(19)
(11) EP 3 489 511 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
24.06.2020  Patentblatt  2020/26

(21) Anmeldenummer: 18207516.8

(22) Anmeldetag:  21.11.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F04B 1/107(2020.01)
F04B 1/04(2020.01)
F04B 17/03(2006.01)
F04B 7/00(2006.01)

(54)

HYDRAULISCHES SYSTEM

HYDRAULIC SYSTEM

SYSTÈME HYDRAULIQUE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 28.11.2017 DE 102017128095

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
29.05.2019  Patentblatt  2019/22

(73) Patentinhaber: Hoerbiger Automotive Komfortsysteme GmbH
86956 Schongau (DE)

(72) Erfinder:
  • Sigrist, Jörg
    87549 Rettenberg (DE)
  • STOLLE, Klaus
    86972 Altenstadt (DE)
  • HUBER, Gerhard
    87662 Frankenhofen (DE)

(74) Vertreter: Grättinger Möhring von Poschinger Patentanwälte Partnerschaft mbB 
Wittelsbacherstrasse 2b
82319 Starnberg
82319 Starnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A2- 0 069 845
DE-A1-102007 051 935
DE-U1- 29 701 391
WO-A1-2017/192036
DE-A1-102008 058 284
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein hydraulisches System mit einer hydraulischen Druckversorgungseinheit, welche eine durch einen Elektromotor angetriebene Hydraulikpumpe umfasst, und mindestens einem durch die Druckversorgungseinheit beaufschlagbaren, als Linearaktuator ausgeführten hydraulischen Verbraucher. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein solches hydraulisches System, bei dem als Elektromotor ein bürstenloser Gleichstrommotor vorgesehen ist, die Hydraulikpumpe als schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpe mit einem Pumpen-Grundkörper, einem daran fixierten Steuer- und Lagerzapfen und einem um diesen drehbaren Pumpenrotor ausgeführt ist, der Pumpenrotor dergestalt direkt mit dem Motorrotor gekoppelt ist, dass der Pumpenrotor und der Motorrotor eine starre Rotoreinheit bilden, und die Rotoreinheit ausschließlich auf dem Steuer- und Lagerzapfen drehbar gelagert ist.

    [0002] Hydraulische Systeme mit mindestens einem durch eine hydraulische Druckversorgungseinheit beaufschlagbaren hydraulischen Verbraucher sind in einer unüberschaubaren Vielfalt von Ausführungen bekannt und im Einsatz. Je nach der konkreten Anwendung unterscheiden sich die zu dem System miteinander verknüpften Komponenten (Hydraulikpumpe, Elektromotor, Linearaktuator) konstruktiv oder sogar konzeptionell. Von Einfluss für die Gestaltung der Komponenten und deren Abstimmung aufeinander sind beispielsweise Aspekte wie der verbraucherseitige Kraft- und Leistungsbedarf, das Raumangebot, die sonstige Einbausituation wie z. B. die Zugänglichkeit für Wartungszwecke, die Charakteristika des Auslegungs-Betriebsprofils, die vorhandene elektrische Energieversorgung, besondere Anforderungen wie z. B. Lärmschutz, etc.

    [0003] Ein gattungsgemäßes, dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechendes hydraulisches System ist dabei aus der WO 2017/192036 A1 bekannt. Dieses Dokument offenbart insbesondere verschiedene hydraulische Druckversorgungseinheiten, bei denen der Pumpenrotor und der - als Innenrotor oder aber als Außenrotor ausgeführte - Motorrotor einen ausschließlich auf dem Steuer- und Lagerzapfen drehbar gelagerten einstückigen gemeinsamen Rotor bilden. Angestrebt wird dabei eine besondere Eignung für den Einsatz auf dem Kraftfahrzeugsektor, bei dem - angesichts des beschränkten Raumangebots und des Komfortanspruchs der Fahrzeuginsassen - ein besonderes günstiges Verhältnis besteht zwischen der Leistungsdichte, dem Platzbedarf, den Herstellungskosten, dem Wartungsbedarf und der Geräuschemission.

    [0004] Die DE 10 2008 058 284 A1 offenbart ein der Betätigung wenigstens eines bewegbaren Bauteils dienendes hydraulisches Aggregat mit einem Elektromotor und einer von diesem angetriebenen, mit einem Hydraulikmedium enthaltenden Tank hydraulisch verbundenen Hydraulikpumpe. Die Hydraulikpumpe ist als schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpe ausgeführt und weist einen auf einem Hydraulikmedium zu- und abführenden, als Steuer- und Lagerzapfen ausgeführten Stator drehbar angeordneten Rotor auf. Dieser wird über eine Kupplung von der Welle des Elektromotors angetrieben. Das Gehäuse des Aggregats umfasst ein den Elektromotor aufnehmendes Elektromotorgehäuse und ein die Hydraulikpumpe aufnehmendes Pumpengehäuse. An diesem ist in einer entsprechenden Bohrung über eine Spielpassung der Steuer- und Lagerzapfen fixiert. Zur Verbindung des Elektromotorgehäuses mit dem Pumpengehäuse ist ersteres mit einem ringförmigen Vorsprung in eine korrespondierende Aufnahme des Pumpengehäuses eingesteckt. Über eine vergleichbare Steckverbindung ist auch der Tank mit dem Pumpengehäuse verbunden.

    [0005] Die EP 0 069 845 A2 offenbart einen der Verdichtung eines Gases dienenden Radialkolbenverdichter mit einem auf einer feststehenden, als Steuer- und Lagerzapfen ausgeführten Achse drehbar gelagerten, von einem als Außenläufermotor ausgeführten Elektromotor angetriebenen Zylinderblock. Hierzu ist der Außenläufer über stirnseitig mit dem betreffenden Kurzschlussring verbundene Arme mit dem Zylinderblock gekoppelt. Der Innenständer des Elektromotors ist auf der Achse des Radialkolbenverdichters befestigt. In den zwischen dem Zylinderblock und der feststehenden Achse bestehenden Spalt wird Öl zur Abdichtung eingebracht, wobei der Spalt, um eine einwandfreie Abdichtung zu erreichen, einen in Richtung vom Saugschlitz zum Druckschlitz der Achse hin abnehmenden Querschnitt aufweist und das Öl im Bereich des größten Spaltquerschnittes in den Spalt eingebracht wird. Die Motor-Verdichter-Gruppe ist in einem diese umgebenden, aus mehreren Elementen gasdicht zusammengefügten Gehäuse aufgenommen.

    [0006] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, ein hinsichtlich der Praxistauglichkeit weiter verbessertes hydraulisches System der gattungsgemäßen Art bereitzustellen. Insbesondere wird eine besondere geringe Geräuschemission des hydraulischen Systems über einen breiten Betriebsbereich angestrebt.

    [0007] Gelöst wird die vorstehende Aufgabenstellung gemäß der vorliegenden Erfindung, indem bei dem gattungsgemäßen hydraulischen System die hydraulische Druckversorgungseinheit eine zumindest teilweise in dem Pumpen-Grundkörper angeordnete hydraulische Steuer- und Leitungsanordnung umfasst, der Pumpen-Grundkörper als Kern in einem ihn umgebenden Gehäusemantel aufgenommen ist, sich mindestens ein Strömungskanal der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung zumindest abschnittsweise entlang der Trennfläche zwischen dem Pumpen-Grundkörper und dem Gehäusemantel erstreckt, ein den Elektromotor umgebendes Motorgehäuse einstückig mit dem Gehäusemantel ausgeführt ist und der Stator des Elektromotors auf einem über den Pumpenrotor hinausragenden Überstand des Steuer- und Lagerzapfens angeordnet, d. h. insbesondere mit diesem dreh- und axialfest verbunden ist.

    [0008] Die vorstehend dargelegten, für das erfindungsgemäße hydraulische System charakteristischen technischen Besonderheiten lassen - in synergistischer Wechselwirkung miteinander - ein hydraulisches System von bisher nicht bekannter Qualität und Eignung gerade für die oben erwähnte Zielanwendung entstehen. Indem die hydraulische Druckversorgungseinheit eine zumindest teilweise in dem Grundkörper der Hydraulikpumpe angeordnete hydraulische Steuer- und Leitungsanordnung umfasst, in der vorteilhafterweise für die jeweilige Anwendung erforderliche hydraulische Schalt- und Steuerelemente (wie Ventile, Drosseln, etc.) untergebracht sind, und sich dabei mindestens ein Strömungskanal der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung zumindest abschnittsweise entlang einer Trennfläche zwischen dem Pumpen-Grundkörper und dem ihn umgebenden Gehäusemantel erstreckt, wird eine ganz besonders kompakte Bauweise der hydraulischen Druckversorgungseinheit erreicht. So lässt sich ein größtmöglicher Integrationsgrad realisieren. Zudem ist bei der Herstellung von Strömungskanälen auf der Oberfläche von Pumpen-Grundkörper und/oder Gehäusemantel, bevor diese Teile zusammengefügt werden, das zuverlässige Entfernen von Spänen und sonstigen Verunreinigungen technisch bedeutend einfacher als beim Bohren von komplexen Strömungskanälen, was für die Betriebssicherheit günstig ist. Die Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen hydraulischen Systems profitiert, im Übrigen ebenso wie die Baugröße der Druckversorgungseinheit, weiterhin davon, dass erfindungsgemäß ein den Elektromotor umgebendes Motorgehäuse einstückig mit dem besagten Gehäusemantel ausgeführt ist. Denn bei einstückiger Ausführung von Gehäusemantel und Motorgehäuse entfällt jegliches Abdichtungsproblem. Letzteres ist ganz besonders vorteilhaft, wenn der Elektromotor - in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung - als Unterölmotor ausgeführt ist.

    [0009] Die mit der vorliegenden Erfindung - infolge der Montage des Motorstators auf dem auch der Lagerung der Rotoreinheit der Hydraulikpumpe dienenden Steuer- und Lagerzapfen - erzielbaren Vorteile sind insbesondere dann ganz besonders ausgeprägt, wenn der Elektromotor - in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung - in Außenläuferbauweise ausgeführt ist. Namentlich gegenüber jener Konzeption, welche die eingangs zitierte WO 2017/192036 A1 im Hinblick auf eine solche Motorenbauweise lehrt, nämlich die Anbringung des Stators des Außenläufer-Elektromotors auf der Innenseite eines ein Motorgehäuse stirnseitig verschließenden Deckels, lassen sich in Umsetzung dieser Weiterbildung der vorliegenden Erfindung in durchaus überraschender Weise mehrere Vorteile von erheblicher praktischer Relevanz erzielen. Allen voran ist die besonders geringe Geräuschabstrahlung zu nennen. Hierzu trägt der besonders kurze Kraftschluss in dem Sinne bei, dass das Reaktionsmoment zu dem vom Motorstator auf die Rotoreinheit ausgeübten (Antriebs-)Moment auf kürzestem Weg, nämlich über den Steuer- und Lagerzapfen in die Hydraulikpumpe zurückgeführt wird. Gehäuseteile nehmen an der betreffenden Momentabstützung nicht teil. Aus diesem Grunde unterbleibt insbesondere jegliche - ggf. durch Resonanzen verstärkte - Anregung des Gehäuses zu Schwingungen bzw. Vibrationen infolge von durch dieses hindurchgeleiteten, sich zyklisch ändernden (an- und abschwellenden) Reaktionsmomenten. Sich hieraus ergebende Sekundärvorteile sind, dass bei der Gestaltung des Motor- bzw. Pumpengehäuses nicht auf die Durchleitung von Reaktionsmomenten und auf durch solche induzierte Schwingungen Rücksicht genommen werden muss. Namentlich können bei erfindungsgemäßen hydraulischen Systemen besonders einfache kombinierte Motor-Pumpen-Gehäuse realisiert werden, was die Bereitstellung besonders kompakter und zudem kostengünstig herstellbarer hydraulischer Druckversorgungseinheiten erlaubt.

    [0010] Gerade in der vorstehenden Weiterbildung eignet sich das erfindungsgemäße hydraulische System aufgrund seiner baulichen Eigenart und seiner Betriebseigenschaften hervorragend für kraftfahrzeugtechnische Anwendungen namentlich in Kraftfahrzeugen der Oberklasse, wie insbesondere eine bedarfsgerechte hydraulische Fahrwerksabstimmung (vgl. beispielsweise WO 2016/096837 A1) mittels in die jeweilige Radaufhängung integrierten hydraulischen Verstellern.

    [0011] Bevorzugt erstrecken sich innerhalb des Steuer- und Lagerzapfens zwei Strömungskanäle, welche mit je einem Pumpenanschluss kommunizieren und unter dem Pumpenrotor an Steuerschlitzen münden. Weiterhin ist vorteilhaft, wenn sich - gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung - mindestens ein Strömungskanal der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung zumindest abschnittsweise entlang einer Trennfläche zwischen dem Pumpen-Grundkörper und dem Steuer- und Lagerzapfen erstreckt. Entsprechend den vorstehenden Erläuterungen betreffend die Anordnung von Strömungskanälen der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung zumindest abschnittsweise entlang einer Trennfläche zwischen dem Pumpen-Grundkörper und dem Gehäusemantel begünstigt dies wiederum einen hohen Integrationsgrad sowie eine hohe Betriebssicherheit.

    [0012] Die hydraulische Steuer- und Leitungsanordnung kann zumindest teilweise auch in bzw. auf zu einem Stapel geschichteten Steuerplatten angeordnet sein, insbesondere indem Strömungskanäle zumindest abschnittsweise auf einander zugewandten stirnseitigen Oberflächen derartiger Steuerplatten verlaufen. Ventile, Drosseln, und/oder andere Steuerelemente können dabei in die entsprechenden Steuerplatten eingesetzt sein. Der Steuerplattenstapel kann stirnseitig an den Pumpen-Grundkörper angesetzt sein oder zumindest im Wesentlichen einen solchen bilden, wobei in diesem Falle der Steuer- und Lagerzapfen fest mit dem Steuerplattenstapel verbunden, z. B. fest in einer zumindest einen Teil der Steuerplatten durchsetzenden Bohrung aufgenommen ist.

    [0013] Eine nochmals andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein überwiegender Anteil des Pumpenrotors in einer stirnseitigen, zur Achse des Steuer- und Lagerzapfens exzentrisch ausgeführten Aussparung des Grundkörpers aufgenommen ist. Auch dies ist von Vorteil im Hinblick auf einen geringste Abmessungen der hydraulischen Druckversorgungseinheit ermöglichenden hohen baulichen Integrationsgrad.

    [0014] Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommende, den Motorrotor sowie den Pumpenrotor umfassende starre Rotoreinheit lässt sich mit jeweils spezifischen Vorteilen auf verschiedene Weise bereitstellen. Es können der Motorrotor und der Pumpenrotor gesondert hergestellt und hernach zu einer starren Einheit zusammengefügt werden, wobei dies wahlweise durch eine lösbare oder aber eine unlösbare Verbindung erfolgen kann. Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung bilden indessen der Pumpenrotor und der Motorrotor dergestalt eine untrennbare Rotoreinheit, indem der Motorrotor an den Pumpenrotor angespritzt ist. Der spritzgießtechnisch hergestellte Motorrotor besteht in diesem Falle aus einem magnetisierbaren Polymermaterial. In allen Fällen ist von Vorteil, dass durch die differenzierte Materialwahl einerseits für den Pumpenrotor und anderseits für den - mit diesem zu einer starren Rotoreinheit zu verbindenden - Motorrotor in besonderer Weise den spezifischen Anforderungen der beiden Bereiche der Rotoreinheit Rechnung getragen werden kann. So kann beispielsweise, anders als dies für die einstückige Rotoreinheit nach der WO 2017/192036 A1 gilt, eine unter Gesichtspunkten des Magnetflusses erfolgende Optimierung jenes Bereichs der Rotoreinheit, welcher den Motorrotor bildet, zu einer hohen Leistung bei kompakten Abmessungen, d. h. einer besonders hohen Leistungsdichte beitragen. Allerdings ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung, nämlich im Falle der Ausführung des Elektromotors in Außenläuferbauweise, auch möglich, an den Pumpenrotor einstückig einen (typischerweise mehr oder weniger hohlzylindrischen) Magnetträger anzuformen, an dessen Innenumfang verteilt Permanentmagnete angebracht, z. B. aufgeklebt sind.

    [0015] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Da sich die für die Erfindung charakteristischen Merkmale an der hydraulischen Druckversorgungseinheit manifestieren, es auf die konkrete Ausgestaltung des durch diese beaufschlagbaren Linearaktuators nicht ankommt, ist letzterer nur schematisch angedeutet und beschränkt sich die Zeichnung im Detail auf die Darstellung der hydraulischen Druckversorgungseinheit.

    [0016] Die in der Zeichnung gezeigte, der Beaufschlagung des Linearaktuators 1 dienende hydraulische Druckversorgungseinheit 2 umfasst eine als schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpe ausgeführte Hydraulikpumpe 3. Diese weist, in als solches bekannter Weise, einen um einen Steuer- und Lagerzapfen 4 drehbaren Pumpenrotor 5 auf. In diesem sind radiale Kolbenbohrungen 6 ausgeführt, in denen Pumpkolben 7 dergestalt radial verschiebbar aufgenommen sind, dass sie während der Drehung des Pumpenrotors 5 um die (durch den Steuer- und Lagerzapfen 4 definierte) Rotorachse X innerhalb der jeweiligen Kolbenbohrung 6 radial oszillieren, wobei den Pumpkolben 7 jene oszillierende Bewegung durch den Innenring 8 des exzentrisch zu der Rotorachse X angeordneten Kugellagers 9 - in Verbindung mit die Pumpkolben 7 nach außen schleudernden Fliehkräften - aufgeprägt wird. Innerhalb des Steuer- und Lagerzapfens 4 erstrecken sich ein saugseitiger Strömungskanal 10 und ein druckseitiger Strömungskanal 11, die jeweils in einem unter dem Pumpenrotor 5 angeordneten Steuerschlitz 12 bzw. 13 münden. Da schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpen dieser Bauweise als solches bekannt sind, erübrigen sich nähere Ausführungen und Erläuterungen.

    [0017] Die Hydraulikpumpe 3 umfasst weiterhin einen Pumpen-Grundkörper 14. Dieser weist stirnseitig eine Aussparung 15 auf, in der der Pumpenrotor 5 sowie das - diesen umgebende - Kugellager 9 aufgenommen sind. Für die zu der Rotorachse X exzentrische Anordnung des Kugellagers 9 (s. o.) ist die Aussparung 15 exzentrisch ausgeführt. An dem Pumpen-Grundkörper 14 ist im Übrigen der Steuer- und Lagerzapfen 4 fixiert, indem er in eine entsprechende Bohrung 16 eingesetzt ist. Der Pumpen-Grundkörper 14 umfasst dabei weiterhin eine hydraulische Steuer- und Leitungsanordnung mit nur schematisch angedeuteten hydraulischen Schalt- und Steuerelementen wie Strömungskanälen, Drosseln, Ventilen, Druckbegrenzern, etc. Diese hydraulische Steuer- und Leitungsanordnung umfasst dabei unter anderem Strömungskanäle 17, die sich abschnittsweise entlang der Trennfläche 18 zwischen dem Pumpen-Grundkörper 14 und dem Steuer- und Lagerzapfen 4 erstrecken.

    [0018] Der Pumpenrotor 5 wird durch einen als bürstenloser Gleichstrommotor in Außenläuferbauweise ausgeführten Elektromotor 19 angetrieben. Der Motorrotor 20 ist dergestalt direkt mit dem Pumpenrotor 5 gekoppelt, dass er gemeinsam mit dem Pumpenrotor 5 eine starre Einheit bildet, wobei diese Rotoreinheit 21 im vorliegenden Ausführungsbeispiel zudem untrennbar ist. Hierzu ist der (glockenförmige) Motorrotor 20 an den Pumpenrotor 5, nämlich an dessen motorseitige Stirnfläche 38 angespritzt. Der Motorrotor 20 nimmt an der Lagerung der Rotoreinheit 21 teil. In ihn ist hierzu eine Lagerbuchse 37 eingegossen, welche auf einem über den Pumpenrotor 5 hinausragenden Überstand 24 des Steuer- und Lagerzapfens 4 drehbar gelagert ist. (Alternativ könnte beispielsweise an dem Pumpenrotor 5 ein entsprechender axialer Lager-Fortsatz angeformt sein, an welchen der Motorrotor 20 umfangsseitig angespritzt wird.) Die axiale Sicherung der Rotoreinheit 21 erfolgt mittels eines Sicherungsrings 39. Eine sonstige Lagerung der Rotoreinheit 21 zusätzlich zu jener auf dem Steuer- und Lagerzapfen 4 ist nicht vorgesehen.

    [0019] Der Stator 26 des Elektromotors 19 ist auf dem Überstand 24 des Steuer- und Lagerzapfens 4 angeordnet und dort dreh- und axialfest fixiert.

    [0020] Der Pumpen-Grundkörper 14 ist, in diesem fixiert, in einem ihn umgebenden Gehäusemantel 29 aufgenommen. Dieser geht einstückig in ein den Elektromotor 19 umgebendes, stirnseitig durch einen Deckel 30 dicht verschlossenes Motorgehäuse 31 über. Im Bereich des Deckels 30 können dichte Durchführungen für die den Elektromotor versorgenden Anschlussleitungen vorgesehen sein. Der Elektromotor 19 ist als Unterölmotor ausgeführt, so dass über zirkulierende Hydraulikflüssigkeit ein Temperaturausgleich erfolgt und eine örtliche Überhitzung durch von ihn erzeugter Verlustwärme unterbunden wird. Unter Nutzung der Hydraulikpumpe 3 kann Hydraulikflüssigkeit gezielt den Raum, in welchem der Elektromotor 19 angeordnet ist, durchströmen.

    [0021] Strömungskanäle 34 der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung erstrecken sich abschnittsweise entlang der Trennfläche 35 zwischen dem Pumpen-Grundkörper 14 und dem Gehäusemantel 29. Mit diesen Strömungskanälen 34 kommunizieren die beiden an dem Gehäusemantel 29 vorgesehenen Pumpenanschlüsse 36, aus denen heraus - in als solches bekannter Weise - eine Beaufschlagung des hydraulischen Verbrauchers V, d. h. des Linearaktuators 1 erfolgt.


    Ansprüche

    1. Hydraulisches System mit einer hydraulischen Druckversorgungseinheit (2), welche eine durch einen Elektromotor (19) angetriebene Hydraulikpumpe (3) umfasst, und mindestens einem durch die Druckversorgungseinheit (2) beaufschlagbaren, als Linearaktuator (1) ausgeführten hydraulischen Verbraucher (V), wobei

    - als Elektromotor (19) ein bürstenloser Gleichstrommotor umfassend einen Stator (26) und einen Motorrotor (20) vorgesehen ist,

    - die Hydraulikpumpe (3) als schlitzgesteuerte Radialkolbenpumpe mit einem Pumpen-Grundkörper (14), einem daran fixierten Steuer- und Lagerzapfen (4) und einem um diesen drehbaren Pumpenrotor (5) ausgeführt ist,

    - der Pumpenrotor (5) dergestalt direkt mit dem Motorrotor (20) gekoppelt ist, dass der Pumpenrotor (5) und der Motorrotor (20) eine starre Rotoreinheit (21) bilden,

    - die Rotoreinheit (21) ausschließlich auf dem Steuer- und Lagerzapfen (4) drehbar gelagert ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass

    - die hydraulische Druckversorgungseinheit (2) eine zumindest teilweise in dem Pumpen-Grundkörper (14) angeordnete hydraulische Steuer- und Leitungsanordnung umfasst,

    - der Pumpen-Grundkörper (14) als Kern in einem ihn umgebenden Gehäusemantel (29) aufgenommen ist und

    - sich mindestens ein Strömungskanal (34) der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung zumindest abschnittsweise entlang der Trennfläche (35) zwischen dem Pumpen-Grundkörper (14) und dem Gehäusemantel (29) erstreckt,
    wobei

    - ein den Elektromotor (19) umgebendes Motorgehäuse (31) einstückig mit dem Gehäusemantel (29) ausgeführt ist und

    - der Stator (26) des Elektromotors (19) auf einem über den Pumpenrotor (5) hinausragenden Überstand (24) des Steuer- und Lagerzapfens (4) angeordnet ist.


     
    2. Hydraulisches System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Rotoreinheit (21) zumindest teilweise auf dem Überstand (24) des Steuer- und Lagerzapfens (4) erfolgt.
     
    3. Hydraulisches System nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein überwiegender Anteil des Pumpenrotors (5) in einer stirnseitigen, zur Achse (X) des Steuer- und Lagerzapfens (4) exzentrisch ausgeführten Aussparung (15) des Pumpen-Grundkörpers (14) aufgenommen ist.
     
    4. Hydraulisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich innerhalb des Steuer- und Lagerzapfens (4) zwei Strömungskanäle (10, 11) erstrecken, welche mit je einem Pumpenanschluss (36) kommunizieren.
     
    5. Hydraulisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich mindestens ein Strömungskanal (17) der hydraulischen Steuer- und Leitungsanordnung zumindest abschnittsweise entlang einer Trennfläche (18) zwischen dem Grundkörper (14) und dem Steuer- und Lagerzapfen (4) erstreckt.
     
    6. Hydraulisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (19) als Unterölmotor ausgeführt ist.
     
    7. Hydraulisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpenrotor (5) und der Motorrotor (20) eine untrennbare Rotoreinheit (21) bilden, indem der Motorrotor (20) an den Pumpenrotor (5) angespritzt ist.
     
    8. Hydraulisches System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor in Außenläuferbauweise ausgeführt ist.
     


    Claims

    1. Hydraulic system with a hydraulic pressure supply unit (2) which comprises a hydraulic pump (3) actuated by an electric motor (19), and at least one hydraulic consumer (V) configured as a linear actuator (1) on which the pressure supply unit (2) acts, wherein

    - as the electric motor (19), a brushless direct current motor, comprising a stator (26) and a motor rotor (20) is provided,

    - the hydraulic pump (3) is designed as a slit-controlled radial piston pump with a basic pump body (14), a control and bearing pin (4) attached thereto and a pump rotor (5) rotatable about this,

    - the pump rotor (5) is directly connected to the motor rotor (20) in such a way that the pump rotor (5) and the motor rotor (20) form a rigid rotor unit (21),

    - the rotor unit (21) is exclusively borne in rotatable manner on the control and bearing pin (4),
    characterised in that

    - the hydraulic pressure supply unit (2) comprises a hydraulic control and line assembly at least partially arranged in the basic pump body (14),

    - the basic pump body (14) is accommodated in a housing shell (29) surrounding it and

    - at least one flow channel (34) of the hydraulic control and line assembly extends at least partially along the interface (35) between the basic pump body (14) and the housing shell (29)
    wherein

    - a motor housing (31) surrounding the electric motor (19) is designed in one piece with the housing shell (29) and

    - the stator (26) of the electric motor (19) is arranged on a protrusion (24) of the control and bearing pin (4) projecting beyond the pump rotor (5) .


     
    2. Hydraulic system according to claim 1 characterised in that the rotor unit (21) is at least partially borne on the protrusion (24) of the control and bearing pin (4).
     
    3. Hydraulic system according to claim 1 or claim 2 characterised in that at least the predominant part of the pump rotor (5) is accommodated on the front side in a recess (15) of the basic pump body (14) which is eccentric with regard to the axis (X) of the control and bearing pin (4).
     
    4. Hydraulic system according to any one of claims 1 to 3 characterised in that extending within the control and bearing pin (4) there are two flow channels (10, 11) which each communicate with a pump connection (36).
     
    5. Hydraulic system according to any one of claims 1 to 4 characterised in that at least one flow channel (17) of the hydraulic control and line assembly extends at least in sections along the interface (18) between the basic body (14) and the control and bearing pin (4).
     
    6. Hydraulic system according to any one of claims 1 to 5 characterised in that the electric motor (19) is configured as an oil-submerged motor.
     
    7. Hydraulic system according to any one of claims 1 to 6 characterised in that the pump rotor (5) and the motor rotor (20) form an inseparable rotor unit (21) in that the motor rotor (20) is injection-moulded onto the pump rotor (5).
     
    8. Hydraulic system according to any one of claims 1 to 7 characterised in that the electric motor is of an external rotor design.
     


    Revendications

    1. Système hydraulique avec une unité d'alimentation en pression (2), laquelle comprend une pompe hydraulique (3) entraînée par un moteur électrique (19) et au moins un consommateur (V) pouvant être sollicité par l'unité d'alimentation en pression (1), exécuté sous la forme d'un actionneur linéaire (1), sachant

    - qu'un moteur à courant continu sans balais comprenant un stator (26) et un rotor de moteur (20) est prévu en tant que moteur électrique (19),

    - la pompe hydraulique (3) est réalisée sous la forme d'une pompe à piston radial à commande par lumière avec un corps de base de pompe (14), un tourillon de commande et de palier (4) fixé dessus et un rotor de pompe (5) pouvant tourner,

    - le rotor de pompe (5) est couplé directement avec le rotor de moteur (20) de telle sorte que le rotor de pompe (5) et le rotor de moteur (20) forment une unité de rotor rigide (21),

    - l'unité de rotor (21) est logée pouvant tourner exclusivement sur le tourillon de commande et de palier (4),
    caractérisé en ce que

    - l'unité d'alimentation en pression hydraulique (2) comprend au moins en partie un système de commande et de guidage hydraulique disposé dans le corps de base de pompe (14),

    - le corps de base de pompe (14) est logé en tant que noyau dans une enveloppe de carter (29) l'entourant et

    - au moins un conduit d'écoulement (34) du système de commande et de guidage hydraulique s'étend au moins par sections le long de la surface de séparation (35) entre le corps de base de pompe (14) et l'enveloppe de carter (29),
    sachant

    - qu'un carter de moteur (31) entourant le moteur électrique (19) est exécuté en une pièce avec l'enveloppe de carter (29) et

    - le stator (26) du moteur électrique (19) est disposé sur un élément saillant (24) du tourillon de commande et de palier (4) dépassant sur le moteur de pompe (5).


     
    2. Système hydraulique selon la revendication 1, caractérisé en ce que le logement de l'unité de rotor (21) a lieu au moins en partie sur l'élément saillant (24) du tourillon de commande et de palier (4).
     
    3. Système hydraulique selon la revendication 1 ou la revendication 2, caractérisé en ce qu'au moins une partie prédominante du moteur de pompe (5) est logée dans une cavité (15) de face du corps de base de pompe (14), réalisée de façon excentrique par rapport à l'axe (X) du tourillon de commande et de palier (4).
     
    4. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que deux conduits d'écoulement (10, 11) s'étendent à l'intérieur du tourillon de commande et de palier (4), lesquels communiquent chacun avec un raccord de pompe (36).
     
    5. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'au moins un conduit d'écoulement (17) du système de commande et de guidage hydraulique s'étant au moins par section le long d'une surface de séparation (18) entre le corps de base (14) et le tourillon de commande et de palier (4).
     
    6. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le moteur électrique (19) est exécuté sous la forme d'un moteur immergé.
     
    7. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le rotor de pompe (5) et le rotor de moteur (20) forment une unité de rotor inséparable (21) dans laquelle le rotor de moteur (20) est moulé par injection sur le rotor de pompe (5).
     
    8. Système hydraulique selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le moteur électrique est exécuté dans un mode de conception à induit extérieur.
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente