[0001] Die Erfindung betrifft ein metallisches Vollgeschoss für Übungspatronen insbesondere
zur Benutzung auf vorzugsweise polizeilichen Schießständen gemäß Anspruch 1. Die Erfindung
betrifft auch eine Werkzeug-Anordnung zum Herstellen von metallischen Vollgeschossen
für Übungspatronen gemäß Anspruch 6.
[0002] Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Herstellen von metallischen Vollgeschossen
für Übungspatronen gemäß Anspruch 11. Zur Verwendung auf polizeilichen Schießständen
haben Geschosse für Übungspatronen den Anforderungen der "Technische Richtlinie (TR)
Patrone 9 mm x 19, schadstoffreduziert" (insbesondere: Stand September 2009) zu entsprechen,
unter der Maßgabe, dass für Übungspatronen einige in der genannten technischen Richtlinie
an Einsatzpatronen gestellten Forderungen unter anderem hinsichtlich der endballistischen
Wirkung, nicht erfüllt werden brauchen.
[0003] Ein gattungsgemäßes Vollgeschoss für Übungspatronen ist bekannt von
EP 2 498 045 A1. Das gattungsgemäße Vollgeschoss besteht aus einer stirnseitigen, bogenförmigen Ogive
und daran anschließendem zylindrischen Bereich. Im Bereich der bogenförmigen Ogive
ist das bekannte Vollgeschoss mit einer Ogivenwand ausgestattet, die einen Ogiven-Hohlraum
umfänglich begrenzt und innenseitig mit Sollbruchstellen in Form von Kerben und Kanten
gebildet ist. Diese Sollbruchstellen dienen als vorbestimmte Zonen zum Einleiten bzw.
Begünstigen von Materialversagen. Sie erleichtern das Falten des Geschoss-Vollmaterials
unter Bildung von Rissen in der Außenhaut der Ogive, wenn das Geschoss stirnseitig
auf ein Ziel auftritt. Beim Auftreffen des Geschosses gemäß
EP 2 498 045 A1 auf sein Ziel soll es sich pilzförmig deformieren ("aufpilzen"). Beim Verformen des
Geschosses wird dessen kinetische Energie in Verformungsenergie umgewandelt. Die Umwandlung
von kinetischer Energie in Verformungsenergie soll bei Übungspatronen-Geschossen möglichst
schnell erfolgen, um zu verhindern, dass dem Geschoss eine ausreichende Menge kinetischer
Energie verbleibt, um insbesondere Schutzwesten, beispielsweise polizeiliche Schutzwesten,
zu durchschlagen. Bei dem bekannten Vollgeschoss für Übungspatronen hat sich als nachteilig
herausgestellt, dass die Risswirkung der Sollbruchstellen dazu führen kann, dass das
Geschoss beim Aufprall auf das Ziel oder eine harte Oberfläche, wie beispielsweise
die Wand eines Schießstands, splittert. Das Splittern eines Übungsgeschosses kann
für übende Schützen gefährliche Querschlagsplitter zur Folge haben.
[0004] EP 2 133 655 A2 offenbart ein Projektil für Schusswaffen.
US 5,943,749 A offenbart ein Herstellungsverfahren für ein hohles Projektil.
US 1,892,158 offenbart ein Projektil für kurze Distanzen. Aus
US 3,069,748 geht ein Herstellungsverfahren für Projektile hervor.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein metallisches Vollgeschoss für Übungspatronen
bereitzustellen, das die Nachteile des Stands der Technik überwindet, insbesondere
unter Einhaltung der "Technischen Richtlinie (TR) Patrone 9 mm x 19, schadstoffreduziert",
und bei dem das Splittern des Vollgeschosses beim Aufprall auf eine harte Oberfläche
vermieden wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche.
[0007] Demnach ist ein metallisches Vollgeschoss für Übungspatronen insbesondere zur Benutzung
auf vorzugsweise polizeilichen Schießständen vorgesehen, wobei das Vollgeschoss einen
stirnseitigen Ogivenabschnitt und einen Zylinderabschnitt zum Halten des Vollgeschosses
in einer Patronenhülse umfasst und in Axialrichtung eine Geschosslänge definiert.
Vollgeschosse unterscheiden sich von Teilmantelgeschossen und Vollmantelgeschossen
dadurch, dass ein Vollgeschoss einstückig insbesondere aus einem homogenen Material
gebildet ist. Das Vollgeschoss ist insbesondere für Übungspatronen zur Verwendung
in Handfeuerwaffen, also Revolvern, Maschinenpistolen und/oder Pistolen vorgesehen.
Ein metallisches Vollgeschoss kann auch für Übungspatronen für Gewehre vorgesehen
sein. Vorzugsweise ist das Vollgeschoss für Übungspatronen bis zu einem Kaliber von
20 mm, insbesondere bis zu einem Kaliber von 12 mm, vorgesehen. Patronen bestehen
in üblicher Weise aus einem Geschoss, einer Patronenhülse, Treibladungspulver und
einem Anzündhütchen. Das Geschoss ist das von der Waffe abgeschossene Objekt. Das
Gewicht eines Geschosses kann bei einem Patronen-Kaliber von 9 mm x 19 (Kaliber Luger
oder Para) zwischen 3g und 20g, insbesondere zwischen 5g und 15g, vorzugsweise zwischen
5,5g und 9g, besonders bevorzugt zwischen 6,0g und 6,3g, beispielsweise 6,1g, betragen,
bei dessen Verwendung das Durchschlagen einer Schutzweste auszuschließen ist. Bedingt
durch ihr Gewicht und ihre Form erreichen die Geschosse von behördenüblichen Patronen
des Kalibers 9 mm Luger Mündungsgeschwindigkeiten von 340 mm/sec. oder mehr. Das Material
des Vollgeschosses ist vorzugsweise bleifrei und/oder bleilegierungsfrei. Das Metall
des Vollgeschosses weist vorzugsweise Kupfer auf. Insbesondere besteht das Metall
des Vollgeschosses zu wenigstens 95%, wenigstens 99%, oder zu wenigstens 99,9% aus
Kupfer. Besonders bevorzugt besteht das insbesondere unbeschichtete Geschoss aus Reinkupfer
(Cu-ETP), vorzugsweise mit einem spezifischen Gewicht von 8,93 g/cm
3, insbesondere aus CU-ETP1 nach DIN EN1977 mit mindestens 99,9% Kupferanteil und weniger
als 100 ppm Sauerstoff. Gemäß weniger bevorzugten Ausführungen kann das Metallmaterial
des Vollgeschosses Messing sein (also eine Mischung aus Kupfer und Zink wie Tombak).
Das spezifische Gewicht von Kupfer liegt bei 8,9g/ccm. Das spezifische Gewicht von
Zink liegt bei 7,2 g/ccm. Das spezifische Gewicht von Messing beträgt wenigstens 8,3g/ccm,
wobei das spezifische Gewicht von Tombak bei etwa 8,6g/ccm liegt.
[0008] Erfindungsgemäß schließt an den insbesondere bogenförmigen Ogivenabschnitt vorzugsweise
unmittelbar der Zylinderabschnitt des Vollgeschosses an. Der in Flugrichtung des Vollgeschosses
vorne angeordnete Ogivenabschnitt kann als stirnseitig bezeichnet werden. Der in Flugrichtung
des Geschosses hintere Zylinderabschnitt des Vollgeschosses kann als fußseitig oder
heckseitig bezeichnet sein. Der Ogivenabschnitt ist in Axialrichtung vor dem Zylinderabschnitt
des Vollgeschosses angeordnet. Der Zylinderabschnitt weist vorzugsweise im Querschnitt
eine kreisförmige Außenkontur auf. Die Form des Zylinderabschnitts entspricht vorzugweise
einem senkrechten bzw. geraden Kreiszylinder. Am heckseitigen Ende des Zylinderabschnitts
kann ein Fasenabschnitt angeordnet sein, um das Einführen des Vollgeschosses in einen
Hals einer Patronenhülse zu vereinfachen und/oder um ein besonders aerodynamisches
Heckende auszubilden (das im Allgemeinen als "boat-tail" bezeichnet wird). Bevorzugt
besteht das metallische Vollgeschoss aus dem stirnseitigen Ogivenabschnitt und dem
heckseitigen Zylinderabschnitt.
[0009] Eine Ogive ist im streng geometrischen Sinn eine Form im dreidimensionalen Raum,
die durch den Rotationskörper des Schnitts zweier Kreisbögen entsteht. An den geometrischen
Begriff angelehnt bezeichnet man im Längsschnitt ähnlich geformte Profile beispielsweise
von Spitzen ballistischer Geschosse, welche bei ihrer Fortbewegung einen möglichst
geringen Luftwiderstand aufweisen sollen. Als Ogive kann insofern ein stromlinienförmiger
Rotationskörper verstanden werden, der stirnseitig zugespitzt oder abgerundet (abgeflacht)
sein kann.
[0010] Der Ogivenabschnitt weist eine Ogivenwand und einen von der Ogivenwand umfänglich
begrenzten rotationssymmetrischen Ogivenhohlraum auf. Der Ogivenhohlraum des erfindungsgemäßen
Hohlgeschosses erlaubt es dem Geschoss beim Aufprall auf ein Ziel oder einen anderen
Widerstand eine Deformation in Form eines Zusammenstauchens zu vollführen. Beim Zusammenstauchen
des erfindungsgemäßen Geschosses wird dessen kinetische Energie schnell in Verformungsenergie
umgewandelt. Beim Zusammenstauchen des Geschosses verformt sich die Geschossspitze
vorzugsweise relativ zum Zylinderabschnitt im Wesentlichen nur in Axialrichtung. Insbesondere
erfolgt bei senkrechtem Aufprall des Geschosses auf einen flachen Widerstand vorzugsweise
keine Deformation der Geschossspitze in Radialrichtung über den Durchmesser des unverformten
Zylinderabschnitts hinweg. Der Ogivenhohlraum ist vorzugsweise leer, d.h. nur mit
Umgebungsluft gefüllt. Eine den Ogivenhohlraum umgreifende Innenkontur, die durch
die Ogivenwand definiert ist, ist vorzugsweise in Umfangsrichtung stufenfrei und/oder
unterbrechungsfrei gebildet und/oder weist ausschließlich gerundete Kanten auf. Eine
durch die Ogivenwand definierte Ogivenaußenseite ist vorzugsweise in Umfangsrichtung
stufenfrei gebildet und/oder weist umfänglich, insbesondere vollumfänglich, eine konstante
Wandstärke auf.
[0011] Vorzugsweise ist das Geschoss an bzw. nahe seiner Spitze härter als im heckwärtigen
Bereich. Die Spitze kann beispielsweise eine Härte zwischen 110 HV0,5 bis 200 HV0,5,
insbesondere 120 HV0,5 bis 160 HV0,5, vorzugsweise 130 HV0,5 bis 150 HV0,5 aufweisen.
Der Zylinderabschnitt kann eine geringer Härte aufweisen, beispielsweise eine Härte
zwischen 50 HV0,5 bis 160 HV0,5, insbesondere 75 HV0,5 bis 155 HV0,5, vorzugsweise
85 HV0,5 bis 150 HV0,5 aufweisen.
[0012] Gemäß der Erfindung erstreckt sich ein vollzylindrischer, insbesondere also massiver,
Stammabschnitt des Vollgeschosses in Axialrichtung über weniger als 45%, weniger als
40%, weniger als 30%, weniger als 20%, weniger als 10%, weniger als 5%, oder über
0%, vorzugsweise zwischen 40% und 0%, insbesondere zwischen 20% und 10% oder 0%, der
Geschosslänge. Gegenüber dem von
EP 2 498 045 A1 bekannten Vollgeschoss, bei dem ein Ogivenhohlraum im Bereich der stirnseitigen,
bogenförmigen Ogive sich nur im Spitzenbereich des Geschosses befindet, sodass hinter
dem Ogivenhohlraum einer langer, massiver Stammabschnitt gebildet ist, hat es sich
überraschenderweise als vorteilhaft erwiesen, ein Vollgeschoss für Übungspatronen
mit einem deutlich verkürzten Stammabschnitt oder unter vollständigem Verzicht auf
einen Stammabschnitt auszubilden: Überraschenderweise ist dadurch die Stabilität des
Geschosses nicht derart reduziert worden, dass die Gefahr einer splitterartigen Geschoss-Zerlegung
eintritt. Auch wird die Selbstladefunktion üblicher halbautomatischer Handfeuerwaffen
nicht beeinträchtigt. Mit der erfindungsgemäßen Reduktion der axialen Höhe eines vollzylindrischen
Stammabschnitts wird dessen Stauch-Neigung deutlich verstärkt, sodass beim Aufprall
des Geschosses dessen kinetische Energie überaus schnell und wirksam in Verformungsenergie
umgewandelt werden kann. Die Sicherheit des übenden Schützen und anderer Personen
auf dem Schießstand ist dadurch erheblich verbessert.
[0013] Gemäß der Erfindung, der mit dem oben genannten kombiniert werden kann, betrifft
die Erfindung ein metallisches Vollgeschoss für Übungspatronen insbesondere zur Benutzung
auf vorzugsweise polizeilichen Schießständen, wobei das Vollgeschoss einen stirnseitigen
Ogivenabschnitt und einen Zylinderabschnitt zum Halten des Vollgeschosses in einer
Patronenhülse umfasst. Der Ogivenabschnitt und/oder der Zylinderabschnitt können wie
oben beschrieben ausgeführt sein. Anders als etwa bei Jagdgeschossen, bei denen mit
dem Aufpilzen ein Kronblatt-förmiges Aufspreizen des Geschosses einhergehen soll,
kann es bei Übungspatronen erwünscht sein, dass zur Vermeidung von Splitterneigung
ein im Wesentlichen symmetrisches Zusammenstauchen oder Falten Radial nach innen ohne
Kronblatt-förmiges Aufspreizen einhergehen soll. Ein rotationssymmetrisches Zusammenstauchen
oder Falten ohne Aufspreizen des Vollgeschosses wird durch die Rotationssymmetrie
des Ogivenhohlraums, insbesondere frei von Stufen und/oder Änderungen der Wandstärke
der Ogivenwand in Umfangsrichtung, gewährleistet. Der Ogivenhohlraum kann im Querschnitt
vorzugsweise glockenförmig sein.
[0014] Gemäß der Erfindung weist der Ogivenhohlraum einen Boden auf. Der Boden des Ogivenhohlraums
ist vorzugsweise heckseitig bzw. fern der Geschoss-Stirnseite angeordnet. Ausgehend
von dem Boden des Ogivenhohlraums erstreckt sich gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt
ein Schacht in den Zylinderabschnitt. Der sich in den Zylinderabschnitt erstreckende
Schacht kann einen Mikrokanal und/oder einen Deformationshohlraum aufweisen. Der Deformationshohlraum
des Schachts kann zumindest abschnittsweise zylindrisch und/oder zumindest abschnittsweise
kegelförmig mit stirnseitiger Verjüngung geformt sein. Vorzugsweise ist der Deformationshohlraum
herzförmig oder ideal-konusförmig.
[0015] Indem gemäß der Erfindung ein Vollgeschoss mit einem Innenraum ausgestattet ist,
der neben dem Ogivenhohlraum einen weiteren sich in Axialrichtung heckwärts erstreckenden
Deformationshohlraum aufweist, wird eine radiale Aufprall-Deformation des Übungspatronen-Vollgeschosses
über einen Großteil der Länge des Geschosses oder sogar die gesamte Länge des Geschosses
begünstigt. Der sich von dem Boden des Ogivenhohlraums in den Zylinderabschnitt erstreckende
Schacht kann auch als Spalt oder Schlund bezeichnet werden. Ein schlundartiger Schacht
kann beispielsweise durch eine Parabel-trichterförmige Verjüngung ausgehend von dem
Ogivenhohlraum realisiert sein, die einen insbesondere kapillarartigen Mikrokanal
bereitstellt. Ein kapillarartiger Mikrokanal weist vorzugsweise eine mikroskopische
Öffnungsweite, insbesondere kleiner 1 mm oder kleiner 1/10 mm, auf. Entlang eines
kapillarartigen Mikrokanals oder Kapillarabschnitts ist der Schacht zumindest abschnittsweise
derart verengt bzw. eingeschnürt, dass die SchachtInnenwand zu einer linienartigen
Verengung geformt ist. Eine Verschmelzung des Metallmaterials des Vollgeschosses quer
zu dessen Axialrichtung, insbesondere unter Aufhebung der Metall-Korngrenzen, findet
entlang des Kapillarabschnitts vorzugweise nicht statt.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Ogivenwand eine OgivenWandstärke
auf und das Vollgeschoss bildet im Zylinderabschnitt in Axialrichtung zumindest abschnittsweise
eine ringförmige Deformationshülsenwand, die eine Deformationshülsen-Wandstärke aufweist.
Dabei ist die Deformationshülsen-Wandstärke größer als die Ogivenwandstärke. Vorzugsweise
erstreckt sich die Ogivenwand über zumindest 50%, vorzugsweise über zumindest 55%
und/oder über höchstens 75%, vorzugsweise höchstens 60%, der Geschosslänge. Die Axialerstreckung
der Deformationshülsenwand spannt sich vorzugsweise zwischen dem Boden des Ogivenhohlraums
und, sofern vorhanden, dem Stammabschnitt des Vollgeschosses oder dem untersten Ende
bzw. Fuß oder Heck des Vollgeschosses auf. Die Innenseite der Deformationshülsenwand
begrenzt umfänglich einen vorzugsweise rotationssymmetrischen Deformationshohlraum
und/oder Mikrokanal. Die Innenseite der ringförmigen Deformationshülsenwand kann eine
diagonale lichte Weite aufweisen, vorzugsweise eine lichte Durchmesserweite aufspannen,
die insbesondere sich in Axialrichtung ändert. In einem Mikrokanal kann sich die lichte
Weite diagonal zwischen den gegenüberliegenden Deformationshülseninnenseiten über
10 µm und 1 µm, beispielsweise zwischen 10 µm und 500 µm oder etwa über 100 µm erstrecken.
Ein Mikrokanal kann auch einen Kapillarabschnitt mit einer durchschnittlichen lichten
Weite von weniger als 10 µm oder 1 µm aufweisen. Das heck- bzw. fußseitige Schachtende
ist vorzugsweise am flachen Stumpf-Ende domförmig oder sacklochartig geformt.
[0017] In dem Ogivenhohlraum kann die lichte Weite bis zu mehrere Millimeter betragen. Beispielsweise
kann bei einem erfindungsgemäßen Vollgeschoss vom Kaliber 9 mm Luger ein Ogivenhohlraum
eine lichte Weite bis zu 8 mm, vorzugsweise bis zu 7,5 mm, insbesondere etwa 7,46
mm, betragen.
[0018] Insbesondere kann die mittlere Deformationshülsen-Stärke (ermittelt in Radialrichtung
über die Höhe des Deformationshülsenabschnitts in Axialrichtung) größer sein als die
mittlere Ogivenwandstärke (ermittelt in Radialrichtung über die axiale Höhe des Ogivenabschnitts).
Vorzugsweise ist die kleinste Deformationshülsen-Wandstärke größer als die größte
Ogivenwandstärke. Vorzugsweise ist die insbesondere größte oder mittlere Ogivenwandstärke
kleiner als die Hälfte des größten Außenradius des Vollgeschosses, insbesondere größer
als die Hälfte des Vollgeschoss-Kalibers. Alternativ oder zusätzlich ist die Defomationshülsen-Wandstärke
kleiner oder gleich dem Radius des Vollgeschosses, insbesondere kleiner oder gleich
dem halben Kaliber des Vollgeschosses. Die Ogivenwandstärke kann insbesondere kleiner
als 1/4 des größten Radius des Vollgeschosses, kleiner als 1/8 oder kleiner als 1/10
des halben Vollgeschoss-Radius sein. Insbesondere ist die Ogivenwandstärke kleiner
als 3 mm, kleiner als 2 mm, kleiner als 1,5 mm, kleiner als 1 mm oder kleiner als
0,8 mm. Insbesondere ist die Ogivenwandstärke größer als 0,1 mm, größer als 0,3 mm,
größer als 0,5 mm oder größer als 1 mm. Vorzugsweise ist die mittlere Ogivenwandstärke
zwischen 1,0 mm und 1,5 mm dick.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das Vollgeschoss stirnseitig
stumpf. Ein stirnseitig stumpfes Vollgeschoss kann beispielsweise eine abgeflachte
Geschossstirn aufweisen. Vorzugsweise kann der Öffnungswinkel des stumpfen Vollgeschosses
an dessen stirnseitig vorderster Stelle, die als Spitze bezeichnet sein kann, größer
als 150° sein. Der Öffnungswinkel des stumpfen Vollgeschosses an dessen Spitze liegt
vorzugsweise zwischen 150° und 180°, insbesondere bei etwa 180°. Einen Millimeter
axial von der Spitze eines stumpfen Vollgeschosses entfernt kann eine Öffnungswinkeltangente
(der Geschossaußenseite) größer als 120° sein und insbesondere zwischen 120° und 140°,
beispielsweise bei etwa 130°, liegen. In einem Abstand von 2 mm in Axialrichtung von
der stumpfen Spitze eines Vollgeschosses kann eine Öffnungswinkeltangente (einer zweiten
Stelle der Geschossaußenseite) größer als 90° sein, beispielsweise zwischen 90° und
110° liegen, insbesondere bei etwa 100°.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist das Vollgeschoss eine stirnseitige
Öffnung auf, die in den Ogivenhohlraum mündet. Ein kleinster bzw. innerer Durchmesser
der Öffnung ist größer als die mittlere oder kleinste Ogivenwandstärke und/oder ist
größer als die Öffnungsweite eines Mikrokanals und/oder größer als 1 mm, 2 mm oder
sogar 3 mm. Vorzugsweise ist die Öffnungsweite kleiner als 7 mm, kleiner als 5 mm
oder kleiner als 4 mm. Besonders bevorzugt sind Vollgeschosse mit einer stirnseitigen
Öffnungsweite von etwa 1,3 mm +/- 0,15 mm. Überraschenderweise hat sich bei einer
solchen Abmessung eine besonders gute Aerodynamik und ein vorteilhaftes Aufpilzverhalten
insbesondere für Vollkupfergeschosse ergeben.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung erstreckt sich der vollzylindrische
Stammabschnitt in Axialrichtung über weniger als 3 mm, weniger als 2 mm, oder weniger
als 1 mm. Alternativ oder zusätzlich kann am Heckende des Vollgeschosses eine Kalotte
ausgespart sein, die beispielsweise domförmig, konusförmig oder kegelstumpfförmig
sein kann. Die Kalotte ist vorzugsweise koaxial und/oder konzentrisch zu der Symmetrieachse
bzw. Rotationsachse A des Vollgeschosses vorgesehen. Die Vollmaterial-Stammhöhe erstreckt
sich bei Vorhandensein einer Kalotte zwischen deren Geschoss-stirnseitigem Apex und
dem heckseitigen Ende des Schachts, der den Mikrokanal und/oder Deformationshohlraum
bildet. Vorzugsweise ist die Kalotte kegelstumpfförmig oder kegelförmig mit einem
Öffnungswinkel zwischen 100° und 140°, vorzugsweise etwa 100°, und/oder eine Kalotten-Tiefe
in Axialrichtung von wenigstens 0,5 mm oder wenigstens 1 mm und höchstens 2,5 mm,
vorzugsweise höchstens 2 mm, insbesondere etwa 1,5 mm. Insbesondere ist die Kalotte
rotationssymmetrisch. Am Heckende des Zylinderabschnitts kann radialaußenseitig eine
Fase, vorzugsweise eine kegelstumpfförmige Fase, mit einem Öffnungswinkel zwischen
30° und 90°, insbesondere etwa 60°, und einer Fasenhöhe von weniger als 2 mm, vorzugsweise
weniger als 1 mm, insbesondere etwa 0,5 mm ausgebildet sein. Das Kalottenvolumen beträgt
weniger als 15 mm
3, vorzugsweise weniger als 10 mm
3, insbesondere etwa 9,8 mm
3.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist eine den Ogivenhohlraum umfangende
Innenkontur, die insbesondere durch die Ogivenwand definiert ist, in Axialrichtung
vollständig gerundet, vorzugsweise stufenfrei gebildet und/oder weist ausschließlich
gerundete Kanten auf. Die Innenkontur des Ogivenhohlraums verläuft in Axialrichtung
vollständig stufenfrei und/oder vollständig sprungfrei gerundet, sodass vorzugsweise
keine ausgeprägte Kerbwirkung entsteht.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausführung entspricht das Vollgeschoss dem Kaliber 9 mm Luger.
Bei einem Geschoss-Außendurchmesser von 9,02 mm bei einem als Kaliber 9 mm Luger gebildeten
Vollgeschoss kann das Hohlraumvolumen des Ogivenhohlraums sowie gegebenenfalls der
stirnseitigen Öffnung und/oder einem Deformationshohlraum und/oder einem Mikrokanal
zwischen 150 mm
3 und 200 mm
3, vorzugsweise zwischen 185 mm
3 und 192 mm
3, insbesondere bei etwa 189 mm
3, liegen. Die Masse eines erfindungsgemäßen Vollgeschosses vom Kaliber 9 mm Luger
kann etwa 6,1g betragen.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Vollgeschosses entspricht
dies einem von Kaliber .357 Mag., und kann einen Außendurchmesser von mehr als 9,12
mm aufweisen. Bei einem erfindungsgemäßen Vollgeschoss mit Kaliber .357 Mag. kann
das Hohlraumvolumen des Ogivenhohlraums sowie gegebenenfalls des Hohlraums der stirnseitigen
Öffnung und/oder dem Deformationshohlraum und/oder einem Mikrokanal zwischen 150 mm
3 und 220 mm
3, insbesondere bei etwa 196 mm
3 liegen.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführung entspricht das erfindungsgemäße Vollgeschoss dem
Kaliber .40 S&W. Ein erfindungsgemäßes Vollgeschoss vom Kaliber .40 S&W kann einen
Außendurchmesser von 10,17 mm aufweisen. Bei einem erfindungsgemäßen Vollgeschoss
vom Kaliber .40 S&W kann das Hohlraumvolumen zwischen 250 mm
3 und 290 mm
3, vorzugsweise zwischen 260 mm
3 und 280 mm
3, insbesondere zwischen 270 mm
3 und 273 mm
3, beispielsweise bei etwa 271,5 mm
3 liegen.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung entspricht das Vollgeschoss dem Kaliber
.44 Rem. Mag. Ein erfindungsgemäßes Vollgeschoss vom Kaliber .44 Rem. Mag. kann einen
Außendurchmesser von 10,97 mm aufweisen. Bei einem erfindungsgemäßen Vollgeschoss
vom Kaliber .44 Rem. Mag. kann das Hohlraumvolumen des Ogivenhohlraums sowie gegebenenfalls
dem Hohlraum der stirnseitigen Geschossöffnung und/oder dem Deformationshohlraum und/oder
dem Mikrokanal zwischen 320 mm
3 und 360 mm
3 und insbesondere zwischen 330 mm
3 und 350 mm
3, vorzugsweise zwischen 339 mm
3 und 343 mm
3, weiter bevorzugt zwischen 340 mm
3 und 341 mm
3, insbesondere bei etwa 340,5 mm
3 liegen.
[0027] Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung entspricht das Vollgeschoss dem Kaliber
.45 ACP. Bei einem erfindungsgemäßen Geschoss vom Kaliber.45 ACP kann der Geschoss-Außendurchmesser
11,48 mm betragen. Bei einem erfindungsgemäßen Vollgeschoss vom Kaliber .45 ACP kann
ein Hohlraumvolumen des Ogivenhohlraums sowie gegebenenfalls einem Öffnungsvolumen
einer stirnseitigen Geschossöffnung und/oder einer Deformationshohlraum und/oder einem
Mikrokanal zwischen 370 mm
3 und 410 mm
3 betragen, vorzugsweise zwischen 380 mm
3 und 400 mm
3, insbesondere zwischen 388 und 393 mm
3, insbesondere zwischen 389 mm
3 und 391 mm
3, vorzugsweise etwa 390,5 mm
3.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen metallischen Vollgeschoss für Übungspatronen weist der
Ogivenabschnitt eine Ogivenwand und einen von der Ogivenwand umfänglich insbesondere
in Radialrichtung, vorzugsweise vollumfänglich begrenzten rotationssymmetrischen Ogivenhohlraum
auf.
[0029] Die Erfindung betrifft auch eine Werkzeug-Anordnung, gemäß Anspruch 6.
[0030] Erfindungsgemäß ist der Vorformabschnitt relativ zu der Bodenseite zum Formen eines
Geschossrohlings bis zu einer Vorform-Endstellung beweglich, in der der Vorformstempel,
die Bodenseite und die Geschossrohlingaufnahme eine Vorform-Kavität für den vorgeformten
Geschossrohling (erster Stufe) definiert. Die Vorformpresse kann einen Antrieb zum
Pressen des Vorformabschnitts in einen in der Geschossrohlingaufnahme angeordneten
Geschossrohling umfassen. Die Bodenseite der Vorformstation ist bevorzugt durch einen
Heckstempel realisiert, der relativ zum Vorformstempel und/oder zur Geschossrohlingaufnahme
in Axialrichtung beweglich ist.
[0031] Erfindungsgemäß ist in der Vorformendstellung ein Axialabstand zwischen der Bodenseite
der Vorformpressen-Geschossrohlingaufnahme (der Bodenseite der Matrize der Vorformstation)
und der Frontfläche des Vorformstempels geringer als 45%, insbesondere geringer als
40%, geringer als 30%, geringer als 20%, geringer als 10% oder geringer als 5%, einer
größten Höhe der Kavität in Axialrichtung. Wenn der Vorformabschnitt des Vorformstempels
kegelstumpfförmig ist, kann sich die größte Höhe der Kavität zwischen der Basis der
Kegelstumpfform des Vorformstempels und einem hiervon weitest entfernten Teil der
Bodenseite der Vorformpressen-Geschossrohlingaufnahme, vorzugsweise der stirnseitigen
Oberseite des Heckstempels, erstrecken.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführung einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung umfasst
die Werkzeug-Anordnung ferner eine Innenkontur-Formpresse. Die Innenkontur-Formpresse
bzw. Innenkontur-Station hat eine hohlzylindrische, insbesondere idealzylindrische,
Geschossrohlingaufnahme bzw. Innenkonturform-Außenmatrize, die in Axialrichtung durch
eine (Innenkontur-) Bodenseite, insbesondere einen Heckstempel, begrenzt ist. Die
Innenkontur-Formpresse kann dieselbe Geschossrohlingaufnahme und/oder dieselbe Bodenseite,
vorzugsweise denselben Heckstempel, umfassen, wie die Vorformpresse. Die Innenkontur-Formpresse
kann gegenüber der Vorformpresse eine andere Geschossrohlingaufnahme und/oder eine
andere Bodenseite, vorzugsweise einen anderen Heckstempel, umfassen. Die Innenkontur-Formpresse
umfasst einen Innenkontur-Formstempel, aufweisend einen sich in Axialrichtung zu einer
Frontfläche des Innenkontur-Formstempels erstreckenden Innenkontur-Formabschnitt.
Der Innenkontur-Formabschnitt ist relativ zu der Bodenseite der Innenkontur-Formpresse
zum Formen des Geschossrohlings bis zu einer Innenkontur-Form-Endstellung beweglich,
in der der Innenkontur-Formstempel, die Bodenseite und die Geschossrohlingaufnahme
eine Innenkontur-Form-Kavität für den innenkonturgeformten Geschossrohling (zweiter
Stufe) definieren. Die Bodenseite der Innenkontur-Formstation ist bevorzugt durch
einen Heckstempel realisiert, der relativ zum Innenkontur-Formstempel und/oder zur
Geschossrohlingaufnahme in Axialrichtung beweglich ist.
[0033] Der Innenkontur-Formstempel kann einen Innenkontur-Formstempel-Führungsabschnitt
aufweisen, der in Radialrichtung formkomplementär zu der Geschossrohlingaufnahme der
Innenkontur-Presse ausgebildet ist, und der insbesondere sich in Axialrichtung die
den Innenkontur-Formabschnitt anschließt. Die Innenkontur-Formpresse kann einen Antrieb
zum Pressen des Innenkontur-Formabschnitts in einen in der Geschossrohlingaufnahme
angeordneten Geschossrohling aufweisen. Der Antrieb der Innenkontur-Formpresse kann
derselbe oder ein anderer Antrieb sein als der der Vorformpresse.
[0034] Gemäß der bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung ist insbesondere
in der Innenkontur-Form-Endstellung ein Axialabstand zwischen dem Boden und der Frontfläche
der Innenkontur-Presse größer als der Axialabschnitt zwischen dem Boden der Vorformpresse
und der Frontfläche des Vorformstempels in der Vorform-Endstellung. Das Verwenden
voneinander unterschiedlicher Vorformpress- und Innenkontur-Press-Werkzeuge gestattet
es, einen Geschossrohling in einen Vorformschritt spanlos, insbesondere durch Kaltumformung
zumindest abschnittsweise oder vollständig hülsenförmig durch Ein- oder Durchstanzen
umzuformen, und in einem Innenkonturformschritt eine vordefinierte Innenkontur in
den Geschossrohling einzubringen. Durch die Verwendung unterschiedlicher Werkzeuge
lassen sich gewünschte Innenkonturen besonders präzise, insbesondere unter Einbringen
gewünschter Vorspannung, herstellen.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Pressen-Anordnung kann
die Frontfläche des Innenkontur-Formstempels als stumpfe Konusspitze, insbesondere
mit abgerundeten Frontrandkanten, gebildet sein. Eine stumpfe Konusspitze kann einen
Öffnungswinkel zwischen 140° und 180°, beispielsweise zwischen 150° und 170°, insbesondere
etwa 160° aufweisen. Wenn ein Innenkontur-Formstempel mit stumpfer Konusspitze und
Hülsenformabschnitt mit im Wesentlichen zylindrischer Außenkontur (oder einer abgerundete
Frontrandkante) vorgesehen ist, kann er als Rundstempel bezeichnet sein. Die abgerundete
Frontrandkante kann einen Rundungsradius von wenigstens 0,5 mm, wenigstens 1 mm, wenigstens
1,5 mm oder wenigstens 2 mm und/oder höchstens 10 mm, höchstens 5 mm, höchstens 3
mm oder höchstens 2,5 mm aufweisen. Vorzugsweise beträgt ein Ogiven-Krümmungsradius
nahe der Spitze zwischen 1 mm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 4 mm, insbesondere
etwa 3,1 mm. Nahe dem Zylinderabschnitt beträgt ein Ogiven-Krümmungsradius zwischen
10 mm und 50 mm, vorzugsweise zwischen 20 mm und 30 mm, insbesondere etwa 23,5 mm.
[0036] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung
kann der Innenkontur-Formabschnitt in Axialrichtung abschnittsweise, vorzugsweise
vollständig, als Hülsenformabschnitt mit im Wesentlichen zylindrischer oder kegelstumpfförmiger
Außenkontur gebildet sein. Eine im Wesentlichen zylindrische Außenkontur kann eine
Entformungsschräge von weniger als 1°, insbesondere weniger als 0,5°, aufweisen. Beispielsweise
kann ein im Wesentlichen zylindrischer Hülsenformabschnitt eine Zylinder-Radiusdifferenz
von etwa 0,03 mm bei einer Zylinder-Länge von etwa 6 mm aufweisen. Der Innenkontur-Formabschnitt
kann, insbesondere angrenzend zu einem eventuell vorgesehenen Führungsabschnitt des
Innenkontur-Formstempels, beispielsweise wie oben beschrieben, einen kegelstumpfförmigen
Übergangsabschnitt aufweisen, der sich in Radialrichtung von dem Innenkontur-Formabschnitt
zu dem Führungsabschnitt erstreckt, wobei der Übergangsabschnitt vorzugsweise einen
Öffnungswinkel zwischen 60 und 120°, insbesondere 90° aufweist.
[0037] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung, die
mit der bzw. den vorherigen kombinierbar ist, ist die Verjüngung des Vorform-Abschnitts
des Vorform-Stempels spitzer als die vorzugsweise sich verjüngende Außenkontur (oder
im Wesentlichen zylindrische Außenkontur) des Innenkontur-Formabschnitts, insbesondere
des Hülsenformabschnitts des Innenkontur-Formstempels. Es sei klar, dass eine spitzere
Kontur einen kleineren Öffnungswinkel als eine stumpfere Außenkontur aufweist. Gemäß
dieser bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung ist der
Innenkontur-Formstempel im Verhältnis zu dem Vorform-Stempel kürzer und stumpfer.
Bevorzugt ist der Vorformstempel kegelstumpfförmig, insbesondere mit flacher Fronfläche
und abgerundeter Frontflächen-Randkante, und länger in Axialrichtung als die Länge
des Innenkontur-Formstempels. Der Innenkontur-Formstempel kann vorzugsweise im Wesentlichen
vollzylinderförmig mit stumpfer Frontfläche und abgerundeter Frontrandkante ausgebildet
sein. Vorzugsweise ist der Innenkontur-Stempel rotationssymmetrisch. Der Formformstempel
erlaubt ein weitgehendes oder vollständiges Durchstechen des Geschossrohlings in Axialrichtung.
Der Innenkontur-Formstempel ermöglicht ein Zusammenstauchen eines Teils des Materials
des Vollgeschoss-Rohlings unter Ausbildung einer Schulter und das abschnittsweise
Bilden eines Hülsenabschnitts mit relativ großvolumigem Innenhohlraum, welcher mit
einem oder mehreren weiteren Werkzeug(en) der Werkzeug-Anordnung zu einem Ogiven-Hohlraum
umformbar ist.
[0038] Gemäß einer bevorzugten Ausführung einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung umfasst
die Werkzeug-Anordnung ferner eine Setzpresse bzw. Setzstation, die eine hohlzylindrische,
insbesondere idealzylindrische, Metallrohlingaufnahme bzw. Setzmatrize aufweist, die
in Axialrichtung durch eine Bodenseite, die vorzugsweise durch einen Heckstempel realisiert
ist, begrenzt ist. Matrize bzw. Metallrohlingaufnahme und Bodenseite (Setz-Heckstempel)
der Setzpresse können sich wiederum gegenüber der Geschossrohlingaufnahme und/oder
der Bodenseite der Vorformpresse und/oder der Innenkontur-Formpresse (Vorform- und/oder
Innenkonturform-Heckstempel) unterscheiden, oder dieselbe(n) sein. Bei der Ausführung
der Werkzeug-Anordnung mit Setzpressen weist diese ferner einen Setzstempel auf, der
relativ zu der Bodenseite der Setzpresse zum Formen eines Metallrohlings bis zu einer
Setz-Endstellung beweglich ist, in der der Setzstempel und die Geschossrohlingaufnahme
eine Setz-Kavität mit vorbestimmter lichter Weite zum Definieren eines konstanten
Außendurchmessers, insbesondere des Kaliber-Durchmessers, des Metallrohlings bilden.
Die Bodenseite der Setzstation ist bevorzugt durch einen Heckstempel realisiert, der
relativ zum Setzstempel und/oder zur Matrize in Axialrichtung beweglich ist.
[0039] Vorzugsweise umfasst der Setzstempel einen zur der Metallrohlingaufnahme und/oder
der Bodenseite koaxialen, in Axialrichtung in die Kavität vorstehenden Zentriernoppen
zum Einbringen einer zentralen, koaxialen Zentrieraussparung in den Metallrohling.
Alternativ oder zusätzlich weist die Bodenseite der Setzpresse eine insbesondere relativ
zu der Metallrohlingaufnahme und/oder dem Setzstempel koaxiale, in Axialrichtung A
in die Kavität vorstehende Kalotten-Form zum Einbringen einer Kalotte in den Rohling
auf, die vorzugsweise kegelförmig, kegelstumpfförmig oder domförmig ist.
[0040] Zusätzlich oder alternativ kann die Bodenseite der Rohlingaufnahme der Setzpresse
radial außenseitig eine umlaufende Keilform zum Bilden einer Geschossheck-Fase zum
Einsetzen des Geschosses in den Hals einer Patronenhülse und/oder zum Bilden eines
sogenannten "boat-tail" aufweisen.
[0041] Gemäß einer bevorzugten Ausführung, die mit den vorherigen kombinierbar ist, umfasst
eine erfindungsgemäße Werkzeug-Anordnung ferner eine Ogiven-Formpresse bzw. Ogivenformstation,
die eine hohlzylindrische Geschossrohlingaufnahme bzw. Ogivenmatrize aufweist, die
in Axialrichtung durch eine konkave, ogivenförmige Bodenseite, vorzugsweise einen
Spitzenstempel, insbesondere mit stumpfen Stirnende begrenzt ist, und die einen Geschossfuß-
bzw. -heckstempel zum Halten und/oder Zentrieren des Fußendes (des Hecks) des Innenkontur-geformten
Geschossrohlings aufweist, der relativ zu der Bodenseite zum Formen des Vollgeschosses
bis zu einer Ogivenform-Endstellung beweglich ist, in der der Geschossfußstempel,
die Geschossrohlingaufnahme und die Bodenseite eine Kavität definieren, die ein Geschossnegativ
mit einem Ogivenabschnitt und daran vorzugsweise unmittelbar angrenzenden Zylinderabschnitt
definiert.
[0042] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren gemäß Anspruch 11.
[0043] Alternativ oder zusätzlich kann zum Bereitstellen des Metallrohlings ein Setzwerkzeug,
wie eine Setzpresse bzw. Setzstation, verwendet werden. Beim Bereitstellen eines Metallrohlings
unter Verwendung eines Setzwerkzeugs kann beispielsweise ein Metallrohling mit vorbestimmter
Masse, beispielsweise auf 1/10 g, 1/100 g oder 1/1000 g genau bemessener Masse, bereitgestellt
werden, welcher in einem an diesen Konfektionierschritt anschließenden Setz-schritt
mit einem Setzwerkzeug, vorzugsweise einer Setzpresse, insbesondere wie oben beschrieben,
auf einen vorbestimmten Nenndurchmesser gebracht wird. Der bereitgestellte Metallrohling
wird insbesondere mit vollzylindrischer Gestalt bereitgestellt. Wenn der Metallrohling
unter Verwendung eines Setzwerkzeugs bereitgestellt wird, kann als Teil des Setz-schritts
eine beispielsweise kegelstumpfförmige Zentrier-Aussparung stirnseitig in den Metallrohling
eingebracht werden. Beim Durchführen eines Setz-Schritts kann an dem fußseitigen Ende
des Metallrohlings, welcher im Verlauf des Herstellungsverfahrens zu einem fußseitigen
Geschossteil umgebildet wird, welches in den Hals einer Übungs-Patronenhülse einzusetzen
ist, gebildet werden. Beim Bereitstellen des Metallrohlings kann insbesondere in dem
Setz-Schritt beispielsweise heckseitig an dem Metallrohling eine Kalotte und/oder
eine außenseitige Fase bzw. boat-tail-Form geformt werden.
[0044] Erfindungsgemäß wird der Metallrohling in einem Vorformschritt zu einem Geschossrohling
(erster Stufe) mit einem hülsenförmigen Abschnitt umgeformt, der sich zum Abschluss
des Vorformschritts über mehr als die Hälfte der Größe der axialen Rohlinghöhe erstreckt,
wobei insbesondere der hülsenförmige Abschnitt mit einer sich vorzugsweise stetig
verjüngenden Innenkontur geformt wird. Die Innenkontur des hülsenförmigen Abschnitts
des Geschossrohlings erster Stufe kann vorzugsweise kegelstupfförmig und/oder rotationssymmetrisch
geformt sein. Es sei klar, dass die Verjüngung sich in Richtung des fußseitigen Endes
des Geschossrohlings zuspitzt. Vorzugsweise nimmt die Dicke der Hülsenwand in Axialrichtung
des Geschossrohlings erster Stufe insbesondere stetig zu. In dem Vorformschritt wird
der Metallrohling vorzugsweise zu einem Geschossrohling mit im Wesentlichen zylindrischer
Außenseite konstanten Durchmessers unter Ausbildung eines innenseitig hülsenförmigen
Abschnitts mit einer sich vorzugsweise konisch verjüngenden Innenkontur geformt.
[0045] Beim Vorformschritt kann ein vollzylindrischer Stammabschnitt heckseitig des Geschossrohlings
verbleiben, der sich in Axialrichtung über weniger als die Hälfte, weniger als 40%,
weniger als 30%, weniger als 20%, weniger als 10% oder weniger als 5% der größten
axialen Geschossrohlinghöhe erstreckt. Wenn der Geschossrohling beispielsweise wie
oben beschrieben umgeformt wird, erstreckt sich die größte axiale Geschossrohlinghöhe
zwischen dem oberen Ringende und dem unteren Ringende des Geschossrohlings. Vorzugsweise
verbleibt ein vollzylindrischer Stammabschnitt des Geschossrohlings nach dem Vorformschritt.
Alternativ kann bei dem Vorformschritt der Geschossrohling erster Stufe derart vollständig
hülsenförmig umgeformt worden sein, dass der Geschossrohling (erster Stufe), insbesondere
unter Bildung eines Axialdurchgangs, vollständig in Axialrichtung durchdrungen wurde.
Ein vollständig durchdrungener Geschossrohling ist (nicht bloß abschnittsweise sondern)
vollständig hülsenförmig. Falls am Fuß bzw. Heck eine Kalotte oder dergleichen ausgebildet
wird oder wurde, sei klar, dass diese Kalotte eine andere Innenkontur als die sich
vorzugsweise stetig verjüngende Innenkontur des in dem Vorformschritt gebildeten hülsenförmigen
Abschnitts aufweist. Bei der vollständig durchdrungenen alternativen Ausgestaltung
wird der Geschossrohling erster Stufe ohne verbleibenden vollzylindrischen Stammabschnitt,
beziehungsweise mit einem verbleibenden vollzylindrischen Stammabschnitt der Höhe
Null geformt. Vorzugsweise wird bei dem Vorformschritt der Nenndurchmesser der Außenseite
des Metallrohlings in dem durch den Vorformschritt erzeugten Geschossrohlings erster
Stufe insbesondere unverändert beibehalten.
[0046] Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird der (vorgeformte)
Geschossrohling (erster Stufe) nach dem Vorformschritt in einem Innenkonturformschritt
zu einem (innenkonturgeformten) Geschossrohling (zweiter Stufe) umgeformt, und zwar
derart, dass ein stirnseitiger bzw. vorderer Hülsenabschnitt des Geschossrohlings
mit einer radial außenseitigen Hülsenwand im Wesentlichen konstanter Wandstärke und/oder
zylindrischer Innenkontur gebildet wird, und dass ein hinterer bzw. fußseitiger Hülsenabschnitt
des Geschossrohlings mit einer von der Hülsenwand radial nach innen ragenden Schulter
gebildet wird, und dass ein von der Schulter insbesondere an deren radial innenseitigen
Rand ausgehender Schacht gebildet wird, der sich in den hinteren Hülsenabschnitt des
Geschossrohlings erstreckt, welcher Schacht insbesondere einen Mikrokanal und/oder
einen Deformationshohlraum formt, wobei der Deformationshohlraum zumindest abschnittsweise
zylindrisch und/oder zumindest abschnittsweise kegelförmig mit stirnseitiger Verjüngung
geformt wird.
[0047] Der Innenkonturformschritt kann vorzugsweise mit einem sich insbesondere verjüngenden
und/oder rotationssymmetrischen Innenkontur-Formstempel, wie einem Rundstempel, vorzugsweise
in einer Geschossrohlingaufnahme oder Matrize erfolgen. Vorzugsweise wird bei dem
Innenkontur-Formschritt der Durchmesser der zylindrischen Außenfläche des Geschossrohlings
beibehalten.
[0048] Zum Abschluss des Innenkontur-Formschritts ist vorzugsweise ein Abstand in Axialrichtung
zwischen der Schulter des Geschossrohlings zweiter Stufe und einem untersten Ende
des innenkonturgeformten Geschossrohlings, das auch als Heck oder Fuß bezeichnet sein
kann, größer als die axiale Höhe des zum Abschluss des Vorformschritts gegebenenfalls
vorhandenen vollzylindrischen Stammabschnitts des Geschossrohlings. Vorzugsweise liegen
am stirnseitigen Ende eines Mikrokanals die gegenüberliegenden Schulterflächen berührend
aneinander. Der Geschossrohling zweiter Stufe kann bei dem Innenkontur-Formschritt
unter Ausbildung eines kapillarartigen Mikrokanals mit lichter Weite von weniger als
10 µm oder 1 µm ausgebildet werden. Zwischen dem stirnseitigem Hülsenabschnitt und
dem gegebenenfalls heckseitig vorhandenen Deformationshohlraum des Geschossrohlings
wird bei dem Innenkontur-Formschritt vorzugsweise eine sanduhrförmige Einschnürung
gebildet. Während des Innenkontur-Formschritts kann der sich von der Schulter heckwärts
erstreckende Schacht derart umgeformt werden, dass ein Hohlraum gebildet wird, der
im Verlauf des Innenkontur-Formschritts zumindest teilweise aufgelöst wird, insbesondere
unter Bildung eines Mikrokanals, indem die Innenfläche des Schachts nahe, vorzugsweise
bis zu einem abschnittsweisen oder flächigen Kontakt, aneinander geführt wird.
[0049] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird in dem Innenkontur-Formschritt
der Geschossrohling (zweiter Stufe) derart umgeformt, dass der Deformationshohlraum
stirnseitig eine taillenförmige Einschnürung ausbildet. Bei Ausbildung der taillenförmigen
Einschnürung wird insbesondere zwischen dem Deformationshohlraum und der Schulter
ein Mikrokanal ausgebildet, in dem die Innenwandfläche des Hülsenabschnitts flächig
insbesondere berührend zusammengeführt wird.
[0050] Alternativ oder zusätzlich kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
ein Abstand in Axialrichtung zwischen der Schulter und dem Fuß des Geschossrohlings
(zweiter Stufe) größer werden als die axiale Höhe des zum Abschluss des Vorformschritts
gegebenenfalls vorhandenen vollzylindrischen Stammabschnitts des Geschossrohlings
(erster Stufe).
[0051] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst das Verfahren einen Ogivenformschritt.
In einem Ogivenformschritt, der nach dem Vorformschritt und insbesondere nach dem
Innenkontur-Formschritt erfolgen kann, wird der Geschossrohling, insbesondere der
Geschossrohling zweiter Stufe, derart umgeformt, dass die stirnseitige Hülsenwand
eine zumindest abschnittsweise ogivenförmige Außenfläche bildet. Dabei kann insbesondere
eine stirnseitige Öffnung aufrechterhalten werden, die vorzugsweise in eine von der
Hülsenwand umfänglich definierten Ogivenhohlraum mündet. Vorzugsweise kann der Ogivenhohlraum
stirnseitig von der Schulter definiert sein. Der Ogiven-Formschritt kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass der Geschossrohling erster oder zweiter Stufe mithilfe eines
Heckstempels, der heckseitig den Geschossrohling hält, in ein Ogivenformwerkzeug mit
ogivenförmiger Innenkontur gepresst wird, sodass die stirnseitige Hülsenwand, die
durch den Vorformschritt sowie gegebenenfalls den Innenkontur-Formschritt definiert
ist, radial nach innen gestaucht wird. Bei dem Ogiven-Formschritt wird vorzugsweise
ein Ogivenhohlraum geformt, der von der Hülsenwand des Vollgeschoss umgeben ist. Vorzugsweise
wird in dem Ogiven-Formschritt der Geschossrohling (erster oder zweiter Stufe) zu
einem Vollgeschoss insbesondere wie oben beschrieben umgeformt. Der in dem Ogiven-Formschritt
gebildete Ogivenhohlraum wird vorzugsweise in Axialrichtung vollständig kantenfrei
und/oder mit abgerundeten Kanten und/oder gerundeter Innenkontur geformt. Beispielsweise
kann der Ogivenhohlraum in dem Ogiven-Formschritt im Wesentlichen glockenförmig ausgebildet
werden.
[0052] Gemäß einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, das mit den
Ausführungen bzw. Weiterbildungen des Verfahrens wie oben beschrieben kombinierbar
ist, erfolgt der Vorformschritt, der Innenkontur-Formschritt und/oder Ogiven-Formschritt,
sowie gegebenenfalls der Ablängschritt und/oder der eventuell durchzuführende Setz-Schritt
spanlos, insbesondere durch Kaltumformen, vorzugsweise durch Pressen. Ein spanloser
Innenkontur-Formschritt kann beispielsweise unter Verwendung eines vorzugsweise sich
verjüngenden, insbesondere rotationssymmetrischen Innenkontur-Formstempels, wie einem
Rundstempel, in einer Geschossrohlingaufnahme oder Matrize erfolgen.
[0053] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zum
Herstellen eines metallischen Vollgeschosses für Übungspatronen ferner eine oder mehrere
Zwischen- und/oder Nachbehandlungsschritte, wie Beschichtungsschritte. In einem oder
mehreren Beschichtungsschritten wird auf die äußere und/oder innere Oberfläche zumindest
abschnittsweise, insbesondere vollständig, eine Beschichtung aufgetragen. Eine Beschichtung
wird vorzugsweise mit einer Beschichtungsdicke von weniger als 500 µm, weniger als
100 µm, weniger als 10 µm oder weniger als 3 µm oder 1 µm Dicke aufgetragen. Ein Beschichtungsschritt
kann beispielsweise eine galvanische Beschichtung des Vollgeschosses umfassen.
[0054] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines metallischen Vollgeschosses für
Übungspatronen kann insbesondere dazu verwendet werden, ein erfindungsgemäßes metallisches
Vollgeschoss gemäß dem ersten und/oder zweiten Aspekt der Erfindung zu erzeugen. Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines metallischen Vollgeschosses für Übungspatronen
kann vorzugsweise unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung zum
Herstellen von metallischen Vollgeschossen für Übungspatronen durchgeführt werden.
Es sei klar, dass ein erfindungsgemäßes metallisches Vollgeschoss (insbesondere gemäß
dem ersten und/oder zweiten Erfindungsaspekt) gemäß einem oder mehreren Schritten
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens gefertigt sein kann. Die Erfindung betrifft
auch ein Geschoss, das mit einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines
metallischen Vollgeschosses für Übungspatronen wie oben beschrieben hergestellt wurde.
Ein erfindungsgemäßes metallisches Vollgeschoss kann vorzugsweise mit einer erfindungsgemäßen
Werkzeug-Anordnung gefertigt sein.
[0055] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Werkzeug-Anordnung dazu ausgestaltet, ein erfindungsgemäßes
Vollgeschoss gemäß dem ersten und/oder zweiten Erfindungsaspekts zu erzeugen. Insbesondere
kann die erfindungsgemäße Werkzeug-Anordnung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens ausgestaltet sein.
[0056] Die Erfindung betrifft auch eine Patrone mit einem, insbesondere genau einem, erfindungsgemäßen
Vollgeschoss. Ferner betrifft die Erfindung eine Handfeuerwaffe, vorzugsweise eine
Kurzwaffe, wie eine Pistole oder ein Revolver, oder eine Maschinenpistole, die wenigstens
fünf Übungspatronen mit erfindungsgemäßem metallischem Vollgeschoss umfasst. Vorzugsweise
ist die Handfeuerwaffe bzw. des Vollgeschosses für Patronen mit einem Kaliber von
höchsten 20 mm, insbesondere höchstens 12mm, ausgelegt. Insbesondere kann die Patrone
bzw. Handfeuerwaffe für das Kaliber 9 mm Luger, .357 Mag., .40S&W, .44 Rem. Mag. oder
.45 ACP ausgelegt sein.
[0057] Weitere Eigenschaften, Vorteile und Merkmale der Erfindung werden durch die folgende
Beschreibung bevorzugter Ausführungen anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert,
in denen zeigen:
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Vollgeschoss gemäß einer ersten Ausführung;
- Fig. 1b
- eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie I.-I. eines erfindungsgemäßen Vollgeschosses
gemäß Figur 1a;
- Fig. 2
- eine Schnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Vollgeschosses;
- Fig. 3
- eine Schnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Vollgeschosses;
- Fig. 4
- eine Schnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Vollgeschosses;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Vollgeschosses;
- Fig. 6
- eine Schnittansicht eines anderen erfindungsgemäßen Vollgeschosses;
- Fig. 7
- eine schematische Schnittansicht eines benutzten erfindungsgemäßen Vollgeschosses;
- Fig. 8
- eine Setzpresse einer Werkzeug-Anordnung;
- Fig. 9a
- eine Vorform-Presse einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung;
- Fig. 9b
- ein vorgeformter Geschossrohling;
- Fig. 9c
- ein anderer vorgeformter Geschossrohling;
- Fig. 10a
- eine Innenkontur-Formpresse;
- Fig. 10b
- ein innenkonturgeformter Geschossrohling; und
- Fig. 11
- eine Ogiven-Formpresse.
[0058] Figur 1a zeigt eine Draufsicht auf ein Vollgeschoss 1 und Figur 1b eine Schnittansicht
gemäß der Schnittlinie I-I. Das Vollgeschoss 1 umfasst einen stirnseitigen Ogivenabschnitt
3 und einen fußseitigen Zylinderabschnitt 5. Wie in der Schnittdarstellung gemäß Figur
1b gut zu erkennen ist, ist das Vollgeschoss 1 einstückig aus einem homogenen Material
gefertigt. Das Material des Vollgeschosses 1 ist vorzugsweise Kupfer. Die Oberfläche
des Geschosses 1 kann mit einer dünnen Beschichtung versehen sein. In dem Ogivenabschnitt
3 hat das Geschoss 1 eine ogivenartig gebogene, rotationssymmetrische Außenkontur
34, die an der Stirnseite 13 des Geschosses 1 von einer kreisförmigen Öffnung 11 durchbrochen
ist. An der Spitze bzw. Stirn 13 des Geschosses 1 ist zur Rotationsachse A des Geschosses
1 konzentrisch und vorzugsweise rotationssymmetrisch die Öffnung 11 mit dem Öffnungsdurchmesser
do vorgesehen. Ausgehend von der Geschossspitze 13 erstreckt sich kuppelartig die
Ogivenwand 31 mit ogivenförmiger Außenkontur 34. Die Außenkontur 34 beschreibt in
Axialrichtung A ausgehend von der Geschossspitze 13 eine sich kontinuierlich gerundet
aufweitende Ogivenform. Nahe der Spitze 3 hat das Geschoss 1 einen Rundungsradius
von etwa 3,1 mm. Nahe dem Zylinderabschnitt liegt der Rundungsradius der Außenkontur
34 bei etwa 23,5 mm.
[0059] Der Öffnungswinkel der Außenkontur 34 hinsichtlich der Rotationsachse A ist zunächst
(nahe der Geschossspitze 13) stumpf, sodass insbesondere infolge der stirnseitigen
Öffnung 11, eine stumpfe Geschossspitze 13 mit einem Öffnungswinkel von 150° bis 180°,
vorzugsweise etwa 180° gebildet ist. Ausgehend von der stumpfen Spitze 13 des Geschosses
1 nimmt der Öffnungswinkel der Außenkontur 34 des Ogivenabschnitts 3 vorzugsweise
kontinuierlich zu.
[0060] Bei dem Figur 1 dargestellten Vollgeschoss 1 liegt der Öffnungswinkel bezogen auf
eine Tangente der Außenkontur 34 in einem axialen Abstand von etwa 1 mm zu der stumpfen
Spitze 13 des Geschosses 1 zwischen 120° und 140°, insbesondere bei etwa 130°.
[0061] In einem Abstand von etwa 2 mm in Axialrichtung A zu der stumpfen Spitze 13 des Geschosses
1 beträgt der tangentiale Öffnungswinkel zwischen 110° und 90°, insbesondere etwa
100°. Bei dem in Figur 1 dargestellten Vollgeschoss 1 verläuft die ogivenförmige Außenkontur
34 des Ogivenabschnitts 3 derart, dass nach etwa 8 mm bis 11 mm, vorzugsweise zwischen
9 mm und 10 mm, insbesondere bei etwa 9,6 mm, die in Axialrichtung A orientierte Tangente
an der Außenkontur 34 im Wesentlichen parallel zu der Rotationsachse A des Geschosses
1 verläuft. Ab dieser Stelle erstreckt sich die Außenkontur 34 in dem Zylinderabschnitt
5 des Geschosses 1. In dem Zylinderabschnitt 5 verläuft die Außenkontur 34 des Geschosses
1 im Wesentlichen idealzylindrisch. Im Zylinderabschnitt 5 ist die Außenkontur 34
des Geschosses 1 im Wesentlichen durchgehend parallel zu der Rotationsachse A des
Geschosses 1 angeordnet. Der Zylinderabschnitt 5 definiert den größten Durchmesser
Dz, der als Geschossdurchmesser oder Kaliber-Durchmesser bezeichnet sein kann. Der
Außendurchmesser Dz eines Geschosses für eine Übungspatrone vom Kaliber 9 mm Luger
kann 9,02 mm messen. Der Zylinderabschnitt 5 des Geschosses 1 ist dazu vorgesehen
zumindest teilweise in Axialrichtung A in den (nicht dargestellten) Hals einer (nicht
dargestellten) Patronenhülse eingeführt zu werden.
[0062] Der Zylinderabschnitt erstreckt sich in Axialrichtung des Geschosses 1 über 5 mm
bis 10 mm, vorzugsweise zwischen 6 mm und 9 mm, insbesondere zwischen 7 mm und 8 mm,
bevorzugt zwischen 7,2 mm und 7,8 mm, besonders bevorzugt liegt sie bei etwa 7,5 mm.
[0063] An dem von der Spitze bzw. Stirnseite 13 entfernten Ende 71 des Geschosses 1 hat
das Geschoss 1 einen flachen, sich quer, insbesondere rechtwinklig zu der Rotationsachse
A erstreckenden Fußabschnitt oder Fuß. In den Fuß 71 des Geschosses 1 kann eine Kalotte
73 eingebracht sein, die vorzugsweise zu der Rotationsache A koaxial und konzentrisch
ist. Die Kalotte 73 ist vorzugsweise konusförmig und verjüngt sich stirnseitig. Eine
sich stirnseitig verjüngende Kalotte 73 kann alternativ beispielsweise domförmig oder
kegelstumpfförmig sein. Die Kalotte 73 hat vorzugsweise in Axialrichtung A eine Tiefe
von 1,5 mm.
[0064] Die Heckseiten-Randkante 75 zwischen dem flachen Heck 71 und der zylindrischen Außenkontur
34 im Bereich des Zylinderabschnitts 5 des Geschosses 1 ist vorzugsweise durch einen
fasenartigen Konusabschnitt 75 realisiert. Der Konusabschnitt 75 kann sich beispielsweise
1 mm in Axialrichtung A erstrecken und einen Öffnungswinkel von vorzugsweise etwa
60° aufweisen. Ein Konusabschnitt 75 kann auch als längerer und/oder spitzerer sogenannter
"boat-tail" Abschnitt gebildet sein.
[0065] Das Geschoss 1 weist einen glockenförmigen, rotationssymmetrischen Ogivenhohlraum
33 auf, der vollumfänglich in Radialrichtung R von der Ogivenwand 31 umgeben ist.
Stirnseitig mündet der Ogivenhohlraum 33 in die Öffnung 11 des Geschosses 1. Die schmalste
lichte Weite der Öffnung 11 definiert einen Öffnungsdurchmesser do, der zwischen 1
mm und 5 mm, vorzugsweise etwa 3 mm, groß ist. Die Innenwand 15 der Öffnung 11 umgibt
die Öffnung 11 ringförmig. Vorzugsweise bildet die Innenwand 15 einen in Umfangsrichtung
radial und/oder axial stufenfreien Ringrand. Insbesondere kann die Innenwand 15 der
Öffnung 11 kantenfrei und/oder vollständig gerundet übergehen in die Außenkontur 34
des Ogivenabschnitts 3. Wie in der in Figur 1a gezeigten Draufsicht auf das Geschoss
1 gut zu erkennen, ist die Innenwand 15 der Öffnung 11 in Umfangsrichtung unterbrechungsfrei.
Die Innenwand 15 ist vorzugsweise frei von sich axial erstreckenden Kerben und/oder
Stufen. Die Spitze 13 des Geschosses 1 ist vorzugsweise durch einen im Wesentlichen
glatten ringförmigen Übergang von der Innenwand 15 zu der Außenkontur 34 gebildet.
[0066] In Axialrichtung A mündet die Öffnung 11 in den Ogivenhohlraum 33. Der Übergang von
der Öffnung 11 zu dem Ogivenhohlraum 33 kann vorzugsweise vollständig abgerundet sein.
Bei der dargestellten Ausführung eines Geschosses gemäß Figur 1b ist zwischen dem
Ogivenhohlraum 33 und der Öffnung 11 eine stumpfe Ringrandkante mit einem stumpfen
Öffnungswinkel größer als 135° gebildet.
[0067] Die Innenkontur 32 der Ogivenwand 31, die die Form des Ogivenhohlraums 33 umfänglich
definiert, ist in Axialrichtung A stetig gerundet. Die Innenkontur 32 der Ogivenwand
31 ist in Umfangsrichtung vorzugsweise vollständig rotationssymmetrisch und insbesondere
stetig gerundet. In Umfangsrichtung weist die Innenkontur 32, die den Ogivenhohlraum
33 umgibt, keine Stufen, Sprünge, Kanten oder Vorsprünge auf. Die Ogivenwand 31 ist
umfänglich vorzugsweise vollständig frei von axialen Nuten, Vorsprüngen, Kerben oder
dergleichen.
[0068] Der Boden 35 des Ogivenhohlraums 33 ist durch Schultern 35 gebildet, die ausgehend
von der Ogivenwand 31 in Radialrichtung nach innen hervorstehen. Die Rundungen der
Innenkontur 32 gehen vorzugsweise stufenfrei und/oder kantenfrei, vorzugsweise vollständig
gerundet, in den Boden 35 über. Die Rundungen der Innenkontur 32 entlang der Ogivenwand
31 sind vorzugsweise mit Krümmungsradien gebildet, die wenigstens 0,5 mm und bis zu
5 mm groß sind. Vorzugsweise weist die Innenkontur 32 der Ogivenwand 31 Krümmungsradien
auf, die wenigstens 0,5, wenigstens 0,75 oder wenigstens 1 mm groß sind.
[0069] Die Wandstärke der Ogivenwand 31 in Radialrichtung R liegt vorzugsweise zwischen
0,3 mm und 3 mm. Insbesondere kann die Wandstärke der Ogivenwand 31 zwischen 0,5 mm
und 2 mm liegen. Die kleinste Wandstärke in Radialrichtung der Ogivenwand 31 liegt
vorzugsweise bei mehr als 0,5 mm, vorzugsweise zwischen 1,0 mm und 1,5 mm. Quer zur
Wand kann die Wandstärke größer als 1 mm sein.
[0070] Ein erfindungsgemäßes Vollgeschoss 1 kann einen Hohlraum aufweisen, der den Ogivenhohlraum
33 und die Öffnung 11 umfasst, welcher sich in Axialrichtung A vollständig zumindest
über den Ogivenabschnitt 3 erstreckt.
[0071] Die nach innen ragende Schulter 35, die den Boden des Ogivenhohlraums 33 definiert,
und die vorzugsweise den Ogivenhohlraum 33 insbesondere vollständig in Axialrichtung
A fußseitig begrenzt, kann mittig eine Öffnung oder Mündung 37 aufweisen. Die Höhe
des Ogivenabschnitts 3 in Axialrichtung A hat das Bezugszeichen lo. Die Mündung 37
ist vorzugsweise zu der Axialrichtung A konzentrisch und/oder koaxial. Ausgehend von
der Mündung 37 erstreckt sich in Axialrichtung A fußseitig des Ogivenhohlraums 33
ein Schacht 55 in den Zylinderabschnitt 5 des Geschosses 1. Der Schacht 55 beginnt
am Fuße des Ogivenhohlraums 33. Der Schacht 55 kann sich mit einer schlundartigen
Öffnung oder Mündung 37 in den Ogivenhohlraum 33 öffnen. Der in Figur 1b dargestellte
Schacht 55 weist einen Mikrokanal 57 und einen Deformationshohlraum 53 auf. Im Bereich
des Mikrokanals 57 stoßen die einander diagonal gegenüberliegenden Schachtinnenrandabschnitte
zusammen. Im Bereich des Mikrokanals 57 kann ein Kapillarabschnitt gebildet sein,
in dem sich in Axialrichtung A ein Kanal ausgehend von dem Ogivenhohlraum 33 Geschoss-heckseitig
erstreckt, der eine lichte Weite von weniger als 10 µm oder weniger als 1 µm aufweist.
Der Mikrokanal 57 weist eine lichte Weite auf, die vorzugsweise deutlich geringer
ist, als der Öffnungsdurchmesser do der Öffnung 11 an der Spitze 13 des Geschosses
1. Vorzugsweise ist die lichte Weite des Mikrokanals 57 kleiner als 2 mm, insbesondere
kleiner als 1 mm.
[0072] Die Schachtmündung 37 kann beispielsweise eine Art trichterförmigen Übergangsbereich
zwischen dem Schacht 55 und dem Ogivenhohlraum 33 bilden. Vorzugsweise geht der Boden
35 des Ogivenhohlraums 33, insbesondere stufenfrei und/oder kantenfrei, gerundet in
die Mündung 37 über. Die Mündung 37 geht vorzugsweise gerundet in die weiteren Abschnitte,
beispielsweise den Mikrokanal 57 und/oder den Deformationshohlraum 53, des Schachts
55 über.
[0073] Fußseitig des Mikrokanals 57 weist der Schacht 55 einen sich in Heckrichtung im Wesentlichen
konusförmig aufweitenden Deformationshohlraum 53 auf. Der Deformationshohlraum 53
hat in Axialrichtung A heckseitig ein im Wesentlichen flaches, sich vorzugsweise quer,
insbesondere senkrecht, zu der Axialrichtung A in Radialrichtung R erstreckendes Flachende.
In Richtung der Spitze bzw. Stirnseite ist der Deformationshohlraum 53 keilförmig,
insbesondere konusförmig, und spitzt sich zu.
[0074] Der Schacht 55 ist zumindest abschnittsweise oder in Axialrichtung rotationssymmetrisch
bezüglich der Geschoss-Achse A. In Radialrichtung R ist der Schacht 55 von einer Deformationshülsenwand
51 des Geschosses 1 umgeben. Die Wandstärke der Deformationshülsenwand 51 ist größer
als die Wandstärke der Ogivenwand 31. Insbesondere ist die kleinste Wandstärke der
Deformationshülsenwand 51 größer als die größte Radialwandstärke der Ogivenwand 31.
Die Wandstärke der Deformationshülsenwand 51 kann zwischen der Hälfte und ¼ des Zylinderdurchmessers
(bzw: Kaliberdurchmessers) Dz liegen. Vorzugsweise ist die Wandstärke der Deformationshülsenwand
51 größer als 2/3, größer als ¾ oder sogar größer als 90% des halben (Kaliber-) Zylinderdurchmessers
Dz.
[0075] Die Wandstärke der Ogivenwand im axialen Bereich des Ogivenhohlraums 33 ist vorzugsweise
in der Mitte kleiner als ¼ des (Kaliber-) Zylinderdurchmessers Dz.
[0076] Die axiale Höhe l
H der Deformationshülsenwand 51, die den Schacht 55 umgibt, erstreckt sich in Axialrichtung
zwischen 5 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 6 und 9 mm, insbesondere zwischen 7 und
8 mm, bevorzugt ausgehend von dem Schulterboden 35 des Ogivenhohlraums 33. Die axiale
Höhe des Deformationshohlraums 53 ist größer als die Länge des Mikrokanalabschnitts
57. Insbesondere kann die axiale Höhe des Deformationshohlraums 53 wenigstens doppelt
so groß sein wie die axiale Höhe des Mikrokanals 57.
[0077] Der Zylinderabschnitt 5 erstreckt sich ausgehend vom Fuß bzw. Heck 71 des Geschosses
bis zum Ogivenabschnitt 3 über 3 mm bis 10 mm (Höhe lz), vorzugsweise zwischen 4 mm
und 8 mm, insbesondere über etwa 6 mm.
[0078] Die Kalotte hat vorzugsweise einen heckseitigen Außendurchmesser von 4 bis 6 mm,
insbesondere 5 mm. Anstelle des dargestellten Kegelstumpfabschnitts 75 kann die Kante
zwischen dem Heck 71 und der zylindrischen Außenkontur 34 im Bereich des Zylinderabschnitts
5 vollständig gerundet sein, insbesondere mit einem Rundungsradius zwischen 0,3 und
1,5 mm, vorzugsweise zwischen 0,4 und 1 mm. Da in dem Zylinderabschnitt 5 ein sich
heckseitig aufweitender Deformationshohlraum 53 vorgesehen ist, sowie gegebenenfalls
eine Kalotte 73, kann erreicht werden, dass sich der Schwerpunkt des Geschosses 1
in Axialrichtung A in Richtung der Stirnseite des Geschosses 1 verlagert. Der Deformationshohlraum
53 sowie gegebenenfalls die Kalotte 73 dient bzw. dienen insofern als Massenausgleich
relativ zu dem stirnseitig vorgesehenen Ogivenhohlraum 33. Durch Einstellung der axialen
Waage des Geschoss-Schwerpunkts können dessen Flugeigenschaften optimiert werden.
Beispielsweise kann ein erfindungsgemäßes Geschosses für Übungspatronen zum Erreichen
ähnlicher ballistischer Eigenschaften, wie Gewicht, gegebenenfalls Schwerpunkt, und/oder
Schussempfinden, entsprechend behördenüblicher Übungspatronen oder Einsatzpatronen,
beispielsweise der Einsatzmunition 9x19 ACTION 4, ausgelegt sein.
[0079] Das in Figur 1b und Figur 1a dargestellte Vollgeschoss 1 weist einen massiven, vollzylindrischen
Geschossstamm 7 bzw. Stammabschnitt auf, in dem das Geschoss in Axialrichtung A in
Form eines massiven, insbesondere hohlraumfreien Vollzylinders ausgebildet ist. Der
Stamm 7 weist insbesondere mittig, koaxial zu der Geschossachse A, keinen Hohlraum
auf, insbesondere keinen Hohlraum, der sich in Form eines dünnen Kapillarkanals unter
Ausbildung von Innenrändern axial erstreckt. Vorzugsweise hat der vollzylindrische
Stamm 7 eine idealzylindrische Außenseite. Bei einer alternativen Ausgestaltung eines
Geschosses mit einem boat-tail, kann der Stamm 7 außenseitig zumindest abschnittsweise
kegelstumpfförmig sein. In einem Schnitt quer, insbesondere senkrecht zur Rotationsachse
A des Geschosses 1, ist der Stammquerschnitt 7 kreisförmig. Die Höhe des Stammes 7
zwischen dem Heck 71 bzw. einer in dem Heck 71 ausgebildeten Kalotte 73 und dem heckseitigen
Ende des Deformationshohlraums 53 (Stammhöhe ls) beträgt weniger als 5 mm, vorzugsweise
weniger als 3 mm, insbesondere weniger als 2 mm oder weniger als 1 mm. Gemäß einer
alternativen Ausführung eines erfindungsgemäßen Geschosses kann das Geschoss in Axialrichtung
unter Verzicht auf einen Stamm vollständig durchdrungen sein. Derartige Geschosse
werden im Folgenden näher beschrieben.
[0080] Die Figuren 2 bis 6 zeigen unterschiedliche alternative Ausführungen erfindungsgemäßer
Vollgeschosse für Übungspatronen. Die in den Figuren 2 bis 6 dargestellten Vollgeschosse
entsprechen weitgehend dem in Figur 1b dargestellten Vollgeschoss. Die Vollgeschosse
der Figuren 2 bis 6 unterscheiden sich von dem Vollgeschoss 1 gemäß Figur 1b durch
die Art, Form und Größe des sich ausgehend von dem Ogivenhohlraum in den Zylinderabschnitt
des Geschoss erstreckenden Schachts. Die Vollgeschosse der Figuren 1b bis 6 weisen
praktisch dieselbe Außenkontur auf, insbesondere dieselben Abmessungen in Axialrichtung
A und/oder Radialrichtung R. Zur einfacheren Lesbarkeit der Figurenbeschreibung werden
im Folgenden für die Figuren 2 bis 6 für ähnliche oder identische Teile des erfindungsgemäßen
Vollgeschosses dieselben oder ähnlichen Bezugszeichen verwendet.
[0081] Figur 2 zeigt ein Vollgeschoss 1.2, das sich von dem Vollgeschoss 1 gemäß Figur 1b
im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass die Innenwände des Schachts 55.2 in Axialrichtung
A über eine größere Länge zusammengeführt sind, als die axiale Höhe des Deformationshohlraums
53.2.
[0082] Bei dem Vollgeschoss 1.2 ist die axiale Höhe des Mikrokanalabschnitts 57.2 größer
als die axiale Höhe des Deformationshohlraums 53.2, insbesondere wenigstens doppelt
so groß. Bei dem Vollgeschoss 1.2 weist der Schacht 55.2 eine schlundartige Mündung
37.2 auf, die sich trichterförmig von dem Mikrokanal 57.2 zu dem Boden 35.2 des Ogivenhohlraums
33 weitet. Zwischen dem fußseitigen Ende des stirnseitig kegelförmig verjüngenden
Deformationshohlraums 53.2 und der Kalotte 73 am Fuß 71 des Geschosses 1.2 weist das
Geschoss 1.2 einen Stamm 7.2 auf. Die axiale Höhe des Stamms 7.2 ist größer als die
axiale Höhe des Deformationshohlraums 53.2. Ein Deformationsgeschoss 1.2 gemäß Figur
2 kann beispielsweise dadurch entstehen, dass gemäß einer Soll-Vorgabe ein Deformationsgeschoss
1, wie in Figur 1b dargestellt, zu fertigen ist, jedoch mehr Metallmaterial zum Fertigen
bereitgestellt wird. Das überschüssige Material gegenüber der Form des Vollgeschosses
1 wird bei dem Vollgeschoss 1.2 dadurch toleriert, dass die gegenüberliegenden Innenseitenabschnitte
des Schachts 55.2 in Radialrichtung R näher aneinander geschoben werden.
[0083] Figur 3 zeigt ein Vollgeschoss 1.3 mit einem schlauchförmigen Schacht 55.3. Der Schacht
55.3 des Vollgeschosses 1.3 bildet eine sich in Axialrichtung A koaxial zu der Rotationsachse
A des Vollgeschosses 1.3 erstreckende Deformationsröhre 58.3 mit im Wesentlichen konstanter
lichter Weite. Die Deformationsröhre 58.3 kann in Axialrichtung mittig eine Einschnürung
aufweisen. Der Schacht 55.3 weist einen Deformationshohlraum 53.3 auf, der sich im
Wesentlichen über die gesamte Länge des Schachts 55.3 bis hin zu dessen Mündung 37.3
erstreckt. Die Deformationsröhre 58.3 bzw. der Mikrokanal des Vollgeschosses 1.3 kann
als abschnittsweise zylindrischer Deformationshohlraum 53.3 betrachtet werden, der
an der Mündung 37.3 in den Ogivenhohlraum 33 übergeht. Die Deformationshülse 51.3
des Vollgeschosses 1.3 hat insofern eine zylindrische Außenseite und eine nahezu zylindrische,
taillierte Innenseite, die das Deformationsrohr 58.3 definiert. Die größte lichte
Weite der Deformationsröhre 58.3 ist kleiner als die lichte Weite der stirnseitigen
Öffnung 11, insbesondere schmäler als die Hälfte, vorzugsweise schmäler als 1/4 der
lichten Weite. Die Wandstärke in Radialrichtung R der Deformationshülse 51.3 ist größer
als die mittlere Wandstärke der O-givenhülse 31.3.
[0084] Figur 4 zeigt ein Vollgeschoss 1.4 für eine Übungspatrone, bei dem der Schacht 55.4
in Axialrichtung A unter Ausbildung eines Stamms 7.4 ähnlich lang geformt ist wie
der Schacht 55.3 des Vollgeschosses 1.3 gemäß Figur 3. Der Schacht 55.4 ist entlang
seiner gesamten axialen Länge zu einem Mikrokanal 57.4 verengt, der sich vorzugsweise
kapillarartig von der Mündung 37.4 in den Zylinderabschnitt 5 des Vollgeschosses 1.4
erstreckt. Die lichte Weite des Mikrokanals 57.4 ist vorzugsweise kleiner als 1/10,
insbesondere kleiner als 1/100 der lichten Weite der stirnseitigen Öffnung 11 des
Vollgeschosses 1.4. Die Schultern 35.4 des Vollgeschosses 1.4 sind derart dich aneinander
geführt, dass die Mündung 37.4 des Schachts 55.4 punktartig verengt ist. Das Vollgeschoss
1.4 ist unter praktisch vollständiger Auflösung des Deformationshohlraums gebildet.
Dies kann als weitere Verengung des Schachts 55.4 im Vergleich zu dem Schacht 55.2
des Vollgeschosses 1.2 bzw. des Schachts 55 des Vollgeschosses 1 angesehen werden.
Im Vergleich zu den Vollgeschossen 1, 1.2 und 1.3 weist das Vollgeschoss 1.4 eine
erhöhtes Vollmaterialvolumen auf, da der Zylinderabschnitt 5 des Vollgeschosses 1.4
trotz Ausbildung eines Deformationshülsenabschnitts 51.4 praktisch dieselbe Masse
aufweist, wie das aus dem Stand der Technik bekannte Vollgeschoss (der jedoch über
keine Deformationshülse 51.4 verfügt).
[0085] Gegenüber den in den Figuren 1b bis 4 dargestellten Vollgeschossen 1, 1.2, 1.3 bzw.
1.4 unterscheiden sich die in den Figuren 5 und 6 dargestellten Vollgeschosse 1.5
bzw. 1.6 dadurch, dass der Schacht 55.5 bzw. 55.6 den Zylinderabschnitt 5 des Geschosses
1.5 bzw. 1.6 vollständig durchdringt. Die Vollgeschosse 1.5 bzw. 1.6 weisen keinen
zylindrischen Stammabschnitt auf. Anders gesagt hat ein vollzylindrischer Stammabschnitt
bei den in den Figuren 5 und 6 dargestellten Vollgeschossen 1.5 bzw. 1.6 die Höhe
Null.
[0086] Das Vollgeschoss 1.5, das in Figur 5 dargestellt ist, weist einen rohrförmigen Schacht
55.5 auf, der mit einer lichten Weite, die in Axialrichtung nahezu konstant ist, und
der sich vollständig durch den Zylinderabschnitt 5 erstreckt. Die durchgängige Deformationsröhre
58.5 des Vollgeschosses 1.5 hat zur Folge, dass der Zylinderabschnitt 5 vollständig
als Deformationshülse 51.5 realisiert ist. Die Deformationsröhre 58.5 kann als Deformationshohlraum
53.5 bzw. Schacht 55.5 betrachtet werden, der im Wesentlichen zylindrisch sich von
der Mündung 37.5 bis zu der Kalotte 73 des Vollgeschosses 1.5 erstreckt. Es sei klar,
dass ein in das Geschoss vollständig durchdringender Schacht 55.5 sich auch bis zum
Heck 71 des Geschosses 1.5 erstrecken kann, wenn heckseitig des Geschosses 1.5 keine
Kalotte 73 vorgesehen ist (nicht dargestellt). Dasselbe gilt für den Schacht 55.6
gemäß Figur 6. Das Geschoss 1.5 kann als vollständig hülsenförmiges Vollgeschoss bezeichnet
sein. Es weist einen durchgängigen Axialkanal auf, der sich zusammensetzt aus der
stirnseitigen Öffnung 11, dem Ogivenhohlraum 33 und der Deformationsröhre 58.5. Die
kleinste lichte Weite dieses Axialkanals entspricht der kleinsten lichten Weite der
Deformationsröhre 58.5. Die kleinste lichte Weite der Deformationsröhre 58.5 bzw.
des Mikrokanals des Vollgeschosses 1.5 definiert einen Durchmesser kleiner als den
der stirnseitigen Öffnung. Die kleinste lichte Weite der Deformationsröhre 58.5 ist
vorzugsweise kleiner als 2 mm, insbesondere kleiner als 1 mm, besonders bevorzugt
kleiner als 0,5 mm. Die größte lichte Weite der Deformationsröhre 58.5 ist vorzugsweise
an deren Übergang zu dem Ogivenhohlraum (der Mündung 37.5) und/oder der kalottenseitigen
bzw. heckseitigen Öffnung realisiert und misst vorzugsweise weniger als 2 mm, insbesondere
weniger als 1 mm. Vorzugsweise beträgt die radiale Differenz zwischen kleinster lichter
Weite und größter lichter Weite der den Zylinderabschnitt 5 durchdringenden Deformationsröhre
58.5 weniger als 0,5 mm, vorzugsweise weniger als 200 µm, insbesondere weniger als
100 µm.
[0087] Bei dem in Figur 6 dargestellten Vollgeschoss 1.6 ist der Schacht 55.6, welcher den
Zylinderabschnitt 5 in Axialrichtung A vollständig durchdringt, abschnittsweise zu
einem Mikrokanal 57.6 verjüngt. Der Mikrokanal 57.6 kann vorzugsweise kapillarartig
mit einer lichten Weite von weniger als 10 µm, vorzugsweise weniger als 1 µm ausgebildet
sein. Vorzugsweise erstreckt sich der kapillarartig verengte Abschnitt des Mikrokanals
57.6 über wenigstens die Hälfte, vorzugsweise wenigstens 2/3, insbesondere wenigstens
¾ der axialen Länge des Schachts 55.6. Der Schacht 55.6 kann stirnseitig, bei der
Mündung 37.6, und/oder heckseitig, bei der Mündung zur Kalotte 37 bzw. dem Geschossheck
71, zu einem schlauch- oder röhrenartigen Mikrokanal 57.6.mit größerer lichter Weite
aufgeweitet sein. Ähnlich dem in Figur 4 dargestellten Vollgeschoss 1.4 weist das
Vollgeschoss 1.6 gemäß Figur 6 praktisch dieselbe Masse auf wie das aus dem Stand
der Technik bekannte Vollgeschoss für Übungspatronen (welches jedoch keine Deformationshülse
51.6 oder dergleichen aufweist).
[0088] Figur 7 zeigt eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Vollgeschosses
1' nach dessen Aufprall auf ein Ziel oder eine schusssichere Weste, wie eine ballistische
Weste der Schutzklasse I. Das durch den Aufprall deformierte Vollgeschoss 1' ist sowohl
im Bereich des Ogivenabschnitts 3' als auch im Bereich des Zylinderabschnitts 5' deutlich
gestaucht. Der sich in den Zylinderabschnitt 5' des Vollgeschosses 1' erstreckende
Schacht 55' ist durch den Aufprall des Geschosses 1' auf das Ziel oder dergleichen
unter plastischer Verformung aufgeweitet. Im Unterscheid zu den bekannten Vollgeschossen
erfolgt die plastische Deformation in Form einer Aufstauchung und über eine deutlich
vergrößerte Axiallänge in Axialrichtung A des Vollgeschosses 1', sodass bei dem erfindungsgemäßen
Vollgeschoss dessen kinetische Energie bei dem Aufprall auf einen Widerstand in einem
verhältnismäßig größeren Wirkungsgrad in plastische Verformungsenergie umgewandelt
wird als bei herkömmlichen Geschossen. Bei dem Aufprall auf einen Widerstand, insbesondere
ein Weichziel, wie SK I, geht nur eine geringfüge Querdeformation des Geschosses einher.
Vorzugsweise faltet sich die Ogivenhülsenwand 31 beim Aufprall radial nach außen.
Beim Falten kann sich ein radial äußerster Ring-Knick 31' bilden. Vorzugsweise erfolgt
kein Aufpilzen des Geschosses unter Wanderung der Geschossspitze, insbesondere über
die Radialen Kaliberdurchmesser hinaus, in Radialrichtung nach außen. Bei dem Aufprall
auf den Widerstand weitet sich der Schacht 55' sowohl im Bereich des eventuell vorhandenen
Mikrokanalabschnitts 57' als auch im Bereich eines eventuell vorhandenen Deformationshohlraums
53' in Radialrichtung R auf. Bei dem erfindungsgemäßen Vollgeschoss 1' deformieren
sich sowohl die Ogivenhülsenwand 31' als auch die Deformationshülsenwand 51'.
[0089] Die oben beschriebenen Vollgeschosse gemäß den bevorzugten Ausführungen der Figuren
1 bis 7 betreffen Vollgeschosse für Übungspatronen gemäß dem in Deutschland besonders
gebräuchlichen Kaliber 9 mm Luger, das auch als 9 mm Para oder 9 x 19 (mm) bekannt
ist. Dem Fachmann ist klar, dass er eine entsprechende Geschossgeometrie für ein erfindungsgemäßes
Vollgeschoss auch für andere Kaliber erzeugen kann. Der Fachmann weiß, wie der zu
diesem Zweck die Geschosslänge l
D und/oder den (Kaliber-) Geschoss-Durchmesser Dz skalieren muss, um zu einem entsprechenden
erfindungsgemäßen Vollgeschoss anderen Kalibers zu kommen, beispielsweise dem Kaliber
.357 Mag., dem Kaliber .40 S&W, dem Kaliber .44 Rem. Mag. oder dem Kaliber .45 ACP.
[0090] Im Folgenden wird unter Zuhilfenahme der Figuren 8 bis 11 eine erfindungsgemäße Werkzeug-Anordnung
zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für die Herstellung
erfindungsgemäßer metallischer Vollgeschosse für Übungspatronen beschrieben.
[0091] Figur 8 zeigt eine Setz-Presse 100, die Teil einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung
sein kann. Die Setz-Presse 100 weist als wesentliche Bestandteile eine Metallrohlingaufnahme
105X, einen Heckstempel mit einer Bodenseite 107x und einen Setz-Stempel 115x auf.
Der Setz-Stempel 115x weist vorzugsweise einen zylindrischen Außendurchmesser auf,
der im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Metallrohlingaufnahme 105x entspricht.
Der Innendurchmesser der Metallrohlingaufnahme 105x ist vorzugsweise entsprechend
dem gewünschten Kaliberdurchmesser des herzustellenden Geschosses bemessen.
[0092] Figur 8 zeigt eine Setz-Presse 100 in einer Stellung, bei der der Setz-Stempel 115
in seiner betriebsgemäßen weitest eingeführten Stellung bezüglich der Bodenseite 107X
bzw. der Metallrohlingaufnahme 105x angeordnet ist (Setz-Endstellung). Zwischen der
Frontseite 113x des Setz-Stempels 115x, der zylindrischen Innenseite der Metallrohlingaufnahme
105x und der Bodenseite 107X ist eine Kavität gebildet, in der sich ein Metallrohling
1x befindet. Der in Figur 8 gezeigte Metallrohling 1x weist eine Zentrierstanzung
auf, die durch einen Zentriervorsprung der Setz-Presse 100 an der Stirnseite 13x des
Metallrohlings 1x eingebracht ist. An der Heckseite 71x des Metallrohlings 1x gegenüberliegend
dessen Stirnseite 13x hat der vollzylindrische Metallrohling 1x mittig und konzentrisch
eine kalottenartige Einbuchtung durch eine korrespondierend geformte, kegelförmige
Kalotten-Formnase 173x an der Bodenseite 107x, also der Stirnseite des Heckstempels.
Radial außenseitig weist der Metallrohling 1x an dessen Heckseite 71x einen phasenartigen
Kegelstumpfabschnitt 75x auf, der im Kantenbereich zwischen dem Heck 71x und der zylindrischen
Umfangsseite 5x des Metallrohlings 1x angeordnet ist. Der phasenseitige Kegelstumpfabschnitt
75x ist durch korrespondierende Verjüngung im Übergangsbereich zwischen dem Heckstempel
und der zylindrischen Innenwand der Setzmatrize 105x definiert.
[0093] Zum Setz-Formen des Metallrohlings 1x in der Setz-Presse 100 wird zunächst ein im
Wesentlichen zylindrischer Metallrohling (nicht dargestellt) bereitgestellt, der beispielsweise
von einem Kupferdraht abgelängt wurde. Das Ablängen kann spanend, beispielsweise durch
Sägen oder Fräsen, oder spanlos, beispielsweise durch Stanzen oder Schneiden, erfolgen.
Der abgelängte Metallrohling wird dann in die Metallrohlingaufnahme 105x platziert.
Anschließend findet eine Relativbewegung des Setz-Stempels 115x relativ zu der Bodenseite
107X statt, bis die Kavität zwischen dem Setz-Stempel 115x, der Matrize bzw. Metallrohlingaufnahme
105x und der Bodenseite 107x zu der in Figur 8 dargestellten Setz-Endstellung verkleinert
ist. Die Bodenseite 107x der Presse ist durch die stirnseitige Oberseite eines Heckstempels
gebildet. In der Setz-Presse erfolgt die Umformung des Metallrohlings zu dem in Figur
8 dargestellten Metallrohling 1x durch Press-Umformen, also Kaltumformen. Das Setzen
des Metallrohlings der zur Umformung zu einem Geschoss verwendet wird, insbesondere
in einer Setz-Presse 100, ist ein optionaler Schritt des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens.
Ein Metallrohling kann auch ohne vorherigen Setz-Schritt, unmittelbar nach dem Ablängen
aus einem Metalldraht, wie einem Kupferdraht, in eine Vorformpresse bzw. für einen
Vorformschritt bereitgestellt werden.
[0094] Figur 9a zeigt eine Vorformpresse 101 einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung.
Die Figuren 9b und 9c zeigen Geschossrohlinge 1a, 1a' (erster Stufe), die in einer
Vorformpresse gefertigt wurden.
[0095] Die Vorformpresse 101 weist als wesentliche Bestandteile einen hohlzylindrischen
Geschossrohlingaufnahme 105a auf sowie eine Bodenseite 107a, die in Axialrichtung
A die Geschossrohlingaufnahme 105a begrenzt, und einen Vorformstempel 111 mit einem
sich in Axialrichtung zu einer Frontfläche 113 kegelstumpfförmig verjüngenden Vorformabschnitt
112. Der Vorformstempel 111 hat einen zylindrischen Führungsabschnitt 115, der formkomplementär
zu dem zylindrischen Innendurchmesser der Geschossrohlingaufnahme 105a geformt ist,
um den Vorformstempel beim Vorform-Pressvorgang zu führen. Die Bodenfläche 107a ist
als Teil eines Heck-Stempels gebildet. Der Auswurfstempel bzw. Heckstempel definiert,
vorzugsweise gemeinsam mit dem unteren Endabschnitt der Vorformmatrize 105a, die Geometrie
des Hecks 71 (gegebenenfalls mit Kalotte 73) des Geschossrohlings 1a, 1a' (erster
Stufe).
[0096] Figur 9a zeigt die Vorform-Presse 101 mit dem Vorformstempel 111 in betriebsgemäßer
Endstellung (Vorform-Endstellung), in der zwischen dem Vorformstempel, der Geschossrohlingaufnahme
105a und der Bodenseite 107a eine Vorform-Kavität zum Definieren der Innen- und/oder
Außenkontur des Geschossrohlings 1a (erster Stufe) definiert ist. Zum Bilden eines
rotationssymmetrischen Ogivenhohlraums ist der Vorformabschnitt 112 des Vorformstempels
111 vorliegend kegelstumpfförmig und rotationssymmetrisch gebildet. In der in Figur
9a dargestellter Vorform-Endstellung ist zwischen dem Boden 107a und der Frontfläche
113 des Vorformstempels 111 ein Axialabstand h
s gebildet. Bei der in Figur 9a dargestellter Ausführung hat der Boden 107a eine Kalotten-Formnase,
die sich kegelförmig ausgehend von einer flachen, ringförmigen Fußfläche in Axialrichtung
in die Kavität hinein erstreckt. Der Vorform-Axialabstand h
s bzw. die Vorform-Stammhöhe bemisst sich bei dieser Ausgestaltung der Vorformpresse
zwischen der Spitze der Kalotten-Formnase 171a des Heckstempels und der Frontfläche
113 des Vorformstempels 111. Bei einer anderen (nicht dargestellten) Ausgestaltung
einer Vorformpresse 101, bei der der Boden 107a ohne Kalotten-Formnase 173a ausgestaltet
ist, würde sich die Vorform-Stammhöhe h
s zwischen dem flachen Fuß-Formabschnitt 171a des Heckstempels und der Fronfläche 113
des Vorformstempels 111 erstrecken.
[0097] Der Vorformstempel 111 hat einen sich verjüngenden Vorformabschnitt 112, der in eine
Frontfläche 113 mündet. Die Frontfläche 113 kann sehr schmal sein. Der Vorformabschnitt
112 gemäß Figur 9a hat die Form einen zu der Achse A rotationssymmetrischen Kegelstumpf.
Andere rotationssymmetrische sich verjüngende Formen, beispielsweise eine parabolische
Form oder eine abschnittsweise gerundete Form, sind denkbar. Die Basis des Vorformabschnitts
112 hat denselben Außendurchmesser wir der Führungsabschnitt 115 des Vorformstempels
111. In der Vorform-Endstellung, die Figur 9a zeigt, ist zwischen der Basis des Vorformabschnitts
112 und der Heckfläche 171a der Bodenseite 107a, bzw. eine größte Höhe der Kavität
h
Ra gebildet. Die größte Kavität-Höhe h
Ra erstreckt sich bei der Vorformpresse 101 zwischen der Heckfläche 171a und der von
der Fußfläche 171a weitest entfernten Stelle, an welcher vorzugsweise der Vorformabschnitt
112 des Vorformstempels 111 auf die Innenseite der hohlzylindrischen Geschossrohlingaufnahme
105a trifft. Erfindungsgemäß ist in der Vorform-Endstellung eine Stammhöhe entsprechend
dem Axialabstand hs geringer als 45%, vorzugsweise geringer als 40%, insbesondere
geringer als 25%, weiter bevorzugt geringer als 10%, der Kavitätshöhe h
Ra. Die Länge des Vorform-Abschnitts 112 in Axialrichtung A ausgehend von der Frontfläche
113 des Vorform-Stempels 111 beträgt zwischen 5 mm und 25 mm, vorzugsweise zwischen
8 mm und 17 mm, insbesondere zwischen 10 mm und 15 mm, besonders bevorzugt zwischen
13,5 mm und 14 mm. Der Durchmesser der Frontflächen liegt vorzugsweise zwischen 1
mm und 3 mm, insbesondere bei etwa 2 mm.
[0098] Die erfindungsgemäße Werkzeug-Anordnung für die Setz-Presse 100 und die Vorformpresse
101 kann dieselbe Geschossrohlingaufnahme 105a bzw. Metallrohlingaufnahme 105x (dieselbe
Matrize) und/oder dieselbe Bodenseite 107a bzw. 107x (demselben Heckstempel) verwenden.
Bei einer erfindungsgemäßen Werkzeug-Anordnung kann die Geschossrohlingaufnahme 105a
bzw. 105b (die Matrize) und/oder die Bodenfläche 107a bzw. 107b (der Heckstempel)
der Vorformpresse 101 und der Innenkontur-Formpresse 103 dieselbe sein. Die Setzpresse
100, Vorformpresse 101, die Innenkontur-Formpresse 103 und/oder die Ogivenformpresse
200 können teilweise oder vollständig voneinander unterschiedliche durch je eine individuelle
Setzstation, Vorformstation, Innenkonturformstation und/oder Ogivenformstation verwirklicht
sein.
[0099] Der in der Vorformpresse 101 durch Pressen des Stempels 111 in der Geschossrohlingaufnahme
105a befindliche Metallrohling erzeugt den Geschossrohling erster Stufe 1a, wie in
Figur 9b dargestellt. Bei dem Geschossrohling 1a verbleibt eine Stammhöhe l
s zwischen dem Stumpf-Ende 113a der eckigen stumpfförmigen Innenkontur 32 und dem Heckende
71a bzw. der darin gebildeten Kalottenaussparung 73. Die sich in Axialrichtung A erstreckende
Stammhöhe l
s entspricht im Wesentlichen dem Vorform-Axialabstand h
s gemäß Figur 9a, wobei Metallmaterial-Setzerscheinungen des Geschossrohlings 1a zu
berücksichtigen sind. In dem axialen Bereich der Stammhöhe l
s ist der Geschossrohling 1a mit einem vollzylindrischen Stammabschnitt 7a ausgebildet.
In dem vollzylindrischen Stammabschnitt 7a hat der Geschossrohling 1a quer zu der
Axialrichtung A einen massiven vollkreisförmigen Querschnitt. Der Stammabschnitt 7a
des Geschossrohlings 1a ist fußseitig bzw. heckseitig (entfernt von der Stirn 13a)
des Geschossrohlings 1a gebildet. Die Außenkontur 34a des Geschossrohlings 1a ist
im Wesentlichen idealzylindrisch und weist vorzugsweise einen Außendurchmesser auf,
der dem Geschoss-Zylinderdurchmesser Dz entspricht. Vorzugsweise wird der Geschossdurchmesser
Dz in den Metall- bzw. Geschossrohling vor dessen Bereitstellung in die Formpresse
101 erzeugt, und der Außendurchmesser des Geschosses bleibt in der Vorformpresse 101
(und gegebenenfalls der Innenkontur-Formpresse 103 und/oder der Ogiven-form-Presse
200) zumindest abschnittsweise konstant. Insbesondere im Zylinderabschnitt 5a (bzw.
5, 5b) des Geschossrohlings 1a (1, 1b) bleibt der Geschossaußendurchmesser nach dem
Bereitstellen des Metall- bzw. Geschossrohlings in die Vorformpresse bis zum Ende
des Herstellungsverfahrens konstant.
[0100] Die Wandstärke des Hülsenabschnitts 3a des Geschossrohlings 1a nimmt von der Stirn
13a des Geschossrohlings 1a hin zu dessen Heck 71a vorzugsweise stetig insbesondere
kontinuierlich zu. In dem vorderen Hülsenabschnitt 3a ist die (mittlere) Wandstärke
der Hülsenwand 31a in Radialrichtung R kleiner als die (mittlere) Wandstärke der Hülsenwand
31a im Zylinderabschnitt 5a. Die kegelstumpfförmige Aussparung 55a in dem Geschossrohling
1a hat eine Innenkontur 32a, die im Wesentlichen zu der Außenkontur des Vorformstempels
111 (deren Vorformabschnitt 112 und Fronfläche 113) entspricht. Bei Verwendung eines
anders als kegelstumpfförmig geformten Formstempels 111 (nicht dargestellt) wird die
Hohlraum-Aussparung 55a des Geschossrohlings 1a eine andere, entsprechend formkomplementär
zu dem jeweiligen sich verjüngenden Vorformstempel gebildete Innenkontur aufweisen.
[0101] Figur 9c zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Geschossrohlings 1a' (erster
Stufe), wobei unterschiedliche Innenkontur-Stumpfenden 113a, 113a', 113a" dargestellt
sind. Das strichliert dargestellte Stumpfende 113a der Geschossrohling-Innenkontur
55a' entspricht der Darstellung gemäß Figur 9b. Die strichlierten Stumpfenden 113a'
und 113a" zeigen, dass in Axialrichtung A heckseitig Stumpfenden des Einstichhohlraums
55a' bei Verwendung eines Formstempels, der im Wesentlichen wie der in Figur 9a dargestellte
Formstempel geformt ist, jedoch eine größere axiale Länge (Stumpfende 113a') oder
eine kürzere axiale Länge (Stumpfende 113a") aufweist.
[0102] Gemäß der strichlierten Linie 113a' ist der Geschossrohling 1a' in Axialrichtung
A vollständig durchdrungen, sodass der Geschossrohling 1a' vollständig hülsenförmig
ist. Die Einstich-Öffnung 55a' geht in die Kalotten-Nase 73a' über. Es sei klar, dass
zur Bildung einer derartigen Form eine entsprechend angepasste Vorform-Presse mit
kegelstumpfförmiger Kalotten-Nase zu verwenden ist. Die Innenkontur 32a' der Hülsenwand
31a' nimmt bei dem in Figur 9c dargestellten Geschossrohling 1a' vorzugsweise kontinuierlich
insbesondere stetig zu, bis zu der Stelle (113a'), an der die Schacht-Öffnung 55a'
des Geschossrohlings 1a' in die Kalotten-Aussparung 73a' übergeht. Bei dem in Figur
9c dargestellten, vollständig durchdrungenen Geschossrohling 1a' ist kein vollzylindrischer
Geschossrohling-Stamm ausgebildet. Der Geschossrohling 1a ist frei von einem Geschossstamm
bzw. mit einem Geschossstamm der Höhe Null gebildet. Auch bei einem vollständig durchdrungenen
Geschossrohling 1a können andere als kegelstumpfförmige Vorform-Stempel verwendet
werden.
[0103] Figur 9c zeigt strichliert auch eine weitere Möglichkeit zur Bildung eines Geschossrohlings
mit einem gegenüber dem in den Figuren 9a und 9b dargestellten Geschossrohlings 1a
vergrößerten Stamm mit einer Stammhöhe l
s".
[0104] Figur 10a zeigt eine Innenkontur-Formpresse 103 und Figur 10b eine mit der in Figur
10a dargestellten Innenkontur-Formpresse 103 hergestellten Geschossrohling 1b (zweiter
Stufe). Wie die zuvor beschriebene Setz-Presse 100 und die zuvor beschriebene Vorform-Presse
103 sowie die nachfolgend beschriebene Ogiven-Formpresse ist die in Figur 10a dargestellte
Innenkontur-Formpresse mit im Wesentlichen rotationssymmetrischen Werkzeugen zur Bildung
von rotationssymmetrischen Vollgeschossen für Übungspatronen gebildet. Die Innenkontur-Formpresse
103 umfasst als Hauptbestandteile den Innenkontur-Formstempel 121, die axial gegenüber
dem Innenkontur-Formstempel 121 angeordnete Bodenseite 107b und die hohlzylindrische
Geschossrohlingaufnahme 105b.
[0105] In der Innenkontur-Form-Endstellung, die in Figur 10a dargestellt ist, begrenzt der
Innenkontur-Formstempel 121 stirnseitig und die Bodenseite 107b bzw. die Stirnseite
107b des Heckstempels fußseitig eine Kavität für den Geschossrohling 1b. Die Kavität
für den Geschossrohling 1b ist in Radialrichtung R außenumfänglich von der ideal-hohlzylindrischen
Matrize 105b begrenzt. Zum Erreichen der in Figur 10a dargestellten Innenkontur-Endstellung
wird der Innenkontur-Formstempel 121 in den zuvor in der Vorform-Presse 103 vorgeformten
Geschossrohling 1a eingepresst, bis der Geschossrohling 1b zweiter Stufe geformt ist,
wie in den Figuren 10a und 10b beispielsweise dargestellt.
[0106] Der in Figur 10a dargestellte Innenkontur-Formstempel hat einen Innenkontur-Formabschnitt
122, der in Axialrichtung A abschnittsweis als zylindrischer Hülsenformabschnitt 133
gebildet ist. Mit dem zylindrischen Hülsenformabschnitts 133 des Innenkontur-Formstempels
121 und der in Radialrichtung R dem Hülsenformabschnitt 133 gegenüberliegenden Innenseite
der Innenkonturform-Außenmatrize 105b wird die zylindrische Wandform und die Wandstärke
der stirnseitigen Hülsenwand 31b definiert. Es sei klar, dass der Hülsenformabschnitt
133 mit einer leichten Entformungsschräge, vorzugsweise kleiner als 1°, gebildet sein
kann.
[0107] Insbesondere der Innenkontur-Formabschnitt 122 angrenzend zu einem Führungsabschnitt
127 des Innenkontur-Formstempels 121 weist einen kegelstumpfförmigen Übergangsabschnitt
128 auf, der sich in Radialrichtung von dem Innenkontur-Formabschnitt 122 zu dem Führungsabschnitt
127 erstreckt.
[0108] Der Innenkontur-Formstempel 121 weist einen Führungsabschnitt 127 auf, der sich in
Axialrichtung unmittelbar anschließend an dem Formabschnitt 122 fern des Frontendes
123 erstreckt und der vorzugsweise im Wesentlichen formkomplementär zu der hohlzylindrischen
Innenseite der Geschossrohlingaufnahme 105b gebildet ist. Der Führungsabschnitt 127
des Innenkontur-Formstempels 121 kann zur sicheren Führung des Formstempels in der
Innenkontur-Formungs-Matrize 105b dienen, insbesondere während der Relativbewegung
des Stempels 121 relativ zu der Bodenseite 107b.
[0109] Zwischen dem Innenkontur-Formabschnitt 122 bzw. dessen Hülsenformabschnitt 133 und
dem Führungsabschnitt 127 des Innenkontur-Formstempels 121 erstreckt sich in Axialrichtung
A und in Radialrichtung R ein vorzugsweise kegelstumpfförmiger Übergangsabschnitt
128. Es sei klar, dass der Übergangsabschnitt 128 in Axialrichtung unmittelbar in
den Führungsabschnitt 127 und den Innenkontur-Formabschnitt 122 übergeht.
[0110] Ab dem vorderen Ende des Innenkonturstempel-Führungsabschnitts 127, der durch den
äußeren Ringrand des Übergangsabschnitts 128 gebildet wird, gegenüber der Heckfläche
171b, der Bodenseite 107 des Heckstempels, erstreckt sich die maximale axiale Höhe
der Kavität (h
Rb) in der Innenkontur-Form-Endstellung.
[0111] In der Innenkontur-Form-Endstellung gemäß Figur 10a ist zwischen der Frontfläche
123 des Innenkontur-Formstempels 121 und dem in Axialrichtung A vorderen Ende der
Bodenseite 107b ein Axialabstand h
r, der als Innenkontur-Restabstand bezeichnet sein kann, vorhanden. Wie in Figur 10a
angedeutet, ist der Restabstand h
r größer als der Vorform-Axialabstand hs. Vorzugsweise ist der Innenkonturform-Restabstand
h
r wenigstens 1,2mal, wenigstens 1,5mal oder wenigstens 2mal so groß wie der Vorform-Axialabstand
hs. Bei einer schmalen Stammhöhe h
s kann der Innenkonturform-Restabstand h
r mehr als 10mal, mehr als 100mal oder sogar mehr als 1000mal größer sein als der Vorform-Axialabstand
h
s.
[0112] Die axiale Größe des Innenkontur-Formabschnitts 122 ist, wie aus den Figuren 10a
und 10b zu entnehmen ist, kleiner als die axiale Länge des Vorformabschnitts 112.
Vorzugsweise kann die axiale Länge des Vorformabschnitts 112 wenigstens 1,2mal, wenigstens
1,5mal, oder wenigstens 2mal so groß sein wie die axiale Länge des Innenkontur-Formabschnitts
122. Der Innenkontur-Formabschnitt 122 ist in Axialrichtung A vorzugsweise nicht kleiner
als 10%, 20%, 30% oder 50% der axialen Länge des Vorformabschnitts 112.
[0113] In dem Innenkontur-Formabschnitt, dessen Ergebnis in Form des Geschossrohlings (zweiter
Stufe) 1b in den Figuren 10a und 10b zu sehen ist, wird der Geschossrohling 1b dergestalt
geformt, dass er in Axialrichtung A einen hülsenförmigen, vorderen Abschnitt 3b und
einen heckseiteigen bzw. hinteren Zylinderabschnitt 5b bildet. Der stirnseitige Hohlraum
33b in dem Geschossrohling 1b ist im Wesentlichen formkomplementär zu der Form des
Innenkontur-Formabschnitts 122 der Innenkontur-Formpresse 103 gebildet.
[0114] Am Boden 35b des innenkonturgeformten Hohlraums 33b ist axial mittig eine Mündung
37b, die in den Schacht 55b übergeht. In dem Zylinderabschnitt 5b des Geschossrohlings
1b (zweiter Stufe) ist eine Deformationshülse 51b, die den Schacht 55b radial umgibt,
gebildet. Bei dem Geschossrohling 1b gemäß Figur 10b erstreckt sich der Schacht 55b
mikrokanalartig bis zu einer verbleibenden Stammhöhe h
s, Unterhalb des Kanals 55b schließt ein vollzylindrischer Geschossrohlingstamm 7b
an. Der Geschossrohling 1b hat am Fußende 71b eine Kalotten-Aussparung 73b, die das
untere Ende des Geschossrohlingstammes 7b und der Stammhöhe definiert.
[0115] Die Außenkontur 34b des Geschossrohlings 1b zweiter Stufe ist im Wesentlichen vollzylindrisch
und hat sowohl im Zylinderabschnitt 5b als auch in dem vorderen dünnwandigen Abschnitt
3b im Wesentlichen denselben Außendurchmesser, der dem Geschoss (Kaliber-) Durchmesser
D
z vorzugsweise entspricht. Der Geschossrohling der zweiten Stufe (1b) weist im Wesentlichen
die fertige Schacht-(55b)-Form auf, die sich, wie bereits den Figuren 1 bis 6 beschrieben,
geschossabhängig unterscheiden kann. Wie in Figur 9c im Hinblick auf eine alternative
Geschossrohling-Geometrie (1a') beschrieben, kann auch ein (nicht dargestellter) Geschossrohling
zweiter Stufe selbstverständlich stammfrei realisiert sein. Die Ausbildung des Stammes
7b des Geschossrohlings zweiter Stufe ist bedingt durch den Vorformschritt in der
Vorformpresse 101. Wenn der Vorformstempel den Metall- bzw. Geschossrohling (1a')
erster Stufe vollständig durchdringt, so hat auch der aus diesem vorgeformten Geschossrohling
innenkonturgeformte Geschossrohling keinen Stamm.
[0116] Beim Einpressen des Innenkontur-Formstempels 121 in den vorgeformten Geschossrohling,
der in der Geschossrohlingaufnahme 105b und von der durch einen Heckstempel gebildeten
Bodenseite 107b gehalten wird, wird die Innenkontur 32a des Geschossrohlings gemäß
dem Innenkontur-Formabschnitt 122 umgeformt. Beim Einpressen des Innenkontur-Formstempels
121 in den Geschossrohling wird ein vorderer Geschossrohlingabschnitt 3b dünnwandig,
vorzugsweise mit konstanter Wandstärke, insbesondere zumindest abschnittsweise zylinderhülsenförmig,
umgeformt. Das bei dieser Innenkontur-Formung durch den Innenkontur-Formstempel 121
verdrängte Metall-Material des Vollgeschosses bzw. Geschossrohlings wird während des
Innenkontur-Formschritts in Axialrichtung A hin zu dem fuß- bzw. heckseitigen (hinteren)
Zylinderabschnitt 5b des Geschossrohlings (zweiter Stufe) 1b verschoben.
[0117] Der durch den Vorformstempel 111 bis zu dem stumpfen Ende 113 am Boden der Innenkontur
32a gebildete Kegelschacht 55a wird während des Innenkontur-Formschritts durch den
Innenkontur-Formstempel 121 umgeformt. Die Umformung des Kegelkanals 55a erfolgt durch
eine teilweise Aufweitung zu einem breiten zylindrischen Hohlraum 33b nahe der Stirn
13b des innenkonturgeformten Geschossrohlings 1b. Hin zum Fuß 71b des Geschossrohlings
1b wird das Metall-Material des Geschossrohlings 1b bei der Umformung des Konuskanals
55a durch den Innenkontur-Formstempel 121 in Axialrichtung A und in Radialrichtung
R nach innen zusammengestaucht, sodass sich in Axialrichtung A die den Hohlraum begrenzenden
Boden-Schultern 35b mit der mittigen Mündungsöffnung 37b und dem ausgehend von der
Mündungsöffnung 37b sich in Axialrichtung A in den Zylinderabschnitt 5b des Geschossrohlings
1b erstreckenden Schacht 55 ausbilden.
[0118] Bei der Herstellung stellt die den Schacht 55b umgebende Deformationshülse 51b eine
Fertigungstoleranz bereit, wobei die in dem zunächst durch den Konusschacht 55a und
anschließend gegebenenfalls vorhandenen (nicht in Figur 10b dargestellten) Deformationshohlraum
gebildeten Innenhohlräume während des Innenkontur-Formschritts verschobenes Material
aufnehmen können. Auf diese Weise kann eine passgenaue Außenkontur 34b des Geschossrohlings
1b ohne Nachbearbeitung beispielsweise durch Kalibrieren oder Fräsen gewährleistet
sein.
[0119] Figur 11 zeigt die Ogivenform-Presse 200. Als Hauptbestandteil umfasst die Ogivenform-Presse
200 einen Heckstempel 207 und eine Geschossaufnahme 205 mit einem Geschossspitzen-Formstempel
213 zum Einführen des vorgeformten und/oder Innenkonturgeformten Geschossrohlings.
Dieser wird durch den Heckstempel 207 gehalten oder zumindest zentriert und in einen
stationären Teil der Ogivenform-Presse 200 eingeführt, der im Wesentlichen aus der
Geschoss-Aufnahme 205 und dem Geschoss- Spitzenstempel 213 besteht. Der Geschoss-Spitzenstempels
213 definiert zusammen mit der Geschossaufnahme 205 die bogenförmige Außenkontur 203
für die Ogive. Die Ogivenmatrize bzw. Geschossaufnahme 205 ist hohlzylindrisch mit
ogivenförmiger Innenkontur ausgebildet. In Axialrichtung A geht die Ogiven-Innenkontur
203 der Geschossaufnahme 205 vorzugsweise kontinuierlich insbesondere sprung- und/oder
kantenfrei in die ogivenförmige Oberfläche der Bodenseite 213 des Spitzenstempels
bzw. Stirn-Stempels über.
[0120] Wenn der Geschossrohling mit dem Geschossheckstempel 207 relativ zur durch den Spitzenstempel
definierten Bodenseite 213 in die Geschossrohlingaufnahme 205 eingeschoben wird, wird
das Metall-Material des vorderen Hülsenabschnitts 23 ogivenartig verformt, sodass
aus dem Geschossrohling das Geschoss 2 geformt wird. In der Ogiven-Form-Endstellung,
die Figur 11 darstellt, ist aus dem Geschossrohling das abschnittweise ogivenförmige
Geschoss 2 gefertigt worden. Das Geschoss 2 kann anschließend beispielsweise durch
Planieren nachbearbeitet werden. Der Zylinderabschnitt 25 des Geschosses 2 wird während
des Ogiven-Formschritts vorzugsweise nicht verformt, sodass er seinen Außendurchmesser
vorzugsweise vollständig beibehält, insbesondere entsprechend dem (Kaliber)-Geschoss-Durchmesser
D
z.
[0121] Die Presswerkzeuge bzw. Pressen (100, 101, 103, 200) können mit mechanischen Endschaltern
und/oder kraftabhängigen Endschaltern und/oder wegabhängigen Endschaltern zur Definierung
der relativen Position der Bodenseite zu dem jeweiligen Stempel in der jeweiligen
Endstellung ausgestattet sein. Aufnahmen und Dimensionierungen von Werkzeugen können
kaliber-, anlagen- und/oder konstruktionsbedingt unterschiedlich sein.
[0122] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Figuren und Ansprüchen offenbarte Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der
Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- 133
- Hülsenformabschnitt
- 200
- Ogiven-Formpresse
- 203
- Ogivenabschnitt
- 205
- Geschossaufnahme
- 207
- Geschossheckstempel
- 213
- Bodenseite
- A
- Rotationsachse/Axialrichtung
- R
- Radialrichtung
- dO
- Öffnungsdurchmesser
- DZ
- Zylinderdurchmesser
- hS
- Stammhöhe
- hRa
- Höhe (Vorformkavität)
- hRb
- Höhe (Innenkontur-Formkavität)
- IG
- Geschosslänge
- lH
- Schachthöhe
- lO
- Ögivenabschnittshöhe
- lS
- Stammhöhe
- lZ
- Zylinderabschnittshöhe
1. Metallisches Vollgeschoss (1) für Übungspatronen insbesondere zur Benutzung auf vorzugsweise
polizeilichen Schießständen, wobei das Vollgeschoss (1) einen stirnseitigen Ogivenabschnitt
(3) und einen Zylinderabschnitt (5) zum Halten des Vollgeschosses (1) in einer Patronenhülse
umfasst und in Axialrichtung (A) eine Geschosslänge (IG) definiert,
wobei der Ogivenabschnitt (3) eine Ogivenwand (31) und einen von der Ogivenwand (31)
umfänglich begrenzten rotationssymmetrischen Ogivenhohlraum (33) aufweist, wobei
ein vollzylindrischer Stammabschnitt (7) des Vollgeschosses sich in Axialrichtung
(A) über weniger als 45% der Geschosslänge (IG) erstreckt, wobei sich ausgehend von einem Boden (35) des Ogivenhohlraums (33) ein
Schacht (55) in den Zylinderabschnitt (5) erstreckt, der einen Mikrokanal (57) und/oder
einen Deformationshohlraum (53) bildet, wobei der Deformationshohlraum (53) zumindest
abschnittsweise zylindrisch und/oder zumindest abschnittsweise kegelförmig mit stirnseitiger
Verjüngung geformt ist.
2. Vollgeschoss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ogivenwand (31) eine Ogivenwandstärke aufweist und das Vollgeschoss (1) im Zylinderabschnitt
(3) in Axialrichtung (A) zumindest abschnittsweise eine ringförmige Deformationshülsenwand
(51) bildet, die eine Deformationshülsen-Wandstärke aufweist, die größer ist als die
Ogivenwandstärke, wobei vorzugsweise die Ogivenwandstärke kleiner ist als die Hälfte
des Radius des Vollgeschosses und/oder wobei vorzugsweise die Deformationshülsen-Wandstärke
kleiner oder gleich dem Radius des Vollgeschosses (1) ist.
3. Vollgeschoss nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vollgeschoss (1) stirnseitig stumpf ist und/oder eine stirnseitige Öffnung (11)
aufweist, die in den Ogivenhohlraum (33) mündet und einen inneren Öffnungsdurchmesser
(dO) aufweist, der größer ist als 0,5 mm, insbesondere größer ist als 1,0 mm, und/oder
kleiner ist als 3 mm, insbesondere kleiner ist als 1,5 mm.
4. Vollgeschoss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vollzylindrische Stammabschnitt (7) sich in Axialrichtung (A) über weniger als
3 mm, weniger als 2 mm oder weniger als 1 mm erstreckt und/oder dass am Heckende (71)
des Vollgeschosses (1) eine Kalotte (73) ausgespart ist.
5. Vollgeschoss nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Ogivenhohlraum (33) umfangende Innenkontur (32) in Axialrichtung (A) vollständig
gerundet ist, vorzugsweise stufenfrei gebildet ist und/oder ausschließlich gerundete
Kanten aufweist.
6. Werkzeug-Anordnung zum Herstellen von metallischen Vollgeschossen (1) für Übungspatronen,
vorzugsweise mit rotationssymmetrischem Ogivenhohlraum (33), umfassend eine Vorformpresse
(101) mit
einer hohlzylindrischen Geschossrohlingaufnahme (105a), die in Axialrichtung (A) durch
eine Bodenseite (107a) begrenzt ist,
einem Vorformstempel (111), aufweisend einen sich in Axialrichtung zu einer Frontfläche
(113) kegelstumpfförmig, verjüngenden, insbesondere rotationssymmetrischen, Vorformabschnitt
(112), wobei der Vorformabschnitt (112) relativ zu der Bodenseite (107a) zum Formen
eines Geschossrohlings (1a) bis zu einer Vorform-Endstellung beweglich ist, in der
der Vorformstempel (111), die Bodenseite (107a) und die Geschossrohlingaufnahme (105a)
eine Vorform-Kavität für den Geschossrohling (1a) definieren,
wobei in der Vorform-Endstellung ein Axialabstand (hS) zwischen der Bodenseite (107a) und der Frontfläche (113) geringer ist als 45% einer
größten Höhe (hRa) der Kavität in Axialrichtung (A), wobei die Werkzeug-Anordnung ferner eine Innenkontur-Formpresse
(103) mit einer hohlzylindrischen Geschossrohlingaufnahme (105b), die in Axialrichtung
(A) durch eine Bodenseite (107b) begrenzt ist, und einen Innenkontur-Formstempel (121)
umfasst, aufweisend einen sich in Axialrichtung zu einer Frontfläche (123) erstreckenden
Innenkontur-Formabschnitt (122), der als stumpfe Konusspitze mit abgerundeter Frontrandkante
(125) gebildet ist, wobei der Innenkontur-Formabschnitt (122) relativ zu der Bodenseite
(107b) zum Formen des Geschossrohlings (1b) bis zu einer Innenkonturform-Endstellung
beweglich ist, in der der Innenkontur-Formstempel (121), die Bodenseite (107b) und
die Geschossrohlingaufnahme (105b) eine Innenkontur-Formungs-Kavität für den Geschossrohling
(1b) definieren, wobei in der Innenkontur-Form-Endstellung ein Axialabstand (hr) zwischen der Bodenseite (107b) und der Frontfläche (123) größer ist als der Axialabstand
(hS) zwischen der Bodenseite (107a) der Vorformpresse (101) und der Frontfläche (113)
des Vorform-Stempels (111) in der Vorform-Endstellung.
7. Werkzeug-Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere der Innenkontur-Formabschnitt (122) angrenzend zu einem Führungsabschnitt
(127) des Innenkontur-Formstempels (121) einen kegelstumpfförmigen Übergangsabschnitt
(128) aufweist, der sich in Radialrichtung von dem Innenkontur-Formabschnitt (122)
zu dem Führungsabschnitt (127) erstreckt.
8. Werkzeug-Anordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verjüngung des Vorform-Abschnitts (112) des Vorform-Stempels (111) spitzer ist
als die vorzugsweise sich verjüngende Außenkontur des Innenkontur-Formabschnitts (122),
insbesondere des Hülsenformabschnitts, des Innenkontur-Formstempels (121).
9. Werkzeug-Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeug-Anordnung ferner eine Setzpresse (100) umfasst, die eine hohlzylindrische
Metallrohlingaufnahme (105x) aufweist, die in Axialrichtung (A) durch eine Bodenseite
(107x) begrenzt ist, und die einen Setzstempel (115x) aufweist, der relativ zu der
Bodenseite (107x) zum Formen des Metallrohlings (1x) bis zu einer Setz-Endstellung
beweglich ist, in der der Setzstempel (115x) und die Geschossrohlingaufnahme (105x)
eine Setz-Kavität mit vorbestimmter lichter Weite zum Definieren eines konstanten
Außendurchmessers, insbesondere des Kaliber-Durchmessers (DZ), des Metallrohlings (1x) bilden.
10. Werkzeug-Anordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeug-Anordnung ferner eine Ogiven-Formpresse (200) umfasst, die eine hohlzylindrische
Geschossaufnahme (205) aufweist, die in Axialrichtung (A) durch eine konkave, ogivenförmige
Bodenseite (213) begrenzt ist, und die einen Geschossheckstempel (207) zum Halten
und/oder Zentrieren des Heckendes des insbesondere innenkonturgeformten Geschossrohlings
aufweist, der relativ zu der Bodenseite (213) zum Formen des Vollgeschosses (2) bis
zu einer Ogivenform-Endstellung beweglich ist, in der der Geschossheckstempel (207),
die Geschossaufnahme (205) und die Bodenseite (213) eine Kavität definieren, die ein
Geschossnegativ mit einem Ogivenabschnitt (23, 203) und daran angrenzendem Zylinderabschnitt
(25) definiert.
11. Verfahren zum Herstellen von metallischen Vollgeschossen (1) für Übungspatronen gemäß
Anspruch 1, vorzugsweise mit rotationssymmetrischem Ogivenhohlraum (31), bei dem ein
insbesondere aus abgelängtem Metalldraht gebildeter Metallrohling vorzugsweise mit
zylindrischer Außenfläche bereitgestellt wird, wobei
der Metallrohling in einem Vorformschritt zu einem Geschossrohling (1a) mit einem
hülsenförmigen Abschnitt (3a) umgeformt wird, der sich zu Abschluss des Vorformschritts
über mehr als die Hälfte der größten axialen Rohlinghöhe (hRa) erstreckt, wobei insbesondere der hülsenförmige Abschnitt (3a) mit einer sich vorzugsweise
stetig verjüngenden Innenkontur (32a) geformt wird, der Geschossrohling (1a) nach
dem Vorformschritt in einem Innenkonturformschritt derart umgeformt wird,
dass ein stirnseitiger Hülsenabschnitt (3b) des Geschossrohlings (1b) mit einer radial
außenseitigen Hülsenwand (31b) im Wesentlichen konstanter Wandstärke und/oder zylindrischer
Innenkontur (32b) gebildet wird,
dass ein heckseitiger Hülsenabschnitt (5b) des Geschossrohlings (1b) mit einer von
der Hülsenwand (31b) radial nach innen ragenden Schulter (35b) gebildet wird, und
dass ein von der Schulter (35b) ausgehender Schacht (55b) gebildet wird, der sich
in den heckseitigen Hülsenabschnitt (5b) des Geschossrohlings (1b) erstreckt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallrohling in dem Vorformschritt unter Aufrechterhalten eines sich in Axialrichtung
(A) über weniger als 45% der größten axialen Rohlinghöhe (hRa) erstreckenden verbleibenden vollzylindrischen Stammabschnitts (7) Geschossrohlings
(1a) umgeformt wird oder dass der Metallrohling in dem Vorformschritt zum Formen des
Geschossrohlings (1a) vollständig in Axialrichtung (A) durchdrungen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Schacht (55b) einen Mikrokanal (57b) und/oder einen Deformationshohlraum (53b) ausbildet,
wobei der Deformationshohlraum (53b) zumindest abschnittsweise zylindrisch und/oder
zumindest abschnittsweise kegelförmig mit stirnseitiger Verjüngung ausbildet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Innenkontur-Formschritt der Geschossrohling (1b) derart geformt wird,
dass der Deformationshohlraum (53) stirnseitig eine taillenförmige Einschnürung ausbildet,
wobei insbesondere zwischen dem Deformationshohlraum (53) und der Schulter (35) ein
Mikrokanal (57) ausgebildet wird, in dem die Innenwandfläche des Hülsenabschnitts
(51) flächig insbesondere berührend zusammengeführt wird, und/oder
dass ein Abstand in Axialrichtung (A) zwischen der Schulter (35b) und einem Heck (71)
größer wird als die axiale Höhe des zum Abschluss des Vorformschritts gegebenenfalls
vorhandenen vollzylindrischen Stammabschnitts (7) des Geschossrohlings (1a).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Geschossrohling, insbesondere nach dem Innenkonturformschritt, in einem Ogiven-Formschritt
derart umgeformt wird, dass die stirnseitige Hülsenwand (31) eine abschnittsweise
ogivenförmige Außenfläche bildet, wobei insbesondere eine stirnseitige Öffnung (11)
aufrechterhalten wird, die vorzugsweise in einen von der Hülsenwand (31) umfänglich
definierten Ogivenhohlraum (33) mündet.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorformschritt, der Innenkontur-Formschritt und/oder der Ogiven-Formschritt spanlos,
insbesondere durch Kaltumformen, vorzugsweise durch Pressen, erfolgt.
1. Metallic solid projectile (1) for practice cartridges, in particular for use on preferably
police shooting ranges, wherein the solid projectile (1) comprises an ogival portion
(3) at the front side and a cylinder portion (5) for holding the solid projectile
(1) in a cartridge case and defines a projectile length (lG) in the axial direction (A),
wherein the ogival portion (3) comprises an ogival wall (31) and a rotationally symmetrical
ogival cavity (33) circumferentially bounded by the ogival wall (31), wherein
a fully cylindrical stem portion (7) of the solid projectile extends in the axial
direction (A) over less than 45% of the projectile length (lG), wherein starting from a bottom (35) of an ogival cavity (33), a shaft (55) extends
into the cylinder portion (5), which shaft forms a microchannel (57) and/or a deformation
cavity (53), wherein the deformation cavity (53) is shaped at least in sections to
be cylindrical and/or at least in sections to be conical with a taper at the front
side.
2. Solid projectile according to claim 1, characterized in that the ogival wall (31) has an ogival wall thickness and the solid projectile (1) forms
an annular deformation sleeve wall (51) in the cylinder portion (3) in the axial direction
(A) at least in sections, which has a deformation sleeve wall thickness which is greater
than the ogival wall thickness, preferably the ogival wall thickness being less than
half the radius of the solid projectile and/or preferably the deformation sleeve wall
thickness being less than or equal to the radius of the solid projectile (1).
3. Solid projectile according to one of the claims 1 to 2, characterized in that the solid projectile (1) is blunt at the front side and/or has an opening (11) at
the front side which opens into the ogive cavity (33) and has an inner opening diameter
(dO), which is greater than 0.5 mm, in particular greater than 1.0 mm, and/or is smaller
than 3 mm, in particular smaller than 1.5 mm.
4. Solid projectile according to one of the preceding claims, characterized in that the fully cylindrical stem portion (7) extends in the axial direction (A) over less
than 3 mm, less than 2 mm or less than 1 mm and/or that a calotte (73) is recessed
at the rear end (71) of the solid projectile (1).
5. Solid projectile according to one of the preceding claims, characterized in that an inner contour (32) surrounding the ogival cavity (33) is completely rounded in
the axial direction (A), preferably formed step-free and/or has exclusively rounded
edges.
6. Tool arrangement for producing metallic solid projectiles (1) for practice cartridges,
preferably with a rotationally symmetrical ogival cavity (33), comprising a preform
press (101) having
a hollow cylindrical projectile blank receptacle (105a) which is bounded in the axial
direction (A) by a bottom side (107a),
a preform punch (111), having a preform section (112) which tapers in the axial direction
relative to a front surface (113) in the form of a truncated cone, and in particular
rotationally symmetrical, the preform portion (112) being movable relative to the
bottom side (107a) for forming a projectile blank (1a) to a preform end position in
which the preform punch (111), the bottom side (107a) and the projectile blank receptacle
(105a) define a preform cavity for the projectile blank (1a),
wherein in the preform end position, an axial distance (hS) between the bottom side (107a) and the front surface (113) is less than 45% of a
maximum height (hRa) of the cavity in the axial direction (A), wherein the tool arrangement further comprising
an inner contour forming press (103) having a hollow cylindrical projectile blank
receptacle (105b) which is bounded in the axial direction (A) by a bottom side (107b),
and an inner contour forming punch (121) comprising an inner contour forming portion
(122) extending axially to a front surface (123), which is formed as a blunt cone
tip with a rounded front edge tip (125), said inner contour forming portion (122)
being movable relative to the bottom side (107b) for forming the projectile blank
(1b) to an inner contour forming end position, wherein said inner contour forming
punch (121), said bottom side (107b) and said projectile blank receptacle (105b) define
an inner contour forming cavity for said projectile blank (1b), wherein in the inner
contour form end position, an axial distance (hr) between the bottom side (107b) and the front surface (123) is greater than the axial
distance (hS) between the bottom side (107a) of the preform press (101) and the front surface
(113) of the preform punch (111) in the preform end position.
7. Tool arrangement according to claim 6, characterized in that in particular the inner contour forming portion (122) having adjacent to a guide
portion (127) of the inner contour forming punch (121) a frustoconical transition
portion (128) extending radially from the inner contour forming portion (122) to the
guide portion (127).
8. Tool arrangement according to claim 6 or 7, characterized in that the taper of the preform portion (112) of the preform punch (111) is sharper than
the preferably tapered outer contour of the inner contour portion (122), in particular
the sleeve portion, of the inner contour punch (121).
9. Tool arrangement according to one of the claims 6 to 8, characterized in that the tool arrangement further comprises a setting press (100) having a hollow cylindrical
metal blank receptacle (105x) bounded in axial direction (A) by a bottom side (107x)
and having a setting punch (115x), which is movable relative to the bottom side (107x)
for forming the metal blank (1x) up to a setting end position, in which the setting
punch (115x) and the projectile blank receptacle (105x) form a setting cavity with
a predetermined clear width for defining a constant outer diameter, in particular
the caliber diameter (DZ), of the metal blank (1x).
10. Tool arrangement according to one of claims 6 to 9, characterized in that the tool arrangement further comprises an ogival forming press (200) which has a
hollow cylindrical projectile receptacle (205) which is bounded in the axial direction
(A) by a concave, ogival-shaped bottom side (213) and which has a projectile rear
punch (207) for holding and/or centering the rear end of the, in particular, internally
contour-shaped projectile blank, which is movable relative to the bottom side (213)
for forming the solid projectile (2) to an ogival shape end position, in which the
projectile rear punch (207), the projectile receptacle (205) and the bottom side (213)
define a cavity defining a projectile negative with an ogival portion (23, 203) and
a cylinder portion (25) adjacent thereto.
11. Method for producing metallic solid projectiles (1) for practice cartridges according
to calim 1, preferably with a rotationally symmetrical ogive cavity (31), in which
a metal blank formed in particular from cut-to-length metal wire is provided, preferably
with a cylindrical outer surface, wherein
in a preforming step, the metal blank is formed into a projectile blank (1a) with
a sleeve-shaped portion (3a) which, at the end of the preforming step, extends over
more than half of the greatest axial blank height (hRa), in particular the sleeve-shaped portion (3a) being formed with a preferably continuously
tapering inner contour (32a), the projectile blank (1a) being deformed after the preforming
step in an inner contour forming step in such a manner,
that a front-side sleeve portion (3b) of the projectile blank (1b) is formed with
a radially outer sleeve wall (31b) of substantially constant wall thickness and/or
cylindrical inner contour (32b),
that a rear-side sleeve portion (5b) of the projectile blank (1b) is formed with a
shoulder (35b) projecting radially inwards from the sleeve wall (31b), and
that a shaft (55b) starting from the shoulder (35b) is formed which extends into the
rear-side sleeve portion (5b) of the projectile blank (1b),
12. Method according to claim 11, characterized in that the metal blank is formed in the preforming step while maintaining a remaining fully-cylindrical
stem portion (7) of a projectile blank (1a) extending in the axial direction (A) over
less than 45% of the greatest axial blank height (hRa), or in that the metal blank is completely penetrated in the axial direction (A) in the preforming
step for forming the projectile blank (1a).
13. Method according to claim 11 or 12, characterized in that shaft (55b) forms a microchannel (57b) and/or a deformation cavity (53b), wherein
the deformation cavity (53b) is formed at least sectionally cylindrically and/or at
least sectionally conically with taper at the end.
14. Method according to claim 13, characterized in that in the inner contour forming step the projectile blank (1b) is being formed in such
a way,
that the deformation cavity (53) forms a waist-shaped constriction at the front side,
wherein a microchannel (57) is formed in particular between the deformation cavity
(53) and the shoulder (35), in which microchannel the inner wall surface of the sleeve
section (51) is brought together flat in particular in contact, and/or
that a distance in the axial direction (A) between the shoulder (35b) and a rear (71)
becomes greater than the axial height of the fully cylindrical stem portion (7) of
the projectile blank (1a) which maybe present at the end of the preforming step.
15. Method according to one of the claims 11 to 14, characterized in that the projectile blank, in particular after the inner contour forming step, is formed
in an ogival forming step in such a way that the front side sleeve wall (31) forms
an ogival outer surface in sections, in particular an opening (11) being maintained
at the front side which preferably opens into an ogival cavity (33) defined circumferentially
by the sleeve wall (31).
16. Method according to one of the claims 11 to 15, characterized in that the preforming step, the inner contour forming step and/or the ogival forming step
are carried out without cutting, in particular by cold forming, preferably by pressing.
1. Projectile métallique plein (1), destiné à des cartouches d'entraînement, à utiliser
notamment sur des stands de tirs dédiés de préférence à la police, le projectile plein
(1) comprenant un tronçon en ogive (3) frontal et un tronçon cylindrique (5) destiné
à maintenir le projectile plein (1) dans une douille de cartouche et définissant en
direction axiale (A) une longueur de projectile (lG), le tronçon en ogive (3) comportant une paroi d'ogive (31) et une cavité d'ogive
(33) symétrique en rotation, délimitée sur sa périphérie par la paroi d'ogive (31),
un tronçon de tronc (7) totalement cylindrique du projectile plein s'étendant en direction
axiale (A) sur moins de 45 % de la longueur de projectile (lG), en partant d'un fond inférieur (35) de la cavité d'ogive C33), un puits (55) qui
forme un microcanal (57) et/ou une cavité de déformation (53) s'étendant dans le tronçon
cylindrique (5), la cavité de déformation (53) étant façonnée au moins par endroits
de forme cylindrique et/ou au moins par endroits de forme cunéiforme, avec un rétrécissement
frontal.
2. Projectile plein selon la revendication 1, caractérisé en ce que la paroi d'ogive (31) présente une épaisseur de paroi d'ogive et en ce que le projectile plein (1) forme dans le tronçon cylindrique (3) dans la direction axiale
(A) au moins par endroits une paroi de douille de déformation (51) de forme annulaire,
qui présente une épaisseur de paroi de douille de déformation qui est supérieure à
l'épaisseur de paroi d'ogive, de préférence, l'épaisseur de paroi d'ogive étant inférieure
à la moitié du rayon du projectile plein et/ou de préférence l'épaisseur de paroi
de douille de déformation étant inférieure ou égale au rayon du projectile plein (1).
3. Projectile plein selon l'une quelconque des revendications 1 à 2, caractérisé en ce que le projectile plein (1) est obtus sur la face frontale et/ou comporte un orifice
(11) frontal qui débouche dans une cavité d'ogive (33) et qui présente un diamètre
interne d'orifice (dO) qui est supérieur à 0,5 mm, qui est notamment supérieur à 1,0 mm, et/ou qui est
inférieur à 3 mm, qui est notamment inférieur à 1,5 mm.
4. Projectile plein selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le tronçon de tronc (7) totalement cylindrique s'étend dans la direction axiale (A)
sur moins de 3 mm, moins de 2 mm ou moins de 1 mm et/ou en ce que sur l'extrémité arrière (71) du projectile plein (1) est évidée une calotte (73).
5. Projectile plein selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un contour intérieur (32) entourant la cavité d'ogive (33) est totalement arrondi
dans la direction axiale (A), de préférence formé sans échelon et/ou comporte exclusivement
des arêtes arrondies.
6. Ensemble d'outils, destiné à fabriquer des projectiles métalliques pleins (1) pour
des cartouches d'entraînement, pourvues de préférence d'une cavité d'ogive (33) symétrique
en rotation, comprenant une presse de préformage (101) pourvue d'un logement d'ébauche
de projectile (105a) en forme de cylindre creux, qui dans la direction axiale (A)
est délimité par un côté de fond inférieur (107a), d'un poinçon de préformage (111),
comportant un tronçon de préformage (112) notamment symétrique en rotation, se rétrécissant
en forme tronconique dans la direction axiale vers une surface frontale (113), le
tronçon de préformage (112) étant mobile par rapport au côté de fond inférieur (107a)
pour former une ébauche de projectile (1a) jusqu'à une position extrême de préformage
dans laquelle le poinçon de préformage (111), le côté de fond inférieur (107a) et
le logement d'ébauche de projectile (105a) définissent une cavité de préformage pour
l'ébauche de projectile (1a),
dans la position extrême de préformage, un écart axial (hS) entre le côté de fond inférieur (107a) et la surface frontale (113) étant inférieur
à 45 % d'une hauteur la plus grande (hRa) de la cavité dans la direction axiale (A), l'ensemble d'outils comprenant par ailleurs
une presse de formage de contour intérieur (103) pourvue d'un logement d'ébauche de
projectile (105b) en forme de cylindre creux, qui dans la direction axiale (A) est
délimité par un côté de fond inférieur (107b) et un poinçon de formage de contour
intérieur (121) comportant un tronçon de formage de contour intérieur (122) s'étendant
dans la direction axiale vers une surface frontale (123), qui est conçu sous la forme
d'une pointe conique obtuse avec une arête de bord frontal (125) arrondie, le segment
de formage de contour intérieur (122) étant mobile par rapport au côté de fond inférieur
(107b) pour le formage de l'ébauche de projectile (1b) jusqu'à une position extrême
de formage de contour intérieur, dans laquelle le poinçon de formage de contour intérieur
(121), le côté de fond inférieur (107b) et le logement d'ébauche de projectile (105b)
définissent une cavité de formage de contour intérieur pour l'ébauche de projectile
(1b), dans la position extrême de formage de contour intérieur, un écart axial (hr) entre le côté de fond inférieur (107b) et la surface frontale (123) étant supérieur
à l'écart axial (hs) entre le côté de fond inférieur (107a) de la presse de préformage (101) et la surface
frontale (113) du poinçon de préformage (111) dans la position extrême de préformage.
7. Ensemble d'outils selon la revendication 6, caractérisé en ce que notamment le tronçon de formage de contour intérieur (122) comporte au voisinage
d'un tronçon de guidage (127) du poinçon de formage de contour intérieur (121) un
tronçon de passage (128) de forme tronconique, qui dans la direction radiale, s'étend
du tronçon de formage de contour intérieur (122) vers le tronçon de guidage (127).
8. Ensemble d'outils selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que le rétrécissement du tronçon de préformage (112) du poinçon de préformage (111) est
plus pointu que le contour extérieur se rétrécissant de préférence du segment de formage
de contour intérieur (122), notamment du tronçon de formage de douille du poinçon
de formage de contour intérieur (121).
9. Ensemble d'outils selon l'une quelconque des revendications 6 à 8, caractérisé en ce que l'ensemble d'outils comprend par ailleurs une presse de sertissage (100), qui comporte
un logement d'ébauche métallique (105x) en forme de cylindre creux, qui dans la direction
axiale (A) est délimité par un côté de fond inférieur (107x), et qui comporte un poinçon
de sertissage (115x) qui est mobile par rapport au côté de fond inférieur (107x) pour
le formage de l'ébauche métallique (1x) jusqu'à une position extrême de sertissage,
dans laquelle le poinçon de sertissage (115x) et le logement d'ébauche de projectile
(105x) forment une cavité de sertissage d'une largeur intérieure prédéfinie, pour
définir un diamètre extérieur constant, notamment le diamètre de calibre (Dz) de l'ébauche métallique(1x).
10. Ensemble d'outils selon l'une quelconque des revendications 6 à 9, caractérisé en ce que l'ensemble d'outils comprend par ailleurs une presse de formage d'ogive (200), qui
comporte un logement de projectile (205) en forme de cylindre creux, qui dans la direction
axiale (A) est délimité par un côté de fond inférieur (213) concave, en forme d'ogive,
et qui comporte un poinçon extrémité arrière de projectile (207), destiné à maintenir
et/ou à centrer l'extrémité arrière de l'ébauche de projectile dont le contour interne
est notamment formé, qui est mobile par rapport au côté de fond inférieur (213) pour
le formage du projectile plein (2) jusqu'à une position extrême de formage d'ogive,
dans laquelle le poinçon pour extrémité arrière de projectile (207), le logement de
projectile (205) et le côté de fond inférieur (213) définissent une cavité qui définit
un négatif de projectile pourvu d'un tronçon en ogive (23, 203) et d'un tronçon cylindrique
(25) qui y est adjacent.
11. Procédé, destiné à fabriquer des projectiles métalliques pleins (1) pour des cartouches
d'entraînement selon la revendication 1, pourvus de préférence d'une cavité d'ogive
(31) symétrique en rotation, lors duquel on met à disposition une ébauche métallique
formée notamment d'un fil métallique coupé en longueur, pourvue de préférence d'une
surface extérieure cylindrique, lors duquel on déforme l'ébauche métallique dans une
étape de préformage en une ébauche de projectile (1a) pourvue d'un tronçon en forme
de douille (3a), qui à l'achèvement de l'étape de préformage s'étend sur plus de la
moitié de la plus grande hauteur axiale (hRa) de l'ébauche, notamment le tronçon en forme de douille (3a) étant formé avec un
tour intérieur (32a) se rétrécissant de préférence en continu, après l'étape de préformage,
on déforme l'ébauche de projectile (1a) dans une étape de formage de contour intérieur
de telle sorte que soit créé un tronçon de douille (3b) frontal de l'ébauche de projectile
(1b) avec une paroi de douille (31b) externe en direction radiale avec une épaisseur
de paroi sensiblement constante et/ou avec un contour intérieur (32b) cylindrique,
que soit créé un tronçon de douille (5b) arrière de l'ébauche de projectile (1b) pourvu
d'un épaulement (35b) saillant vers l'intérieur à partir de la paroi de douille (31b)
en direction radiale, et que soit créé un puits (55b) partant de l'épaulement (35b)
qui s'étend dans le tronçon de douille (5b) arrière de l'ébauche de projectile (1b).
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que dans l'étape de préformage, on déforme l'ébauche métallique en préservant un tronçon
de tronc (7) totalement cylindrique restant, s'étendant dans la direction axiale (A)
sur moins de 45 % de la plus grande hauteur axiale (hRa) d'ébauche de l'ébauche de projectile (1a) ou en ce que dans l'étape de préformage, pour former l'ébauche de projectile (1a), on traverse
totalement dans l'ébauche métallique dans la direction axiale.
13. Procédé selon la revendication 11 ou 12, caractérisé en ce que le puits (55b) forme un microcanal (57b) et/ou une cavité de déformation (53b), la
cavité de déformation (53b) étant conçue au moins par endroits de forme cylindrique
et/ou étant conçue au moins par endroits de forme cunéiforme avec un rétrécissement
frontal.
14. Procédé selon la revendication 13, caractérisé en ce que dans l'étape de formage de contour intérieur, on déforme l'ébauche de projectile
(1b) de telle sorte que la cavité de déformation (53) forme sur la face frontale une
constriction en forme de taille, notamment entre la cavité de déformation (53) et
l'épaulement (35) étant conçu un microcanal (57) dans lequel on réunit la surface
de paroi intérieure du tronçon de douille (51) à plat, notamment en créant un contact
et/ou
qu'un écart dans la direction axiale (A) entre l'épaulement (35b) et une partie arrière
(71) devienne plus grand que la hauteur axiale du tronçon de tronc (7) totalement
cylindrique de l'ébauche de projectile (1a), présent le cas échéant à l'achèvement
de l'étape de préformage.
15. Procédé selon l'une quelconque des revendications 11 à 14, caractérisé en ce que, notamment après l'étape de formage de contour intérieur, dans une étape de formage
d'ogive, on déforme l'ébauche de projectile, de telle sorte que la paroi de douille
(31) frontale forme une surface extérieure en forme d'ogive par endroits, notamment
un orifice (11) étant préservé qui débouche de préférence dans une cavité d'ogive
(33) définie sur sa périphérie par la paroi de douille (31).
16. Procédé selon l'une quelconque des revendications 11 à 15, caractérisé en ce que l'étape de préformage, l'étape de formage de contour intérieur et/ou l'étape de formage
d'ogive s'effectue sans enlèvement de copeaux, notamment par déformation à froid,
de préférence par pressage.