Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nadel, insbesondere eine aus Stahlband-Elementen
vereinte Nadel, zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine und eine
Strick- oder Kettenwirkmaschine mit mehreren solcher Nadeln.
Stand der Technik
[0002] Die Erfindung ist eine Weiterentwicklung der europäischen Patentanmeldung
EP 3 290 555 A1 vom 02.09.2016, welche eine vorteilhafte Nadel zur Maschenbildung an einer Strick-
oder Kettenwirkmaschine bereitstellt, die einen Grundkörper, einen Nadelhaken und
ein Übertragungsglied oder Zungenglied, das in Längsrichtung des Grundkörpers relativ
zu dem Grundkörper und dem Nadelhaken bewegbar ist und dafür eingerichtet ist, durch
eine Relativbewegung zu dem Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen,
aufweist. Die Nadel weist ferner ein Verbindungselement auf, welches das Übertragungsglied
oder Zungenglied zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungsglieds oder
Zungenglieds umgreift, so dass die Relativbewegung des Übertragungsglieds oder Zungenglieds
zu dem Grundkörper durch das Verbindungselement geführt wird, wobei das Verbindungselement
mit einem oberen Abschnitt des Grundkörpers verbunden ist.
[0003] Die in der
EP 3 290 551 A1 beschriebene Nadel ermöglicht, die Steuerfunktion für die Öffnungs- und Schließbewegung
eines Übertragungsgliedes außerhalb des Nadelbewegungs-Systems zu bewirken. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, auf die Positionierung eines Plattierfadens im Nadelhaken Einfluss
nehmen zu können. Ferner ist der beschriebene Aufbau der Funktionseinheit Nadel mit
längsgeführtem Übertragungsglied kompakt ausgebildet, so dass keine Schmutzpartikel
innerhalb des Systems eindringen können.
[0004] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Herstellung der Funktionseinheit, insbesondere
des Verbindungselements, äußerst aufwendig und für die Massenproduktion ungeeignet
ist.
[0005] Das in der
EP 3 290 551 A1 beschriebene Verbindungselement ist ein U-förmiges Verbindungselement, wobei das
Übertragungsglied oder Zungenglied in der Vertiefung des U-förmigen Verbindungselements
aufgenommen ist. In diesem Fall umgreift die U-Form des Verbindungselements das Übertragungsglied.
Aus diesem Grund ist es notwendig, dass das Material des U-förmigen Verbindungselements
einerseits äußerst umformbar bzw. biegsam ist, um die äußerst kleinen Biegeradien
zu ermöglichen, andererseits jedoch ein äußerst harter und damit verschleißbeständiger
Stahl ist. Beide Anforderungen lassen sich jedoch nur bedingt zusammen erfüllen. So
besteht bei Stahlbändern, die aus einem gehärteten Stahl hergestellt sind, die Problematik,
dass die kleinen Biegeradien des U-förmigen Verbindungselements nur schwer herstellbar
sind und es oft zu einer Rissbildung bis hin zu einem Bruch des Materials an den Biegestellen
kommt.
Gegenstand der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Nadel zur Maschenbildung an einer
Strick- oder Kettenwirkmaschine zu schaffen, die es ermöglicht, den konstruktiven
Aufbau, insbesondere die Fertigung, der Nadel zu vereinfachen, wobei gleichzeitig
eine hohe Verschleißfestigkeit der Nadel bzw. der Funktionseinheit gewährleistet werden
soll. Ferner soll die bereitgestellte Nadel eine fest miteinander verbundene Funktionseinheit
bilden, welche einfach zu handhaben ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Nadel
zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1. Überdies
stellt die Erfindung eine Strick- oder Kettenwirkmaschine mit mehreren solcher Nadeln
nach Anspruch 10 bereit. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen gegeben.
[0007] Hierbei ist einer der Kerngedanken der vorliegenden Erfindung, eine Nadel zur Maschenbildung
an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine bereitzustellen, bei der auf ein separate
herzustellendes Verbindungselement verzichtet werden kann, und stattdessen ein Grundkörper
der Nadel zumindest einen in einer Seitenwand vorgesehenen Führungsabschnitt aufweist,
der dafür eingerichtet ist, ein Übertragungsglied zumindest entlang eines Teils der
Länge des Übertragungslieds zu kontaktieren, um das Übertragungsglied in einer Tiefenrichtung
des Nadelschlitzes, welche sich senkrecht zur Längsrichtung des Grundkörpers erstreckt,
zu fixieren und zu führen.
[0008] Anhand der vorgeschlagenen Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine
ist es möglich, den Aufbau und die Herstellung der Nadel zu vereinfachen und somit
die Herstellungskosten und Wartungskosten der Nadel sowie der Strick- oder Kettenwirkmaschine
zu reduzieren.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist eine Nadel zur Maschenbildung
an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine einen Grundkörper, einen Nadelhaken, und
ein Übertragungsglied, das in Längsrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Grundkörper
und dem Nadelhaken bewegbar ist und dafür eingerichtet ist, durch diese Relativbewegung
zu dem Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen, auf. Hierbei weist zumindest
der Grundkörper zwei sich gegenüberliegende Seitenwände auf, welche durch einen Spalt
voneinander beabstandet sind und dadurch einen Nadelschlitz bilden, in dem das Übertragungsglied
zumindest teilweise aufgenommen ist, um die Relativbewegung des Übertragungsglieds
zu dem Grundkörper zu führen. Ferner weist der Grundkörper zumindest einen in einer
der Seitenwände vorgesehenen Führungsabschnitt auf, der dafür eingerichtet ist, das
Übertragungsglied zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungslieds zu
kontaktieren, um das Übertragungsglied in einer Tiefenrichtung des Nadelschlitzes,
welche sich senkrecht zur Längsrichtung des Grundkörpers erstreckt, zu fixieren.
[0010] Auf diese Weise kann der Aufbau der oben beschriebenen, gattungsgemäßen Nadel bzw.
der Funktionseinheit vereinfacht werden, insbesondere auf das Vorsehen des schwer
zu fertigen Verbindungselements verzichtet werden, wodurch die Herstellungskosten
der Nadel sowie die Wartungskosten und Nachrüstkosten von Strick- oder Kettenwirkmaschinen
reduziert werden können. Des Weiteren kann durch den oben beschriebenen neuen Aufbau
der Nadel als fest miteinander verbundene Funktionseinheit eine kompakte, leicht handhabbare
Einheit geschaffen werden. Hierbei ist der Aufbau der Funktionseinheit Nadel mit längsgeführtem
Übertragungsglied kompakt ausgebildet, so dass keine Schmutzpartikel innerhalb des
Systems eindringen können.
[0011] Ferner ist es vorteilhaft, dass der Grundkörper und die beiden sich gegenüberliegenden
Seitenwände integral ausgebildet sind, oder der Grundkörper dreiteilig ausgebildet
ist, nämlich aus einem Mittelteil und zwei separaten Seitenwänden, die an den Mittelteil
befestigt sind. Hierbei kann das Anbringen der beiden Seitenwände an den Mittelteil
durch Kleben oder Schweißen, insbesondere Laserschweißen, erfolgen.
[0012] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass der zumindest eine Führungsabschnitt durch einen
in Längsrichtung des Grundkörpers verlaufenden Einschnitt definiert ist.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bildet der Führungsabschnitt
eine in den Nadelschlitz hinein gebogene Führungslasche, die dafür eingerichtet ist,
an einer ihrer Seitenflächen, die dem im Nadelschlitz aufgenommenen Übertragungsglied
zugewandt ist, mit dem Übertragungsglied in Kontakt zu kommen.
[0014] Auf diese Weise ist es anhand von einfachen Mitteln möglich, eine Kontaktfläche zwischen
dem Grundkörper der Nadel und dem Übertragungsglied zu schaffen, anhand der die Relativbewegung
des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper geführt werden kann. Durch diese Ausbildung
kann insbesondere auf das aufwendig zu fertigende Verbindungselement verzichtet werden,
wodurch die bis dato schwer durchführbaren Biegevorgänge obsolet werden.
[0015] Die erfindungsgemäße feste Aufnahme des Übertragungsglieds in dem Grundkörper der
Nadel ermöglicht einfach auswechselbare Nadelelemente, wodurch Bauarten von Strickmaschinen
entstehen, die den Anwendungsbereich auch für doppelflächig erzeugende Rundstrickmaschinen
bis hin zu Flachstrickmaschinen bei Ausführungen von grob bis feinst erweitert.
[0016] Die Längsbewegung des Übertragungsglieds oder Zungenglieds in der Nadel kann während
der Nadelbewegung durch phasenbegrenztes Anhalten an einem Eingriffselement, wie zum
Beispiel einem Einschnitt oder Höcker, des Übertragungsglieds oder Zungenglieds außerhalb
der Stricksysteme mittels Halteklingen geschehen, die beispielweise um einen Nadelzylinder
angereiht sind.
[0017] Dabei ergibt sich in einigen Ausführungsformen nach vorne die Anlage eines Übertragungsfingers
des Übertragungsglieds oder Zungenglieds am Nadelhaken mittels eines ausgeklinkten
Vorsprunges an seiner vorderen Sektion. Die Übertragungsfingerhöhe wird durch eine
Absetzung vorteilhaft größer und stabiler und ihre Unterseite lässt sich zudem für
die genaue Positionierung eines Plattierfadens ausbilden. Das ist ein wichtiger Vorteil
eines Aspekts der Erfindung, weil das Plattieren die Grundlage für eine große Anzahl
von Musterarten bildet. Dabei müssen zwei verschiedene Fäden getrennt den Nadeln zugeführt
werden und einer als Deckfaden den Grundfaden überdecken. Das bedingt eine genaue
Positionierung der Fäden in der Nadel, die bei der Maschenbildung erhalten bleiben
muss. Bei Erprobungsversuchen verschiedenster Anwender mit den bekannten Schiebernadeln
hat sich erstaunlicherweise herausgestellt, dass hier die Sicherheit geringer als
bei Zungennadeln ist. Die Folge war, dass sich diese Nadelart bei Strickmaschinen
nicht durchsetzen konnte. Das zeigt, mit welchen Unwägbarkeiten beim Fadeneinlauf
zu rechnen ist und wie nicht durchschaubare kleine Unterschiede eine maßgebende Rolle
spielen. Es kann nur vermutet werden, dass der sich zur Lagerung verbreiterte Zungenschaft
als Merkmal von Bedeutung ist.
[0018] Die Gestaltungsmöglichkeit des verbreiterten Übertragungsfingers begünstigt die Erfüllung
der hohen Forderung gleichmäßiger Positionierung der getrennt zugeführten Fäden in
den Nadelhaken.
[0019] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Grundkörper einen zweiten in einer der Seitenwände
vorgesehenen Führungsabschnitt aufweist, der durch einen zweiten in Längsrichtung
des Grundkörpers verlaufenden Einschnitt definiert ist, wobei die beiden Führungsabschnitte
bevorzugt an der gleichen Seitenwand vorgesehen sind.
[0020] Ferner ist es bevorzugt, dass die zwei Führungsabschnitte in Längsrichtung um einen
vorbestimmten Abstand voneinander beabstandet angeordnet sind, und die beiden Einschnitte
bevorzugt in Längsrichtung des Grundkörpers in entgegengesetzten Richtungen in die
jeweilige Seitenwand eingeschnitten sind.
[0021] Durch das Vorsehen eines zweiten Führungsabschnitts, welcher insbesondere um den
vorbestimmten Abstand von dem ersten Führungsabschnitt beabstandet ist, ist es möglich,
die Führungslänge des Übertragungsglieds erheblich zu vergrößern, wodurch die Führung
des Übertragungsglieds stabiler wird, insbesondere das Kippverhalten des Übertragungsglieds
verbessert werden kann. Ferner kann dadurch der Verschleiß der Kontaktstellen zwischen
Übertragungsglied und Grundkörper, insbesondere der Seitenfläche der Führungslasche,
reduziert werden.
[0022] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass der zumindest eine Führungsabschnitt in einem
Bereich der Seitenwand angeordnet ist, so dass wenn der Nadelhaken geschlossen ist,
der zumindest eine Führungsabschnitt das Übertragungsglied noch kontaktieren kann.
[0023] Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Führungsabschnitt das Übertragungsglied
über dessen vollständigen Bewegungsbereich führt.
[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist an der zumindest
einen Seitenwand, welche den zumindest einen Führungsabschnitt aufweist, eine Ausklinkung
vorgesehen, von der aus sich der Einschnitt erstreckt.
[0025] Ferner ist es bevorzugt, dass der Nadelschlitz eine Tiefe aufweist, welche sich senkrecht
zur Längsrichtung entlang der Tiefenrichtung in den Nadelschlitz hinein erstreckt,
und die Tiefe so gewählt ist, dass das Übertragungsglied zwischen dem Grundkörper
und dem zumindest einen Führungsabschnitt aufgenommen werden kann.
[0026] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Nadelhaken ebenfalls zwei sich gegenüberliegende
Seitenwände aufweist, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch
eine Verlängerung des Nadelschlitzes bilden, in der das Übertragungsglied zumindest
teilweise aufgenommen ist, wobei der Grundkörper und der Nadelhaken bevorzugt integral
ausgebildet sind.
[0027] Auf diese Weise ist es möglich, den Bereich, in dem das Übertragungsglied geführt
wird, insbesondere in dem Nadelschlitz geführt wird, zu vergrößern, wodurch ebenfalls
der Verschleiß der Kontaktflächen weiter reduziert werden kann.
[0028] Bei einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist der Grundkörper, insbesondere
ein Mittelteil (1c) des Grundkörpers (1), einen oberen Abschnitt, der sich in Längsrichtung
des Grundkörpers unmittelbar an den Nadelhaken anschließt, einen mittleren Abschnitt,
der sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den oberen Abschnitt anschließt,
und einen Nadelfuß, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers an den mittleren Abschnitt
anschließt, auf.
[0029] Der Nadelfuß kann sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den mittleren
Abschnitt anschließen.
[0030] Der obere Abschnitt kann eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der Längsrichtung
des Grundkörpers aufweisen als der mittlere Abschnitt, so dass zwischen dem oberen
Abschnitt und dem mittleren Abschnitt eine Stufe ausgebildet ist. Das Verbindungselement
kann vollständig oberhalb der Stufe in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken
zu angeordnet sein.
[0031] Der mittlere Abschnitt kann eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der
Längsrichtung des Grundkörpers aufweisen als der Nadelfuß.
[0032] Die Stufe kann sich senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers erstrecken.
[0033] Die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper kann vollständig oberhalb
der Stufe, d.h. oberhalb der Stufe in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken
zu, erfolgen.
[0034] Die erfindungsgemäße Nadel kann so eingerichtet sein, dass die Stufe eine Anschlagfläche
für eine untere Endfläche des Übertragungsglieds bildet. In diesem Fall kann die Relativbewegung
des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper nach unten, also in Richtung auf den Nadelfuß,
durch die Stufe begrenzt werden.
[0035] Ferner ist es bevorzugt, dass das Übertragungsglied ein Eingriffselement zum Eingriff
mit einer Eingriffseinheit der Strick- oder Kettenwirkmaschine aufweist.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Eingriffselement
eine Aussparung oder ein Vorsprung, insbesondere ein Höcker, die oder der in Richtung
senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers verläuft.
[0037] Der Nadelhaken kann einstückig mit dem Grundkörper ausgebildet sein. In diesem Fall
weist der Grundkörper den Nadelhaken auf.
[0038] Der Nadelhaken kann integral, insbesondere einstückig, mit dem Verbindungselement
ausgebildet sein.
[0039] Der Nadelhaken kann zwei Hälften aufweisen, wobei die zwei Hälften zumindest bereichsweise
durch eine Lücke voneinander getrennt sein können. Die zwei Hälften können durch die
Lücke vollständig voneinander getrennt sein.
[0040] Die zwei Hälften des Nadelhakens können so ausgebildet sein, dass sich eine Nadelkrümmung
jeder Hälfte in einer Ebene erstreckt, die parallel zu der Ebene ist, in der sich
eine Nadelkrümmung des Nadelhakens erstreckt.
[0041] Die Lücke kann in einer Ebene liegen bzw. sich in einer Ebene erstrecken, die parallel
zu der Ebene ist, in der sich die Nadelkrümmung des Nadelhakens erstreckt.
[0042] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das Übertragungsglied an einem oberen Ende desselben
in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken zu einen Übertragungsfinger aufweist,
der dafür eingerichtet ist, durch die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem
Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen.
[0043] Der Übertragungsfinger kann einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt, der
sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den oberen Abschnitt anschließt,
aufweisen.
[0044] Der obere Abschnitt des Übertragungsfingers kann eine geringere seitliche Erstreckung
senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers aufweisen als der untere Abschnitt
des Übertragungsfingers, so dass zwischen dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt
eine Stufe ausgebildet ist.
[0045] Die Nadel kann so eingerichtet sein, dass die Stufe des Übertragungsfingers eine
Anschlagfläche für eine untere Endfläche des Nadelhakens bildet, so dass die Relativbewegung
des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper nach oben, also in Richtung auf den Nadelhaken,
durch die Stufe begrenzt wird.
[0046] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Strick- oder Kettenwirkmaschine bereitgestellt,
die mehrere erfindungsgemäße Nadeln aufweist. Die erfindungsgemäße Strick- oder Kettenwirkmaschine
bietet die vorteilhaften Effekte, die oben bereits für die erfindungsgemäße Nadel
dargelegt wurden.
[0047] Die mehreren Nadeln können aufeinanderfolgend in der Strick- oder Kettenwirkmaschine
angeordnet sein. Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ausschließlich erfindungsgemäße
Nadeln aufweisen.
[0048] Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ferner eine Eingriffseinheit zum Eingriff
mit Eingriffselementen der Übertragungsglieder der Nadeln aufweisen.
[0049] Die Eingriffseinheit kann mehrere Vorsprünge und Aussparungen aufweisen, die abwechselnd
entlang der Richtung angeordnet sind, entlang derer die mehreren Nadeln aufeinanderfolgend
in der Strick- oder Kettenwirkmaschine angeordnet sind.
[0050] Die Vorsprünge und Aussparungen können sich jeweils in einer Richtung erstrecken,
die im Wesentlichen senkrecht zu der Anordnungsrichtung der Nadeln und/oder im Wesentlichen
senkrecht zu der Längsrichtung der Grundkörper der Nadeln ist.
[0051] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Eingriffseinheit eine Haltewippe aufweist,
oder die Eingriffseinheit eine Haltewippe ist.
[0052] Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ferner einen drehbaren und eine Abschlagkante
aufweisenden Nadelzylinder aufweisen, wobei die mehreren Nadeln in dem Nadelzylinder
angeordnet sind.
[0053] Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ferner vom Nadelrücken her in zwischen den
Nadeln vorliegende Nadellücken eingreifende Halteelemente, insbesondere in Form einer
Federringspirale, aufweisen, die zur Abschlagkante einen Spalt bilden, der neu gebildete
Maschen hindurchschlüpfen lässt und bei weiterem Vorstoßen der Nadeln die Maschen
bei der Abschlagkante anhält.
[0054] Die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, können drehbar gelagert sein,
so dass die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, zusammen mit dem Nadelzylinder
gedreht werden können. Insbesondere können die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale,
durch deren Eingriff in die Nadellücken zusammen mit dem Nadelzylinder gedreht werden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0055] Zum leichteren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis
37 der Aufbau sowie die grundsätzliche Funktionsweise einer bereits aus der europäischen
Patentanmeldung
EP 3 290 555 A1 bekannten Nadel sowie deren Verwendung in einer bekannten Strick- oder Kettenwirkmaschine
erläutert. Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Figuren 38 bis 45 erläutert.
Ferner zeigen die Figuren 46 bis 48 die Darstellung des maschenbildenden Zentrums
der Maschenstofferzeugung einer Kettenwirkmaschine. Die Figuren sind, wenn nicht anders
angegeben, alle im vergrößerten Maßstab ca. 5:1 ausgeführt.
[0056] Es zeigen:
Figuren 1 bis 4 Darstellungen des Aufbaues einer kompakten Funktionseinheit Strickmaschine
mit längsgeführtem Übertragungsglied bzw. Zungenglied auf der Grundlage einer weniger
spezialisierten Nadeltechnologie und erweiterten Möglichkeiten für die Konstruktion
von Strickmaschinen mit zusätzlichen Anwendungsgebieten, und zwar
Fig. 1 die Seitenansicht und Draufsicht des Nadelgrundkörpers 1;
Fig. 2 die Seitenansicht des Übertragungsgliedes 11;
Fig. 3 die Seitenansicht und Draufsicht von oben des Verbindungselements bzw. Verbindungsbügels
8;
Fig. 4 eine Darstellung der montierten Funktionseinheit in Schließstellung des Übertragungsfingers
12 mit dem Nadelhaken 2;
Fig. 5 die Vergrößerung der Vorderpartie der Funktionseinheit längsgeführte Zungennadel
mit angedeuteter zusätzlicher Leitkufe L für den Plattierfaden;
Fig. 6 eine Darstellung in Vergrößerung des Fadeneinlaufes verschiedener Phasen von
Grund- und Plattierfaden in den Nadelhaken 2;
Fig. 7 eine 3D-Darstellung des Ausschnittes eines Rundstrickmaschinenzylinders N mit
den Phasen der Funktionseinheit zur Maschenbildung und die Anordnung einer Stahlbandsektion
17 vor dem Einstich 16 für die Haltevorsprünge 18;
Fig. 8 das Beispiel einer Befestigung der Stahlbandsektionen 17 in einer Vertiefung
20 oberhalb des Schlosssystems mit einer Stahlbandabdeckung;
Figuren 9 bis 13 Prinzipdarstellungen der Maschenbildung in einem Schnitt durch den
Nadelkanal;
Fig. 9 die Nadel in der Einlaufzone des Fadens in das Stricksystem;
Fig. 10 die weitere Drehung des Zylinders mit der Rückbewegung der Nadel 1 zur Schließstellung
des Nadelhakens 2 durch den Übertragungsfinger 12;
Fig. 11 einen weiteren Rückzug der Nadel 1 mit geschlossenem Haken 2 in die Kulierstellung;
Fig. 12 die Vorwärtsbewegung der Nadel 1, bei der das Übertragungsglied 11 mit dem
Vorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 von Fig. 11 ausgehend vorne an der Stirnfläche
15 angehalten wurde;
Fig. 13 die gemeinsame Vorbewegung der Nadel 1 und des Übertragungsgliedes 11 in die
Offenstellung des Nadelhakens 2 zur Ausgangsstellung, in der kein Haltevorsprung 18
vorhanden war;
Fig. 14 links den Haltevorsprung 18 im Eingriff im Halteeinschnitt 13 des Übertragungsgliedes
11 vor der Rückbewegung der Nadel 1 und rechts die Anlage des Haltvorsprunges 18 an
der Stirnfläche 15 des Übertragungsgliedes 11 zur Öffnung des Nadelhakens 2 bei der
Vorbewegung der Nadel 1;
Fig. 15 einen Ausschnitt in Seitenansicht und die Draufsicht auf den Nadelzylinderausschnitt
mit dem Eingriff der Haltevorsprünge 18 in den Einstich 16 oben am Nadelzylinder (N)
;
Fig. 16 links den Höcker 14 oberhalb des Haltevorsprunges 18 vor der Rückbewegung
der Nadel 1 und rechts die Anlage des Haltevorsprunges 18 an der Stirnfläche 5des
Gliedes 11 zur Öffnung des Nadelhakens 2 bei der Vorbewegung der Nadel 1;
Fig. 17 einen Ausschnitt in Seitenansicht und die Draufsicht auf den Nadelzylinderausschnitt
mit dem Eingriff der Haltevorsprünge 18 unter- und oberhalb des Höckers 14;
Figuren 18 bis 20 die Ausbildung einer "Single Rundstrickmaschine", welche anstatt
von außen einzeln gesteuerter Platinen eine oberhalb des Zylinders angeordnete Federringspirale
aufweist, deren Windungen vom Nadelrücken her etwas in die Zwischenräume der Nadeln
eingreifen, so dass beim Vorstoßen der Nadeln das Gestrick an der Zylinderoberkante
zurückgehalten wird;
Figuren 21 bis 25 Prinzipdarstellungen der üblichen Platinensteuerung in einem Schnitt
durch den Nadelkanal und den aufgesetzten Platinenring:
Fig. 21 die Stellung der Platine zur Nadel 1 beim Beginn des Fadeneinlaufes in den
Nadelhaken 2;
Fig. 22 den eingefangene neuen Faden, der bei Rückbewegung der Nadel 1 eingeschlossen
wird; dabei geht die Platine geringfügig zurück und die alte Masche befindet sich
auf dem Übertragungsfinger 12;
Fig. 23 den weiteren Rückzug der Platine vor der Kulierung; die alte Masche ist auf
dem Vorsprung-Schenkel der Platine zum Abwurf bereit;
Fig. 24 die Nadel 1 in der Kulierstellung und die Platine in der hinteren Endstellung,
so dass die alte Masche dabei über den Kopf des Nadelhakens 2 abgeworfen wird und
sich durch die im Nadelhaken 2 befindliche Schlinge eine neue Masche bildet;
Fig. 25 die Platine, die sich in die vordere Endstellung bewegt hat, dabei die alte
Masche weggeschoben hat und die sich neu bildende Masche im Platineneinschnitt eingeschlossen
hat, so dass diese beim Vorstoßen der Nadel von der Platinennase zurückgehalten wird;
Fig. 26 eine Prinzipdarstellung des Fadeneinlaufes nach der Faden Zuführung in den
Nadelhaken 2 durch eine Leitnase 29 an der Platine P;
Fig. 27 einen Schnitt des Nadelzylinders N mit aufgesetztem Platinenring in 3D-Darstellung;
Fig. 28 die Ansicht der Fig. 27 von vorne;
Fig. 29 die 3D-Darstellung der Platinensteuerung P durch die Steuerkurve 27 oberhalb
des Platinenringes 23;
Fig. 30 die 3D-Prinzipdarstellung des Nadelzylinders zur Rippscheine einer RR-Rundstrickmaschine
mit der Anordnung der Stahlbandsektionen 17 an den Schlosssystemen;
Figuren 31 bis 33 die Funktion der Maschenschieber 22 mit Vorschieben und Anhalten
der Maschenschleife bei der Nadelbewegung während der Maschenbildung;
Figuren 34 bis 37 die Steuerung der Maschenschieber 22 mittels im Segmentsteueraufsatz
29 im Gehäuse 32 gelagertem Federstahlleitband 31, welches in einen Ausschnitt 30
am hinteren Ende des Maschenschiebers 22 eingreift und seine Rückwärtsbewegung verursacht,
während die Vorwärtsbewegung durch die Wirkung der Gleitscheibe 33 auf das Ende des
Maschenschiebers 22 erfolgt;
Figuren 38 bis 45 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Nadel;
Figuren 46 bis 48 die Darstellung des maschenbildenden Zentrums der Maschenstofferzeugung
einer Kettenwirkmaschine.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
[0057] Nachfolgend werden anhand der beigefügten Figuren bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte
Modifikationen bestimmter Merkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden,
um weitere Ausführungsformen auszubilden.
[0058] Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche oder entsprechende Elemente jeweils
mit den gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet.
[0059] Die Figuren 1 bis 17 sind Darstellungen der Maschenbildung von Single-Rundstrickmaschinen.
Für deren Praxistauglichkeit sind bei Zungennadeln zwischen den Nadeln in einem Platinenring
um den Nadelzylinder nicht gezeigte Platinen vorgesehen, welche die im Haken hängende
letzte Masche beim Vorstoßen der Nadel an der Abschlagkante zurückhält und die sich
neu bildende Masche über den Haken leitet. Bei dieser Ausführung ist kaum Einblick
in die Maschenbildung möglich, weil hier alles zugebaut ist. Dagegen ist die Ausführung
nach den Figuren 18 bis 20 eine übersichtliche Bauart einer Single Strickmaschine
ohne Platinen. Anstelle dieser greifen die Windungen einer Federringspirale mit einer
der Nadelteilung entsprechenden Steigung oberhalb der Abschlagkante des NadelZylinders
vom Nadelrücken her in die Zwischenräume der Nadeln. Statt des Platinenringes ist
an einem nach unten verlaufenden Lagerzapfen die leichtgängige Lagerstelle (Kugellager)
für die Aufnahme waagrechter Führungssegmente zur Fixierung der Federringspirale vorgesehen,
die im Außendurchmesser so groß ist, dass die Windungen in die Zwischenräume der Nadeln
eingreifen und so die Maschen bei der Nadel Aufwärtsbewegung niederhalten.
[0060] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht und Draufsicht den Nadelkörper bzw. Grundkörper
1, welcher die nadelspezifischen Merkmale Nadelhaken 2, Nadelbrust 3, Nadelschlitz
4 aufweist. Dahinter befindet sich die Absetzung 5, die bis zum stirnseitigen Anschlag
6 für das Übertragungsglied 11 (Fig.2) in seiner hinteren Stellung reicht. Der Nadelhaken
2 enthält oben eine Zasche für die Aufnahme des Übertragungsfingers 12. Seitliche
Fixierungsvertiefungen 7 sind für die Montage und Befestigung eines Verbindungsbügels
8 (Fig.3) mit seiner Befestigungszone der offenen Schenkel 9 vorgesehen.
[0061] Die Fig. 2 ist ebenfalls eine Seitenansicht des Übertragungsgliedes 11, welches als
flaches Bauteil ohne Absetzungen bis zur Stirnfläche 15 einen prismatischen Körper
bildet, der zusammen mit dem Nadelkörper 1 innerhalb des Nadelkanals diesen vollständig
ausfüllt und vorne in den Übertragungsfinger 12 mit der Absetzung 12a übergeht. In
der Nähe der Stirnfläche 15 ist der Halteeinschnitt 13 vorgesehen.
[0062] Fig. 3 ist die Darstellung einer Seitenansicht und die Ansicht von oben des U-förmigen
Verbindungsbügels 8. Dieser hat einen Kopf 10 und die Befestigungszone der offenen
Schenkel 9. Außerdem zeigt Fig. 3 schematisch einen Schweißpunkt, durch den der Verbindungsbügel
8 mit dem oberen Abschnitt des Grundkörpers bzw. Nadelkörpers 1 verbunden ist.
[0063] In der Fig. 4 ist in einer Seitenansicht die fertig montierte kompakte Funktionseinheit
Längszungennadel dargestellt. Das Übertragungsglied 11 befindet sich dabei in der
vorderen Schließstellung des Nadelhakens 2 durch den Übertragungsfinger 12 infolge
der Anlage der Absetzung 12a an der Vorderkante des Nadelhakens 2. In dieser Stellung
eindringende Fadenpartikel am hinteren Ende des Übertragungsgliedes 11 können sich
nicht aufbauen. Sie werden bei der Öffnung des Nadelhakens zum Anschlag 6 geschoben,
wo sie durch seine Abschrägung wieder aus dem Nadelkanal gelangen.
[0064] Die Fig. 5 zeigt die Vorderpartie der Fig. 4 in Vergrößerung. Dabei unterstützt der
um den Absatz 12a verbreiterte Übertragungsfinger 12 auf seiner Unterseite die getrennte
Positionierung des Plattierfadens vom Grundfaden für den Strickvorgang des Plattierens.
Zu diesem Zweck kann die Unterseite eine Leitkufe L aufweisen, welche den Plattierfaden
zur Unterseite im Haken 2 leitet und die den Übertragungsfinger 12 exakt zur Hakenmitte
führt.
[0065] Fig. 6 ist die Prinzipdarstellung des Fadeneinlaufs beim Plattiervorgang in 4 Phasen.
Das Plattieren oder Überdecken bildet die Grundlage für eine große Anzahl von Musterarten.
Hierbei müssen die beiden verschiedenen Fäden den Nadeln exakt getrennt von zwei Fadenführungen
zugeführt werden. Dabei wird der Deckfaden D in einem spitzeren Winkel gegenüber dem
Grundfaden G zugeführt und gelangt während der Relativbewegung des Nadelhakens 2 zum
Übertragungsfinger 12 an dessen Unterseite d.h. näher zum Nadelschaft und zur Abschlagkante
wie der im Nadelhaken 2 eingeführte Grundfaden G.
[0066] Die Fig. 7 ist die anschaulich vergrößerte 3D-Prinzipdarstellung für die Anordnung
der Funktionsteile zur Öffnungs- und Schließbewegung des Übertragungsfingers 12 gegenüber
dem Nadelhaken 2. Der Nadelzylinder N enthält oben in den Kanalseitenwänden den Einstich
16 vor dem die Stahlbandsektion 17 angeordnet und im Zyklus der Nadelstellungen die
Vorsprünge 18, einmal im Halteeinschnitt 13, das andermal an der Stirnfläche 15 des
Übertragungsgliedes 11 in Wirkverbindung sind. Zum besseren Verständnis sind die Kanalseitenwände
dabei ausgeblendet. Die Drehrichtung des Zylinders ist im Uhrzeigersinn. Die Stahlbandsektion
17 ist ein Beispiel einer Eingriffseinheit der Strick- oder Kettenwirkmaschine.
[0067] Die Fig. 8 ist eine Prinzipdarstellung der Anordnung einer Stahlbandsektion 17 oben
am Schlosssystem in einer Anschlagvertiefung 20. Darüber kann eine Stahlbandabdeckung
25 auch unüblich geklebt befestigt sein, so dass sich ein Spalt ergibt, in welchem
die Stahlbandsektion 17 unter Spannung gehalten wird.
[0068] Figuren 9 bis 13 zeigen Prinzipdarstellungen der Maschenbildung in einem Schnitt
durch den Nadelkanal unter Einwirkung der auf der Schlossoberseite befestigten Stahlbandsektion
17 mit den Haltevorsprüngen 18 bei der Vor- und Zurückbewegung der Funktionseinheit
Längszungengliednadel auf die Relativbewegung des Übertragungsgliedes 11 zur Nadel
1. Dabei ist mit Z der Schnitt durch den Nadelkanal mit der darin befindlichen Längszungengliednadel
1 und mit S der Schnitt im oberen Bereich eines der an der Zylindermantelfläche angereihten
Stricksystems bezeichnet. Beim Durchlauf einer Nadel durch das Stricksystem ergeben
sich folgende Funktionen:
[0069] In Fig. 9 befindet sich die Nadel 1 in der Einlaufzone des Stricksystems. Die letzte
Masche wird über der Nadelbrust 3 mit dem darin befindlichen Übertragungsfinger 12
(Fig.10) in Austriebsstellung gehalten, d.h. das Übertragungsglied 11 befindet sich
in der hinteren Stellung am Anschlag 6 der Nadel 1 und ein neuer Faden wird in den
Nadelhaken 2 eingeführt. Der erste Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 befindet
sich im Halteeinschnitt 13 des Übertragungsgliedes 11.
[0070] Während der weiteren Drehung des Zylinders zur Fig. 10 wurde die Nadel 1 zurückgezogen.
Dabei wurde das Übertragungsglied 11 mit seinem Halteeinschnitt 13 durch Entlanggleiten
am Haltevorsprung 18 angehalten, so dass in dieser Phase der Rückbewegung die letzte
Masche auf den Übertragungsfinger 12 gelangt und dabei der neue Faden eingeschlossen
wird. Der Halteeinschnitt 13 befindet sich jetzt am Anfang der ersten Lücke an der
Stahlbandsektion 17.
[0071] Fig. 11 zeigt den Zustand, bei dem durch weitere Rückbewegung der Nadel 1 von Fig.
10 nach Fig. 11 der Halteeinschnitt 13 sich über der ersten Lücke der Stahlbandsektion
17 befand, so dass sich die Nadel 1 zusammen mit dem in vorderster Stellung befindlichen
Übertragungsglied 11 in die Kulierstellung bewegte. Während diesem Vorgang wird die
alte Masche vom Übertragungsfinger 12 abgeworfen, so dass jetzt eine neue Masche im
Nadelhaken 2 hängt. Vor der Bewegungsumkehr der Nadel 1 nach vorne befindet sich der
zweite Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 bereits oberhalb der Stirnfläche
15 am Übertragungsglied 11.
[0072] Fig. 12 zeigt den Zustand, bei dem durch die Vorwärtsbewegung der Nadel 1 von Fig.
11 nach Fig. 12 das Übertragungsglied 11 mit seiner Stirnfläche 15 vom zweiten Haltevorsprung
18 angehalten wurde und der Übertragungsfinger 12 den Nadelhaken 2 öffnete, d.h. dieser
gelangt wieder in die Nadelbrust 3. Die Stirnfläche 15 befindet sich bereits am Beginn
der zweiten Lücke der Stahlbandsektion 17. Die neue Masche gelangt vom Nadelhaken
2 zum Brustanstieg 3. Der Einstich 16 in der Kanalseitenwand des Nadelzylinders ist
sichtbar.
[0073] Fig. 13 zeigt die Schlussphase, also den Zustand von Fig. 12 nach Fig. 13, in dem
kein Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 vorhanden ist, d.h. Nadel 1 und Übertragungsglied
11 gelangen zusammen in die Austriebsstellung. Der Halteeinschnitt 13 läuft im nächsten
Stricksystem wieder in den Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 ein.
[0074] Zwischen den Darstellungen gemäß Fig. 12 und Fig. 13 besteht auch mit derselben Auswahltechnik
wie bei Zungennadeln die Möglichkeit, Fangmaschen zu bilden. Dazu wird ebenfalls eine
bestimmte Nadel 1 nicht wie Fig. 9 zeigt voll, sondern nur soweit ausgetrieben, dass
sich die Stirnfläche 15 unterhalb der Stahlbandsektion 17 befindet. Bei der anschließenden
Rückbewegung der Nadel 1 zusammen mit dem Übertragungsglied 11 bleibt der Übertragungsfinger
12 in der Nadelbrust 3, so dass die dort befindliche Masche wieder in den Nadelhaken
2 gelangt, in dem bereits ein neuer Faden eingefangen wurde.
[0075] Die Figuren 14 bis 17 veranschaulichen die zwei verschiedenen Anordnungen der Stahlbandsektionen
17 am Schlosssystem, deren Haltevorsprünge 18 einmal aus der Innenfläche vorstehen
und das andere Mal mit dieser bündig sind. Das bedingt auch Unterschiede vorne am
Übertragungsglied 11 und am Nadelzylinder N.
[0076] In der Fig. 14 links ist der Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 im Eingriff
des Halteeinschnittes 13 am Übertragungsglied 11 zu seinem Anhalten bei der Rückbewegung
der Nadel 1, während in der Fig. 14 rechts der zweite Haltevorsprung 18 oberhalb der
Stirnfläche 15 das Übertragungsglied 11 bei der Vorbewegung der Nadel 1 anhält.
[0077] Die Fig. 15 oben zeigt in einem Ausschnitt vom Zylinder und dem oberem Schlossbereich
den Eingriff der aus der Schlossinnenfläche vorstehenden Haltevorsprünge 18 in den
Einstich 16 der Kanalstege des Nadelzylinders N. Die untere Darstellung ist die Draufsicht
des Ausschnittes mit Blick auf die Nadelkanäle und der Erkennung der Haltevorsprünge
18, die in den nicht sichtbaren Einstich 16 der Seitenwände vorstehen.
[0078] In Fig. 16 weist das Übertragungsglied 11 anstelle des Halteeinschnittes 13 einen
Höcker 14 auf, der in der linken Fig. unterhalb und in der rechten Fig. oberhalb eine
Wirkverbindung mit den Haltevorsprüngen 18 an der Stahlbandsektion 17 eingeht. Die
Haltevorsprünge 18 ragen nicht über die Innenfläche des Nadelschlosses hinaus. Für
den Platzbedarf des Höckers 14 bei der Rückbewegung der Nadel 1 ist eine Aussparung
19 unterhalb der Haltevorsprünge 18 im Nadelschloss vorgesehen.
[0079] Die Fig. 17 oben zeigt in einem Ausschnitt vom Zylinder und dem oberen Schlossbereich
die dem Nadelzylinder-Außendurchmesser entsprechenden Haltevorsprünge 18 über der
Aussparung 19 am Nadelschloss für die Vor- und Rückbewegung des Höckers 14 am Übertragungsglied
11 und unten in der Draufsicht die sichtbaren Haltevorsprünge 18 der Stahlbandsektion
17.
[0080] In der Fig. 18 ist ersichtlich, wie die Federringspirale 55 in den Führungssegmenten
56 geführt ist, die anderseits um eine leichtgängigen Lagerung 52 am Lagerzapfen 53
in einem Haltering 54 aufgenommen sind. Somit dreht sich der Haltering 54 durch den
Eingriff der Federringspirale 55 in die Nadellücken synchron mit dem Nadelzylinder.
[0081] Die Fig. 19 ist die Draufsicht der Fig. 18 auf in ein Führungssegment 56 für die
Federringspirale 55 mit der Darstellung des Eingriffs einiger Windungen der Federringspirale
55 in die Nadellücken.
[0082] Fig. 20 ist ein Schnitt durch den Nadelzylinder N nach erfolgtem Rückzug der Nadel
1, bei dem der Höcker 14 durch Anlage am Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17
den Nadelhaken schließt, wie aus der Fig. 18 ersichtlich ist.
[0083] Die Figuren 21 bis 26 sind Prinzipdarstellungen der Maschenbildung einer Single-Rundstrickmaschine
unter Verwendung dort üblicher Platinen und auf der Grundlage der in Fig. 20 gezeigten
bekannten Maschinenkonzeption in einem Schnitt durch den Nadelkanal und den aufgesetzten
Platinenring.
[0084] Fig. 21 zeigt die Stellung der Platine P zur Nadel 1 beim Beginn des Fadeneinlaufes.
Die letzte Masche befindet sich in der Einschlusskehle der Platine P. Oberhalb dieser
weist die Platine P eine Leitnase 29 für den Fadeneinlauf in den Nadelhaken 2 auf.
[0085] In der Fig. 22 hat sich während der Rückbewegung der Nadel 1 die Platine P so weit
zurückbewegt, dass sich ihre Leitnase 29 für den Faden noch hinter dem Nadelhaken
2 befindet und der Faden beim geneigten Vorbeigleiten innerhalb des Nadelhakens 2
gelangt, so dass dieser vor dem Schließen des Nadelhakens 2 durch den Übertragungsfinger
12 dort sicher eingeführt wurde.
[0086] Durch weiteren Rückzug der Nadel 1 gemäß Fig. 23 wurde die alte Masche vom Unterbau
der Einschlusskehle bis kurz vor die Abschlagstellung gebracht und der neue Faden
zu einer Schlinge geformt. Dabei wurde die Platine P geringfügig zurückbewegt.
[0087] Die Fig. 24 zeigt die Kulierstellung der Nadel 1 bei gleichzeitigem Abwurf der alten
Masche vom Nadelhaken 2. Dabei geht die Platine P ganz zurück, um die Bildung der
neuen Masche im Nadelhaken 2 nicht zu behindern.
[0088] In der Fig. 25 hat sich die Nadel 1 bereits etwas vorbewegt und die Platine P ihre
Vorderstellung eingenommen, so dass nach weiterer Vorbewegung der Nadel 1 zur Fig.
21 die im Nadelhaken 2 befindliche neue Masche von der Leitnase 29 der Platine P zurückgehalten
wird und auf die Nadelbrust 3 gelangt.
[0089] Die Fig. 26 zeigt links den Blick von vorne auf den Fadenführer, wie der Faden nachher
infolge des Fadeneinzugs bei der Kulierung einen Winkel bildet und rechts wie in der
Seitenansicht des Nadelhakens 2, durch die Leitnase 29 an der Platine P, der Faden
in den Innenraum des Nadelhakens 2 eingeleitet wird.
[0090] Die Fig. 27 ist in einem Schnitt die 3D-Darstellung des Nadelzylinders N mit dem
aufgepressten Platinenring 22 als Baugruppeneinheit, die eine bekannte Maschinenkonzeption
ermöglicht. Unterhalb des Platinenringes 23 befindet sich der Einstich 16 in den Seitenwänden
der Nadelkanäle.
[0091] Die Fig. 28 ist in 3D-Darstellung die Vorderansicht der Fig. 27. Darin ist ersichtlich,
wie die Platinenschlitze zwischen den Nadelkanälen angeordnet sind. Die Ausführung
des Platinenringes 22 mit Carbonfasermaterial kann vorteilhaft sein.
[0092] Die Fig. 29 ist die 3D-Darstellung einer vorteilhaften Single-Rundstrickmaschine
mit einzeln gesteuerten Platinen P durch die oberhalb des Platinenringes 23 angeordnete
Steuerkurve 27, die sich mittels einer Steuerschraube 25 radial verstellen lassen.
[0093] Fig. 30 ist die 3D-Prinzip Darstellung einer RR-Rundstrickmaschine mit gattungsgemäßer
Nadeltechnologie. Dabei ist anstelle des Platinenringes eine Rippscheibe R vorgesehen,
in welcher auf Lücke zu den Zylindernadeln sogenannte Rippnadeln vorgesehen sind.
Auf diesem Wege lassen sich doppelflächige Strickstoffe erzeugen. Die Ausführung des
Übertragungsgliedes 11 ist hier nach der Fig. 16 mit Höcker 14 dargestellt.
[0094] Figuren 31 bis 37 zeigen der Vollständigkeit halber die Nutzung von Merkmalen der
gattungsgemäßen Nadel auch für Zungennadeln. Dabei springt der größere Nadelweg bei
der Maschenbildung ins Auge, welcher sich in weniger Systemen auswirkt. Anstelle der
üblichen Platinen, welche den Einblick in die Maschenbildung verbauen, sind es hier
Maschenhalter/schieber, die eine zugängliche Maschinenkonzeption ermöglichen.
[0095] Die Fig. 31 ist die Darstellung des Blickes auf die Seitenfläche eines Maschenschiebers
22, welcher sich durch die Vorwärtsgleitscheibe 33 des vorigen Systems in seiner Vorwärtsstellung
befindet. Beim Vorstoßen der Nadel 1 bildete die Haltenase 24 durch die begrenzte
Aufwärts-Mitnahme mittels der Maschenschleife zur Zylinderoberkante einen Spalt Sp,
so dass die alte Masche hindurchschlüpfen konnte. Die abgebildete Vorwärtsgleitscheibe
33 ist noch vom vorherigen System d.h. hier schon nicht mehr wirksam vorhanden, so
dass bei weiterer Drehung das Federstahlleitband 31 im Rückholausschnitt 30 in Aktion
tritt bis das Maschenschiebeelement 22 in seine in der Fig. 32 gezeigte Rückwärtsendstellung
gelangt. An dieser Stelle hat das Federstahlleitband 31 an der oberen Seitenfläche
eine Ausbuchtung 34 unter dieser Wirkung die Haltenase 24 mittels der Wippbewegung
des Schaftgrundes auf die Abschlagkante A gedrückt wird. Danach ist etwa ab der Systemmitte
bei weiterer Zylinderdrehung im Segmentsteueraufsatz 29 kein Federstahlband-Gehäuse
32 mehr vorhanden und die Vorwärtsgleitscheibe 33 tritt jetzt in Aktion, wie es in
der Fig. 33 dargestellt ist.
[0096] Fig. 34 und Fig. 35 sind zusätzliche Erläuterungen der Bauart nach den Figuren 31
bis 33 für den Segmentsteueraufsatz 29. Dieser enthält das Gehäuse 32 mit Federstahlleitband
31 und die Aufnahme der Vorwärtsgleitscheibe 33. Das Gehäuse 32 ist in der Fig. 34
im mittigen Aufriss-Schnitt des Steuerblockes 29 als Seitenansicht gezeigt. Auch ein
in den Schlitzring 23 eingesetzter Maschenschieber/Halter 22 ist als Seitenansicht
in Fig. 34 am rückwärtigen Ende in seiner hinteren Stellung abgebildet. Dabei bewirkte
beim Vorstoßen der Nadel 1 die von den Fadenschleifen verursachte Mitnahme der Haltenase
24, durch die Abdeckschiene 35 begrenzt, den Spalt Sp zur Abschlagkante A (Fig. 31).
Das Federstahlleitband 31 ist im Eingriff im Rückholausschnitt 30 des Maschenschiebers/Halters
22, der sich durch die Aufwärtsbewegung der Haltenase 24 in der unteren Kippstellung
befindet.
[0097] Fig. 35 ist die Draufsicht auf den rechtsdrehenden Schlitzring 23 in dem der hintere
Bereich eines Maschenschiebers/Halters 22 im Schieberschlitz 21 in der Rückwärtsposition
eingesetzt ist und den Blick auf den feststehenden Segmentsteueraufsatz 29 ohne die
Abdeckschiene 35, so dass in der oberen Hälfte das Gehäuse 32 und in der unteren Hälfte
die Vorwärtsgleitscheibe 33 in den Segmentsteueraufsatz 29 erkennbar montiert ist.
Eine Ausnehmung 36 im Gehäuse 32 ergibt zwei Seitenstege, deren Schlitze 37 mit Abständen
zur Drehachse dem Rückholweg der Maschenschieber/Halter 22 entsprechen. Die Darstellung
zeigt auch, dass das Federstahlleitband 31 über die Gehäuse 32 Seitenstege in den
Bereich der Vorwärtsgleitscheibe 33 ragt und dort das Federstahlleitband 31 eine Ausbuchtung
34 aufweist, unter dieser Wirkung der Maschenschieber/Halter 22 mit seiner Haltenase
24 auf die Abschlagkante A drückt (Fig. 32).
[0098] Fig. 36 ist die rechte Teildraufsicht auf die Seitenfläche des Federstahlleitbandes
31, in der am rechten Ende die Ausbuchtung 34 auf der Oberkante erkennbar ist.
[0099] Fig. 37 zeigt, wie in einen Einstich der Abschlagkante A ein Federdrahtring 40 aufgenommen
ist, der in einer Nute an der Stirnseite des Zylinders Z eingeführt ist, wobei die
Sitzfixierung durch phasenweise erfolgten Berührungsdruck von den Haltenasen 24 gewährleistet
ist.
[0100] Eine Ausführungsform einer Nadel gemäß der vorliegenden Erfindung ist in den Figuren
38 bis 45 gezeigt. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Grundkörper 1 dreiteilig
aufgebaut. Der Grundkörper 1 besteht aus einem Mittelteil 1c und zwei Seitenwänden
1a, 1b, welche das Mitteilteil 1c sandwichartig aufnehmen. Die Figuren 46 bis 48 zeigen
ein Anwendungsbeispiel solcher Nadeln.
[0101] Fig. 38 ist die Darstellung des Mittelteils 1c des dreiteilig aufgebauten Nadelkörpers
bzw. Grundkörpers 1 in einer Seitenansicht. Es ist des Weiteren erkennbar, dass das
Mittelteil 1c einen stirnseitigen Anschlag 6 für das Übertragungsglied 11 in seiner
hinteren bzw. unteren Stellung aufweist.
[0102] Ferner zeigt Fig. 39 die Seitenansicht einer Seitenwand 1a des Grundkörpers 1 der
Nadel. Wie der Seitenansicht entnommen werden kann, weist die Seitenwand 3a die nadelspezifischen
Merkmale Nadelhaken 2 und Nadelbrust 3 auf. Bei den Seitenwänden 1a und 1b des Grundkörpers
handelt es sich bevorzugt um Stahlbänder mit polierter Oberfläche. Die Seitenwände
1a, 1b können an das Mittelteil 1c angeklebt bzw. angeschweißt werden, das Anschweißen
erfolgt bevorzugt anhand eines Laserstrahls. Der Nadelhaken weist folglich zwei Hälften
auf, wobei die zwei Hälften durch eine Lücke voneinander getrennt sind.
[0103] Wie der Fig. 39 weiter entnommen werden kann, weist die Seitenwand 1a zwei Einschnitte
E1 und E2 auf, durch welche zwei Führungsabschnitte 8a, 8b ausgebildet werden, welche
nach dem Anbinden der beiden Seitenwände 1a, 1b an das Mittelteil 1c jeweils nach
innen gebogen werden, um Führungslaschen 8c auszubilden, deren Seitenflächen dazu
dienen, das später im Detail beschriebene Übertragungsglied zu führen. Die gebogene
Lasche wird ebenfalls später mit Bezug auf Fig. 42 weiter beschrieben.
[0104] Fig. 40 ist die Seitenansicht des Übertragungsglieds 11 bzw. der Übertragungszunge,
die eben den Übertragungsfinger 12 und im darunter ersichtlichen Schaft einen Höcker
14 aufweist. Die untere Stirnfläche des Übertragungsglieds 11 dient als Anschlagfläche
mit dem Anschlag 6 des Mittelteils 1c, um die Bewegung des Übertragungsglieds 11 nach
hinten bzw. unten zu begrenzen.
[0105] Fig. 41 zeigt eine vergrößerte Teilansicht eines Bereichs der Seitenwand 1a, in welchem
die beiden Führungsabschnitte 8a, 8b angeordnet sind. Wie der Fig. 41 entnommen werden
kann, erstrecken sich die beiden Einschnitte E1 und E2 in Längsrichtung L der Nadel
bzw. des Grundkörpers 1, insbesondere in entgegengesetzten Richtungen. Der obere Einschnitt
E2 erstreckt sich von einer Stirnfläche der Seitenwand 1a nach hinten bzw. in der
Figur gesehen nach unten. Der untere Einschnitt E2 hingegen erstreckt sich von einer
Ausklinkung nach vorne bzw. in der Figur gesehen nach oben. Wie Fig. 41 des Weiteren
zeigt, sind die beiden Einschnitte E1, E2 und damit die beiden Führungsabschnitte
8a, 8b um einen Abstand D voneinander beabstandet. Je größer der Abstand D gestaltet
werden kann, desto größer ist eine gedachte Führungslänge des Übertragungsglieds 11,
wodurch dessen Führung stabiler wird.
[0106] Des Weiteren zeigt Fig. 42 eine Teilansicht von rechts des dreiteiligen Grundkörpers
1, welche den sandwichartigen Aufbau des Grundkörpers 1 veranschaulicht. Ferner sind
der Fig. 42 der durch die beiden Seitenwände 1a, 1b ausgebildete Nadelschlitz 4 und
die nach innen in den Nadelschlitz 4 gebogene Führungslasche 8c zu entnehmen. Da die
Führungslasche 8c des unteren Führungsabschnitts 8a wie dargestellt sich in der Richtung
von unten nach oben in Fig. 42 sich von innen nach außen erstreckt, wird die Bewegung
des in dem Nadelschlitz 4 aufgenommenen Übertragungsglieds 11 anhand des Höckers 14
nach oben begrenzt.
[0107] Figuren 43 bis 45 zeigen jeweils die Darstellung einer vollständigen Funktionseinheit
bestehend aus dem dreiteiligen Grundkörper 1, aufweisend das Mitteilteil 1c und die
zwei Seitenwände 1a, 1b, und dem darin längsbeweglich aufgenommenen Übertragungsglied
11, wobei die Figuren 43 bis 45 jeweils unterschiedliche Stellungen des Übertragungsglieds
zeigen.
[0108] Fig. 43 zeigt die offene Stellung der Nadel bzw. des Nadelhakens 2. In der gezeigten
Stellung befindet sich das Übertragungsglied 11 in der hinteren bzw. in der Figur
43 gesehen unteren Stellung. Wie der Fig. 43 des Weiteren entnommen werden kann, liegt
in dieser Stellung die untere Stirnseite des Übertragungsglieds 11 an dem Anschlag
6 des Mittelteils 1c an, wodurch die Bewegung des Übertragungsglieds 11 begrenzt ist.
[0109] Figuren 44 und 45 zeigen jeweils die geschlossene Stellung der Nadel bzw. des Nadelhakens
2. In der geschlossenen Stellung wird die Bewegung des Übertragungsglieds 11 durch
die Kontaktierung des Übertragungsfingers 12 mit dem Nadelhaken 2 begrenzt. Zusätzlich
wird wie vorher bereits beschrieben, die Bewegung nach oben durch die Führungslasche
8c des unteren Führungsabschnitts 8a begrenzt.
[0110] Figuren 46 bis 48 zeigen die Darstellung des maschenbildenden Zentrums der bedeutenden
Maschenstofferzeugung einer Kettenwirkmaschine. Bei dieser Maschinenkonzeption sind
die Nadeln nicht einzelbewegbar in Nadelbetten untergebracht, sondern in sogenannten
Nadelbarren in bestimmter Teilung fest eingespannt. Zur Maschenbildung bewegen sich
alle Nadeln gemeinsam. Musterungen, die auf den Grund-Funktionen Stricken, Nichtstricken
und Fangmaschen Bilden beruhen, sind hier nicht möglich. Parallel zu den Nadelbarren
sind in der Maschine die Nadelschließelemente in einem zweiten Barrensystem vorgesehen.
Das bedingt viele Funktionsteile auf engstem Raum. Die Anwendung der erfindungsgemäßen
Funktionsnadel nach den Figuren 38 bis 42 vermeidet den zweiten Barren. Anstelle von
diesem tritt eine über die Barrenlänge vorgesehene Haltewippe 50, welche die Wirkung
des in Figuren 16 und 17 gezeigten Haltevorsprungs 18 auf den Höcker 14 übernimmt.
Anstelle der Aussparungen in den Haltevorsprüngen 18 tritt das Ausschwenken der Haltewippe
50.
[0111] Die Fig. 46 zeigt die Nadelbarre B in der oberen Stellung. Die in einer mit der Maschine
fest verbundenen Lagerschiene 51 aufgenommene Haltewippe 50 ist eingeschwenkt und
ihr Haltevorsprung 18 befindet sich unter dem Höcker 14 der Übertragungszunge 11.
[0112] Die Haltewippe 50 kann durchgehend über die gesamte Länge, über der die Nadeln angeordnet
sind, vorgesehen sein.
[0113] Die Schwenkbewegung der Haltewippe 50 ist mit der Auf-und-AbBewegung der Nadeln synchronisiert.
[0114] In Fig. 47 wurde die Nadelbarre B zurückgeschwenkt und dabei durch Anhalten des Höckers
14 am Übertragungsglied 11 der Nadelhaken geschlossen. Danach wird die Haltewippe
50 ausgeschwenkt, so dass bei der weiteren Abwärtsbewegung der Höcker 14 am Haltevorsprung
18 vorbei bewegt wird, wie das die Fig. 48 in der unteren Nadelbarren-Stellung darstellt.
[0115] Bei der Aufwärtsbewegung der Nadelbarre B ist das gesteuerte Einschwingen der Haltewippe
50 ein analoger Vorgang.
[0116] Eine interessante Weiterentwicklung ist, die Haltewippe lamellenartig auszuführen,
um mittels Steuermagnete auf einzelne Nadeln die Maschenbildung für gewünschte Musterungen
zu beeinflussen.
[0117] Aus der vorhergehenden Beschreibung erkennt der Fachmann, dass verschiedene Modifikationen
und Variationen der Vorrichtung der Erfindung durchgeführt werden können, ohne den
Umfang der Erfindung zu verlassen.
[0118] Ferner wurde die Erfindung in Bezug auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben,
die jedoch nur zum besseren Verständnis der Erfindung dienen sollen, und diese nicht
einschränken sollen. Der Fachmann erkennt auch sofort, dass viele verschiedene Kombinationen
der Elemente zur Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
[0119] Auch wenn in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen eine bestimmte Anzahl von
Komponenten genannt sind, kann gemäß weiteren Ausführungsformen eine andere Anzahl
dieser Komponenten zur Anwendung kommen.
1. Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine, wobei die Nadel
aufweist:
einen Grundkörper (1),
einen Nadelhaken (2), und
ein Übertragungsglied (11), das in Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) relativ
zu dem Grundkörper (1) und dem Nadelhaken (2) bewegbar ist und dafür eingerichtet
ist, durch diese Relativbewegung zu dem Grundkörper (1) den Nadelhaken (2) zu schließen
und zu öffnen,
wobei zumindest der Grundkörper (1) zwei sich gegenüberliegende Seitenwände (1a, 1b)
aufweist, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch einen
Nadelschlitz (4) bilden, in dem das Übertragungsglied (11) zumindest teilweise aufgenommen
ist, um die Relativbewegung des Übertragungsglieds (11) zu dem Grundkörper (1) zu
führen,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (1) zumindest einen in einer der Seitenwände (1a, 1b) vorgesehenen
Führungsabschnitt(8a) aufweist,
der dafür eingerichtet ist, das Übertragungsglied (11) zumindest entlang eines Teils
der Länge des Übertragungslieds (11)zu kontaktieren, um das Übertragungsglied (11)
in einer Tiefenrichtung (T) des Nadelschlitzes (4), welche sich senkrecht zur Längsrichtung
(L) des Grundkörpers (1) erstreckt, zu fixieren.
2. Nadel nach Anspruch 1, bei welcher der Grundkörper (1) und die beiden sich gegenüberliegenden
Seitenwände (1a, 1b) integral ausgebildet sind und der zumindest eine Führungsabschnitt
(8a) bevorzugt durch einen in Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) verlaufenden
Einschnitt (E1) definiert ist.
3. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher der Führungsabschnitt (8a) eine in den Nadelschlitz
(4) hinein gebogene Führungslasche (8c) bildet, die dafür eingerichtet ist, an einer
ihrer Seitenflächen, die dem im Nadelschlitz (4) aufgenommenen Übertragungsglied (11)
zugewandt ist, mit dem Übertragungsglied (11) in Kontakt zu kommen.
4. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Grundkörper (1) einen
zweiten in einer der Seitenwände (1a, 1b) vorgesehenen Führungsabschnitt (8b) aufweist,
der durch einen zweiten in Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) verlaufenden Einschnitt
(E2) definiert ist, wobei die beiden Führungsabschnitte (8a, 8b) bevorzugt an der
gleichen Seitenwand (2a) vorgesehen sind.
5. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher an der zumindest einen
Seitenwand (1a, 1b), welche den zumindest einen Führungsabschnitt (8a) aufweist, eine
Ausklinkung vorgesehen ist, von der aus sich der Einschnitt (E1) erstreckt.
6. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Nadelschlitz (4) eine
Tiefe (T) aufweist, welche sich senkrecht zur Längsrichtung (L) entlang der Tiefenrichtung
(T) in den Nadelschlitz (4) hinein erstreckt, und die Tiefe (T) so gewählt ist, dass
das Übertragungsglied (11) zwischen dem Grundkörper (1) und dem zumindest einen Führungsabschnitt
(8a) aufgenommen werden kann.
7. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Nadelhaken (2) ebenfalls
zwei sich gegenüberliegende Seitenwände (2a, 2b) aufweist, welche durch einen Spalt
voneinander beabstandet sind und dadurch eine Verlängerung des Nadelschlitzes(4) bilden,
in der das Übertragungsglied (11) zumindest teilweise aufgenommen ist,
wobei der Grundkörper (1) und der Nadelhaken (2) bevorzugt integral ausgebildet sind.
8. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher
der Grundkörper (1), insbesondere ein Mittelteil (1c) des Grundkörpers (1), einen
oberen Abschnitt, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers (1) unmittelbar an den
Nadelhaken (2) anschließt, einen mittleren Abschnitt, der sich in Längsrichtung des
Grundkörpers unmittelbar an den oberen Abschnitt anschließt, und einen Nadelfuß, der
sich in Längsrichtung des Grundkörpers an den mittleren Abschnitt anschließt, aufweist,
der obere Abschnitt eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der Längsrichtung
des Grundkörpers aufweist als der mittlere Abschnitt, so dass zwischen dem oberen
Abschnitt und dem mittleren Abschnitt eine Stufe ausgebildet ist, und
der zumindest eine Führungsabschnitt (8a) vollständig oberhalb der Stufe in Richtung
von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken zu angeordnet ist.
9. Nadel nach Anspruch 8, wobei die Nadel so eingerichtet ist, dass die Stufe eine Anschlagfläche
für eine untere Endfläche des Übertragungsglieds (11) bildet, so dass die Relativbewegung
des Übertragungsglieds (11) zu dem Grundkörper (1) in Richtung auf den Nadelfuß durch
die Stufe begrenzt wird.
10. Strick- oder Kettenwirkmaschine, die mehrere Nadeln nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.
11. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 10, die ferner eine Eingriffseinheit
zum Eingriff mit Eingriffselementen der Übertragungsglieder (11) der Nadeln aufweist.
12. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, bei der die Eingriffseinheit mehrere
Vorsprünge und Aussparungen aufweist, die abwechselnd entlang der Richtung angeordnet
sind, entlang derer die mehreren Nadeln aufeinanderfolgend angeordnet sind.
13. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 12, bei der sich die Vorsprünge und
Aussparungen jeweils in einer Richtung erstrecken, die im Wesentlichen senkrecht zu
der Anordnungsrichtung der Nadeln und/oder im Wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung
der Grundkörper der Nadeln ist.
14. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, bei der die Eingriffseinheit eine
Haltewippe aufweist oder die Eingriffseinheit eine Haltewippe ist.
15. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 14, die ferner aufweist:
einen drehbaren und eine Abschlagkante aufweisenden Nadelzylinder, wobei die mehreren
Nadeln in dem Nadelzylinder angeordnet sind, und
vom Nadelrücken her in zwischen den Nadeln vorliegende Nadellücken eingreifende Halteelemente,
insbesondere in Form einer Federringspirale, die zur Abschlagkante einen Spalt bilden,
der neu gebildete Maschen hindurchschlüpfen lässt und bei weiterem Vorstoßen der Nadeln
die Maschen bei der Abschlagkante anhält, wobei
die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, drehbar gelagert sind, so dass
die Halteelemente zusammen mit dem Nadelzylinder gedreht werden können.