(19)
(11) EP 3 670 096 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2020  Patentblatt  2020/26

(21) Anmeldenummer: 18215055.7

(22) Anmeldetag:  21.12.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25D 17/06(2006.01)
B25D 11/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Hilti Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Britz, Rory
    86807 Buchloe (DE)
  • Ontl, Rainer
    86899 Landsberg (DE)
  • Hartmann, Markus
    87665 Mauerstetten (DE)

(74) Vertreter: Hilti Aktiengesellschaft Corporate Intellectual Property 
Feldkircherstrasse 100 Postfach 333
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)

   


(54) HANDWERKZEUGMASCHINE


(57) Die meißelnde Handwerkzeugmaschine 1 gemäß der Erfindung hat einen Werkzeughalter 2, einen Elektromotor 8, ein Schlagwerk 4 und einen Leerschlag-Fänger 30. Der Werkzeughalter 2 kann ein Werkzeug 3 aufnehmen und auf einer Arbeitsachse 7 beweglich haltern. Das Schlagwerk 4 beinhaltet einen Erregerkolben 13, einen Schläger 14, einen Döpper 15 und eine Führung 21 für den Döpper. Der Erregerkolben 13 ist mit dem Elektromotor gekoppelt. Die Führung 21 führt den Döpper 15 auf der Arbeitsachse 7. Der Leerschlag-Fänger 30 für den Döpper 15 hat eine dem Döpper 15 zugewandte, konische Innenfläche 37. Der Döpper 15 hat eine zugehörige in die Schlagrichtung 5 weisende Stirnfläche 31. Die Stirnfläche 31 liegt an der konischen Innenfläche 37 an, wenn der Döpper 15 in seiner in Schlagrichtung 5 am weitesten vorgerückten Stellung liegt. Die Stirnfläche 31 des Döppers 15 hat in Umfangsrichtung 32 ein erstes Segment 33 und ein zweites Segment 34. Das zweite Segment 34 ist gegenüber dem ersten Segment 33 in Schlagrichtung 5 versetzt.




Beschreibung

GEBIET DER ERFINDUNG



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine meißelnde Handwerkzeugmaschine, z.B. einen Bohrhammer oder einen Elektromeißel.

[0002] Ein Bohrhammer ist beispielsweise aus US 9,339,924 B2 bekannt. Der Bohrhammer hat ein elektro-pneumatisches Schlagwerk. Ein Anwender schaltet einen Elektromotor des Bohrhammers durch Betätigen eines Tasters ein. Das Schlagwerk soll nur jedoch nur aktiviert sein, wenn der Anwender den Bohrhammer, genauer ein Werkzeug, an einen Untergrund presst. Der Elektromotor bewegt kontinuierlich einen Erregerkolben des Schlagwerks. Ein Schläger des Schlagwerks wird an die Bewegung des Erregerkolbens über eine pneumatische Kammer angekoppelt, wenn Belüftungsöffnungen der pneumatischen Kammer geschlossen sind. Die Belüftungsöffnungen werden durch einen Döpper kontrolliert. Der Döpper ist auf der Arbeitsachse zwischen dem Schläger und dem Werkzeug angeordnet. Beim Anpressen des Schlagwerks wird der Döpper in eine Arbeitsstellung, in Richtung zu dem Schläger verschoben. In der Arbeitsstellung sind die Belüftungsöffnungen geschlossen und das Schlagwerk aktiv. Bei fehlendem Anpressen sorgt ein Schlag des Schlägers, ein sogenannter Leerschlag, dafür, dass der Döpper die Arbeitsstellung verlässt. Die Belüftungsöffnungen sind freigegeben und das Schlagwerk schaltet ab.

[0003] Der Döpper bewegt sich aufgrund des Leerschlags in Schlagrichtung. Ein Fänger fängt den Döpper auf. Der Döpper kommt vorzugsweise durch den Fänger zum Stehen. Allerdings kann der Döpper von dem Fänger abprallen, zurück in die Arbeitsstellung gleiten und unerwünschter Weise die Belüftungsöffnungen schließend das Schlagwerk aktivieren. Typischerweise ist gleich der nächste Schlag wieder ein Leerschlag. Die Leerschläge stellen eine erhebliche Belastung für die Handwerkzeugmaschine und den Anwender dar, da die gesamte Schlagenergie innerhalb der Handwerkzeugmaschine aufgenommen wird und nicht wie gewünscht in den Untergrund eingeleitet wird.

[0004] US 9,339,924 B2 beschreibt einen Döpper mit einer gegenüber dem Fänger exzentrischen Stirnfläche. Die exzentrische Stirnfläche soll ein Drehen des Döppers bewirken, wodurch dem Döpper kinetische Energie entzogen wird. Der Döpper erreicht daraufhin nicht mehr die Arbeitsstellung. Die beschriebene Lösung ist abhängig von einer toleranzfreien Führung des Döppers, um die exzentrische Anordnung zu gewährleisten. Allerdings unterliegt der Döpper und dessen Führung durch den Eintrag von Staub und Bohrgut über das Werkzeug einem hohen Verschleiß, worunter die Genauigkeit der Führung leidet. Ferner beeinflusst die exzentrische Anordnung die Effizienz der Übertragung der Stoßwelle von dem Döpper auf das axial angeordnete Werkzeug.

OFFENBARUNG DER ERFINDUNG



[0005] Die meißelnde Handwerkzeugmaschine gemäß der Erfindung hat einen Werkzeughalter, einen Elektromotor, ein Schlagwerk und einen Leerschlag-Fänger. Der Werkzeughalter kann ein Werkzeug aufnehmen und auf einer Arbeitsachse beweglich haltern. Das Schlagwerk beinhaltet einen Erregerkolben, einen Schläger, einen Döpper und eine Führung für den Döpper. Der Erregerkolben ist mit dem Elektromotor gekoppelt. Der Schläger koppelt über eine pneumatische Kammer an die Bewegung des Erregerkolbens an. Der Döpper ist in Schlagrichtung von dem Schläger auf der Arbeitsachse angeordnet. Die Führung führt den Döpper auf der Arbeitsachse. Der Leerschlag-Fänger für den Döpper hat eine dem Döpper zugewandte, konische Innenfläche. Der Döpper hat eine zugehörige, gegenüber der Arbeitsachse geneigte und in die Schlagrichtung weisende Stirnfläche. Die Stirnfläche liegt an der konischen Innenfläche an, wenn der Döpper in seiner in Schlagrichtung am weitesten vorgerückten Stellung liegt. Die Stirnfläche des Döppers hat in Umfangsrichtung ein erstes Segment und ein zweites Segment. Das zweite Segment ist gegenüber dem ersten Segment in Schlagrichtung versetzt. Der Versatz in den beiden Segmente der Stirnfläche führt dazu, dass der Döpper beim Anliegen an dem Leerschlag-Fänger verkippt. Das Verkippen führt zu einem Verklemmen des Döppers in dem Führungsrohr. Simulationen zeigen ein zusätzliches Verbiegen des Döppers aufgrund des axialen Versatzes zwischen den gegenüberliegenden Kontaktpunkten von Döpper und Fänger. Hierdurch erhöht sich die Stoppwirkung des Fängers auf den Döpper.

KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN



[0006] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen und Figuren. In den Figuren zeigen:
Fig. 1
einen Bohrhammer
Fig. 2
einen Döpper des Bohrhammers
Fig. 3
ein Schnitt in Ebene III-III durch den Döpper


[0007] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.

AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG



[0008] Fig. 1 zeigt als Beispiel einer meißelnden Handwerkzeugmaschine 1 schematisch einen Bohrhammer. Der Bohrhammer hat einen Werkzeughalter 2, in welchen ein Werkzeug 3 eingesetzt und verriegelt werden kann. Die Werkzeuge 3 können beispielsweise Bohrer für die drehmeißelnde Bearbeitung von mineralischen Bauwerkstoffen, wie Beton oder Gestein, oder Meißel für die rein meißelnde Bearbeitung der selben Bauwerkstoffe sein. Der Bohrhammer 1 enthält ein pneumatisches Schlagwerk 4, welches im Betrieb periodisch Schläge in Schlagrichtung 5 auf das Werkzeug 3 ausübt. Zudem enthält der Bohrhammer 1 eine Abtriebswelle 6, welche im Betrieb den Werkzeughalter 2 und damit das Werkzeug 3 um eine Arbeitsachse 7 dreht. Das Schlagwerk 4 und die Abtriebswelle 6 werden von einem Motor 8, z.B. einem Elektromotor, angetrieben. Die Abtriebswelle 6 kann in meißelnden Handwerkzeugmaschinen 1 abschaltbar sein oder in rein meißelnden Handwerkzeugmaschinen 1 sind ohne Abtriebswelle.

[0009] Die Handwerkzeugmaschine 1 hat einen Handgriff 9, mittels welchem der Anwender die Handwerkzeugmaschine 1 im Betrieb halten und führen kann. Der Handgriff 9 ist an einem Maschinengehäuse 10 befestigt. Vorzugsweise ist der Handgriff 9 an einem von der Werkzeughalter 2 entfernten Ende der Handwerkzeugmaschine 1 bzw. des Maschinengehäuses 10 angeordnet. Eine zu der Schlagrichtung 5 parallele und mittig durch den Werkzeughalter 2 verlaufende Arbeitsachse 7 verläuft vorzugsweise durch den Handgriff 9, wenn dieser einhändig zu greifen ist. Der Handgriff 9 kann durch Dämpfelemente von dem Maschinengehäuse 10 teilweise entkoppelt sein, um Vibrationen des Schlagwerks 4 zu dämpfen.

[0010] Der Anwender kann die Handwerkzeugmaschine 1 mittels eines Tasters 12 in Betrieb nehmen. Das Betätigen des Tasters 12 aktiviert den Motor 8. Der Taster 12 ist vorzugsweise an dem Handgriff 9 angeordnet, wodurch dieser von der den Handgriff 9 umgreifenden Hand betätigt werden kann.

[0011] Das Schlagwerk 4 hat einen Erregerkolben 13, einen Schläger 14 und einen Döpper 15. Der Erregerkolben 13, der Schläger 14 und der Döpper 15 sind in Schlagrichtung 5 aufeinanderfolgend auf der Arbeitsachse 7 liegend angeordnet. Der Erregerkolben 13 ist über einen Getriebestrang an den Motor 8 angekoppelt. Der Getriebestrang setzt die Drehbewegung des Motors 8 in eine periodische Vor- und Rückbewegung des Erregerkolbens 13 auf der Arbeitsachse 7 um. Ein beispielhafter Getriebestrang basiert auf einem Exzenterrad 16 und einem Pleuel 17. Eine andere Ausführung basiert auf einem Taumelantrieb.

[0012] Der Schläger 14 wird an die Bewegung des Erregerkolbens 13 durch eine pneumatische Kammer 18, auch als Luftfeder bezeichnet, angekoppelt. Die pneumatische Kammer 18 ist längs der Arbeitsachse 7 antriebsseitig durch den Erregerkolben 13 und werkzeugseitig durch den Schläger 14 abgeschlossen. Der Schläger 14 ist dazu als Kolben ausgebildet. In der dargestellten Variante ist die pneumatische Kammer 18 in radialer Richtung durch ein Führungsrohr 19 abgeschlossen. Der Erregerkolben 13 und der Schläger 14 gleiten luftdicht anliegend an der Innenfläche des Führungsrohrs 19. In anderen Ausgestaltung kann der Erregerkolben topfförmig ausgebildet sein. Der Schläger gleitet innerhalb des Erregerkolbens. Analog kann der Schläger topfförmig ausgebildet sein, wobei der Erregerkolben innerhalb des Schlägers gleitet. Der Schläger 14 bewegt sich angekoppelt über die pneumatische Kammer 18 periodisch parallel zu der Schlagrichtung 5 zwischen einem antriebsseitigen Umkehrpunkt und einem werkzeugseitigen Umkehrpunkt. Der werkzeugseitige Umkehrpunkt ist durch den Döpper 15 vorgegeben, auf welchen der Schläger 14 im werkzeugseitigen Umkehrpunkt aufschlägt.

[0013] Der Döpper 15 ist parallel zu der Schlagrichtung 5 zwischen einem Anschlag 20 und dem Werkzeug 3 beweglich geführt. Im Betrieb drückt der Anwender beim Anpressen des Werkzeugs 3 an einen Untergrund das Werkzeug 3 gegen den Döpper 15 und mittelbar den Döpper 15 gegen den Anschlag 20. Die Stellung des Döppers 15 anliegend an dem Anschlag 20 wird als Arbeitsstellung bezeichnet. Der Schlag des Schlägers 14 auf den Döpper 15 erfolgt vorzugsweise, wenn der Döpper 15 in der Arbeitsstellung ist. Der Döpper 15 dient als Mittler des Schlags des Schlägers 14 auf das Werkzeug 3. Eine Dämpfung des Stoßes durch den Döpper 15 ist nicht erwünscht.

[0014] Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Ausgestaltung des Döppers 15. Der Döpper 15 gleitet in einer rohrförmigen Führung 21 auf der Arbeitsachse 7. Die Arbeitsachse 7 wird durch die zylindrische Innenfläche 22 der Führung 21 vorgegeben. Die Innenfläche 22 ist koaxial zu der Arbeitsachse 7 angeordnet. Der Döpper 15 hat eine zylindrische Mantelfläche 23, welche an der Innenfläche 22 anliegt. Die Mantelfläche 23 definiert typischerweise den größten Durchmesser des Döppers 15. Zudem definiert die Mantelfläche 23 eine Längsachse oder Döpperachse 24 des Döppers 15. Die Döpperachse 24 entspricht der Symmetrieachse der Mantelfläche 23. Aufgrund der Führung 21 des Döppers 15 über die führende Mantelfläche 23 liegt die Döpperachse 24 auf der Arbeitsachse 7.

[0015] Der Döpper 15 hat eine Schlagfläche 25, welche in Richtung zu dem Schläger 14 weist. Der Schläger 14 schlägt auf die Schlagfläche 25 auf. Der Flächeninhalt der Schlagfläche 25 ist typischerweise geringer als der Flächeninhalt eines Querschnitts im Bereich der führenden Mantelfläche 23. Die Schlagfläche 25 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch zu der Döpperachse 24. Der Schläger 14 schlägt somit mittig auf die Schlagfläche 25, wodurch eine effizientere Energieübertragung gewährleistet ist. Die Schlagfläche 25 kann eben ausgebildet sein, bevorzugt ist eine ballige Ausgestaltung. An die Schlagfläche 25 schließt sich in der dargestellten Ausführungsform ein zylindrischer Abschnitt an, dessen Durchmesser dem Durchmesser der Schlagfläche 25 entspricht.

[0016] Der Döpper 15 hat eine Stoßfläche 26, welche in Richtung zu dem Werkzeug 3 zeigt, d.h. in Schlagrichtung 5 und abgewandt von dem Schläger 14 ist. Der Döpper 15 liegt mit der Stoßfläche 26 an dem Werkzeug 3 an oder schlägt mit der Stoßfläche 26 auf das Werkzeug 3 auf. Der Flächeninhalt der Stoßfläche 26 ist typischerweise geringer als der Flächeninhalt eines Querschnitts im Bereich der führenden Mantelfläche 23. Die Schlagfläche 25 ist rotationssymmetrisch zu der Döpperachse 24. Eine Stoßübertragung von dem Döpper 15 auf das Werkzeug 3 erfolgt mittig von der Stoßfläche 26. Die Stoßfläche 26 kann eben oder ballig ausgebildet sein. An die Stoßfläche 26 schließt sich in der dargestellten Ausführungsform ein zylindrischer Abschnitt 27 an, dessen Durchmesser dem Durchmesser der Stoßfläche 26 entspricht.

[0017] Der Döpper 15 liegt in der Arbeitsstellung an dem Anschlag 20 an. Der Anschlag 20 kann beispielsweise als Ring ausgebildet sein. Der Ring hat einen Innendurchmesser, der etwas größer als der Durchmesser der Schlagfläche 25 ist. Der Döpper 15 weist eine (Prellschlag-) Fläche 28 auf. Die Prellschlagfläche 28 hat vorzugsweise eine konische Gestalt. Im Bereich der Prellschlagfläche 28 erhöht sich der Durchmesser des Döppers 15 gleichmäßig entlang der Döpperachse 24 von dem geringeren Durchmesser der Schlagfläche 25 auf den Durchmesser der führenden Mantelfläche 23. Die Prellschlagfläche 28 ist rotationssymmetrisch zu der Döpperachse 24. Eine Neigung der Prellschlagfläche 28 gegenüber der Döpperachse 24 und damit auch gegenüber der Arbeitsachse 7 ist vorzugsweise längs der Döpperachse 24 konstant. Der Anschlag 20 kann eine der Prellschlagfläche 28 zugewandte ebenfalls konische Fläche aufweisen. Der Anschlag 20 kann in dem Maschinengehäuse 10 über ein Dämpfelement 29, z.B. einen elastischen O-Ring, abgestützt sein.

[0018] Der Döpper 15 bewegt sich im meißelnden Betrieb nur geringfügig aus seiner Arbeitsstellung. Nach einem Schlag des Schlägers 14 auf den Döpper 15, bewegt sich der Döpper 15 maximal soweit wie sich das Werkzeug 3 aus dem Werkzeughalter 2 herausbewegt. Aufgrund des Anpressdrucks des Anwenders wird das Werkzeug 3 wieder in die Werkzeugaufnahme hineingeschoben soweit, bis der Döpper 15 an dem Anschlag 20 anliegt.

[0019] Fehlt ein Werkzeug 3 oder falls das Werkzeug 3 nicht angedrückt ist, bewegt sich der Döpper 15 deutlich aus der Arbeitsstellung. Ein (Leerschlag-) Fänger 30 stoppt den Döpper 15 in Schlagrichtung 5. Der Döpper 15 schlägt mit einer Stirnfläche 31 auf den Fänger 30 auf. Der Döpper 15 befindet sich dann in seiner in Schlagrichtung 5 am weitest vorgerückten Position. Der Döpper 15 wird etwas gegenüber der Führung 21 verkippt, wenn der Döpper 15 an den Leerschlag-Fänger 30 anschlägt, d.h. die Döpperachse 24 wird gegenüber der Arbeitsachse 7 verkippt. Das Verkippen bewirkt ein Verklemmen des Döppers 15 in der Führung 21, wodurch Bewegungsenergie des Döppers 15 abgebaut wird und der Döpper 15 vorzugsweise zum Stehen kommt. Das Verkippen wird durch eine spezielle Asymmetrie der Stirnfläche 31 des Döppers 15 erreicht.

[0020] Die Stirnfläche 31 ist in Schlagrichtung 5 weisend und gegenüber der Döpperachse 24 geneigt. Die Schlagfläche 25 verbindet die Mantelfläche 23 mit der Stoßfläche 26. Im Bereich der Stirnfläche 31 reduziert sich der Durchmesser des Döppers 15 von dem maximalen Durchmesser der führenden Mantelfläche 23 auf den Durchmesser der Stoßfläche 26. Die Besonderheit der Stirnfläche 31 ist ihre Unterteilung in Umfangsrichtung 32 in ein erstes Segment 33 und ein zweites Segment 34. In der beispielhaften Ausführung können beide Segmente 33, 34 konusförmig sein. Das erste Segment 33 ist gegenüber dem zweiten Segment 34 in Schlagrichtung 5 versetzt. Die beiden Segmente 33, 34 sind gegenüber der Döpperachse 24 und Arbeitsachse 7 geneigt. Der Versatz zeigt sich darin, dass für einen Ausschnitt der Stirnfläche 31 mit konstanten radialen Abstand zu der Arbeitsachse 7, der Anteil des Ausschnitts zugehörig zu dem ersten Segment 33 näher an der Stoßfläche 26 ist, als der Anteil des Ausschnitts zugehörig zu dem zweiten Segment 34. Das erste Segment 33 stößt somit in Schlagrichtung 5 zuerst an. In einer beispielhaften Ausführung liegt ein Anteil des ersten Segments 33 im Bereich von 200 Grad bis 270 Grad.

[0021] Das zweite Segment 34 ist vorzugsweise konusförmig. Eine Achse des vollständigen Konus, welcher das zweite Segment 34 ausbildet, fällt vorzugsweise mit der Döpperachse 24 zusammen. Das erste Segment 33 kann ebenfalls konusförmig ausgebildet sein. Eine entsprechende Achse fällt nicht mit der Döpperachse 24 zusammen. Die Achse kann zu der Döpperachse 24 parallel versetzt oder gekippt sein. In jedem Querschnitt senkrecht zu der Arbeitsachse 7 ist ein Krümmungsradius r1 des ersten Segments 33 größer als der Krümmungsradius r2 des zweiten Segments. Das flachere erste Segment 33 kann einen größeren Anteil an dem Umfang einnehmen als das steilere zweite Segment 34.

[0022] Der Leerschlag-Fänger 30 ist beispielsweise durch eine konische Verengung der Führung 21 ausgebildet. Die Verengung hat einen Innendurchmesser, welcher größer als der Durchmesser der Stoßfläche 26 des Döppers 15 aber geringer als der Durchmesser der Mantelfläche 23 des Döppers 15 ist. Die Verengung hat eine konische Innenfläche 37, welche in Richtung zu dem Döpper 15 weist. Die konische Innenfläche 37 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch zu der Arbeitsachse 7.

[0023] Das vordere, erste Segment 34 bewirkt eine größere radiale Kraftkomponente verglichen zu dem flachen Segment 33. Hierdurch wird Döpper 15 verkippt oder wird verbogen. Beide Effekte führen zu einem effizienten Abbremsen des Döppers 15. Dies tritt auch ein, wenn die Führung 21 des Döppers 15 parallel zu der Arbeitsachse 7 aufgrund von Verschleiß bereits ein größeres Spiel aufweist.

[0024] Die Führung 21 kann in dem Maschinengehäuse 10 starr verankert sein. Die beispielhafte Führung 21 ist in Schlagrichtung 5 gedämpft aufgehängt. Beispielsweise kann die Führung 21 in einem Gleitlager 38 liegen. Ein Dämpfelement 39, z.B. ein Elastomer, ist zwischen einem gehäusefesten Anschlag 40 und einer Nase 41 eingespannt. Der Anschlag 40 ist in Schlagrichtung 5 von der Nase 41 angeordnet.

[0025] In einer Ausgestaltung kann das erste Segment 33 durch eine ebene oder nahezu ebene Abschrägung gebildet sein. Ein Krümmungsradius r1 des ersten Segments 33 ist entsprechend sehr groß. Das erste Segment 33 hat in dieser Ausführung einen geringeren Anteil an dem Umfang, beispielsweise zwischen 30 Grad und 45 Grad.


Ansprüche

1. Meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) mit
einem Werkzeughalter (2) zum Haltern eines Werkzeugs (3) auf einer Arbeitsachse (7), einem Schlagwerk (4), das einen Erregerkolben (13), einen Schläger (14), eine von dem Erregerkolben (13) und dem Schläger (14) abgeschlossene pneumatische Kammer (18) zum Ankoppeln einer Bewegung des Schlägers (14) an den Erregerkolben (13) und einen in Schlagrichtung (5) nach dem Schläger (14) angeordneten Döpper (15) zum Übermitteln eines Schlages des Schlägers (14) auf das Werkzeug (3) aufweist, einer Führung (21) für den Döpper (15) zum Führen des Döppers (15) auf der Arbeitsachse (7),
einem Leerschlag-Fänger (30) für den Döpper (15), wobei der Fänger (30) eine dem Döpper (15) zugewandte, konische Innenfläche (37) aufweist, und wobei der Döpper (15) eine in die Schlagrichtung (5) weisende und gegenüber Arbeitsachse (7) geneigte Stirnfläche (31) aufweist, die an der konischen Innenfläche (37) anliegt, wenn der Döpper (15) in seiner in Schlagrichtung (5) am weitesten vorgerückten Stellung liegt, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stirnfläche (31) des Döppers (15) in Umfangsrichtung (32) ein erstes Segment (33) und ein zweites Segment (34) aufweist, wobei das zweite Segment (34) gegenüber dem ersten Segment (33) in Schlagrichtung (5) versetzt ist.
 
2. Meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schnitt senkrecht zu der Arbeitsachse (7) das erste Segment (33) einen ersten Krümmungsradius (r1) und das zweite Segment (34) einen zweiten Krümmungsradius (r2) aufweist, und der erste Krümmungsradius (r1) größer als der zweite Krümmungsradius (r2) ist.
 
3. Meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Segment (33) durch einen Kegel beschrieben ist, dessen Achse gegenüber der Arbeitsachse (7) versetzt ist.
 
4. Meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Segment (34) durch einen Kegel beschrieben ist, dessen Achse koaxial zu der Arbeitsachse (7) ist.
 
5. Meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegel des ersten Segments (33) gegenüber dem Kegel des zweiten Segments (34) längs der Arbeitsachse (7) versetzt ist.
 
6. Meißelnde Handwerkzeugmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigung des ersten Segments (33) gegenüber der Arbeitsachse (7) gleich einer Neigung des zweiten Segments (34) gegenüber der Arbeitsachse (7) ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente