Bauteiloberfläche bewegt, um die Bauteiloberfläche
jeweils an der richtigen Stelle zu trocknen.
[0056] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trocknungseinheit
und die Applikationseinrichtung zum Aufbringen des Dekors gemeinsam von einem mehrachsigen
Roboter geführt werden.
[0057] Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass die Trocknungseinheit einerseits
und die Applikationseinrichtung zum Aufbringen der Lackschicht bzw. die Applikationseinrichtung
zum Aufbringen des Dekors andererseits von getrennten Robotern geführt werden.
[0058] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Lackierverfahren in Form eines Flussdiagramms,
- Figuren 2A-2E
- verschiedene Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Trocknungseinheit zum Trocknen
des Bauteils,
- Figur 3
- eine Querschnittsansicht durch ein beschichtetes Bauteil mit dem Trocknungsbereich
und dem Dekorbereich,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Trocknungseinheit zur Strahlungstrocknung
mit einer Blende zur Maskierung des Trocknungsbereichs,
- Figur 5
- eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung der Bedeutung des Abstands der Trocknungseinheit,
- Figuren 6A-6E
- schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsformen von Trocknungseinheiten,
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Trocknungseinheit,
- Figuren 8A-8E
- verschiedene Diagramme zur Verdeutlichung der Verringerung des Restfeuchtegrads durch
die Trocknung,
- Figuren 9A-9D
- verschiedene schematische Darstellungen zur Lufttrocknung mit einem Diffuser bzw.
mit Düsen,
- Figur 10
- eine schematische Darstellung eines Roboters mit einer Trocknungseinheit und einem
Applikator, sowie
- Figur 11
- eine schematische Darstellung von einem Roboter zum Auftragen des Dekors und einem
weiteren Roboter zum Trocknen der Bauteiloberfläche.
[0059] Die Figur 1 zeigt ein Lackierverfahren zur Dekorlackierung in Form eines Flussdiagramms.
[0060] In einem Verfahrensschritt BC (BC: Base Coat) wird eine Basislackschicht auf die
Bauteiloberfläche des zu lackierenden Bauteils (z.B. Kraftfahrzeugkarosseriebauteil)
aufgebracht. Die Basislackschicht kann einschichtig sein oder aus zwei Basislackschichten
(BC1+BC2) bestehen. Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Basislackschicht wahlweise
aus Nasslack oder Pulverlack bestehen kann. Die Basislackschicht wird vorzugsweise
in herkömmlicher Weise mit einem Rotationszerstäuber oder einem Luftzerstäuber aufgebracht,
der von einem mehrachsigen Lackierroboter geführt wird.
[0061] In einem Verfahrensschritt ZTR (ZTR: Zwischentrocknen) wird dann die gesamte Bauteiloberfläche
zwischengetrocknet. Beispielsweise kann dieses Zwischentrocknen durch Lufttrocknen
erfolgen, beispielsweise mit einer Lufttemperatur von +60°C bis +80°C. Jeweils ist
zu erwähnen, dass im Rahmen der Zwischentrocknung die gesamte Bauteiloberfläche getrocknet
wird, wozu das zu trocknende Bauteil beispielsweise in eine Trocknungskammer eingeführt
werden kann, was an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist.
[0062] In einem Schritt DC (DC:
Decor
Coat) wird dann ein Dekor (z.B. Zierstreifen, Grafik, Kontrastfläche oder Muster) auf
das Bauteil aufgebracht, wobei das Dekor flächenmäßig auf einen bestimmten Dekorbereich
begrenzt ist und sich nicht über die gesamte Bauteiloberfläche erstreckt.
[0063] In einem Schritt PTR (PTR:
Partielles
Trocknen) erfolgt dann ein flächenmäßig begrenztes (partielles) Trocknen innerhalb eines
Trocknungsbereichs, der das Dekor mindestens teilweise umfasst. Dieses flächenmäßig
begrenzte Trocknen kann beispielsweise durch Lufttrocknen oder durch Bestrahlung der
Bauteiloberfläche erfolgen, was an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist und
im Übrigen auch später noch detailliert beschrieben wird.
[0064] In einem Schritt CC (CC:
Clear
Coat) wird dann eine Klarlackschicht aufgetragen. Hierbei ist zu erwähnen, dass die
Klarlackschicht einschichtig oder mehrschichtig sein kann. Weiterhin ist zu erwähnen,
dass es sich bei dem Klarlack um einen Einkomponenten-Klarlack oder um einen Zweikomponenten-Klarlack
handeln kann.
[0065] Grundsätzlich gilt, dass im Bereich der Automobilserienlackierung das Bauteil zumindest
nach dem letzten Lackierschritt durch eine geeignete Einrichtung getrocknet bzw. eingebrannt
wird. Wenn nachfolgend als letzter Schritt das Aufbringen einer Klarlackschicht beschrieben
wird, so beinhaltet dies auch die Trocknung dieser letzten Klarlackschicht, sofern
nicht lufttrocknende Lacke (z.B. Zweikomponenten-Lacke) verwendet werden.
[0066] Die Figuren 2A-2E zeigen verschiedene Ausführungsformen einer Trocknungseinheit 1
zur Trocknung einer Beschichtung auf einem Bauteil 2, wobei die Trocknungseinheit
1 beispielsweise einen Luftstrom auf die Bauteiloberfläche des Bauteils 2 abgeben
kann.
[0067] Die einzelnen Figuren unterscheiden sich hier durch die Formgebung des Bauteils und
die entsprechend angepasste Formgebung der Trocknungseinheit. Die Trocknungseinheit
1 einerseits und das Bauteil 2 andererseits haben also komplementär angepasste Formen.
[0068] So ist das Bauteil 2 in Figur 2A eben, so dass auch die Trocknungseinheit 1 im Wesentlichen
eben ist.
