(19)
(11) EP 3 670 725 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2020  Patentblatt  2020/26

(21) Anmeldenummer: 18215401.3

(22) Anmeldetag:  21.12.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 35/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Hofmann, Ulrich
72458 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Hofmann, Ulrich
    72458 Albstadt (DE)

(74) Vertreter: Hoffmann Eitle 
Patent- und Rechtsanwälte PartmbB Arabellastraße 30
81925 München
81925 München (DE)

   


(54) NADEL ZUR MASCHENBILDUNG AN EINER STRICK- ODER KETTENWIRKMASCHINE UND STRICK- ODER KETTENWIRKMASCHINE MIT MEHREREN SOLCHER NADELN


(57) Die Erfindung stellt eine Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine bereit, die einen Grundkörper, einen Nadelhaken und ein Übertragungsglied oder Zungenglied, das in Längsrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Grundkörper und dem Nadelhaken bewegbar ist und dafür eingerichtet ist, durch diese Relativbewegung zu dem Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen, aufweist. Ferner weist zumindest der Grundkörper zwei sich gegenüberliegende Seitenwände auf, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch einen Nadelschlitz bilden, in dem das Übertragungsglied zumindest teilweise aufgenommen ist, um die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper zu führen, wobei der Grundkörper zumindest einen in einer der Seitenwände vorgesehenen Führungsabschnitt aufweist, der dafür eingerichtet ist, das Übertragungsglied zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungslieds zu kontaktieren, um das Übertragungsglied in einer Tiefenrichtung des Nadelschlitzes, welche sich senkrecht zur Längsrichtung des Grundkörpers erstreckt, zu fixieren. Überdies stellt die Erfindung eine Strick- oder Kettenwirkmaschine mit mehreren solcher Nadeln und ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Nadel bereit.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nadel, insbesondere eine aus Stahlband-Elementen vereinte Nadel, zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine und eine Strick- oder Kettenwirkmaschine mit mehreren solcher Nadeln.

Stand der Technik



[0002] Die Erfindung ist eine Weiterentwicklung der europäischen Patentanmeldung EP 3 290 555 A1 vom 02.09.2016, welche eine vorteilhafte Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine bereitstellt, die einen Grundkörper, einen Nadelhaken und ein Übertragungsglied oder Zungenglied, das in Längsrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Grundkörper und dem Nadelhaken bewegbar ist und dafür eingerichtet ist, durch eine Relativbewegung zu dem Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen, aufweist. Die Nadel weist ferner ein Verbindungselement auf, welches das Übertragungsglied oder Zungenglied zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungsglieds oder Zungenglieds umgreift, so dass die Relativbewegung des Übertragungsglieds oder Zungenglieds zu dem Grundkörper durch das Verbindungselement geführt wird, wobei das Verbindungselement mit einem oberen Abschnitt des Grundkörpers verbunden ist.

[0003] Die in der EP 3 290 551 A1 beschriebene Nadel ermöglicht, die Steuerfunktion für die Öffnungs- und Schließbewegung eines Übertragungsgliedes außerhalb des Nadelbewegungs-Systems zu bewirken. Ein weiterer Vorteil besteht darin, auf die Positionierung eines Plattierfadens im Nadelhaken Einfluss nehmen zu können. Ferner ist der beschriebene Aufbau der Funktionseinheit Nadel mit längsgeführtem Übertragungsglied kompakt ausgebildet, so dass keine Schmutzpartikel innerhalb des Systems eindringen können.

[0004] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Herstellung der Funktionseinheit, insbesondere des Verbindungselements, äußerst aufwendig und für die Massenproduktion ungeeignet ist.

[0005] Das in der EP 3 290 551 A1 beschriebene Verbindungselement ist ein U-förmiges Verbindungselement, wobei das Übertragungsglied oder Zungenglied in der Vertiefung des U-förmigen Verbindungselements aufgenommen ist. In diesem Fall umgreift die U-Form des Verbindungselements das Übertragungsglied. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass das Material des U-förmigen Verbindungselements einerseits äußerst umformbar bzw. biegsam ist, um die äußerst kleinen Biegeradien zu ermöglichen, andererseits jedoch ein äußerst harter und damit verschleißbeständiger Stahl ist. Beide Anforderungen lassen sich jedoch nur bedingt zusammen erfüllen. So besteht bei Stahlbändern, die aus einem gehärteten Stahl hergestellt sind, die Problematik, dass die kleinen Biegeradien des U-förmigen Verbindungselements nur schwer herstellbar sind und es oft zu einer Rissbildung bis hin zu einem Bruch des Materials an den Biegestellen kommt.

Gegenstand der Erfindung



[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine zu schaffen, die es ermöglicht, den konstruktiven Aufbau, insbesondere die Fertigung, der Nadel zu vereinfachen, wobei gleichzeitig eine hohe Verschleißfestigkeit der Nadel bzw. der Funktionseinheit gewährleistet werden soll. Ferner soll die bereitgestellte Nadel eine fest miteinander verbundene Funktionseinheit bilden, welche einfach zu handhaben ist. Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1. Überdies stellt die Erfindung eine Strick- oder Kettenwirkmaschine mit mehreren solcher Nadeln nach Anspruch 10 bereit. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen gegeben.

[0007] Hierbei ist einer der Kerngedanken der vorliegenden Erfindung, eine Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine bereitzustellen, bei der auf ein separate herzustellendes Verbindungselement verzichtet werden kann, und stattdessen ein Grundkörper der Nadel zumindest einen in einer Seitenwand vorgesehenen Führungsabschnitt aufweist, der dafür eingerichtet ist, ein Übertragungsglied zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungslieds zu kontaktieren, um das Übertragungsglied in einer Tiefenrichtung des Nadelschlitzes, welche sich senkrecht zur Längsrichtung des Grundkörpers erstreckt, zu fixieren und zu führen.

[0008] Anhand der vorgeschlagenen Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine ist es möglich, den Aufbau und die Herstellung der Nadel zu vereinfachen und somit die Herstellungskosten und Wartungskosten der Nadel sowie der Strick- oder Kettenwirkmaschine zu reduzieren.

[0009] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist eine Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine einen Grundkörper, einen Nadelhaken, und ein Übertragungsglied, das in Längsrichtung des Grundkörpers relativ zu dem Grundkörper und dem Nadelhaken bewegbar ist und dafür eingerichtet ist, durch diese Relativbewegung zu dem Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen, auf. Hierbei weist zumindest der Grundkörper zwei sich gegenüberliegende Seitenwände auf, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch einen Nadelschlitz bilden, in dem das Übertragungsglied zumindest teilweise aufgenommen ist, um die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper zu führen. Ferner weist der Grundkörper zumindest einen in einer der Seitenwände vorgesehenen Führungsabschnitt auf, der dafür eingerichtet ist, das Übertragungsglied zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungslieds zu kontaktieren, um das Übertragungsglied in einer Tiefenrichtung des Nadelschlitzes, welche sich senkrecht zur Längsrichtung des Grundkörpers erstreckt, zu fixieren.

[0010] Auf diese Weise kann der Aufbau der oben beschriebenen, gattungsgemäßen Nadel bzw. der Funktionseinheit vereinfacht werden, insbesondere auf das Vorsehen des schwer zu fertigen Verbindungselements verzichtet werden, wodurch die Herstellungskosten der Nadel sowie die Wartungskosten und Nachrüstkosten von Strick- oder Kettenwirkmaschinen reduziert werden können. Des Weiteren kann durch den oben beschriebenen neuen Aufbau der Nadel als fest miteinander verbundene Funktionseinheit eine kompakte, leicht handhabbare Einheit geschaffen werden. Hierbei ist der Aufbau der Funktionseinheit Nadel mit längsgeführtem Übertragungsglied kompakt ausgebildet, so dass keine Schmutzpartikel innerhalb des Systems eindringen können.

[0011] Ferner ist es vorteilhaft, dass der Grundkörper und die beiden sich gegenüberliegenden Seitenwände integral ausgebildet sind, oder der Grundkörper dreiteilig ausgebildet ist, nämlich aus einem Mittelteil und zwei separaten Seitenwänden, die an den Mittelteil befestigt sind. Hierbei kann das Anbringen der beiden Seitenwände an den Mittelteil durch Kleben oder Schweißen, insbesondere Laserschweißen, erfolgen.

[0012] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass der zumindest eine Führungsabschnitt durch einen in Längsrichtung des Grundkörpers verlaufenden Einschnitt definiert ist.

[0013] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bildet der Führungsabschnitt eine in den Nadelschlitz hinein gebogene Führungslasche, die dafür eingerichtet ist, an einer ihrer Seitenflächen, die dem im Nadelschlitz aufgenommenen Übertragungsglied zugewandt ist, mit dem Übertragungsglied in Kontakt zu kommen.

[0014] Auf diese Weise ist es anhand von einfachen Mitteln möglich, eine Kontaktfläche zwischen dem Grundkörper der Nadel und dem Übertragungsglied zu schaffen, anhand der die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper geführt werden kann. Durch diese Ausbildung kann insbesondere auf das aufwendig zu fertigende Verbindungselement verzichtet werden, wodurch die bis dato schwer durchführbaren Biegevorgänge obsolet werden.

[0015] Die erfindungsgemäße feste Aufnahme des Übertragungsglieds in dem Grundkörper der Nadel ermöglicht einfach auswechselbare Nadelelemente, wodurch Bauarten von Strickmaschinen entstehen, die den Anwendungsbereich auch für doppelflächig erzeugende Rundstrickmaschinen bis hin zu Flachstrickmaschinen bei Ausführungen von grob bis feinst erweitert.

[0016] Die Längsbewegung des Übertragungsglieds oder Zungenglieds in der Nadel kann während der Nadelbewegung durch phasenbegrenztes Anhalten an einem Eingriffselement, wie zum Beispiel einem Einschnitt oder Höcker, des Übertragungsglieds oder Zungenglieds außerhalb der Stricksysteme mittels Halteklingen geschehen, die beispielweise um einen Nadelzylinder angereiht sind.

[0017] Dabei ergibt sich in einigen Ausführungsformen nach vorne die Anlage eines Übertragungsfingers des Übertragungsglieds oder Zungenglieds am Nadelhaken mittels eines ausgeklinkten Vorsprunges an seiner vorderen Sektion. Die Übertragungsfingerhöhe wird durch eine Absetzung vorteilhaft größer und stabiler und ihre Unterseite lässt sich zudem für die genaue Positionierung eines Plattierfadens ausbilden. Das ist ein wichtiger Vorteil eines Aspekts der Erfindung, weil das Plattieren die Grundlage für eine große Anzahl von Musterarten bildet. Dabei müssen zwei verschiedene Fäden getrennt den Nadeln zugeführt werden und einer als Deckfaden den Grundfaden überdecken. Das bedingt eine genaue Positionierung der Fäden in der Nadel, die bei der Maschenbildung erhalten bleiben muss. Bei Erprobungsversuchen verschiedenster Anwender mit den bekannten Schiebernadeln hat sich erstaunlicherweise herausgestellt, dass hier die Sicherheit geringer als bei Zungennadeln ist. Die Folge war, dass sich diese Nadelart bei Strickmaschinen nicht durchsetzen konnte. Das zeigt, mit welchen Unwägbarkeiten beim Fadeneinlauf zu rechnen ist und wie nicht durchschaubare kleine Unterschiede eine maßgebende Rolle spielen. Es kann nur vermutet werden, dass der sich zur Lagerung verbreiterte Zungenschaft als Merkmal von Bedeutung ist.

[0018] Die Gestaltungsmöglichkeit des verbreiterten Übertragungsfingers begünstigt die Erfüllung der hohen Forderung gleichmäßiger Positionierung der getrennt zugeführten Fäden in den Nadelhaken.

[0019] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Grundkörper einen zweiten in einer der Seitenwände vorgesehenen Führungsabschnitt aufweist, der durch einen zweiten in Längsrichtung des Grundkörpers verlaufenden Einschnitt definiert ist, wobei die beiden Führungsabschnitte bevorzugt an der gleichen Seitenwand vorgesehen sind.

[0020] Ferner ist es bevorzugt, dass die zwei Führungsabschnitte in Längsrichtung um einen vorbestimmten Abstand voneinander beabstandet angeordnet sind, und die beiden Einschnitte bevorzugt in Längsrichtung des Grundkörpers in entgegengesetzten Richtungen in die jeweilige Seitenwand eingeschnitten sind.

[0021] Durch das Vorsehen eines zweiten Führungsabschnitts, welcher insbesondere um den vorbestimmten Abstand von dem ersten Führungsabschnitt beabstandet ist, ist es möglich, die Führungslänge des Übertragungsglieds erheblich zu vergrößern, wodurch die Führung des Übertragungsglieds stabiler wird, insbesondere das Kippverhalten des Übertragungsglieds verbessert werden kann. Ferner kann dadurch der Verschleiß der Kontaktstellen zwischen Übertragungsglied und Grundkörper, insbesondere der Seitenfläche der Führungslasche, reduziert werden.

[0022] Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass der zumindest eine Führungsabschnitt in einem Bereich der Seitenwand angeordnet ist, so dass wenn der Nadelhaken geschlossen ist, der zumindest eine Führungsabschnitt das Übertragungsglied noch kontaktieren kann.

[0023] Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Führungsabschnitt das Übertragungsglied über dessen vollständigen Bewegungsbereich führt.

[0024] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist an der zumindest einen Seitenwand, welche den zumindest einen Führungsabschnitt aufweist, eine Ausklinkung vorgesehen, von der aus sich der Einschnitt erstreckt.

[0025] Ferner ist es bevorzugt, dass der Nadelschlitz eine Tiefe aufweist, welche sich senkrecht zur Längsrichtung entlang der Tiefenrichtung in den Nadelschlitz hinein erstreckt, und die Tiefe so gewählt ist, dass das Übertragungsglied zwischen dem Grundkörper und dem zumindest einen Führungsabschnitt aufgenommen werden kann.

[0026] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Nadelhaken ebenfalls zwei sich gegenüberliegende Seitenwände aufweist, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch eine Verlängerung des Nadelschlitzes bilden, in der das Übertragungsglied zumindest teilweise aufgenommen ist, wobei der Grundkörper und der Nadelhaken bevorzugt integral ausgebildet sind.

[0027] Auf diese Weise ist es möglich, den Bereich, in dem das Übertragungsglied geführt wird, insbesondere in dem Nadelschlitz geführt wird, zu vergrößern, wodurch ebenfalls der Verschleiß der Kontaktflächen weiter reduziert werden kann.

[0028] Bei einigen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist der Grundkörper, insbesondere ein Mittelteil (1c) des Grundkörpers (1), einen oberen Abschnitt, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den Nadelhaken anschließt, einen mittleren Abschnitt, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den oberen Abschnitt anschließt, und einen Nadelfuß, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers an den mittleren Abschnitt anschließt, auf.

[0029] Der Nadelfuß kann sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den mittleren Abschnitt anschließen.

[0030] Der obere Abschnitt kann eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers aufweisen als der mittlere Abschnitt, so dass zwischen dem oberen Abschnitt und dem mittleren Abschnitt eine Stufe ausgebildet ist. Das Verbindungselement kann vollständig oberhalb der Stufe in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken zu angeordnet sein.

[0031] Der mittlere Abschnitt kann eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers aufweisen als der Nadelfuß.

[0032] Die Stufe kann sich senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers erstrecken.

[0033] Die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper kann vollständig oberhalb der Stufe, d.h. oberhalb der Stufe in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken zu, erfolgen.

[0034] Die erfindungsgemäße Nadel kann so eingerichtet sein, dass die Stufe eine Anschlagfläche für eine untere Endfläche des Übertragungsglieds bildet. In diesem Fall kann die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper nach unten, also in Richtung auf den Nadelfuß, durch die Stufe begrenzt werden.

[0035] Ferner ist es bevorzugt, dass das Übertragungsglied ein Eingriffselement zum Eingriff mit einer Eingriffseinheit der Strick- oder Kettenwirkmaschine aufweist.

[0036] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Eingriffselement eine Aussparung oder ein Vorsprung, insbesondere ein Höcker, die oder der in Richtung senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers verläuft.

[0037] Der Nadelhaken kann einstückig mit dem Grundkörper ausgebildet sein. In diesem Fall weist der Grundkörper den Nadelhaken auf.

[0038] Der Nadelhaken kann integral, insbesondere einstückig, mit dem Verbindungselement ausgebildet sein.

[0039] Der Nadelhaken kann zwei Hälften aufweisen, wobei die zwei Hälften zumindest bereichsweise durch eine Lücke voneinander getrennt sein können. Die zwei Hälften können durch die Lücke vollständig voneinander getrennt sein.

[0040] Die zwei Hälften des Nadelhakens können so ausgebildet sein, dass sich eine Nadelkrümmung jeder Hälfte in einer Ebene erstreckt, die parallel zu der Ebene ist, in der sich eine Nadelkrümmung des Nadelhakens erstreckt.

[0041] Die Lücke kann in einer Ebene liegen bzw. sich in einer Ebene erstrecken, die parallel zu der Ebene ist, in der sich die Nadelkrümmung des Nadelhakens erstreckt.

[0042] Des Weiteren ist es bevorzugt, dass das Übertragungsglied an einem oberen Ende desselben in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken zu einen Übertragungsfinger aufweist, der dafür eingerichtet ist, durch die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper den Nadelhaken zu schließen und zu öffnen.

[0043] Der Übertragungsfinger kann einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den oberen Abschnitt anschließt, aufweisen.

[0044] Der obere Abschnitt des Übertragungsfingers kann eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers aufweisen als der untere Abschnitt des Übertragungsfingers, so dass zwischen dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt eine Stufe ausgebildet ist.

[0045] Die Nadel kann so eingerichtet sein, dass die Stufe des Übertragungsfingers eine Anschlagfläche für eine untere Endfläche des Nadelhakens bildet, so dass die Relativbewegung des Übertragungsglieds zu dem Grundkörper nach oben, also in Richtung auf den Nadelhaken, durch die Stufe begrenzt wird.

[0046] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Strick- oder Kettenwirkmaschine bereitgestellt, die mehrere erfindungsgemäße Nadeln aufweist. Die erfindungsgemäße Strick- oder Kettenwirkmaschine bietet die vorteilhaften Effekte, die oben bereits für die erfindungsgemäße Nadel dargelegt wurden.

[0047] Die mehreren Nadeln können aufeinanderfolgend in der Strick- oder Kettenwirkmaschine angeordnet sein. Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ausschließlich erfindungsgemäße Nadeln aufweisen.

[0048] Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ferner eine Eingriffseinheit zum Eingriff mit Eingriffselementen der Übertragungsglieder der Nadeln aufweisen.

[0049] Die Eingriffseinheit kann mehrere Vorsprünge und Aussparungen aufweisen, die abwechselnd entlang der Richtung angeordnet sind, entlang derer die mehreren Nadeln aufeinanderfolgend in der Strick- oder Kettenwirkmaschine angeordnet sind.

[0050] Die Vorsprünge und Aussparungen können sich jeweils in einer Richtung erstrecken, die im Wesentlichen senkrecht zu der Anordnungsrichtung der Nadeln und/oder im Wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung der Grundkörper der Nadeln ist.

[0051] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Eingriffseinheit eine Haltewippe aufweist, oder die Eingriffseinheit eine Haltewippe ist.

[0052] Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ferner einen drehbaren und eine Abschlagkante aufweisenden Nadelzylinder aufweisen, wobei die mehreren Nadeln in dem Nadelzylinder angeordnet sind.

[0053] Die Strick- oder Kettenwirkmaschine kann ferner vom Nadelrücken her in zwischen den Nadeln vorliegende Nadellücken eingreifende Halteelemente, insbesondere in Form einer Federringspirale, aufweisen, die zur Abschlagkante einen Spalt bilden, der neu gebildete Maschen hindurchschlüpfen lässt und bei weiterem Vorstoßen der Nadeln die Maschen bei der Abschlagkante anhält.

[0054] Die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, können drehbar gelagert sein, so dass die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, zusammen mit dem Nadelzylinder gedreht werden können. Insbesondere können die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, durch deren Eingriff in die Nadellücken zusammen mit dem Nadelzylinder gedreht werden.

Kurze Beschreibung der Figuren



[0055] Zum leichteren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 37 der Aufbau sowie die grundsätzliche Funktionsweise einer bereits aus der europäischen Patentanmeldung EP 3 290 555 A1 bekannten Nadel sowie deren Verwendung in einer bekannten Strick- oder Kettenwirkmaschine erläutert. Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Figuren 38 bis 45 erläutert. Ferner zeigen die Figuren 46 bis 48 die Darstellung des maschenbildenden Zentrums der Maschenstofferzeugung einer Kettenwirkmaschine. Die Figuren sind, wenn nicht anders angegeben, alle im vergrößerten Maßstab ca. 5:1 ausgeführt.

[0056] Es zeigen:

Figuren 1 bis 4 Darstellungen des Aufbaues einer kompakten Funktionseinheit Strickmaschine mit längsgeführtem Übertragungsglied bzw. Zungenglied auf der Grundlage einer weniger spezialisierten Nadeltechnologie und erweiterten Möglichkeiten für die Konstruktion von Strickmaschinen mit zusätzlichen Anwendungsgebieten, und zwar

Fig. 1 die Seitenansicht und Draufsicht des Nadelgrundkörpers 1;

Fig. 2 die Seitenansicht des Übertragungsgliedes 11;

Fig. 3 die Seitenansicht und Draufsicht von oben des Verbindungselements bzw. Verbindungsbügels 8;

Fig. 4 eine Darstellung der montierten Funktionseinheit in Schließstellung des Übertragungsfingers 12 mit dem Nadelhaken 2;

Fig. 5 die Vergrößerung der Vorderpartie der Funktionseinheit längsgeführte Zungennadel mit angedeuteter zusätzlicher Leitkufe L für den Plattierfaden;

Fig. 6 eine Darstellung in Vergrößerung des Fadeneinlaufes verschiedener Phasen von Grund- und Plattierfaden in den Nadelhaken 2;

Fig. 7 eine 3D-Darstellung des Ausschnittes eines Rundstrickmaschinenzylinders N mit den Phasen der Funktionseinheit zur Maschenbildung und die Anordnung einer Stahlbandsektion 17 vor dem Einstich 16 für die Haltevorsprünge 18;

Fig. 8 das Beispiel einer Befestigung der Stahlbandsektionen 17 in einer Vertiefung 20 oberhalb des Schlosssystems mit einer Stahlbandabdeckung;

Figuren 9 bis 13 Prinzipdarstellungen der Maschenbildung in einem Schnitt durch den Nadelkanal;

Fig. 9 die Nadel in der Einlaufzone des Fadens in das Stricksystem;

Fig. 10 die weitere Drehung des Zylinders mit der Rückbewegung der Nadel 1 zur Schließstellung des Nadelhakens 2 durch den Übertragungsfinger 12;

Fig. 11 einen weiteren Rückzug der Nadel 1 mit geschlossenem Haken 2 in die Kulierstellung;

Fig. 12 die Vorwärtsbewegung der Nadel 1, bei der das Übertragungsglied 11 mit dem Vorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 von Fig. 11 ausgehend vorne an der Stirnfläche 15 angehalten wurde;

Fig. 13 die gemeinsame Vorbewegung der Nadel 1 und des Übertragungsgliedes 11 in die Offenstellung des Nadelhakens 2 zur Ausgangsstellung, in der kein Haltevorsprung 18 vorhanden war;

Fig. 14 links den Haltevorsprung 18 im Eingriff im Halteeinschnitt 13 des Übertragungsgliedes 11 vor der Rückbewegung der Nadel 1 und rechts die Anlage des Haltvorsprunges 18 an der Stirnfläche 15 des Übertragungsgliedes 11 zur Öffnung des Nadelhakens 2 bei der Vorbewegung der Nadel 1;

Fig. 15 einen Ausschnitt in Seitenansicht und die Draufsicht auf den Nadelzylinderausschnitt mit dem Eingriff der Haltevorsprünge 18 in den Einstich 16 oben am Nadelzylinder (N) ;

Fig. 16 links den Höcker 14 oberhalb des Haltevorsprunges 18 vor der Rückbewegung der Nadel 1 und rechts die Anlage des Haltevorsprunges 18 an der Stirnfläche 5des Gliedes 11 zur Öffnung des Nadelhakens 2 bei der Vorbewegung der Nadel 1;

Fig. 17 einen Ausschnitt in Seitenansicht und die Draufsicht auf den Nadelzylinderausschnitt mit dem Eingriff der Haltevorsprünge 18 unter- und oberhalb des Höckers 14;

Figuren 18 bis 20 die Ausbildung einer "Single Rundstrickmaschine", welche anstatt von außen einzeln gesteuerter Platinen eine oberhalb des Zylinders angeordnete Federringspirale aufweist, deren Windungen vom Nadelrücken her etwas in die Zwischenräume der Nadeln eingreifen, so dass beim Vorstoßen der Nadeln das Gestrick an der Zylinderoberkante zurückgehalten wird;

Figuren 21 bis 25 Prinzipdarstellungen der üblichen Platinensteuerung in einem Schnitt durch den Nadelkanal und den aufgesetzten Platinenring:

Fig. 21 die Stellung der Platine zur Nadel 1 beim Beginn des Fadeneinlaufes in den Nadelhaken 2;

Fig. 22 den eingefangene neuen Faden, der bei Rückbewegung der Nadel 1 eingeschlossen wird; dabei geht die Platine geringfügig zurück und die alte Masche befindet sich auf dem Übertragungsfinger 12;

Fig. 23 den weiteren Rückzug der Platine vor der Kulierung; die alte Masche ist auf dem Vorsprung-Schenkel der Platine zum Abwurf bereit;

Fig. 24 die Nadel 1 in der Kulierstellung und die Platine in der hinteren Endstellung, so dass die alte Masche dabei über den Kopf des Nadelhakens 2 abgeworfen wird und sich durch die im Nadelhaken 2 befindliche Schlinge eine neue Masche bildet;

Fig. 25 die Platine, die sich in die vordere Endstellung bewegt hat, dabei die alte Masche weggeschoben hat und die sich neu bildende Masche im Platineneinschnitt eingeschlossen hat, so dass diese beim Vorstoßen der Nadel von der Platinennase zurückgehalten wird;

Fig. 26 eine Prinzipdarstellung des Fadeneinlaufes nach der Faden Zuführung in den Nadelhaken 2 durch eine Leitnase 29 an der Platine P;

Fig. 27 einen Schnitt des Nadelzylinders N mit aufgesetztem Platinenring in 3D-Darstellung;

Fig. 28 die Ansicht der Fig. 27 von vorne;

Fig. 29 die 3D-Darstellung der Platinensteuerung P durch die Steuerkurve 27 oberhalb des Platinenringes 23;

Fig. 30 die 3D-Prinzipdarstellung des Nadelzylinders zur Rippscheine einer RR-Rundstrickmaschine mit der Anordnung der Stahlbandsektionen 17 an den Schlosssystemen;

Figuren 31 bis 33 die Funktion der Maschenschieber 22 mit Vorschieben und Anhalten der Maschenschleife bei der Nadelbewegung während der Maschenbildung;

Figuren 34 bis 37 die Steuerung der Maschenschieber 22 mittels im Segmentsteueraufsatz 29 im Gehäuse 32 gelagertem Federstahlleitband 31, welches in einen Ausschnitt 30 am hinteren Ende des Maschenschiebers 22 eingreift und seine Rückwärtsbewegung verursacht, während die Vorwärtsbewegung durch die Wirkung der Gleitscheibe 33 auf das Ende des Maschenschiebers 22 erfolgt;

Figuren 38 bis 45 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Nadel;

Figuren 46 bis 48 die Darstellung des maschenbildenden Zentrums der Maschenstofferzeugung einer Kettenwirkmaschine.


Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen



[0057] Nachfolgend werden anhand der beigefügten Figuren bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte Modifikationen bestimmter Merkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen auszubilden.

[0058] Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche oder entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen bezeichnet.

[0059] Die Figuren 1 bis 17 sind Darstellungen der Maschenbildung von Single-Rundstrickmaschinen. Für deren Praxistauglichkeit sind bei Zungennadeln zwischen den Nadeln in einem Platinenring um den Nadelzylinder nicht gezeigte Platinen vorgesehen, welche die im Haken hängende letzte Masche beim Vorstoßen der Nadel an der Abschlagkante zurückhält und die sich neu bildende Masche über den Haken leitet. Bei dieser Ausführung ist kaum Einblick in die Maschenbildung möglich, weil hier alles zugebaut ist. Dagegen ist die Ausführung nach den Figuren 18 bis 20 eine übersichtliche Bauart einer Single Strickmaschine ohne Platinen. Anstelle dieser greifen die Windungen einer Federringspirale mit einer der Nadelteilung entsprechenden Steigung oberhalb der Abschlagkante des NadelZylinders vom Nadelrücken her in die Zwischenräume der Nadeln. Statt des Platinenringes ist an einem nach unten verlaufenden Lagerzapfen die leichtgängige Lagerstelle (Kugellager) für die Aufnahme waagrechter Führungssegmente zur Fixierung der Federringspirale vorgesehen, die im Außendurchmesser so groß ist, dass die Windungen in die Zwischenräume der Nadeln eingreifen und so die Maschen bei der Nadel Aufwärtsbewegung niederhalten.

[0060] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht und Draufsicht den Nadelkörper bzw. Grundkörper 1, welcher die nadelspezifischen Merkmale Nadelhaken 2, Nadelbrust 3, Nadelschlitz 4 aufweist. Dahinter befindet sich die Absetzung 5, die bis zum stirnseitigen Anschlag 6 für das Übertragungsglied 11 (Fig.2) in seiner hinteren Stellung reicht. Der Nadelhaken 2 enthält oben eine Zasche für die Aufnahme des Übertragungsfingers 12. Seitliche Fixierungsvertiefungen 7 sind für die Montage und Befestigung eines Verbindungsbügels 8 (Fig.3) mit seiner Befestigungszone der offenen Schenkel 9 vorgesehen.

[0061] Die Fig. 2 ist ebenfalls eine Seitenansicht des Übertragungsgliedes 11, welches als flaches Bauteil ohne Absetzungen bis zur Stirnfläche 15 einen prismatischen Körper bildet, der zusammen mit dem Nadelkörper 1 innerhalb des Nadelkanals diesen vollständig ausfüllt und vorne in den Übertragungsfinger 12 mit der Absetzung 12a übergeht. In der Nähe der Stirnfläche 15 ist der Halteeinschnitt 13 vorgesehen.

[0062] Fig. 3 ist die Darstellung einer Seitenansicht und die Ansicht von oben des U-förmigen Verbindungsbügels 8. Dieser hat einen Kopf 10 und die Befestigungszone der offenen Schenkel 9. Außerdem zeigt Fig. 3 schematisch einen Schweißpunkt, durch den der Verbindungsbügel 8 mit dem oberen Abschnitt des Grundkörpers bzw. Nadelkörpers 1 verbunden ist.

[0063] In der Fig. 4 ist in einer Seitenansicht die fertig montierte kompakte Funktionseinheit Längszungennadel dargestellt. Das Übertragungsglied 11 befindet sich dabei in der vorderen Schließstellung des Nadelhakens 2 durch den Übertragungsfinger 12 infolge der Anlage der Absetzung 12a an der Vorderkante des Nadelhakens 2. In dieser Stellung eindringende Fadenpartikel am hinteren Ende des Übertragungsgliedes 11 können sich nicht aufbauen. Sie werden bei der Öffnung des Nadelhakens zum Anschlag 6 geschoben, wo sie durch seine Abschrägung wieder aus dem Nadelkanal gelangen.

[0064] Die Fig. 5 zeigt die Vorderpartie der Fig. 4 in Vergrößerung. Dabei unterstützt der um den Absatz 12a verbreiterte Übertragungsfinger 12 auf seiner Unterseite die getrennte Positionierung des Plattierfadens vom Grundfaden für den Strickvorgang des Plattierens. Zu diesem Zweck kann die Unterseite eine Leitkufe L aufweisen, welche den Plattierfaden zur Unterseite im Haken 2 leitet und die den Übertragungsfinger 12 exakt zur Hakenmitte führt.

[0065] Fig. 6 ist die Prinzipdarstellung des Fadeneinlaufs beim Plattiervorgang in 4 Phasen. Das Plattieren oder Überdecken bildet die Grundlage für eine große Anzahl von Musterarten. Hierbei müssen die beiden verschiedenen Fäden den Nadeln exakt getrennt von zwei Fadenführungen zugeführt werden. Dabei wird der Deckfaden D in einem spitzeren Winkel gegenüber dem Grundfaden G zugeführt und gelangt während der Relativbewegung des Nadelhakens 2 zum Übertragungsfinger 12 an dessen Unterseite d.h. näher zum Nadelschaft und zur Abschlagkante wie der im Nadelhaken 2 eingeführte Grundfaden G.

[0066] Die Fig. 7 ist die anschaulich vergrößerte 3D-Prinzipdarstellung für die Anordnung der Funktionsteile zur Öffnungs- und Schließbewegung des Übertragungsfingers 12 gegenüber dem Nadelhaken 2. Der Nadelzylinder N enthält oben in den Kanalseitenwänden den Einstich 16 vor dem die Stahlbandsektion 17 angeordnet und im Zyklus der Nadelstellungen die Vorsprünge 18, einmal im Halteeinschnitt 13, das andermal an der Stirnfläche 15 des Übertragungsgliedes 11 in Wirkverbindung sind. Zum besseren Verständnis sind die Kanalseitenwände dabei ausgeblendet. Die Drehrichtung des Zylinders ist im Uhrzeigersinn. Die Stahlbandsektion 17 ist ein Beispiel einer Eingriffseinheit der Strick- oder Kettenwirkmaschine.

[0067] Die Fig. 8 ist eine Prinzipdarstellung der Anordnung einer Stahlbandsektion 17 oben am Schlosssystem in einer Anschlagvertiefung 20. Darüber kann eine Stahlbandabdeckung 25 auch unüblich geklebt befestigt sein, so dass sich ein Spalt ergibt, in welchem die Stahlbandsektion 17 unter Spannung gehalten wird.

[0068] Figuren 9 bis 13 zeigen Prinzipdarstellungen der Maschenbildung in einem Schnitt durch den Nadelkanal unter Einwirkung der auf der Schlossoberseite befestigten Stahlbandsektion 17 mit den Haltevorsprüngen 18 bei der Vor- und Zurückbewegung der Funktionseinheit Längszungengliednadel auf die Relativbewegung des Übertragungsgliedes 11 zur Nadel 1. Dabei ist mit Z der Schnitt durch den Nadelkanal mit der darin befindlichen Längszungengliednadel 1 und mit S der Schnitt im oberen Bereich eines der an der Zylindermantelfläche angereihten Stricksystems bezeichnet. Beim Durchlauf einer Nadel durch das Stricksystem ergeben sich folgende Funktionen:

[0069] In Fig. 9 befindet sich die Nadel 1 in der Einlaufzone des Stricksystems. Die letzte Masche wird über der Nadelbrust 3 mit dem darin befindlichen Übertragungsfinger 12 (Fig.10) in Austriebsstellung gehalten, d.h. das Übertragungsglied 11 befindet sich in der hinteren Stellung am Anschlag 6 der Nadel 1 und ein neuer Faden wird in den Nadelhaken 2 eingeführt. Der erste Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 befindet sich im Halteeinschnitt 13 des Übertragungsgliedes 11.

[0070] Während der weiteren Drehung des Zylinders zur Fig. 10 wurde die Nadel 1 zurückgezogen. Dabei wurde das Übertragungsglied 11 mit seinem Halteeinschnitt 13 durch Entlanggleiten am Haltevorsprung 18 angehalten, so dass in dieser Phase der Rückbewegung die letzte Masche auf den Übertragungsfinger 12 gelangt und dabei der neue Faden eingeschlossen wird. Der Halteeinschnitt 13 befindet sich jetzt am Anfang der ersten Lücke an der Stahlbandsektion 17.

[0071] Fig. 11 zeigt den Zustand, bei dem durch weitere Rückbewegung der Nadel 1 von Fig. 10 nach Fig. 11 der Halteeinschnitt 13 sich über der ersten Lücke der Stahlbandsektion 17 befand, so dass sich die Nadel 1 zusammen mit dem in vorderster Stellung befindlichen Übertragungsglied 11 in die Kulierstellung bewegte. Während diesem Vorgang wird die alte Masche vom Übertragungsfinger 12 abgeworfen, so dass jetzt eine neue Masche im Nadelhaken 2 hängt. Vor der Bewegungsumkehr der Nadel 1 nach vorne befindet sich der zweite Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 bereits oberhalb der Stirnfläche 15 am Übertragungsglied 11.

[0072] Fig. 12 zeigt den Zustand, bei dem durch die Vorwärtsbewegung der Nadel 1 von Fig. 11 nach Fig. 12 das Übertragungsglied 11 mit seiner Stirnfläche 15 vom zweiten Haltevorsprung 18 angehalten wurde und der Übertragungsfinger 12 den Nadelhaken 2 öffnete, d.h. dieser gelangt wieder in die Nadelbrust 3. Die Stirnfläche 15 befindet sich bereits am Beginn der zweiten Lücke der Stahlbandsektion 17. Die neue Masche gelangt vom Nadelhaken 2 zum Brustanstieg 3. Der Einstich 16 in der Kanalseitenwand des Nadelzylinders ist sichtbar.

[0073] Fig. 13 zeigt die Schlussphase, also den Zustand von Fig. 12 nach Fig. 13, in dem kein Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 vorhanden ist, d.h. Nadel 1 und Übertragungsglied 11 gelangen zusammen in die Austriebsstellung. Der Halteeinschnitt 13 läuft im nächsten Stricksystem wieder in den Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 ein.

[0074] Zwischen den Darstellungen gemäß Fig. 12 und Fig. 13 besteht auch mit derselben Auswahltechnik wie bei Zungennadeln die Möglichkeit, Fangmaschen zu bilden. Dazu wird ebenfalls eine bestimmte Nadel 1 nicht wie Fig. 9 zeigt voll, sondern nur soweit ausgetrieben, dass sich die Stirnfläche 15 unterhalb der Stahlbandsektion 17 befindet. Bei der anschließenden Rückbewegung der Nadel 1 zusammen mit dem Übertragungsglied 11 bleibt der Übertragungsfinger 12 in der Nadelbrust 3, so dass die dort befindliche Masche wieder in den Nadelhaken 2 gelangt, in dem bereits ein neuer Faden eingefangen wurde.

[0075] Die Figuren 14 bis 17 veranschaulichen die zwei verschiedenen Anordnungen der Stahlbandsektionen 17 am Schlosssystem, deren Haltevorsprünge 18 einmal aus der Innenfläche vorstehen und das andere Mal mit dieser bündig sind. Das bedingt auch Unterschiede vorne am Übertragungsglied 11 und am Nadelzylinder N.

[0076] In der Fig. 14 links ist der Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 im Eingriff des Halteeinschnittes 13 am Übertragungsglied 11 zu seinem Anhalten bei der Rückbewegung der Nadel 1, während in der Fig. 14 rechts der zweite Haltevorsprung 18 oberhalb der Stirnfläche 15 das Übertragungsglied 11 bei der Vorbewegung der Nadel 1 anhält.

[0077] Die Fig. 15 oben zeigt in einem Ausschnitt vom Zylinder und dem oberem Schlossbereich den Eingriff der aus der Schlossinnenfläche vorstehenden Haltevorsprünge 18 in den Einstich 16 der Kanalstege des Nadelzylinders N. Die untere Darstellung ist die Draufsicht des Ausschnittes mit Blick auf die Nadelkanäle und der Erkennung der Haltevorsprünge 18, die in den nicht sichtbaren Einstich 16 der Seitenwände vorstehen.

[0078] In Fig. 16 weist das Übertragungsglied 11 anstelle des Halteeinschnittes 13 einen Höcker 14 auf, der in der linken Fig. unterhalb und in der rechten Fig. oberhalb eine Wirkverbindung mit den Haltevorsprüngen 18 an der Stahlbandsektion 17 eingeht. Die Haltevorsprünge 18 ragen nicht über die Innenfläche des Nadelschlosses hinaus. Für den Platzbedarf des Höckers 14 bei der Rückbewegung der Nadel 1 ist eine Aussparung 19 unterhalb der Haltevorsprünge 18 im Nadelschloss vorgesehen.

[0079] Die Fig. 17 oben zeigt in einem Ausschnitt vom Zylinder und dem oberen Schlossbereich die dem Nadelzylinder-Außendurchmesser entsprechenden Haltevorsprünge 18 über der Aussparung 19 am Nadelschloss für die Vor- und Rückbewegung des Höckers 14 am Übertragungsglied 11 und unten in der Draufsicht die sichtbaren Haltevorsprünge 18 der Stahlbandsektion 17.

[0080] In der Fig. 18 ist ersichtlich, wie die Federringspirale 55 in den Führungssegmenten 56 geführt ist, die anderseits um eine leichtgängigen Lagerung 52 am Lagerzapfen 53 in einem Haltering 54 aufgenommen sind. Somit dreht sich der Haltering 54 durch den Eingriff der Federringspirale 55 in die Nadellücken synchron mit dem Nadelzylinder.

[0081] Die Fig. 19 ist die Draufsicht der Fig. 18 auf in ein Führungssegment 56 für die Federringspirale 55 mit der Darstellung des Eingriffs einiger Windungen der Federringspirale 55 in die Nadellücken.

[0082] Fig. 20 ist ein Schnitt durch den Nadelzylinder N nach erfolgtem Rückzug der Nadel 1, bei dem der Höcker 14 durch Anlage am Haltevorsprung 18 der Stahlbandsektion 17 den Nadelhaken schließt, wie aus der Fig. 18 ersichtlich ist.

[0083] Die Figuren 21 bis 26 sind Prinzipdarstellungen der Maschenbildung einer Single-Rundstrickmaschine unter Verwendung dort üblicher Platinen und auf der Grundlage der in Fig. 20 gezeigten bekannten Maschinenkonzeption in einem Schnitt durch den Nadelkanal und den aufgesetzten Platinenring.

[0084] Fig. 21 zeigt die Stellung der Platine P zur Nadel 1 beim Beginn des Fadeneinlaufes. Die letzte Masche befindet sich in der Einschlusskehle der Platine P. Oberhalb dieser weist die Platine P eine Leitnase 29 für den Fadeneinlauf in den Nadelhaken 2 auf.

[0085] In der Fig. 22 hat sich während der Rückbewegung der Nadel 1 die Platine P so weit zurückbewegt, dass sich ihre Leitnase 29 für den Faden noch hinter dem Nadelhaken 2 befindet und der Faden beim geneigten Vorbeigleiten innerhalb des Nadelhakens 2 gelangt, so dass dieser vor dem Schließen des Nadelhakens 2 durch den Übertragungsfinger 12 dort sicher eingeführt wurde.

[0086] Durch weiteren Rückzug der Nadel 1 gemäß Fig. 23 wurde die alte Masche vom Unterbau der Einschlusskehle bis kurz vor die Abschlagstellung gebracht und der neue Faden zu einer Schlinge geformt. Dabei wurde die Platine P geringfügig zurückbewegt.

[0087] Die Fig. 24 zeigt die Kulierstellung der Nadel 1 bei gleichzeitigem Abwurf der alten Masche vom Nadelhaken 2. Dabei geht die Platine P ganz zurück, um die Bildung der neuen Masche im Nadelhaken 2 nicht zu behindern.

[0088] In der Fig. 25 hat sich die Nadel 1 bereits etwas vorbewegt und die Platine P ihre Vorderstellung eingenommen, so dass nach weiterer Vorbewegung der Nadel 1 zur Fig. 21 die im Nadelhaken 2 befindliche neue Masche von der Leitnase 29 der Platine P zurückgehalten wird und auf die Nadelbrust 3 gelangt.

[0089] Die Fig. 26 zeigt links den Blick von vorne auf den Fadenführer, wie der Faden nachher infolge des Fadeneinzugs bei der Kulierung einen Winkel bildet und rechts wie in der Seitenansicht des Nadelhakens 2, durch die Leitnase 29 an der Platine P, der Faden in den Innenraum des Nadelhakens 2 eingeleitet wird.

[0090] Die Fig. 27 ist in einem Schnitt die 3D-Darstellung des Nadelzylinders N mit dem aufgepressten Platinenring 22 als Baugruppeneinheit, die eine bekannte Maschinenkonzeption ermöglicht. Unterhalb des Platinenringes 23 befindet sich der Einstich 16 in den Seitenwänden der Nadelkanäle.

[0091] Die Fig. 28 ist in 3D-Darstellung die Vorderansicht der Fig. 27. Darin ist ersichtlich, wie die Platinenschlitze zwischen den Nadelkanälen angeordnet sind. Die Ausführung des Platinenringes 22 mit Carbonfasermaterial kann vorteilhaft sein.

[0092] Die Fig. 29 ist die 3D-Darstellung einer vorteilhaften Single-Rundstrickmaschine mit einzeln gesteuerten Platinen P durch die oberhalb des Platinenringes 23 angeordnete Steuerkurve 27, die sich mittels einer Steuerschraube 25 radial verstellen lassen.

[0093] Fig. 30 ist die 3D-Prinzip Darstellung einer RR-Rundstrickmaschine mit gattungsgemäßer Nadeltechnologie. Dabei ist anstelle des Platinenringes eine Rippscheibe R vorgesehen, in welcher auf Lücke zu den Zylindernadeln sogenannte Rippnadeln vorgesehen sind. Auf diesem Wege lassen sich doppelflächige Strickstoffe erzeugen. Die Ausführung des Übertragungsgliedes 11 ist hier nach der Fig. 16 mit Höcker 14 dargestellt.

[0094] Figuren 31 bis 37 zeigen der Vollständigkeit halber die Nutzung von Merkmalen der gattungsgemäßen Nadel auch für Zungennadeln. Dabei springt der größere Nadelweg bei der Maschenbildung ins Auge, welcher sich in weniger Systemen auswirkt. Anstelle der üblichen Platinen, welche den Einblick in die Maschenbildung verbauen, sind es hier Maschenhalter/schieber, die eine zugängliche Maschinenkonzeption ermöglichen.

[0095] Die Fig. 31 ist die Darstellung des Blickes auf die Seitenfläche eines Maschenschiebers 22, welcher sich durch die Vorwärtsgleitscheibe 33 des vorigen Systems in seiner Vorwärtsstellung befindet. Beim Vorstoßen der Nadel 1 bildete die Haltenase 24 durch die begrenzte Aufwärts-Mitnahme mittels der Maschenschleife zur Zylinderoberkante einen Spalt Sp, so dass die alte Masche hindurchschlüpfen konnte. Die abgebildete Vorwärtsgleitscheibe 33 ist noch vom vorherigen System d.h. hier schon nicht mehr wirksam vorhanden, so dass bei weiterer Drehung das Federstahlleitband 31 im Rückholausschnitt 30 in Aktion tritt bis das Maschenschiebeelement 22 in seine in der Fig. 32 gezeigte Rückwärtsendstellung gelangt. An dieser Stelle hat das Federstahlleitband 31 an der oberen Seitenfläche eine Ausbuchtung 34 unter dieser Wirkung die Haltenase 24 mittels der Wippbewegung des Schaftgrundes auf die Abschlagkante A gedrückt wird. Danach ist etwa ab der Systemmitte bei weiterer Zylinderdrehung im Segmentsteueraufsatz 29 kein Federstahlband-Gehäuse 32 mehr vorhanden und die Vorwärtsgleitscheibe 33 tritt jetzt in Aktion, wie es in der Fig. 33 dargestellt ist.

[0096] Fig. 34 und Fig. 35 sind zusätzliche Erläuterungen der Bauart nach den Figuren 31 bis 33 für den Segmentsteueraufsatz 29. Dieser enthält das Gehäuse 32 mit Federstahlleitband 31 und die Aufnahme der Vorwärtsgleitscheibe 33. Das Gehäuse 32 ist in der Fig. 34 im mittigen Aufriss-Schnitt des Steuerblockes 29 als Seitenansicht gezeigt. Auch ein in den Schlitzring 23 eingesetzter Maschenschieber/Halter 22 ist als Seitenansicht in Fig. 34 am rückwärtigen Ende in seiner hinteren Stellung abgebildet. Dabei bewirkte beim Vorstoßen der Nadel 1 die von den Fadenschleifen verursachte Mitnahme der Haltenase 24, durch die Abdeckschiene 35 begrenzt, den Spalt Sp zur Abschlagkante A (Fig. 31). Das Federstahlleitband 31 ist im Eingriff im Rückholausschnitt 30 des Maschenschiebers/Halters 22, der sich durch die Aufwärtsbewegung der Haltenase 24 in der unteren Kippstellung befindet.

[0097] Fig. 35 ist die Draufsicht auf den rechtsdrehenden Schlitzring 23 in dem der hintere Bereich eines Maschenschiebers/Halters 22 im Schieberschlitz 21 in der Rückwärtsposition eingesetzt ist und den Blick auf den feststehenden Segmentsteueraufsatz 29 ohne die Abdeckschiene 35, so dass in der oberen Hälfte das Gehäuse 32 und in der unteren Hälfte die Vorwärtsgleitscheibe 33 in den Segmentsteueraufsatz 29 erkennbar montiert ist. Eine Ausnehmung 36 im Gehäuse 32 ergibt zwei Seitenstege, deren Schlitze 37 mit Abständen zur Drehachse dem Rückholweg der Maschenschieber/Halter 22 entsprechen. Die Darstellung zeigt auch, dass das Federstahlleitband 31 über die Gehäuse 32 Seitenstege in den Bereich der Vorwärtsgleitscheibe 33 ragt und dort das Federstahlleitband 31 eine Ausbuchtung 34 aufweist, unter dieser Wirkung der Maschenschieber/Halter 22 mit seiner Haltenase 24 auf die Abschlagkante A drückt (Fig. 32).

[0098] Fig. 36 ist die rechte Teildraufsicht auf die Seitenfläche des Federstahlleitbandes 31, in der am rechten Ende die Ausbuchtung 34 auf der Oberkante erkennbar ist.

[0099] Fig. 37 zeigt, wie in einen Einstich der Abschlagkante A ein Federdrahtring 40 aufgenommen ist, der in einer Nute an der Stirnseite des Zylinders Z eingeführt ist, wobei die Sitzfixierung durch phasenweise erfolgten Berührungsdruck von den Haltenasen 24 gewährleistet ist.

[0100] Eine Ausführungsform einer Nadel gemäß der vorliegenden Erfindung ist in den Figuren 38 bis 45 gezeigt. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Grundkörper 1 dreiteilig aufgebaut. Der Grundkörper 1 besteht aus einem Mittelteil 1c und zwei Seitenwänden 1a, 1b, welche das Mitteilteil 1c sandwichartig aufnehmen. Die Figuren 46 bis 48 zeigen ein Anwendungsbeispiel solcher Nadeln.

[0101] Fig. 38 ist die Darstellung des Mittelteils 1c des dreiteilig aufgebauten Nadelkörpers bzw. Grundkörpers 1 in einer Seitenansicht. Es ist des Weiteren erkennbar, dass das Mittelteil 1c einen stirnseitigen Anschlag 6 für das Übertragungsglied 11 in seiner hinteren bzw. unteren Stellung aufweist.

[0102] Ferner zeigt Fig. 39 die Seitenansicht einer Seitenwand 1a des Grundkörpers 1 der Nadel. Wie der Seitenansicht entnommen werden kann, weist die Seitenwand 3a die nadelspezifischen Merkmale Nadelhaken 2 und Nadelbrust 3 auf. Bei den Seitenwänden 1a und 1b des Grundkörpers handelt es sich bevorzugt um Stahlbänder mit polierter Oberfläche. Die Seitenwände 1a, 1b können an das Mittelteil 1c angeklebt bzw. angeschweißt werden, das Anschweißen erfolgt bevorzugt anhand eines Laserstrahls. Der Nadelhaken weist folglich zwei Hälften auf, wobei die zwei Hälften durch eine Lücke voneinander getrennt sind.

[0103] Wie der Fig. 39 weiter entnommen werden kann, weist die Seitenwand 1a zwei Einschnitte E1 und E2 auf, durch welche zwei Führungsabschnitte 8a, 8b ausgebildet werden, welche nach dem Anbinden der beiden Seitenwände 1a, 1b an das Mittelteil 1c jeweils nach innen gebogen werden, um Führungslaschen 8c auszubilden, deren Seitenflächen dazu dienen, das später im Detail beschriebene Übertragungsglied zu führen. Die gebogene Lasche wird ebenfalls später mit Bezug auf Fig. 42 weiter beschrieben.

[0104] Fig. 40 ist die Seitenansicht des Übertragungsglieds 11 bzw. der Übertragungszunge, die eben den Übertragungsfinger 12 und im darunter ersichtlichen Schaft einen Höcker 14 aufweist. Die untere Stirnfläche des Übertragungsglieds 11 dient als Anschlagfläche mit dem Anschlag 6 des Mittelteils 1c, um die Bewegung des Übertragungsglieds 11 nach hinten bzw. unten zu begrenzen.

[0105] Fig. 41 zeigt eine vergrößerte Teilansicht eines Bereichs der Seitenwand 1a, in welchem die beiden Führungsabschnitte 8a, 8b angeordnet sind. Wie der Fig. 41 entnommen werden kann, erstrecken sich die beiden Einschnitte E1 und E2 in Längsrichtung L der Nadel bzw. des Grundkörpers 1, insbesondere in entgegengesetzten Richtungen. Der obere Einschnitt E2 erstreckt sich von einer Stirnfläche der Seitenwand 1a nach hinten bzw. in der Figur gesehen nach unten. Der untere Einschnitt E2 hingegen erstreckt sich von einer Ausklinkung nach vorne bzw. in der Figur gesehen nach oben. Wie Fig. 41 des Weiteren zeigt, sind die beiden Einschnitte E1, E2 und damit die beiden Führungsabschnitte 8a, 8b um einen Abstand D voneinander beabstandet. Je größer der Abstand D gestaltet werden kann, desto größer ist eine gedachte Führungslänge des Übertragungsglieds 11, wodurch dessen Führung stabiler wird.

[0106] Des Weiteren zeigt Fig. 42 eine Teilansicht von rechts des dreiteiligen Grundkörpers 1, welche den sandwichartigen Aufbau des Grundkörpers 1 veranschaulicht. Ferner sind der Fig. 42 der durch die beiden Seitenwände 1a, 1b ausgebildete Nadelschlitz 4 und die nach innen in den Nadelschlitz 4 gebogene Führungslasche 8c zu entnehmen. Da die Führungslasche 8c des unteren Führungsabschnitts 8a wie dargestellt sich in der Richtung von unten nach oben in Fig. 42 sich von innen nach außen erstreckt, wird die Bewegung des in dem Nadelschlitz 4 aufgenommenen Übertragungsglieds 11 anhand des Höckers 14 nach oben begrenzt.

[0107] Figuren 43 bis 45 zeigen jeweils die Darstellung einer vollständigen Funktionseinheit bestehend aus dem dreiteiligen Grundkörper 1, aufweisend das Mitteilteil 1c und die zwei Seitenwände 1a, 1b, und dem darin längsbeweglich aufgenommenen Übertragungsglied 11, wobei die Figuren 43 bis 45 jeweils unterschiedliche Stellungen des Übertragungsglieds zeigen.

[0108] Fig. 43 zeigt die offene Stellung der Nadel bzw. des Nadelhakens 2. In der gezeigten Stellung befindet sich das Übertragungsglied 11 in der hinteren bzw. in der Figur 43 gesehen unteren Stellung. Wie der Fig. 43 des Weiteren entnommen werden kann, liegt in dieser Stellung die untere Stirnseite des Übertragungsglieds 11 an dem Anschlag 6 des Mittelteils 1c an, wodurch die Bewegung des Übertragungsglieds 11 begrenzt ist.

[0109] Figuren 44 und 45 zeigen jeweils die geschlossene Stellung der Nadel bzw. des Nadelhakens 2. In der geschlossenen Stellung wird die Bewegung des Übertragungsglieds 11 durch die Kontaktierung des Übertragungsfingers 12 mit dem Nadelhaken 2 begrenzt. Zusätzlich wird wie vorher bereits beschrieben, die Bewegung nach oben durch die Führungslasche 8c des unteren Führungsabschnitts 8a begrenzt.

[0110] Figuren 46 bis 48 zeigen die Darstellung des maschenbildenden Zentrums der bedeutenden Maschenstofferzeugung einer Kettenwirkmaschine. Bei dieser Maschinenkonzeption sind die Nadeln nicht einzelbewegbar in Nadelbetten untergebracht, sondern in sogenannten Nadelbarren in bestimmter Teilung fest eingespannt. Zur Maschenbildung bewegen sich alle Nadeln gemeinsam. Musterungen, die auf den Grund-Funktionen Stricken, Nichtstricken und Fangmaschen Bilden beruhen, sind hier nicht möglich. Parallel zu den Nadelbarren sind in der Maschine die Nadelschließelemente in einem zweiten Barrensystem vorgesehen. Das bedingt viele Funktionsteile auf engstem Raum. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Funktionsnadel nach den Figuren 38 bis 42 vermeidet den zweiten Barren. Anstelle von diesem tritt eine über die Barrenlänge vorgesehene Haltewippe 50, welche die Wirkung des in Figuren 16 und 17 gezeigten Haltevorsprungs 18 auf den Höcker 14 übernimmt. Anstelle der Aussparungen in den Haltevorsprüngen 18 tritt das Ausschwenken der Haltewippe 50.

[0111] Die Fig. 46 zeigt die Nadelbarre B in der oberen Stellung. Die in einer mit der Maschine fest verbundenen Lagerschiene 51 aufgenommene Haltewippe 50 ist eingeschwenkt und ihr Haltevorsprung 18 befindet sich unter dem Höcker 14 der Übertragungszunge 11.

[0112] Die Haltewippe 50 kann durchgehend über die gesamte Länge, über der die Nadeln angeordnet sind, vorgesehen sein.

[0113] Die Schwenkbewegung der Haltewippe 50 ist mit der Auf-und-AbBewegung der Nadeln synchronisiert.

[0114] In Fig. 47 wurde die Nadelbarre B zurückgeschwenkt und dabei durch Anhalten des Höckers 14 am Übertragungsglied 11 der Nadelhaken geschlossen. Danach wird die Haltewippe 50 ausgeschwenkt, so dass bei der weiteren Abwärtsbewegung der Höcker 14 am Haltevorsprung 18 vorbei bewegt wird, wie das die Fig. 48 in der unteren Nadelbarren-Stellung darstellt.

[0115] Bei der Aufwärtsbewegung der Nadelbarre B ist das gesteuerte Einschwingen der Haltewippe 50 ein analoger Vorgang.

[0116] Eine interessante Weiterentwicklung ist, die Haltewippe lamellenartig auszuführen, um mittels Steuermagnete auf einzelne Nadeln die Maschenbildung für gewünschte Musterungen zu beeinflussen.

[0117] Aus der vorhergehenden Beschreibung erkennt der Fachmann, dass verschiedene Modifikationen und Variationen der Vorrichtung der Erfindung durchgeführt werden können, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen.

[0118] Ferner wurde die Erfindung in Bezug auf bestimmte Ausführungsformen beschrieben, die jedoch nur zum besseren Verständnis der Erfindung dienen sollen, und diese nicht einschränken sollen. Der Fachmann erkennt auch sofort, dass viele verschiedene Kombinationen der Elemente zur Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.

[0119] Auch wenn in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen eine bestimmte Anzahl von Komponenten genannt sind, kann gemäß weiteren Ausführungsformen eine andere Anzahl dieser Komponenten zur Anwendung kommen.


Ansprüche

1. Nadel zur Maschenbildung an einer Strick- oder Kettenwirkmaschine, wobei die Nadel aufweist:

einen Grundkörper (1),

einen Nadelhaken (2), und

ein Übertragungsglied (11), das in Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) relativ zu dem Grundkörper (1) und dem Nadelhaken (2) bewegbar ist und dafür eingerichtet ist, durch diese Relativbewegung zu dem Grundkörper (1) den Nadelhaken (2) zu schließen und zu öffnen,

wobei zumindest der Grundkörper (1) zwei sich gegenüberliegende Seitenwände (1a, 1b) aufweist, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch einen Nadelschlitz (4) bilden, in dem das Übertragungsglied (11) zumindest teilweise aufgenommen ist, um die Relativbewegung des Übertragungsglieds (11) zu dem Grundkörper (1) zu führen,

dadurch gekennzeichnet, dass
der Grundkörper (1) zumindest einen in einer der Seitenwände (1a, 1b) vorgesehenen Führungsabschnitt(8a) aufweist,
der dafür eingerichtet ist, das Übertragungsglied (11) zumindest entlang eines Teils der Länge des Übertragungslieds (11)zu kontaktieren, um das Übertragungsglied (11) in einer Tiefenrichtung (T) des Nadelschlitzes (4), welche sich senkrecht zur Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) erstreckt, zu fixieren.
 
2. Nadel nach Anspruch 1, bei welcher der Grundkörper (1) und die beiden sich gegenüberliegenden Seitenwände (1a, 1b) integral ausgebildet sind und der zumindest eine Führungsabschnitt (8a) bevorzugt durch einen in Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) verlaufenden Einschnitt (E1) definiert ist.
 
3. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher der Führungsabschnitt (8a) eine in den Nadelschlitz (4) hinein gebogene Führungslasche (8c) bildet, die dafür eingerichtet ist, an einer ihrer Seitenflächen, die dem im Nadelschlitz (4) aufgenommenen Übertragungsglied (11) zugewandt ist, mit dem Übertragungsglied (11) in Kontakt zu kommen.
 
4. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Grundkörper (1) einen zweiten in einer der Seitenwände (1a, 1b) vorgesehenen Führungsabschnitt (8b) aufweist, der durch einen zweiten in Längsrichtung (L) des Grundkörpers (1) verlaufenden Einschnitt (E2) definiert ist, wobei die beiden Führungsabschnitte (8a, 8b) bevorzugt an der gleichen Seitenwand (2a) vorgesehen sind.
 
5. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher an der zumindest einen Seitenwand (1a, 1b), welche den zumindest einen Führungsabschnitt (8a) aufweist, eine Ausklinkung vorgesehen ist, von der aus sich der Einschnitt (E1) erstreckt.
 
6. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Nadelschlitz (4) eine Tiefe (T) aufweist, welche sich senkrecht zur Längsrichtung (L) entlang der Tiefenrichtung (T) in den Nadelschlitz (4) hinein erstreckt, und die Tiefe (T) so gewählt ist, dass das Übertragungsglied (11) zwischen dem Grundkörper (1) und dem zumindest einen Führungsabschnitt (8a) aufgenommen werden kann.
 
7. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Nadelhaken (2) ebenfalls zwei sich gegenüberliegende Seitenwände (2a, 2b) aufweist, welche durch einen Spalt voneinander beabstandet sind und dadurch eine Verlängerung des Nadelschlitzes(4) bilden, in der das Übertragungsglied (11) zumindest teilweise aufgenommen ist,
wobei der Grundkörper (1) und der Nadelhaken (2) bevorzugt integral ausgebildet sind.
 
8. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher
der Grundkörper (1), insbesondere ein Mittelteil (1c) des Grundkörpers (1), einen oberen Abschnitt, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers (1) unmittelbar an den Nadelhaken (2) anschließt, einen mittleren Abschnitt, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers unmittelbar an den oberen Abschnitt anschließt, und einen Nadelfuß, der sich in Längsrichtung des Grundkörpers an den mittleren Abschnitt anschließt, aufweist,
der obere Abschnitt eine geringere seitliche Erstreckung senkrecht zu der Längsrichtung des Grundkörpers aufweist als der mittlere Abschnitt, so dass zwischen dem oberen Abschnitt und dem mittleren Abschnitt eine Stufe ausgebildet ist, und
der zumindest eine Führungsabschnitt (8a) vollständig oberhalb der Stufe in Richtung von dem Nadelfuß auf den Nadelhaken zu angeordnet ist.
 
9. Nadel nach Anspruch 8, wobei die Nadel so eingerichtet ist, dass die Stufe eine Anschlagfläche für eine untere Endfläche des Übertragungsglieds (11) bildet, so dass die Relativbewegung des Übertragungsglieds (11) zu dem Grundkörper (1) in Richtung auf den Nadelfuß durch die Stufe begrenzt wird.
 
10. Strick- oder Kettenwirkmaschine, die mehrere Nadeln nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
 
11. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 10, die ferner eine Eingriffseinheit zum Eingriff mit Eingriffselementen der Übertragungsglieder (11) der Nadeln aufweist.
 
12. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, bei der die Eingriffseinheit mehrere Vorsprünge und Aussparungen aufweist, die abwechselnd entlang der Richtung angeordnet sind, entlang derer die mehreren Nadeln aufeinanderfolgend angeordnet sind.
 
13. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 12, bei der sich die Vorsprünge und Aussparungen jeweils in einer Richtung erstrecken, die im Wesentlichen senkrecht zu der Anordnungsrichtung der Nadeln und/oder im Wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung der Grundkörper der Nadeln ist.
 
14. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach Anspruch 11, bei der die Eingriffseinheit eine Haltewippe aufweist oder die Eingriffseinheit eine Haltewippe ist.
 
15. Strick- oder Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 14, die ferner aufweist:

einen drehbaren und eine Abschlagkante aufweisenden Nadelzylinder, wobei die mehreren Nadeln in dem Nadelzylinder angeordnet sind, und

vom Nadelrücken her in zwischen den Nadeln vorliegende Nadellücken eingreifende Halteelemente, insbesondere in Form einer Federringspirale, die zur Abschlagkante einen Spalt bilden, der neu gebildete Maschen hindurchschlüpfen lässt und bei weiterem Vorstoßen der Nadeln die Maschen bei der Abschlagkante anhält, wobei

die Halteelemente, insbesondere die Federringspirale, drehbar gelagert sind, so dass die Halteelemente zusammen mit dem Nadelzylinder gedreht werden können.


 




Zeichnung














































Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente