[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kathodischen Tauchlack-Beschichtung von
Werkstücken mittels einer Tauchlackieranlage sowie eine Tauchlackieranlage hierfür.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Tauchlackieranlagen für die kathodische Tauchlackierung
bekannt. So beschreibt die
DE 10 2009 034 007 A1 eine Tauchlackieranlage, die ein Tauchbad mit Lack und eine Umwälzvorrichtung dafür
umfasst. Die Werkstücke werden dabei in ein Gestell gehängt und das Gestell wird in
das Bad getaucht. Es wird eine Spannung angelegt, wobei mittels eines Gleichrichters
das Bad für eine vorgegebene Zeit mit Gleichstrom versorgt wird. Die Kathode wird
durch die Werkstücke am Gestell gebildet. Durch das Aufhängen der Werkstücke im Gestell
treten an den Aufhängepunkten Fehlstellen auf, so dass keine durchgängige Beschichtung
der Werkstücke erreicht wird. Zudem ist das Verfahren durch den hohen personellen
Aufwand des Aufhängens sehr teuer.
[0003] Weitere Tauchlackieranlagen sehen vor, dass Werkstücke in einer offenen, nicht rotierbaren
Trommel in ein Beschichtungsbad gegeben werden, wie beschrieben in
DE 10 2007 018 887 A1; die Beschichtung verläuft im Grunde wie vorstehend, nur dass die Kathode an der
Trommel bereitgestellt wird. Auch hier wird für eine vorgegebene Zeitdauer . Gleichstrom
angelegt. Die Teile liegen in der Trommel teils übereinander, was zu einer unvollständigen
Beschichtung führt; selbst, wenn die Trommel hin- und her bewegt wird, gibt es Fehlstellen
an den Werkstücken. Dann müssen die Werkstücke, und dabei handelt es sich teils um
Kleinstteile wie bspw. Sechskantmuttern M6, zum Trocknen aufgehängt werden, was auch
hier einen enormen personellen Aufwand erfordert und daher treuer ist.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein verbessertes Verfahren zur kathodischen Tauchlack-Beschichtung von Werkstücken
vorzuschlagen, mit dem eine optimierte Beschichtung bei geringerem Kostenaufwand erreicht
wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die weitere Aufgabe, eine verbesserte Tauchlackieranlage zu schaffen, mit der eine
Beschichtung mit Tauchlack auch von Kleinstteilen zu verringerten Kosten erreicht
werden kann, wird durch die Tauchlackieranlage mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 5 gelöst.
[0007] Weiterbildungen des Verfahrens zur kathodischen Tauchlackierung und der Tauchlackieranlage
sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
[0008] Eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur kathodischen Tauchlack-Beschichtung
von Werkstücken wird mittels einer Tauchlackieranlage durchgeführt, die eine mit Elektroden
ausgestattete rotierbare Trommel für die Aufnahme der Werkstücke während des Aufbringens
von Tauchlack, sowie ein oder mehrere Tauchlack enthaltende Becken und diesem oder
diesen nachgeordnet ein oder mehrere weitere, Spülflüssigkeit enthaltende Becken aufweist.
Ferner weist die Tauchlackieranlage eine gesteuerte Beförderungsvorrichtung auf, an
der die Trommel zur stationsweisen Beförderung der Trommel von einem ersten Becken
in nachgeordnete Becken und zum in den Tauchlack und in die Spülflüssigkeit Absenken
angeordnet ist.
[0009] Dem letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Becken ist stromabwärts eine Förderstrecke
nachgeordnet, die ein oder mehrere Förderbänder aufweist, die zum Vereinzeln der beschichteten
Werkstücke ausgebildet sind, und sich durch einen Trockenofen und eine dem Trockenofen
nachgeordnete Abkühlkammer hindurcherstrecken.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a) Eintauchen der Trommel mit zu beschichtenden Werkstücken in ein erstes Becken und
darin Drehen der Trommel, hierbei sukzessive Aufbringen einer Tauchlack-Beschichtung
auf die Werkstücke in einem getakteten Betätigungsmodus der Trommel. Erfindungsgemäß
und vorteilhaft umfasst dieser getaktete Betätigungsmodus drei oder mehr Abscheidungsphasen
resp. Takte, in denen Lack auf den Werkstücken abgeschieden wird und eine Beschichtung
bildet, die jeweils das Anlegen eines vorbestimmten elektrischen Stromes über eine
vorbestimmte erste Zeitdauer an die Elektroden erfordert, und die alternierend mit
Nichtabscheidungsphasen, während denen der Strom über eine vorbestimmte zweite Zeitdauer
ausgeschaltet wird, und während denen folglich keine Abscheidung von Lack auf den
Werkstücken erfolgt, ausgeführt wird. In dieser spannungsfreien Zeit wird die Trommeldrehung
unterbrochen (die Trommel steht). Dieser Betätigungsmodus mit wechselweisem An- und
Ausschalten des Stromes führt dazu, dass die Werkstücke in einer ersten Abscheidungsphase
eine erste Lackschicht erhalten, die dann bei Ausschalten des Stromes sich etwas verfestigen
kann - die Beschichtung, die sehr weich ist, kann etwas fester werden und wird damit
stabiler und ist bei der nun folgenden nächsten Abscheidungsphase abriebsresistenter
- der gerade erst aufgetragene Lack wird nicht sofort bei der durch das Drehen der
Trommel entstehenden mechanischen Belastung wieder abgerieben. Dann kann mit dem erneuten
Anlegen der Spannung bei der nächsten Lackschicht ein bspw. bis dahin noch nicht beschichteter
Oberflächenabschnitt mit Lack versehen werden, der dann in der nächsten Nichtabscheidungsphase
Zeit zum Verfestigen erhält. So führt der Wechsel mehrerer Abscheidungs- und Nichtabscheidungsphasen
zu einer sicheren Beschichtung der gesamten Oberflächen und dazu, dass die weiche
Beschichtung möglichst unbeschädigt erhalten bleibt.
- b) Nach der letzten Abscheidungsphase erfolgt das Überführen der Trommel in ein Spülflüssigkeit
enthaltendes Becken bzw. nacheinander in mehrere Becken, und unter Drehen der Trommel
Spülen der Werkstücke während eines vorbestimmten Zeitraumes. Dem Fachmann ist bekannt,
dass, wie und womit Werkstücke nach der kathodischen Tauchlackbeschichtung gespült
werden müssen und er weiß, wie er diesen Schritt ausführt.
- c) Nach Schritt b) wird die Trommel mit der Beförderungsvorrichtung aus dem letzten
Spülbad gehoben und geöffnet und die beschichteten Werkstücke werden auf die Förderstrecke
überführt, die ein oder auch mehrere Förderbänder aufweist, von denen vorteilhaft
eines ein zum Vereinzeln ausgebildetes Kettenförderband ist, das über einer Vielzahl
Rollen geführt ist, dabei weiter Vereinzeln der beschichteten Werkstücke über eine
vorbestimmte Strecke S, die unerwartete Nutzung eines Kettenförderbandes an dieser
Stelle ist vorteilhaft, weil so auf sanfte Weise dafür gesorgt wird, dass die frisch
beschichteten Werkstücke mit noch weichem Lack erstens nicht aneinander und zweitens
nicht an dem Förderband kleben.
- d) Überführen der beschichteten Werkstücke mittels des Kettenförderbands in den Trockenofen
und Trocknen der Werkstücke bei einer vorbestimmten Temperatur im Bereich von 170
bis 230 °C über eine vorbestimmte Erwärmungs-Zeitdauer von 15 bis 60 Minuten.
- e) nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer Überführen der Werkstücke in die dem Trockenofen
nachgeordnete Abkühlkammer und Abkühlen der Werkstücke auf Raumtemperatur. Dass das
Kettenförderband auch das Förderband der Förderstrecke ist, das die beschichteten
Werkstücke durch die Trocken und Abkühlzone befördert, dient eben vorteilhaft genau
dem Zweck, das Verkleben der Werkstücke oder das Abreiben der Lackschicht durch Aneinander
stoßen von Werkstücken zu verhindern. Durch die Wellenbewegung des Kettenförderbands
und die im Unterschied zu einem Förderband mit durchgängig geschlossener Oberfläche
- das Kettenförderband ist ähnlich einem Kettenhemdstoff - ist die Klebefläche verringert,
Luft gelangt auch von unten an die Werkstücke und das Abrollen der Werkstücke über
den Rollen, die sich unter der Förderbandoberfläche befinden, führt zu stetigem Ablösen
der Werkstücke.
[0011] Die Anlage ist für Werkstücke unterschiedlicher Größen variabel einsetzbar und ermöglicht
ein durchgehendes Beschichtungsergebnis mit hoher Qualität. Besonders vorteilhaft
ist die Nutzung für Kleinstteile, es sei die Sechskantmutter M6 als Teilchengröße
beispielhaft und nicht beschränkend herangezogen. Gerade solche Kleinstbauteile sind
bei der einzelnen Handhabung besonders teuer.
[0012] Die Bedienung ist wesentlich vereinfacht. Eine durchgängige Beschichtung wird erreicht
und ein erhöhter Durchsatz an Werkstücken wird erzielt. Damit lässt sich ein Tauchlackierverfahren
erzielen, das eine hohe Prozesssicherheit ermöglicht.
[0013] Das erfindungsgemäße Tauchlackierverfahren kann unter Einsatz von menschlicher Arbeitskraft
durchgeführt werden, etwa beim Öffnen oder Verschließen der Trommel.
[0014] Es ist aber auch möglich, diese Tätigkeiten, auch das Befüllen der Trommel oder das
Entleeren des Gefäßes, in das die fertigen Werkstücke nach der Abkühlung gelangen,
durch Industrieroboter ausführen zu lassen.
[0015] Ferner sieht das erfindungsgemäße Verfahren in einer weiteren Weiterbildung vor,
dass die erste Zeitdauer einer Abscheidungsphase in einem Bereich von 15 s bis 180
s, bevorzugt in einem Bereich von 30 bis 120 s und am meisten bevorzugt bei 60 s liegt
und die zweite Zeitdauer einer Nichtabscheidungsphase in einem Bereich von 15 s bis
120 s, bevorzugt in einem Bereich von 15 bis 90 s und am meisten bevorzugt bei 30
s liegt.
[0016] Die Anzahl der Abscheidungsphasen des getakteten Betätigungsmodus kann je nach Größe
oder Beschaffenheit der zu beschichtenden Werkstücke angepasst werden. Ist eine dickere
Lackschicht gewünscht, sind mehr als drei Abscheidungsphasen vorteilhaft. Erfindungsgemäß
sind also spezifische Prozessparameter für das Betreiben der Trommel bzw. für das
Anlegen des Stroms vorgesehen. So werden bestimmte Abscheidungsphasen gefahren, indem
Spannung an die Trommel mittels eines Gleichrichters angelegt wird.
[0017] In einer Weiterbildung sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass während der
Abscheidungsphasen oder der Nichtabscheidungsphasen die Trommel mit einer vorbestimmten
Drehzahl rotiert wird oder still steht. Bevorzugt steht die Trommel während der Nichtabscheidungsphasen
still. Die Drehzahl der Trommel ist bauteilspezifisch und kann ebenfalls eingestellt
werden. Mit der erfindungsgemäßen Anlage ist die Einstellung der Drehzahl bauteilspezifisch
möglich. Die Drehzahl liegt bevorzugt in einem Bereich von 0,3 bis 10 U/min, besonders
bevorzugt in einem Bereich von 0,5 bis 6 U/min. Durch den gewählten Betätigungsmodus
der Trommel können auch schwere Werkstücke und Werkstücke mit komplizierten Bauteilgeometrien
beschichtet werden; der mechanische Abrieb wird verringert, indem die Trommel angehalten
wird und Zeit gegeben wird, dass sich die Beschichtung verfestigt. Die Trommel kann
vorwärts und rückwärts betrieben und angehalten werden, wobei auch Pendelbewegungen
möglich sind. Genauso schonend wird beim Spülen vorgegangen.
[0018] In noch einer Weiterbildung des Verfahrens kann das Überführen der Werkstücke auf
die Förderstrecke unter getaktetem Drehen der Trommel erfolgen. Vorteilhaft ist dies
mit portionsweisem Ausschütten der beschichteten Werkstücke besonders bevorzugt unter
vorwärts oder rückwärts oder im Wechsel vorwärts und rückwärts Rotieren der Trommel
verbunden, so dass nicht alle Werkstücke in einem Schwung auf eine Stelle des nachgeordneten
Förderbandes gekippt werden, sondern dass hier bereits eine Verteilung über eine größere
Strecke des Förderbandes erfolgt.
[0019] Wo es räumlich möglich ist, kann dieses erste Förderband der Förderstrecke auch bereits
ein Kettenförderband sein; aber wenn die Räumlichkeiten es erfordern, kann die Förderstrecke
auch eines oder mehrere Förderbänder als Umsetzer aufweisen, die vorteilhaft auch
Kettenförderbänder sind, aber auch Förderbänder mit geschlossener Oberfläche und/oder
ohne unter der Förderbandoberfläche befindliche Rollen sein können.
[0020] Das Kettenförderband, das sich auch durch den Trockenofen erstreckt, wird mit einer
vorbestimmten Fördergeschwindigkeit betrieben. Die Fördergeschwindigkeit hängt ab
von der Länge des Trockenofens und der nachgeordneten Abkühlkammer. Je länger Ofen
und Kühlkammer sind, desto höher ist die Fördergeschwindigkeit zu wählen. Es erhöht
sich damit auch die Anzahl der Werkstücke, die pro Zeiteinheit eingebrannt werden
können. Um eine geeignete Fördergeschwindigkeit zu wählen, ist die vom Lackhersteller
vorgeschriebene Einbrennzeit und Einbrenntemperatur zu beachten.
[0021] Das Bewegen/Drehen der Trommel beim Ausschütten der Werkstücke auf die Förderstrecke
kann auch getaktet, also nach einem bestimmten Bewegungsmuster, erfolgen.
[0022] Vorteilhaft ist das Kettenförderband aus einem kettenhemdartigen Bandmaterial bzw.
Geflecht gefertigt. Es bildet ein feingliedriges Band, wobei eine hohe Beweglichkeit
das gesamte Kettenförderband auszeichnet. Dazu wird das Band über viele Rollen bzw.
Walzen bewegt, die sich über die gesamte Förderstrecke S erstrecken. Aufgrund seiner
Elastizität passt sich das Kettenförderband an die Form der Rollen an und liegt auf
ihnen auf. Die Rollen unterhalb des Kettenförderbandes dienen dem Abrollen des kettenhemdartigen
Bandmaterials. Hierdurch wird das Band wellenförmig bewegt und unterstützt damit das
Trennen und Vereinzeln der Werkstücke. Sie kleben nicht an dem Band fest und der Lack
kann gleichmäßig trocknen. Bei runden Werkstücken ist bis dato das Trennen schon unproblematisch,
aber gerade bei eckigen Werkstücken haften oft Flächen aneinander. Dies wird mit dem
erfindungsgemäßen Kettenförderband unterbunden.
[0023] Ferner kann das Beschichtungsverfahren den zusätzlichen Schritt umfassen, dass in
dem Trockenofen und der Abkühlkammer die Werkstücke auf dem Kettenförderband durch
Rütteln des Kettenförderbandes mittels eines Rüttlers gedreht werden.
[0024] Getrocknet wird mittels des Trockenofens, der mit einer vorbestimmten Temperatur
im Bereich von 170 bis 230 °C über eine vorbestimmte Erwärmungs-Zeitdauer von 15 bis
60 Minuten trocknet. Sehr gute Ergebnisse für jede Art von Werkstücken werden bei
einer Temperatur von 190° C während einer Erwärmung von 20 min erzielt. Je nach Größe
oder Beschaffenheit der Werkstücke können auch andere Temperaturen und Erwärmungszeitdauern
gewählt werden. In einer vergleichbaren Zeitdauer werden die Werkstücke durch die
Abkühlkammer geführt. Die Abkühlzone ist dafür nötig, dass die Werkstücke langsam
auf Raumtemperatur herunter gekühlt werden, um es nicht zu Lackschäden, etwa Abplatzen
des Lacks durch spontane Temperaturänderung, kommen zu lassen.
[0025] Eine Ausführungsform der Tauchlackieranlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur kathodischen Tauchlack-Beschichtung von Werkstücken weist erfindungsgemäß
eine mit Elektroden ausgestattete rotierbare Trommel auf, in die Werkstücke während
des Aufbringens von Tauchlack aufgenommen sind und die mit einer Steuerungseinheit
zur Ausführung eines getakteten Betätigungsmodus der Trommel gekoppelt ist. Die Trommel
hat eine öffenbare Verschlussklappe entlang der Länge ihrer Mantelfläche -je länger
die Öffnung ist, desto unproblematischer ist das Befüllen und Entleeren. Die Verschlussklappe
kann mit einem dem Fachmann bekannten Knebelverschluss verschlossen werden; natürlich
sind auch andere Verschlüsse möglich.
[0026] Dabei kann die Verschlussklappe mittels der Verschlusselemente manuell oder automatisch
verschlossen werden. Schließen und Öffnen kann manuell oder auch mittels eines oder
mehrerer Roboter erfolgen.
[0027] Der Betätigungsmodus ist wie unter Schritt a) des Verfahrens beschrieben.
[0028] Ferner weist die erfindungsgemäße Tauchlackieranlage ein erstes Tauchlack enthaltendes
Becken und diesem nachgeordnet ein weiteres, Spülflüssigkeit enthaltendes Becken auf.
Es können auch mehrere Tauchlack enthaltende Becken und mehrere Spülflüssigkeit enthaltende
Becken in der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage angeordnet sein, je nach Art des
Lacks bzw. der gewünschten Beschichtungsdicke. Diese Vorkehrung ist dem Fachmann bekannt.
[0029] Die erfindungsgemäße Tauchlackieranlage sieht eine gesteuerte Beförderungsvorrichtung
vor, an der die Trommel angeordnet ist, und die zur stationsweisen Beförderung der
Trommel von einem ersten Becken in nachgeordnete Becken und zum in den Tauchlack und
in die Spülflüssigkeit Absenken ausgebildet ist.
[0030] Stromabwärts des letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Beckens ist die Förderstrecke
nachgeordnet, die ein Förderband aufweist, das zum Vereinzeln der beschichteten Werkstücke
ein über einer Vielzahl von Rollen geführtes Kettenförderband ist.
[0031] Die erfindungsgemäße Tauchlackieranlage weist ferner einen Trockenofen und eine dem
Trockenofen nachgeordnete Abkühlkammer auf, wobei sich das Kettenförderband durch
den Trockenofen und die Abkühlkammer hindurcherstreckt.
[0032] Es können auch mehrere Förderbänder, z.B. mit Umsetzer, nacheinander angeordnet werden,
um eine bestimmte Strecke zu überbrücken, damit die Werkstücke gut vereinzelt werden
können bzw. um eine platzsparende Anordnung vorzusehen. Dazu kann eine dem stromabwärts
letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Becken nachgeordnete Förderstrecke ein erstes
Förderband aufweisen, das zum Vereinzeln der beschichteten Werkstücke ein über einer
Vielzahl von Rollen geführtes Kettenförderband ist, und ein zweites Förderband vorgesehen
sein, das stromabwärts des erstes Förderbands angeordnet ist und dazu ausgebildet
ist, die auf dem ersten Förderband vereinzelten Werkstücke weiter zu fördern, wobei
das zweite Förderband ebenfalls ein Kettenförderband ist, und sich durch den Trockenofen
und die Abkühlkammer hindurcherstreckt. Das erste Förderband kann als Umsetzer fungieren,
um die Förderstrecke der Werkstücke umzulenken, wenn die Anlage nicht linear, sondern
eventuell platzsparend bspw. in L- oder U-Form aufgestellt werden soll.
[0033] Diese Abkühlkammer ist deswegen besonders vorteilhaft, weil der frische Lack langsam
zur Raumtemperatur geführt wird und nicht einem zu großen Temperaturgradienten unterzogen
wird, der zum Platzen des Lacks, zumindest stellenweise, führen kann.
[0034] In noch einer weiteren Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage kann
stromaufwärts des ersten Beckens eine Beladevorrichtung zum Beladen der Trommel mit
Werkstücken angeordnet sein, wobei die Beladevorrichtung eine Waage aufweist.
[0035] Die Waage kann operativ mit einer Datenverarbeitungseinheit gekoppelt sein, die eine
Speichereinheit aufweist, in der Gewichte und Oberfläche unterschiedlicher zu beschichtender
Werkstücke tabellarisch hinterlegt sind. Dabei ist vor allem hinterlegt, was die einzelnen
Werkstücke wiegen und was sie für eine zu beschichtende Oberfläche haben. Diese Oberfläche
kann vorher experimentell ermittelt oder auch rechnerisch bestimmt werden. Es liegt
quasi ein Werkstückekatalog (bspw. in Form einer Lookup-Tabelle) vor, auf den dann
während der Verwendung der Waage zugriffen werden kann. Die zu beschichtende Oberfläche
ergibt sich aus anlegbarem Strom an die Elektroden in der Trommel; diese ist abhängig
von der Anzahl der Elektroden in der Trommel.
[0036] Die Beladung endet, wenn entweder eine ausreichende Anzahl Werkstücke eingefüllt
wurde bzw., wenn ein vorbestimmtes Gewicht erreicht ist. Dann erfolgt eine Überführung
(händisch) in die Trommel. Dazu kann die Beladevorrichtung verschwenkt werden und
über eine Dreh-Kipp-Vorrichtung an die Trommel verfahren werden.
[0037] In einer weiteren Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage kann das
Kettenförderband einen Rüttler aufweisen, der bevorzugt an einem Ende stromabwärts
der Abkühlkammer angeordnet ist.
[0038] Eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Anlage sieht vor, dass ein erstes mit Lack
enthaltendes Becken ein Aktivbad zur kathodischen Tauchlackierung ist, wobei die in
sich im Betätigungsmodus befindliche Trommel teilweise oder vollständig in das Aktivbad
eingetaucht ist. Unter "Aktivbad" wird ein Bad oder Behälter verstanden, der mit einem
vorbestimmten KTL-Tauchlack gefüllt ist, z. B. DELTA-eLACK®.
[0039] In einer bevorzugten Ausführungsform der Tauchlackieranlage sind neben einem Lack
enthaltenden Becken ein Gleichrichter, mehrere Spülflüssigkeit enthaltende Becken,
eine Ultrafiltration und ein Anolytkreislauf zur Rückführung des ausgeschwemmten Lacks
(sog. Vierer-Kaskade) vorgesehen. Bei der Verwendung der Trommel sind die Ausschleppungsraten
an KTL-Lack in der Regel deutlich höher als mit einem Gestell aus dem Stand der Technik.
Um diese möglichst stark zu minimieren und noch die letzten Reste des Lacks auszuspülen,
ist zusätzlich zu den drei in Kaskade geschalteten Spül-Becken noch ein zusätzliches
Wasserbecken nachgeschaltet. Diese Anordnung ist dem Fachmann aber grundsätzlich bekannt.
[0040] Ferner sieht eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage vor, dass
die Trommel eine zylindrische, bevorzugt eine prismatische Form aufweist, die eine
polygonale Grundfläche mit drei bis dreißig Ecken, bevorzugt mit vier bis zwanzig
Ecken, am meisten bevorzugt mit sechs bis zwölf Ecken haben kann. Dabei kann die Mantelfläche
der Trommel abschnittsweise oder vollständig perforiert sein und eine Verschlussklappe
haben. Die Trommel ist um ihre Längsachse rotierbar gelagert, und weist in der Rotationsachse
liegende Haltemittel auf, bevorzugt Achsabschnitte, die außenseitig an den Stirnseiten
der Trommel angeordnet sind.
[0041] In noch einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage weist
die Trommel eine oder mehrere Kontaktleisten auf, die an einer elektrisch isolierten
Innenseite der Trommel als Elektrode vorliegen, wobei sie vorzugsweise an der Mantelflächen-Innenseite
angeordnet sind. Eine oder mehrere Gegenelektroden können an einer der beiden Stirnseiten
oder beiden Stirnseiten der Trommel angeordnet sein.
[0042] Ferner kann eine Vielzahl von Kontaktleisten mit axialer Orientierung an der Mantelflächen-Innenseite
der Trommel, bevorzugt in äquidistanter Anordnung zueinander, befestigt sein. Diese
Kontaktleisten können eine runde Querschnittsfläche oder eine teilkreisförmige Querschnittsfläche
haben. Dadurch kann ein gleichmäßiges Spannungsfeld zwischen Elektrode und Gegenelektrode
erzeugt werden und ein gutes Beschichtungsergebnis erreicht werden. Um ein Spannungsfeld
zu erzeugen, weist der Antrieb der Trommel einen Gleichrichter auf, der die Kontaktleisten
der Trommel unter Spannung setzt.
[0043] Die Trommel ist in einer beispielhaften Ausführungsform aus einer 15-Eck Kunststoffkonstruktion
(bevorzugt PE 1000) nebst innen liegenden Kontaktleisten (bspw. 16 Stück) zum Übertragen
der Spannung an den Lack in dem Lack enthaltenden Becken aufgebaut. Die Trommel ist
in einer Weiterbildung der Tauchlackieranlage so dimensioniert, dass sie eine große
Innenfläche aufweist, die in einem Bereich von 3 m
2 bis 4 m
2, liegen kann - aber selbstverständlich können teileabhängig auch andere Trommelgrößen
gewählt werden. Auf Grund der sehr großen Trommel-Innenoberfläche können sich die
Werkstücke als Schüttgut großflächig verteilen, wodurch eine gleichmäßige Oberflächenbeschichtung
mit konstanter Schichtdicke erreicht wird.
[0044] In einer Weiterbildung der Tauchlackieranlage ist eine Steuerungseinheit mit Datenverarbeitungseinheit
vorgesehen, um die gesamte Anlage automatisieren zu können. Die Prozesssteuerung der
Trommel enthält mehrere Möglichkeiten: So soll die Trommel sich in frei wählbaren
Zeiteinheiten Takten und reversierend drehen lassen, um die für die jeweiligen zu
beschichtenden Werkstücke bestmögliche Trommeldrehvariante einzustellen. Für alle
Parameter, die das Beschichtungsergebnis betreffen, so z. B. Teilegeometrie, Teileabmessungen,
Größe und Gewicht, kann eine optimale Einstellung der Anlage vorgenommen werden. Um
das Auftreten eventueller Fehlstellen in der Beschichtung zu minimieren, ist die Trommel
mit einer frei einzustellenden definierten Stromunterbrechung ausgerüstet.
[0045] In einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage kann die Steuerungseinheit
zur Steuerung der Beförderungsvorrichtung und zur Steuerung der Trommel ausgebildet
sein. Die Steuereinheit kann auch die Steuerung der kompletten Anlage übernehmen,
wodurch eine weitgehende Automatisierung der Anlage erreicht werden kann. "Automatisiert"
heißt hierbei Einrichten der Anlage, so dass sie ganz oder teilweise ohne Mitwirkung
des Menschen bestimmungsgemäß arbeitet, ohne ein manuelles Zutun eines Benutzers.
Die Trommel kann von der Beförderungsvorrichtung selbsttätig aufgenommen und verfahren
werden. Die Beschichtung innerhalb der Tauchlackieranlage kann vollautomatisiert erfolgen,
d. h., es ist keine manuelle Betätigung mehr erforderlich. Die Steuerungseinheit steuert
die einzelnen Komponenten der Anlage derart an, dass die Werkstücke ab Einfüllen in
die Trommel bis zur Trocknung vollständig automatisiert durch die Anlage geführt werden.
So ist es u. a. nicht mehr nötig, die Trommel mittels eines Krans, der mit einer Fernsteuerung
manuell bedient werden muss, zu bewegen.
[0046] In noch einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage steht
die Befestigungsvorrichtung der Beförderungsvorrichtung für die Trommel mit den Haltemitteln
der Trommel in Eingriff. Bevorzugt weist die Befestigungsvorrichtung ein Halteschienenpaar
auf, das Verfahrmittel zum höhenverstellbaren Verfahren der Trommel aufweist. Ferner
stellt das Halteschienenpaar an jeder der beiden Schienen des Halteschienenpaars ein
Auflager für die Haltemittel, bevorzugt für die Achsabschnitte bereit. Dabei ist die
Trommel mit einem Antrieb gekoppelt, der über die Steuerungseinheit gesteuert ist.
[0047] Zudem kann die Aufhängung der Trommel einen weiteren, eigenen Antrieb aufweisen oder
mit einem Antrieb gekoppelt sein, mit dem die Trommel in Rotation versetzt werden
kann. Um die Trommel am Ende der Spülstation auf die Vereinzelungsstation automatisch
zu entleeren, also damit keine manuelle Betätigung benötigt wird, weist die Verschlussklappe
der Trommel eine Betätigungsvorrichtung zum Öffnen auf, die mit der Steuerungseinheit
der Beförderungsvorrichtung operativ gekoppelt ist. Vorzugsweise ist die Betätigungsvorrichtung
so ausgebildet, dass die Verschlussklappe in der Beladestation und in der Vereinzelungsstation
automatisiert zur Aufnahme bzw. zur Ausgabe der Werkstücke geöffnet werden kann.
[0048] Eine Beförderungsvorrichtung solcher Tauchlackieranlagen ist ebenfalls bekannt; Tragsäulen
tragen dabei ein Schienenpaar, an dem ein Zweischienen-Verfahrwagen angeordnet ist,
von dem sich die eine Befestigungsvorrichtung für die Trommel nach unten erstreckt.
Die Tragsäulen sind zu beiden Seiten der Becken angeordnet. Ein mit der Trommel gekoppelter
Antrieb samt Steuerung sorgt für das Verfahren, Absenken und Anheben der Trommel;
auch das Drehen der Trommel ist auf dem Fachmann bekannte Weise gelöst.
[0049] Weitere Ausführungsformen sowie einige der Vorteile, die mit diesen und weiteren
Ausführungsformen verbunden sind, werden durch die nachfolgende ausführliche Beschreibung
unter Bezug auf die begleitenden Figuren deutlich und besser verständlich. Gegenstände
oder Teile derselben, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können mit denselben
Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung
einer Ausführungsform der Erfindung.
[0050] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage,
- Fig. 2
- eine perspektivische Teilansicht einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Tauchlackieranlage,
- Fig. 3
- eine teilweise Schnittansicht auf das Vereinzelungsband, den Trockenofen und die Abkühlkammer,
- Fig. 4
- eine schematische Querschnittansicht der Trommel mit Verfahrwagen, und
- Fig. 5
- eine schematische Längsschnittansicht zu Fig. 4.
[0051] Fig. 1 und
2 zeigen eine Tauchlackieranlage 1 mit unterschiedlichen Stationen für die Beschichtung
von Werkstücken. Die Tauchlackieranlage 1 hat als erste Station dort eine Beladevorrichtung
2, es folgen zwei mit Tauchlack befüllte Becken 4, 4' zum Abscheiden des Lacks auf
den Werkstücken, weiter stromabwärts drei mit Spülflüssigkeit befüllte Becken 5, 5',
5" zum Spülen der beschichteten Werkstücke.
Fig. 1 zeigt stromabwärts des Beckens mit Spülflüssigkeit 5" ein Förderband als Umsetzer
7 und weiter ein Kettenförderband 10, auf dem die beschichteten Werkstücke sorgfältig
vereinzelt weiterbefördert werden und mit dem sie durch den Trockenofen 8 und stromabwärts
desselben durch die Abkühlkammer 9 gefördert werden.
Fig. 2 zeigt diese Anlage ohne den Umsetzer 7.
[0052] Eine Trommel 3 befördert die Werkstücke von Becken zu Becken.
[0053] Die Stationen haben die folgenden Komponenten: An der Beladestation 2 wird die Trommel
3 beladen.
[0054] Oberhalb der unterschiedlichen Stationen beginnend von Beladevorrichtung 2 bis einschließlich
des letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Beckens 5" ist eine Beförderungsvorrichtung
6 vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, die Trommel 3 zwischen zwei Stationen der
Tauchlackieranlage 1 zu verfahren. Die Beförderungsvorrichtung 6 ist als Gerüst aufgebaut,
das Tragsäulen 14 aufweist. Die Tragsäulen 14 sind zu beiden Seiten der Becken 4,
4', 5, 5', 5" angeordnet, wobei aus Stabilitätsgründen mehrere Tragsäulenpaare vorgesehen
sind. Jedes Tragsäulenpaar wird von einem Querträger 15 überspannt, der sich über
die Breite der Behandlungsstationen erstreckt. An den Querträgern 15 längs in Förderrichtung
der Trommel 3 ist ein Schienenpaar 16 angeordnet, an dem ein Verfahrwagen 20 hängt,
der mit einer Befestigungsvorrichtung 19 für die Trommel 3 an den Schienen 16 über
Lager 21 eingreift und gekoppelt ist, wie auch
Fig. 4 und
5 zeigen.
[0055] Die Höhe jeder Tragsäule 14 und dadurch der Beförderungsvorrichtung 6 ist dabei so
gewählt, dass die Trommel 3 vollständig in die einzelnen Becken 4, 4', 5, 5', 5" abgesenkt
werden kann und vollständig daraus hochgehoben werden kann, so dass sie abtropfen
kann. Ober ein Schleppkabel 18 werden der Verfahrwagen 20 und die Trommel 3 mit Strom
versorgt. Der Verfahrwagen 20 weist einen Antrieb 22 auf, der nicht nur den Verfahrwagen
20 bewegt, sondern auch die Trommel 3 in Rotation versetzen kann. Die Trommel 3 hängt
an Achsabschnitten 27 über Haltemitteln 23 an einem Lager 21, wozu die Haltemittel
23 vorgesehen sind, die die Achsabschnitte 27 der Trommel 3 jeweils an ihrer Stirnseite
3" ergreifen. Diese Aufhängung ist so gestaltet, dass die Trommel 3 vorwärts wie rückwärts
gedreht werden kann.
[0056] Die Trommel 3 ist ein Zylinder mit einer polygonalen, hier zwanzig-eckigen Grundform.
Die Trommel 3 weist eine Verschlussklappe 11 auf, die in einem Mantel 3' der Trommel
3 angeordnet ist. Die Trommel 3 ist damit sehr leicht zu befüllen. Die Trommel 3 weist
an ihrer Innenseite Kontaktleisten 24 auf, die mit Strom versorgt werden können, so
dass die Trommel 3, wenn sie in den Lack eingetaucht ist, unter Strom gesetzt werden
kann, und sich der Lack auf die Werkstücke in der Trommel 3 abscheiden kann. Damit
der Lack in die Trommel 3 gelangen kann, wenn sie in den Lack abgesenkt wird, sind
in dem Mantel 3' der Trommel 3 Öffnungen 25 vorgesehen. Um zu verhindern, dass kleine
Werkstücke aus der Trommel 3 herausfallen, sind in die Öffnungen 25 Siebstopfen 26
eingelassen.
[0057] Stromabwärts der Beladevorrichtung 2 ist ein erstes Lack enthaltendes Becken 4 als
Aktivbad vorgesehen, das mit einem KTL-Lack gefüllt ist, in den die Trommel 3 eingetaucht
werden kann. Es folgt ein weiteres Lack befülltes Becken 4'. Dem nachgeordnet ist
stromabwärts die Spülstation mit drei hintereinander angeordneten Spülflüssigkeit
enthaltenden Becken 5, 5', 5" vorgesehen, wobei die Becken 5, 5', 5" mit Wasser oder
einer mit Lösungsmittel versetzten Flüssigkeit gefüllt sein können, um Reste des KTL-Lacks
aufzunehmen und von den beschichteten Werkstücken abzustreifen.
[0058] Mit den Spülflüssigkeit enthaltenen Becken 5, 5', 5" und dem Lack enthaltenden Becken
4 ist eine Filtereinheit (figurativ nicht dargestellt) fluidisch verbunden, die mittels
verschiedener Filter aus dem Lack enthaltenden Becken 4 ausgetragenen KTL-Lack aus
der Spülflüssigkeit filtert und dem Lack enthaltenden Becken 4 wieder zuführt. Gefilterte
Spülflüssigkeit wird den Spülflüssigkeit enthaltenden Becken 5, 5', 5" wieder zugeführt.
[0059] Hiernach schließt sich in
Fig. 2 ein zur Vereinzelung der Werkstücke ausgebildetes Förderband 10 an. Wenn die Trommel
3 aus dem letzten Becken 5" gehoben wird, wird sie über das Förderband 10 gefahren
und dort entleert. Das Förderband 10 ist ein Ketten- oder Gitterförderband, durch
dessen Öffnungen überschüssige Spülflüssigkeit von den Werkstücken abtropfen kann.
Unter dem Band sind Rollen 28 angeordnet, die eine wellenförmige Bewegung des Bandes
7 bewirken, wodurch die Werkstücke gelockert werden und nicht aneinanderhaften.
[0060] Je nach Aufbau der Tauchlackieranlage 1 kann, wie in
Fig. 1, ein Querumsetzer 7 als Förderband ein- und vor das Kettenförderband 10 gesetzt werden;
die Anlage kann so vorteilhaft sehr kompakt aufgebaut werden und ein U bilden.
[0061] In
Fig. 2 ist eine lineare Anordnung der Tauchlackieranlage 1 dargestellt, das Förderband 7,
das als Querumsetzer dient, ist hier nicht notwendig.
[0062] In beiden Ausführungsformen nach
Fig. 1 und
2 schließt sich an die stromabwärts gerichtete Endbereiche entweder des Umsetzers 7
(Fig. 1) oder des letzten Beckens 5" (
Fig. 2) eine Förderstrecke S an, entlang der die beschichteten Werkstücke getrocknet werden,
wie auch in
Fig. 3 dargestellt. Dazu weist die Tauchlackieranlage 1 einen Trockenofen 8 auf und eine
Abkühlkammer 9. Im Trockenofen 8 werden die Werkstücke auf ca. 190 °C erwärmt und
in der Abkühlkammer 9 wieder auf Raumtemperatur abgekühlt. Um die Werkstücke durch
beide Komponenten zu fördern, erstreckt sich durch den Trockenofen 8 und die Abkühlkammer
9 das Kettenförderband 10. Dieses ist aus einem kettenhemdartigen Bandmaterial aufgebaut,
das über Rollen 28 geführt wird. Durch die hohe Flexibilität des Kettenförderbandes
10 passt sich die Bewegung den Rollen 28 an und verläuft wellenförmig - die Werkstücke
werden auf ihrem Weg durch den Ofen 8 und die Abkühlkammer 9 stetig gedreht, wodurch
sie weder aneinander oder am Band selbst haften bleiben und die Qualität der Beschichtung
verbessert wird. Um diesen Effekt zu verstärken, ist ferner an dem Kettenförderband
10 ein Rüttler 13 vorgesehen, der das Kettenförderband 10 zusätzlich in eine Rüttelschwingung
versetzt. Am Förderende des Kettenförderbands 10 ist ein Auffangbehälter 17 nachgeordnet,
der die fertig beschichteten Werkstücke auffängt, wenn sie aus der Abkühlkammer 9
gefördert werden.
[0063] Um einen automatischen Ablauf des Beschichtungsverfahrens zu ermöglichen, ist der
Tauchlackieranlage eine Steuereinheit 12 zugeordnet, die die Komponenten der Tauchlackieranlage
1, insbesondere die Beförderungsvorrichtung 6, die Trommel 3, Trockenofen 8 etc. steuert
und so auch den Beschichtungsmodus ermöglicht und die Werkstücke durch die Anlage
1 führt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0064]
- 1
- Tauchlackieranlage
- 2
- Beladevorrichtung
- 3
- Trommel
- 3'
- Mantelfläche
- 3"
- Stirnseite
- 4, 4'
- Lack enthaltende Becken
- 5, 5', 5"
- Spülflüssigkeit enthaltende Becken
- 6
- Beförderungsvorrichtung
- 7
- Förderband
- 8
- Trockenofen
- 9
- Abkühlkammer
- 10
- Kettenförderband
- 11
- Verschlussklappe
- 12
- Steuerungseinheit
- 13
- Rüttler
- 14
- Tragsäule
- 15
- Querträger
- 16
- Schienen
- 17
- Auffangbehälter
- 18
- Schleppkabel
- 19
- Befestigungsvorrichtung
- 20
- Verfahrwagen
- 21
- Lager
- 22
- Antrieb
- 23
- Haltemittel
- 24
- Kontaktleisten
- 25
- Öffnungen
- 26
- Siebstopfen
- 27
- Achsabschnitte Trommel
- 28
- Rollen
- S
- Trocken- und Abkühlstrecke
1. Verfahren zur kathodischen Tauchlack-Beschichtung von Werkstücken mittels einer Tauchlackieranlage
(1), die aufweist:
- eine mit Elektroden ausgestattete rotierbare Trommel (3) mit Offenbarer Verschlussklappe
(11) entlang der Länge ihrer Mantelfläche für die Aufnahme der Werkstücke während
des Aufbringens von Tauchlack, sowie
- zumindest ein erstes Tauchlack enthaltendes Becken (4, 4') und diesem nachgeordnet
zumindest ein weiteres, Spülflüssigkeit enthaltendes Becken (5, 5', 5"), und eine
gesteuerte Beförderungsvorrichtung (6), an der die Trommel (3) zur stationsweisen
Beförderung der Trommel (3) von einem ersten Becken (4, 4') in nachgeordnete Becken
(5, 5', 5") und zum in den Tauchlack und in die Spülflüssigkeit Absenken angeordnet
ist,
- sowie eine dem stromabwärts letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Becken (5") nachgeordnete
Förderstrecke, die zumindest ein Förderband (7, 10) aufweist, das zum Vereinzeln der
beschichteten Werkstücke ausgebildet ist, und das sich durch einen Trockenofen (8)
und eine dem Trockenofen (8) nachgeordnete Abkühlkammer (9) hindurcherstreckt,
umfassend die Schritte:
a) Eintauchen der Trommel (3) in ein erstes Becken (4, 4') und darin Drehen der Trommel
(3), hierbei sukzessive Aufbringen einer Tauchlack-Beschichtung auf die Werkstücke
in einem getakteten Betätigungsmodus der Trommel (3), der mindestens drei Abscheidungsphasen
vorsieht, die jeweils das Anlegen eines vorbestimmten elektrischen Stromes über eine
vorbestimmte erste Zeitdauer an die Elektroden erfordern, und die alternierend mit
Nichtabscheidungsphasen, während denen der Strom über eine vorbestimmte zweite Zeitdauer
ausgeschaltet wird, ausgeführt werden,
b) nach der letzten Abscheidungsphase Überführen der Trommel (3) in zumindest ein
Spülflüssigkeit enthaltendes Becken (5, 5', 5"), und unter Drehen der Trommel (3)
Spülen der Werkstücke während eines vorbestimmten Zeitraumes,
c) danach Heben der Trommel (3) und Öffnen derselben, Überführen der beschichteten
Werkstücke auf zumindest ein Förderband der Förderstrecke, das ein zum Vereinzeln
ausgebildetes Kettenförderband (7, 10) ist, und das über einer Vielzahl Rollen (28)
geführt ist, dabei weiter Vereinzeln der beschichteten Werkstücke über eine vorbestimmte
Strecke (S),
d) Überführen der beschichteten Werkstücke mittels des Kettenförderbands (10) in den
Trockenofen und Trocknen der Werkstücke bei einer vorbestimmten Temperatur im Bereich
von 170 °C bis 230 °C über eine vorbestimmte Zeitdauer im Bereich von 15 bis 60 Minuten,
e) nach Ablauf der vorbestimmten Zeitdauer Überführen der Werkstücke in die dem Trockenofen
(8) nachgeordnete Abkühlkammer (9) und Abkühlen der Werkstücke auf Raumtemperatur.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
umfassend während der Abscheidungsphasen
- rotieren Lassen der Trommel (3) mit einer vorbestimmten Drehzahl, bevorzugt mit
einer Drehzahl in einem Bereich von 0,3 bis 10 U/min, besonders bevorzugt in einem
Bereich von 0,5 bis 6 U/min,
oder
- stillstehen Lassen der Trommel (3).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei in Schritt a)
die erste Zeitdauer in einem Bereich von 15 s bis 90 s, bevorzugt bei 60 s liegt und
die zweite Zeitdauer in einem Bereich von 15 s bis 60 s, bevorzugt bei 30 s liegt.
4. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
umfassend in Schritt c)
- Überführen der Werkstücke auf die Förderstrecken unter getaktetem Drehen der Trommel
(3), dabei bevorzugt portionsweise Ausschütten der beschichteten Werkstücke besonders
bevorzugt unter vorwärts oder rückwärts oder im Wechsel vorwärts und rückwärts Rotieren
der Trommel (3), und
- Bewegen des Kettenförderbands (7, 10) mit einer vorbestimmten Fördergeschwindigkeit.
5. Tauchlackieranlage (1) zur Durchführung eines Verfahrens zur kathodischen Tauchlack-Beschichtung
von Werkstücken nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tauchlackieranlage (1) aufweist:
- eine mit Elektroden ausgestattete rotierbare Trommel (3), ausgebildet zur Aufnahme
der Werkstücke während des Aufbringens von Tauchlack, wobei die Trommel (3) mit einer
Steuerungseinheit (12) zur Ausführung eines getakteten Betätigungsmodus der Trommel
(3) verbunden ist,
wobei der getaktete Betätigungsmodus mindestens drei Abscheidungsphasen vorsieht,
die jeweils das Anlegen eines vorbestimmten elektrischen Stromes über eine vorbestimmte
Zeitdauer an die Elektroden erfordern, und wobei die Abscheidungsphasen alternierend
mit Nichtabscheidungsphasen, während denen der Strom über eine vorbestimmte Zeitdauer
ausgeschaltet wird,
ausgeführt werden,
- zumindest ein erstes Tauchlack enthaltendes Becken (4, 4') und diesem nachgeordnet
zumindest ein weiteres, Spülflüssigkeit enthaltendes Becken (5, 5',5"), und
- eine gesteuerte Beförderungsvorrichtung (6), an der die Trommel (3) angeordnet Ist,
und die zur stationsweisen Beförderung der Trommel (3) von einem ersten Becken (4)
in nachgeordnete Becken (4', 5, 5', 5") und zum in den Tauchlack und in die Spülflüssigkeit
Absenken ausgebildet ist,
- eine dem stromabwärts letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Becken (5") nachgeordnete
Förderstrecke, die zumindest ein Förderband (10) aufweist, das zum Vereinzeln der
beschichteten Werkstücke ein über einer Vielzahl von Rollen (28) geführtes Kettenförderband
(10) ist,
- einen Trockenofen (8) und
- eine dem Trockenofen (8) nachgeordnete Abkühlkammer (9),
wobei sich das Kettenförderband (10) durch den Trockenofen (8) und die Abkühlkammer
(9) hindurcherstreckt.
6. Tauchlackieranlage (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerungseinheit (12) zur Steuerung der Beförderungsvorrichtung (6) und zur Steuerung
der Trommel (3) ausgebildet ist.
7. Tauchlackieranlage (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
stromaufwärts des ersten Beckens (4) eine Beladevorrichtung (2) zum Beladen der Trommel
(3) mit Werkstücken angeordnet ist, wobei die Beladevorrichtung (2) eine Waage aufweist,
wobei die Waage operativ gekoppelt ist mit einer Datenverarbeitungseinheit mit einer
Speichereinheit, in der Gewichte und Oberfläche unterschiedlicher zu beschichtender
Werkstücke hinterlegt sind.
8. Tauchlackieranlage (1) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trommel (3) eine Verschlussklappe (11) mit zumindest einem Verschlusselement aufweist,
wobei die Verschlussklappe (11) mittels des zumindest einen Verschlusselements manuell
oder automatisch verschließbar ist.
9. Tauchlackieranlage (1) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kettenförderband (10) einen Rüttler (13) aufweist, der bevorzugt an einem Ende
stromabwärts der Abkühlkammer (9) angeordnet ist.
10. Tauchlackieranlage (1) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 9.
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trommel (3) eine zylindrische, bevorzugt eine prismatische Form aufweist, die
eine polygonale Grundfläche mit drei bis dreißig Ecken, bevorzugt mit vier bis zwanzig
Ecken, am meisten bevorzugt mit sechs bis zwölf Ecken aufweist, wobei eine Mantelfläche
(3') der Trommel (3) zumindest abschnittsweise Öffnungen (25) vorbestimmter Größe
und eine Verschlussklappe (11) aufweist, wobei bevorzugt in den Öffnungen (25) Siebstopfen
(26) angeordnet sind, und wobei die Trommel (3) um ihre Längsachse rotierbar gelagert
Ist, und in der Rotationsachse liegende Haltemittel (23) aufweist, bevorzugt Achsabschnitte
(27), die außenseitig an den Stirnseiten (3") der Trommel (3) angeordnet sind.
11. Tauchlackieranlage (1) nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Förderstrecke, die stromabwärts des letzten Spülflüssigkeit enthaltenden Beckens
(5") nachgeordnet ist, zumindest ein weiteres Förderband (7) als Umsetzer aufweist,
das stromaufwärts des Förderbands (10) angeordnet ist.