[0069] Bei der Erfindungsvariante gemäß Figur 2B ist das Bauteil 2 konvex, so dass die Trocknungseinheit
1 entsprechend konkav geformt ist.
[0070] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2C ist das Bauteil 2 dagegen konkav, so dass
die Trocknungseinheit 1 entsprechend angepasst konvex ist.
[0071] Bei der Erfindungsvariante gemäß Figur 2D weist das Bauteil 2 eine in der Zeichnung
nach oben hervorspringende Bauteilkante auf, so dass die Trocknungseinheit 1 entsprechend
angepasst ist.
[0072] Schließlich weist die Trocknungseinheit 1 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
2E eine hervorspringende Kante auf, die rechtwinklig zur Zeichnungsebene verläuft.
[0073] Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht eines Bauteils 2 mit einer Basislackschicht
3 und einem auf die Basislackschicht 3 aufgebrachten Dekor 4 innerhalb eines Dekorbereichs.
Weiterhin zeigt die Zeichnung schematisch einen Trocknungsbereich 5, wobei die Basislackschicht
3 innerhalb des Trocknungsbereichs 5 flächenmäßig begrenzt getrocknet wird.
[0074] Hierbei ist der Trocknungsbereich 5 größer als der Dekorbereich des Dekors 4 und
schließt den Dekorbereich vollständig mit ein.
[0075] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Trocknungseinheit
1, welche das Dekor 4 durch Bestrahlung trocknet, beispielsweise mittels Infrarotstrahlung.
[0076] Hierbei ist auch eine Blende 6 dargestellt, welche die Bauteiloberfläche maskiert
und die zu Trocknungszwecken dienende Strahlung nur im Bereich des Dekors 4 durchlässt,
so dass die Trocknungseinheit 1 die Bauteiloberfläche flächenmäßig begrenzt innerhalb
des Dekorbereichs trocknet.
[0077] Figur 5 zeigt eine weitere Abwandlung mit einer Angabe eines Abstands a zwischen
der Trocknungseinheit 1 und der Bauteiloberfläche. Dadurch soll verdeutlicht werden,
dass der Abstand a eine wesentliche Bedeutung für die korrekte Trocknung hat.
[0078] Die Figuren 6A bis 6E zeigen verschiedene Arten von Trocknungseinheiten 1.
[0079] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6A gibt die Trocknungseinheit 1 ausschließlich
elektromagnetische Strahlung (z.B. Infrarot-Strahlung) zur Trocknung der Bauteiloberfläche
ab.
[0080] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6B gibt die Trocknungseinheit 1 ausschließlich
einen Luftstrom zur Lufttrocknung der Bauteiloberfläche ab.
[0081] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6C kombiniert eine Trocknung durch einen Luftstrom
und durch elektromagnetische Strahlung (z.B. Infrarot-Strahlung).
[0082] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6D weist die Trocknungseinheit 1 zusätzlich
eine Unterdruckglocke 7 auf, die über die Bauteiloberfläche geführt wird, um die Bauteiloberfläche
durch Unterdruck zu trocknen. Darüber hinaus gibt die Trocknungseinheit 1 hierbei
auch elektromagnetische Strahlung (z.B. Infrarot-Strahlung) auf die Bauteiloberfläche
ab. Dieses Ausführungsbeispiel kombiniert also eine Unterdrucktrocknung mit einer
Strahlungstrocknung.
[0083] Schließlich zeigt Figur 6E eine reine Unterdrucktrocknung.
[0084] Figur 7 zeigt eine schematische Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Trocknungseinheit
1 zur flächenmäßig begrenzten Trocknung eines Bauteils 2, wobei die Trocknungseinheit
1 in Pfeilrichtung transportiert wird (in anderen Fällen könnte auch das Bauteil 2
transportiert werden). Die Trocknungseinheit 1 befindet sich hierbei über dem zu trocknenden
Bauteil 2, so dass ein in der Breite begrenzter getrockneter Bereich 8 hinter der
Trocknungseinheit 1 getrocknet wird.
[0085] Die Figuren 8A-8E zeigen verschiedene Verläufe eines Restfeuchtegrads F in der Basislackschicht
3 entlang der Breite b in Figur 13. Die Werte b=b1 und b=b2 markieren hierbei die
Ränder des Trocknungsbereichs 8 in Figur 7. Der Wert F1 kennzeichnet den Restfeuchtegrad,
der bei der erfindungsgemäßen, flächenmäßig begrenzten Trocknung erreicht wird. Der
Wert F2 kennzeichnet dagegen den Restfeuchtegrad, der bei einer herkömmlichen Bauteiltrocknung
erreicht wird, beispielsweise in einer Trocknungskammer.
[0086] Figur 8A zeigt eine Erfindungsvariante, bei welcher der Restfeuchtegrad F1 bei der
flächenmäßig begrenzten Trocknung wesentlich größer ist als der Restfeuchtegrad F2,
der bei der herkömmlichen, flächenmäßig unbegrenzten Trocknung erreicht wird. Der
Restfeuchtegrad F1 ist in der Regel zu groß für eine einwandfreie Applikation einer
Klarlackschicht, jedoch ist der Restfeuchtegrad F1 hinreichend kleiner für die Applikation
des Dekors.
[0087] Figur 8B zeigt eine Erfindungsvariante, bei welcher der Restfeuchtegrad F1 bei der
flächenmäßig begrenzten Trocknung gleich dem Restfeuchtegrad F2 ist, der bei der herkömmlichen,
flächenmäßig unbegrenzten Trocknung erreicht wird.
[0088] Die Figuren 8C und 8D zeigen Abwandlungen der Figuren 8A bzw. 8B mit einem weniger
randscharfen Übergang des Restfeuchtegrads F an den Rändern b=b1 und b=b2.
[0089] Schließlich zeigt Figur 8E eine Variante, bei der sich die Randschärfe des Restfeuchtegrads
variieren lässt.
[0090] Die Figuren 9A-9D zeigen verschiedene Varianten von Trocknungseinheiten 1 zur Lufttrocknung.
[0091] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9A gibt die Trocknungseinheit 1 einen Luftstrom
9 über einen Diffusor 10 ab. Der Diffusor 10 sorgt also dafür, dass der Luftstrom
9 diffus ist.
[0092] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9B wird der Luftstrom 9 dagegen über zahlreiche
Luftdüsen 11 abgegeben, wobei die Luftdüsen 11 parallel zueinander und rechtwinklig
zur Oberfläche des Bauteils 2 ausgerichtet sind.
[0093] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9C sind die Luftdüsen 11 dagegen leicht schräg
zur Oberfläche des Bauteils 2 ausgerichtet.
[0094] Schließlich sind die Luftdüsen 11 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 9D unterschiedlich
ausgerichtet. Am Rand des Trocknungsbereichs sind die Luftdüsen 11 schräg nach innen
ausgerichtet. In der Mitte des Trocknungsbereichs sind die Luftdüsen dagegen rechtwinklig
zur Bauteiloberfläche ausgerichtet.
[0095] Figur 10 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Lackierroboters
12 mit mehreren Roboterarmen und einer hochbeweglichen Roboterhandachse, wobei der
Lackierroboter 12 sowohl einen Applikator 13, vorzugsweise der eingangs erläuterten
Art, als auch eine Trocknungseinheit 1 trägt. Der Applikator 13 dient hierbei zum
Aufbringen des Dekors und kann auch zum Aufbringen der Basislackschicht verwendet
werden, wenn hierfür kein anderer Applikator wie z. B. ein Rotationszerstäuber verwendet
werden soll. Die Trocknungseinheit 1 dient dagegen zur flächenmäßig begrenzten Trocknung
der Basislackschicht oder des Dekors.
[0096] Figur 11 zeigt eine Abwandlung, wobei der Lackierroboter 12 nur den Applikator 13
trägt, während die Trocknungseinheit 1 von einem zusätzlich mehrachsigen Roboter 14
geführt wird.
Bezugszeichenliste:
[0097]
BC Auftrag Basislack
CC Auftrag Klarlack
DC Auftrag Dekor
F Restfeuchtegrad
F1 Restfeuchtegrad nach der flächenmäßig begrenzten Trocknung
F2 Restfeuchtegrad nach der flächenmäßig unbegrenzten Trocknung
PTR Flächenmäßig begrenzte Trocknung
TR Trocknung
ZTR Zwischentrocknung
1 Trocknungseinheit
2 Bauteil
3 Basislackschicht
4 Dekor
5 Trocknungsbereich
6 Blende
7 Unterdruckglocke
8 Trocknungsbereich
9 Luftstrom
10 Diffusor
11 Luftdüsen
12 Lackierroboter
13 Applikator
14 Roboter
1. Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils (2) mit einem Dekor (4), insbesondere
zum Lackieren eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils, mit den folgenden Schritten:
a) Aufbringen einer Basislackschicht (3) auf das Bauteil (2),
b) Zwischentrocknung der Basislackschicht (3) auf dem gesamten Bauteil (2), insbesondere
durch Lufttrocknung, beispielsweise mit einer Lufttemperatur von +60°C bis +80°C,
c) Aufbringen eines flächenmäßig begrenzten Dekors (4) auf die zwischengetrocknete
Basislackschicht (3), insbesondere eines Zierstreifens, einer Grafik, einer Kontrastfläche
oder eines Musters,
c1) wobei das Dekor (4) einen flächenmäßig begrenzten Dekorbereich auf dem Bauteil
(2) umfasst, und
c2) wobei das Dekor (4) von einem Applikator aufgebracht wird, der ein Beschichtungsmittel
randscharf und oversprayfrei aufträgt,
d) Flächenmäßig begrenzte Trocknung des Dekors (4) innerhalb eines Trocknungsbereichs
(5; 8) zum Reduzieren des Gehalts an flüchtigen Bestandteilen, wobei
d1) der Trocknungsbereich (5; 8) den Dekorbereich einschließt,
d2) das Bauteil (2) nur flächenmäßig begrenzt innerhalb des Trocknungsbereichs (5;
8) getrocknet wird,
d3) der Trocknungsbereich (5; 8) den Dekorbereich mindestens teilweise umfasst, und
d4) der Trocknungsbereich (5; 8) über das Bauteil (2) bewegt wird, insbesondere mittels
eines mehrachsigen Trocknungsroboters, der eine Trocknungseinheit (1) über das Bauteil
(2) bewegt,
e) Aufbringen einer Klarlackschicht auf die Basislackschicht (3) und das Dekor (4).
2. Lackierverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass bei der flächenmäßig begrenzten Trocknung des Bauteils (2) ein erster Restfeuchtegrad
(F1) erreicht wird,
b) dass bei einer flächenmäßig unbegrenzten Trocknung des Bauteils (2) ein zweiter Restfeuchtegrad
(F2) erreicht wird, und
c) dass der bei der flächenmäßig begrenzten Trocknung erreichte erste Restfeuchtegrad (F1)
im Wesentlichen gleich dem bei der flächenmäßig unbegrenzten Trocknung erreichten
zweiten Restfeuchtegrad (F2) ist, oder
d) dass der bei der flächenmäßig begrenzten Trocknung erreichte erste Restfeuchtegrad (F1)
größer ist als der bei der flächenmäßig unbegrenzten Trocknung erreichte zweite Restfeuchtegrad
(F2) oder
e) dass der bei der flächenmäßig begrenzten Trocknung erreichte erste Restfeuchtegrad (F1)
kleiner ist als der bei der flächenmäßig unbegrenzten Trocknung erreichte zweite Restfeuchtegrad
(F2).
3. Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass bei flächenmäßig unbegrenzter Trocknung und/oder bei flächenmäßig begrenzter Trocknung
eine Restfeuchte erreicht wird, die geeignet ist, um bei dem nachfolgenden Lackauftrag
eine störungsfreie Oberfläche zu erzielen.
4. Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die flächenmäßig unbegrenzte Trocknung und/oder die flächenmäßig begrenzte Trocknung
durch mindestens eines der folgenden Trocknungsverfahren erfolgt:
a) Bestrahlen des zu trocknenden Bauteils (2) mit Strahlung, insbesondere mit elektromagnetischer
Strahlung, insbesondere mit Mikrowellen-Strahlung, Infrarot-Strahlung oder Ultraviolett-Strahlung,
insbesondere durch LEDs, OLEDs, Halogenlampen oder Carbon-Infrarot-Strahler, insbesondere
mit einer Wellenlänge von
a1) 0,8µm-1,2µm,
a2) 1,2µm-4µm,
a3) 4µm-10µm, oder
a4) 1-100 cm,
b) Bestrahlen des zu trocknenden Bauteils (2) durch Elektronenbeschuss
c) Lufttrocknung, insbesondere
c1) mit kalter Luft im Temperaturbereich von 0°C bis +40°C, insbesondere im Temperaturbereich
von +10°C bis +25°C, und/oder
c2) mit warmer Luft im Temperaturbereich von +40°C bis +300°C, insbesondere im Temperaturbereich
von +60°C bis +220°C, insbesondere im Temperaturbereich von +80°C bis +160°C, und/oder
c3) mit trockener Luft mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von weniger als 20%, 10%,
5% oder 1%, und/oder
d) Unterdrucktrocknung, wobei das zu trocknende Bauteil (2) einem Unterdruck ausgesetzt
wird.
5. Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der flächenmäßig begrenzte Trocknungsbereich (5; 8) durch eine Blende (6) maskiert
wird, so dass die Strahlung oder ein Luftstrom im Wesentlichen nur auf den Trocknungsbereich
(5; 8) trifft, und/oder
b) dass die Unterdrucktrocknung mittels einer Unterdruckglocke (7) erfolgt, die über die
zu trocknende Bauteiloberfläche geführt wird und einen örtlich begrenzten Unterdruck
erzeugt, und/oder
c) dass bei der Lufttrocknung ein Luftstrom (9) durch einen Diffusor (10) auf die zu trocknende
Bauteiloberfläche gerichtet wird, so dass der Luftstrom (9) diffus auf die zu trocknende
Bauteiloberfläche auftrifft, und/oder
d) dass der Diffusor (10) ein Drahtgeflecht, porös gesintertes Metall oder porös gesinterte
Keramik oder porös gesinterter Kunststoff aufweist, und/oder
e) dass bei der Lufttrocknung ein Luftstrom (9) durch mindestens eine Düse (11) auf die zu
trocknende Bauteiloberfläche gerichtet wird, und/oder
f) dass die mindestens eine Düse (11) rechtwinklig zu der zu trocknenden Bauteiloberfläche
ausgerichtet ist, oder
g) dass die mindestens eine Düse (11) schräg zu der zu trocknenden Bauteiloberfläche ausgerichtet
ist, oder
h) dass mindestens eine Düse (11) am Umfangsrand des Trocknungsbereichs (5; 8) schräg nach
innen und mindestens eine Düse in der Mitte des Trocknungsbereichs (5; 8) im Wesentlichen
rechtwinklig zu der zu trocknenden Bauteiloberfläche ausgerichtet ist, und/oder
i) dass die Düsen ohne Symmetrie in einer Mehrzahl voneinander verschiedener Winkel diffus
angeordnet sind.
6. Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
a) dass das Bauteil (2) mittels einer Trocknungseinheit (1) getrocknet wird,
b) dass die Trocknungseinheit (1) Luft oder Strahlung abgibt,
c) dass die Trocknungseinheit (1) eine Form aufweist, die an die Form des Bauteils (2) angepasst
ist, insbesondere mit
c1) einer ebenen Form der Trocknungseinheit (1), und/oder
c2) einer konvexen Form der Trocknungseinheit (1), und/oder
c3) einer konkaven Form der Trocknungseinheit (1)und/oder
C4) einer Form entsprechend der inversen Form des Bauteils.
7. Lackierverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Trocknungseinheit (1) gemeinsam mit dem Applikator (13) entlang einer Lackierbahn
über das Bauteil (2) bewegt wird, insbesondere durch einen mehrachsigen Lackierroboter
(12),
b) dass auf einer gemeinsamen Lackierbahn sowohl die Trocknungseinheit (1) das Bauteil (2)
trocknet als auch der Applikator (13) das Dekor (4) aufträgt, oder
c) dass zunächst auf einer ersten Bewegungsbahn die Trocknungseinheit (1) das Bauteil (2)
trocknet und dann auf einer zweiten Bewegungsbahn der Applikator (13) das Dekor (4)
aufträgt, oder
d) dass zunächst auf einer ersten Bewegungsbahn der Applikator (13) das Dekor (4) aufträgt
und dann auf einer zweiten Bewegungsbahn die Trocknungseinheit (1) das Bauteil (2)
trocknet.
8. Lackieranlage zum Lackieren eines Bauteils (2) mit einem Dekor (4), insbesondere zum
Lackieren eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils, mit
a) einer Applikationseinrichtung zum Aufbringen einer Lackschicht (3) auf das Bauteil
(2), insbesondere einer Basislackschicht (3), und
b) einer Applikationseinrichtung zum Aufbringen des flächenmäßig begrenzten Dekors
(4) auf das Bauteil (2), insbesondere eines Zierstreifens, einer Grafik, einer Kontrastfläche
oder eines Musters,
b1) wobei das Dekor (4) einen flächenmäßig begrenzten Dekorbereich auf dem Bauteil
(2) umfasst,
b2) wobei die Applikationseinrichtung zum Aufbringen des Dekors ein Beschichtungsmittel
randscharf und oversprayfrei aufträgt,
c) einer Trocknungseinheit (1) zum Trocknen des Bauteils (2) zum Reduzieren des Gehalts
an flüchtigen Bestandteilen, wobei
c1) die Trocknungseinheit (1) das Bauteil (2) nur flächenmäßig begrenzt innerhalb
eines Trocknungsbereichs (5; 8) trocknet und
c2) der Trocknungsbereich (5; 8) den Dekorbereich mindestens teilweise umfasst, und
c3) die Trocknungseinheit (1) den Trocknungsbereich (5; 8) über das Bauteil bewegt,
insbesondere mittels eines mehrachsigen Trocknungsroboters, der die Trocknungseinheit
(1) über das Bauteil (1) bewegt,
dadurch gekennzeichnet,
d) dass die Lackieranlage ausgebildet und geeignet sind, die Schritte des Lackierverfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen.
9. Lackieranlage nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Applikationseinrichtung (13) zum Aufbringen der Lackschicht (3) und/oder die
Applikationseinrichtung (13) zum Aufbringen des Dekors (4) von einem mehrachsigen
Lackierroboter (12) beweglich geführt wird, und
b) dass die Trocknungseinheit (1) von einem mehrachsigen Trocknungsroboter beweglich geführt
wird.
10. Lackieranlage nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Applikationseinrichtung zum Aufbringen der Lackschicht (3) und/oder die Applikationseinrichtung
zum Aufbringen des Dekors (4) von einem mehrachsigen Lackierroboter (12) beweglich
geführt wird, und
b) dass die Trocknungseinheit (1) ebenfalls an dem Lackierroboter (12) angebracht ist und
von dem Lackierroboter (12) beweglich geführt wird, und
c) dass die Trocknungseinheit (1) an dem Lackierroboter (12) in Bewegungsrichtung
c1) vor der Applikationseinrichtung (13),
c2) hinter der Applikationseinrichtung (13), oder
c3) vor der Applikationseinrichtung (13) und hinter der Applikationseinrichtung (13)
angebracht ist, und/oder
d) dass die Trocknungseinheit (1) einerseits und die Applikationseinrichtung zum Aufbringen
der Lackschicht (3) und/oder die Applikationseinrichtung (13) zum Aufbringen des Dekors
(4) andererseits gleichzeitig betrieben werden können, und
e) dass die Trocknungseinheit (1) und die Applikationseinrichtung (13) zum Aufbringen des
Dekors (4) so an dem Lackierroboter (12) angebracht sind, dass bei einer Bahnbewegung
des Lackierroboters (12) das Dekor (4) aufgebracht und das Bauteil (2) getrocknet
werden kann.
11. Lackieranlage nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinheit (1) zur Trocknung Strahlung oder Luft und Unterdruck verwendet.
12. Lackieranlage nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinheit (1) so dimensioniert und eingerichtet ist, dass eine partielle
oder flächenmäßig begrenzte Trocknung erzielbar ist.
13. Lackieranlage nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknungseinheit (1) eine Blende (6) enthält, durch die Strahlung oder ein Luftstrom
im Wesentlichen nur auf den Trocknungsbereich (5; 8) trifft.
14. Lackieranlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trocknungseinheit (1) die zumindest eine Düse (11) rechtwinklig zu der zu
trocknenden Bauteiloberfläche ausgerichtet ist.
1. Painting method for painting a component (2) with a decor (4), in particular for painting
a motor vehicle bodywork component, comprising the following steps:
a) applying a base coat layer (3) onto the component (2),
b) intermediate drying of the base coat layer (3) on the entire component (2), in
particular by air drying, for example, with an air temperature of +60°C to +80°C,
c) applying a decor (4) limited in area on the intermediate dried base coat layer
(3), particularly a decorative stripe, a graphic, a contrast surface or a pattern,
c1) wherein the decor (4) comprises a decor area limited in area on the component
(4),
c2) wherein the decor (4) is applied by an applicator which applies a coating agent
sharp-edged and overspray-free,
d) limited area drying of the decor (4) within a drying region (5; 8) for reducing
the content of volatile components, wherein
d1) the drying region (5; 8) includes the decor area,
d2) the component (2) is dried only in a limited area within the drying region (5;
8),
d3) the drying region (5; 8) includes the decor area at least partially, and
d4) the drying region (5; 8) is moved over the component (2), particularly by means
of a drying robot, which moves a drying unit (1) over the component (2),
e) applying a clear coat layer on the base coat layer (23) and the decor (4).
2. Painting method according to claim 1,
characterised in that
a) during the limited area drying of the component (2), a first residual moisture
level (F1) is achieved,
b) in that during an unlimited area drying of the component (2), a second residual moisture
level (F2) is achieved, and
c) in that the first residual moisture level (F1) achieved during the limited area drying is
essentially the same as the second residual moisture level (F2) achieved with the
unlimited area drying, or
d) in that the first residual moisture level (F1) achieved during the limited area drying is
higher than the second residual moisture level (F2) achieved with the unlimited area
drying, or
e) in that the first residual moisture level (F1) achieved during the limited area drying is
lower than the second residual moisture level (F2) achieved with the unlimited area
drying.
3. Painting method according to one of the preceding claims, characterised in that with unlimited area drying and/or with limited area drying, a residual moisture level
is achieved which is suitable for achieving a fault-free surface for the subsequent
paint application.
4. Painting method according to one of the preceding claims,
characterised in that the unlimited area drying and/or the limited area drying takes place by means of
at least one of the following drying methods:
a) irradiating the component (2) to be dried with radiation, in particular with electromagnetic
radiation, in particular with microwave radiation, infrared radiation or ultraviolet
radiation, in particular by means of LEDs, OLEDs, halogen lamps or carbon infrared
radiators, in particular with a wavelength of
a1) 0.8µm-1.2µm,
a2) 1.2µm-4µm,
a3) 4µm-10µm, or
a4) 1-100 cm,
b) irradiating the component (2) to be dried by electron bombardment,
c) air drying, in particular
c1) with cold air in the temperature range from 0°C to +40°C, in particular in the
temperature range from +10°C to +25°C, and/or
c2) with hot air in the temperature range from +40°C to +300°C, in particular in the
temperature range from +60°C to +220°C, in particular in the temperature range from
+80°C to +160°C, and/or
c3) with dry air with a relative air humidity of less than 20%, 10%, 5% or 1%, and/or
d) negative pressure drying, wherein the component (2) to be dried is subjected to
a negative pressure.
5. Painting method according to one of the preceding claims,
characterised in that
a) the limited area drying region (5; 8) is masked by a shield (6) so that the radiation
or an air stream essentially only impacts upon the drying region (5; 8), and/or
b) in that the negative pressure drying takes place by means of a negative pressure bell (7)
which is guided over the component surface to be dried and generates a locally delimited
negative pressure, and/or
c) in that with the air drying, an air stream is directed through a diffuser (10) onto the component
surface to be dried, so that the air stream (9) diffusely impacts upon the component
surface to be dried, and/or
d) in that the diffuser (10) can comprise a wire mesh, porous sintered metal or porous sintered
ceramic or porous sintered plastics, and/or
e) in that with the air drying, an air stream (9) is directed through at least one nozzle (11)
onto the component surface to be dried, and/or
f) in that the at least one nozzle (11) is oriented perpendicularly to the component surface
to be dried, or
g) in that the at least one nozzle (11) is oriented obliquely to the component surface to be
dried, or
h) in that at least one nozzle (11) at the peripheral edge of the drying region (5; 8) is oriented
obliquely inwardly and at least one nozzle in the centre of the drying region (5;
8) is oriented essentially perpendicularly to the component surface to be dried, and/or
i) in that the nozzles are diffusely arranged without symmetry at a plurality of mutually different
angles.
6. Painting method according to one of the preceding claims,
characterised in that
a) the component (2) is dried by means of a drying unit (1),
b) in that the drying unit (1) emits air or radiation,
c) in that the drying unit (1) has a form which is adapted to the form of the component (2),
in particular with
c1) a planar form of the drying unit (1), and/or
c2) a convex form of the drying unit (1), and/or
c3) a concave form of the drying unit (1), and/or
c4) a form corresponding to the inverse of the form of the component.
7. Painting method according to claim 6,
characterised in that
a) the drying unit (1) is moved together with the applicator (13) along a painting
path over the component (2), in particular by means of a multi-axis painting robot
(12),
b) in that on a common painting path, both the drying unit (1) dries the component (2) and also
the applicator (13) applies the decorative layer (4), or
c) in that initially on a first movement path, the drying unit (1) dries the component (2) and
then on a second movement path, the applicator (13) applies the decorative layer (4),
or
d) in that initially on a first movement path, the applicator (13) applies the decorative layer
(4) and then on a second movement path, the drying unit (1) dries the component (2).
8. Painting facility for painting a component (2) with a decor, in particular for painting
a motor vehicle bodywork component, comprising:
a) an application apparatus (13) for applying a paint layer (3) onto the component
(2), in particular a base coat layer (3),
b) an application apparatus for applying a limited area decorative layer (4) onto
the component (2), in particular a decorative stripe, a graphic, a contrast surface
or a pattern,
b1) wherein the decorative layer (4) comprises a limited area decorative region on
the component (2),
b2) wherein the application apparatus for applying the decor (4) applies a coating
agent sharp-edged and overspray-free,
c) a drying unit (1) for drying the component (2) to reduce the content of volatile
constituents,
c1) wherein the drying unit (1) dries the component (2) only in a limited area within
a drying region (5; 8) and
c2) the drying region (5; 8) at least partially encompasses the decorative region,
and
c3) the drying unit (1) moves the drying region (5; 8) over the component, in particular
by means of a multi-axis drying robot which moves the drying unit (1) over the component
(1),
characterised in that
d) the painting facility is configured and suitable to execute the steps of the painting
method according to any of the preceding claims.
9. Painting facility according to claim 8,
characterised in that
a) the application apparatus (13) for applying the paint layer (3) and/or the application
apparatus (13) for applying the decorative layer (4) is movably guided by a multi-axis
painting robot (12), and
b) in that the drying unit (1) is movably guided by a multi-axis drying robot.
10. Painting facility according to claim 8 or 9,
characterised in that
a) the application apparatus for applying the paint layer (3) and/or the application
apparatus for applying the decorative layer (4) is movably guided by a multi-axis
painting robot (12), and
b) in that the drying unit (1) is also mounted on the painting robot (12) and is movably guided
by the painting robot (12), and
c) in that the drying unit (1) is mounted on the painting robot (12), in the movement direction,
c1) in front of the application apparatus (13),
c2) behind the application apparatus (13), or
c3) in front of the application apparatus (13) and behind the application apparatus
(13), and
d) in that the drying unit (1) and the application apparatus for applying the paint layer (3)
and/or the application apparatus (13) for applying the decorative layer (4) can be
operated simultaneously, and
e) that the drying unit (1) and the application apparatus (13) for applying the decorative
layer (4) are mounted on the painting robot (12) so that during a path movement of
the painting robot (12), the decorative layer (4) can be applied and the component
(2) can be dried.
11. Painting facility according to one of the claims 8 to 10, characterised in that the drying unit (1) uses radiation and/or air and/or negative pressure for drying.
12. Painting facility according to one of the claims 8 to 11, characterised in that the drying unit (1) is dimensioned and configured so that a partial or limited area
drying is achievable.
13. Painting facility according to one of the claims 8 to 12, characterised in that the drying unit (1) comprises a shield (6) by means of which radiation or an air
stream substantially only impacts upon the drying region (5; 8).
14. Painting facility according to claim 13, characterised in that, in the drying unit (1) the at least one nozzle (11) is oriented perpendicular to
the component surface to be dried.
1. Procédé de peinture pour la peinture d'un composant (2) avec une décoration (4), plus
particulièrement pour la peinture d'un composant de carrosserie de véhicule automobile,
avec les étapes suivantes :
a) application d'une couche de peinture de base (3) sur le composant (2),
b) séchage intermédiaire de la couche de peinture de base (3) sur tout le composant
(2), plus particulièrement par séchage à l'air, par exemple avec une température d'air
de +60 °C à +80 °C,
c) application d'une décoration (4) limitée en surface sur la couche de peinture de
base (3) séchée de manière intermédiaire, plus particulièrement d'une bande décorative,
d'un graphisme, d'une surface de contraste ou d'un motif,
c1) dans lequel la décoration (4) comprend une zone de décoration limitée en surface
sur le composant (2) et
c2) dans lequel la décoration (4) est appliquée par un applicateur qui applique un
produit de revêtement avec des bords nets et sans excès de pulvérisation,
d) séchage limité en surface de la décoration (4) à l'intérieur d'une zone de séchage
(5 ; 8) pour la réduction de la teneur en composants volatils, dans lequel
d1) la zone de séchage (5 ; 8) inclut la zone de décoration,
d2) le composant (2) n'est séché que de manière limitée en surface à l'intérieur de
la zone de séchage (5 ; 8),
d3) la zone de séchage (5 ; 8) comprend la zone de décoration au moins partiellement
et
d4) la zone de séchage (5 ; 8) est déplacée au-dessus du composant (2), plus particulièrement
au moyen d'un robot de séchage multi-axial qui déplace une unité de séchage (1) au-dessus
du composant (2),
e) application d'une couche de vernis sur la couche de peinture de base (3) et sur
la décoration (4).
2. Procédé de peinture selon la revendication 1,
caractérisé en ce que a)
lors du séchage limité en surface du composant (2), un premier taux d'humidité résiduelle
(F1) est atteint,
b) lors d'un séchage non limité en surface du composant (2), un deuxième taux d'humidité
résiduelle (F2) est atteint et
c) le premier taux d'humidité résiduelle (F1) atteint lors du séchage limité en surface
est globalement égal au deuxième taux d'humidité résiduelle (F2) atteint lors du séchage
non limité en surface ou
d) le premier taux d'humidité résiduelle (F1) atteint lors du séchage limité en surface
est supérieur au deuxième taux d'humidité résiduelle (F2) atteint lors du séchage
non limité en surface ou
e) le premier taux d'humidité résiduelle (F1) atteint lors du séchage limité en surface
est inférieur au deuxième taux d'humidité résiduelle (F2) atteint lors du séchage
non limité en surface.
3. Procédé de peinture selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
lors du séchage non limité en surface et/ou lors du séchage limité en surface, une
humidité résiduelle est atteinte, telle que l'application de peinture suivante permette
d'obtenir une surface sans défaut.
4. Procédé de peinture selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le séchage non limité en surface et/ou le séchage limité en surface a lieu à l'aide
d'au moins un des procédés de séchage suivants :
a) irradiation du composant (2) à sécher avec un rayonnement, plus particulièrement
avec un rayonnement électromagnétique, plus particulièrement avec un rayonnement à
micro-ondes, un rayonnement infrarouge ou un rayonnement ultraviolet, plus particulièrement
au moyen de LED, d'OLED, de lampes halogènes ou d'émetteurs infrarouges carbone, plus
particulièrement avec une longueur d'onde de
a1) 0,8 µm - 1,2 µm,
a2) 1,2 µm - 4 µm,
a3) 4 µm - 10 µm ou
a4) 1 - 100 cm,
b) irradiation du composant (2) à sécher par un bombardement d'électrons,
c) séchage à l'air, plus particulièrement
c1) avec de l'air froid dans un intervalle de températures de 0 °C à +40 °C, plus
particulièrement dans un intervalle de températures de +10 °C à +25 °C et/ou
c2) avec de l'air chaud dans un intervalle de températures de +40 °C à +300 °C, plus
particulièrement dans un intervalle de températures de +60 °C à +220 °C, plus particulièrement
dans un intervalle de températures de +80 °C à +160 °C et/ou
c3) avec de l'air sec avec une humidité relative inférieure à 20 %, 10 %, 5 % ou 1
% et/ou
d) séchage par dépression, dans lequel le composant (2) à sécher est soumis à une
dépression.
5. Procédé de peinture selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
a) la zone de séchage limitée en surface (5 ; 8) est masquée par un masque (6), de
façon à ce que le rayonnement ou un flux d'air soit appliqué globalement uniquement
sur la zone de séchage (5 ; 8) et/ou
b) le séchage par dépression est effectué au moyen d'une cloche à dépression (7) qui
est guidée au-dessus de la surface du composant à sécher et qui génère une dépression
limitée localement et/ou
c) lors du séchage à l'air, un flux d'air (9) est dirigé par un diffuseur (10) vers
la surface du composant à sécher, de façon à ce que le flux d'air (9) arrive de manière
diffuse sur la surface du composant à sécher et/ou
d) le diffuseur (10) est un treillis métallique, un métal fritté poreux ou une céramique
frittée poreuse ou une matière plastique frittée poreuse et/ou
e) lors du séchage à l'air, un flux d'air (9) est dirigé par au moins une buse (11)
vers la surface du composant à sécher et/ou
f) l'au moins une buse (11) est orientée perpendiculairement par rapport à la surface
du composant à sécher ou
g) l'au moins une buse (11) est inclinée par rapport à la surface du composant à sécher
ou
h) l'au moins une buse (11) est inclinée vers l'intérieur sur le bord périphérique
de la zone de séchage (5 ; 8) et au moins une buse au centre de la zone de séchage
(5 ; 8) est orientée globalement perpendiculairement par rapport à la surface du composant
à sécher et/ou
i) les buses sont disposées de manière diffuse sans symétrie avec une pluralité d'angles
différents les uns des autres.
6. Procédé de peinture selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
a) le composant (2) est séché au moyen d'une unité de séchage (1),
b) l'unité de séchage (1) émet de l'air ou un rayonnement,
c) l'unité de séchage (1) présente une forme qui est adaptée à la forme du composant
(2), plus particulièrement avec
c1) une forme plane de l'unité de séchage (1) et/ou
c2) une forme convexe de l'unité de séchage (1) et/ou
c3) une forme concave de l'unité de séchage (1) et/ou
c4) une forme correspondant à la forme inverse du composant.
7. Procédé de peinture selon la revendication 6,
caractérisé en ce que
a) l'unité de séchage (1) est déplacée conjointement avec l'applicateur (13) le long
d'une trajectoire de peinture au-dessus du composant (2), plus particulièrement à
l'aide d'un robot de peinture multi-axial (12),
b) sur une trajectoire de peinture commune, l'unité de séchage (1) sèche le composant
(2) tandis que l'applicateur (13) applique la décoration (4) ou
c) l'unité de séchage (1) sèche d'abord le composant (2) sur une première trajectoire
de déplacement puis l'applicateur (13) applique la décoration (4) sur une deuxième
trajectoire de déplacement ou
d) l'applicateur (13) applique d'abord la décoration (4) sur une première trajectoire
de déplacement puis l'unité de séchage (1) sèche le composant (2).
8. Installation de peinture pour la peinture d'un composant (2) avec une décoration (4),
plus particulièrement pour la peinture d'un composant de carrosserie de véhicule automobile,
avec
a) un dispositif d'application pour l'application d'une couche de peinture (3) sur
le composant (2), plus particulièrement d'une couche de peinture de base (3) et
b) un dispositif d'application pour l'application de la décoration (4) limitée en
surface sur le composant (2), plus particulièrement d'une bande décorative, d'un graphisme,
d'une surface de contraste ou d'un motif,
b1) dans lequel la décoration (4) comprend une zone de décoration limitée en surface
sur le composant (2),
b2) dans lequel le dispositif d'application applique, pour l'application de la décoration,
un produit de revêtement avec des bords nets et sans excès de pulvérisation,
c) une unité de séchage (1) pour le séchage du composant (2) pour la réduction de
la teneur en composants volatils, dans laquelle
c1) l'unité de séchage (1) sèche le composant (2) de manière limitée en surface à
l'intérieur d'une zone de séchage (5 ; 8) et
c2) la zone dé séchage (5 ; 8) comprend la zone de décoration au moins partiellement
et
c3) l'unité de séchage (1) déplace la zone de séchage (5 ; 8) au-dessus du composant,
plus particulièrement au moyen d'un robot de séhcgae multi-axial, qui déplace l'unité
de séchage (1) au-dessus du composant (1)
caractérisée en ce que
d) l'installation de peinture est conçue et adaptée pour exécuter les étapes du procédé
de peinture selon l'une des revendications précédentes.
9. Installation de peinture selon la revendication 8,
caractérisée en ce que
a) le dispositif d'application (13) est guidé de manière mobile pour l'application
de la couche de peinture (3) et/ou le dispositif d'application (13) est guidé de manière
mobile pour l'application de la décoration (4) par un robot de peinture multi-axial
(12) et
b) l'unité de séchage (1) est guidée de manière mobile par un robot de séchage multi-axial.
10. Installation de peinture selon la revendication 8 ou 9,
caractérisée en ce que
a) le dispositif d'application est guidé de manière mobile pour l'application de la
couche de peinture (3) et/ou le dispositif d'application est guidé de manière mobile
pour l'application de la décoration (4) par un robot de peinture multi-axial (12)
et
b) l'unité de séchage (1) est également montée sur le robot de peinture (12) et est
guidée de manière mobile par le robot de peinture (12) et
c) l'unité de séchage (1) est montée sur le robot de peinture (12), dans la direction
du déplacement,
c1) avant le dispositif d'application (13),
c2) après le dispositif d'application (13) ou
c3) avant le dispositif d'application (13) et après le dispositif d'application (13)
et/ou
d) l'unité de séchage (1) d'une part et le dispositif d'application pour l'application
de la couche de peinture (3) et/ou le dispositif d'application (13) pour l'application
de la décoration (4) d'autre part peuvent fonctionner simultanément et
e) l'unité de séchage (1) et le dispositif d'application (13) pour l'application de
la décoration (4) sont montés sur le robot de peinture (12) de façon à ce que, lors
d'un déplacement du robot de peinture (12), la décoration (4) puisse être appliquée
et le composant (2) puisse être séché.
11. Installation de peinture selon l'une des revendications 8 à 10, caractérisée en ce que l'unité de séchage (1) utilise, pour le séchage, un rayonnement ou de l'air et une
dépression.
12. Installation de peinture selon l'une des revendications 8 à 11, caractérisée en ce que l'unité de séchage (1) est dimensionnée et conçue de façon à ce qu'un séchage partiel
ou limité en surface puisse être obtenu.
13. Installation de peinture selon l'une des revendications 8 à 12, caractérisée en ce que l'unité de séchage (1) comprend un masque (6) grâce auquel le rayonnement ou un flux
d'air n'atteint globalement que la zone de séchage (5 ; 8).
14. Installation de peinture selon la revendication 13, caractérisée en ce que, dans l'unité de séchage (1), l'au moins une buse (11) est orientée perpendiculairement
par rapport à la surface du composant à sécher.